6.WPF - 2. Unterrichtseinheit, am 24.09.´13 Die Entwicklung und Förderung spezieller Interessen der Schüler und die Fähigkeit zum Einsatz geeigneter Geräte und Instrumente sind Schwerpunkte im WPG Biologie. Die Teilnehmer sollen dazu motiviert werden, entsprechendes biologisches Wissen zu erlangen, um beispielsweise aktuelle Probleme sachlich-kritisch hinterfragen zu können. Das Programm kann mit den Interessen und Wünschen der Schüler abgestimmt werden. Mögliche Themen: Bestimmungsübungen: Pflanzen, Tiere, Mineralien..... Physiologie: Photosynthese, Düngungs- und Keimungsversuche, Versuche zur Ernährung und Verdauung, chemische Analyse von Lebensmitteln, Versuche zur Atmung, Yoga, Entspannungstechniken, Blutgruppenuntersuchung, Blutdruck und -messung, Sinnesphysiologie, Bewegungsphysiologie der Pflanzen, Plasmolyse, Osmose .... Anatomie: Mikroskopische Übungen (Blatt, Stängel, Wurzel...), Sezierübungen .... Ökologie: Untersuchung heimischer Gewässer - Gewässergüte, Kläranlage, Bodenuntersuchung (Organismen, chemisch, physikalisch), Luftschadstoffe, Humanökologie Verhaltensforschung Gesundheit und Krankheit: Krebs, Zivilisations= krankheiten, klassische und alternative Heilverfahren.... Fortpflanzungsbiologie: Sterilität, In-vitro-Fertilisation, Embryotransfer.... Genetik: Modellversuche, Bakterien- und Phagengenetik, Genaktivität, Genkartierung, Karyogrammerstellung, Stammbaumanalysen, Gentechnologie, Biotechnologie... Evolution Lehrausgänge Exkursionen Referate Fach: Biologie Titel: Grundlegende wissenschaftliche Arbeitsmethoden der BIOLOGIE; Vergleichende ANATOMIE und PHYSIOLOGIE Dauer: 1 Jahr (vertiefend) Wählbar ab 6 . Klasse Themen: -) Protokollführung -) Mikroskopie: Mikroskopieren, Herstellen von Dauerpräparaten, Färbemethoden,… -) Vergleichende Anatomie und Physiologie: Sectio von Auge, Herz, Fisch, …; Physiologie der Sinnesorgane + Versuche; Krankheiten und deren Therapiemöglichkeiten,… -) WASSERANALYSE mithilfe von biol./chem. Güteanzeigern -) ANGEWANDTER NATURSCHUTZ ( z.B.: Frühjahrsputz am Bach, …) -) div. Lehrausgänge und Freilandarbeiten: Ars Electronica, Naturhistorisches Museum Wien, … -) weitere Themen werden gemeinsam mit den SchülerInnen besprochen und festgelegt Die genaue Festlegung der Themenschwerpunkte erfolgt gemeinsam mit den SchülerInnen! Beurteilungskriterien: -) Mitarbeit -) Präsentationen -) schriftliche Leistungen (Protokolle, Themenüberprüfungen) 1 Fach: Biologie Titel: HUMANBIOLOGIE; praktische BODENKUNDE Dauer: 1 Jahr (vertiefend) , wählbar ab 7 . Klasse Themen: HUMANBIOLOGIE -) Medizinische Grundlagen der ERNÄHRUNG und VERDAUUNG + Versuche -) ATMUNG: sportmedizinische Aspekte + Versuche -) GÄRUNG: theoretische Grundlagen und Versuche -) PARASITOLOGIE: ausgewählte Beispiele + Sectio div. Würmer BODENKUNDE -) BODENANALYSE: Bodenproben, Zeigerorganismen, Versuche …. -) SECTIO: Regenwurm -) angewandte GEOLOGIE und PALÄONTOLOGIE der näheren Umgebung: Schottergrubenbesuche, Fossiliensuche, Exkursionen,.. -) SPELÄOLOGIE (=Höhlenkunde): Theorie und „Expeditionen“ -) div. Lehrausgänge und Freilandarbeiten: NAWI Uni Salzburg, Brauereibesuch, Radiologie und Blutlabor im Krankenhaus,…. -) weitere Themen werden gemeinsam mit den SchülerInnen besprochen und festgelegt Die genaue Festlegung der Themenschwerpunkte erfolgt gemeinsam mit den SchülerInnen! Beurteilungskriterien: -) Mitarbeit -) Präsentationen -) schriftliche Leistungen (Protokolle, Themenüberprüfungen) ___________________________________________________________________________________________ Stabheuschrecken ___________________________________________________________________________________________ - Heuaufguss ansetzen Mikroskope mit Kameras usw. aufbauen Heuaufguss mikroskopieren die anderen Mikroskopierergebnisse noch mal besprechen, in Hinblick auf den ToT http://www.youtube.com/watch?v=ImAg1b5cZq8 Wir beginnen: 2 Thema Mikroskopieren Heuaufguss Der Heuaufguss ist eine beliebte Methode, um für mikroskopische Zwecke Einzeller zu züchten. Bereits im 17. Jahrhundert wurde sie praktiziert. An den abgestorbenen Pflanzenteilen oder auch in der Erde haften Dauerstadien unterschiedlicher Mikroorganismen (Infusorien), die durch Wasserzufuhr in den aktiven Zustand zurückkehren. In einem Heuaufguss können unter anderem angereichert werden: Einzeller: o Pantoffeltierchen (nur bei Verwendung von Wasser aus natürlichen Gewässern) o Amöben o Glockentierchen o Sonnentierchen o Strahlentierchen o Heutierchen o Augentierchen Bakterien: o Bacillus subtilis Für einen Heuaufguss verwendet man ein größeres Glas (z. B. 1000-ml-Becherglas oder Einmachglas) und eine Handvoll Heu. Das Heu wird zusammen mit etwa 400 ml Wasser (vorzugsweise aus einem natürlichen Gewässer wie etwa einem Tümpel) in das Glas gegeben und bei Zimmertemperatur sich selbst überlassen. Schnell setzen Fäulnisprozesse ein, bei denen sich die Bakterien rapide vermehren. Diese und die Überreste des Heus dienen wiederum den diversen Einzellern als Nahrung. Bei Verwendung von Leitungswasser ergibt sich eine deutlich geringere Artenvielfalt der Kleinstlebewesen. Nach ein bis zwei Tagen kann man insbesondere an der Oberfläche des Heuaufgusses (Kahmhaut) und an der Oberfläche von Halmen und Blättern zahlreiche Mikroorganismen finden. Generell sollte man im Umgang mit Heuaufgüssen auf Hygiene achten, da sich unter den Mikroorganismen auch Krankheitserreger vermehrt haben könnten. Nach der Analyse Hände waschen! Anstelle von Heu können auch Salatblätter verwendet werden – vorzugsweise Kopfsalat aus biologischem Anbau (um Pflanzenschutzmittel zu vermeiden). Bestimmte interessante Organismen vermehren sich auch, wenn man dem Heuaufguss ein wenig Erde zufügt. Der dann oft auffällig riechende Heuaufguss sollte nach spätestens 4 Wochen im Ausguss entsorgt werden. 3 Heuaufguss mikroskopieren. Mikroskopieren Versuch 1: Die Zellen der Tomate Vergrößerung 10:1 1) Tomate zerschneiden 2) Eine kleine Probe Fruchtfleisch entnehmen 3) Auf Objektträger geben, einen Tropfen H2O hinzugeben 4) Eine schöne Zelle genau ansehen und proportionsgetreu zeichnen Versuch 2: Die Stärkekörner der Kartoffel Vergrößerung 10:1 1) Kartoffel zerschneiden 2) Eine kleine Probe Kartoffelbrei abschaben 3) Auf Objektträger geben, einen Tropfen H2O hinzugeben 4) Ein schönes Stärkekorn genau ansehen und proportionsgetreu zeichnen. Versuch 3: Die Zellen einer Rinderleber Das wird gebraucht: Pinzette, Messer, Objektträger, Deckglas, H2O, Mikroskop So wird´s gemacht: Man zupft mit einer spitzen Pinzette etwas Material von der Leber. Das gewonnene Material gibt man auf den Objektträger und zerdrückt es etwas mit der Messerspitze. Nun verdünnt man mit 2-3 Tropfen H2O. Nun noch vorsichtig das Deckglas darauf geben und ab unters Mikroskop. Das kann man sehen: Leberzellen. Versuch 4: Menschliche Mundschleimhaut Das wird gebraucht: Objektträger, Deckglas, H2O, Mikroskop So wird´s gemacht: Derjenige, der das Präparat anfertigt, schabt sich selber mit dem (vorher gewaschenen!) Fingernagel vorsichtig etwas Mundschleimhaut von der Innenseite der Wange. Nun gibt man auf einen Objektträger mit einer Pipette 2-3 Tropfen H2O und man vermischt die vom Fingernagel gewonnene Schleimhaut darin gut. Jetzt noch vorsichtig das Deckblättchen darauflegen und ab unters Mikroskop. Das kann man sehen: Rundliche Zellen, die zum Teil an ihrer Oberfläche stäbchen- oder kugelförmige „Fortsätze“ tragen. Dabei handelt es sich um Bakterien, die mit der Mundschleimhaut mitabgestrichen werden. Versuch 5: Die Zellen der Gurke Das wird gebraucht: Pinzette, Messer, Objektträger, Deckglas, H2O, Mikroskop So wird´s gemacht: Wir schneiden eine Gurke quer durch und entnehmen mit der Messer- oder Pinzettenspitze etwas Fruchtfleisch aus der Umgebung der Gurkenkerne. Dieses gibt man auf einen Objektträger, zerdrückt es vorsichtig und gibt 1-2 Tropfen H2O dazu. Jetzt noch vorsichtig das Deckglas darauf geben und ab unters Mikroskop. Das kann man sehen: Gewebe, das sich aus vielen Zellen zusammensetzt. Bei großer Vergrößerung findet man gelegentlich lange Stränge, schraubenförmig von einem weißen Band umgeben. Das sind Bestandteile von (Wasser-)Leitungsbahnen. 4 Versuch 6: Die Zellen einer Küchenzwiebel Das wird gebraucht: Stück oder Schuppe einer Küchenzwiebel, Pinzette, Messer oder Rasierklinge (!), Objektträger, Deckglas, Mikroskop So wird´s gemacht: In die Innenseite einer Zwiebelschuppe wird ein quadratisches Fenster geschnitten. Mit der Pinzette zieht man von der Innenseite das hauchdünne Häutchen ab. Das legt man auf den Objektträger, auf dem bereits 1-2 Wassertropfen sind. Nun gibt man auf das Häutchen noch einen Wassertropfen, legt vorsichtig das Deckgläschen darauf (ohne Luftblasen!) und gibt den Objektträger auf das Mikroskoptischchen. Fertig zum Ankucken! Das kann man beobachten: In der lebenden Zelle liegt das Zellplasma (Zytoplasma) und in der Mitte der Zelle liegen die Zellkerne. Arbeitsauftrag: Fertige eine möglichst detaillierte, vergrößerte Zeichnung einer Zelle und ihrer Umgebung an (Bleistift, Heft od. sauberes Blatt Papier). Beschrifte die wichtigsten Punkte (Zellwand, Zytoplasma, Zellkern). Versuch 8: Die Zellen der Banane Das wird gebraucht: Pinzette, Messer, Objektträger, Deckglas, H2O, Mikroskop So wird´s gemacht: Man entnimmt aus einer reifen Banane eine Nadel- od. Pinzettenspitze voll Fruchtfleisch, gibt es auf den Objektträger und drückt es leicht an. Nun noch 2-3 Tropfen H2O darauf geben, leicht vermischen, vorsichtig das Deckglas darauf geben und ab unters Mikroskop. Das kann man sehen: Kartoffelförmige Fruchtfleischzellen, Stärkekörner Den Lehrausgang besprechen und Ergebnisse formulieren. - Woher stammen Gesteine? - Weshalb nur eine Gesteinsart? - Wann passierte die Ablagerung? - Ist das in ganz Österreich so, und wo eventuell dann nicht? TOP1 Lehrausgang in die Stadt unter dem Gesichtspunkt der Gesteinsverarbeitungsvielfalt. TOP2 Die Powerpoints zur Verwitterung und zur Geologie angucken. http://www.edugroup.at/praxis/portale/biologie-und-umweltkunde/teilgebiete-derbiologie/erdwissenschaften/geologie-von-oesterreich/detail/geologische-uebersichtskarte-der-republikoesterreich.html http://www.youtube.com/watch?v=KH0hBx8cMVk http://www.youtube.com/watch?v=EcFV99Eo6EY 5 Krebs Krebs, Krebsgeschwulst, synonym Malignom bezeichnet in der Medizin einen (bösartigen) Tumor – eine bösartige Gewebeneubildung (Neoplasie). Umgangssprachlich werden auch die bösartigen Hämoblastosen als Krebs, wie beispielsweise Leukämie als „Blutkrebs“, bezeichnet. Alle sonstigen Tumoren, zu denen auch gutartige (benigne) Neoplasien zählen, sind kein „gutartiger Krebs“ oder Krebs irgendeiner Form. Diese sind Gewebsvermehrungen oder Raumforderungen im Körper, die keine bilden. Das betrifft sowohl die Schwellung bei einer Entzündung als auch gutartige Neoplasien (Neubildungen von Körpergewebe durch Fehlregulationen des Zellwachstums). Gutartige Tumore wie Muttermale und Fettgeschwülste werden in der Fachsprache nicht als Krebs bezeichnet, aber sie können trotzdem gefährlich werden, da sie entarten können oder lebenswichtige Organe in deren Funktion beeinträchtigen. Krebs ist im allgemeinen Sprachgebrauch ein Sammelbegriff für eine Vielzahl verwandter Krankheiten, bei denen Körperzellen unkontrolliert wachsen, sich teilen und gesundes Gewebe verdrängen und zerstören können. Krebs hat unterschiedliche Auslöser, die letztlich alle zu einer Störung des genetisch geregelten Gleichgewichts zwischen Zellzyklus (Wachstum und Teilung) und Zelltod (Apoptose) führen. Die sich dem Krebs widmende medizinische Fachdisziplin ist die Onkologie. Die häufigsten Krebsarten nach Geschlecht (2007) 6 Krebs ist eine Krankheit des Erbguts (Genoms), also bestimmter Gene des menschlichen Organismus, die meist im Laufe des Lebens erworben wird. Allerdings ist Krebs nicht gleich Krebs. So unterscheiden die Mediziner Hunderte verschiedener Krebserkrankungen. Diese gehen jeweils aus einer bestimmten Zelle hervor, die sich aufgrund genetischer Veränderungen in eine unkontrolliert wachsende Tumorzelle umgewandelt hat. Mittlerweile sind heute sehr viele molekular-genetische Details erarbeitet, die zur Klärung beigetragen haben, wie Krebs entsteht und auf welche Weise er ausgelöst wird. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden in vielen biologischen und medizinischen Fachgebieten gewonnen. Sie haben die Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen erheblich verbessert und lassen auch für die Zukunft noch große Fortschritte erwarten. Wir wissen aus der molekulargenetischen Forschung, dass Krebs durch nicht wieder zu reparierende Schäden in bestimmten Klassen von Erbanlagen (Genen) entsteht. Vor allem drei Gruppen von Genen 7 haben die Wissenschaftler in den letzten beiden Jahrzehnten ausfindig gemacht, die bei Krebs häufig verändert – z.B. mutiert – sind: so genannte Onkogene, Tumorsuppressor-Gene und Reparaturgene. Sowohl Onkogene als auch Tumorsuppressor-Gene kommen in allen gesunden Körperzellen vor und regulieren dort üblicherweise Zellwachstum (Proliferation) und Zellreifung (Differenzierung). Während Onkogene prinzipiell das Zellwachstum fördern, wird das Zellwachstum von Tumorsuppressor-Genen unterdrückt. Verliert dieses ausgeklügelte genetische Kontrollsystem seine Balance, gerät die Zelle aus ihrem fein abgestimmten Wachstumstakt, und es entsteht über ein unkontrolliertes Wachstum ein Tumor. Die Aufgabenverteilung dieser beiden Gengruppen lässt sich gut mit der Funktionsweise eines Autos vergleichen: Die Onkogene sind in diesem Bild das Gaspedal, die Tumorsuppressorgene die Bremse. Wird das Gaspedal zu fest gedrückt (z.B. durch Mutation eines Onkogens) oder versagen die Bremsen (z.B. durch Mutation eines Tumorsuppressorgens), gerät der Wagen (die Zelle) außer Kontrolle. Prinzipiell kann jedes Organ des menschlichen Körpers von Krebs befallen werden. Es gibt jedoch erhebliche Häufigkeitsunterschiede nach Alter, Geschlecht, kollektiver Zugehörigkeit, geographischer Region, Ernährungsgewohnheiten und ähnlichen Faktoren. In Österreich treten Krebserkrankungen gehäuft in Organen wie Brustdrüse (Frauen), Prostata (Männer), Lunge und Dickdarm auf. Jeder Krebsverlauf ist tödlich falls nicht rechtzeitig eine Therapie begonnen wird. Daher ist die Früherkennung so wichtig! Die Früherkennung ist primär Aufgabe jedes Menschen und nicht bloß des Arztes: Blutiger Urin blutiger Auswurf beim Husten Blut im Stuhlgang schnell wachsende "Leberflecke" und sich schnell vergrößernde Lymphknoten oder neu auftretende Geschwülste an Hals Brust oder den Geschlechtsorganen sowie "Bauchwasser" also Pleura- oder Aszites-Ergüsse sollten immer als Warnzeichen ernst genommen werden und den Menschen kurzfristig zum Arzt führen. Unbehandelt wächst der maligne Tumor solange bis das Organ bzw. der Körper zerstört ist wobei aber je nach Organ und Tumor die Zeit bis zur Zerstörung des Körpers stark schwanken kann. Rein theoretisch limitiert der Krebs die maximal denkbare Länge des menschlichen Lebens da vermutlich jeder 150-jährige Mensch Krebs hätte und an diesem Krebs sterben würde - beim Mann wäre es vermutlich das Prostatakarzinom. Da die Gefahr einer Krebserkrankung für eine Bevölkerung schwankt und u.a. von neu aufkommenden Umweltgiften abhängt oder von der Eliminierung solcher Gifte durch Umweltschutzgesetze sowie durch das Ernährungsverhalten und der Bereitschaft sich vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen aber auch durch das Sexualverhalten (Durchseuchung einer Bevölkerung mit möglicherweise krebserregenden Viren) muss für jede Generation und jeden Staat bzw. jedes Land immer aufs Neue das individuelle Krebsrisiko bestimmt werden. Es wäre also besser durch die Pflicht zur Obduktion dieses Risiko direkt für Deutschland zu bestimmen anstatt sich z.B. auf Zahlen und Statistiken aus Japan den U.S.A. oder der EU allgemein zu stützen. Nur so ließe sich ein für Deutschland maßgeschneidertes Programm zur Verminderung des Krebsrisikos entwerfen und in Gesetzesform fassen. Gesetze alleine sind aber wenig wert viel wichtiger ist die Bereitschaft jedes einzelnen Menschen durch einen vernünftigen Lebenswandel und durch aufmerksame Beobachtung seiner Umwelt und seines Körpers sein ganz persönliches Krebsrisiko zu vermindern. Besonders gefährliche Kombination: Tabak und Alkohol: Wissenschaftler schätzen, dass Tabakrauch bei Männern für 20 bis 30 Prozent, bei Frauen für mindestens 5 bis 10 Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich ist. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, steigt, je mehr Zigaretten täglich geraucht werden. Auf einzelne Krebsarten bezogen wird Tabakrauch für die Mehrzahl der Lungenkrebserkrankungen sowie für Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse, der Harnblase und der Speiseröhre verantwortlich gemacht. Besonders gefährlich wird der Tabakrauch in Kombination mit Alkohol. Diese Kombination verursacht nach Meinung der Experten die meisten aller Krebserkrankungen der Mundhöhle, des Rachens, der Speiseröhre und des Kehlkopfes. Schadstoffe, Viren und Strahlen Andere Beispiele für wissenschaftlich gut untersuchte chemische Karzinogene sind bestimmte Substanzen in Nahrungsmitteln wie Nitrosamine oder die sogenannten Aflatoxine (Schimmelpilzgifte). Letztere gehören zu den stärksten krebserregenden Substanzen, die die Wissenschaft kennt, weshalb angeschimmelte Nahrungsmittel nicht mehr gegessen werden sollten. Beispiele für eine virale Karzinogenese sind der Leberzellkrebs, der unter anderem durch Hepatitis-Viren ausgelöst werden kann, oder der häufige Gebärmutterhalskrebs (Cervix-Carcinom), welcher durch bestimmte Gruppen von humanen Papillomaviren verursacht wird. 8 Krebsvorbeugung Das Tabak rauchen einstellen - die Hauptursache für Lungenkrebs ist das Rauchen von Zigaretten! Raucher sollten so schnell wie möglich aufhören und schon gar nicht in Anwesenheit anderer rauchen. Nichtraucher sollten das Rauchen nicht probieren. Alkohol kann auch Krebs erzeugen - Verringern Sie Ihren Alkoholkonsum! Dies gilt für Bier Wein und Spirituosen. Überernährung und falsche Ernährung o Erhöhen Sie Ihren täglichen Verzehr an frischem Obst und Gemüse sowie an ballaststoffreichen Getreideprodukten. o Vermeiden Sie Übergewicht; sorgen Sie für mehr körperliche Bewegung und begrenzen Sie die Aufnahme fettreicher Nahrungsmittel; essen Sie nichts Angebranntes oder Verschimmeltes. o Vermeidung von zu viel Sonnenlicht o Vermeiden Sie übermäßige Sonnenbestrahlung und Sonnenbrände; dies gilt insbesondere für Kinder. o Halten Sie genauestens Vorschriften ein durch die Sie vor einem Kontakt mit krebserregenden Stoffen geschützt werden sollen. Folgen Sie genau den Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften über Substanzen die Krebs verursachen können. Vermeidung von radioaktiven Belastungen Behandlungsmöglichkeiten bei Krebs Operation: operative Entfernung des Tumors und benachbarter Lymphknoten. Bestrahlung o mit radioaktiven Strahlen durch radioaktives Jod o mit Röntgen-Strahlen o mit Mikrowellen (Aufheizung des betroffenen Gewebes) Medikamentenbehandlung o Zytostase (" Chemotherapie ") o Hormontherapie z.B. Testosteronentzug beim Prostatakarzinom o Hemmung des Blutgefäßwachstums (Krebsgewebe lockt Blutgefäße an in Richtung des Krebsgewebes zu wachsen um es zu versorgen.) o Immuntherapie (Steigerung der Immunantwort auf die Tumorzellen) Palliative und Unterstützende Behandlung o Besserung des Allgemeinbefindens durch Schmerzbehandlung o Ausreichende Ernährung o Hemmung des Knochenabbaues o Steigerung der Blutbildung im Knochenmark Alternative Behandlungsmethoden u.a. die Mistel-Therapie (umstritten) Die derzeitige Heilungsrate bei Krebs liegt bei ca. 30 - 40 % wenn man alle verschiedenen Krebserkrankungen zusammenfasst. Solange eine Krebskrankheit örtlich begrenzt bleibt sind die Heilungschancen besser als wenn der Tumor sich bereits in mehreren Organen des Körpers ausgebreitet hat. Alternative Behandlungsmethoden Die unbefriedigende Heilungsrate bei bestimmten Tumorerkrankungen und die Nebenwirkungen der etablierten Behandlungsmethoden lösen oft Ängste und Verzweiflung bei den Betroffenen und deren Angehörigen aus. Dies führt unter Umständen zur Hinwendung zu unkonventionellen Behandlungsarten, denen in vielen Fällen der Nachweis der Wirksamkeit fehlt, und deren Grundlagen meist einer naturwissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten. Einige von ihnen werden als „Wunderheilung“ abgelehnt, andere hingegen als ergänzende Therapieverfahren auch von der evidenzbasierten Medizin akzeptiert. 9 Zu den alternativen Behandlungsmethoden gehören unter anderem die Misteltherapie und die Verwendung von Amygdalin. Beide sind umstritten. Ein wissenschaftlich haltbarer Nachweis der Wirksamkeit wurde bisher weder für die Misteltherapie noch für Amygdalin erbracht. Völlig unabhängig davon sind eine Reihe erfolgreicher Zytostatika, wie beispielsweise Vincristin oder Paclitaxel, ursprünglich in Pflanzen gefunden worden. Diese Zytostatika sind aber hochrein und hochkonzentriert und deshalb nicht mit „Kräutertee“ oder ähnlichem zu vergleichen. Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel. Im Gegensatz zu Arzneimitteln, die ihre Wirksamkeit in Deutschland seit 1978 gemäß dem Arzneimittelgesetz nachweisen müssen, bevor eine Zulassung erfolgen kann, war dies bei Nahrungsergänzungsmitteln bisher nicht der Fall. Sie unterliegen dem Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch. Ein Nachweis auf Wirksamkeit muss gem. Verordnung EG Nr. 1924/2006 über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben bei Lebensmitteln neuerdings erbracht werden, wenn für das entsprechende Nahrungsergänzungsmittel mit einer Aussage geworben werden soll. Rechtlich gesehen dürfen solche Produkte sonst nicht mit krankheitsbezogenen Aussagen vertrieben werden. Dies wird jedoch – insbesondere bei über das Internet beworbenen Produkten – häufig unterlaufen. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA warnt beispielsweise auf ihrer Internetseite vor dem Kauf von 125 Produkten von 23 Herstellern. Einige Hersteller, die unter anderem mit Slogans wie „heilt alle Krebsarten“ oder „wirkt gegen Krebszellen und schont gesundes Gewebe“ warben, wurden abgemahnt. Unter den aufgeführten Produkten befinden sich unter anderem „Heilpilze“, wie beispielsweise der Glänzende Lackporling (Reishi) oder der Brasilianische Mandelegerling (Agaricus subrufescens), Kräutertees wie Essiac, Vitamine und Mineralstoffe. http://www.youtube.com/watch?v=vzOXRexA31M Abenteuer Wissen Umdenken im Wassermanagement Wie viel Wasser braucht der Mensch? Die Vereinten Nationen warnen vor einer globalen Wasserkrise. Weltweit werden Möglichkeiten diskutiert, wie das Problem zu bewältigen ist. Bei genauer Betrachtung stehen die Fragen der Verteilung von Wasser im Vordergrund. Vier Fünftel der jährlichen Wassermenge verbraucht die Landwirtschaft und die Industrie. Ohne Wasser gäbe es kein Brot, Gemüse, Fleisch, Medikamente, Papier, Autos oder Computerchips. Wissenschaftler vom International Water Management Institute erforschen das Ausmaß und die Ursachen der globalen Wasserkrise und erarbeiten individuelle Lösungen. Der durchschnittliche Wasserverbrauch einer Person liegt in Deutschland bei ca. 130 Litern pro Tag. In dieser Bilanz fehlt das "virtuelle Wasser", so nennen Experten das Wasser, das für den Anbau und die Herstellung von Produkten aus Landwirtschaft oder Industrie genutzt wird. Das sind die Waren, die wir täglich kaufen vom Steak, über Gemüse, Pommes bis zu Autoreifen. Wird das "virtuelle Wasser" in die Berechnung des durchschnittlichen Wasserverbrauchs mit einbezogen, schnellt der Pro-Kopf-Verbrauch auf rund 4000 Liter Wasser täglich hoch. Jedes Produkt verbraucht bis zum Verkauf große Mengen Wasser. 10 "Virtuelles Wasser" Die Methode, mit der sich errechnen lässt, wie viel Wasser Reis verbraucht, bis er beim Verbraucher ankommt, hat der britische Wissenschaftler John Anthony Allan in den 90er Jahren entwickelt. Auch Dr. Arjen Hoekstra von der niederländischen Universität Twente war einer der ersten, der den Wasserverbrauch berechnete, der für die Herstellung von Produkten nötig ist. Zum Beispiel wachsen die empfindlichen Kaffeepflanzen oft in Regionen mit trockenen Böden und werden ständig bewässert. Auch für die Reinigung der Kaffeebohnen nach der Ernte wird viel Wasser gebraucht. Ungeröstete Kaffeebohnen Nach der Berechnung von Dr. Hoekstra wird für eine Tasse Kaffe zum Frühstück 140 Liter Wasser benötigt. Für Tee sind es 35 Liter, für das Bier am Abend 75 Liter. Ein Kilo Papier bringt es auf 750 Liter und eine Tomate von 70 Gramm verbraucht 13 Liter Wasser. Und für ein Baumwoll-T-Shirt aus dem indischen Tamil Nadu sind 2000 Liter "virtuelles Wasser" geflossen. "Davon müssen wir runter", sagt Arjen Hoekstra, "sonst gibt es spätestens in zehn Jahren Hungersnöte, Kriege und Flüchtlingsströme." Problem Umweltverschmutzung Der größte Teil des verfügbaren Wassers wird in der Landwirtschaft für die Bewässerung eingesetzt. Weltweit liegt der Anteil bei über 70 Prozent, in manchen Entwicklungsländern sogar bei bis zu 90 Prozent. Wobei die Pflanzen nur 40 Prozent des Wassers aufnehmen, ein Teil verdunstet und der Rest fließt mit den Rückständen von Düngemitteln in die Flüsse. Reisernte in Indien Alles Wasser aus Haushalten, Landwirtschaft und Industrie geht nicht verloren, es kehrt zurück in den Wasserkreislauf. Besorgnis erregend ist, dass der Rücklauf zunehmend belastet ist mit Chemikalien, Haushalts- und Industrieabfällen. Außerdem gelangen in der Dritten Welt immer noch 90 Prozent der Abwässer ungeklärt in die Flüsse. Diese massive Verschmutzung verringert zusätzlich kontinuierlich die Süßwasservorkommen der Erde. 11 Immer mehr Süßwasser-Seen vertrocknen. Die Folgen dieser Eingriffe in das Ökosystem Wasser sind: Der Grundwasserspiegel sinkt, Wüsten dehnen sich aus und Süßwasser-Seen vertrocknen. Schon 80 Ländern sind direkt vom Wassermangel betroffen. 1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und vor allem Kinder sterben an Krankheiten, die durch verschmutztes Trinkwasser verursacht werden. Wird die Wasserproblematik nicht gelöst, werden regionale Konflikte und länderübergreifende Auseinandersetzungen zunehmen. Experten vom International Water Management Institute Bestandsaufnahme Der Hydrologe Madar Samad leitet das International Water Management Institute in Südost-Asien. Dieses Institut wurde vor einigen Jahren gegründet, um die Ursachen der Wasserkrise zu erforschen und globale Lösungen zu entwickeln. Verschiedene Experten aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen arbeiten eng zusammen. Die Teams werten täglich geologische Karten und Satellitenbilder aus, sammeln Informationen aus Landwirtschaft, Industrie und Städten. Modell mit wasserknappen Staaten Daraus entstand eine umfangreiche Datenbank, die wasserknappe Staaten in zwei Kategorien einteilt. Staaten, die tatsächlich nicht genug Wasser haben, und solche, die es nur nicht effektiv nutzen können. In 41 Ländern, vor allem in Afrika gibt es zwar genügend Wasser, doch die Infrastruktur fehlt, um es an die Orte zu transportieren, wo es gebraucht wird. In weiteren 38 Staaten gibt es Regionen, in denen das Wasser trotz guter Infrastruktur nicht ausreicht. Darunter sind Spanien, die nordafrikanischen Länder, der Nahe Osten, Südindien, Nordchina, Südaustralien und der Süden der Vereinigten Staaten. Landwirtschaft in Südindien 12 Die Ursachen der globalen Wasserkrise liegen klar auf der Hand: Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Verschwendung und Verschmutzung der Süßwasserressourcen. 2003 starteten die Forscher eine weltumspannende Recherche. Mit Hilfe von Satellitenbildern und GPS suchen Agrarexperten nach landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Die Methode ist einfach, aber zeitaufwändig. Die Wissenschaftler verglichen Satellitenbilder von 1980 mit Aufnahmen von heute und stellten fest, wie weit sich die Flächen mit intensiver Landwirtschaft ausgedehnt haben. Vergleich der Satellitenbilder Am Fluss Krishna in Südindien Provinz befragten Experten die dort ansässigen Bauern. Die Forscher dokumentierten alle Einzelheiten der Anbaumethoden, Art der Bewässerung und Einsatz von Düngemitteln. Stichprobenartig überprüften die Wissenschaftler einzelne Felder, um später den Wasserverbrauch hochzurechnen. Ein Farmer hatte auf Reis gesetzt. Das brachte zwar zwei Ernten im Jahr, erforderte aber auch ungleich viel mehr Bewässerung. LINKS Weiter mit: Umweltschutz trifft Großkonzern Immer wieder hörten die Forscher von mehreren Ernten im Jahr. Gut gegen den Hunger, denn die Erträge haben sich oft verdoppelt, manchmal verdreifacht. Doch diese Entwicklung hat auch ihre Schattenseite. Als das Team alle Daten mit Tausenden von Spektralbildern aus dem All kombinierte, entstand eine Bewässerungslandkarte der gesamten Erde. Über 80 Prozent des gesamten Trinkwasserverbrauchs gehen auf das Konto der Landwirtschaft, wobei das meiste einfach verdunstet. Aus der Analyse erarbeiten die Experten Lösungen, wie das kostbare Nass effizienter und sparsamer eingesetzt werden kann 13 Abenteuer Wissen Weltweite Wasserkrise Geht unser Trinkwasser zur Neige? Aus dem All betrachtet macht die Erde ihrem Namen "Blauer Planet" alle Ehre, denn 71 Prozent der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Jeder Tropfen, ob salzig oder süß, ist in den ewigen Zyklus aus Verdunstung, Wolkenbildung und Regen eingebunden. Wasser ist weltweit reichlich vorhanden und die Wassermenge des globalen Wasserkreislaufs bleibt immer gleich. Wassermangel müsste also nicht sein. Fehlende Infrastruktur und politische Konflikte verhindern aber eine gerechte Verteilung. Rund ein Drittel der Weltbevölkerung sind von der Wassermangel betroffen. Die Wasservorräte auf der Erde betragen 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser. Davon sind mehr als 97 Prozent Salzwasser und nur knapp drei Prozent Süßwasser. Das meiste ist in den polaren Eismassen und Gletschern gespeichert. Übrig bleibt weniger als ein Prozent erneuerbares Trinkwasser, das sich 6,5 Milliarden Menschen teilen. Aber 1, 2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Eisberg in der Arktis Wasserkreislauf Der globale Wasserkreislauf wird durch die atmosphärischen Wechselwirkungen von Wasser bestimmt, der sich als Regen, Schnee oder Eis auf der Erde befindet. Es geht kein Tropfen verloren, das Wasser ändert nur seinen Zustand. Die größten Wasserspeicher der Erde sind die Ozeane. Durch die Sonne aufgewärmt, verdunstet das Wasser und steigt nach oben. Aus kondensiertem Wasserdampf entstehen Wolken, die sich über dem Festland abregnen. Flüsse und Seen werden aus dem Schmelzwasser von Gletschern, Regen und Grundwasser gespeist. Über die Flussläufe gelangt das Wasser wieder in den Ozean. Alle Niederschläge wie Regen, Schnee oder Hagel erneuern Wasser führende Schichten im Boden und Grundwasserreservoirs. 14 Düstere Regenwolken über Ronneburg Eingriffe in das Ökosystem Die Wasserreserven einer Region hängen vom Klima, der Landschaft und der Pflanzenwelt ab. Das Ökosystem Wald ist ein natürliches Auffangbecken, es speichert und reinigt das Wasser. Das Gleichgewicht des Wasserkreislaufs ist durch Eingriffe des Menschen aus den Fugen geraten. Ein Beispiel: Die Regenwälder werden abgeholzt für den Export oder um Weideland zu gewinnen. Der Waldboden verliert seine Speicherkapazität, weil das Regenwasser schneller ab fließt und spült fruchtbaren Humus weg. Ein Flugzeug versprüht Insektizide über einer Bananenplantage. Die Anlage von industriellen Monokulturen wie Zuckerrohr oder Ölpflanzen vertrieb die Kleinbauern einer ganzen Region. Doch die Plantagen verbrauchen nicht nur unvorstellbar große Mengen an Wasser, sie laugen auch die Böden aus. Der Grundwasserspiegel sinkt und durch die Artenarmut in den Plantagen gerät das Ökosystem aus dem Gleichgewicht. Schädlinge werden mit Insektiziden bekämpft, chemische Düngemittel sollen den Ertrag steigern. Mädchen tragen Wasserkanister in ihr Dorf. Bis zum letzten Tropfen Die intensive Landwirtschaft belastet Flüsse und Seen. Reicht das nicht aus, werden die kostbaren Grundwasser-Reserven aus den unterirdischen Speichern gepumpt. Es werden immer tiefere Brunnen gebohrt und die Wasserqualität sinkt und der Klimawandel trägt zusätzlich zur weltweiten Verknappung bei. An manchen Orten gibt es zu viel oder zu wenig Wasser. So einzigartig die Bedingungen in den verschiedenen Teilen der Welt auch sind: Heute ist jeder Kontinent von der globalen Wasserkrise bedroht, die Ausmaße sind erschreckend. Wassermangel: Weltweite Beispiele 15 Spanien: Cristina Carlos erinnert sich noch genau an den 25. Juni. Die Temperaturen lagen bei moderaten 26 Grad, der Sommer hatte seinen glühenden Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Als sie morgens in der Küche den Wasserhahn aufdrehte, kamen nur wenige Tröpfchen heraus. Die Einwohner von etwa 200 Dörfer waren von dieser Katastrophe betroffen. Der Stausee war so gut wie leer. Ausgetrocknetes Flussbett in Spanien In der andalusischen Region Donana bewässern die Bauern ihre überdachten Erdbeerfelder das ganze Jahr hindurch. Die Folge: Der Grundwasserspiegel ist an einigen Stellen bereits um über 30 Meter gefallen. Südindien Warangal: Jeden Sommer verdorren Reis- und Baumwoll-Pflanzen in der glühenden Sonne und treiben die Kleinbauern in den Ruin. Viele Farmen nehmen sich das Leben, weil sie nicht mehr wissen, wie sie überleben sollen. Australischer Farmer sammelt tote Schafe ein. Australien 2007: Regelmäßig sammelt der Farmer Keith Coreman die toten Schafe von seinem Farmland ein. Seit Jahren verdorrt das Weideland und die Dürre hält an. Das Futter für seine Schafe kostet ihn jeden Tag ein kleines Vermögen. Die Konkurse im Land häufen sich. Rinderherden werden notgeschlachtet, ganze Landstriche veröden. Immer mehr australische Landwirte bringen sich aus Verzweiflung um. Iran: Im Norden Irans haben in den vergangenen zehn Jahren die Bewohner von 88 Dörfern ihre Heimat verlassen. Sie hatten keine Chance mehr zum Überleben. Die letzten Reste des Grundwassers waren verbraucht. Es kam kein Tropfen Wasser mehr, egal wie tief sie die Brunnen gruben. LINKS Weiter mit: Umdenken im Wassermanagement 16 Libyen: Über gigantische Pumpanlagen wird fossiles, Millionen Jahre altes Wasser aus dem Nubischen Aquifer der Sahara gepumpt, um die Städte an der Küste mit Wasser zu versorgen und die Wüste in blühende Oasen zu verwandeln. In Zukunft wird sich das Problem Wassermangel durch Verschwendung und Misswirtschaft, Verschmutzung und wachsende Nachfrage verschärfen. Experten warnen vor Hunger- und Umweltkrisen, wirtschaftlichem Niedergang, politischen Konflikten und Kriege um Wasser. Bärbel Scheele, Meike Hemschemeier 17 Quelle des Lebens Buchtipps zum Thema Wasser Genau genommen müsste unser Planet "Wasser" heißen. Denn über 70 Prozent der Erdoberfläche sind von dem nassen Element bedeckt. Ohne Wasser gäbe es kein Leben, keine Weiterentwicklung, keine Evolution. Über Jahrmillionen von Jahren haben sich die Erde und ihre Bewohner verändert. Immer gleich geblieben in seiner Substanz ist jedoch das Wasser. Doch was wissen wir wirklich über unser Lebenselixier? Wo kommt es her, weshalb ist es sauber und genießbar, warum sollten wir sparsam damit umgehen? Zum Nachlesen und Vertiefen hier einige Buchtipps zum Thema. Tanja Krämer Kampf ums Wasser Wissen was stimmt Herder Verlag 2008 Wasser ist einer der wichtigsten Rohstoffe der Welt, das wissen wir. Aber wie verhält sich das mit dem "virtuellen" Wasser? Verbraucht eine Tasse Kaffee wirklich 140 Liter Wasser? Stimmt es, dass auf der Erde kein Wasser verloren geht? Wasser ist ein äußerst komplexes Themengebiet und der Mangel und der Kampf ums Wasser hat politische, wirtschaftliche und soziale Hintergründe. Aus der Reihe "Wissen was stimmt" hat die Wissenschaftsjournalistin Tanja Krämer wichtige Aspekte zum Verständnis der Wasserfrage zusammengetragen. Von der Kulturgeschichte des Wassers in Mythen und Religion, über das Wassermolekül zum Lebensmittel Wasser. Wasser spendet Leben, doch verunreinigt bringt es Krankheit und Tod. Und Experten sind sich einig, dass in Zukunft Kriege um Wasser möglich sind. Industrie, Umweltverschmutzung und politischen Konflikte sind eng mit dem Mangel von Wasser verknüpft. In sieben Kapitel auf 127 Seiten beantwortet die Autorin kurz und prägnant die wichtigsten Fragen zum Thema: Wasser. Fischer Wolfram Mauser Wie lange reicht die Ressource Wasser? 18 Vom Umgang mit dem blauen Gold Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 2007 In unseren Breiten gibt es keinen Wassermangel. Daher müssen wir uns auch nicht den Kopf über seine Verfügbarkeit zerbrechen. Selbstverständlich reicht es aus. Denn erstens regnet es regelmäßig, so dass die Natur anständig versorgt ist, und zweitens haben wir ein ausgeklügeltes Wassersystem. Wir müssen nur den Hahn aufdrehen und können das kostbare Gut fürs Wäschewaschen genauso wie fürs Blumengießen benutzen. Warum also sollten wir uns mit Wasser beschäftigen? Die Antwort ist erschreckend: Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung leidet mittlerweile darunter, dass Wasser immer knapper wird. Experten prognostizieren, dass sich dieser Anteil bis zum Jahr 2025 auf zwei Drittel ausgeweitet haben wird. Und sie befürchten sogar, dass Wassermangel zu regionalen Konflikten führen wird. Aber wieso kommt es zu dieser Verknappung? Und welche Möglichkeiten haben wir, unsere wichtigste Naturressource in Zukunft nachhaltig zu nutzen? Fundierte Antworten liefert das wertvolle Buch und macht sehr deutlich, dass Wasser eben nicht immer verfügbar ist. Kunstmann Fred Pearce Wenn die Flüsse versiegen Verlag Antje Kunstmann, München 2007 Ausgetrocknete Flussbette und verdorrte Gebiete kennen wir eigentlich nur aus den wirklich wasserarmen Regionen der Erde. Aber in Zeiten der globalen Erwärmung sind wir sogar in Deutschland immer häufiger von extremer Trockenheit und Dürre betroffen, man denke nur an den letzten April mit so gut wie keinem Niederschlag. Doch die wenigsten machen sich Gedanken darüber, wie es um unsere wichtigste Ressource tatsächlich steht. Da ist das Sparen zu Hause eigentlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn wir verbrauchen mehr Wasser, als wir meistens wissen. So braucht man für die Ernte von einem Kilo Reis zwischen 2000 und 5000 Liter Wasser, für ein Kilo Weizen 1000 Liter und für ein Kilo Kartoffeln 500 Liter usw. Trockenheit einerseits, Überfluss andererseits: Das Paradox Wassermangel und Flutgefahr wird unsere Zukunft bestimmen. Ohne Öl können wir notfalls leben, ohne Wasser sicher nicht. Der Wissenschaftsjournalist und Umweltexperte Fred Pearce will mit seinem Buch aufrütteln. Er fordert eine "blaue Revolution", um unser wichtigstes Lebens-Mittel, das Wasser, zu retten - ein Buch voller spannender Geschichten und Reportagen, gründlich recherchiert mit einem optimistischen Ausblick. 19 Rotpunkt Vandana Shiva Der Kampf um das blaue Gold Ursachen und Folgen der Wasserverknappung Rotpunktverlag, Zürich 2003 Wasser gibt es genug auf der Erde, die Menge bleibt immer gleich und das wird sich nicht ändern. Die Erde steht eben nicht kurz vor dem Austrocknen, es gibt somit keinen Grund zur Sorge. Das Paradoxe daran aber ist: Es gibt sie doch, die Wasserkrise. Sie liegt auf einer politischen und gesellschaftlichen Ebene: Wasser gerecht verteilen, Wasser nicht verschmutzen, Wasser nicht verschwenden. Das klingt einfach und selbstverständlich, aber die Realität sieht anders aus. Heute hat jeder fünfte Mensch auf der Welt keinen Zugang zu sauberem Wasser. Was also läuft falsch im Umgang mit dem kostbaren Gut? EXTERNE LINKS Interview mit Vandana Shiva Das ZDF ist für den Inhalt externer Internetseiten nicht verantwortlich. Die Ursachen sind vielfältig: industrielle Landwirtschaft, abgeholzte Wälder, Staudämme. Der Kern des Problems aber ist, dass der natürliche Kreislauf des Wassers zerstört ist, die Wasserquellen können sich nicht mehr regenerieren. Die nordindische Physikerin und Philosophin Vandana Shiva hält die heutigen Lösungsansätze für untauglich und fordert ein radikales Umdenken bezüglich des Umgangs mit Wasser. Haug Andreas Fellin Das richtige Wasser für Ihre Gesundheit Karl F. Haug Verlag, Stuttgart 2006 Jeder Mensch nimmt im Leben eine Wassermenge zu sich, die durchschnittlich dem Sechshundertfachen seines Gewichts entspricht. Umso wichtiger ist es, möglichst reines Wasser zu trinken. Denn es könnten sonst Schadstoffe ins Blut gelangen und zu Krankheiten wie Gicht oder Gelenksverkalkungen führen. Das 20 Süßwasser der Erde enthält jedoch oft Bakterien, anorganische Mineralien, Schwermetalle und andere Substanzen, die der Körper zum Teil nicht richtig abbauen oder ausscheiden kann. Andreas Fellin beschreibt in seinem Ratgeber die Funktionen des Wassers im menschlichen Körper und erklärt, wie Trinkwasser auf seine Reinheit untersucht wird. Dabei zeigt der Forscher, wie durch die Aufnahme stark mineralhaltigen Wassers Gesundheitsrisiken entstehen, während die Flüssigkeit mit geringem Mineralgehalt in der Homöopathie heilen und das Wohlbefinden steigern kann. Frederking & Thaler C. Biegert und G. Gaupp-Berghausen (Hrsg.) Vom Wesen des Wassers Im Tropfen zeigt sich die Welt Aufregende Bilder und Erkenntnisse internationaler Wasserforscher Verlag Frederking & Thaler, München 2006 Die Chemie und die Physik stoßen bei der Wasserforschung an ihre Grenzen: Kein anderer Stoff reagiert so sensibel auf Druck, Schall, Wärme, Elektrizität, Magnetismus, Licht, Farbe und Strahlung jeder Art. Dabei ist die Tatsache, dass heißes Wasser schneller gefriert als kaltes, nur eine von vielen Eigenschaften, für die es bisher keine richtige Erklärung gibt - Wasser steckt voller Überraschungen. Dieses Buch vereint erstmals Bilder und Erkenntnisse internationaler Wasserwissenschaftler. So fotografiert zum Beispiel der Japaner Masaru Emoto gefrorene Wassertropfen unter dem Mikroskop. Seine Beobachtungen zeigen, dass die Flüssigkeit nach negativen visuellen, akustischen, materiellen oder gedanklichen Einflüssen keine klaren Kristalle mehr ausbildet. Hat das Wasser ein Gedächtnis? Erklärt sich so die Homöopathie? Wer offen für neue Theorien ist und einen Hang zum Spirituellen hat, findet in diesem Buch eine ganz neue Sicht auf das für uns so lebenswichtige und gleichzeitig selbstverständliche Element. Frederking & Thaler 21 Art Wolfe Wasser Welten zwischen Himmel und Erde Verlag Frederking & Thaler, München 2003 Der vielfach ausgezeichnete amerikanische Naturfotograf Art Wolfe zeigt in diesem Bildband, wie unterschiedlich die durchsichtige Substanz Wasser sein kann. Dabei begleiten die faszinierenden Bilder das Element auf seinem Weg von der Quelle über den Fluss und die Weiten des Meeres bis in den Himmel. Manche der Abbildungen besitzen so fließende Konturen und matte Farben, dass sie wie gemalt erscheinen und zum Träumen einladen. Zitate rund um das Thema Wasser sowie Texte der britischen Biologin Michelle A. Gilders und des Journalisten Claus Biegert runden das Buch ab und rufen ins Gedächtnis, welch große Bedeutung der Stoff für das Leben auf der Erde hat. Hartmann A., Scheele B. Biologische Grundbegriffe: 1) Definition der Biologie: Wissenschaft der Lebenslehre (Die Biologie untersucht, beschreibt und analysiert Strukturen und Funktionen von Organismen) 2) Erkläre die Begriffe Zelle: kleinste Einheit der Struktur – Grundbaustein aller Lebewesen. Gewebe: Verband miteinander in Verbindung stehender Zellen Organ: Zusammenschluss mehrerer Gewebetypen. Körperteile mit bestimmter Funktion, Morphologie und Feinstruktur. Organismus: Lebewesen selbst (Gesamtsystem der Organe) 3) Charakterisierung diverser Organismengruppen (z.B. Pflanzen, Flechten, Tiere, …) Pflanzen: autotrophe Organismen - Primärproduzenten – machen Photosynthese Tiere: heterotrophe Organismen – Konsumenten Flechten: Symbionten aus Pilz (Wasser- und Mineralstoffspeicher) und Alge (Nährstoffe) 22 4) Was sind wesentliche Unterschiede zwischen Tieren und Pflanzen? Tiere sind heterotroph, Pflanzen sind autotrophe Primärproduzenten. Die pflanzlichen und die Tierischen Zellgewebe unterscheiden sich wesentlich (Zellmembran, Chlorophyll, …) 5) Erkläre die Begriffe Systematik: ist die Wissenschaft und Lehre von der Vielfalt und Erfassung der Organismen nach der Abstammungslehre Taxonomie: Einordnung der Organismen in systematische Kategorien (Linne’) Evolution: stammesgeschichtliche Entwicklung der Organismen (Darwin–Schönborn) Stoffwechsel: biochemische Vorgänge (Baustoffwechsel & Energiestoffwechsel!) Assimilation – Ernährung – Atmung – Verdauung – Resorption - Exkretion Wachstum: irreversible Volumenzunahme einer Zelle bzw. eines Organismus bis zu einer genetisch festgelegten Endgröße. –Aufbau körpereigener Substanz. 6) Was sind die Kennzeichen von Leben: Reproduktion, Wachstum, Stoffwechsel, Reizreaktion 7) Nenne wichtige systematische Kategorien: Reich-Stamm-Klasse-OrdnungFamilie-Gattung-Art 8) Nenne wichtige Großgruppen von Pilzen: Schleimpilze (Myxomycetes), Algenpilze (Phycomycetes), Jochpilze (Zygomycetes), Schlauchpilze (Ascomycetes), Ständerpilze (Basidiomycetes) Moosen: Hornmoose, Lebermoose, Laubmoose Farnen: Bärlappe, Schachtelhalme, echte Farne Weichtieren: 23 9) Erkläre die Begriffe Protozoa: einzellige Tiere (Amöben, Geißel-, Pantoffel-, Wimperntierchen) Metazoa: vielzellige Tiere (Körperzellen & Geschlechtszellen) 10) Welche Wirbeltiere kennen Sie (aufsteigend nach Entwicklungsgrad)? Fische – Lurche – Reptilien – Vögel - Säugetiere Mikroorganismenprojekt Die S/S müssen ein Mikroorganismenprojekt organisieren, dieses wird annähernd wissenschaftlich aufbereitet, dokumentiert (mittels film od. Foto) und wenn möglich auch im Regulätunterricht präsentiert! (Bierbrauen, Joghurtherstellung, Sauerkrautherstellung, Kefirherstellung, Kombuchaherstellung, Herbertkuchen, Mostproduktion, Essigproduktion, Edelschimmelkäseproduktion, AgaAga-herstellung und mikroorganismen auf der Haut, etc.) http://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmittelmikrobiologie Literatur-/Internetrecherche, … Mikroorganismenprojekt: - Sauerkraut … Rezept aus dem I-Net - Bier … von mir - Bier - Herbert … Rezept aus dem I-Net - Most … prost - Kombucha … ok - Edelschimmel … Erklärung folgt - Joghurt … Erklärung folgt - Kefir … ok - Agar Agar … bestellen im Internet - Edelschimmel - Essig http://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmittelmikrobiologie Literatur-/Internetrecherche, … 24