20. Salzburger Ophthalmologisches Symposium

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SOS
ZU EHREN VON PRIM.
UNIV.-PROF. DR.
GÜNTHER GRABNER:
20. Salzburger
Ophthalmologisches
Symposium
Das 20. Ophthalmologische Symposium (SOS) wurde im März zu Ehren von Prim. Univ.-Prof.
Dr. Günther Grabner abgehalten. Bitte lesen Sie dazu auch unseren Bericht auf Seite 4.
Die Veranstaltung bot ein State-of-the-art zum Vorderen Augenabschnitt. Das wissenschaftliche Programm wurde von Schülerinnen und Schülern Dr. Grabners bestritten.
Primaria Univ.-Doz. Dr. Veronika HuberSpitzy gab einen Überblick über Diagnostik und Therapie der Blepharitis. Obwohl
die Blepharitis eine der häufigsten Augenerkrankungen in der klinischen Routine
ist, bleibt sie doch eine große diagnostische und therapeutische Herausforderung. Eine große Varianz des klinischen
Bildes einerseits, ihr chronischer zu Rezidiven neigender Charakter und der dermatologische Aspekt andererseites machen dem Ophtahlmologen die Arbeit
nicht einfach. „Der wichtigste Faktor der
Behandlung der Blepharitis ist sicher die
Bereitschaft des Patienten zu verstehen,
dass es sich meist um eine chronische
Erkrankung mit Rückschlägen und Rezi38
diven handelt, die täglicher Pflege und
Sorgfalt bedarf.“
Über bakterielle Hornhautulzerationen
informierte Univ.-Doz. Dr. Stefan Egger.
Die ulzerative Keratitis – meist mikrobiellen Ursprunges – zählt mit zu den
schwersten Erkrankungen des vorderen
Augenabschnittes. Wesentliche Risikofaktoren sind das Tragen von Kontaktlinsen, hornhautchirurgische Eingriffe und
Traumen. Egger: „Auf Grund der in manchen Fällen sehr raschen Progression einer ulzerativen Keratitis mit der Gefahr
eines bleibenden Sehverlustes, sollte
diese Erkrankung als augenärztlicher
Notfall gesehen werden.“
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Welche Maßnahmen zur Differentialdiagnostik der Uveitis anterior zielführend
sind, zeigte Dr. Margarete Werner-Stöllinger. Die Therapie richtet sich nach der
Aktivität der Grunderkrankung sowie der
Zahl der Rezidive.
Aktuelle therapeutische Konzepte beim
Keratokonus präsentierte Dr. Sarah
Moussa. Sie stellte als Behandlungsoption das beschleunigte Corneale Crosslinking vor und sieht die Zukunt des CXL
als Kombination von Progressionsreduktion und refraktivem Eingriff.
Priv.-Doz. Dr. Josef Stoiber unternahm
einen Ausflug in die Entwicklung der
S. Egger: Bakterielle Hornhautulzerationen
M. Werner-Stöllinger: Diagnostik und Therapie
von Uveitis anterior
S. Moussa: Aktuelle therapeutische Konzepte
zum Keratokonus
O. Seyeddain: Die künstliche Hornhaut
J. Stoiber: Alternativen zur penetrierenden
­Keratoplastik
Hornhautchirurgie und zeigte den Weg
von der DLEK über DSEK und DSAEK zur
DMEK. Die PKP (penetrierende Keratoplastik) habe zwar noch immer ihre Berechtigung, die Mehrzahl der Indikationen
sei heute jedoch mit lamellären Techni­ken
behandelbar. Dabei umgeht man Probleme
der PKP wie akute Abstoßungsreaktionen,
chronischen Endothelzellverlust, hohen
Astigmatismus, lange Rehabilitationszeit
und Sicca.
Dr. Orang Seyeddain berichtete über den
Einssatz von künstlicher Hornhaut. Die
Boston-Keratoprothese (BKP) wird seit
2007 an der Salzburger Klinik bei Patienten mit schweren kornealen Erkran-
kungen und gleichzeitig schlechter Prognose im Falle einer Re-Keratoplastik am
oftmals einzigen Auge eingesetzt.
Den mutigen Titel „Fento-LASIK oder
SMILE. Was ist besser?“ wählte Univ.Doz. Dr. Josef Ruckhofer für seine Ausführungen. SMILE zeige eine gute Korrekturmöglichkeit von Kurzsichtigkeit und
Astigmatismus, komme aber noch nicht
an die Resultate der wellenfrontgesteuerten Femto-LASIK heran. SMILE-Vorteil sei eine schnellere Erholung des trockenen Auges postoperativ und eine bessere Biomechanik. Nachteile von SMILE:
Eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten – derzeit nur mittlere und höhere
J. Ruckhofer: Femto–Lasik oder SMILE. Was
ist besser?
Myopie mit und ohne Astigmatismus und
eine langsamere postoperative Visus­
erholung. Abschließendes Urteil: „Nach
derzeitiger Datenlage ist SMILE e­ ine
­Ergänzung zu den etablierten Laserbehandlungen, wird sie aber nicht ersetzen
können.“
FORTSETZUNG >
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V. Huber-Spitzy: Diagnostik und Therapie der
Blepharitis
SOS
20. SALZBURGER
OPHTHALMOLOGISCHES SYMPOSIUM
Einen Überblick zu historischen und aktuellen Techniken der Wiederherstellung
der Akkomodation der Augenlinse gab
Dr. Ralph Michael. Ein Bereich, in dem
von zahllosen Firmen viel versprochen
und wenig gehalten wurde. Entwicklun­
gen wurden eingestellt oder sind reduziert auf clinical trials, etwa in Bulgarien oder den Philippinen. Der aktuelle
development status für „lens refilling“
wird mit „animal studies“ angegeben.
Ob „XEN“ die Zukunft der GlaukomOperation sein wird, versuchte Univ.Prof. Doz Dr. Herbert Reitsamer zu beantworten. Sein Statement: „Das XENGel-Implantat imponiert durch seine
hohe Sicherheit und Wirksamkeit in
der Anwendung. Operations-Zeiten und
postoperativer Aufwand an der Klinik
konnten durch diese Innovation minimiert werden. Das XEN-Gel-Implantat­
stellt eine neue Generation von Glaukom-Implantaten dar, mit denen es
möglich ist, Drucksenkung über einen­
langen Zeitraum, ähnlich jener von
­Trabekulektomie, zu erzielen.“
R. Michael: Wiederherstellung der
­Akkomodation der Augenlinse
H. Reitsamer: XEN – Die Zukunft der
­Glaukom-Operation?
W. Hitzl: Stellenwert der Statistik in der
Glaukomprävention
M. Emesz: Bindehaut-, Lid- und
­Orbita­rekonstruktion
Welch bedeutenden Stellenwert die
­Statistik in der Glaukoprävention einnehmen kann, zeigte Dr. Wolfgang Hitzl.
Er ist überzeugt, dass ein Prognosemodell dem Glaukomspezialisten bereits
bei der Erstuntersuchung sehr wertvolle
Informationen geben könnte.
www.augen.co.at/news/2016/maerz/18_03_sos.html
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FOTOS: MEDICAL NETWORK | DR. ERICH FEICHTINGER
Dr. Martin Emesz eröffnete einen Blick
auf das weite Felde der Bindehaut-, Lidund Orbitarekonstruktionen. So s­ tehen
unterschiedlichste Methoden zum
Schleimhautersatz nach Tumorchirurgie­
und verschiedenste Techniken zum
­Ersatz von Narbengewebe in der Symblepharontherapie zur Verfügung.w
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