Gesundes Wissen A – Z

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Gesundes Wissen A – Z
Ernährung!
kann es dann zum Absinken des Blutzuckers kommen.
Adipositas
Adipositas bedeutet Fettsucht oder starkes Übergewicht. Liegt der Body-MassIndex (BMI) über 30 (kg/m²) spricht man
von Adipositas.
In Deutschland ist jeder sechste adipös
bzw. stark übergewichtig.
Die Adipositas ist ein entscheidender Risikofaktor für die Entstehung des Diabetes Typ 2.
Altersdiabetes
Von dieser Bezeichnung hat man sich
verabschiedet, weil sie die Erkrankung
Diabetes zu harmlos erscheinen lässt.
Heutzutage spricht man von Diabetes
Typ 2.
Altinsulin
Alkohol
Früherer Name für Normalinsulin. Als
1921/1922 das Insulin entdeckt wurde,
handelte es sich dabei um ein kurzwirksames Insulin.
Im Verlauf der Jahre wurden sämtliche
Insuline mit kurzer Wirkdauer von 4-6
Stunden als Altinsuline (wirksam wie das
erste, „alte“ Insulin) bezeichnet.
Beim Genuss von Alkohol sollten Diabetiker Folgendes beachten:
• Alkohol hat einen hohen Kaloriengehalt (1 g Alkohol = 7 kcal). Bsp.: Ein
Glas Rotwein (1/4 l) enthält bereits 20
g Alkohol = 160 kcal.
• Alkoholgenuss kann zur Entwicklung
einer Unterzuckerung führen.
Deshalb sollten Diabetiker, die mit Insulin oder blutzuckersenkenden Tabletten behandelt werden, nur max.
zwei „Drinks“ genießen, um das Risiko einer Unterzuckerung zu verringern. Ein „Drink“ ist z. B. 150 ml Wein.
Außerdem sollten alkoholische Getränke immer in Verbindung mit Kohlenhydraten getrunken werden.
Antidiabetika
Antidiabetika werden bei der Behandlung
des Diabetes mellitus eingesetzt. Es
handelt sich dabei um blutzuckersenkende Tabletten oder Insulin.
Antioxidantien
• Alkoholische Getränke, die Zucker
enthalten (z. B. Bier) können den
Blutzucker zunächst erhöhen. Sobald
die Wirkung des Alkohols einsetzt,
Antioxidantien sind u. a. bestimmte Vitamine, wie Vitamin A, C und E, welche
die Schädigung der großen Blutgefäße
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durch aggressive Substanzen verhindern
können.
Diese aggressive Substanzen gelangen,
z. B. durch Zigarettenrauch, Luftverschmutzung,
Zivilisationskrankheiten
oder falsche Ernährung, in unseren Körper. Um eine Schädigung der großen
Blutgefäße zu verhindern, ist eine ausreichende Zufuhr von Vitamin A, C und E
wichtig.
Ballaststoffe
Ballaststoffe werden auch als unverdauliche Kohlehydrate bezeichnet, weil sie im
Darm so gut wie nicht verwertet werden.
Je nach Eigenschaft werden sie in drei
verschiedene Gruppen unterteilt:
• Wasserunlösliche Ballaststoffe, z. B.
Cellulose in Weizenkleie, können sehr
viel Wasser binden. Dadurch erhöht
sich die Stuhlmenge und der Darm
wird besser und schneller entleert.
Arteriosklerose
• Ballaststoffe, z. B. Pektin in der Apfelschale, werden durch die Bakterien im
Dickdarm vergärt und sorgen somit für
ein ungestörtes Wachstum der Dickdarmschleimhaut.
Unter Arteriosklerose versteht man eine
krankhafte Veränderung der Arterienwand. Arterien sind die großen Blutgefäße im Körper.
Die Wand der großen Blutgefäße ist verhärtet, verdickt, zu wenig elastisch und
verengt damit auf Dauer das Blutgefäß.
Die Folgen können Herzinfarkt oder
Schlaganfall sein.
• Prebiotische Ballaststoffe, z. B.
Oligrofruktose in Zwiebeln oder Artischocken, ernähren die natürlichen
Bifidusbakterien im Dickdarm, welche
krankmachende Keime verdrängen
können.
Ballaststoffe wirken sich beim Diabetiker
so aus, dass nach einer ballaststoffreichen Mahlzeit der Blutzucker langsam
ansteigt. Ballaststoffe sind z. B. enthalten
in Vollkornprodukten, frischem Obst und
Gemüse.
Augenerkrankungen
(Diabetische Retinopathie)
Die diabetische Rentinopathie ist eine
krankhafte Veränderung der Augennetzhaut und zählt mit zu den Folgeerkrankungen bei Diabetes mellitus. Sie
entsteht bei längerfristiger erhöhtem
Blutzucker oder/und Blutdruckwerten.
Um kleinste Schädigungen frühzeitig zu
entdecken, sind jährliche Untersuchungen des Augenhintergrundes notwendig.
Die diabetische Retinopathie kann mit
Blutzucker- und Blutdruckwerten im Normalbereich positiv beeinflusst werden.
Eine konsequente Schulung von Diabetigern kann die jährliche Erblindungsrate
von 1.800 – 2.000 Patienten in Deutschland senken helfen.
Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse wird auch als
Pankreas bezeichnet. Sie liegt hinter dem
unteren Teil des Magens und sieht
schwanzförmig aus. Neben dem Verdauungssaft stellt das Organ das lebenswichtige Insulin her, welches ans Blut
abgegeben wird und den Blutzucker
senken kann.
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Er begünstigt die Entstehung von Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Schäden
an Augen, Nieren und Nerven. Für Diabetiker mit bereits bestehenden Folgeerkrankungen (z. B. Mikroalbuminurie
oder Nierenerkrankungen) gelten strengere Grenzwerte für den Blutdruck: <120130/<80 mmHg.
Bewegung, Sport
Bewegung ist eine der tragenden Säulen
der Diabetestherapie. Bewegung oder
Sport haben für den Diabetiker folgende
Vorteile, wenn sie regelmäßig, d. h. 3-mal
pro Woche mindestens 30 Minuten, betrieben werde:
• Regulieren das Körpergewicht
Blutzucker
• Senken des Blutzucker
• Verbessern die Wirkung des eigenen
Insulins
Ein Gesunder hat Blutzuckerwerte im Bereich zwischen 60 und 140 mg/dl (3,3
und 7,8 mmol/l). Diabetiker sollten, um
Folgeerkrankungen zu vermeiden, ebenfalls diesen Bereich anstreben. Folgende Tabelle gibt Aufschluss über
Norm- und Toleranzblutzuckerwerte bei
Diabetes mellitus:
• Vermindern das Risiko der Gefäßverengung
• Regen den Kreislauf an und halten fit
• Machen vor allem Spaß
Aufgrund der blutzuckersenkenden Wirkung kann Bewegung auch eine Unterzuckerung verursachen.
Eine ausreichende Versorgung mit Kohlehydraten, wie z. B. Brot, Obst, Säfte,
Traubenzucker, vor, während und nach
der Bewegung, kann einen zu niedrigen
Blutzucker verhindern.
Nüchtern-BZ in mg/dl
Gut
60 – 110
Akzeptabel
< 120
Schlecht
> 120
Postprandialer BZ in mg/dl
Blutdruck
Als Blutdruck wird der in den Blutgefäßen
und im Herzen vorherrschende Druck
bezeichnet. Er wird immer als systolischer (oberer Blutdruckwert) und diastolischer (unterer Blutdruckwert) angegeben.
Gut
< 140
Akzeptabel
< 160
Schlecht
> 160
HbA1c in %
Bluthochdruck
Gut
<6
Akzeptabel
<7
Schlecht
>7
(Hypertonie)
BZ = Blutzucker
HbA1c = Langzeit-Blutzucker-Wert der
letzten 8-12 Wochen
Postprandial = 2 Stunden nach dem Essen
Unter Bluthochdruck versteht man den
über dem Normalbereich liegenden Blutdruck. Für Diabetiker gelten Werte über
140/90 mmHg als zu hoch.
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Blutzucker – Selbstkontrolle
Broteinheit
Darunter versteht man die selbstständige
Messung der Blutzuckerkonzentration.
Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Diabetestherapie für Diabetiker, die mit Insulin
oder/und
blutzuckersenkenden
Tabletten behandelt werden.
Der Blutzucker wird mit Hilfe von Lanzetten (zur Gewinnung des Blutes), Teststreifen und/oder Blutzuckermessgeräten
gemessen.
Durch die Protokollierung der gemessenen Blutzuckerwerte kann der Patient
selbst (wenn er entsprechende geschult
wurde) oder gemeinsam mit seinem Arzt
seine Therapie anpassen
Die Broteinheit ist eine Maßeinheit zur
Berechnung der Kohlenhydrate. 12 g
Kohlenhydrate ist 1 Broteinheit, abgekürzt 1 BE. In sog. Kohlenhydrat – Austauschtabletten wird genau die Menge
des Lebensmittels angegeben, die 12 g
Kohlenhydrate (= 1BE) enthält.
Bsp.: 1 BE entsprechen
30g Vollkornbrot
100 g Apfel
250 ml Milch, etc.
Neben der Broteinheit gibt es auch die
Kohlenhydrateinheit als Berechnungsgröße. Beide Berechnungseinheiten für
Kohlenhydrate werden als sog. Schätzeinheiten bezeichnet.
Body-Mass-Index (BMI)
Cholesterin
Der BMI wird heute als Standard zur Beurteilung des Körpergewichts herangezogen. Er berechnet sich aus dem
Körpergewicht in Kilogramm, geteilt
durch das Quadrat der Körpergröße in
Meter. Beispiel:
kg
BMI =
_________
m²
Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff,
welcher in Blut, Muskeln, Gehirn und anderen Geweben vorkommt. Cholesterin
ist für den menschlichen Körper unentbehrlich.
Es wird vom Körper selbst hergestellt und
mit der Nahrung (nur tierische Lebensmittel) aufgenommen. Zu viel Cholesterin im
Blut kann zur Schädigung der großen
Blutgefäße führen (Arteriosklerose).
Gerade Diabetiker neigen zu HerzKreislauf-Krankheiten, weshalb die Einhaltung der Normwerte besonders wichtig
ist. Cholesterinwerte bis 185 mg/dl sind
für Diabetiker empfehlenswert. Besonderer Wert sollte dem LDL-Cholesterin beigemessen werden. Es wird als das sog.
schlechte Cholesterin bezeichnet, welches in erster Linie für die Gefäßschäden
verantwortlich ist. Ein LDL- Cholesterinwert bis 115 mg/dl ist anzustreben.
Im Gegensatz dazu wird HDL- Cholesterin als das gute oder gefäßschützende
82 kg
=
_________
= 30,1
1,65 m²
Folgende Tabelle zeigt eine Bewertung
des BMI:
BMI in kg/m²
Gut
Akzeptabel
Schlecht
19 – 24,9
25 – 27
> 27
BMI-Wert über 27 sind mit Übergewicht
gleichzusetzen und können daher zur
Entstehung des Typ-2-Diabetes beitragen.
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Cholesterin bezeichnet und sollte demnach möglichst reichlich im Blut vorhanden sein. Der HDL- Cholesterinwert sollte
über 46 mg/dl liegen.
Diabetestherapie
Zur optimalen Behandlung der Diabetes
sind mehrere Ansätze notwendig. Man
spricht von den 5 Säulen der Diabetestherapie:
1. Ernährung
2. Medikation
3. Selbstkontrolle
4. Schulung
5. Bewegung
Depot-Insuline
Verzögerungsinsuline und Mischinsuline wurden früher als Depotinsuline bezeichnet.
Verzögerungsinsuline haben einen langsamen Wirkungseintritt und eine lange
Wirkdauer von 12 – 18 Stunden.
Mischinsuline haben eine konstante Mischung aus kurzwirksamem und langwirksamem Insulin.
Der Anteil des kurzwirkenden Insulins
(Normalinsulin) reicht von 10 – 50 %. Bei
beiden Insulinen ist das Durchmischen
ein entscheidender Faktor für die richtige
Wirkung.
Energie
In der Ernährungslehre wird die Energie
als „Brennwert“ bezeichnet. Alle Grundnährstoffe, wie Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate, enthalten Energie.
Bei der Verdauung des Essens werden
die genannten Grundnährstoffe „verbrannt“, wodurch Energie für die Erhaltung der Körperfunktionen entsteht. Auch
Alkohol stellt eine Energiequelle dar, jedoch ist dessen Bedarf nicht lebensnotwendig.
Die Maßeinheiten für die Energie ist die
(Kilo) Kalorie oder das (Kilo) Joule.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
gibt für die tägliche Energiezufuhr folgende Richtwerte aus:
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist die ausführliche,
medizinische Bezeichnung für die Zuckerkrankheit. Übersetzt bedeutet der
Begriff honigsüßer Durchfluss.
Dies benennt ein wichtiges Anzeichen,
welches bei Beginn der Krankheit oder
bei schlechter Einstellung auffällig ist.
Viel Wasser lassen und viel Zucker im Urin. Des Weiteren treten großer Durst,
Müdigkeit, Antriebsarmut und Entzündungen der Haut auf.
Laut Definition liegt Diabetes mellitus
dann vor, wenn der Nüchternblutzucker –
wiederholt – 126 mg/dl und mehr beträgt
oder 2 Stunden nach dem Trinken von
Zuckerwasser
(Glukosetoleranztest)
200 mg/dl und mehr beträgt.
Altersgruppe
Männer
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Empfohlene
Energiezufuhr
kcal/Tag
Frauen
15 – 18 Jahre
3.100
2.500
19 – 24 Jahre
3.000
2.400
25 – 50 Jahre
2.900
2.300
51 – 64 Jahre
2.500
2.000
über Jahre
2.300
1.800
Es gibt gesättigte, einfach ungesättigte
und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Unser Körper benötigt wenig gesättigte
und mehrfach ungesättigte Fettsäuren
und mehr einfach ungesättigte Fettsäuren.
Für die tägliche Ernährung heißt das:
Eiweiß
Eiweiß ist einer der Grundnährstoffe, die
in der täglichen Ernährung enthalten sein
sollten.
Für die Entstehung und Entwicklung jeder Körperzelle ist Eiweiß wichtig, weshalb dieser Nährstoff lebensnotwendig
ist.
Der Energiegehalt von 1 g Eiweiß beträgt
4 kcal. Diabetiker sollten den täglichen
Bedarf von 15-20 % der gesamten Energie für Eiweiß einhalten.
Dies gelingt, wenn kleine Mengen
Fleisch, Wurst, Käse und Joghurt gegessen werden. Bei der täglichen Ernährung
sollte tierisches und pflanzliches Eiweiß
miteinander kombiniert werden, d. h.
Milchprodukte, Käse, Fisch oder Fleisch
kombiniert mit Kartoffeln, Getreideprodukten und Hülsenfrüchten.
• kleine Menge Fleisch, Wurst, Käse,
und Joghurt,
• wenig Butter oder Margarine,
• 1- bis 2-mal pro Woche Fisch,
• zum Kochen und Zubereiten nur
pflanzliche Öle, vor allem Oliven- oder
Rapsöl sowie Sonnenblumen- oder
Distelöl.
Zu viel tierische Lebensmittel (außer
Fisch) können zur Entstehung von HerzKreislauf-Erkrankungen führen.
Fettstoffwechselstörung
Eine Fettstoffwechselstörung ist eine
krankhafte Veränderung der Fettzusammensetzung im Blut.
Bei über 40 % aller Diabetiker findet man
vor allem eine Erhöhung von Cholesterin
oder/und Triglyzeriden (Fettbestandteile
des Blutes). Dies ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von HerzKreislauf-Erkrankungen.
Fett
Fett ist einer der Grundnährstoffe unserer
Ernährung und ein wichtiger Energielieferant. 1 g Fett enthält ca. 9 kcal. Der tägliche Fettbedarf beträgt 30- max. 35 % der
gesamten Energie (für Diabetiker und
Nichtdiabetiker gleichermaßen).
Tatsächlich verzehren die Deutschen ca.
40 % ihrer Kalorien in Form von Fett. Eine fettreiche Ernährung führt zu Übergewicht, Typ-2-Diabetes und HerzKreislauf-Erkrankungen.
Folgeerkrankungen
Folgeerkrankungen können beim Diabetiker durch eine schlechte Blutzuckereinstellung entstehen. Es handelt sich
immer um die Schädigung der Blutgefäße
durch den hohen Blutdruck.
Man unterscheidet Schäden an den kleinen Blutgefäßen (Mikroangiopathie).
Fettsäuren
Fetthaltige Nahrungsmittel enthalten unterschiedliche Fettsäuren.
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Glukosetoleranz (beginnender Diabetes
mellitus) oder bereits deutlich erkennbarer Diabetes mellitus.
Die Mikroangiopathie tritt am Auge (diabetische Retinopathie), an den Nieren
(diabetische Nephropathie) und an den
Nerven (diabetische Neurophatie) auf.
Die Makroangiopathie betrifft Herz, Gehirn und Beinarterien.
Die Folgen können Herzinfarkt, Schlaganfall und Amputation sein. Zur Vermeidung
von
Folgekrankheiten
sind
Blutzuckerwerte und Blutfettwerte im
Normbereich von größter Bedeutung.
Blutzuckerwerte nach Glukosetoleranztest:
Blutzuckerwert nach 2 Stunden
beginnender
> 140 mg/dl
Diabetes mellitus
aber < 200 mg/dl
deutlich erkennbarer
Diabetes mellitus
über 200 mg/dl
Fruktose
Grundnährstoffe
Fruktose oder Fruchtzucker ist der süßeste aller Zuckerarten. Er lässt den
Blutzucker nur gering ansteigen, weshalb
er in der Lebensmittelindustrie zur Herstellung von sog. diätetischen Lebensmitteln verwendet wird. Jedoch hat er
ebenso viele Kalorien wie Haushaltszucker und wirkt in höheren Dosen (ab ca.
30 g) abführend.
Zu den Grundnährstoffen zählen Eiweiß,
Fett und Kohlenhydrate. Sie sind die
Hauptbestandteile unserer Nahrungsmittel. Daneben sind Ballaststoffe, Vitamin,
Mineralstoffe, Spurenelemente und Wasser enthalten.
Grundumsatz
Glukose
Unter Grundumsatz versteht man die
Menge an Energie (Kalorien), die ein
Mensch benötigt, um die Funktionen seiner Organe zu gewährleisten. Dazu zählt
z. B. Herztätigkeit, die Atmung und die
Gehirnfunktion.
Glukose (= Traubenzucker) ist der
kleinste Baustein der Kohlenhydrate.
Sie zirkuliert im Blut als so genannter
Blutzucker und dient jeder Körperzelle als
Energielieferant.
Harnzucker – Selbstkontrolle
Glukosetoleranztest
Darunter versteht man die selbstständige
Untersuchung des Urins (=Harns) auf
seinen Zuckergehalt. Dies geschieht mit
Hilfe von Teststreifen, die in den Urin
eingetaucht werden. Anhand einer Farbskala kann man ablesen, ob und wie viel
Zucker im Urin ist.
Die Harnzucker – Selbstkontrolle ist nur
dann sinnvoll, wenn die gemessenen Ergebnisse dokumentiert werden und je
Der Glukosetoleranztest dient zur Feststellung der Diabetes mellitus, wenn ein
Verdacht gegeben ist. Dabei muss der
Patient einen Trunk aus Wasser und
Traubenzucker zu sich nehmen, wobei
vorher und ein bzw. zwei Stunden nachher der Blutzucker gemessen wird.
Liegen die Werte außerhalb des Normalbereichs, so spricht man von gestörter
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nach Ergebnis eine Änderung in der Behandlung vorgenommen wird.
Die Harnzucker – Selbstkontrolle ist für
Diabetiker geeignet, die alleine mit entsprechender Ernährung und / oder Tabletten
zur
Blutzuckerregulierung
behandelt werden.
Hyperglykämie
HbA1c ist die Abkürzung für Hämoglobin
A1c. Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff. A1c ist die Kennzeichnung des roten Blutfarbstoffs, der mit Traubenzucker
verbunden ist. HbA1c ist der Maß für die
durchschnittliche Blutzuckerkonzentration
der letzten 8 – 12 Wochen. Sie wird in
Prozent gemessen.
(Überzuckerung)
Hyper = zu viel
glyk = Zucker
ämie = im Blut
Befindet sich der Blutzucker oberhalb des
Normalbereichs (60 – 140 mg/dl oder 3,3
– 7,8 mmol/l) spricht man von einer Hyperglykämie.
Wichtige Anzeichen sind großer Durst,
häufiges Wasser lassen, auch nachts,
Müdigkeit, Leistungsschwäche, Infektanfälligkeit (vor allem Haut und Harnwege),
Gewichtsabnahme bis zu Bewusstseinsstörung und Koma.
Ursachen der Hyperglykämie können
sein:
HbA1c – Normalbereich: 4 – 6 %.
• unbehandelter Diabetes millitus,
HbA1c
• zu viel Kohlenhydrate gegessen/ Kohlenhydrate falsch eingeschätzt
Herzinfarkt
• zu wenig Insulin gespritzt oder Insulin
vergessen
Der Herzinfarkt ist eine akut auftretende,
lebensbedrohende Komplikation, die
durch Minderdurchblutung bzw. Absterben von Herzmuskelbezirken gekennzeichnet ist.
Zu den Ursachen zählen u. a. Durchblutungsstörungen und verengte Blutgefäße.
Schäden an Herz und Gefäßen sind die
häufigsten Folgekomplikationen der Diabetes mellitus. Diabetiker haben ein 3bis 4-fach höheres Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden.
• Einnahme der blutzuckersenkenden
Tabletten vergessen
• Krankheit, Infektion, Operationen
• Cortisonpräparate
Hypoglykämie
(Unterzuckerung)
Hypo = zu wenig
glyk = Zucker
ämie = im Blut
Befindet sich der Blutzucker unterhalb
des Normalbereichs (60 – 140 mg/dl oder
3,3 – 7,8 mmol/l) spricht man von Hypoglykämie.
Wichtige Anzeichen sind Heißhunger,
Schweißausbruch, Herzklopfen, Zittern,
Kopfschmerzen, Sehstörungen, innere
Unruhe, Konzentrationsstörungen bis
zum Koma.
Humaninsulin
Humaninsulin entspricht in seinem chemischen Aufbau absolut dem menschlichen Insulin (human = zum Menschen
gehörend). Es wird im Labor von Bakterien oder Hefekulturen hergestellt.
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Ursachen
sein:
der
Hypoglykämie
können
Insulinanaloga
• zu wenig Kohlenhydrate gegessen /
Kohlenhydrate falsch eingeschätzt
Insulinanaloga (= dem Insulin gleichartig)
sind gentechnologisch hergestellte Insuline, die sich vom herkömmlichen Aufbau
des Insulins unterscheiden. Daraus ergibt
sich eine veränderte Wirkungsweise.
Es gibt sehr kurzwirksame und langwirksame Insulinanaloga. Im Vergleich zu
Normalinsulin beginnt die Wirkung der
sehr kurzwirksamen Insuline sofort nach
der Injektion und hält 3 – 4 Stunden an.
Dagegen beträgt die Wirkung der langwirksamen Insulinanaloga 24 Stunden
auf einem gleichmäßigen Niveau.
• zu viel Insulin gespritzt
• zu viel blutzuckersenkende Tabletten
eingenommen
• zu viel Bewegung / körperliche Aktivität bzw. falsch eingeschätzt
• zu viel Alkohol getrunken ohne Vorsorgemaßnahmen
Injektion
Injektion ist die Einspritzung von Flüssigkeit in den Körper. Insulinpflichtige Diabetiker geben sich täglich eine oder
mehrere Insulininjektionen, d. h. sie spritzen sich mit Hilfe einer Insulinspritze oder
eines Insulinpens ihre benötigte Insulinmenge unter die Haut.
Insulineinheit
Insulin wird in sogenannten Insulineinheiten angegeben. Sie ist die Maßeinheit für
die Dosierung der Insulinmenge. Als internationale Einheit abgekürzt I.E., ist sie
auf en Insulinfläschchen bzw. -ampullen
zu lesen.
Insulin
Insulin ist ein Hormon, welches in der
Bauchspeicheldrüse hergestellt wird.
Es wird benötigt, um den Zucker im Blut
in die Körperzellen zu transportieren. Diese brauchen den Zucker als Energiequelle. Ohne Zucker und Insulin kann ein
Mensch nicht leben.
Beim Diabetiker wird entweder zu wenig
Insulin produziert bzw. abgegeben oder
das vorhandene Insulin wirkt nicht ausreichend.
Wenn ein Diabetiker Insulin benötigt,
muss er es mit Hilfe einer Insulinspritze
oder eines Insulinpens unter die Haut
spritzen. Das hierfür benötigte Insulin
wird heutzutage größtenteils gentechnologisch hergestellt und in Fläschchen
oder Ampullen abgefüllt.
Insulinresistenz
Darunter versteht man die herabgesetzte
Wirksamkeit des körpereigenen oder von
außen zugeführten Insulins.
Obwohl ausreichend bzw. vermehrt Insulin angeboten wird, können die Körperzellen (Fett-, Leber- und Muskelzellen) das
Insulin nicht vollständig annehmen. Bei
übergewichtigen Typ-2-Diabetikern ist
diese Störung häufig anzutreffen.
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Die Ketonazidose kann zu Koma und
Tod führen. Daher ist es notwendig, beim
Auftreten o. g. Anzeichen sofort den Arzt
zu verständigen. Der Diabetiker sollte in
der Zwischenzeit viel trinken und es vermeiden einzuschlafen.
Intensivierte Insulintherapie (ICT)
Unterliegt eine Behandlung mit Insulin
folgenden Prinzipien, so spricht man von
Intensivierte Insulintherapie:
• mehrfach tägliche Insulininjektionen
• mehrfach tägliche Blutzucker Selbstkontrolle
Kohlenhydrate
• Insulinversorgung getrennt in Mahlzeiten-Insulin und basalem Insulin
(=Verzögerungsinsulin)
Die Kohlenhydrate zählen zu den
Grundnährstoffen. Sie bestehen aus einem oder mehreren Zuckerbausteinen.
Kohlenhydrate dienen unserem Körper
als wichtige Energielieferanten und sollten mindestens 50 % der gesamten
Energiezufuhr ausmachen. 1 g Kohlenhydrat enthält 4 kcal. Kohlenhydrate sind
in stärke- und zuckerhaltigen Nahrungsmitteln enthalten, wie Getreideprodukte,
Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Obst, Milch
und Milchprodukten außer Käse.
Um einer ausgewogenen und vollwertigen Ernährung gerecht zu werden, sollte
ausreichend
Vollkornprodukte,
Kartoffeln und Hülsenfrüchte in den täglichen Speisenplan eingebaut werden.
Die Kohlenhydrate haben Einfluss auf
den Blutzucker. Nach dem Essen o. g.
Lebensmittel wandeln sich die Kohlenhydrate in Zucker um und gelangen in
den Blutkreislauf. Der Zucker wird zu den
einzelnen Körperzellen befördert, damit
sie mit Zucker versorgt werden können.
Entscheidend dafür ist das Vorhandensein von ausreichend Insulin.
Weil Kohlenhydrate und Insulin aufeinander abgestimmt sein müssen, ist für insulinpflichtige Diabetiker das Berechnen
der Kohlenhydrate notwendig. Dies geschieht mit Hilfe der Broteinheit oder
Kohlenhydrat – Einheit. In sog. Kohlenhydrat – Austauschtabletten sind sämtliche, zu berechnende Lebensmittel
aufgeführt.
• Anpassung der Insulindosis an den
gemessenen Blutzuckerwert
Diese Therapieform ist heutzutage bei
Typ-1-Diabetikern unentbehrlich. Aufgrund der großen Flexibilität des Diabetikers unter ICT, wird sie auch bei
jüngeren Typ-2-Diabetikern immer häufiger eingesetzt.
Ketoazidose
Die Ketoazidose (= Übersäuerung des
Blutes mit Ketonkörpern) ist eine lebensbedrohende Akutkomplikation bei der Diabetes mellitus. Davon sind nur
Diabetiker betroffen, die keine oder eine
unzureichende eigene Insulinproduktion
haben. Aufgrund der mangelhaften Insulinversorgung des Körpers, können die
Körperzellen nicht mehr ausreichend mit
Energie (Zucker) versorgt werden. Der
Körper sucht sich eine andere Energiequelle, z. B. Fett. Durch gesteigerten
Fettabbau entstehet als Nebenprodukt
Ketonkörper, wie Aceton, die in der
Atemluft und im Urin nachweisbar sind.
Diese führen zu einer Übersäuerung des
Blutes und sind lebensgefährlich.
Typische Anzeichen sind Durst, häufiges
Wasser lassen, Erbrechen, unbestimmte
Bauchschmerzen, Benommenheit, tiefes
Atmen, Acetongeruch der Atemluft und
Aceton im Urin.
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Kohlenhydrat – Einheit
Makroangiopathie
Die Kohlenhydrat – Einheit ist eine Maßeinheit zur Berechnung der Kohlenhydrate. 10 g Kohlenhydrate sind 1
Kohlenhydrat – Einheit, abgekürzt
1KE/KHE. In sog. Kohlenhydrat – Austauschtabletten wird genau die Menge
des Lebensmittels angegeben, die 10 g
Kohlenhydrate (= 1 KE/KHE) enthält.
Makro = groß
angio = Blutgefäß
pathie = Schädigung
Unter Makroangiopathie versteht man die
Schädigung der großen Blutgefäße (Arterien). Dazu zählen die Koronare Herzkrankheit,
die
Schädigung
der
hirnversorgenden Arterien sowie die Erkrankung der Beinarterien. Letzteres führt
dazu, dass Beine und Füße nur unzureichend mit Blut und Sauerstoff versorgt
werden. Dadurch entstehen Schmerzen,
vor allem beim Laufen.
Die Folgen der Makroangiopathie können
Herzinfakt, Schlaganfall und Gangrän
sein. Diabetiker sind von der Makroangiopathie und deren Folgen weit häufiger
betroffen, als Nichtdiabetiker.
Bsp.: 1KE/KHE entsprechen
25 g Vollkornbrot
90 g Apfel
200 ml Milch, etc.
Neben der Kohlenhydrat – Einheit gibt es
auch die Broteinheit als Berechnungsgröße. Beide Berechnungseinheiten für
Kohlenhydrate werden als sog. Schätzeinheiten bezeichnet.
Mediterrane Kost
Konventionelle Insulintherapie
In verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen konnte gezeigt werden,
dass die Bevölkerung der Mittelmeerländer weit weniger häufig einen Herzinfarkt erleidet als die Mittel- und
Nordeuropäer.
Dies liegt u. a. an der typischen Ernährungsweise, der sog. mediterranen Kost.
Diese mediterrane Essweise bedeutet:
Darunter versteht man eine Behandlung
mit Insulin, wobei entweder einmal oder
zweimal täglich ein Mischinsulin gespritzt
werden.
Latenter Diabetes mellitus
• hoher Verzehr von Gemüse und Obst
Früher verwendete Bezeichnung für eine
gestörte Glukosetoleranz. Dies bedeutet,
dass die Blutzuckerwerte zwar höher liegen als bei einem Nichtdiabetiker, jedoch
niedriger als bei einem Diabetiker.
• großer Anteil an Getreideerzeugnissen
• pflanzliche Öle, vorzugsweise Olivenöl
• geringerer Verzehr von tierischen Fetten und Fleisch, dafür vermehrt Fisch.
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Metabolisches Syndrom
Mikroangiopathie
Das gleichzeitige Auftreten von erhöhten
Blutfett, erhöhtem Blutdruck, Übergewicht
und Typ-2-Diabetes wird als metabolisches Syndrom bezeichnet. Diese vier
Risikofaktoren stellen ein erhöhtes Risiko
für Gefäßschäden (Arteriosklerose) dar.
Um eine Schädigung der Arterien bzw.
ein Fortschreiten der krankhaften Veränderungen an den großen Gefäßen zu
vermeiden, ist eine frühzeitige Behandlung des metabolisches Syndrom sehr
wichtig. Die größte Bedeutung hat dabei
die Gewichtsabnahme.
Bereits ein paar Kilogramm weniger führen zu einer Verbesserung der gesamten
Krankheitssituation, d. h. verbesserte
Blutdruck-, Blutfett- und Blutzuckerwerte.
Entscheidend für den Erfolg ist die langsame Gewichtsabnahme und das Erhalten des erreichten Zielgewichts.
Mikro = klein
angio = Blutgefäß
pathie = Schädigung
Unter Mikroangiopathie versteht man die
Schädigung der kleinen Blutgefäße. Dazu
zählen die Erkrankung der kleinen Blutgefäße an Augen und Nieren (s. Augenerkrankung und Nierenerkrankung).
Mit einer optimalen Blutzucker- und Blutdruckeinstellung kann man das Entstehen und das Fortschreiten dieser
Erkrankungen vermindern.
Mischinsuline
Mischinsuline haben eine konstante Mischung aus einem kurzwirksamen und
einem langwirksamen Insulin. Der Anteil
des kurzwirksamen Insulins kann zwischen 10 und 50 % betragen. Die gebräuchlichsten Mischinsuline haben in
Ihrer Namensbezeichnung das entsprechende Mischungsverhältnis angegeben,
um Verwechslungen zu vermeiden.
Mischinsuline sind trübe Insuline, welche
vor der Injektion gut durchgemischt werden müssen, um ihre korrekte Wirkung
entfalten zu können.
Mikroalbuminurie
Mikro = klein, gering
albumin = Eiweißstoff
urie = im Urin
Unter Mikroalbuminurie versteht man eine gering erhöhte Konzentration von Eiweißstoffen im Urin (20 – 200 mg/l). Dies
ist ein Hinweis auf eine beginnende
Schädigung der Nieren (s. Nierenerkrankung) und sollte sehr ernst genommen werden.
Durch eine rechtzeitige Behandlung kann
die Eiweißausscheidung wieder rückgängig gemacht oder zumindest ein Fortschreiten vermieden werden.
Ein gesunder Mensch / Diabetiker scheidet kein Eiweiß im Urin aus. Werte unter
20 mg/l Urin gelten als normal.
Nervenerkrankung
(Diabetische Neuropathie)
Die diabetische Neuropathie bezeichnet
eine Schädigung der Nerven. Man unterteilt in periphere und autonome Neuropathie. Bei der peripheren Neuropathie sind
in erster Linie die Nerven der Beine und
Füße betroffen. Vermindertes Schmerzund Temperaturempfinden sind die Folge.
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Ist das unwillkürliche Nervensystem betroffen, spricht man von autonomer Neuropathie. Hierbei findet man Störungen
am Herz – Kreislauf – System, an den
Verdauungsorganen, an der Harnblase
oder an den Geschlechtsorganen.
Die Folgen sind schmerzlose Herzinfarkte, Durchfälle und Verstopfungen, gehäufte
Blasenentzündungen
sowie
Potenzstörungen.
Nach mehr als 10-jähriger Diabetesdauer
haben ca. 50% der Diabetiker Hinweise
auf eine diabetische Nervenschädigung,
die durch längerfristig erhöhte Blutzuckerwerte entsteht. Zur Vorbeugung dient
allein eine langfristig optimale Blutzuckereinstellung.
Nierenschwelle
Unter Nierenschwelle versteht man den
Blutzuckerwert, bei dem der Körper überschüssigen Zucker über die Nieren ausscheidet.
In der Regel liegt dieser Schwellenwert
bei einer Blutzuckerkonzentration von
180 mg/dl. Er kann sich aber auch über
160-200 mg/dl erstrecken. Wird die genannte Nierenschwelle überschritten, so
scheidet der Körper Zucker im Urin aus.
Diese Zuckerkonzentration kann mittels
Harnzucker-Selbstkontrolle festgestellt
werden.
NPH-Insuline
Nierenerkrankung
NPH-Insuline sind sog. Verzögerungsinsuline, d. h. sie sind langsamwirksam. In
der Regel beträgt ihre Wirkdauer 12-18
Stunden. NPH heißt neutrales Protamin
Hagedorn. Dieses neutrale Protamin ist
ein Eiweißstoff, welcher für die verzögerte Wirkung dieses Insulins verantwortlich
ist.
30-60 Minuten nach der Injektion beginnt
die Wirkung. NPH-Insuline ist ein trübes
Insulin, welches vor der Injektion gut
durchgeschüttelt werden muss, um seine
verzögerte Wirkung entfalten zu können.
(Diabetische Nephropathie)
Bei der diabetische Nephropathie handelt
es sich um eine Schädigung der kleinen
Blutgefäße der Nieren. Der Grund dafür
sind langfristig erhöhte Blutzuckerwerte.
Die Folge ist zunächst eine vermehrte
Ausscheidung von Eiweiß im Urin und
häufig erhöhte Blutdruckwerte. Diese ersten Anzeichen müssen wirksam behandelt werden, um ein Fortschreiten der
Nierenerkrankung aufzuhalten. Dazu gehören neben einer guten Blutzucker- und
Blutzuckereinstellung auch eine eiweißreduzierte Ernährung (vorwiegend vegetarisches Essen) sowie Nichtrauchen.
Zur Vorbeugung zählen eine optimale
Blutzuckereinstellung sowie die regelmäßige Untersuchung des Urins auf Mikroalbuminurie.
Dadurch
kann
der
Diabetiker dem Schicksal der Dialyse
(künstliche Blutreinigung bei Versagen
der Nieren) entrinnen. Ca. ein Drittel aller
dialysepflichtigen Patienten in Deutschland sind Diabetiker, die meisten davon
Typ-2-Diabetiker.
Orale Antidiabetika
Orale Antidiabetika sind Medikamente in
Tablettenform, die zur Behandlung der
Diabetes mellitus eingesetzt werden. Dabei unterscheidet man fünf Wirkstoffe:
1. Acarbose
2. Biguanide (Metformin)
3. Sulfonylharnstoffe
4. Repaglinide
5. Glitazone
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Senkung der Blutzuckerwerte aufgrund der verbesserten Wirkung des
körpereigenen Insulins. Zu beachten
ist, dass die volle Wirksamkeit erst
nach ca. 8 – 12 Wochen erreicht wird.
Die genannten fünf Gruppen unterscheiden sich erheblich in ihrer Wirkung im
menschlichen Körper.
1. Acarbose hemmt die Zuckeraufnahme
aus dem Darm ins Blut. sie können
somit erhöhte Blutzuckerwerte nach
dem Essen senken bzw. regulieren.
2. Biguanide (Metformin) verbessern die
Zuckerverwertung in der Körperzelle,
d. h. sie verhelfen dem Insulin wieder
zu einer besseren Wirkung. Außerdem hemmen sie die Zuckerneubildung in der Leber, wodurch sich
bessere Nüchternblutzuckerwerte ergeben. Beim Typ-2-Diabetiker wird
vor allem nachts mehr Zucker in der
Leber gebildet und ans Blut abgegeben. Des Weiteren können erhöhte
Blutfettwerte unter Metforminbehandlung gesenkt werden.
3. Sulfonylharnstoffe steigern die Insulinabgabe aus der Bauchspeicheldrüse. Aufgrund der langen Wirkdauer (je
nach Sorte 12-24 Stunden), verbunden mit unzureichender Kohlenhydratzufuhr oder vermehrter Bewegung,
kann es zu einer Unterzuckerung
kommen. Bei den Wirkstoffgruppen 1
und 2 kann es zu keiner Unterzuckerung kommen.
4. Repaglinide wirken ähnlich wie die
Sulfonylharnstoffe. Ein wesentliches
Unterscheidungsmerkmal ist ihre kürzere Wirkdauer von 2-3 Stunden. Dadurch verringert sich auch die
Unterzuckerungsgefahr
wesentlich.
Diese relativ neue Tablette wird direkt
vor der Mahlzeit eingenommen. Will
oder kann man nichts essen, wird die
Tablette einfach weggelassen.
5. Glitazone vertreten die neueste Wirkstoffgruppe. Sie haben die Eigenschaft, die sog. Insulinresistenz,
welche beim Typ-2-Diabetiker häufig
anzutreffen ist, in erheblichem Maße
zu verbessern. Die Folge ist eine
Schlaganfall
Unter Schlaganfall versteht man eine
akute, lebensbedrohende, unzureichende
Versorgung der Hirnarterien mit Blut und
damit auch Sauerstoff.
Ursache dafür sind Durchblutungsstörungen der hirnversorgenden Arterien. Bluthochdruck, erhöhte Blutzuckerwerte und
Rauchen sind zu einem hohen Prozentsatz mit auslösende Faktoren.
Schlaganfälle kommen bei Diabetikern
wesentlich häufiger vor als bei Nichtdiabetikern. Sie zählen mit zu den häufigsten
Komplikationen
bei
Makroangiopathie. Eine gute Blutzucker- und Blutdruckeinstellung, normale
Blutfettwerte sowie Nichtrauchen können
einen Schlaganfall vorbeugen.
Selbstkontrolle
Selbstkontrolle zählt zu den fünf Säulen
der Diabetesbehandlung. Unter Selbstkontrolle versteht man die selbstständige
Kontrolle von:
• Blutzucker
• Harnzucker
• Blutdruck
• Körpergewicht
Wichtig sind dabei das Notieren der
Messergebnisse und evtl. notwendige
Veränderungen der Behandlung. Diese
sollte mit dem Hausarzt besprochen werden.
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Spritz-Ess-Abstand
Typ-1-Diabetes
Darunter versteht man die Wartezeit zwischen dem Zeitpunkt der Injektion und
dem Beginn der folgenden Mahlzeiten.
Dieser Abstand ist notwendig, damit die
Wirkung des gespritzten Insulins eintreten kann. Bei Normalinsulin sollte man
in der Regel 15 Minuten warten, Mischinsuline benötigen dagegen 30 Minuten Spritz-Ess-Abstand.
Beim Typ-1-Diabetes liegt ein absoluter
Mangel an Insulin vor. Dieser Insulinmangel wird ausgelöst durch eine Zerstörung
der
Zellen
in
der
Bauchspeicheldrüse, die das lebenswichtige Insulin herstellen. Diese Zellen
werden auch Inselzellen genant, weil sie
sehr klein und in der Bauchspeicheldrüse
verteilt, zu finden sind.
Die Ursache für die Zerstörung der Inselzellen ist nach wie vor ungeklärt. Man
weiß aber, dass es sich bei Typ-1Diabetes um eine Erkrankung handelt,
die vom Immunsystem des Körpers
selbst verursacht wurde.
Ein Leben ohne Insulin ist für Typ-1Diabetiker nicht möglich. Aufgrund der
ständigen wissenschaftlichen Forschung
gibt es aber sehr gute Behandlungsmöglichkeiten, um mit Typ-1-Diabetes ein fast
normales Leben führen zu können.
Die moderne Insulintherapie, wie z. B. intensivierte Insulintherapie, machen ein
Leben mit Diabetes trotzdem lebenswert.
In Deutschland gibt es nach neuesten
Schätzungen ca. 300.000 – 420.000 Typ1-Diabetiker. Die meisten bekommen Diabetes vor dem 30. Lebensjahr. Ein geringer Prozentsatz erkrankt allerdings
erst im mittleren und späten Erwachsenenalter.
Süßstoff
Süßstoffe sind Zuckerersatzmittel. Sie
enthalten keine Kohlenhydrate und keine
Kalorien und haben somit keinen Einfluss
auf Stoffwechsel und Blutzuckerwerte.
Süßstoffe haben eine 100- bis 500-fache,
größere Süßkraft als Haushaltszucker,
weshalb nur geringe Mengen nötig sind.
Im Handel sind Süßstoffe in Tablettenform oder flüssig erhältlich. Bekannte
Marken sind Natreen, Aussugrin oder
Süssin.
Triglyzeride
Triglyzeride sind Bestandteile des Blutfettes, die auch Neutralfette genannt werden. Sie werden sowohl mit der Nahrung
aufgenommen, als auch im Körper (v. a.
in der Leber) gebildet. Erhöhte Triglyzeridwerte findet man in der Regel beim
schlecht eingestellten Diabetiker und bei
Übergewicht. Deshalb sind für Diabetiker
Triglyzeridwerte unter 150 mg/dl anzustreben.
Typ-2-Diabetes
Beim Typ-2-Diabetes handelt es sich
häufig nicht um einen Insulinmangel,
sondern in den meisten Fällen um eine
verminderte Wirkung des Insulins (= Insulinresistenz).
Durch die herabgesetzte Insulinwirkung
können die Körperzellen nicht ausreichend mit Zucker (= Energie) versorgt
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werden. Die Folge sind hohe Blutzuckerwerte. Bei einem geringen Prozentsatz
der Typ-2-Diabetiker kann die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin
abgeben.
Von den 6 Millionen Diabetikern, die in
Deutschland leben, sind ca. 95 % Typ-2Diabetiker. Davon sind wiederum etwa 90
% übergewichtig, welche unter dem
Problem der Insulinresistenz leiden.
Um diese Unempfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin wieder zu
verbessern und somit die Blutzuckerwerte zu senken, sollte das Übergewicht abgebaut werden. Man weiß heute, dass
bereits wenige Kilo (3 – 5 kg) ausreichen,
um erste Verbesserungen zu bemerken.
Um die Gewichtsabnahme und die verbesserte Insulinwirkung zu unterstützen,
ist regelmäßige Bewegung bzw. körperliche Aktivität, die natürlich Spaß machen
sollte, ein wichtiger Faktor.
Falls die Blutzuckerwerte unter dieser
Behandlung nicht ausreichend gesenkt
werden können, wird der Arzt auch auf
Tabletten oder Insulin zurückgreifen.
Leider wird der Typ-2-Diabetes oft fälschlicherweise als „harmloser Alterszucker“
bezeichnet. Er sollte jedoch ebenso ernst
genommen werden, wie der Typ-1Diabetes.
Urinzucker
Unter Urinzucker versteht man den im
Urin enthaltenen Zucker (= Glukose /
Traubenzucker).
Der gesunde Mensch scheidet über die
Nieren keinen Zucker aus. Diabetiker haben dann Zucker im Urin, wenn ihre Blutzuckerwerte zu hoch sind. In der Regel
liegt der Grenzwert bei ca. 180 mg/dl
Blutzucker.
Vitamine, Mineralstoffe,
Spurenelemente
Sie zählen zu den kleinen und kleinsten
lebensnotwendigen Substanzen, die dem
Körper keine Energie liefern. Sie sind an
einer ganzen Reihe von lebenswichtigen
Funktionen in unserem Organismus beteiligt.
Da sie der Körper nicht oder nur unzureichend selbst herstellen kann, müssen sie
über die tägliche Ernährung zugeführt
werden. Der tägliche Speiseplan sollte
Getreideprodukte, Obst, Gemüse und
Salate in ausreichender Menge enthalten. Als Grundlage dienen die Regeln der
Vollwertigen Ernährung.
Ein Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen
und Spurenelementen kann längerfristig
zu schweren Schädigungen führen.
Übergewicht
Liegt der BMI über 25 (kg/m²) spricht
man von Übergewicht. In Deutschland ist
jeder zweite Bürger übergewichtig. Übergewicht ist ein entscheidender Risikofaktor für die Entstehung von Typ-2Diabetes.
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Alle genannten Empfehlungen treffen ebenfalls auf den Diabetiker zu.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft
empfiehlt lediglich zusätzlich, dass Diabetiker auf den Verzehr von reinem Zucker bzw. gezuckerten Getränken, außer
im Falle einer Unterzuckerung, verzichten sollten.
Vollwertige Ernährung
Vollwertige Ernährung bedeutet, sich
ausgewogen zu ernähren.
Zum einen im Hinblick auf alle lebensnotwendigen Nährstoffe, wie Eiweiß,
Kohlenhydrate und Fett, sowie Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und
Spurenelemente.
Zum anderen heißt ausgewogene auch,
Freude am Essen zu haben, Stress abbauen zu können und soziale Bindungen
zu pflegen bzw. neue Kontakte zu knüpfen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
hat dazu 10 Regeln entwickelt, die als
Empfehlung anzusehen sind:
Ernährungspyramide
1. Vielseitig essen (s. Ernährungspyramide)
2. Getreideprodukte – mehrmals am
Tag und reichlich Kartoffeln
3. Gemüse und Obst – Nimm „5“ am
Tag
4. Täglich Milch und Milchprodukte, einmal pro Woche Fisch, Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen
5. Weniger fettreiche Lebensmittel
6. Zucker und Salz in Maßen
7. Reichlich Flüssigkeit
8. Schmackhaft und schonend zubereiten
9. Nehmen Sie sich Zeit, genießen Sie
Ihr Essen
10. Achten Sie auf Ihr Wunschgewicht
und bleiben Sie in Bewegung
Die Ernährungspyramide zeigt Ihnen, wie
Sie sich gesund ernähren:
Den größten Anteil auf Ihrem Teller sollten komplexe Kohlenhydrate einnehmen
– also zum Sattessen.
Eiweiß benötigen wir weniger als allgemein angenommen wird – also zum Genießen.
Fett und Süßes machen fett. Einsparungen lohnen sich hier am meisten – also
nur zum Verfeinern.
Die Ernährung des Diabetikers unterscheidet sich heutzutage kaum mehr von
der des Gesunden.
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Zuckeraustauschstoffe
Zucker
Nach den neuesten, wissenschaftlichen
Stand sind Zuckeraustauschstoffe kein
notwendiger Bestandteil der Kost für Diabetiker.
Zum einen enthalten viele sog. diätetische Lebensmittel neben dem Zuckeraustauschstoff (z. B. Sorbit, Isomalt oder
Fruchtzucker) auch eine Menge Fett.
Gerade für übergewichtige Diabetiker ist
diese Zusammenstellung nicht wünschenswert.
Zum anderen weist die Deutsche Diabetes Gesellschaft darauf hin, dass geringe Mengen von Zucker (ca. 30 – 40 g
pro Tag) den Blutzucker von Diabetikern
nur wenig erhöhen. Jedoch sollte dieser
nicht in reiner Form gegessen werden.
Ab einer Menge von mehr als 30 g Zuckeraustauschstoff können Blähungen
und Durchfälle auftreten.
Laut Deutscher Diabetes Gesellschaft
besteht für Diabetiker kein generelles Zuckerverbot mehr. Ca. 10 % der Gesamtkalorien können sowohl von Typ-1- als
auch von Typ-2-Diabetikern in Form von
Zucker gegessen werden.
Ein übergewichtiger Diabetiker mit einem
Tagesbedarf von 1.500 kcal könnte etwa
36 g Zucker (= 3 BE) essen.
Diese Menge sollte er jedoch nicht in reiner Form zuführen. Vielmehr könnte der
Diabetiker Lebensmittel essen, in denen
der Zucker verpackt enthalten ist.
Beispiele sind Milchspeiseeis, Schokolade, Kuchen, Fertiggerichte, etc.
Wichtig ist allerdings, dass der Kohlenhydrat- bzw. Kaloriengehalt in den Tagesbedarf eingerechnet wird, damit es zu
keiner unvorhergesehenen Erhöhung des
Blutzuckers kommt.
Nähere Informationen:
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Im Auel 34
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Tel. 02263 / 90 25-0
Fax. 02263 / 90 25-11
e.mail: [email protected]
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