Orelox junior 40 mg/5 ml - SRZ

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Fachinformation
Orelox ® junior 40 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Orelox ® junior 40 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Wirkstoff: Cefpodoximproxetil
2. Qualitative und quantitative
Zusammensetzung
Wirkstoff:
5 ml der zubereiteten Suspension enthalten
52,18 mg Cefpodoximproxetil, entsprechend
40 mg Cefpodoxim.
Sonstige Bestandteile:
Die vollständige Auflistung der sonstigen
Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Im unzubereiteten Zustand, blassgelbes homogenes Granulat zur Herstellung einer
Suspension zum Einnehmen mit Bananengeruch.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Orelox junior 40 mg/5 ml ist angezeigt zur
Behandlung von Infektionen, die durch Cefpodoxim-empfindliche Erreger (siehe Abschnitt 5.1) verursacht werden und einer oralen Therapie zugänglich sind, bei Kindern ab
einem Alter von 4 Wochen bis 12 Jahre.
Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich:
– Tonsillitis, Pharyngitis
– Sinusitis
– akute Otitis media
Infektionen der Atemwege:
– Pneumonie/Bronchopneumonie
– Akute Exazerbation einer chronischen
Bronchitis (AECB)
Unkomplizierte Infektionen der Harnwege
Infektionen der Haut und Weichteile
Die allgemein anerkannten Richtlinien für
den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Orelox junior 40 mg/5 ml zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung,
Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Februar 2017
Für Kinder ab einem Alter von 4 Wochen bis
12 Jahre beträgt die Normaldosis 5 – 12 mg/
kg Körpergewicht/Tag, verabreicht in 2 Einzelgaben in ca. 12-stündigen Abständen.
Die Normaldosis beträgt im Allgemeinen
2× 4 mg/kg Körpergewicht/Tag bis zu der
normalen Tageshöchstdosis von 2×
100 mg Cefpodoxim (bei Kindern ab 25 kg
Körpergewicht).
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Orelox
junior 40 mg/5 ml bei Neugeborenen bis zu
einem Alter von 4 Wochen ist nicht erwiesen.
Der Packung liegt eine Dosierspritze bei mit
einem Gesamtvolumen von 12,5 ml für die
fertig zubereitete Suspension, entsprechend
einer Wirkstoffmenge von 100 mg Cefpodoxim.
015097-J677 – Orelox junior 40 mg/5 ml – n
Kreatinin-Clearance
Dosierung
Zeitintervall zwischen Medikamentengabe
unter 40 bis 10 ml/min/1,73 m2 übliche Dosierung
(Einzeldosis)
24 h (entspricht ½ der normalen
Tagesdosis)
unter 10 ml/min/1,73 m2
übliche Dosierung
(Einzeldosis)
48 h (entspricht 1/4 der normalen
Tagesdosis)
Hämodialysepatienten
übliche Dosierung
(Einzeldosis)
nach jeder Dialyse (entspricht ½ der
normalen Tagesdosis nach jeder
Dialyse)
1 Teilstrich der Skala mit 25 Teilstrichen entspricht 1 kg Körpergewicht bzw. 0,5 ml, entsprechend 4 mg Cefpodoxim.
Die jeweilige Einzeldosis entspricht dem
Inhalt der Dosierspritze, in die die fertig
zubereitete Suspension bis zur Markierung
für das entsprechende Körpergewicht aufgezogen wird.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Für Säuglinge im Alter von 4 Wochen bis
3 Monate mit Niereninsuffizienz ist Orelox
junior 40 mg/5 ml kontraindiziert (s. Abschnitt 4.3).
Bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion mit einer Kreatinin-Clearance unter
40 ml/min muss das Dosierungsintervall
verlängert und die Gesamttagesdosis entsprechend oben stehender Tabelle verringert werden (siehe auch Abschnitte 4.4. und
5.2).
Art und Dauer der Anwendung
Orelox junior 40 mg/5 ml sollte mit einer
Mahlzeit eingenommen werden, da der
Wirkstoff dann am besten vom Körper aufgenommen wird.
Die Behandlungsdauer beträgt üblicherweise 5 – 10 Tage.
Bei der Behandlung von Infektionen durch
die Bakterienart Streptococcus pyogenes
ist aus Vorsorglichkeit eine Therapiedauer
von mindestens 10 Tagen angezeigt, um
Spätkomplikationen wie dem rheumatischen Fieber oder einer schweren Nierenerkrankung, der Glomerulonephritis, vorzubeugen.
Hinweise zur Zubereitung des Arzneimittels
vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
Cefpodoximproxetil, gegen andere Cephalosporine oder gegen sonstige Bestandteile
des Arzneimittels.
Vorbekannte Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp oder schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, Anaphylaxie gegen
Penicilline oder andere Betalaktam-Antibiotika.
Da Orelox junior 40 mg/5 ml Aspartam enthält, darf dieses Arzneimittel bei Kindern mit
Phenylketonurie nicht angewendet werden.
Für Neugeborene bis zu einem Alter von
28 Tagen und Säuglinge von 4 Wochen bis
3 Monate mit Niereninsuffizienz kann die Behandlung mit Orelox junior 40 mg/5 ml nicht
empfohlen werden, da bisher keine Erfahrungen vorliegen.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsicht vor der Anwendung von
Orelox junior 40 mg/5 ml ist bei Patienten mit
jeglicher Überempfindlichkeit gegen Penicillin und andere Betalaktam-Antibiotika erforderlich, da eine Parallelallergie bestehen
kann (zu Gegenanzeigen bei bekannten
Überempfindlichkeitsreaktionen siehe Abschnitt 4.3).
Bei Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft sonstiger Art (z.B. Heuschnupfen
oder Asthma bronchiale) sollte Orelox junior
40 mg/5 ml ebenfalls mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da in diesen
Fällen das Risiko für schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen erhöht ist.
Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade bis hin zum anaphylaktischen
Schock können bei der Anwendung von
Orelox junior 40 mg/5 ml auftreten (siehe
Abschnitt 4.8).
Bei schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen muss die Behandlung mit Orelox
junior 40 mg/5 ml sofort abgebrochen werden, und entsprechende Notfallmaßnahmen
müssen unverzüglich eingeleitet werden.
Bei schweren Magen-Darm-Störungen mit
Erbrechen und Durchfall ist die Einnahme
von Orelox junior 40 mg/5 ml nicht angebracht, da eine ausreichende Aufnahme
aus dem Magen-Darm-Trakt nicht gewährleistet ist.
Bei Auftreten von schweren, anhaltenden
Durchfällen während oder nach Beendigung
der Therapie mit Orelox junior 40 mg/5 ml
besteht der Verdacht auf eine schwerwiegende und u. U. lebensbedrohliche Dickdarmentzündung (pseudomembranöse Enterokolitis), meist ausgelöst durch Clostridium difficile. In diesem Fall muss Orelox
junior 40 mg/5 ml unverzüglich abgesetzt
und sofort eine entsprechende Behandlung
eingeleitet werden.
Peristaltikhemmende Mittel sind kontraindiziert.
Die Anwendung von Orelox junior 40 mg/
5 ml kann zu Erbrechen und Durchfall führen
(siehe Abschnitt 4.8). In diesem Fall kann die
Wirksamkeit dieses und/oder anderer eingenommener Arzneimittel (wie z.B. oraler
Kontrazeptiva) beeinträchtigt werden.
Patienten mit der seltenen hereditären
Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Orelox junior 40 mg/5 ml nicht
einnehmen.
Orelox junior 40 mg/5 ml enthält Aspartam
als Quelle für Phenylalanin und kann schäd1
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Orelox ®
junior 40 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
lich sein für Patienten mit Phenylketonurie
(siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen).
Langfristige oder wiederholte Anwendung
von Orelox junior 40 mg/5 ml kann zu einer
Superinfektion und Kolonisation mit resistenten Keimen oder Sprosspilzen führen
(z.B. Mundsoor, Vaginitis).
Erythema multiforme, Stevens-JohnsonSyndrom, Lyell-Syndrom:
Wenn derartige Symptome auftreten, ist das
Medikament abzusetzen.
Patienten mit Niereninsuffizienz:
Bei einer Kreatinin-Clearance über 40 ml/
min ist eine Änderung der Dosierung nicht
notwendig. Bei einer Kreatinin-Clearance
unter 40 ml/min und bei Hämodialyse-Patienten ist eine Verlängerung des Dosisintervalls erforderlich (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).
Einfluss auf klinisch-chemische Parameter
Unter der Behandlung mit Cephalosporinen
können der Coombs-Test und nicht-enzymatische Methoden zur Bestimmung von
Glukose im Harn falsch-positive Ergebnisse
zeigen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Bei hochdosierter Behandlung mit parenteral verabreichten Cephalosporinen
und gleichzeitiger Gabe von stark wirkenden Saluretika (z.B. Furosemid) oder potentiell nephrotoxischen Präparaten (z.B.
Aminoglykosid-Antibiotika) kann eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion nicht ausgeschlossen werden. Pharmakologische Daten und klinische Erfahrungen zeigen allerdings, dass dieses mit dem oral anzuwendenden Orelox junior 40 mg/5 ml in der
empfohlenen Dosierung unwahrscheinlich
ist.
Antazida und H2-Rezeptorenblocker
Bei gleichzeitiger Gabe von Präparaten,
die den pH Wert im Magen erhöhen, wird
beim nüchternen Probanden die Bioverfügbarkeit von Cefpodoxim um ca. 30 % vermindert.
Die bisher hierzu durchgeführten Studien
zeigen folgende Ergebnisse:
Antazida:
Aluminiumhydroxid
– 27 %
Natriumbikarbonat
– 32 %
H2-Rezeptorenblocker:
Ranitidin
Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keinen Hinweis auf teratogene
oder fetotoxische Wirkungen von Cefpodoximproxetil. Aufgrund der fehlenden klinischen Erfahrung sollte Orelox junior 40 mg/
5 ml insbesondere in den ersten 3 Monaten
der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger
Nutzen/Risiko-Abwägung angewendet werden.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden beobachtet:
Siehe Tabelle
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige
von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,
jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung
dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, KurtGeorg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn,
Website: www.bfarm.de, anzuzeigen.
Stillzeit
Cefpodoximproxetil geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Beim mit Muttermilch ernährten Säugling kann es deshalb zu Veränderungen der Darmflora mit
Durchfällen und zu einer Sprosspilzbesiedlung kommen, so dass das Stillen eventuell
unterbrochen werden muss. Die Möglichkeit
einer Sensibilisierung ist ebenfalls zu berücksichtigen. Orelox junior 40 mg/5 ml sollte daher in der Stillzeit nur nach einer sorgfältigen Nutzen/Risiko-Abwägung angewendet werden.
4.9 Überdosierung
Erkenntnisse über signifikante Überdosierungen beim Menschen liegen nicht vor. In
wenigen Fällen sind Überdosierungen bis
zur Tagesdosis von 1000 mg Cefpodoxim
berichtet worden. Die beobachteten Nebenwirkungen waren die gleichen, die auch bei
der empfohlenen Dosierung bekannt sind.
Cefpodoxim ist dialysabel.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Orelox im
Allgemeinen keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Selten können
allerdings Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Schwindelzustände zu Risiken
bei der Ausübung der genannten Tätigkeiten
führen (siehe auch Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen).
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Cefpodoximproxetil, ein Resorptionsester
von Cefpodoxim, ist ein Betalaktam-Antibio-
Gelegentlich
Häufig
≥ 1/100 bis <1/10
≥ 1/1.000 bis <1/100
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Thrombozytose
Diese Veränderung ist nach
Beendigung der Therapie
meist reversibel.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die
Verwendung von Cefpodoximproxetil bei
Agranulozytose, hämolytische
Anämie, Eosinophilie, Lymphozytose, Anämie, Leukopenie, Neutropenie, Leukozytose,
Thrombozytopenie
Erkrankungen des Immunsystems
Überempfindlichkeiten aller
Schweregrade – z.B. Angioödem, Bronchospasmus bis
zum lebensbedrohlichen
Schock (siehe Abschnitt 4.4)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Appetitlosigkeit
Erkrankungen des Nervensystems
Kopfschmerzen, Parästhesien
und Schwindel
Bakteriostatisch wirkende Antibiotika
Orelox junior 40 mg/5 ml sollte möglichst
nicht mit bakteriostatisch wirkenden Antibiotika (wie z.B. Chloramphenicol, Erythromycin, Sulfonamide oder Tetracycline) kombiniert werden, da die Wirkung von Orelox
junior vermindert werden kann.
Selten
≥ 1/10.000 bis <1/1.000
Superinfektion mit unempfindlichen Mikroorganismen, z.B.
Hefepilze, Candida (siehe
Abschnitt 4.4)
– 29 %
Folglich sollten diese Präparate 2 – 3 Stunden vor oder nach Orelox junior 40 mg/5 ml
eingenommen werden.
2
4.8 Nebenwirkungen
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Tinnitus
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Störungen in Form von Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen oder Durchfall
Pseudomembranöse Enterocolitis (siehe Abschnitt 4.4)
Akute Pankreatitis
Fortsetzung auf Seite 3
015097-J677 – Orelox junior 40 mg/5 ml – n
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Orelox ® junior 40 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Fortsetzung Tabelle
3)
Gelegentlich
Häufig
≥ 1/100 bis <1/10
≥ 1/1.000 bis <1/100
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten
≥ 1/10.000 bis <1/1.000
Prävalenz der erworbenen Resistenz in
Deutschland
Anstieg von Leberenzymen
Akute Hepatitis
(Transaminasen, alkalische
Phosphatase) und/oder Bilirubin als Zeichen einer (z.B.)
cholestatischen Leberzellschädigung
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Hautveränderungen mit und Erythema multiforme, Stevensohne Juckreiz (Erythem, Exan- Johnson-Syndrom, Lyell-Synthem, Urtikaria, Purpura)
drom
Pruritus
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Anstieg harnpflichtiger Substanzen (Kreatinin und Harnstoff) im Serum
Akute Niereninsuffizienz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Schwächezustände wie
Asthenie, Ermüdung und
Unwohlsein (Malaise)
tikum aus der Gruppe der Oralcephalosporine.
ATC-Code: J01DD13
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Cefpodoxim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillinbindenden Proteine (PBPs) wie z.B. der
Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine
bakterizide Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik
und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von
der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Februar 2017
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Cefpodoxim
kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
– Inaktivierung durch Betalaktamasen: Cefpodoxim kann durch bestimmte Betalaktamasen hydrolysiert werden, insbesondere durch Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum (sog. extended spectrum
betalactamases, ESBLs), die z.B. bei
Stämmen von Escherichia coli oder
Klebsiella pneumoniae vorkommen,
oder durch konstitutiv gebildete Betalaktamasen vom AmpC-Typ, die z.B. bei
Enterobacter cloacae nachgewiesen
wurden. Bei Infektionen durch Bakterien
mit induzierbarer AmpC-Betalaktamase
und In-vitro-Empfindlichkeit gegenüber
Cefpodoxim besteht die Gefahr, dass
unter der Therapie Mutanten mit konstitutiver (dereprimierter) AmpC-Betalaktamase-Bildung selektiert werden.
– Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber
Cefpodoxim: Die erworbene Resistenz
bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation.
Für die Resistenz bei Methicillin(Oxacil015097-J677 – Orelox junior 40 mg/5 ml – n
lin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen
PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Cefpodoxim verantwortlich.
– Unzureichende Penetration von Cefpodoxim durch die äußere Zellwand kann bei
Gram-negativen Bakterien dazu führen,
dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
– Durch Effluxpumpen kann Cefpodoxim
aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Cefpodoxim besteht mit anderen
Cephalosporinen und Penicillinen.
Grenzwerte
Die Testung von Cefpodoxim erfolgt unter
Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe.
Folgende minimale Hemmkonzentrationen
für sensible und resistente Keime wurden
festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing)
Grenzwerte
Erreger
Sensibel
Resistent
Enterobacteriaceae 1)
≤ 1 mg/l1)
>1 mg/l1)
Staphylococcus spp.2)
Streptococcus
spp. (Gruppen
A, B, C, G)3)
2)
–
2)
–
–
3)
–
≤ 0,25 mg/l >0,5 mg/l
Haemophilus
influenzae
≤ 0,25 mg/l >0,5 mg/l
2)
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz
einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung
schwerer Infektionen – lokale Informationen
über die Resistenzsituation erforderlich. Falls
auf Grund der lokalen Resistenzsituation die
Wirksamkeit von Cefpodoximproxetil in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung
durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen
oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis
des Erregers und dessen Empfindlichkeit
gegenüber Cefpodoxim anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in
Deutschland auf der Basis von Daten der
letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien
(Stand: Dezember 2012):
Üblicherweise empfindliche Spezies
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Staphylococcus aureus
(Methicillin-sensibel)
Streptococcus pneumoniae
Streptococcus pyogenes
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Haemophilus influenzae
Neisseria gonorrhoeae °
Proteus mirabilis %
Spezies, bei denen erworbene
Resistenzen ein Problem bei der
Anwendung darstellen können
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Staphylococcus aureus $苹
Staphylococcus epidermidis $+
Staphylococcus haemolyticus $+
Staphylococcus hominis $+
Staphylococcus saprophyticus $
Streptococcus pneumoniae
(Penicillin-intermediär)
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Citrobacter freundii $
Enterobacter cloacae $
3)
Streptococcus
pneumoniae
1)
Für Streptococcus spp. (Gruppen A, B,
C, G) wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.
Nur unkomplizierte Harnwegsinfektionen
Für Staphylococcus spp. wird das Testergebnis von Oxacillin bzw. Cefoxitin
übernommen. Methicillin(Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Testergebnis als resistent gewertet.
Escherichia coli %&苹
Klebsiella pneumoniae %
Moraxella catarrhalis $
Serratia marcescens $
Von Natur aus resistente Spezies
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Enterococcus spp.
Staphylococcus aureus
(Methicillin-resistent)
3
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Orelox ®
junior 40 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Streptococcus pneumoniae
(Penicillin-resistent)
reicht. Im Steady-state beträgt Cmax im Mittel
3,05 mg/l und Tmax 2,7 Stunden.
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Patienten mit Leberzirrhose
Beim Zirrhose-Patienten mit oder ohne Aszites liegt Cmax nach Einmalgabe von 200 mg
Cefpodoxim* im Mittel bei 1,67 mg/l, die
Plasmaspiegel entsprechen 12 Stunden
nach Einnahme denen beim Gesunden.
Morganella morganii
Pseudomonas aeruginosa
Andere Mikroorganismen
Chlamydia spp.
Chlamydophila spp.
Legionella pneumophila
Mycoplasma spp.
° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen
keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
$
Die natürliche Empfindlichkeit der meisten
Isolate liegt im intermediären Bereich.
+
In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.
%
Extended Spectrum Beta-Laktamase
(ESBL) bildende Stämme sind immer
resistent.
&
Bei Isolaten von Patientinnen mit unkomplizierter Cystitis beträgt die Resistenzrate
<10 %, sonst ≥ 10 %.
苹
Im ambulanten Bereich liegt die Resistenzrate bei <10 %.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Cefpodoximproxetil ist ein Prodrug des Cefpodoxim.
Resorption:
Nach oraler Gabe wird Cefpodoximproxetil
im Gastrointestinaltrakt resorbiert und rasch
in der intestinalen Mukosa zu Cefpodoxim
hydrolysiert.
Verteilung:
Kinder
Nach oraler Einmalgabe einer Dosis von
5 mg Cefpodoxim*/kg KG (maximal
200 mg*) an Kindern zwischen 4 und 12 Jahren wurden nach 2 – 4 Stunden (Tmax) durchschnittlich maximale Plasmaspiegel (Cmax)
von 2,6 mg/l erreicht. Die durchschnittlichen
Plasmakonzentrationen, 8 bzw. 12 Stunden
nach Gabe, lagen bei 0,39 bzw. 0,08 mg/l.
Einmalgabe beim Erwachsenen
Nach oraler Einmalgabe von 100 mg Cefpodoxim* wurden durchschnittlich maximale Plasmaspiegel (Cmax) von 1 – 1,2 mg/l erreicht, nach einer Einmalgabe von 200 mg
Cefpodoxim* betrug Cmax 2,2 – 2,5 mg/l. In
beiden Fällen (100 mg/200 mg) wurden die
Cmax nach 2 – 3 Stunden (Tmax) erreicht.
Mehrfachgabe beim Erwachsenen
Bei Mehrfachgabe von 100 bzw. 200 mg
Cefpodoxim* im Abstand von 12 Stunden
während 14,5 Tagen zeigten die pharmakokinetischen Parameter keine Veränderungen, folglich tritt keine Kumulation ein.
Ältere Patienten
Bei 70-jährigen und älteren Patienten wird
nach wiederholter Gabe von 200 mg Cefpodoxim* in 12-stündigem Abstand während 6 bis 10 Tagen der Steady-state er* verabreicht als Cefpodoximproxetil
4
Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz
Beim Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz steigen die Plasmaspiegel mit
dem Schweregrad der Erkrankung an. Bei
einer Kreatinin-Clearance unter 40 ml/min
(10 – 40 ml/min) ist Cmax nach einer Dosis
von 200 mg Cefpodoxim* im Mittel doppelt
so hoch wie beim Gesunden, Tmax liegt bei
etwa 4 Stunden.
Hämodialyse-Patienten
Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance
unter 10 ml/min ist Cmax im Mittel 1,5 mal
höher als beim Gesunden, Tmax liegt bei etwa
6 Stunden.
Cefpodoxim ist dialysabel und muss daher
außerhalb der Dialysezeiten verabfolgt werden.
Verteilungsvolumen
Das Verteilungsvolumen beträgt 32,3 l bei
jungen Probanden (= 0,43 l/kg).
Plasmaproteinbindung
Die Plasmaproteinbindung erfolgt im Wesentlichen an Albumine und beträgt ca.
40 %. Sie ist nicht sättigbar.
Gewebeverteilung
Cefpodoxim diffundiert gut in Lungenparenchym, Bronchialmukosa, Pleuraflüssigkeit,
Tonsillen, Niere, Prostata und interstitielle
Flüssigkeiten. Die beobachteten Konzentrationen liegen über den MHK-Werten der
empfindlichen Mikroorganismen.
Metabolismus und Elimination:
Nach der Resorption entsteht durch Hydrolyse von Cefpodoximproxetil der Hauptmetabolit Cefpodoxim.
Cefpodoxim wird kaum metabolisiert, nach
Resorption von Cefpodoximproxetil werden
80 % des Cefpodoxim unverändert über die
Nieren ausgeschieden.
Die totale Clearance von Cefpodoxim liegt
bei 9,98 l/h, die renale Clearance im Mittel
bei 7 l/h.
Die Eliminationshalbwertszeit (T1/2) von Cefpodoxim beträgt 2,4 Stunden.
Beim über 70-jährigen Patienten ist die Eliminationshalbwertszeit (T1/2) im Mittel auf
3,6 Stunden erhöht.
Beim Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz und einer Kreatinin-Clearance unter
40 ml/min beträgt T1/2 über 6 Stunden (im
Mittel 7,7 Stunden bei einer Kreatinin-Clearance zwischen 10 und 40 ml/min).
Absolute Bioverfügbarkeit
Die absolute Bioverfügbarkeit von Cefpodoxim beträgt nach oraler Gabe einer Tablette
Cefpodoximproxetil (entspricht 100 mg bzw.
200 mg Cefpodoxim) auf nüchternen Magen
ca. 40 – 50 %.
Die Resorption wird durch gleichzeitige Einnahme einer Mahlzeit erhöht, folglich sollte
Orelox junior mit einer Mahlzeit eingenommen werden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Aus den Untersuchungen zur chronischen
Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, die
zu dem Verdacht führen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen
auftreten könnten.
Außerdem zeigte sich in In-vivo- und In-vitroStudien kein Hinweis auf ein reproduktionstoxisches oder mutagenes Potential.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Carmellose-Calcium
Natriumchlorid
Natriumhydrogenglutamat
Aspartam
Eisenoxidhydrat (E 172)
Carmellose-Natrium
Sucrose (5 ml enthalten 0,05 BE)
Citronensäure-Monohydrat
Hyprolose
Sorbitantrioleat
Talkum
Hochdisperses Siliciumdioxid
Arome Banane Polvaromas 21 P 152
Kaliumsorbat (Ph.Eur.)
Lactose-Monohydrat
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
Die zubereitete Orelox junior 40 mg/5 ml
Suspension ist bei Aufbewahrung im Kühlschrank 10 Tage haltbar.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Nicht über +25 °C lagern/aufbewahren.
Die zubereitete Orelox junior 40 mg/5 ml
Suspension ist bei +2 °C bis +8 °C im
Kühlschrank aufzubewahren.
6.5 Art und Inhalt der Behältnisse
Bernsteinfarbene Glasflasche mit Markierung bei 50/100 ml, kindergesicherter Verschluss aus weiß eingefärbtem Kunststoff,
bestehend aus Schraubkappe und Trockenkapsel
Flasche mit 8,33 g Granulat
zur Herstellung von 50 ml Suspension (10×
5 ml) entsprechend 400 mg Cefpodoxim
Flasche mit 16,7 g Granulat
zur Herstellung von 100 ml Suspension
(20× 5 ml) entsprechend 800 mg Cefpodoxim
Bündelpackung: 2 Flaschen mit je 16,7 g
Granulat zur Herstellung von 2× 100 ml
Suspension
Klinikpackung
Flasche mit 16,7 g Granulat zur Herstellung
von 100 ml Suspension (20× 5 ml) entsprechend 800 mg Cefpodoxim (als Bündelpackung mit 4 Flaschen).
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung und sonstige
Hinweise zur Handhabung
Zubereitung der Suspension:
Nach Öffnen des kindergesicherten Verschlusses der Flasche durch Druck und
gleichzeitiges Drehen wird im Flaschenhals
eine weiße Trockenkapsel sichtbar. Diese
015097-J677 – Orelox junior 40 mg/5 ml – n
Fachinformation
Orelox ® junior 40 mg/5 ml
Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Trockenkapsel wird an den beiden Halteringen gefasst und unter leichtem Drehen
herausgezogen und verworfen.
Für die Zubereitung von Orelox junior
40 mg/5 ml wird die Flasche zunächst maximal bis auf halbe Höhe unterhalb der Markierung (= Rille) mit Wasser befüllt. Anschließend muss kräftig und ausdauernd
geschüttelt werden, bis das Granulat vollständig suspendiert ist. Erst dann wird Wasser bis zur Markierung (= Rille) aufgefüllt
und nochmals einige Sekunden geschüttelt.
Es darf kein warmes oder heißes Wasser
verwendet werden.
Die Dosierspritze ist nach Gebrauch unter
fließendem Wasser auszuspülen. Für die
Reinigung darf keine Geschirrspülmaschine
verwendet werden. Die Dosierspritze darf
nicht der direkten Sonnenstrahlung oder
einer Temperatur über 60 °C ausgesetzt
werden und nicht für ein anderes Arzneimittel verwendet werden.
Die Aufbewahrung der gebrauchsfertigen
Suspension erfolgt im Kühlschrank. Vor jeder Einnahme muss die Suspension erneut
geschüttelt werden.
7. Inhaber der Zulassung
Daiichi Sankyo Europe GmbH
81366 München
Mitvertrieb:
Daiichi Sankyo Deutschland GmbH
Zielstattstraße 48
81379 München
Telefon: (089) 7808-0
Telefax: (089) 7808-202
E-Mail: [email protected]
8. Zulassungsnummer
28955.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung
04.08.1993/05.05.2005
10. Stand der Information
Februar 2017
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Anforderung an:
Februar 2017
Satz-Rechen-Zentrum Berlin
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Fachinformationsdienst
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Postfach 11 01 71
10831 Berlin
015097-J677 – Orelox junior 40 mg/5 ml – n
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