Nach dem 21. Juni beginnen die Tage nun kürzer und damit die

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Juli
Nach dem 21. Juni beginnen die Tage nun kürzer und damit die Nächte länger zu werden.
Wie aus den untenstehenden Abbildungen aus dem Himmelsjahr 2014 abzulesen ist, der Zeitraum
in der Nacht, in der es wirklich dunkel ist, aber immer noch recht kurz
Die angegebenen Zeiten sind MEZ, so dass für die aktuelle Uhrzeit der MESZ noch eine Stunde
dazu addiert werden muss.
Visuelle Beobachtungen mit bloßem Auge
Einen zentralen Inhalt eines Beobachtungsabends kann eine Orientierung am Himmel einnehmen.
Die im Folgenden beschriebenen Objekte und Konstellationen können auf verschiedene Arten
gesucht und gefunden werden (siehe Allgemeine Hinweise).
Einfach zu finden sind die beiden Dreiecke:
• Das Sommerdreieck, bestehend aus den markanten Sternen Wega (Leier), Deneb (Schwan)
und Atair (Adler) ist hoch am Himmel deutlich erkennbar.
• Das Frühlingsdreieck, bestehend aus Arktur (Bärenhüter), Regulus (Löwe) und Spica
(Jungfrau) steht bereits tief am Horizont und ist nur noch zu Beginn der Nacht erkennbar.
Eine Suche nach den folgenden Sternbildern gestaltet sich unterschiedlich schwierig:
Kassiopeia, Kepheus, Schwan, Pfeil, Füchsen Delphin, Leier, Herkules, Krone, Bärenhüter,
Großer und kleiner Bär, Drache, Löwe, Haar der Berenike, Eidechse, Giraffe, Adler.
Zur Suche ist die drehbare Sternkarte (siehe Allgemeine Hinweise) am besten geeignet.
Gerade im Sommer sind viele sehr unbekannte Sternbilder des südlicheren Himmels zu sehen, wenn
auch z.T. tief am Horizont. Neben den besser bekannten Sternbildern des Nordens, können auch sie
identifiziert werden:
Waage, Jungfrau, Skorpion, Schütze, Steinbock.
Interessant ist das Sternbild Schlange. Es ist das einzige Sternbild, das aus zwei nicht
zusammenhängenden Teilen besteht – dem Kopf und dem Schwanz der Schlange (Serpens Caput
und Serpens Cauda). Es wird durch das sehr große Sternbild des Schlangenträgers (Ophiuchus)
unterbrochen.
Sehr schön ist das Sternbild des Skorpions. In unserer geographischen Position ist es leider niemals
Gerhard März, Juli 2014
komplett zu sehen. Der Stachel des Skorpions steht immer unter dem Horizont. Um ihn ganz sehen
zu können, muss man in den Süden reisen. Der Kopf und die Beine sind allerdings tief am Horizont
zu sehen und sehr hübsch.
Der hellste Stern im Skorpion - Antares - ist ein besonderes Objekt. Es handelt sich um
einen Überriesen, der 600ly von uns entfernt ist. Er ist um ein Vielfaches größer als unsere
Sonne. Wäre er an ihrer Stelle, so befände sich die ganze Erdbahn in seinem Inneren.
Vielleicht ist er ja ganz tief am Horizont im Süden noch erkennbar.
Visuelle Beobachtungen mit dem Fernglas
Hübsche Objekte zur Beobachtung mit dem Fernglas sind Sternhaufen. Gut zu sehen sind M13 und
M92 im Herkules. Aber gerade auch offene Sternhaufen sind im Fernglas sehr hübsch. M29 im
Schwan ist ein solcher interessant Sternhaufen.
Auch Doppel- und Mehrfachsterne sind im Fernglas interessant. So können Mizar und Alkor im
Großen Bären studiert werden. Ein etwas schwerer zu findender Doppelstern ist M40 - ebenfalls im
Großen Bären.
Visuelle Beobachtungen am Teleskop
Das prominenteste Objekt ist mit Sicherheit der Kugelsternhaufen M13 im Herkules. Dieses Objekt
zählt zu den schönsten Deep-Sky-Objekten überhaupt und ist in jedem unserer Teleskope übers
Fernglas bis hin zum bloßen Auge einen Blick wert.
Auch M92 im Herkules ist ein schöner Kugelsternhaufen.
Der Ringnebel M57 in der Leier bietet im Teleskop einen beeindruckenden Anblick.
Der Hantelnebel M27 nahe beim Schwan ist in unseren Teleskopen als nebliger Fleck gut zu sehen.
Empfehlenswert ist bei der Beobachtung dieses Objekt die Verwendung von Filtern, durch die
manche Details deutlicher und kontrastreicher hervortreten (z B.: UHC-Filter, aber auch andere ausprobieren).
In sehr guter Position hoch über dem Horizont stehen die Galaxien M81, M101 und - am Besten für
visuelle Beobachtungen geeignet - M51 und M82.
Bei den letztgenannten ist ein Vergleich zwischen dem visuellen Eindruck am 20“-Teleskop und
einer photographischen Aufnahme, z.B. 1 Minute mit der DSLR bei ISO3200 bis ISO6400
belichtet, absolut eindrucksvoll.
Tief im Süden, im Sternbild Skorpion, finden sich die offenen Sternhaufen M6 und M7
Im Fernglas werden in M6 etwa 70 Sterne sichtbar. Aufgrund seiner Form wird der Sternhaufen
auch „Schmetterlingsnebel“ genannt. Der 800 Lichtjahre entfernte offene Sternhaufen M7 enthält
etwa 80 Sterne.
M 6 und M 7 zählen zu den beeindruckendsten offenen Sternhaufen, die von Europa aus sichtbar
sind.
Gerhard März, Juli 2014
Photographische Beobachtungen
Im Juli steht der Galaxienhaufen im Bereich der Sternbilder Haar der Berenike, Löwe und Jungfrau
bereits sehr tief am Horizont.
Es kann noch versucht werden, die Objekte dieses Galaxienhaufens (siehe Juni) photographisch zu
erfassen, allerdings stehen sie bereits ungünstiger als noch im Vormonat.
Zwar auch noch ziemlich tief am Horizont stehen die zahlreichen, interessanten Messier -Objekte in
den Sternbildern Schlange, Schütze und Skorpion. Allerdings erreichen sie in unseren Breiten
niemals größere Höhen über dem Horizont, so dass es keine bessere Beobachtungszeit gibt.
Im Schützen ist eine Vielzahl von nebligen Objekten sichtbar. Fünfzehn Objekte im Schützen nahm
Charles Messier in seinen Katalog auf. Der Schütze ist damit das Sternbild mit den meisten
„Messierobjekten“.
M 8 ist ein ausgedehnter Gasnebel in 6.000 Lichtjahren Entfernung. In den hellen Emissionsnebel
ragt eine längliche Dunkelwolke, die an eine dunkle Lagune erinnert. M 8 wird daher auch als der
„Lagunennebel“ bezeichnet. In den Nebel eingebettet ist ein offener Sternhaufen.
M 17 ist ein 6.000 Lichtjahre entfernter Emissionsnebel. Schon im Fernglas zeigt sich ein länglicher
Nebel. Aufgrund seiner gebogenen Form wird M 17 auch als Omeganebel oder Schwanennebel
bezeichnet.
M 20 ist der berühmte, oft abgebildete „dreigeteilte“ Trifidnebel, ein 6.000 Lichtjahre entfernter
Emissionsnebel. Durch den Nebel ziehen sich dunkle Staubbänder, die ihn bildlich unterteilen.
NGC 6818 ist ein 6.000 Lichtjahre entfernter Planetarischer Nebel, also die abgestoßene Gashülle
eines Sterns. Allerdings ist dieses Objekt recht klein.
M 16 im Sternbild Schlange ist der 7000 Lichtjahre entfernte Adlernebel aus gewaltigen Gas- und
Staubwolken in den ein offener Sternhaufen eingebettet ist. In länger belichteten Photographien
werden die komplexen Nebelstrukturen werden erst auf länger sichtbar.
Meine Empfehlung für ein Deep-Sky-Photo im Juli!
Gerhard März, Juli 2014
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