Sterne 15 – Sternspektroskopie und Spektralanalyse (Teil 3)

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Sterne 15 – Sternspektroskopie und Spektralanalyse (Teil 3)
Fourierspektroskopie
Für hochauflösende Spektren – insbesondere im IR – Bereich – werden Spektrometer
eingesetzt, welche mittels eines Michelson-Interferometers „Interferogramme“ aufnehmen, die dann mittels des mathematischen Verfahrens der Fourieranalyse in
herkömmliche Spektren umgerechnet werden.
Interferogramm
Spektrum
Grundprinzip
Durch Änderung der Armlänge des Meßarms mit einem Abtastinterfall ∆𝑥 wird
ein Interferenzsignal
𝐼 𝑥 = 𝐼1 + 𝐼2 + 2 𝐼1 𝐼2 𝑐𝑜𝑠
2𝜋
𝑥
𝜆
erzeugt  Intensität über x ergibt Interferogramm
Mit Hilfe der Fourier-Transformation kann das Interferogramm (=Frequenzbild)
in ein herkömmliches Spektrum umgerechnet werden.
𝐼 𝜆 =
∞
𝐼
0
𝑥 cos
2𝜋
𝑥
𝜆
dx
Die Intensitätsverteilung des
Abtastbereichs erhält man über
den reellen Teil der inversen
Fourier-Transformation.
Wellenlänge
und Amplitude
Frequenz
und Amplitude
Vor- und Nachteile von Fourier-Spektrographen
• Sind besonders für Detailuntersuchungen im IR geeignet (Molekülspektren)
• Lassen sich sehr kompakt bauen (bevorzugter Spektrometer für Satellitenmissionen)
• Erreichen eine hohe spektrale Auflösung (Radialgeschwindigkeitsmessungen –
Exoplaneten)
• Geringe Lichtstärke (auch bei Großteleskope auf helle Sterne begrenzt – S/N – Verhältnis)
• Sehr genaue Realisierung des Abtastschritts (meist im µm – Bereich) über einen größeren
Abtastbereich
Beispiel: Ermitteln des Spektrums zwischen 𝜆 = 1 µm und 𝜆 = 1.2 µ𝑚 mit einer
spektralen Auflösung von R=100000.
Abtastlänge 27.5 mm, Abtastintervall 0.4 µm  Abtastschritte 68700
Das kontinuierliche Spektrum
Die Strahlungsleistung im Kontinuum ist eine
Funktion der Lichtwellenlänge und temperaturabhängig
Planck‘sche Strahlungsgesetz und Schwarzkörperstrahlung
Anhand der Energieverteilung im Kontinuum läßt sich
die Temperatur des Strahlers bestimmen
Anwendung in der Astronomie: Breitbandphotometrie
T=3000 K
T=6000 K
T=10000 K
In dem man die Helligkeit (=Intensität) eines Sterns in mehreren „Fenstern“ über
der Planck-Kurve mißt (z.B. UBV), kann man aus den Helligkeitsdifferenzen (z.B. U-V)
die „Farbe“ und damit grob die effektive Temperatur des Sterns bestimmen.
Anwendung: Farben-Helligkeitsdiagramme z.B. von Sternhufen
Farben-Helligkeitsdiagramme für Sternhaufen
• Geben einen „Schnappschuß“ ihrer Entwicklung
• Erlauben im Zusammenspiel mit einer Theorie der Sternentwicklung die
Bestimmung des Alters des Sternhaufens
• FHD‘s von Kugelsternhaufen unterscheiden sich von denen offener
Stedrnhaufen
Das „Kontinuum“ des Sternlichts wird beim Durchgang durch die Erdatmosphäre
wellenlängenabhängig durch Absorptionsprozesse verändert
Sterne sind nur näherungsweise „Schwarze Strahler“
Thermisches Spektrum T=5700 K
Sonnenspektrum
T=5778 K
Frage: Wie kommen die
Abweichungen zustande?
Absorptionslinien
Emissionslinien
Kirchhoff‘sches Strahlungsgesetz
Gustav Robert Kirchhoff (1824-1887)
Entdeckt zusammen mit Robert Wilhelm Bunsen (1811-1899)
die grundlegenden Strahlungsgesetze und legt den Grundstein
für eine wissenschaftliche Spektroskopie
Bei Licht…
bei Dunkelheit…
Das Absorptionsvermögen eines Körpers ist gleich seinem Emissionsvermögen
d.h. ein Körper, der gut absorbiert, emittiert auch gut…
Erklärung der „dunklen Linien“ im Sonnenspektrum (Fraunhofersche Linien)
Wasserstoff
Krypton
Durch Vergleich von Sternspektren mit den Laborspektren lassen sich die in den Sternen
vorhandenen Elemente bestimmen…
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