Uber eine einfache Methode zur Ableitung thermodynamisdier Zusammenhänge II. Anwendungsbeispiele V o n H. MAUSER Aus dem Physikal.-chem. Institut der Universität Tübingen ( Z . Naturforschg. 15 b, 5 3 6 — 5 4 4 [ 1 9 6 0 ] ; e i n g e g a n g e n am 8. Februar 1960) Der im ersten Teil * entwickelte Formalismus führt zwangsläufig auf eine neue Methode zur Untersuchung thermodynamischer Probleme. Dies wird an mehreren verschiedenartigen Beispielen nachgewiesen. Diese werden zum großen Teil auch in den Lehrbüchern der Thermodynamik behandelt. So kann der Leser vergleichen und entscheiden, ob die neue Methode für ihn Vorteile bringt. denselben W e r t 1 . Dasselbe gilt audi für die Ände- 1. Homogene Systeme unter dem Einfluß von Kräften rungen der totalen Differentiale derselben Variablen Die thermodynamischen Beziehungen zwischen den reversiblen Effekten können unmittelbar angegeben werden, sofern nur die Differentiale der Arbeiten bekannt sind. Befindet sich z. B. ein Magnetischer Körper vom Volumen V in dem Magnetfeld H unter dem Drude p , so ist dU = TdS-pdV + HdM (1) das totale Differentiale der inneren Energie abzüglich der Energie des Magnetfeldes im Vakuum. M ist die Magnetisierung. Aus (1) folgt I V L IM H bei währendem Gleichgewicht. Die extensiven Zustandsgrößen (innere Energie U, Entropie S, Volumen V, Molzahlen n,- usw.) des Gesamtsystemes hingegen setzen sich additiv aus den entsprechenden Größen der einzelnen Phasen zusammen. Daher ist es möglich, das totale Differential dU = T dS — p dV + jut d/ix + yt<2 dn2 + .. .+jun dnn als Änderung der inneren Energie des Gesamtsystemes aufzufassen. Dann ist a = <p (2) Somit gibt <x = <p dU= 2 ] d t / W , d S = 2 a = l p I TIS= 1 - (4) d 5 ( a ) usw-' (5) a=1 wobei die Summation über alle <p Phasen zu erstrekken ist. Aus ( 4 ) folgen die verschiedenen Symbole und diese enthalten alle Aussagen, welche die Thermodynamik über heterogene Systeme machen kann. Zwischen den primären intensiven Zustandsgrößen existiert nun für jede einzelne Phase eine unabhängige Beziehung der Art: den Zusammenhang zwischen der Volumenmagnetostriktion (dV/dH)Pit und dem piezomagnetischen Effekt ( d M / d p ) H, t • Das Verfahren ist einfach und FW(p,r,/i1,...^(«o)=0, a = l, 2 , . . . . (6) führt unmittelbar zum gewünschten Ergebnis, weik ^ ist dabei die Zahl der in der Phase (a) vorhantere Beispiele sind überflüssig. denen Komponenten. Ist n ^ k^ die Zahl aller Komponenten, so sind die n + 2 intensiven Variablen p, T, , . . . , fin durch <p Gleichungen (6) ver2. Zusammenhang von Drude und Temperatur knüpft, so daß nur noch bei Phasengleichgewichten Hat ein heterogenes System sche Gleichgewicht erreicht, so intensiven Variablen (Druck p, die diemischen Potentiale //;•) das thermodynamihaben die primären Temperatur T sowie im ganzen System * H. M A U S E R , Z . Naturforschg. 15b, 4 2 1 [ I 9 6 0 ] . Semipermeable Wände u. dgl. seien zunächst ausgeschlossen. f = n + 2-cp (Phasenregel) (7) intensive Variable frei geändert werden können 2 . Damit entarten rp der Zustandsfunktionen mit Energiecharakter und einige in den Symbolen enthal- 2 1 Bestehen daneben noch chemische Gleichgewichte, so sind neben (6) auch Bedingungen vom Typ 2 Vi p,i=0 zu berücksichtigen. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. tene Beziehungen entsprechen nicht Vorgängen realisierbaren Dampfphase. Dann ist 3. dS = S' dn + S' d n (15) Der Zusammenhang zwischen Druck und Temperatur ist durch das aus ( 4 ) folgende Symbol Die einfach gestrichenen Größen beziehen sich auf P T \nJni,, phase. 5 ' und S" sind die Entropien pro Mol der (8) die flüssige, die doppelt gestrichenen auf die Gasentsprechenden Phase. Da die Gesamtmolzahlen kon- gegeben. Ist das System im vollständigen heteroge- stant nen Gleichgewicht, ist also nur eine intensive Zu- dn' = — dn". Damit folgt aus ( 1 5 ) bleiben, standsgröße unabhängig veränderlich, so folgt nach (I, 8 5 ) aus ( 8 ) \ dV )p(D,»i. ist bereits das von formalen Begriffen d H={H"-H')dn" dV= (V"-V) nis: Der Druck des Systemes ändert sich mit der Temperatur ebenso, wie sich die Entropie des geschlossenen Systemes mit dem Volumen bei kon- stanter Temperatur und damit bei konstantem Druck ändert. Man kann das Ergebnis noch in anderer Form erhalten. Schreibt man ( 4 ) nach (I, 4 0 ) um als: 1 V — dp~<Pi dnl — q)2 dn2-.. .-cpn dp _ •<pi, so findet man l/T \ V/T P H fpihi Ww» (11) = 1 und daraus 3H dp S" — S' Wasserdampf als Gasphase untersucht. n„. Stelle +S! dnt''. dn/ drto" = Xl dF = v " - v " ' + d^' v ' Das Ergebnis ( 9 ) bzw. ( 1 3 ) ist allgemeingültig. Untersucht man ein spezielles System, so kann man „berechnen". Dies soll an einigen Beispielen gezeigt werden. Eine mit (V2"-v2) x 2 d n/ Damit folgt aus ( 9 ) : (14) T \ dv /p(T),m' Gleichgewicht reinem und entsprechend = - ( — ) den partiellen Differentialquotienten An 1 ist das Wasser, 2 das Salz, ' die reine feste Phase, " die flüssige Mischphase, ' " die reine Gasphase. Die SjW sind die entsprechenden partiellen molaren Entropien. Die Nebenbedingungen lauten nun d n / ' = — d n / " und d = — dn 2 '. Da aber bei einer isotherm-isobaren Volumänderung die Molenbrüche in der Mischphase nicht geändert werden, muß außerdem d S-- dV Jp(T), «„..., sei im Verdampfungsentropie (13) für vollständige heterogene Gleichgewichte: reine Flüssigkeit sind (16) von ( 1 5 ) gilt dann ist kalorimetrisch meßbar. Aus ( 9 ) und ( 1 3 ) folgt \dVJv(T),n{ V"-V' Als nächstes werde die gesättigte wäßrige Lösung Die auf der rechten Seite von ( 1 3 ) stehende Größe (~d~) H"-H' sein. Folglich ist 3H \ H und H" — H' 1 T eines reinen Salzes mit Bodenkörper und oder _dp dT - S"-S' V"-V' bzw. Verdampfungswärme. (12) T Jv(T), nu ..., nn T dT d S = S 2 dn2'+ S2 " dn2" + St" dni dnn (10) mit Hi und dn". Damit gibt ( 9 ) bzw. ( 1 3 ) freie, physikalisch unmittelbar anschauliche Ergeb- d S = — dH- also d S = ( S " - S ' ) dn". (9) denn nun ist p = f ( T ) . Gl. ( 9 ) n + n" = n = const., Entsprechend findet man _dp dT gilt ihrer 3 4 dp x"(S"—Si") dT *x"iyx"-vn-ww-Vt)' +x2"(S2"—S2')i (17) Die extensiven Zustandsgrößen unterliegen bei Phasengleichgewichten I. Art keiner derartigen Einschränkung. Aus (17) findet man als Bedingung für ein Maximum des Dampfdruckes S2"— S2' SS'-Sf Analog findet man die Abhängigkeit der e l e k tischen Temperatur vom Druck für ein Damit folgt binäres System, bei welchem die beiden festen Phasen als reine Komponenten vorliegen. 1 und 2 seien die beiden Komponenten, ' die eine, " dp draj' Die Nebenbedingungen sind: d rix" — dp dxx' dxx' dre/ d n* dp x2 dxx' n' ' Sx"-Sx 3p 2 " ) ( r =Tlx -f-n 2 ) . dV \ ^dpL + 3T Jp dx^ dT ]V dnx'"+ ( V - S dp dp JT drix Somit gilt Xl Damit folgt d S = (Sx"-Sx') dV \ Unter den gegebenen Nebenbedingungen ist aber dS = S i ' dfii' + S2" dn 2 " + S / " drix" + S2" d n 2 " . d n / = — dfi\ ', dn 2 " = ~~ dn2" dp dT /p dn^ Vx'~Vx" + die andere feste Phase, " ' die Schmelze. Dann ist wieder dV \ Sx'-Sx' 3p_\ dT )v x2 ( dV\ (21) dp dp )t dxx' <V" Liegt aber ein Azeotrop vor, so hat dieses ebenfalls nur eine Freiheit, und ( 9 ) und ein entsprechender Ausdruck für dV. Also ist dT dp x" (Vi"—Vi) + x2" ( V 2 " — V 2 " ) des Systemes (18) bleiben die Molenbrüche konstant, außerdem sind sie nach Definition in beiden Phasen gleich. Es ist daher Ist das System nicht im vollständigen heterogenen Gleichgewicht, so ist audi dp/dT kein totaler Differentialquotient, kann wieder angewen- det werden. Bei einer isotherm-isobaren Änderung sondern hängt von den Neben- dnx'——drix ', d n 2 ' = — dn2', dn2 =x2/xxdrix . Damit wird bedingungen ab. Dementsprechend beinhalten auch dp, _ die Symbole ( 8 ) und ( 1 1 ) verschiedene Aussagen. dT x1(S1"—S1/) +x2(S2"—S2) Xx(Vx"-Vx')+x2(V2"-V2') (22) ' Befindet sich z. B. eine flüssige binäre Mischphase mit ihrem Dampf im Gleichgewicht, so kann man Drude und Temperatur bei konstantem 3. Zusammenhang von Druck und Konzentration Volumen bei Phasengleichgewichten durch Wärmezufuhr, oder bei konstanter Entropie durch Kompression ändern. Für diese Vorgänge Hier ist die aus ( 4 ) folgende Beziehung folgt aus ( 8 ) /3p_\ /3S\ \3Tjv \dV \V i| = 1 rix P SIT, mim (19) )t zu wählen. Diese enthält, da sie sich ja auf das Gesamtsystem bzw. 3P \ = 3 T)s / as \ \3 (20) vjp Während die physikalische Bedeutung dieser Beziehungen unmittelbar anschaulich ist, führt die Berechnung der rechten Seiten von ( 1 9 ) und ( 2 0 ) zu komplizierteren im allgemeinen praktisch nicht auswertbaren Ausdrücken. Als Beispiel sei (19) für ein System, bestehend aus einer ungesättigten Salzlösung ( ' ) mit reiner Gasphase ( " ) (23) durchgerechnet. Es ist ti2 = n2' = const., rix + n^ = n1 = const. Dann wird: bezieht, keine Konzentrationsanga- ben. Letztere müssen, wie zu zeigen ist, künstlich über die chemischen Potentiale eingeführt werden. Man wird dies als einen Nachteil der neuen Methode empfinden. Diese Ansicht ist jedoch nicht berechtigt, denn der Mangel ist nicht durch die Methode, sondern durch die Thermodynamik begrenzte selbst Leistungsfähigkeit bedingt. Der Nachteil ist vielmehr eine W a r n u n g : der scheinbare man unter- scheide zwischen physikalischem Gehalt und reiner Definition! Befindet sich das System nicht in einem vollständigen heterogenen Gleichgewicht, so kann die Tem- dS=(Sx'-Sx")dnx+(^-)T , dp, , dp. \ dp ) T, ni n, dV=(V1'-Vx")dnl'+l4pl \ dp ]T, th' n, peratur konstant gehalten werden, und aus folgt für ein Zweikomponentensystem d^ dp / 3F\ T \ dnx Jp (p, T), T, n,' (23) In Worten: das chemische Potential der Komponente 1 ändert sich bei konstanter Temperatur mit dem Drude so, wie sich das Volumen des Systemes bei konstanter Temperatur, konstantem Drude und währendem Gleichgewicht bei Zusatz einer infinitesimalen Menge der Komponente 1 ändert. Den rechts stehenden p. Dq. könnte man als partielles Molvolumen des Gesamtsystemes bezeichnen. Den links stehenden Dq. kann man (formal) nach xt' entwickeln d^i 1 / 3 M dp \ 3p Jt.x^) T |/ \ dxt(«) [dx^Jp.T /IM = 3p JT, x dV = Vi d n / + Vi' d n" + V2' dn2' + V2" d n2". Das System bleibt bei konstantem p und T nach Zusatz von dnx dann im Gleichgewicht, wenn die Molenbrüche x / und konstant bleiben. Daher lauten die Nebenbedingungen: dnx = d n / + d n / ' , (25) dp Dabei deutet (a) an, daß eine der im Gleichgewicht vorhandenen Phasen zu wählen ist. Nach ( 1 , 1 0 8 ) ist 9M Untersucht man die Druckabhängigkeit der Löslichkeit zweier beschränkt mischbarer Flüssigkeiten, so wird dn2, dn2". < W ' = ** x2 dn2 = dn2 -f dn2" — 0 , Daraus folgt \ dp JT, tlx, n2' J ^ d n / + ^77dn/' = 0 Xj Damit gibt (25) xt oder dpi dpp \T V O ^ W ]T, v dp dn/' = — Somit als allgemeines Ergebnis: (26) dp dV = Vi+ V2 d V Vi'- Besteht das System aus einer gesättigten Lösung eines festen Stoffes 1 in einer Flüssigkeit 2, so ist dnj = d n / + d n / ' und dn 2 = d n 2 " = 0 . Wenn das Gleichgewicht bei konstantem p und T erhalten bleiben soll, muß auch d z / ' = 0 und damit d n / ' = 0 sein. Dann wird aber V d«! Jp, T, n2 V,'-Vt" (27) dp 3xj" V T sofern man den Molenbruch auf die flüssige Phase bezieht. Würde man ihn auf die feste Phase beziehen, so fände man trivialerweise T d ln ai dp =V (") I R T 1 d ln fll. dp v2" ^-y%Vi"+(V2'-V2") X1 x2 und dm= ( 1 - ni'= dn/, also _3F \ = x / x2" Vi'-xi" x 2 ' Vi"+ (V2' — V2") x2 Xi'—Xi" Mit (26) folgt das Ergebnis: dx/ dp _ x2' Xl"(Vi'-Vn+T2"(V2'-V2") Xl Xl . (28) \ dx, Jp, T Befindet sich das System im vollständigen heterogenen Gleichgewicht, so kann die Temperatur bei einer Änderung nicht mehr konstant gehalten werden. Gl. (24) kann einen solchen Vorgang also nicht beschreiben. Wählt man aber an Stelle von T als konstant zu haltende Variable S, so findet man aus (23) dpi dp =0. An Stelle von (25) kann man djujdp auch nach den Aktivitäten entwickeln: ( d^ Va) 1 R T \ dp Jt dn/. + 3 nyJp.T.rii Dies ist unmittelbar verständlich: gibt man zu einer gesättigten Lösung bei konstantem p und T ein Mol löslichen Stoff, so vergrößert sich das Volumen des Systemes um das Molvolumen des festen Stoffes. Aus (26) folgt damit dp x2 + Vi" dxt(a) Jt, p dx," _ xt Dann ist (IM \ 3/1! JT, p, n„ dx^a) AtLl = dp \T dn,' = = / 3M \dnJp(T),S, (29) Der isotherm-isobare Prozeß ist nun so durchzuführen, daß das Gleichgewicht erhalten bleibt und gleichzeitig die Entropie konstant gehalten wird. Man kann diesen Vorgang in zwei Schritten durch- führen. Beim ersten Schritt führt man dem System oder die infinitesimale Menge dn t zu. Dabei ändert sich dx/" dp das Volumen um den Betrag und die Entropie wächst um ( 3 ^ / 3 % ) p , T , n t d/ij x2 (35/3 3x/" Jp, T Beim zweiten Schritt ändert man das Volumen so- (S2"'-S2") lange, bis die Entropie des Systemes wieder den An- + (V'-s/) (Vi— Vi") x/"(S/"—S/) (Vt"-Vt") +x2'"(S2"'—S2") fangswert erreicht hat. Es soll also XdnJpiT). n, 4. Zusammenhang von Temperatur dF = 0 \dV Jptf und Konzentration ;rden. Beim zweiten Schritt wird a / dv \ = _ \ 3«! )s, p(T), n, Hier ist die aus ( 4 ) folgende Beziehung /_3S_\ /dv \ \ dnt Jp, T, n, \ dSp(T),n / u n, Somit ist (Zr.) \ 3nt Js, p(T), n, = (30) (JL\ _ f ds \ 3n t /T, p, M, \ man unter Rücksicht auf ( 3 0 ) 01 / dm \ dx t (°) \ 3x x ( a ) Jp, T dp (\ 3xj(«) JT,P , \ + Abschnittes gelten hier sinngemäß. dpi dT V - - ( \ - OTii £ ) jp, ru, •n3 \(*L) Jp(T)nin, _3F\ /dV\ \ 3 p , i lds\ dS Jp, n», n2\ d^jT.p.n, Untersucht man nun den Druckeinfluß auf die Konden zu ( 2 6 ) angestellten Überlegungen \d nxjT,p,n% -r,' , ist {dV/dS)p(T),T,1,n und > [vgl. dazu die Bemerkung zwischen dxi'" / 3gt \ \ 3 x / " Jp, T, x2" dT + / d/ii \ nach \dni jT,p,n2 (18) bereits berechnet, (\ 3 x / " \ dx. dT )p, T, x," / 3^2 \ dx/" \ dxi'" Jp, T, x2'" dx 2 '" / dfi2 \ dT \ 3X2"' dx/" dT dx2 3^! d/U2 (36) x i " (Si" - S / ) + X2"' ( s r — S g " ) dx2" dT 3xt J S 2 — (37) AS2. findet (38) 3^1 3X2 — S2 und dx2 3X2 (37) Jp, T, x"' dT = S2 3xt xl'"(Vl"'-Vl')+x,'"(Vt'"-V*") ASi. Entsprechend gilt für die Komponente 2 3XJ ( v t - v n + w - s i ) Jp, T (36) = Si" — Si = Aus dem Gleichungssystem man (*L\ somit folgt aus ( 3 1 ) dp 3 5 den Gl. ( 2 6 ) und ( 2 7 ) ] . Löst man den totalen Dq. zentration eines binären Eutektikums, so wird nach dx/' < auf so folgt \dnt Jp, T,nJ \ ds 1 (31) [ ( 3 0 ) folgt audi rein formal aus der Beziehung dnjp, T, n2 zu wählen. Alle Überlegungen des vorhergehenden Stoffes 1 : 5 / , dv -VJ4 3nx Jt, p, rio 1 + (S(a)_(*S\ in (34) 1 Der p. Dq. ist gleich der molaren Entropie des festen Damit folgt dp ni = <Pi H pi V ru\<f2 (3V_\ \ 3nt Jp, T.n, \ dS Jp(T),nunt \ 3nx Jp, T, n, d^W _ 1 IT Als neues Beispiel soll die Änderung der e l e k t i schen Temperatur eines binären Gemisches bei Zusatz einer dritten Komponente berechnet werden. Aus ( 3 3 ) folgt: 1 /_3F\ (33) oder die mitunter günstigere aus ( 1 0 ) folgende Beziehung ) ( d v ) «i, n, Jp, T, n, \ 35 P(T), / Entwickelt man den totalen Dq. in ( 2 9 ) , so findet dp T fii = 1 Hi S pi V n2ltt2 — A S i dxj d/Ui dju2 d/ut dfi2 3xj 3X2 dx2 3xx und (Mi = Molekulargewicht). Ist das System im Gleichgewicht, so muß die Temperatur in allen Punkten dz, dx2 dx2 dx» dxt AS - (40) dxt des Systemes gleich sein. Dasselbe gilt für die chemischen Potentiale. Der Druck ist aber von Ort zu Ort verschieden und nur innerhalb Schichten gleicher Höhe konstant. Aus ( 4 6 ) f o l g t : 5. Phasengleichgewicht bei Anwesenheit T mg I semipermeabler W ä n d e h S !P/F, mim Sind zwei Phasen durch eine semipermeable Wand getrennt, so kann zwischen diesen, auch im Gleich- (48) = 1 und daraus dT8)h,p,m~°' ( 4 9 ) nen die Terme p dV nicht mehr wie bei Gl. ( 4 ) zu- denn die Masse ändert sich mit der Temperatur sammengefaßt werden. A n Stelle von ( 4 ) gilt n u n : nicht. Weiter folgt aus ( 4 6 ) gewicht, ein Druckunterschied bestehen. Daher kön- dU = T dS - p dV' - p" dV" + 2 fii dni. (41) Das System hat nun einen weiteren Freiheitsgrad. Als Beispiel soll die Änderung des Dampfdruckes einer reinen Flüssigkeit, welche mit einem semipermeablen (nur den Dampf durchlässigen) Stempel komprimiert wird, berechnet werden. Man entnimmt (41) (42) SIT, Ai./n, mg ni (50) = 1. T/S, pt/nt, PlV Daraus findet man M r )Jn nic,T,p \ dh u \ 0«! (51) Jh,T,p oder integriert Vi (p, T, xi,h) =/ul (p, T, Xi, 0) +Migh. (52) Der Zusammenhang zwischen Druck und Höhe ist \dV"Jp'(p"), mg T,ni V'^n^Vi, V" = nt" Fj' 3 h / V, T, m und dn t ' = — d /ii". Damit gibt ( 4 3 ) dp" dp' sich die K Gasphase (44) (") ideal, so ist also d In p" = V' R AI = 1 - dp'. (45) (53) V | SIT, ml/a enthalten. Man findet z. B. = _ / J W \ 3P \ Nun ist = RT/p", Hi h | P dp" 1 dp' r V" ( in dem aus ( 4 6 ) folgenden Symbol Daraus folgt Verhält ( \ dV Jh.T.m = 0 ' (54) denn bei konstanten Molzahlen ändert sich die Masse nicht. ( 5 4 ) besagt nur: wird ein geschlossenes Gefäß bei konstantem Volumen um den Betrag h gehoben, so ändert sich sein Druck nicht. Will man die Druckänderung innerhalb eines hohen Gefäßes untersuchen, so muß man ein offenes System betrachten, denn djUi — 0 ist die Gleichgewichtsbedingung. Bei konstanter Temperatur ist der Druck dann eine eindeutige Funktion der Höhe. Damit folgt aus ( 5 3 ) 6. Thermodynamik im Schwerefeld Das totale Differential der Gesamtenergie (innere Energie und potentielle Energie) lautet dU = T dS-pdV + ^iUidni + mgdh. (46) m ist die Masse des Systemes, g die Gravitationskonstante. Es ist m— ^ dh \ dV jh(p), T, hi' Wendet man diese Beziehung auf ein (47) ' Einkompo- nentensystem an, so folgt dp dh Mx V, d e n n es ist dmg = M1gdn1 rii Mi K g——Qg u n d dV=V1dn1. (56) Ist das System fest oder flüssig, und vernachlässigt man die Änderung der Dichte ,o mit dem Druck, so folgt nach Integration Nun ist (vgl. Abb. 1) P= (57) Po~Qgh. d Q = d Q' + d Q" = E Ist das System ein ideales Gas, so wird Vt dp = und dti = — dti'. Weiter dm = gb D dti. Damit folgt RTd\np=-Mlgdh oder integriert: RT (58) . dti+ ist 4 7i D dA") ) D h, m=,ob also £-1 dh Ml0 p = p0e \4 Ji D Q g 4 71 D2 dE oder integriert 7. Thermodynamik im Plattenkondensator Bezeichnet man die Spannung mit E , die Ladung mit Q , so ist E d() das Differential der Arbeit. Dann ist dU = T dS-pdV + 2,pidni + EdQ + mgdh + ... (59) Kondensators gekoppelt. (60) c= 4 TID /u{ E Q m Piv, T/S, ntlfik = 1 (#) \ 3E Jnltp,T (61) (6 Breite, h Höhe, D Plattenabstand, e Dielektrizitätskonstante) . v 6 4' (65) Daraus folgt für das diemische Potential einer reinen Substanz bei konstantem Druck und konstanter Temperatur mit bhs ( ) J Nach (59) gilt weiter . Spannung und Ladung sind über die Kapazität des Q = CE 8 7lgQ\D —(¥-) • <66> \ 3^! Je, p, t, Nun ist nl= ™=QlMx = JLDbh, Mi dn^-^-Dbdh. Mi Somit wird / 3 M ^i(gi-l) _ Vi(£t - 1 ) E 2 D 4 7i 4 ti Q D2 \ 3E JTii, p, T £«1 E oder integriert Hi{p, T, E) =/Ui(p, T, 0) EV yi(gi-i) 8 71 Damit findet man für eine homogene chemische Reaktion die Abhängigkeit der thermodynamischen Gleidigewichtskonstante von der Spannung. Es ist Jk • RT\nK= - 2 npi = RT\ n K Abb. 1. Zur Ableitung des Zusammenhanges zwischen Steighöhe und Spannung für eine Flüssigkeit, welche in einen Kondensator gezogen wird. 0 + f V i=i i V i { £ i - 8 71 Für das chemische Potential l ) EV keit in den Kondensator hineingezogen. Wie hängt die Steighöhe von der Spannung ab? Aus (59) folgt Q E A p, T = 1. Daraus findet man dh dE p, T 3Q dm g Jp, T, E' (62) (68) DJ' einer Mischphase findet man aus (65) Ein Plattenkondensator tauche in eine Flüssigkeit. Wird eine Spannung angelegt, so wird die Flüssig- mg (67) DJ- \ aE Jp, T, tu, nk . \ oni Jp.T.E.nt (69) In diesem Fall ändert sich auch die Dielektrizitätskonstante. Es wird dQ = bE 4ttD {e dti — dti + ti de). Die Volumenänderung ist gegeben durch dV = Vi drn = bDdti. also Also ist dni = ~yy dA\ d h2" = ^ - l j d A Damit folgt ' dV = bD d h9 und Damit wird ( M ) = ie ' E _ i) v { + v ( — " l 4 ji D2 [ \ dni Jp,T,E,nk Da aber / 3g/ \ \ 3nj /nie, P,T 2 dp _ \dniJnk,p,T 1 dE E E 4 /_3*i_\ \ 3xj jp, T \ 3/ij )p, T, nk = 1 = TI f „_ D2 \ dK ,,/ dh2" ^ dh2'\ \ ^ e'V \ V"-V' / E = dM dh2" J dh2" J fe"V"-e'V JI D2\ 1 ) ( | ) ' . ' ) \ 3 xi Jp, T ' d s p = p wird s + ^ ( i M l - I Besteht ein System aus zwei im Gleichgewicht befindlichen Phasen II. Art, so sind alle charakteristischen Funktionen entartet, denn nicht nur die intensiven Variablen p, T, ju, sondern auch die partiellen molaren Größen S i , Vi sind für beide Phasen gleich. Daher ist keine der aus (4) folgenden Zustandsfunktionen geeignet um den Fortschritt einer Phasenreaktion II. Art zu beschreiben. Betrachtet man dagegen die Funktion e*1 p £*1 P JL L dht'dho T _L £' ± t dH = CpdT /T iFA dhj-dht. Abb. 2. Zur Ableitung des Zusammenhanges zwischen Dampfdrude und Spannung für eine reine Flüssigkeit in einem Kondensator. Die linke Abb. zeigt die Phasengrenzen vor, die rechte nach einer Verschiebung des Stempels. oder integriert (70) /Ui = jLii(xk,p,T) Es soll die Änderung des Dampfdruckes einer reinen Substanz in einem senkrecht stehenden Plattenkondensator in Abhängigkeit von der Spannung untersucht werden. Aus (59) folgt: E V P Q (71) = 1 dp 1 dE t = + £dp + Hidni + H2dn2 + ... /3Q\ (72) V 3F JE(P), T ' bE (E dÄj + E" (dh2' + dh2") + dh3) Für die Druckabhängigkeit der temperatur findet man aus (74) Cp sI p T |m„ n,, Umwandlungs- (75) = 1 und damit dr dp = - ( ^ L n n ' (76) Nun ist E = n e +n dn = — d n " , t de = (e — e") dn Cp — n Cp -\-n Cp', dCp= (Cp —Cp ) drc Mit und V' — V" folgt das Ergebnis: und yT, = dh2' — > ,, ,,, ,, ,,„ <3«i = — d/i2 , d/i3 = — an2 , (74) so erkennt man, daß diese Funktion für Phasen II. Art ebenso additiv ist wie (4) für normale Phasen. Für Phasenübergänge I. Art würde sie allerdings versagen, da dann die H^ in den einzelnen Phasen verschieden wären. Nun ist (vgl. Abb. 2) 4 jiD , und und daraus dh2" + dh2' (73) 8. Phasengleichgewichte II. Art \ 3 E Jrn, nk, p, T d <? = \ J V"-V' oder integriert ~Xi ( n f , 4 jiD2\ dT dp T ( w j p ~ (dr)p. TAa ACv An Stelle von (74) könnte man mit gleichem Recht von dV = adT + xdp + Vidni ausgehen [a=(dV/dT)p, aus und berücksichtigt, daß für kritische Phasen (79) + ... Daraus x=(dV/dp)r]- OXi Vi p T |n„n 2 ,... =1 dr (81) - )Jp(T), n• dp = - ( \¥ da Wendet man (85) auf den kritischen Entmischungspunkt zweier begrenzt mischbarer Flüssigkeiten an, so erhält man für den Zusammenhang zwischen Druck und Temperatur (dSA Berechnet man diesen Ausdruck entsprechend wie oben, so findet man dp (78) und (82) die Beziehung von Ehrenfest : ACpAx (83) + T A2a = 0. 9. Kritische Erscheinungen Die aus Gl. (4) folgenden Symbole können auch nicht auf kritische Erscheinungen angewendet werden. Geht man von der Beziehung dßi= -SidT + dp [ / 3Si\ dT \k \ 3 Vi)p(T) = V DXJ Jp, T (84) Vidp+ (86) ( dVj V (82) Aa folgt = 1 Si (80) und damit =0 j T , p ist, so findet man folgt: Aus ) 3xi Jp, T Diese Beispiele zeigen, daß die im ersten Teil dieser Arbeit entwickelte Methode nicht nur die formalen Beziehungen der Thermodynamik in bequemer und übersichtlicher Weise vermittelt, sondern daß sie auch eine straffe und physikalisch durchsichtige Darstellung der konkreten Aussagen der Thermodynamik ermöglicht. Meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. G. K O R T Ü M , danke ich für die Gelegenheit zu ausführlicher Diskussion sowie für seine stets wohlwollende Förderung. NOTIZEN Methoden zur Darstellung von Tetrachlorocuprat(II)-Komplexen der £-Aminocapronsäure und ihrer Derivate Von K U R T STÜRZER Anorganisches Laboratorium der Th. Goldschmidt A.-G., Essen ( Z . Naturforschg. 15 b , 5 4 4 — 5 4 5 [ 1 9 6 0 ] ; e i n g e g a n g e n am 5. Mai 1960) Es sind verschiedene Methoden zur Darstellung einiger organischer Tetrachlorocuprat (II)-Komplexe bekannt 1 - 3 . Im folgenden soll über Produkte der Umsetzungen von CuCl2 und CuCl2 • 2 H 2 0 mit £-Aminocapronsäure-Hydrochlorid, £-Aminocapronsäuremethylester-Hydrochlorid und Capronlactam-Hydrochlorid berichtet werden. Das Tetrachlorocuprat (II) der £-Aminocapronsäure, [HOOC — (CH 2 ) 4 —CH2 —NH 8 ] 2 ® [ C U C 1 ] (a), bildet sich aus c-Aminocapronsäure-Hydrochlorid und 4 M. 1 W. 2 H . REMY DEHN, J . Amer. chem. Soc. 48, 275 2 6 ) Mol.-Gew. 469,7 [1933]. Ber. C 30,68 H 6,01 N 5,96 C1 30,19 Cu 13,53. Gef. C 30,72 H 6,08 N 6,23 C1 30,45 Cu 13,48 . DasTetrachlorocuprat(II) des e-Aminocapronsäuremethylesters, [CH 3 OOC — (CH 2 ) 4 — C H 2 - N H 3 ] 2 ® [CuCl 4 ] 2 0 3 [1926]. U. G. L A V E S , Ber. dtsch. chem. Ges. 6 6 , 4 0 1 CuCl2 • 2 H 2 0 in wäßriger Lösung oder aus Caprolactam, konz. Salzsäure und CuCl 2 -2H 2 0 nach 1-stdg. Erhitzen zum Sieden und anschließendem Entfernen des Wassers durch Destillation im Vakuum. Die Temperatur soll dabei 80° nicht überschreiten, da oberhalb dieser Temperatur bereits allmähliche Dunkelfärbung eintritt. Zur Reindarstellung löst man das Rohprodukt in einer möglichst geringen Menge von kaltem Methanol und versetzt mit Essigester. Goldgelbe Blättchen (aus Methanol + Essigester), Schmp. 198° (Zers.), leicht löslich in Wasser, Methanol, Äthanol mit grüner Farbe, schwer löslich in Methanol + Essigester mit gelber Farbe, unlöslich in Essigester, Benzol, Äther. R. D. W H E A L Y , chem. Soc. 8 1 , D. H. 5900 BIER U. [1959]. B. J. MCCORMICK, J. Amer.