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EUROPÄISCHE KOMMISSION
PRESSEMITTEILUNG
Brüssel, 26. März 2014
Hochschulen: Kommission unterstützt massiven Ausbau
der Zusammenarbeit zwischen der EU und Afrika
Die Hochschulen Afrikas und Europas stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Sie
müssen sich modernisieren, sie müssen relevante Studienprogramme entwickeln und sie
müssen den Studierenden mehr Möglichkeiten zum Erwerb der Kompetenzen bieten, die
ihre Beschäftigungsaussichten verbessern. Diese und weitere Themen wird Androulla
Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, auf dem
Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern von 60 afrikanischen Hochschulen ansprechen,
das am morgigen 27. März in Brüssel stattfindet. Im Zentrum dieser Veranstaltung, die die
Europäische Kommission und die Kommission der Afrikanischen Union gemeinsam im
Rahmen der Initiative „African Higher Education Harmonisation and Tuning“ organisieren,
stehen die Mobilität der Studierenden, die Anerkennung von Qualifikationen und Credits
sowie die Entwicklung neuer, gemeinsamer Studiengänge. Das kürzlich gestartete
Programm Erasmus+ wird es in den nächsten sieben Jahren voraussichtlich 25 000
afrikanischen Studierenden und Hochschulmitarbeitern ermöglichen, Stipendien für
Studienzeiten oder Fortbildungen in Europa zu beziehen, und rund 2750 Forschende aus
Afrika werden Fördermittel aus den „Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen“ erhalten.
„Bildung ist die beste Investition im Kampf gegen Ungleichheit und Armut. Wir müssen auf
allen Ebenen besser zusammenarbeiten, um die Hochschulen bei der Entwicklung
relevanter Studienprogramme zu unterstützen, um Mobilitätshindernisse für Studierende
und Hochschulpersonal zu beseitigen und um die Anerkennung von Qualifikationen zu
verbessern“, erklärte die Kommissarin. „Im Zentrum aller Reformen müssen die Qualität
der Hochschulbildung und ihre Anpassung an die Bedürfnisse der Gesellschaft stehen. Die
Arbeitgeber fordern, dass die Hochschulen ihre Absolventinnen und Absolventen mit
modernen Fähigkeiten und Kompetenzen ausstatten, und die Tuning-Initiative unterstützt
uns bei der Erreichung dieses Ziels. Den geplanten Ausbau dieser Initiative unterstütze ich
voll und ganz“, fügte sie hinzu.
Eines der Ziele des morgigen Treffens ist es, den Umfang der Tuning-Initiative zu
verdoppeln: von derzeit 60 afrikanischen Hochschulen und 130 000 Studierenden im
Erststudium auf 120 Hochschulen im Jahr 2015. Die im Jahr 2011 aufgelegte TuningInitiative zielt darauf ab, Relevanz und Qualität von Studiengängen dadurch zu steigern,
dass Arbeitgeber und andere Interessenträger in die Konzeption von Studienprogrammen
eingebunden werden. Zugleich soll die Evaluierung der Hochschulen verbessert werden,
und es soll ein Rahmen für Qualitätssicherung und Akkreditierung eingerichtet werden.
Diese Ziele gehen auf die Partnerschaftskonferenz Afrika-EU zurück, die im Mai 2013 in
Libreville (Gabun) stattfand.
Zusätzlich zur Bereitstellung von Stipendien über Erasmus+ und die Marie-SkłodowskaCurie-Maßnahmen fördert die EU auch das Mobilitätsprogramm „Nyerere“, das den
Austausch innerhalb Afrikas unterstützt, um der Abwanderung entgegenzuwirken und die
Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Hochschuleinrichtungen zu steigern.
IP/14/316
Nächste Schritte
Die nächste Tagung im Rahmen der Initiative „African Higher Education Harmonisation and
Tuning“ wird im Oktober 2014 in Abidjan (Côte d'Ivoire) stattfinden. Zentrales Thema wird
die Verleihung gemeinsamer Abschlüsse im Rahmen von Studiengängen sein, die von
mindestens zwei internationalen Hochschulen gemeinsam entwickelt werden.
Hintergrund
Schwerpunkte der Entwicklungspolitik der Europäischen Union in Afrika sind gute
Zusammenarbeit, Innovation und Qualität in der Hochschulbildung, Mobilität von
Studierenden und Hochschulpersonal sowie die Unterstützung der Hochschulen. Im
Rahmen der Gemeinsamen Strategie Afrika-EU leistet die EU Beiträge zum Intra-AKPProgramm für akademische Mobilität (für die Staaten Afrikas, des karibischen und des
pazifischen Raums) sowie zum Nyerere-Programm der Afrikanischen Union. Letzteres stellt
Stipendien für die innerafrikanische Mobilität von Studierenden bereit, die ein Master- oder
Promotionsstudium in einem Fachgebiet absolvieren, das für die gesellschaftliche und
wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich ist.
Seit 2007 hat die EU 78 Mio. EUR für Programme zur Unterstützung von Studierenden und
Hochschulen in afrikanischen Ländern südlich der Sahara bereitgestellt. In den
vergangenen sieben Jahren erhielten 4600 afrikanische Studierende und 980 afrikanische
Hochschulmitarbeiter Stipendien aus dem Programm Erasmus Mundus. Zudem wurden im
Rahmen
der
Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen
weitere
2000 Stipendien
für
Forscherinnen und Forscher aus Afrika ausgezahlt.
Zusätzlich zu den erweiterten Fördermöglichkeiten des Programms Erasmus+ will die EU
in den nächsten vier Jahren rund 500 Studierende und 70 Hochschulmitarbeiter im
Rahmen des innerafrikanischen Mobilitätsprogramms unterstützen.
Die im Januar 2011 gestartete Initiative African Higher Education Harmonisation and
Tuning ist darauf ausgerichtet, die Vermittlung von Kompetenzen und die Relevanz der
Studieninhalte entsprechend den Bedürfnissen der Gesellschaften zu verbessern sowie
vergleichbare, kompatible Qualifikationen zu entwickeln. Bisher fanden sechs Workshops
statt.
Die Kommission der Afrikanischen Union fördert die Qualitätssicherung und die
Harmonisierung von Studiengängen. Sie hat es sich insbesondere zum Ziel gesetzt, die
Zusammenarbeit
zwischen
Hochschulen,
Agenturen
zur
Qualitätssicherung,
Akkreditierungsstellen, Bildungsministerien und nationalen Regierungen zu verbessern.
Die Panafrikanische Universität spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung der
Mobilität und der Harmonisierung von Studiengängen und Abschlüssen. Der afrikanische
Qualitätsbewertungsmechanismus (African Quality Rating Mechanism) soll die
Messung der Leistungen von Hochschuleinrichtungen anhand von Kriterien ermöglichen,
die Hochschulen aus ganz Afrika gemeinsam festlegen. Er trägt zur Durchführung des
Abkommens von Arusha bei, das darauf abzielt, die Vergleichbarkeit und die gegenseitige
Anerkennung von Hochschulabschlüssen und -zeugnissen in Afrika zu verbessern.
Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit der 2013 von der Europäischen Kommission
angenommen Strategie „Europäische Hochschulbildung in der Welt“ und mit dem Dialog
über die Hochschulbildung, den die EU mit Drittländern und Regionen weltweit führt.
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Weitere Informationen
Gemeinsame Strategie Afrika-EU
Gemeinsame Strategie Afrika-EU – das Wichtigste in Kürze
African Higher Education and Harmonisation Tuning Initiative
Europäische Kommission: Strategie „Europäische Hochschulbildung in der Welt“
Europäische Kommission: Allgemeine und berufliche Bildung
Website von Androulla Vassiliou
Androulla Vassiliou auf Twitter: @VassiliouEU
Kontakt:
Dennis Abbott (+32 229-59258)
Dina Avraam (+32 229-59667)
Für die Öffentlichkeit: Europe Direct per Telefon 00 800 6 7 8 9 10 11 oder per E-Mail
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