PRESSEMITTEILUNG - Technische Hochschule Nürnberg Georg

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PRESSEMITTEILUNG
54 / 2017
Astrid Bergmeister
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13. September 2017
Innovative Lasertechnik zur Behandlung des Grünen Stars
TH Nürnberg erprobt eine neue Strahlquelle zur präzisen und kostengünstigen
Behandlung des Glaukoms
Das Forschungsteam um Prof. Dr. Bernd Braun und Prof. Dr. Manfred Kottcke im Laserlabor
der TH Nürnberg beschäftigt sich mit der Verwendung eines neuartigen Ultrakurzpulslasers
für Operationen im Bereich der Augenheilkunde. In Kooperation mit dem Klinikum Nürnberg
wird dieses innovative Verfahren für die Behandlung des Grünen Stars erforscht. Das
Forschungsprojekt wird von der STAEDTLER-Stiftung mit 40.000 Euro gefördert.
Nürnberg, 13. September 2017. Das Glaukom, bekannt als ‚Grüner Star‘, ist eine der weltweit
häufigsten Ursachen für eine Erblindung. Das Forschungsprojekt der TH Nürnberg „Iridotomie mit
Ultrakurzpulslasern zur Behandlung des Engwinkelglaukoms“ zielt auf eine Optimierung der bisher
üblichen Behandlungstechnik. Die Verwendung eines neuartigen Ultrakurzpulslasers soll eine
präzisere und gleichzeitig kostengünstige Operationstechnik im Vergleich zu etablierten Verfahren
ermöglichen. In Kooperation mit der Klinik für Augenheilkunde am Klinikum Nürnberg,
Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, will die TH Nürnberg mit
diesem neuen Ansatz zur Entwicklung einer verbesserten Behandlungsmethode des Grünen Stars
beitragen.
Im gesunden Auge findet ein Kammerwasserabfluss von der hinteren zur vorderen Augenkammer
statt. Ist dieser gestört, steigt der Innendruck im Auge an und kann zu Schädigungen des
Sehnervs, schlimmstenfalls sogar binnen kurzer Zeit zur Erblindung führen. Die Standard1/2
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Behandlungsmethode dieser Erkrankung ist die sogenannte ‚Iridotomie‘. Mit der lasertechnischen
oder mechanischen Durchbohrung der Iris wird der krankheitsbedingt eingeschränkte
Flüssigkeitsabfluss wieder geöffnet. Im Erfolgsfall sinkt der Augeninnendruck. So kann eine
fortschreitende Beeinträchtigung des Sehnervs vermieden werden.
Die bislang zur Iridotomie eingesetzten Nd:YAG-Laser arbeiten mit typischen Pulsdauern von
einigen hundert Nanosekunden und Pulsenergien von einigen Millijoule. Die dadurch entstehende
photomechanische Disruption der Iris hat einen Durchmesser von mehreren hundert Mikrometern.
Damit ist die Öffnung wesentlich größer als der Strahldurchmesser des Laserlichts und häufig am
Rand unregelmäßig ausgefranst. In ungünstigen Fällen kann die Öffnung als zweite Pupille wirken
und optische Artefakte wie Doppel- oder Schattenbilder verursachen.
Eine Verbesserung verspricht die Strahlquelle, die das Laserlabor der TH Nürnberg einsetzen wird.
Der gütegeschaltete Mikrokristalllaser ermöglicht wesentlich kürzere Pulsdauern unterhalb von 20
Pikosekunden, die bislang nur mit erheblich aufwändigeren modengekoppelten Lasern erreicht
wurden. Dadurch sinkt die Pulsenergie bei gleicher Intensität des Laserlichts auf einen Bruchteil
der bisherigen Werte. „Das Ziel ist, unerwünschte Ausfransungen der Abflussöffnung zu vermeiden
und die Größe der Öffnung auf das unbedingt erforderliche Maß zu reduzieren“, erläutert Prof. Dr.
Manfred Kottcke von der TH Nürnberg. „Durch die Verwendung ultrakurzer Pulse und die damit
verbundene hohe Intensität der Laserstrahlung ist außerdem eine einfache Anpassung der
benötigten Bestrahldauer an die Augenfarbe zu erwarten, die im Idealfall für jeden Patienten exakt
berechnet werden kann.“ Der neu entwickelte Ultrakurzpulslaser der TH Nürnberg ist deutlich
kostengünstiger als die Ultrakurzpulsstrahlquellen, die bisher in der Augenheilkunde eingesetzt
werden. Dies soll einen weit verbreiteten Einsatz ermöglichen - ein Erfolg im internationalen
Forschungstransfer für die TH Nürnberg
Das Forschungsteam testet und beurteilt in Kooperation mit der Klinik für Augenheilkunde am
Klinikum Nürnberg die Einsatzbereiche der neuentwickelten Ultrakurzpulslaser bei GlaukomBehandlungen. Projektpartner ist die Klinik für Augenheilkunde am Klinikum Nürnberg, die die
Proben charakterisiert und medizinisch beurteilt. Prof. Dr. Josef Schmidbauer, Chefarzt der
Augenklinik, hat erste Pilotversuche bereits als äußerst vielversprechend eingeschätzt.
Das Forschungsprojekt wird von der STAEDTLER-Stiftung mit 40.000 Euro gefördert.
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