sven-david müller · christiane weißenberger Ernährungsratgeber Reizdarm Genießen erlaubt hlen o f p Em er von d rmizda e Dt. R hilfe st selb e.V. 2 Inhalt 6 Vorwort 11 Reizdarm – was Sie darüber wissen müssen 12 Was genau bedeutet Reizdarm? 16 Wie wird ein Reizdarm diagnostiziert? 18 Wie wird ein Reizdarm behandelt? 21 Die Ernährung umstellen – was ist jetzt wichtig? 22 Die Eckpfeiler einer darmgesunden Kost 22 Vollwertig leichtes Essen – gesund für Magen und Darm 25 Ballaststoffe bringen den Darm auf Trab 28 Für das Leben, für den Darm: Probiotika und Prebiotika 32 Bitte viel trinken! 34 Vorsicht mit Koffein & Co 35 Bitte nicht: Lebensmittelzusatzstoffe und scharfe Gewürze 38 Wenn Sie an einer Unverträglichkeit leiden 38 Kohlenhydratunverträglichkeiten: Fruchtzucker und Sorbit 40 Laktoseintoleranz: Milchzucker 42 Fettverdauungsstörung 42 Durchfall infolge von Antibiotika 42 Verträgliche und unverträgliche Lebensmittel Inhalt 47 Häufige Symptome – das können Sie selbst tun 48 Selbsthilfe leicht gemacht 50 Pilzerkrankungen des Darms 52 Verstopfung 56 Durchfall 58 Blähungen 63 Rezepte 65 Frühstück 65 Apfelmüsli 66 Bircher Müsli mit Birne 68 Knuspermüsli 70 Exotischer Obstsalat 72 Zitrusfrüchtesalat 74 Gelber Obstsalat 75 Bananen-Honig-Joghurt 76 Kräuterrührei 78 Apfelpfannkuchen 80 Emmentaler Toast 82 Schinken-Tomaten-Brot 83 Buttermilch-Pancakes 3 4 Inhalt 84 Mittagessen 84 Kürbiscremesuppe 86 Bunter Tomatentopf 88 Hähnchenbrust mit Dillkarotten 89 Exotische Karotten-Kartoffel-Suppe 90 Putengeschnetzeltes mit Champignons 92 Bolognese „Asia“ 93 Hackauflauf mit Karotten 94 Gefüllte Rindermedaillons 96 Schweinefilet mit Rosmarin 97 Fischfilet mit Spinat 98 Scholle mit Kräuterhaube 100 Safran-Duftreis 102 Kartoffeln-Pastinaken-Püree 104 Risotto „Italia“ 105 Penne mit Karottensugo 106 Rosmarinkartoffeln 108 Kartoffel-Sellerie-Gratin 110 Quarkkartoffeln 112 Spaghetti mit Gemüse-Hack-Sauce 114 Couscous mit buntem Gemüse 116 Abendessen 116 Rote-Bete-Salat mit Birnen 117 Rumpsteaksalat 118 Nudelsalat mit Mozzarellakugeln 120 Schinken-Käse-Salat Hawaii 121 Roter Schafskäse-Bulgur 122 Steckrübencremesuppe Inhalt 124 Kresse-Kartoffel-Suppe 126 Französische Fischsuppe aus dem Ofen 128 Feierabendpasta 130 Karottenschmarrn 131 Zucchini-Käse-Pfannkuchen 132 Obatzter 133 Forellenbrot mit Radieschensalat 134 Brote mit Avocadotatar 136 Gemüsebrote 138 Zwischenmahlzeiten und Desserts 138 Kräuterquark-Tomaten-Brot 140 Laugenbrötchen mit Lachs-Frischkäse 141 Gefüllte Sonnenblumenbrötchen 142 Schnelle Wraps 144 Gemüseburger 146 Kokospudding mit Ananaskompott 147 Zimtjoghurt mit Birnenkompott 148 Frischer Beeren-Vanille-Joghurt 150 Rhabarberquark mit Amarettinistreuseln 152 Mango-Dessert mit Vanillequark 153 Milchreis mit Gewürzaroma 154 Kirschgrütze mit Zitronensorbet 156 Anhang 156 Wichtige Adressen 157 Lesetipps 158 Register 5 38 Die Ernährung umstellen – was ist jetzt wichtig? Wenn Sie an einer Unverträglichkeit leiden Kohlenhydratunverträglichkeiten: Fruchtzucker und Sorbit Fruktose Viele Reizdarmbetroffene leiden unter einer KohlenhyFruktose ist ein natürlicher Bestandteil aller Obstsorten und zahlreicher Gemüsearten. dratunverträglichkeit. Liegt eine Empfindlichkeit gegen Zucker vor – Zucker gehört zu den Kohlenhydraten –, kann die Störung auf den Verzehr von Fruktose (Fruchtzucker) zurückzuführen sein, man spricht dann von einer Fruktoseintoleranz. Im Dickdarm wird die Fruktose von Bakterien zu Gasen und Fettsäuren abgebaut. Die Darmgase erhöhen den Druck auf die Darmwände und können somit Bauchschmerzen und Blähungen verursachen. Die vermehrte Stoffwechselleistung der Bakterien verursacht letztendlich Durchfall. Dennoch werden von Reizdarmpatienten viele fruktosehal­ tige Nahrungsmittel vertragen, denn es kommt auf die Menge von Fruktose im Nahrungsmittel an. Sehr viel Fruchtzucker ist in Honig, Marmelade, Trockenfrüchten und Fruchtsaftgetränken enthalten. Aber auch Cola, Ketchup, Fertigjoghurt und Liköre beinhalten Fruchtzucker. Je nachdem, wie stark die Fruktoseaufnahme Ihres Darms gestört und wie groß Ihr Leidensdruck ist, sollten Sie Ihre Ernährung entsprechend anpassen. Dazu müssen Die Menge macht’s. Testen Sie aus, wie viel Fruktose Sie vertragen. Sie herausfinden, auf welche Lebensmittel Ihr Magen-Darm-Trakt überempfindlich reagiert. Oft hilft es auch schon, die tägliche Fruchtzuckermenge zu reduzieren. Sorbit Viele Reizdarmpatienten leiden unter einer Sorbitmalabsorption, also einer verschlechterten Aufnahme des Zuckeraustauschstoffs Sorbit (E 420). Eine Sorbitmalabsorption geht mit Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall einher. Deshalb sollten Sie als Betroffener auf stark sorbithaltige Lebensmittel weitgehend verzichten. Der Stoff kommt in natürlicher Form in vielen Wenn Sie an einer Unverträglichkeit leiden 39 Obstsorten vor und hat einen besonders hohen Anteil in Birnen, Pflaumen, Äpfeln, Aprikosen, Pfirsichen, Rosinen sowie sämtlichem Trockenobst. Sorbit ist heutzutage aber auch in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln als Zuckeraustauschstoff, Trägerstoff und Süßungsmittel enthalten. Als Feuchthaltemittel schützt es z. B. Senf, Mayonnaise, Toast, Biskuit, Schokoladen- Schauen Sie auf dem Etikett nach, ob Sorbit enthalten ist. und Pralinenfüllungen vor dem Austrocknen. Beachten Sie überdies, dass Sorbit auch in vielen herkömmlichen Zahnpflegemitteln, Zahnpflegekaugummis und Lutschpastillen enthalten ist. Sorbit ist in natür­licher Form in vielen Obstsorten vorhanden. 40 Die Ernährung umstellen – was ist jetzt wichtig? Laktoseintoleranz: Milchzucker Kleinere Mengen Milchzucker werden oft gut vertragen. Manche Reizdarmpatienten vertragen Milchzucker, der in Milch und Milchprodukten enthalten ist, nicht in größeren Mengen. Die Aktivität des Verdauungsstoffs Laktase, der Milchzucker normalerweise verdaut, nimmt bei einigen Menschen im Erwachsenenalter aufgrund ihrer Erbanlagen ab. Wenn dann zu große Mengen Milchzucker verzehrt wurden, gelangt dieser unverdaut in den Dickdarm und bewirkt dort Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Kleine Mengen Milchzucker hingegen vertragen die meisten Betroffenen noch. Die Höhe der verträglichen Menge müssen Sie individuell austesten; durch langsame Gewöhnung können Sie sie steigern. Wenn Sie an einer Milchzuckerunverträglichkeit leiden, ver- Im Supermarkt gibt es heutzutage viele laktosefreie Milchprodukte. zehren Sie statt Milch lieber gesäuerte Milchprodukte wie Quark, Kefir, Sauermilch oder am besten probiotischen Joghurt. Diese sind besser verträglich, da die enthaltenen Kulturen den Milchzucker verdauen. Wenn Sie wegen Ihrer Unverträglichkeit wenig Milchprodukte zu sich nehmen, sollten Sie aber zusätzlich Kal­ ziumtabletten einnehmen. Sonst kommt es leicht zu einem ­Kalziummangel, der mit einem erhöhten Osteoporoserisiko einhergeht. Wenn Sie Laktasetabletten einnehmen (z. B. Kerutabs®, rezeptfrei in der Apotheke erhältlich), können Sie allerdings problemlos Milch trinken. Außerdem gibt es im Lebensmittelhandel ausreichend Milchprodukte, die praktisch laktosefrei sind. Da Milchzucker auch in vielen Fertigprodukten als Zusatzstoff enthalten ist, sollten Sie vor dem Kauf von Wurstwaren, Süßstofftabletten und Schokolade sowie Gewürzmischungen und Zahnpasta einen Blick auf die Zutatenliste werfen, um Probleme zu vermeiden. Ebenfalls enthalten viele Medikamente Milchzucker. Wenn Sie an einer Unverträglichkeit leiden 41 Verzehren Sie statt Milch lieber gesäuerte Milchprodukte. 42 Die Ernährung umstellen – was ist jetzt wichtig? Fettverdauungsstörung Manche Menschen können Fett nicht richtig verdauen und Fettverdauungs­ störungen werden meist medikamentös behandelt. scheiden dieses dann über den Stuhlgang aus. Diesen fettbedingten Durchfall bezeichnet der Arzt als Fettstuhl (Steatorrhö). Die Therapie ist relativ einfach. Einerseits verordnet der Arzt das fettspaltende Enzym Lipase und andererseits wird die Zufuhr an herkömmlichen Nahrungsfetten (LKT) reduziert. LKT steht für langkettige Triglyzeride, was nichts anderes als Fette heißt. Damit durch die Reduktion des normalen Nahrungsfettes keine Mangel­ ernährung entsteht, ist es erforderlich, stattdessen spezielle Fette aus dem Reformhaus aufzunehmen. Diese Fette heißen MKT, mittelkettige Triglyzeride, und sind nicht so hoch erhitzbar wie normales Fett. Arm an Fett und damit LKT sind Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreideprodukte, Kartoffeln, Kochfisch (Kabeljau), mageres Geflügel, magere Wurstsorten (Corned Beef, Schinken ohne Fettrand), Harzer Käse, Magerquark sowie entrahmte Milchprodukte. Durchfall infolge von Antibiotika Viele Menschen bekommen nach einer Antibiotikabehandlung Durchfall. Das kommt daher, dass Antibiotika neben den Krankheitserregern auch die Bakterien der Darmflora abtöten, was dann diese Form des Durchfalls auslöst. Falls Sie an Durchfällen leiden, die durch Antibiotika bedingt sind, sollten Sie Probiotika (beispielsweise Brottrunk, siehe weiter oben) zu sich nehmen. Wie bei allen anderen Formen des Durchfalls sind auch Ballaststoffe (wasserlösliche Ballaststoffe oder Quellstoffe wie Oligofruktose) sinnvoll. Verträgliche und unverträgliche Lebensmittel Es gibt eine ganze Reihe von Lebensmitteln, die Menschen mit einem Reizdarmsyndrom nicht vertragen. Leider lassen sich aber keine allgemeingültigen Aussagen treffen, da es bei jedem Patien- 158 Anhang Register Abendessen 116 Abführmittel 54 Alkohol 34 Allergische Reaktion 35 Allgemeine Maßnahmen 18, 19 Antibiotika 13 – Durchfall 42 Ausschlussdiagnose 16 Bakterien 28 Ballaststoffe 25 – testen 26 – verträglich machen 26 Blähungen 58 – Ernährung 58 – geeignete/ungeeignete Lebens mittel 61 – Hausmittel 60 – Heilmittel 60 – Candida albicans 50 – Ernährung 50 Darmflora 28, 31 Darmgesunde Kost 21 Darmpilze 50 Desserts 138 Durchfall 56 – Ernährung 57 – Hausmittel 57 Ernährungstagebuch 43, 48 Ernährungsumstellung 21 Fast food 35 Fettverdauungsstörung 42 Fruchtzuckerintoleranz 38 Frühstück 65 Fruktose 38 Füllmittel 54 Genussmittel 34 Geschmacksverstärker 35 Gewürze, geeignete 36 – scharfe 35, 36 Gleitmittel 55 Indische Flohsamen 26 Kleine Mahlzeiten 48 Koffein 43 Kohlenhydratunverträglichkeit 38 Konservierungsstoffe 35 Laktoseintoleranz 40 Lebensmittelzusatzstoffe 35 Mikroorganismen 28 Milchzucker 38 Mittagessen 84 Natriumglutamat 35 Nikotin 34 Osteoporose 40 Register Phosphat 35 Pilzerkrankung 50 Plantago-ovata-Samenschalen 26 Prebiotika 28, 31 Probiotika 13, 28 – positive Effekte 29 Probiotische Produkte 30 Psychotherapie 18 Quellmittel 54 Rauchen 34 Reizdarm, allgemeine Tipps 48 – Auslöser 12, 13 – Behandlung 18 – Definition 12 – Diagnose 16 – Therapie 18 – Ursache 12 Reizdarmtypen 17 – Diarrhö-Typ 17, 32 – Obstipations-Typ 17, 32 – Schmerz-Typ 17 – Wechselformen 17 Rezeptteil 63 Selbsthilfe 47 Softdrinks 35 Sorbitintoleranz 38 Symptombehandlung 18 Trinken 32 Unverträgliche Lebensmittel 42, 44 Unverträglichkeiten 38 Vegetarische Ernährungsweise 24 Verdauungsapparat 14 Verstopfung 52 – Ernährung 53 – geeignete/ungeeignete Lebens mittel 53 – Hausmittel 52 Verträgliche Lebensmittel 42, 45 Vollkost 22 Vollkost, leichte 22 Vollwerternährung 24 Wasser 32 Zöliakie 48 Zwischenmahlzeiten 138 159