Freie Universität zu Berlin FB Philosophie und Geisteswissenschaften - Allgemeine Berufsvorbereitung Sommersemester 2006 Praktikumsbericht vorgelegt von Natascha Kim Piechowski Florastrasse 95 in 13187 Berlin Telefon: 030 – 28046460 Mobil: 0163 – 6378019 Email: [email protected] Matrikelnummer: 4086143 BA-Englische Philologie (90LP) / Kunstgeschichte (30LP) / Publizistik und Kommunikationswissenschaft (30LP) im 2.Fachsemester Das Praktikum wurde absolviert im Zeitraum vom11. Juli 2005 bis zum 02. Oktober 2005 für 3 Monate beim „GLS Sprachenzentrum“ Kolonnenstrasse 26 in 10829 Berlin (Dezember 2005 Umzug in die Kastanienallee 82 in 10435 Berlin) Telefon: 030 – 8182800 Fax: 030 – 7874191 Email: [email protected] Internet : www.gls-berlin.com Betreuerin : Milena Langer Email : [email protected] Inhaltsverzeichnis 1.Unternehmensporträt..............................................................................................................S.3 1.1 „Global Language Services“...................................................................................................S.3 1.2 Outboundbereich „Sprachreisen“ – insbesondere Praktika und Studium im Ausland sowie Schülersprachreisen.................................................................................................................S.5 2. Vorstellungen und Erwartungen...........................................................................................S.6 3. Verlauf des Praktikums..........................................................................................................S.7 3.1 Bewerbungsverfahren..............................................................................................................S.7 3.2 Meine Aufgaben......................................................................................................................S.8 Allgemeines.......................................................................................................................S.8 Einarbeitung – die erste Woche.........................................................................................S.8 „Praktika im Ausland“.....................................................................................................S.10 „Schülersprachreisen“ – die Sommersaison....................................................................S.11 3.3 Herausforderungen................................................................................................................S.13 „Retournee-Weekend 2005“............................................................................................S.13 Messevertretung Köln......................................................................................................S.14 4.Die Bedeutung des Praktikums bzw. Auswertung..............................................................S.15 5.Anhang Praktikumszeugnis Reisemerkblatt zu London („Praktika im Ausland“) 2 1.Unternehmensporträt 1.1 „Global Language Services“ Ursprünglich stand das Akronym ‚GLS’ für „Göttingen Language School“ und erhielt erst mit Verlegung des Firmenhauptsitzes 1985 von Göttingen nach Berlin die Bedeutung „Global Language Services.“ 1983 wurde das „GLS Sprachenzentrum“ von der ehemaligen Gymnasiallehrerin Barbara Jaeschke in Göttingen als Einzelunternehmen gegründet und wiederfuhr mit Umzug nach Berlin sogleich auch einer Firmenweiterung zur privaten Sprachschule, zusätzlich zu dem Angebot als Sprachreisenveranstalter. Seit 1988 bildet sich nun kontinuierlich ein Netz von „GLS“ - Repräsentanzen innerhalb Deutschlands sowie von international miteinander agierenden Partnerorganisationen. Bis heute hat sich das Unternehmen mit seiner vielseitigen Produktpalette als deutscher Sprachreiseveranstalter national sowie auch international etabliert und befindet sich nun in einer neuen Umbruchphase (seit Ende 2005). Zum Zeitpunkt meines Praktikums gliederte sich das Unternehmen in drei Kernbereiche: der Outboundbereich mit den Sprachreisen und internationalen Schulaufenthalten, der Inboundbereich bzw. die private Sprachschule mit Sitz in Berlin und zuletzt das offizielle Prüfungszentrum der „University of Cambridge“ für die „Cambridge ESOL Prüfungen.“ Im nächsten Unterkapitel werde ich näher auf den Outboundbereich eingehen, welcher mein Arbeitsbereich war. Das Unternehmen ist seit dem 15. Dezember 2005 in der Kastanienalle 82 in 10435 Berlin als „GLS Sprachenzentrum“ beim Amtsgericht Charlottenburg registriert. Der Firmenhauptsitz befindet sich nun auf dem ehemaligen Gelände der „Gustave-Eiffel-Oberschule“ in Berlin Prenzlauer-Berg, auf dem, nach vollendeter Sanierung, zusätzlich zur Sprachschule und den Büros, ein Reisebüro sowie ein Hotel mit eigenem Restaurant eröffnet werden soll. Vor der Gründung des „GLS Sprachenzentrums“ hat die Geschäftsführerin Barbara Jaeschke nach ihrem Lehramtsstudium der Anglistik und Slawistik unter anderem als Kursleiterin auf Sprachreisen erste Erfahrungen als Veranstalterin gesammelt neben ihren Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Slawistik an der „Universität Göttingen.“ Als Geschäftsführerin nimmt Frau Jaeschke aktiv an der konzeptionellen Weiterentwicklung des Unternehmens teil und legt dabei besonders den Schwerpunkt in den persönlichen und engen Kontakt zwischen dem Unternehmen und der Sprachschüler. Die Hauptmission des „GLS Sprachenzentrum“ ist es Fremdsprachenkenntnisse durch interaktive Erfahrungen zu vermitteln und darüber hinaus 3 sowohl Kenntnis als auch Akzeptanz durch Kommunikation im interkulturellen Kontext zu fördern. Dieser Auftrag soll möglichst auf jeder Ebene der Gesellschaft erfüllt werden und so bemüht sich das Unternehmen, mit Berücksichtigung verschiedener Grundleitsätze, alle Altersgruppen und Interessengruppen durch Sprachkurse im In- und Ausland, Schulaufenthalte, Studium, oder Praktika im Ausland ein vielfältiges Programmangebot zu bieten. Die Leitsätze sind in sieben Schlagwörter zu unterteilen, nämlich: Qualität, Erfahrung, Kompetenz, Überzeugung, Innovation, Freundlichkeit und Kundenorientierung. Während Qualität innerhalb dieses Blocks von Leitsätzen in der Firmenphilosophie eher außen vor steht, beziehen sich besonders die Punkte Erfahrung, Kompetenz und Überzeugung auf persönliche Kompetenzen der Mitarbeiter, welche, neben den grundsätzlichen Voraussetzung von Freundlichkeit und Kundenorientierung, in diesem Berufsfeld auch die Arbeitsweise innerhalb des Unternehmens bestimmen. Neben den zuvor angeführten drei Kernbereichen des Geschäftsfeldes vom „GLS Sprachenzentrum“ schließt sich noch der Marketing/PR Bereich und die Buchhaltung an das Unternehmen an. Es besteht innerhalb dieser drei Teilbereiche eine hierarchisch organisierte Arbeitsstruktur, die jedoch von einer mehr oder weniger hohen Interdependenz gekennzeichnet ist und kaum eine klare Unterteilung zulässt. Der Outboundbereich „Sprachreisen“ zum Beispiel wird von Milena Langer eng mit den ihr unterstellten, sogenannten Beraterinnen, geleitet. Erfahrung, Kompetenz und Überzeugung sind nicht in isolierter Form auf ein Individuum zu beziehen, sondern auf Erfahrungen, welche hier vorzugsweise aus Auslandsaufenthalten der Mitarbeiter selbst stammen und auf den gesamten Arbeitsprozess einen Einfluss haben sollten – von Kundenwerbung bis hin zur Vorbereitung des Auslandaufenthaltes. Qualität soll insbesondere durch Mitgliedschaften bei international anerkannten Fachverbänden und Kontrollen gewährleistet werden, wie auch durch Qualitätssicherung und persönliche Kontaktpflege bei den Partnerorganisationen im Ausland. Als sogenannte „German Language School“ mit jährlich bis zu 2000 Schülern aus bis zu 60 verschiedenen Nationen wird die Sprachenschule beim Berliner Senat, amerikanischen Universitäten und dem schwedischen Bildungsministerium als private Ergänzungsschule anerkannt und ist, darüber hinaus Mitglied bei „EAQUALS“1, „FIYTO“2, „IALC“3 und bei „FaDaF“4. Es ist auch offiziell anerkanntes 1 European Association for Quality Language Services. Federation of International Youth Travel Organizations. 3 International Association of Language Centres . 2 4 Prüfungszentrum für das „Zertifikat Deutsch“ (ZD).In Gruppen- und Einzelgruppen werden ergänzend auch fachspezifische Sprachkurse bzw. Vorbereitungskurse für Firmen und Institutionen angeboten. Ähnliches gilt auch für den Sprachreisenbereich, wobei hier die Betonung eher bei der Auswahl der Partnerorganisationen im Ausland besteht. Um weiter auf die genauen Strukturen des Unternehmens einzugehen, werde ich nun exemplarisch den Outboundbereich „Sprachreisen“ vorstellen. 1.2 Outboundbereich „Sprachreisen“ Der Outboundbereich bildet zusammen mit der Sprachenschule und dem geplanten Hotel das zentrale Geschäftsfeld vom „GLS-Sprachenzentrum.“ Er gliedert sich in drei Teilgebiete: Reisebüro (noch im Ausbau), High School und Sprachreisen. Letzteres umfasst - wie im vorangehenden Kapitel schon angemerkt - das ursprüngliche Geschäftsfeld des ehemals „Göttingen Language School“ genannten Unternehmens und zeugt so mit dem größten Erfahrungsschatz wie auch mit der breitesten Programmpalette. Sprachreisen sind im Gegensatz zu High School-Aufenthalten kaum an eine präzise Kundenstruktur gebunden und können relativ flexibel neue Programme und Programminhalte anbieten. Die Erfahrung spielt insofern eine wichtige Rolle, als das „GLS“ mit dem Sprachreisenprogramm ein stabiles Netzwerk von Partnerorganisationen über die Jahre geschaffen und sich auch nach außen hin als etablierter Veranstalter mit langjähriger Mitgliedschaft in verschiedenen Fachverbänden weitestgehend einen Namen gemacht hat.5 Das Schlagwort „Innovation“ findet sich vor allem im Programmangebot wieder, beziehungsweise in der Programmgestaltung, die sich stark an die aktuellen Wettbewerbsverhältnisse mit anderen Sprachreiseveranstaltern orientiert. 2005 bot das „GLS Sprachenzentrum“, im Bereich „Sprachreisen“, internationale Programme zum Arbeiten, Leben, Studium, Praktikum sowie Sprachenerwerb (oder auch –ausbesserung) an und versuchte von dieser inhaltlichen Grundstruktur ausgehend ein vielfältiges und möglichst kundenorientiertes Programmangebot zu schaffen.6 Während die Vielfalt ein sehr allgemeiner und oberflächlicher Werbe- oder Marketingfaktor ist, bietet ein hohes Maß an Flexibilität gegenüber dem Kunden 4 Fachverband Deutsch als Fremdsprache. s.o. aufgeführte Verbände. 6 Siehe Hauptkataloge: „Schülersprachreisen 2005“, „Praktikum im Ausland, Gap Year, Studium im Ausland 2006/07“, „Erwachsenen Sprachreisen/Business Sprachreisen 2005/06“ und Informationsbroschüre: „Work and Travel, Volunteering 2006/07. 5 5 klare Argumente für ein Unternehmen im Selektionsprozess jener. Dies wird am deutlichsten bei den Erwachsenensprachreisen. Das Programm muss entsprechend dem Kunden entworfen werden und kann so unterschiedliche Schwerpunkte tragen. Bei Arbeitstätigen stellen sich andere Fragen auf als bei Schülern, wenn sie sich für einen Sprachreiseveranstalter entscheiden. Während beim Schüler Faktoren wie „Aktivitäten“, „Ausflüge“ oder „Zielort“ von Bedeutung sind, werden bei den Erwachsenensprachreisen Faktoren wie „Programmdauer und -zeit“, „Unterrichtsarten“ oder „Zertifikate“ klar betont. Der gesamte Arbeitsbereich „Sprachreisen“ steht unter der Leitung von Milena Langer und kann grob in die Bereiche Erwachsenensprachreisen, Schülersprachreisen und Auslandsaufenthalte unterteilt werden. Es wird hier wiederum ersichtlich, inwieweit die Arbeitsstruktur an der potentiellen Kundenstruktur angelehnt ist, da vor allem das Alter ausschlaggebend für die Ausgestaltung der Programme ist. Auslandsaufenthalte beschreiben Sprachreisen mit einem Aufenthalt von mindestens drei Monaten und sind in den meisten Fällen mit einer Einbindung in ein bestimmtes Praktikums- oder Beschäftigungsfeld verbunden. Dieser Bereich erfordert den größten Arbeitsaufwand, da zum Beispiel ein Praktikum im Ausland klar an den Bedürfnissen und Erwartungen sowohl des Kunden als auch des jeweiligen Ziellandes angepasst werden müssen. Die Beratung (auch „Educational Consultants“ genannt) liegt deshalb besonderen Wert auf die Vorbereitungsphase des Aufenthalts. Das „Gelingen“ eines Programms ist nie klar vorauszusagen, aber durch Absprache mit Partnerorganisationen des Ziellandes, Landeskenntnis, Berücksichtigung der amtlichen Bestimmungen und regelmäßigen Kontakt mit dem Kunden wird jenes angestrebt. Auslandspraktika werden vom „GLS Sprachenzentrum“ nach: England, Irland, den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Frankreich, Italien, Spanien, Ecuador, Costa Rica, Brasilien, Argentinien, China, Japan und Russland angeboten, in denen in diversen Tätigkeitsbereichen7 ein Praktikum absolvieren kann. 2. Vorstellungen und Erwartungen Ich wollte mit einem Praktikum an erster Stelle einen Arbeitsbereich erkunden, in dem großer Wert auf internationale Korrespondenz gelegt wird und die Vermittlung von Sprache als zentrales Konstrukt der Kommunikation8 in einer Gesellschaft Hauptmotiv ist. Weiter sollte das Praktikum 7 8 z.B.: im Bildungs- und Schulwesen, Kulturbereich, Accounting, in der Administration, usw. Kommunikation ist hier generell als Austausch von Informationen in jeglicher Form zu verstehen. 6 einen mir möglichst unbekannten Arbeitsbereich erschließen, bei dem die englische Sprache auch aktiv Anwendung findet. Aufgrund der Tatsache, dass ich nicht beabsichtigte Englisch auf Lehramt zu studieren, kam für mich logischerweise auch ein Praktikum in einer Sprachenschule zunächst nicht in Frage. Meine Vorstellungen waren in Hinblick auf das vielfältige kulturelle Angebot Berlins stark von der Erwartung bestimmt, eine Institution kennen zu lernen, die sich darum bemüht die Besonderheiten der Stadt mit in ihr Programm zu integrieren. Mit den Anfängen meiner Praktikumsuche kristallisierte sich immer mehr der Gedanke heraus, dass die vermittelnde Aufgabe von Kultur und Sprache mein persönlichen Hauptanliegen sind. Mit der Organisationsform der Institution und deren Arbeitsweise verband ich anfangs noch keine konkreten Vorstellungen und erwartete grundsätzlich eine persönliche und warme Atmosphäre in der auch internen Bereich Kommunikation und Austausch stattfindet. Diese Haltung ließ mich so auf ein breites und facettenreiches Spektrum von möglichen Praktikumplätzen schauen, dass sowohl Theater, diverse Zeitschriften als auch staatliche Einrichtungen zur Förderung von kulturellem Austausch und Sprache sein konnten. Um eine differenziertere Auswahl treffen zu können, habe ich also in einem zweiten Schritt versucht, meine Vorstellungen und Erwartungen klarer zu formulieren. Mein Interesse für die englische Sprache wurde besonders durch Auslandsaufenthalte in Amerika und England geprägt, bei denen ich vor allem durch das Kennenlernen des Landes und deren Menschen die besondere Bedeutung für Sprache entdeckt habe. Das „Leben“ in einem fremden Land war somit die Vorraussetzung dafür, dass Austausch stattfand und wurde dann durch das „Erleben“9 gefestigt. Somit ergab sich die Suche nach Institutionen, die ihren Schwerpunkt auf die Vermittlung von Auslandsaufenthalten10 legte. 3. Verlauf des Praktikums 3.1 Bewerbungsverfahren Ich habe zunächst bei den in Frage kommenden Institutionen telefonisch angefragt, ob Bedarf an Praktikanten in dem gegebenen Zeitraum besteht und daraufhin eine schriftliche Bewerbung mit individuellem Anschreiben angefertigt. Bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen habe ich 9 durch den Besuch von Theaterstücken, Museen, das Lesen von Zeitschriften. d.h.: Berlin gilt insofern auch als „Ausland“ für Besucher aus anderen Ländern. 10 7 besonderen Wert auf das Anschreiben gelegt und mein Interesse für die jeweilige Institution dargelegt, da ich weniger mit Fachqualifikationen als auch praktischen Erfahrungen dienen konnte. Dabei habe ich auch gleich weiter meine Vorstellungen und Erwartungen an das Praktikum formulieren können. Das „GLS Sprachenzentrum“ hat mich auf meine schriftliche Bewerbung hin, zu einem persönlichen Kennenlernen eingeladen. Bei dem Gespräch waren Frau Jaeschke und Frau Langer anwesend. Es diente in erster Linie dazu, ihre Vorstellungen von Praktikanten und vom Praktikumverlauf darzulegen. Mit Voranschreiten des Gesprächs, konnte aber auch ich mich bezüglich der im Anschreiben genannten Motivation für ein Praktikum im „GLS Sprachenzentrum“ äußern und weitere Fragen von meiner Seite klären. Mich hatte sehr interessiert, inwiefern Praktikanten im Unternehmen und in der Arbeitsteilung integriert werden. Es wurde ein weiteres Treffen angesetzt, um zu sehen, ob und wie ich als Praktikantin Einsatz im Unternehmen finden würde. Während des Gesprächs kamen Fragen nach meinen Fremdsprachenkenntnisse und Kompetenzen im EDV-Bereich auf, aber auch nach meiner Fähigkeit zur Gruppenarbeit und Lösung von Konfliktsituationen. Letztere trafen sich genau mit meiner Erwartung von aktiver Kommunikation im internen Bereich und so wurde beim zweiten Treffen in gemeinsamer Absprache mein Praktikum im Outboundbereich des „GLS Sprachenzentrum“ beschlossen. 3.2 Meine Aufgaben Allgemeines Mein Praktikum begann am 11. Juli 2005 und endete am Abend nach dem „Retourne-Weekend“ am 2. Oktober 2005. Es umfasste also insgesamt drei Monate. Das „Retournee-Weekend 2005“ zeigt, dass ich nicht einen klar strukturierten und geregelten Praktikumsverlauf hatte und das Praktikum auch externe Tätigkeiten am Wochenende einschloss.11 Grundsätzlich ging ein üblicher Arbeitstag von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr mit einer einstündigen Pause, die individuell gewählt werden konnte. Einarbeitung – die erste Woche und tägliche Aufgaben In der ersten Woche meines Praktikums habe ich die grundlegenden Arbeitsprozesse und -wege des Outboundbereichs kennen gelernt und einige leichte Arbeiten erledigt. Das Unternehmen 11 Siehe 3.3 Herausforderungen. 8 befand sich gerade in den Vorbereitungen für den Umzug in die Kastanienallee und so mussten sämtliche Akten überprüft und neu sortiert werden, als auch mit den Daten im internen Computerprogramm abgeglichen werden. Ich übernahm diese relativ monotone und leichte Tätigkeit für den Arbeitsbereich „Praktika im Ausland“. Begleitend hat mir meine Betreuerin Frau Langer erklärt, in welchen Schritten eines „üblichen“ Programmverlaufs die Akten und wann die Informationen des so genannten „GTT-Systems“ zum Einsatz kommen sollten.12 Das „GTT-System“ ist ein standardisiertes Computerprogramm für Reiseveranstalter und enthält die grundsätzlichen Daten des Kunden wie Kontaktadresse, Programmauswahl, Reiseinformationen13 und sämtliche Brief- bzw. Emailwechsel zwischen Kunden und Unternehmen sowie auch zwischen Unternehmen und Partnerorganisationen im Ausland. Das „GTT-System“ stellt quasi das Fundament des gesamten Arbeitsprozesses dar, das die Hauptanknüpfungsstellen der einzelnen Schritte schafft. Das sicherer Umgehen mit diesem Programm war Voraussetzung für meine Tätigkeiten beim „GLS Sprachenzentrum“ und so habe ich mich in der ersten Zeit (also auch über die erste Woche hinaus) hauptsächlich mit dem „GTT-System“ beschäftigt. Ein weiterer Punkt meiner Einarbeitung betraf die Überarbeitung der Informationsbrochüren zu den einzelnen Ländern für Praktika im Ausland, die den Reiseunterlagen der zukünftigen Teilnehmer beigefügt werden. Sie enthielten aktuelle Informationen zu Kultur, Sprache, Geschichte, Gesellschaft und Leben des Landes – manchmal auch zu einer Stadt, meistens Metropole, wie zum Beispiel London – sowie formelle Informationen zu Einreisebestimmungen, zu beachtende Umgangsformen und Gesetze, Hinweise zur Währung und örtlichen Banken, öffentlichen Verkehrsmitteln, etc.14 Meine Recherchen habe ich bei dieser Tätigkeit hauptsächlich auf ausgewählte Reiseblätter und Erfahrungsberichte gestützt und durch Kontaktaufnahme mit den jeweiligen Botschaften in Berlin und den deutschen Vertretungen im Ausland. Bei Fragen oder Unsicherheiten stand mir stets Frau Langer oder eine der anderen Mitarbeiter zur Seite und konnte mir oft, aus eigens gesammelten Erfahrungen im Ausland, weiterhelfen. So kamen die Mitarbeiter und ich uns persönlich näher, was für die gute Arbeitsatmosphäre im weiteren Verlauf meines Praktikums sehr wichtig war. Die Einarbeitung betraf in ihren Kernpunkten also 12 Je nach Situation ist eher Verlass auf die Akten (enthält z.B.: das Anmeldeformular und Kontaktdaten) oder auf das „GTT-System“ (enthält aktualisierte Flugdaten und eigenen Emailkonten). 13 Ab- und Anreisdaten, Zwischenstopps, Zielland etc. 14 Siehe Anhang. 9 die Hauptaufgabe der Organisation von Auslandsaufenthalten und deren inhaltlichen Verankerung über das Wissen über die besonderen Gegebenheiten des jeweiligen Landes. „Praktika im Ausland“ Der Arbeitsbereich „Praktika im Ausland“ stellte meinen Kernbereich während des Praktikums dar und gehörte zum Outboundbereich „Sprachreisen“ des Unternehmens. Wie im ersten Abschnitt unter 1.2 beschrieben, ist Frau Langer Leiterin des gesamten Bereichs und es handelt sich hierbei um Auslandsaufenthalte von mindestens drei Monaten Umfang. Grundsätzlich wird ein Mindestalter von 18 Jahren vorausgesetzt sowie Grundkenntnisse in der jeweiligen Sprache des Landes, indem das Praktikum absolviert werden soll. In der Regel melden sich jedoch Studenten oder Auszubildende für ein Auslandspraktikum an15, um durch jenes erste praktische Berufserfahrungen zu sammeln und für das Studium bzw. die Ausbildung anerkennen zu lassen. In manchen Berufsfeldern sind sogar fachspezifische Auszeichnungen wie Abschlusszeugnisse obligatorisch.16 Die Planung eines Auslandspraktikums ist sehr aufwendig und erfordert die Fähigkeit viele einzelne Komponenten erfolgreich zusammenzuführen, dass heißt: ein Praktikumsplatz; Unterkunft, Freizeitprogramm, Betreuung/Ansprechperson, und Sprachenschule finden und ein Programm erstellen, welches die individuell verschiedenen Anforderung des Kunden erfüllen. Die Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz gestaltet sich hier als besondere Herausforderung, da man sich hier kaum auf ein Repertoire an Kontakten im Ausland zurückgreifen kann wie bei Sprachenschulen oder Unterkünften zum Beispiel. Der Arbeitsbereich war für mich deshalb auch sehr interessant und bot mir die Gelegenheit den gesamten Bewerbungsprozess aus anderer Perspektive zu erfahren. Nachdem ich mit den einzelnen Besonderheiten der verschiedenen Länder17 einigermaßen vertraut war, habe ich aktiv an der Planung von Auslandspraktika mitgeholfen. Vom Zeitpunkt der Anmeldung bis hin zur Abreise erstreckte sich ein Zeitraum von drei bis vier Monaten, so dass innerhalb dieser Zeit ein angemessener Praktikumsplatz gefunden werden musste. Ich habe in diesem Arbeitsprozess die Bewerbungsunterlagen der fest angemeldeten Teilnehmer zunächst eingesehen und grob nach den Kategorien angestrebtes Aufenthaltsland und Betätigungsfeld geordnet. Die Unterlagen mussten vom Teilnehmer in der jeweiligen Landessprache sein und in ihrer Form einer regulären Alternativen werden Schulabgänger durch das Programm „Volunteering“ angeboten. Z.B.: Architektur, Grafikdesign oder Finanzen. 17 Siehe 1.2 letzter Abschnitt für eine Auflistung der Länder. 15 16 10 Bewerbung in nichts nachstehen. Das „GLS Sprachenzentrum“ hat hierfür eine exemplarische Bewerbung für die Teilnehmer. In Englisch verfasste Anschreiben und Lebensläufe wurden von mir auf ihre äußerliche Form, Grammatik und Schreibstil hin korrigiert und auf eventuelle inhaltliche Mängel ausgebessert18. Weiter habe ich mich mit den Partnerorganisationen im Ausland in Verbindung gesetzt, um die gesammelten Teilnehmerinformationen zu übermitteln und abzusprechen. Die Korrespondenz mit dem Ausland wurde hauptsächlich telefonisch gehalten und so habe ich täglich Englisch anwenden müssen und war nach kürzester Zeit mit den verschiedenen Ansprechpersonen der Partnerorganisationen vertraut. In Zusammenarbeit mit den „Educational Consultants“ konnte ich Praktikumsplätze erstmals auch aktiv vermitteln und mit verschiedensten Institutionen im Ausland korrespondieren. Dabei lernte ich möglichst formal und professionell Gespräche auf Englisch zu halten und entwickelte sogar ein gewisses Verhandlungsgeschick, da oft die Institutionen im Ausland nicht vertraut mit Praktikanten aus dem Ausland sind. Allgemein hatte ich bei Praktika im Ausland viele verschiedene Tätigkeiten ausgeübt, die vor allem Weitblick und ein sicheres Auftreten verlangten. Zusammenarbeit war unerlässlich und garantierte unter anderem auch flexibles und kreatives Arbeiten. Gruppenbesprechungen wurden zwar gehalten, aber waren eher im Sinne eines Zusammentragens der gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse gesehen und für interne Projekte wie Mitarbeiterabende bestimmt. „Schülersprachreisen“ – die Sommersaison Schülersprachreisen sind im Vergleich zu Praktika im Ausland fester an bestimmte Programmabläufe gebunden und orientieren sich an einem genau festgelegten Zeitplan. Der Arbeitsablauf lässt sich grob in drei Phasen gliedern und zwar: Vorbereitungsphase, Aufenthaltsphase und Nachbereitungsphase. Die jeweiligen Schulferien der Bundesländer geben jenen den zeitlichen Rahmen vor und werden je nach Saison mit unterschiedlichem Arbeitsaufwand verbunden. Im Folgenden werde ich die Besonderheiten der Sommersaison kurz anreißen, um dann auf meine Tätigkeiten im Bereich der „Schülersprachreisen“ einzugehen. Die Sommersaison ist mit dem größten Arbeitsaufwand verbunden, da die „großen“ Schulferien zusammen mit den sommerlichen Attributen - wie Sonne und Meer – mehr Interesse und Aufmerksamkeit für Auslandsreisen mobilisieren, die, mit Voraussicht auf das kommende 18 In Absprache mit dem Teilnehmer! 11 Schuljahr, auch noch einen Lerneffekt beinhalten.19 Hinzu kommt, dass die Kunden nicht wie bei „Praktika im Ausland“ gleich auch Programmteilnehmer sind, sondern in den meisten Fällen die teilnehmenden Kinder und deren Erziehungsberechtigte/-r als gleichgewichtige Komponenten gelten und so das Programm von einer komplexen Dreiecksbeziehung beschritten wird. Als ich mein Praktikum begann waren die ersten Reisegruppen schon abgefahren und die Sommersaison der Schülersprachreisen war im vollen Gange, so musste ich mich anfangs teils selbstständig mit den verschiedenen Arbeitsschritten vertraut machen und begann dies, indem ich die Reiseunterlagen und Teilnehmerlisten erstellte. Die Reiseunterlagen der Schülersprachreisen werden genau wie bei Praktika im Ausland dem jeweiligen Zielort entsprechend mit Landesinformationen, Einreisebestimmungen und Programmablauf versehen. Sie unterscheiden sich nur in dem Kernpunkt, dass sie vordergründlich an die/den Erziehungsberechtigte/-r gerichtet sind und zusätzlich diverse Schreiben enthalten, die zum Beispiel die Erlaubnis zu bestimmten Aktivitäten20 bestätigen. Die Unterlagen vermittelten mir so auch einen ersten Eindruck vom geplanten Programm und gestalteten meine Hauptaufgabe während der sogenannten Vorbereitungsphase. In der Aufenthaltsphase bestand die größte Herausforderung darin, auftretende Konfliktsituationen und andere Probleme möglichst schnell zu lösen. Die Phase erstreckt sich vom Antritt der Reise bis hin zur Übergabe in die elterliche Obhut. In den meisten Fällen werden die Reisen durch Betreuer des Sprachenzentrums begleitet, so dass die Teilnehmer eine Bezugsperson haben, die sowohl Deutsch als auch die jeweilige Landessprache beherrschen. Wenn zum Beispiel ein Programmteilnehmer sich vehement gegen die Programmregeln21 verstößt und so in einen Disput mit einem örtlichen Vertreter gerät, ist der „GLS Betreuer“ zuerst darum Bemüht direkt in das Geschehen einzuschreiten. Kommt es zu keiner Lösung, so muss dass Sprachenzentrum in Berlin als letzte Instanz miteinbezogen werden. Hierbei war meine Aufgabe die Klärung des Sachverhalts und die Übermittlung der neuesten Entwicklungen. Dabei war der Einsatz meiner Fremdsprachenkenntnisse unersetzlich, sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form der Kommunikation. 19 Das Programm bietet zum Beispiel im Gegensatz zum Herbstprogramm ein breiteres Angebot an Aktivitäten und mehr Aufenthaltsorte zur Auswahl. 20 Schwimmen im offenen Meer (ohne/mit Aufsicht), Abendaktivitäten in der Gruppe, etc. 21 Es liegt den Reiseunterlagen immer ein Schreiben mit den Regeln bei, die von Teilnehmern und Erziehungsberechtigten schriftlich eingewilligt werden müssen. 12 In der dritten Phase, der Nachbereitung, wurde der gesamte Reiseverlauf noch einmal betrachtet und mit einem Fragebogen ein Feedback von den Teilnehmern eingeholt, um die Gestaltung des Programms sowie auch die Leistung der Betreuer aus Sicht der Teilnehmer bewerten zu können. Darüber hinaus wurden schwerwiegendere Konfliktsituationen und Reklamationsansprüche von unzufriedenen Kunden betrachtet. Da ich mich vordergründlich mit der Betreuung und Beratung der Kunden befasst hatte, habe ich in der Nachbereitung die Vorfälle zusammengetragen und für das Unternehmen schriftlich festgehalten. In einigen Fällen fungierte ich auch als zentrale Bezugsstelle und hatte daher durchaus selbstständig und relativ autonom Problemsituationen lösen können; so auch bei einem Teilnehmer, der bei Abreise Kleidungsstücke und Wertsachen vermisste und jene nach Absprache mit allen Beteiligten im Hotel wieder aufgefunden wurden. Der Bereich „Schülersprachreisen“ gestaltete mir so ein relativ abwechslungsreiches Betätigungsfeld und bot mir einen Einblick in die komplexen Beziehungsstrukturen zwischen Kunden und Unternehmen, da das Programm in einem viel kürzeren Zeitrahmen stattfindet und sehr viel Wert auf die Aufenthaltsphase gelegt wird. 3.2 Herausforderungen „Retournee-Weekend 2005“ Einer der großen Herausforderungen meines Praktikums stellte das jährliche Event „RetourneeWeekend 2005“ für mich dar, denn es bot mir die einmalige Gelegenheit aktiv an einem Gestaltungsprozess beteiligt zu sein. Der „High School-“ und „Praktika im Ausland-“Bereich initiierte dieses Event 2004 zum ersten Mal, um die ehemaligen Teilnehmer ihrer Programme eine Möglicht zu bieten sich kennen zu lernen und miteinander auszutauschen. Frau Langer hatte mir die Aufgabe übertragen, dass in der ersten Oktoberwochenende angesetzte „Retournee Weekend 2005“ zu planen und, so weitestgehend wie möglich, umzusetzen. Als Rahmenbedingungen dienten mir die gemeinsamen Besprechungen, in denen Ideen gesammelt und die finanziellen Ausgaben festgesetzt wurden. Wir einigten uns grundsätzlich auf das Konzept, das Wochenende unter dem Motto „Völkerball“ verlaufen zu lassen. Den Teilnehmern sollte Berlin, Hauptstadt und gleichsam Hauptsitz des „GLS Sprachenzentrums“, in seiner Vielseitigkeit vorgestellt werden und das Unternehmen auf einer sehr persönlichen Ebene näher bringen. Bei der Planung des Wochenendes war mir persönlich wichtig, dass den Teilnehmern trotz eines fixen Ablaufplans genügend eigene Zeit und Freiheit gelassen wird, um die Stadt nach 13 ihrem Belieben zu erkunden. So wurde nach Auswahl eines geeigneten Hotels, welches Räume für Seminare bot und in der Nähe des Büros lag, der Ablaufsplan genauer formuliert. Ich begab mich zunächst auf die Suche nach Lokalitäten für den Willkommensabend und für diverse gemeinsame Abendaktivitäten. Es war einerseits sehr ungewohnt und schwierig für eine mir anonyme Gruppe von Menschen einen Ablaufsplan zu gestalten, aber auf der anderen Seite motivierte mich dies auch sehr und so wurde unter anderem für den Willkommensabend ein Cocktailempfang in einer Schöneberger Bar, ein gemeinsamer Spielabend im Ratskeller eines Cafes in Berlin-Mitte und ein Ausgehabend im Frannz Club der Kulturbrauerei für das Wochenende angesetzt. Weiter wurden diverse Stadttouren durch Berliner Stadtbezirke22 angeboten, bei denen die „GLS Mitarbeiter“ aktiv, als Führer, tätig werden mussten (mich mit eingeschlossen!). Nachdem der Ablauf bis in seine Einzelheiten feststand, konnte ich mich mit dem Anmeldeverfahren befassen. Zunächst wurden diverse Newsletter und ein Eintrag auf der „GLS Homepage“23 veröffentlicht, um Aufmerksamkeit für das Wochenende zu generieren und so wurden schließlich persönlich adressierte Einladungen per Email an die Ehemaligen verschickt. Das Feedback der Teilnehmer fiel äußerst positiv aus und bestätigte den Eindruck, den auch ich von dem Wochenende hatte. Ich empfand die Aufgabe als eine spannende Abwechslung zum übrigen Praktikum, da es einen neuen Ansatz in der Kundenbeziehung legte und vor allem den mir wichtigen Aspekt „Kultur und Leben Berlins“24 in das Praktikum integrierte. Messevertretung Köln Die Vertretung des „GLS Sprachenzentrums“ bei einer Sprachreisenmesse in Köln am 23. und 24. September 2005 war insofern eine andere Art der Herauforderung für mich, als das ich im Vertrauen des Sprachreisenbereichs und quasi auch der Geschäftsführerin, Frau Jaeschke, das Unternehmen angemessen und kompetent repräsentieren musste. Die Messe war hauptsächlich an Schüler und Abiturienten gerichtet und sollte den Besuchern erste Informationen über einen Auslandsaufenthalt bieten; dabei dienten mir insbesondere meine eigens gesammelten Erfahrungen als Schülerin im Ausland. 22 Z.B.: Mauertour, Unter den Linden, Berlin-Mitte, Kreuzberg, etc. www.gls-berlin.com 24 Siehe 2.Vorstellungen und Erwartungen. 23 14 Ich konnte hier nochmals meine interpersonellen Kompetenzen unter Beweis stellen, indem ich den Interessenten im Gespräch einen ersten Eindruck von dem Unternehmen und Anreize für einen Auslandsaufenthalt bot. Im Vergleich zum „Retournee-Weekend 2005“ beinhaltete diese Tätigkeit zwar ebenfalls eine wertvolle Abwechslung zum Arbeitsalltag, jedoch betrachte ich die Planung und Durchführung des „Retournee-Weekends 2005“ als Projekt und damit völlig neue Aufgabenstellung, während die Messevertretung eher eine neue Form der Vermittlung stellte. Abschließend möchte ich im nächsten Abschnitt die gesammelten Erfahrungen resümieren und die Relevanz in der Wahl meines Studienfaches angeben. 4. Die Bedeutung des Praktikums bzw. Auswertung Mit dem Praktikum wurde mir zum ersten Mal die Tragweite des Berufes im Leben bewusst, da innerhalb dieser drei Monate mein übriger Alltag maßgeblich von meinen Tätigkeiten im „GLS Sprachenzentrum“ beeinflusst war. Das lag natürlich teils daran, dass ich die Hauptzeit des Tages im Unternehmen verbracht habe und auch daran, dass durch die verschiedenen Tätigkeiten, wie zum Beispiel das Recherchieren von den Kulturen und Besonderheiten der verschiedensten Länder oder das Planen von Aktivitäten beim „Retournee-Weekend 2005“, ein wesentlicher Bestandteil meiner eigenen Interessen und Neigungen in den Berufsalltag integriert waren, die ich auch in meinem üblichen Alltag verfolgen würde. Im Allgemeinen waren die alltäglichen Aufgaben sehr stark davon geprägt, in eine Routinearbeit zu verfallen und so war ich nach einer gewissen Zeitraum hinsichtlich der dominierend beratenden Funktion relativ schnell demotiviert, obwohl jene viel Kommunikations- und Verhandlungsgeschick fordert und einer meiner Erwartungen an das Praktikum war. Dies zeigt, dass das Praktikum in dem Sinne wichtig für mich war, als das ich realisiert habe, inwiefern meine Interessen zur selbstständigen und projektbezogenen Arbeit Vorrang gegenüber den restlichen Aspekten haben. Die Projektarbeit war eine erfrischende Abwechslung und stellte so eine Herausforderung, die soziale, fachliche und auch methodische Kompetenzen erforderte. In Hinblick auf mein Studium der Englischen Philologie, mit den ergänzenden Fächern Kunstgeschichte und Publizistik und Kommunikationswissenschaft, waren die sprachpraktischen Aspekte auf jeden Fall unerlässlich bei der Arbeit in einem international agierendem Arbeitsfeld und beinhaltete durch seine Tätigkeit als Sprachreisenveranstalter auch inhaltliche Aspekte der Kulturstudien und Landeskunde. Ohne ein bestimmtes Grundwissen über die kulturspezifischen 15 Besonderheiten der Länder ist ein kompetentes Arbeiten in einem Sprachenzentrum nicht gewährleistet und so fand ich auch unter den Mitarbeitern, neben Absolventen der Fächer mit Schwerpunkt Touristik, auch einige Absolventen der Philosophie und Geisteswissenschaften als auch der Geschichts- und Kulturwissenschaften, die meinen Eindruck bestätigten.25 Das „Retournee-Weekend 2005“ und die Messevertretung bot mir darüber hinaus die Möglichkeit im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und der Eventplanung erste praktische Erfahrungen zu sammeln. Der Transfer von Theorie zu Praxis erfolgt auch in die andere Richtung, denn ich kann bis heute noch einige Bezüge des Praktikums zu meinem Studium feststellen, die mir in vieler Hinsicht weiterhelfen abstrakte Theoriekonstrukte zu verstehen. Die Frage, ob mir die Arbeit in so einem Tätigkeitsfeld zusagen würde fällt trotz meines überwiegend positiven Feedbacks mit einem großen Fragezeichen aus. Auf jeden Fall war die Arbeit in bestimmten Bereichen sehr reizvoll und es herrschte eine überaus angenehme Atmosphäre im gesamten Unternehmen, jedoch wäre es definitiv nicht ein Beruf, der mir auf längere Zeit zusagen würde. 25 Z.B.: Frau Hermann, zuständig für Studium im Ausland: Englisch und Kunstgeschichte. 16 5. Anhang 17