FH Bochum Fachbereich 3 Messtechnik Name: Matr. Nr.: Note: Klausur 12.07.2002 Seite 1 von 2 FH Bochum Fachbereich 3 Punkte: Ein 4-Leiter-Drehstromnetz 400 V, 50 Hz ist mit drei gleichen Impedanzen (Reihenschaltung R = 50 Ω und L = 159 mH) in Sternschaltung belastet. Der Sternpunkt ist angeschlossen. Es sollen die Gesamtwirkleistung und die Gesamtblindleistung mit zwei Wirkleistungsmessgeräten gemessen werden. a) Geben Sie das Schaltbild an. b) Skizzieren Sie das zugehörigen Zeigerbilder. c) Welche Anzeigen haben die Instrumente? d) Wie groß sind die Gesamtwirkleistung und die Gesamtblindleistung? Aufgabe 1: Gegeben ist nebenstehende Brückenschaltung. a) Wie groß ist tan δx? b) Stellen Sie die Abgleichbedingung auf. c) Berechnen Sie Lx und tan δx für die Werte: R1 = 2 kΩ, R2 = 45 kΩ, R3 = 10 kΩ, C = 380 pF, U = 10 V, f = 1,5 kHz. d) Skizzieren Sie das Zeigerbild der abgeglichenen Brücke. LX R3 RX U 3 4 3 4 C R1 R2 Aufgabe 2: Bestimmen Sie mit Hilfe der linearen Regressionsanalyse aus den Messwerten für die Temperatur ϑ und den Strom I den funktionalen Zusammenhang zwischen Temperatur ϑ und Strom I an einem NTC-Widerstand. Messung Nr. Temperatur / °C Strom / mA 1 40 0,56 2 50 0,98 3 60 1,26 4 70 1,50 5 80 1,80 6 90 2,22 7 100 2,40 8 110 2,80 9 120 3,18 10 130 3,40 8 4 a) Geben Sie die Funktion I = f(ϑ) und den Korrelationskoeffizienten an. b) Skizzieren sie die Funktion und zeichnen Sie die Messwerte ein. Aufgabe 3: Bestimmen Sie den Messbereich bei automatischer Messbereichswahl und die maximalen absoluten und relativen Fehlergrenzen für die in der Tabelle angegebenen Messungen mit einem Präzisions-Digital-Multimeter "METRA HIT 29S" der Fa. GOSSEN-METRAWATT. Messwert 800 V ~ 50 Hz 8A− 28 MΩ 1V− Messbereich Absoluter Fehler Klausur 12.07.2002 Seite 2 von 2 3 3 4 4 Aufgabe 6: a) Sie messen mit einem Drehspulmesswerk mit Thermoumformer folgende Spannung: u(t) = û sin(ωt). Welchen Wert zeigt das Messgerät an? b) Ein elektrodynamisches Messwerk wird zur Leistungsmessung an einem ohmschen Widerstand verwendet. Geben Sie die „Spannungsrichtige Schaltung“ an. c) Was bedeutet die Bezeichnung „XY-Betrieb“ in der Oszilloskoptechnik? d) Auf der Skala eines analogen Messgerätes befindet sich folgendes Symbol. Um welche Art des Messwerkes handelt es sich? e) Erläutern Sie den Unterschied zwischen einem Zweikanal- und einem Zweistrahloszilloskop. f) Bei einem Messgerät wird der Fehler als Prozentwert vom Messbereichsendwert angegeben. Wie ist der Messbereich zu wählen, damit ein möglichst genauer Messwert ermittelt wird. g) Bei einer Messanordnung soll das Messergebnis aus der Differenz von zwei Messwerten gebildet werden. Sie haben die Möglichkeit zwei Messgeräte zu verwenden und die Differenz zu bilden oder direkt ein Differenzmessgerät zu verwenden. Alle Messgeräte besitzen den gleichen relativen Fehler bezogen auf den Messwert. Welche Anordnung führt zu einem kleineren Messfehler? h) Wie groß können der absolute Anzeigefehler in V und der relative Anzeigefehler in Prozent eines Spannungsmessers der Klasse 2,5 mit einem Messbereich von 0 bis 200 V bei einem Messwert von 50 V maximal sein? i) Auf der Skala eines Messgerätes befindet sich das folgende Symbol: In welcher Lage darf sich das Messgerät während der Messung befinden? j) Was versteht man unter dem Begriff Parallaxefehler? 1 1 1 1 1 1 2 2 1 1 Relativer Fehler Aufgabe 7: 10 Aufgabe 4: In nebenstehender Schaltung soll der Gleichspannungsabfall am Widerstand R2 gemessen werden. a) Wie groß muss der Innenwiederstand des Spannungsmessers mindestens sein, damit der auftretende systematische Fehler ≤ -1% wird? b) Kann das Präzisions-Digital-Multimeter "METRA HIT 29S" der Fa. GOSSEN-METRAWATT für die Messung verwendet werden? Elektrische Messtechnik Gegeben ist ein 4-Bit A/D-Wandler nach dem Wägeverfahren. Der Messbereich beträgt UR = 3,2V. Die Ausgangsspannung für das höchstwertige Bit beträgt 3,2 V / 2, für das nächste 3,2 V / 4 usw. Zeichnen Sie den Ausgangsspannungsverlauf der sukzessiven Approximation für eine Eingangsspannung von Ui = 1,1 V und geben Sie den binären Ausgangswert an. 12 Aufgabe 8: + U = 12 V 8 R1 = 20 kΩ R2 = 40 kΩ − 4 Aufgabe 5: Gegeben ist eine Verstärkerschaltung mit idealem Verstärker. Die Eingangsspannung hat den dargestellten zeitlichen Verlauf. Berechnen und skizzieren Sie ua = f(t). 14 FH Bochum Fachbereich 3 Elektrische Messtechnik Lösungen Klausur 12.07.2002 Seite 1 von 6 FH Bochum Fachbereich 3 Klausur 12.07.2002 Seite 2 von 6 Elektrische Messtechnik Lösungen Lösung Aufgabe 1: Lösung Aufgabe 2: Für die Regressions- / Ausgleichsgerade gilt: ∑ (ϑ )( n m= i =1 − ϑ Ii − I i ∑ (ϑ ) 2 n i =1 ) i −ϑ = 0,0314 mA °C b = I − m ϑ = −0,659 mA I = m ϑ + b = 0,0314 mA ϑ − 0,659 mA °C Korrelationskoeffizient ∑ (ϑ n K = i =1 ∑ (ϑ n i =1 i i )( − ϑ Ii − I −ϑ ) ) ∑ (I − I ) 2 n i =1 2 i = 0,9984 FH Bochum Fachbereich 3 Klausur 12.07.2002 Seite 3 von 6 Elektrische Messtechnik Lösungen FH Bochum Fachbereich 3 Elektrische Messtechnik Lösungen Istwert: Regressionsanalyse + R2 U R1 + R 2 U 2 Anz = R1 U R2 4 Strom in mA 3 rel. Fehler: Frel = 2,5 2 1 R ′2 ≥ 0,5 0 0 20 40 60 80 100 120 U 2 Anz − U 2 R ′2 U (R 1 + R 2 ) = − 1 ≤ −0,01 (R 1 + R ′2 ) R 2 U U2 RM ≥ R ′2 ⋅ R 2 38,82 kΩ ⋅ 40 kΩ = = 1,32 MΩ R 2 − R ′2 40 kΩ − 38,82 kΩ b) Aus Hilfsblatt für Multimeter: RM = 10 MΩ für Messbereich 30 V Das angegeben Präzisions-Digital-Multimeter "METRA HIT 29S" der Fa. GOSSENMETRAWATT kann für die Messung verwendet werden. Lösung Aufgabe 3: Messbereic h 1000 V ~ 300 Hz 10 A − 30 MΩ 3V− 0,99 R 2 R 1 0,99 ⋅ 40 kΩ ⋅ 20 kΩ = = 38,82 kΩ R 1 + (1 − 0,99) R 2 20 kΩ + 0,01 ⋅ 40 kΩ R ′2 (R 2 + R M ) = R 2 R M 140 Temperatur in °C Genauigkeit ±(0,2% ⋅ 800 V + 30 ⋅ 100 mV) ±(0,05% ⋅ 50 Hz + 1 ⋅ 0,001 Hz) ±(0,2% ⋅ 8 A + 0,05% ⋅ 10 A + 5 ⋅ 1 mA) ±(1% ⋅ 28 MΩ + 0,2% ⋅ 30 MΩ+ 5 ⋅ 100 Ω) ±(0,02% ⋅ 1 V + 0,005 % ⋅ 3 V + 5 ⋅10 µV) Abs. Fehler Rel. Fehler ± 4,6 V ± 0,026 Hz ± 0,026 A ± 340,5 kΩ ± 0,4 mV ± 0,575 % ± 0,052 % ± 0,325 % ± 1,22 % ± 0,04 % Lösung Aufgabe 5: a) L1 W2 W1 IL Z ~ ~ Z ~ Z = R + jωL IL Z L2 IL L3 1 Z = 50 Ω + j 2 π 50 159 mH s Z = 50 Ω + j 50 Ω = 70,7 Ω e j 45° N Lösung Aufgabe 4: b) IL = U1N a) I1 Sollwert: R2 ⋅ RM R2 + RM R ′2 (R 1 + R 2 ) ≥ (1 − 0,01) R 2 (R 1 + R ′2 ) 1,5 800 V ~ 50 Hz 8A− 28 MΩ 1V− R ′2 = U2Anz − 3,5 Messwert RM Klausur 12.07.2002 Seite 4 von 6 I3 + R1 U2 = U R2 − U2 ϕ R2 U R1 + R 2 90°-ϕ U23 U3N I2 U2N 230V = 3,253 A 70,7 Ω FH Bochum Fachbereich 3 Klausur 12.07.2002 Seite 5 von 6 Elektrische Messtechnik Lösungen c) P = 3 ⋅ AnzW 1 = 3 ⋅ 529 W = 1587 W Q = 3⋅ AnzW 2 = 3 ⋅ 916 W = 1587 W 3 Lösung Aufgabe 6: a) Das Messgerät zeigt den Effektivwert U = b) Spannungsrichtige Schaltung: û an. 2 I ID U c) Die Größe X wird als Funktion der Größe Y dargestellt (z.B. Lissajous-Figur) d) Es handelt sich um ein elektrodynamisches Messwerk. e) Bei einem Zweikanaloszilloskop werden die Signale abwechselnd an die Y-Ablenkplatte gelegt. Bei einem Zweistrahloszilloskop werden die Signale zeitgleich mit zwei Strahlröhren dargestellt. f) Der Messbereich ist so klein wie möglich zu wählen. g) Bei der direkten Differenzmessung ist der Fehler geringer. h) Absolute Anzeigefehler: Fa = 5 V, relative Anzeigefehler: Fr = 10 % i) Das Messgerät muss sich in waagerechter Gebrauchslage befinden. j) Der Parallaxefehler ist ein persönlicher Fehler und tritt durch schräge Blickrichtung bei analogen Anzeigeinstrumenten auf. Lösung Aufgabe 7: Binärer Ausgangswert: 0 1 0 1 Elektrische Messtechnik Lösungen Lösung Aufgabe 8: Anz W 1 = U1N ⋅ I1 ⋅ cos ϕ = 230 V ⋅ 3,252 A ⋅ cos 45° = 529 W Anz W 2 = U23 ⋅ I1 ⋅ cos(90° − ϕ) = 3 ⋅ 230 V ⋅ 3,252 A ⋅ sin 45° = 916 W d) FH Bochum Fachbereich 3 Klausur 12.07.2002 Seite 6 von 6