Abwehr von Gefahren durch Arzneimittel, Stufe II

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Bundesinstitut für Arzneimittel
und Medizinprodukte
BfArM  Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3  D-53175 Bonn
Postanschrift:
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
http://www.bfarm.de
Telefon:
(0228) 207-30
(0228) 99307-0
Telefax:
(0228) 207-5207
(0228) 99307-5207
e-mail:
[email protected]
pharmazeutische Unternehmer
nachrichtlich: Stufenplanbeteiligte
Ihre Zeichen und Nachricht vom
Gesch.Z.:
Bitte bei Antwort angeben
(0228) 99307-
75.02-3822-V-14634-492262/11
Bonn,
9.1.2012
Abwehr von Gefahren durch Arzneimittel, Stufe II
Citalopram und dosisabhängige QT-Intervall-Verlängerung:
Änderungen und Ergänzungen in den Produktinformationen,
Negatives Nutzen-Risiko-Verhältnis der 60mg-Stärke
Ihre betroffenen Arzneimittel: siehe Anlage
Bezug:
1. Bewertungsbericht der Pharmakovigilanzarbeitsgruppe (PhVWP) des Ausschusses für
Humanarzneimittel (CHMP) vom Oktober 2011 (siehe CMDh/PhVWP/033/2011)
2. Rote-Hand-Brief zu „Cipramil“, veröffentlicht auf der Webseite des BfArM am 31.10.2011
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Pharmakovigilanz-Arbeitsgruppe (PhVWP) des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP)
bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) hat Citalopram-haltige Arzneimittel hinsichtlich
des Potenzials für das Auftreten von Verlängerungen des QT-Intervalls wissenschaftlich neu
bewertet. In einer Studie mit gesunden Probanden und in ergänzenden pharmakokinetischen
Studien wurde unter der Anwendung von Citalopram eine dosisabhängige Verlängerung des QTIntervalls beobachtet. Diese wurde durch Daten aus der Spontanberichterstattung bestätigt.
Die PhVWP und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) halten es
deshalb nicht mehr für vertretbar, Arzneimittel, die eine Wirkstoffstärke von 60 mg Citalopram
haben, in den Verkehr zu bringen. Weiterhin halten wir es für erforderlich, die
Produktinformationen der Arzneimittel mit Wirkstoffstärken bis zu 40 mg Citalopram zu ändern
und zu ergänzen.
Zur weiteren Begründung verweisen wir auf den Bewertungsbericht der PhVWP und die darauf
basierende Veröffentlichung der Koordinierungsgruppe für Verfahren der gegenseitigen
Anerkennung und dezentrale Verfahren (CMDh) der EMA vom Oktober 2011
(CMDh/PhVWP/033/2011). Letztere wurde auf der Webseite des BfArM (www.bfarm.de) unter
„Pharmakovigilanz > Stufenplanverfahren > Liste > Citalopram und QT-Verlängerung“ publiziert.
Das BfArM ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.
-2-
Hiermit erhalten Sie im Rahmen einer schriftlichen Anhörung nach dem Stufenplan Gelegenheit
zur Stellungnahme bis zum 22. Februar 2012. Aufgrund der Vielzahl der betroffenen Arzneimittel
wird gebeten, Stellungnahmen mit den Verbänden der pharmazeutischen Industrie zu koordinieren
und nach Möglichkeit eine gemeinsame Stellungnahme unter Angabe des oben genannten
Aktenzeichens beim BfArM einzureichen.
1.
Arzneimittel mit 60 mg Citalopram
Aufgrund des nunmehr ungünstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses beabsichtigt das BfArM, die
Zulassungen für Ihre Arzneimittel mit einer Wirkstoffmenge von 60 mg Citalopram zu widerrufen.
2.
Arzneimittel mit 10, 20, 30 oder 40 mg Citalopram:
Änderungen in den Produktinformationen
2.1. Tabletten
Fachinformation
Das BfArM hält es für erforderlich, die folgenden Abschnitte der Fachinformation zu ergänzen und
widersprechende Textstellen zu streichen:
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
„Depressionen
Erwachsene:
Citalopram sollte in einer Einzeldosis von 20 mg pro Tag eingenommen werden.
Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 40 mg pro Tag
erhöht werden.“
„Panikstörungen
Erwachsene:
Die empfohlene orale Einzeldosis beträgt 10 mg pro Tag in der ersten Anwendungswoche und
kann dann auf 20 mg pro Tag erhöht werden. Abhängig vom individuellen Ansprechen des
Patienten kann die Dosis auf maximal 40 mg pro Tag erhöht werden.“
„Zwangsstörungen
Erwachsene:
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 20 mg pro Tag.
Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 40 mg pro Tag
erhöht werden.“
„Ältere Patienten (> 65 Jahre)
Bei älteren Patienten sollte die Dosis auf die Hälfte der empfohlenen Dosis gesenkt werden, z. B.
10 – 20 mg pro Tag. Die empfohlene maximale Dosis für ältere Patienten beträgt 20 mg pro Tag.“
„Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberinsuffizienz wird eine Anfangsdosis von 10 mg
pro Tag in den ersten beiden Behandlungswochen empfohlen. Abhängig vom individuellen
Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 20 mg pro Tag erhöht werden. Bei
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-3-
Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion ist Vorsicht geboten und die Dosis sollte
besonders vorsichtig gesteigert werden (siehe Abschnitt 5.2).“
„Verringerte Verstoffwechselung über CYP2C19
Für Patienten, von denen eine verringerte Verstoffwechselung über CYP2C19 bekannt ist, wird in
den ersten zwei Wochen eine Anfangsdosis von 10 mg täglich empfohlen. Abhängig vom
individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 20 mg pro Tag erhöht werden
(siehe Abschnitt 5.2).“
4.3
Gegenanzeigen
„Citalopram ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls oder
angeborenem Long-QT-Syndrom.
Citalopram ist kontraindiziert bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, für die bekannt ist,
dass sie zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen (siehe Abschnitt 4.5).“
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
„Verlängerung des QT-Intervalls
Es wurde gezeigt, dass Citalopram eine dosisabhängige Verlängerung des QT-Intervalls
verursachen kann. Seit der Markteinführung wurden Fälle von Verlängerung des QT-Intervalls und
ventrikulären Arrhythmien, einschließlich Torsade de Pointes, berichtet, und zwar überwiegend bei
weiblichen Patienten, bei Patienten mit Hypokaliämie, vorbestehender QT-Verlängerung oder
anderen Herzerkrankungen (siehe Abschnitte 4.3, 4.5, 4.8, 4.9 und 5.1).
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit ausgeprägter Bradykardie oder bei Patienten mit kurz
zurückliegendem akutem Myokardinfarkt oder dekompensierter Herzinsuffizienz.
Elektrolytstörungen wie Hypokaliämie und Hypomagnesiämie erhöhen das Risiko für maligne
Arrhythmien und müssen korrigiert werden, bevor die Behandlung mit Citalopram begonnen wird.
Wenn Patienten mit klinisch stabilen Herzerkrankungen behandelt werden, sollte eine Überprüfung
des EKGs in Erwägung gezogen werden, bevor mit der Behandlung begonnen wird.
Wenn während der Behandlung mit Citalopram Anzeichen von Herzrhythmusstörungen auftreten,
ist Citalopram abzusetzen und ein EKG durchzuführen.“
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
„Kontraindizierte Kombinationen
Verlängerung des QT-Intervalls
Es wurden keine pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Studien zur Anwendung von
Citalopram zusammen mit anderen Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, durchgeführt.
Ein additiver Effekt von Citalopram und diesen Arzneimitteln kann nicht ausgeschlossen werden.
Daher ist die Gabe von Citalopram zusammen mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern,
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wie z. B. Antiarrhythmika der Klasse IA und III, Antipsychotika (z. B. Phenothiazin-Derivate,
Pimozid, Haloperidol), trizyklischen Antidepressiva, bestimmten antimikrobiellen Wirkstoffen (z. B.
Sparfloxacin, Moxifloxacin, Erythromycin IV, Pentamidin, Antimalaria-Mittel, insbesondere
Halofantrin), bestimmten Antihistaminika (Astemizol, Mizolastin) usw., kontraindiziert.“
„Wirkung anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Citalopram
Cimetidin (ein potenter Inhibitor von CYP2D6, 3A4 und 1A2) verursachte einen moderaten Anstieg
der durchschnittlichen Steady-State-Plasmaspiegel von Citalopram. Vorsicht ist geboten, wenn
Citalopram gleichzeitig mit Cimetidin angewendet wird. Eine Dosis-Anpassung kann erforderlich
sein.“
4.8
Nebenwirkungen
In die Tabelle ist einzufügen:
„Häufigkeit unbekannt (auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Ventrikuläre Arrhythmien einschließlich Torsade de Pointes“
Unter der Tabelle ist einzufügen:
„Seit der Markteinführung wurden Fälle von QT-Verlängerung und ventrikulären Arrhythmien,
einschließlich Torsade de Pointes, berichtet, und zwar überwiegend bei weiblichen Patienten, bei
Patienten mit Hypokaliämie, vorbestehender QT-Verlängerung oder anderen Herzerkrankungen
(siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 4.5, 4.9 und 5.1).“
4.9
Überdosierung
„Im Falle von Überdosierung bei Patienten mit Herzinsuffizienz/Bradyarrhythmie, bei Patienten, die
gleichzeitig Arzneimittel einnehmen, die das QT-Intervall verlängern, oder bei Patienten mit
verändertem Stoffwechsel, z. B. Leberinsuffizienz, wird eine EKG-Überwachung empfohlen.“
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
„In einer doppelblinden, placebo-kontrollierten EKG-Studie an gesunden Probanden betrug die
QTc-Änderung gegenüber dem Ausgangswert (Fridericia-Korrektur) 7,5 ms (90%CI 5,9-9,1) bei
einer Dosis von 20 mg/Tag und 16,7 ms (90%CI 15,0-18,4) bei einer Dosis von 60 mg /Tag (siehe
Abschnitte 4.3, 4.4, 4.5, 4.8 und 4.9).“
Gebrauchsinformation
Das BfArM hält es für erforderlich, die folgenden Abschnitte der Gebrauchsinformation zu
ergänzen und widersprechende Textstellen zu streichen:
-5-
-5-
Was müssen Sie vor der Einnahme von < > beachten?
2.
< > darf nicht eingenommen werden
 „wenn Sie angeborene Herzrhythmusstörungen haben oder bei Ihnen schon einmal
Episoden von Herzrhythmusstörungen aufgetreten sind (im EKG sichtbar; dies ist eine
Untersuchung zur Beurteilung der Herzfunktion).
 wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen einnehmen oder
Arzneimittel, die den Herzrhythmus beeinflussen können (siehe unten im Abschnitt „Bei
Einnahme von < > mit anderen Arzneimitteln).“
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von < > ist erforderlich
 „wenn Sie an Störungen der Herzfunktion leiden oder gelitten haben oder vor kurzem einen
Herzanfall hatten.

wenn Sie einen niedrigen Ruhepuls haben und/oder ihnen bekannt ist, dass Sie unter
Salzverlust infolge von länger andauerndem, starkem Durchfall und Erbrechen oder infolge
der Einnahme von Diuretika (Entwässerungstabletten) leiden könnten.

bei schnellem oder unregelmäßigem Herzschlag, Ohnmacht, Kollaps oder Schwindelgefühl
beim Aufstehen, was auf eine gestörte Herzschlagfrequenz hindeuten kann.“
Bei Einnahme von < > mit anderen Arzneimitteln
„< > darf nicht eingenommen werden,
 wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen einnehmen oder
Arzneimittel, die den Herzrhythmus beeinflussen können, z. B. Antiarrhythmika der Klasse
IA und III, Antipsychotika (z. B. Phenothiazin-Derivate, Pimozid, Haloperidol), trizyklische
Antidepressiva, bestimmte antimikrobielle Mittel (z. B. Sparfloxacin, Moxifloxacin,
Erythromycin IV, Pentamidin, Antimalaria-Mittel wie insbesondere Halofantrin), bestimmte
Antihistaminika (Astemizol, Mizolastin). Wenden Sie sich bei weiteren Fragen dazu an
Ihren Arzt.“
3.
Wie ist < > einzunehmen?
Dosierungshinweise
Erwachsene
„Depressionen
Die übliche Dosis beträgt 20 mg pro Tag. Diese Dosis kann von Ihrem Arzt auf maximal 40 mg pro
Tag erhöht werden.“
„Panikstörungen
Die Anfangsdosis beträgt in der ersten Woche 10 mg pro Tag, bevor die Dosis auf 20 – 30 mg pro
Tag erhöht wird. Diese Dosis kann von Ihrem Arzt auf maximal 40 mg pro Tag erhöht werden.“
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-6-
„Zwangsstörungen
Die Anfangsdosis beträgt 20 mg pro Tag. Diese Dosis kann von Ihrem Arzt auf maximal 40 mg pro
Tag erhöht werden.“
„Ältere Patienten (über 65 Jahren)
Die Anfangsdosis sollte auf die Hälfte der empfohlenen Dosis gesenkt werden, z. B. 10 – 20 mg
pro Tag. Ältere Patienten sollten üblicherweise nicht mehr als 20 mg pro Tag einnehmen.“
„Patienten mit besonderen Risiken
Patienten mit Leberfunktionsstörungen sollten nicht mehr als 20 mg pro Tag einnehmen.“
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
„Wenn Sie eines der folgenden Symptome feststellen, dürfen Sie < > nicht weiter einnehmen.
Suchen Sie sofort Ihren Arzt auf:

2.2.
Schneller, unregelmäßiger Herzschlag, Ohnmacht. Dies können Symptome für eine
lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung sein, die Torsade de Pointes genannt wird.“
Tropfen zum Einnehmen
Fachinformation
Abweichend von neu aufzunehmenden oder zu ändernden Texten für die Tablettenform hält das
BfArM für die Formulierung als Tropfen folgenden Wortlaut in der Fachinformation für erforderlich:
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
„Depressionen
Erwachsene:
Citalopram sollte in einer Einzeldosis von 16 mg (8 Tropfen) pro Tag eingenommen werden.
Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 32 mg
(16 Tropfen) pro Tag erhöht werden.“
„Panikstörungen
Erwachsene:
Die empfohlene orale Einzeldosis beträgt 8 mg (4 Tropfen) pro Tag in der ersten
Anwendungswoche und kann dann auf 16 mg (8 Tropfen) pro Tag erhöht werden. Abhängig vom
individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 32 mg (16 Tropfen) pro Tag
erhöht werden.“
„Zwangsstörungen
Erwachsene:
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 16 mg (8 Tropfen) pro Tag.
Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis bis maximal 32 mg
(16 Tropfen) pro Tag erhöht werden.“
-7-
-7-
„Ältere Patienten (> 65 Jahre)
Bei älteren Patienten sollte die Dosis auf die Hälfte der empfohlenen Dosis gesenkt werden, z. B.
8 mg (4 Tropfen) bis 16 mg (8 Tropfen) pro Tag. Die empfohlene maximale Dosis für ältere
Patienten beträgt 16 mg (8 Tropfen) pro Tag.“
„Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberinsuffizienz wird eine Anfangsdosis von 8 mg
(4 Tropfen) pro Tag in den ersten beiden Behandlungswochen empfohlen. Abhängig vom
individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 16 mg (8 Tropfen) pro Tag
erhöht werden. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion ist Vorsicht geboten und die
Dosis sollte besonders vorsichtig gesteigert werden (siehe Abschnitt 5.2).“
„Verringerte Verstoffwechselung über CYP2C19
Für Patienten, von denen eine verringerte Verstoffwechselung über CYP2C19 bekannt ist, wird in
den ersten zwei Wochen eine Anfangsdosis von 8 mg (4 Tropfen) pro Tag empfohlen. Abhängig
vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 16 mg (8 Tropfen) pro
Tag erhöht werden (siehe Abschnitt 5.2).“
„Art der Anwendung
Citalopram Tropfen zum Einnehmen, Lösung haben eine circa 25 % höhere Bioverfügbarkeit im
Vergleich zu Tabletten. Deshalb entspricht die Tabletten-Dosierung der folgenden TropfenDosierung:
Tabletten
10 mg
20 mg
30 mg
40 mg
Lösung
8 mg (4 Tropfen)
16 mg (8 Tropfen)
24 mg (12 Tropfen)
32 mg (16 Tropfen)“
Die Änderungen und Ergänzungen in den Abschnitten 4.3, 4.4, 4.5, 4.6, 4.9 und 5.1 sind
analog zu der Tablettenform (siehe Punkt 2.1 der Stufenplananhörung) zu übernehmen.
Gebrauchsinformation
Abweichend von neu aufzunehmenden oder zu ändernden Texten für die Tablettenform hält das
BfArM für die Formulierung als Tropfen folgenden Wortlaut in der Gebrauchsinformation für
erforderlich:
3.
Wie ist < > einzunehmen?
Dosierungshinweise
Erwachsene
„Depressionen
Die übliche Dosis beträgt 16 mg (8 Tropfen)/(0,4 ml) pro Tag. Diese Dosis kann von Ihrem Arzt auf
maximal 32 mg (16 Tropfen)/(0,8 ml) pro Tag erhöht werden.“
-8-
-8-
„Panikstörungen
Die Anfangsdosis beträgt in der ersten Woche 8 mg (4 Tropfen)/(0,2 ml) pro Tag, bevor die Dosis
auf 16 – 24 mg (8 – 12 Tropfen)/)(0,4 – 0,6 ml) pro Tag erhöht wird. Diese Dosis kann von Ihrem
Arzt auf maximal 32 mg (16 Tropfen)/(0,8 ml) pro Tag erhöht werden.“
„Zwangsstörungen
Die Anfangsdosis beträgt 16 mg (8 Tropfen)/(0,4 ml) pro Tag. Diese Dosis kann von Ihrem Arzt auf
maximal 32 mg (16 Tropfen)/(0,8 ml) pro Tag erhöht werden.“
„Ältere Patienten (über 65 Jahren)
Die Anfangsdosis sollte auf die Hälfte der empfohlenen Dosis gesenkt werden, z. B. 8 – 16 mg pro
Tag. 1 Ältere Patienten sollten normalerweise nicht mehr als 16 mg (8 Tropfen)/(0,4 ml) pro Tag
einnehmen.“
„Patienten mit besonderen Risiken
Patienten mit Leberfunktionsstörungen sollten nicht mehr als 16 mg (8 Tropfen)/(0,4 ml) pro Tag
einnehmen.“
Die Änderungen und Ergänzungen in den Abschnitten 2 („Was müssen Sie vor der Einnahme
von < > beachten?“, Unterabschnitte „< > darf nicht eingenommen werden“, „Besondere Vorsicht
bei der Einnahme von < > ist erforderlich“ und „Bei Einnahme von < > mit anderen Arzneimitteln“
„< > darf nicht eingenommen werden“) und 4 („Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) sind
analog zu der Tablettenform (siehe Punkt 2.1 der Stufenplananhörung) zu übernehmen.
2.3
Infusionslösungskonzentrat
Fachinformation
Abweichend von neu aufzunehmenden oder zu ändernden Texten für die Tablettenform hält das
BfArM für die Formulierung als Infusionslösungskonzentrat folgenden Wortlaut in der
Fachinformation für erforderlich:
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
„Depressionen
Erwachsene:
Die Behandlung kann mit einer Infusionstherapie über 10 – 14 Tage begonnen werden.
Citalopram sollte in einer Einzeldosis von 20 mg pro Tag angewendet werden.
Abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten kann die Einzeldosis bis maximal 40 mg
pro Tag erhöht werden.“
1
„(4 Tropfen)/(0,2 ml) – (8 Tropfen)/(0,4 ml)“ Diese Ergänzung ist im englischen Referenztext nicht enthalten
und kann –soweit es das Verfahren zulässt- eigenverantwortlich zusätzlich aufgenommen werden.
-9-
-9-
„Ältere Patienten (über 65 Jahre)
Bei älteren Patienten sollte die Dosis auf die Hälfte der empfohlenen Dosis gesenkt werden, z. B.
10 – 20 mg pro Tag. Die empfohlene maximale Dosis für ältere Patienten beträgt 20 mg pro Tag.“
„Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberinsuffizienz wird eine Anfangsdosis von 10 mg
pro Tag in den ersten beiden Behandlungswochen empfohlen. Abhängig vom individuellen
Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 20 mg pro Tag erhöht werden. Bei
Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion ist Vorsicht geboten und die Dosis sollte
besonders vorsichtig gesteigert werden (siehe Abschnitt 5.2).“
„Verringerte Verstoffwechselung über CYP2C19
Für Patienten, von denen eine verringerte Verstoffwechselung über CYP2C19 bekannt ist, wird in
den ersten zwei Wochen eine Anfangsdosis von 10 mg täglich empfohlen. Abhängig vom
individuellen Ansprechen des Patienten kann die Dosis auf maximal 20 mg pro Tag erhöht werden
(siehe Abschnitt 5.2).“
Die Änderungen und Ergänzungen in den Abschnitten 4.3, 4.4, 4.5, 4.6, 4.9 und 5.1 sind
analog zu der Tablettenform (siehe Punkt 2.1 der Stufenplananhörung) zu übernehmen.
Gebrauchsinformation
Abweichend von neu aufzunehmenden oder zu ändernden Texten für die Tablettenform hält das
BfArM für die Formulierung als Infusionslösungskonzentrat folgenden Wortlaut in der
Gebrauchsinformation für erforderlich:
3.
Wie ist < > anzuwenden?
Dosierungshinweise
„Erwachsene
In der Regel verschreibt Ihnen Ihr Arzt zwischen 20 mg und 40 mg pro Tag.
Citalopram-Konzentrat wird in 250 ml einer geeigneten Lösung aufgelöst (0,9 % sterile Salzlösung
oder 5 % sterile Zuckerlösung) und wird dann langsam über eine Nadel oder einen Schlauch, der
an einem "Tropf" hängt, in Ihre Vene eingeleitet. Sie erhalten normalerweise 20 mg Citalopram pro
Stunde.“
„Ältere Patienten (über 65 Jahre)
Die Anfangsdosis sollte auf die Hälfte der empfohlenen Dosis gesenkt werden, z. B. 10 – 20 mg
pro Tag.
Ältere Patienten sollten üblicherweise nicht mehr als 20 mg pro Tag erhalten.“
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- 10 -
„Patienten mit besonderen Risiken
Patienten mit Leberbeschwerden sollten nicht mehr als 20 mg pro Tag erhalten.“
Die Änderungen und Ergänzungen in den Abschnitten 2 („Was müssen Sie vor der Einnahme
von < > beachten?“, Unterabschnitte „< > darf nicht eingenommen werden“, „Besondere Vorsicht
bei der Einnahme von < > ist erforderlich“ und „Bei Einnahme von < > mit anderen Arzneimitteln“
„< > darf nicht eingenommen werden“) und 4 („Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) sind
analog zu der Tablettenform (siehe Punkt 2.1 der Stufenplananhörung) zu übernehmen.
Weiteres Vorgehen
Das BfArM beabsichtigt, nach Ablauf der Frist zur Stellungnahme kurzfristig für alle Arzneimittel
mit einer Wirkstoffstärke von 40 mg Citalopram und darunter die oben genannten Ergänzungen
in den Produktinformationen per Stufenplanbescheid anzuordnen.
Bezüglich der Arzneimittel mit einer Wirkstoffstärke von 60 mg Citalopram werden die
entsprechenden Zulassungen nach Ablauf der Frist zur Stellungnahme gemäß § 30 Abs. 1, 2.
Halbsatz i.V.m. § 25 Abs. 2 Nr. 5 AMG widerrufen. Auf § 30 Abs. 3 Satz 2 und 3 weisen wir hin.
In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass die Inhaber von Arzneimittelzulassungen
aufgrund der Bestimmungen des Arzneimittelgesetzes verpflichtet sind, unabhängig von
einschränkenden Entscheidungen der Bundesoberbehörde im Rahmen ihrer Eigenverantwortung
ihre Produkte nach dem jeweiligen wissenschaftlichen Erkenntnisstand herzustellen und mit
diesem Standard in den Verkehr zu bringen sowie eventuell notwendige Vorsichtsmaßnahmen
zum frühest möglichen Zeitpunkt durchzuführen. Hierzu gehören ggf. auch ein Verzicht auf die
Zulassung bzw. eine Einstellung des Vertriebs.
Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag
Dr. A. Thiele
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