1 2 LIED 1 396, 1 – 3 => EL Jesu, meine Freude … als Kommentar durch diesen Gottesdienst und sie werden helfen die Bilderwelt dieses eigenartigen Buches zu erschließen. Oder besser: Seine Botschaft von neuem weitergeben. Hören wir in sie hinein: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen Der Herr sei mit euch. und mit deinem Geist. Aus Kap. 1 Liebe Gemeinde, die Bilder der Bamberger Apokalypse führen durch den ganzen Gottesdienst. Sie befinden sich im Dom zu Bamberg und stammen aus der Zeit der Jahreswende vom ersten zum zweiten Jahrtausend. Vermutlich wurden sie im Skriptorium auf der Reichenau gemalt -im Auftrag Kaiser Ottos III. oder von Heinrich II. Das Bildprogramm dieser Handschrift der Johannesapokalypse kommentiert die Szenen dieses bilderreichen Werkes fast durchgängig. So werden sie uns begleiten Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 9 10 11 19 Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus. Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die 7 Gemeinden: Schreibe, Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 3 1 2 4 was du gesehen hast und was ist und was geschehen soll danach. Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; und er hat sie durch seinen Engel gesandt und seinem Knecht Johannes kundgetan, der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis von Jesus Christus, alles, was er gesehen hat. … Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. Der Maler der prachtvollen Bamberger Apokalypse lässt Johannes behutsam das Buch empfangen, in das er alles notieren soll, was ihm eröffnet wird. Er hält den Augenblick fest, mit der die 8 Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Johannesoffenbarung beginnt: der Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis, und der Bruder und Mitgenosse am Reich Gottes und an der Geduld in Christus – Johannes – ein Gleichzeitiger mit den Empfängern seiner Schrift. Ein Zeitgenosse aller Leser und Leserinnen seiner Botschaft. Demütig empfängt er die Botschaft. Sorgsam hüllt er die Hände in einen Gewandzipfel. Kostbar ist, was er da erhält. Sorgsam zu behandeln, was er gleich in Händen hat. Erwartungs- und Ehrfurchtsvoll sieht er nach oben. Christus selbst ist es, der aus dem Wolkenzwickel sich herab beugt und die Botschaft für ihn bereit hat. Sieben runde Scheiben zieren den Buchdeckel. Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 5 6 Die 7 Siegel. Die Wirklichkeit wird geöffnet wie dieses Bild, das von der hoffnungsvollen und geheimnisvollen rechten oberen Ecke in seinem Wirklichkeitsgehalt erweitert wird. Christus kommt aus dem verschlossenen Himmel und gibt Seine Botschaft auf der Erde preis: noch fast verhüllt und verschlossen als solle hier zu Beginn des Buches noch nicht zuviel schon vorweggenommen werden. Johannes muss auf den Weg des Erkennens gebracht werden – nach und nach. Fest schaut der Auferstandene den Menschen an. Willentlich geschieht diese Hinführung in die Geheimnis, die folgen sollen. Der aufgefahrene Herr weiß, was er tut. Es ist kein Zufall. Er gibt den Willen weiter, dass offenbar werden soll, was ist und was kommen wird. Was Johannes zu sehen bekommt, sind immer wieder neben den Bildern der Seligkeit Bilder des Schreckens. Die Menschen darin sind nicht vergessen: die Menschen, dem Elend ausgesetzt sind, die, die leiden müssen, weil sie an Gottes Weisungen festhalten, die, die ihren Glauben bewahren – sie alle bleiben erinnert und werden aufbewahrt. Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Aus Kap. 6 9 10 … ich (sah) unten am Altar die Seelen derer, die umgebracht worden waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen. Und sie schrieen mit lauter Stimme: Herr, DU Heiliger und Wahrhaftiger, Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 7 8 wie lange richtest DU nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Der Ruf der Heiligen: Herr wie lange noch?! endet nicht mit Fragezeichen, sondern mit fetten, dicken Ausrufezeichen. Es ist eine leidenschaftliche Aufforderung an Gott, das doch endlich zu wenden, was die Menschen so beschwert. Es ist ein Appell an Gott, das Unrecht nicht länger zu dulden, doch endlich seine Macht handgreiflich zu demonstrieren. Noch wir, liebe Gemeinde, müssten taub sein, und die Ohren fest verschlossen halten, wenn wir diesen Ruf aus der Offenbarung nicht mehr hören würden. Die da schreien und klagen, sehen das Elend deutlich vor Augen, nehmen es wahr und entsetzen sich. Sie hören die Schreie derer, die zu leiden haben, weil sich andere gegen Gott meinten entscheiden zu müssen. Und: sie bestürmen Gott, sich für jene zu erheben. Lassen Sie uns für alle Menschen in Nöten einen Klagepsalm miteinander beten. ANTIPHON 781.48 Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. PSALM Ps. 143 = EG 772 GLORIA PATRI Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc ANTIPHON 781.48 Was gilt? Wer regiert die Welt? Christus oder Kaiser Domitian? Wer ist der Herr der Welt? Natürlich Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 9 10 ist Kaiser Domitian längst verblichen und seinen Namen kennen wir allenfalls aus dem Geschichts- oder dem Religionsunterricht. An seine Stelle sind andere getreten, oft genug schlimmere, härtere, grausamere Gewaltherrscher. Seit dem Jahr 100 hat sich so manches ereignet. Wer herrscht? Bush? Putin? diverse Potentaten in Afrika oder Asien? Warlords in Afghanistan, Oligarchen in Südamerika usw. usf. ? Oder? Oder ist es eine Wirtschaftsordnung, die sich alles einverleibt und anpasst als Maß der Dinge, die sich alle menschlichen Beziehungen den Geboten des Geldes und dessen Verwertungsinteresses unterordnet? Oder wie einer mal sagte, dass die Macht aus den Gewehrläufen kommt? Wer herrscht? Domitian? oder Christus? Das „Oder“ in der Frage nach den Herrschern der Welt als Alternative von allerlei Mächtigen und Mächten einerseits oder Christus andererseits klingt heute noch so absurd und etwas deplaziert, wie damals. Rom war einfach da und es war groß und es war mächtig. Und eine Frage, wer denn tatsächlich herrscht, musste absurd klingen angesichts der realen Verhältnisse. Kapital oder Christus? Die Ottonischen Künstler der Bamberger Apokalypse malen noch die große Glaubensgewissheit Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 11 12 des Johannes: Christus herrscht! Die 7 Leuchter stehen um IHN, und um seinen Finger kreisen die Sterne wie Spielzeug. Christus ist der HERR! nicht der Sohn des Kaisers mit den Sternen und Sonnen, wie er auf einer Münze der Zeit dargestellt wurde. Christus ist die Sonne, und die Sterne und die ganze Welt sind in Seiner Hand. Das sind Bekenntnisse dieser Bilder. Das sind die Bekenntnisse, die die gesamte Johannes-Apokalypse durchziehen. Nur: Hat der Buchmaler das selbst geglaubt? Was hat er sich darunter vorgestellt? War der kaiserliche Auftraggeber seiner Schrift, Otto oder Heinrich, nicht auch ein Cäsar, ein Herrscher, einer, der Gewalt ausübt? Wer regiert die Welt? Ziemlich unverblümt stellt die Offenbarung die Machtfrage. Sie tut das nicht im abstrakten Interesse über die letzten Dinge – die sind ihr gewiss. Sie stellt diese Frage im Betrachten der Zustände der Welt, ihrer Politik, ihrer Verbrechen, ihrer so gottserbärmlichen Unzulänglichkeiten. Lasst uns beten: GEBET Guter Gott, so viel Elend ist in der Menschenwelt. Viele Menschen kommen unter die Räder, sie werden geschunden und geschlagen, ihnen werden die Rechte genommen und die Freiheit und das Leben. Was ist aus Deiner guten Schöpfung geworden? Sieh hin, Herr der Welt, und erbarme Dich ihrer. Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 13 14 Sieh nicht an, wo wir an allem Schlimmen teilhaben. Vergib uns unsere Schuld daran. Mache uns frei, von neuem nach Dir zu fragen, wo wir Dich verschwiegen haben in unseren Gedanken, Herzen und Taten. Lehre uns zu ändern, was wir doch ändern könnten: Dummheit und Gewalt unter uns. Kehre sie um in Weisheit und Liebe zum Frieden, in Beständigkeit und einer festen Verbindung mit Dir. Wir bitten Dich und rufen: KYRIE … GNADENZUSAGE Gott hört, die zu IHM rufen. ER erbarmt sich derer, die voller Verlangen nach einem neuen Anfang sich zu IHM wenden. In der Offenbarung heißt es im 22. Kapitel: Komm! Wer durstig ist, soll kommen, und wer von dem Wasser des Lebens trinken will, wird es geschenkt bekommen. GLORIA IN EXCELSIS Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Ehre sei Gott in der Höhe, und auf Erden Fried … LIED 2 08:00 EG 331,1 Großer Gott 10:00 Chor (Lobe den Herren) Was hat er gedacht, der Maler dieser alten Bilder, dieser Illustrationen der Apokalypse des Johannes? Waren denn die Mächtigen nicht mächtig geblieben? Waren die Cäsaren nicht in ihren Ämtern und Würden? Ließ er sich nicht willig von kaiserlichen Auftraggeber aushalten? War es eben – der Lauf der Welt? War er in seinem Scriptorium nicht eine Figur gegen seine Botschaft: nicht Christus, sondern dem Kaiser treu? Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 15 16 Mönchlein, was ging Dir durch den Kopf beim Schreiben und beim Malen? Mag sein, dass er den Widerspruch nicht selber fühlte und nicht hätte ausdrücken können. Solche Zeiten gibt es ja, dass (es) nicht sagbar ist, was einem ideologisch das Bewusstsein verfälscht. Es gibt sie, diese Zeiten, die einem den Kopf verdrehen, so dass verdreht wird, was ist, dass das Falsche „richtig“ heißt und das Recht falsch wird. Vielleicht hat er es aber auch gesehen und wahrgenommen, unser SchreibMalerMönch, und Babylon, die Chiffre und Ikone aller verkehrten Zustände so gezeichnet, wie es ist: es steht Kopf bei ihm. Es zeigt, was nicht nur schräg, sondern grottenfalsch ist. Diese Stadt kann nicht bestehen, sie hat keinen Bestand, sie vergeht. Wer sie wahrnimmt in ihrer richtigen Gestalt, wird inne, wie verkehrt alles hier ist. Es steht alles auf dem Kopf und wir krumm und krude. Das alles, liebe Gemeinde, sind nicht Dinge die Johannes in diesem Buch erzählt; es sind keine Ereignisse, die sich einem „und dann“, „und dann“ fügen könnten. Sie sind da, und sind gleichzeitig da, und sie gelten jetzt und nachher und stets und morgen und heute. Die Zeit zerfließt in die Unendlichkeit und kehrt zurück mit schrecklichen Fratzen und dreht sich Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 17 18 wieder weg und erinnert sich ihrer Zukunft und wird aufs Neue gewiss, was auf sie wartet. Und steht wieder da. im Hier und Heute Und zeigt erneut ihre Schrecken, wie die Welt leidet, dass sie noch leiden wird, wie die Gerechten schreien, wie sie das Ende des Unrechts ersehnen. Und: wie sehr sie hoffen, dass der Schrecken ein schreckliches Ende nimmt, wie die Gewalt eines gewaltsamen Todes stirbt, wie das Elend elendig zu Grunde geht. Hoffnung, Sehnsucht, Erwartung nach Vollendung – Unmodern ist das alles, und in Gefahr des Selbstmissverstehens. Nur: Ohne die Erwartung des Letzten und seiner Fülle wird das Vorletzte kurzer Hand leer! Bei der Grundfrage in aller Zeit: Christus oder der Kaiser (Domitian?) bleibt es wichtig, aus und mit der verschachtelte Struktur der Schrift die Botschaft nicht zu verlieren, die nicht die Abfolge von künftigen Ereignissen malt, sondern das Hier und Heute wiedergibt und deutet zur Stärkung des Glaubens, und der Beharrlichkeit und des tätigen Bekennens. Das falsche Leben IST jetzt schon Ursache des Elends. Und so lange, dass so ist, rufen die Gerechten. Herr, wie lange noch?! Es ist das Andauern des Elends das belastet. Und dieses Elend wird kein vorschnelles Ende haben – und dennoch wird es darauf ankommen, nicht Christus zu verleugnen Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 19 20 und sein Herz nicht an anderes zu hängen, wie die 6 Anhänger des Tiers aus dem Meer. Wie lange noch gibt es falsches Leben, das desaströs ist? Der Kampf ist doch bereits gewonnen in Tod und Auferstehung Christi, und dennoch ist er noch andauernd in jeglicher Gegenwart Tag für Tag. Das ist Lebenserfahrung. Die Lebenserfahrung nicht nur der Menschen vor 2.000 Jahren. Wir alle sind noch nicht im Festsaal angelangt. Auch nicht 2007. Nicht, dass der Kampf noch zu verlieren wäre. Aber dass wir uns des Ostersieges würdig erweisen, steht auf dem Spiel – dass wir seine Kraft spüren und nicht taub sind dafür – und dass wir daraus leben – das wird zur Aufgabe im Jetzt. Wer um den Sieg weiß, verhält sich ihm gemäß. Wie töricht ist es, mit dem, was übermächtig scheint als Lauf der Welt gemeinsame Sache zu machen. Gewiss ist solche Verführbarkeit gegeben. Sie ist mächtig, sie ist eben verführerisch. Anderes zu tun als sich nach dem Wort Gottes zu richten – führt aber in die Katastrophe. Denn Gottes Wort wird da zum Schwert: Es scheidet das Rechte und das Falsche voneinander. Und weist den richtigen Weg, und macht offenbar, wo dieser verschmäht wird. (...) Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Offb. 1,12ff … als ich mich umwandte, Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 21 22 sah ich 7 goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, … und er hatte 7 Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert … Und ER sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. … und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Schreibe, was du gesehen hast und was ist und was geschehen soll danach. Das Geheimnis der 7 Sterne, … in meiner rechten Hand, und der 7 goldenen Leuchter ist dies: Die 7 Sterne sind Engel der 7 Gemeinden, und die 7 Leuchter sind 7 Gemeinden. Beispiele wie die Botschaft aufgenommen werden kann, sind die Gemeinden Kleinasiens. Im Gegensatz zu vielen anderen Bildern, auf denen Johannes in einer der unteren Ecken gemalt ist mit dunklen Haaren, ist er hier der Notar mit weißen Haaren, der gewissenhaft notiert, worauf der Bote bei den Gemeinden aufmerksam macht. Wie würde der Auferstandene uns anreden? Wie Ephesus 2,1f? und Symyrna 2,8ff beständig und vorbildlich aber in der Liebe kalt? Oder in der Unterdrückung beharrlich? Wie Pergamon 2,12ff oder Thyatira 2,18ff Die einerseits fest im Glauben steht, aber andererseits bedenkliche Praktiken duldet? Wie Sardes 3,1ff oder Philadelphia 3,7ff Die erste in eitlem Schein, eine lebendige Gemeinde zu sein, die in Wirklichkeit aber tot ist? Die zweite, die zwar geringe Gaben hat und schwach ist, die aber sich bewährt? Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 23 24 Oder gar wie Laodizea 3,14ff, die weder kalt noch warm ist, und als lauwarm zum Speien ist. In der Apokalypse des Johannes soll offenbar werden, was die Menschen und die Gemeinden tun können, wie sie sich verhalten können und was sie vermeiden sollen. Die Gemeinden und alle Welt soll wissen und erkennen können, was längst schon geschehen ist, und was noch geschehen wird und worauf alles hinläuft. Die Offenbarung duldet keine Verheimlichung. Im Gegensatz zu apokalyptische Schriften in anderen Traditionen soll alles öffentlich werden: Die Bücher sind offen die Siegel sind gebrochen. Und das heißt: Wir WISSEN, was ist und was war und was kommt. Orientierung steht uns klar vor Augen. Wir kennen das Alpha und das Omega. Das, was ist, –>wird aber auch noch. Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Das Jetzt ist doppelt vorhanden: Das Elend ist da. Aber Die Erlösung ist auch da. Und: Das Elend wird noch dauern und sich steigern. Aber die Erlösung scheint auch immer wieder auf, gibt einen Vorschein zu erkennen und reißt Menschen im Heute in ihre Zukunft hinein und kommt so wunderbar zu ihrer Vollendung. Was ist, wird. Im Wissen darum singen die Ältesten am Kristallmeer (Offb. 15,3bf): Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 25 26 Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker. Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden. Wie die Melodie dazu ausgesehen hat, wissen wir nicht. Versuchen wir es einfach mit de, Choral: die Welt der Gewalt und Unterdrückung der Käuflichkeit und des Lasters vielleicht auch als Ökonomisierung der Welt, der alles untergeordnet wird in Verhalten und Begreifen – diese Bilder variieren in den Bildern des Horrors, in den Visionen von den Siegeln, den Posaunen, den Schalen, den Visionen. Wie Kaskaden des Unglücks ergießen sie sich, eine aus der anderen in 3 mal 7 Visionen. Sie zeigen nicht das Schreckensbild von Strafe und Vergeltung als vielmehr, was Menschen in jeglicher Gegenwart füreinander bereit halten. Dagegen halten, wenn es auch noch so verführerisch ist, nicht zu willfahren, jenen Imperativen sich nicht ein- und unterzuordnen - LIED 3 08:00 232, 1 + 4 (=> HL ) Allein zu Dir, Herr Jesus Christ … 10:00 232, 1 – 4 (=> HL ) Allein in Dir, Herr Jesus Christ … Die Irritationen und Bedrängnisse, die Ungewissheiten und Verführbarkeiten der gegenwärtig Lebenden in den Gemeinden, die Hure Babylon, dieses sprechende Bild für Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 27 28 das ist, was in Offb 3 heißt (Offb. 3,11 (Philadelphia)): Halte fest, Was ihr habt. sonst bekommen andere den Siegerkranz. Kommt, wird die Offenbarung nicht müde zu rufen und zu mahnen: Ihr wisst es doch besser als diejenigen, die Gottes Wege verlassen. Ihr kennt, was Heil bringt, Ihr kennt, was alle Verletzungen heilen kann. Das Letzte ist nicht das Hinterletzte, sondern die Vollendung der Fülle. Nur: Vor dem Letzten kommt die Bilanz. Die kann eben schrecklich ausfallen. Wenn klar wird, was alles verkehrt gewesen ist. Wenn deutlich wird, was hätte anders sein müssen, anders in dem, was zu tun und zu lassen war. Wenn erkennbar wird, was so schrecklich schief gelaufen ist im Leben – dann, ja dann sind Feuerseen und anderes vielleicht mythische Bilder. Aber es wird in ihnen deutlich, was der Schrecken eines verfehlten Lebens ist. Dann sind Chancen vertan, und die Möglichkeiten sind verplempert, Sinn ist in den Boden gestampft. Das Jüngste Gericht gibt die Gewissheit wieder, dass es nicht auf ewig möglich ist, sich über seine Wirklichkeit zu täuschen. Das war es, heißt diese Gewissheit. Das war es, Dein Leben. Und dann musst Du hinsehen. Und Du siehst Dich. Und alles, Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 29 30 was an Selbsttäuschungen und Lebenslügen von Dir und anderen transportiert und gehätschelt wurde, fällt dahin, verschwindet, löst sich auf ins Nichts. Du stehst da, wie es wirklich war. Der eschatologische Schmerz ist kein Hinzutun eines metaphysischen Schauders, sondern das ist die Wahrnehmung Deiner Wirklichkeit: Das war es, Dein Leben. Das war es, was Du getan und gelassen, gesagt und gewirkt hast. Das war’s. Wer den Horror nicht mehr darstellen kann, wird auch kaum Sehnsucht nach der Seligkeit wecken können, sagt einmal der Neutestamentler Klaus Berger zur Offenbarung des Johannes. Die Bilder des Qual werden aufgehoben in die Bilder der Vollendung, in die Bilder der Seligkeit. Wieder und wieder scheint sie durch. Der erhabene Christus ist der Sieger. Die siegreichen himmlischen Heerscharen – das sind Bilder der Gewissheit, nicht martialischer Mummenschanz. Es die Zuversicht, dass bei allen Erfahrungen die Kraft Christi die Seinen nicht verlassen wird. Dass es seinen Sinn in sich hat, sich nicht von IHM zu lösen in einem gottvergessen Leben. Sie tauchen wieder und wieder auf in diesem Buch, diese Bilder der Trostes und der Zuversicht, dass der Ausgang der ganzen Auseinandersetzungen, die oft so schmerzlich miterlebt werden, nicht nur eine Zukunft hat, sondern die Zukunft ist, die Kraft im Jetzt schenkt. Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 31 32 Das Ende ist nicht die Vergeblichkeit, der Triumph - von Unsinn und roher Gewalt, - von Selbstherrlichkeit und Eitelkeit, sondern das Ende ist die neue Stadt, das neue Jerusalem. Die Stadt des Friedens und der Gerechtigkeit. Und ER wird bei ihnen wohnen, und sie werden Sein Volk sein, und ER selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! Von zwölf Perlen sind die Tore an Deiner Stadt, wir stehn im Chor der Engel hoch um Deinen Thron … LIED 4 535 => PL Wie lange noch? So lange, wie diese Erde steht, steht sie in der Spannung, dass mit Christus Offb. 21: Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 33 34 die Welt weiß, dass die Erlösung im Perfekt ausgesprochen wird: Gott hat diese Welt erlöst! Aber sie weiß auch, dass zwischen Gewissheit und Vollendung die mühsamen Erfahrungen stehen, - die zweifeln lassen, - die einen anfechten - die leiden lassen und Leiden sehen lassen, - die Schrecknisse nicht überspielen zugunsten einer himmlisch idealen Wirklichkeit, sondern über denen Menschen elendiglich zugrunde gehen können. Die Gewissheit ist die Kraft in der Anfechtung, Gott an Seine Barmherzigkeit zu erinnern, IHN zu bestürmen, IHM Klage und Anklage zuzumuten, IHN zu bitten und zu IHM zu flehen, zu IHM, von dem Ströme von lebendigem Wasser strömen, die reiche Früchte wachsen lassen. Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc (Offb. 22,1f) Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes; mitten auf dem Platz und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. In der Gewissheit, dass Gott eine gute Perspektive für uns alle hat, und in der Kraft Seines Trostes, lasst uns beten: FÜRBITTEN Heiliger Gott, DER du bist und DER du warst, Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 35 36 wir danken dir, dass DU an Dich genommen hast deine große Macht und herrschest! Du Gott der Stärkung: Erhalte uns im Glauben, der tätig ist in der Liebe der auf Recht und Barmherzigkeit aus ist, der Frieden hält und Frieden stiftet. (Offb. 11,17f) Dich bitten wir. Heiliger Gott, Du Gott des Trostes: Wir bedürfen Deiner. Befähige uns, dass wir, wenn die Welt uns gnadenlos erscheint, nicht alle Zuversicht fahren lassen, sondern dass wir sie neu gewinnen und selber trösten können. (agios theos) Du Gott der Hoffnung: Wir bedürfen Deiner. Befähige uns, dass wir Hoffnung stiften, so dass niemand seine Tage hoffnungslos zubringen muss, dass wir hoffnungsvoll tun, was die Zeit von uns fordert. (agios theos) Heiliger Gott, Du hast Dich der Erde zugewandt, seit Du sie geschaffen hast. In Christus, gibst Du Dich ganz zu erkennen: lebendig und voller Kraft sanftmütig und voller Geduld, Dein Erbarmen hat kein Ende. Lass uns auf Ihn schauen, Deinen Sohn, unseren Herrn und Bruder, und voller Zuversicht Seine Wiederkunft erwarten. Lob sei Dir und Ehre! Stilles Gebet Vaterunser (agios theos) Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc 37 LIED 5 396, 4 – 5 => SL ABKÜNDIGUNGEN u. a. Martinsflohmarkt SEGEN AMEN/ NACHSPIEL- Macintosh HD:Users:ottovogel:Desktop:Offenbarung des Johannes:Johannes Apokalypse A4.doc