Computeralgebra PD Dr. Jürgen Müller (9.1) Aufgabe: Satz von Sturm. Es sei 0 6= f ∈ R[X] mit paarweise verschiedenen Nullstellen in C[X]. Man ∂f modifiziere den Euklidischen Algorithmus für r0 := f und r1 := ∂X durch Verwenden der Polynomdivision ri−1 = qi ri − ri+1 , für i ∈ {1, . . . , l − 1}. Für a ∈ R sei νa (f ) ∈ N0 die Anzahl der Vorzeichenwechsel in der Folge [sgn(r0 (a)), . . . , sgn(rl (a))], wobei Einträge 0 ignoriert werden. Man zeige: Für a < b gilt |{a < x ≤ b; f (x) = 0}| = νa (f ) − νb (f ). Hinweis. Gewisse Vorzeichenfolgen können nicht vorkommen. (9.2) Aufgabe: Rekonstruktion rationaler Zahlen. Es seien r, t ∈ Z mit t > 0 und ggT(r, t) = 1. Ziel ist es, zu zeigen, daß rt ∈ Q aus einer modularen Reduktion n mod m zurückgewonnen werden kann, wenn m genügend groß ist. Dazu seien also m ∈ N mit ggT(t, m) = 1 und n ∈ N0 mit n < m und r ≡ nt mod m. Weiter gebe es k ∈ N mit |r| < k und kt ≤ m. Schließlich seien i ∈ {1, . . . , l + 1} im erweiterten Euklidischen Algorithmus für m und n minimal mit k > ri , und a ∈ N minimal mit k > ri−1 − ari . Man zeige: Es gilt [r, t] = ±[ri , ti ] oder [r, t] = ±[ri−1 − ari , ti−1 − ati ]. (9.3) Aufgabe: LLL-Reduktion. 2 2 Man zeige, daß man die Lovasz-Bedingung ||b0k || ≥ (c − µ2k,k−1 · ||b0k−1 || der LLLReduktion für geeignete Wahlen für 41 < c < 1 durch die Siegel-Bedingung 2 2 ||b0k || ≥ 12 · ||b0k−1 || ersetzen kann. (9.4) Aufgabe: LLL-Algorithmus. Es sei Q ∈ Rn×n eine positiv definite symmetrische Matrix. Man gebe eine Variante des LLL-Algorithmus an, der Q als Eingabe und eine LLL-reduzierte Basis in Form einer Basiswechselmatrix als Ausgabe hat. Abgabe: Mittwoch, 15.06.2005, in der Vorlesung.