Oberarzt Dr. med. Thomas Heß, Chefarzt Professor Dr. med. Peter Konturek und die leitende Endoskopieschwester Daniela Röser während der Stuhltransplantation – beobachtet von Medizinstudenten der FriedrichSchiller-Universität Jena. nannten Pseudomembranen im Rahmen einer Coloskopie einen Hinweis auf die Infektion liefern. Weitere spezielle Tests, wie PCR-Diagnostik oder der sogenannte Zytotoxizität-Test an Zellkulturen, werden nur bei speziellen klinischen Situationen eingesetzt [3]. Bis vor kurzem war die einzige therapeutische Option eine antibiotische Therapie, entweder mit Metronidazol oder Vancomycin. Die Nachteile dieser Therapie sind häufige Rezidivraten nach Abschluss der antibiotischen Therapie. Darüber hinaus führt jede antibiotische Therapie, die nicht nur selektiv gegen Clostridium difficile gerichtet ist, zu einer weiteren Störung des Gleichgewichts der bakteriellen Mikroflora im Darm. Die Einführung von weiteren Antibiotika, wie Fidaxomicin, hat zu keiner nennenswerten Besserung der Situation geführt [4]. Seit kurzem steht eine neue therapeutische Option für Patienten mit therapierefraktärer Clostridium-difficile-Enterocolitis zur Verfügung. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Stuhltransplantation (oder fäkale Mikrobiota-Transplantation = FMT). 15 Im Rahmen dieses Verfahrens erfolgt die Übertragung von Stuhl eines gesunden Spenders in den Dickdarm eines Patienten, dessen eigene bakterielle Mikroflora irreparabel zerstört ist (Dysbiose der Darmflora). Der frisch gewonnene Stuhl eines gesunden Spenders wird mit Kochsalzlösung und Milch vermischt und zerkleinert und schließlich über ein Sieb filtriert. Die Stuhlsuspension wird anschließend im Rahmen einer Dickdarmspiegelung (Koloskopie) sequenziell über den Arbeitskanal des Koloskops auf die Dickdarmschleimhaut appliziert. Bei der neuen Therapieoption ist die Spenderauswahl entscheidend. Die Spenderin/der Spender muss gesund sein, darf keinerlei Krankheitssymptome im Sinne von Fieber, Durchfall, Gewichtsverlust oder vorangegangene Behandlung mit Antibiotika in den letzten 6 Monaten aufweisen. Darüber hinaus wird jeder Spender auf virale Infektionen, wie HIV, Hepatitis B, Hepatitis C, Zytomegalie-Virus sowie parasitäre Darmerkrankungen vor der Stuhltransplantation untersucht [5]. Die Stuhltransplantation erwies sich bei therapierefraktärer Clostridium-difficile-