1 CAD Skript bei Prof. Freund Sommersemester 2006 Inhaltsverzeichnis: Seite: 1. Einführung 1.1. Konstruktionsarten 2.CAD Hardware 2.1. System Konzepte 2.2. Prozessor 2.3.1. Halbleiterbauelemente 2.3.2. Magnetplattenspeicher 2.3.3. Magnetbandspeicher 2.3.4. Optische Speicher 2.4. Bildschirme 2.5. Zeigegeräte 2.6. Ausgabegeräte 2.6.1. Drucker 2.6.2. Plotter 2.7. Plottmanagement 2.8. Verband von CAD Arbeitsglötzen 3.CAD Software 3.1. Dialogsystem 3.1.1. Kommandosprache 3.1.2. Menütechnik 3.2. Rechnerinterne Darmstellung 3.3.1. 2-D-Modelle 3.3.3. 3-D-Modelle 3.4. Makrotechnik 3.5. Variantentechnik 4. Numerische Beschreibung 4.1. Zahlensysteme 4.2. Farbmodelle 4.4. Freiform Kurven 2-3 2-3 3-10 3 3-4 4 4-5 5 5 5-6 6-7 7 7-8 8 8-9 9-10 11-17 11 11 11 12-13 13 14-16 16 16-17 17-26 17-19 19-20 20-26 5. Klausurfragen 27 2 1.Einführung 1.1. Konstruktionsarten Abschnitte beim Konstruieren - Aufgabe klären - Konzipieren - Entwerfen - Ausarbeiten CAD -+ ++ Konstruktionsarten - Neukonstruktion - Anpassungskonstruktion ( Grenzen der bisherigen Lösung erweitern) - Variantenkonstruktion (Variation in Größe bzw. Leistung / Funktionsprinzip bleibt Ziele vom CAD Einsatz - Qualität verbessern - Schnellere Abwicklung - Flexible Abwicklung - Rationalisierung CAD-Prozess Umsetzung von Konstruktionsdaten in eine rechnerinterne Darstellung. Es gibt keine allgemeine rechnerinterne Darstellung Informationsträger a) Konventionell technische Unterlagen (Zeichnung, Stückliste) Zeichnung Projektionsmethode ISO SR ANSI U D V D SL SL V SR U b) CAD gestützt Informationsträger rechnerinterne Darstellung Problem beim Informationsaustausch zwischen unterschiedlichen Systemen. Bei 2-D 3 Systemen gibt es keinen Bezug zwischen den Ansichten. 2.CAD Hardware 2.1. System Konzepte Unterteilung - Schlüsselfertige Systeme - Offene Systeme a) Schlüsselfertige Systeme Alle Komponenten werden von einem Lieferanten angeboten Vorteile: - gute Abstimmung - kurze Systemeinführungszeit - gesamtverantwortliche Wartung Nachteile: - teure Anfangsinvestition - begrenzt ausbaubar - Probleme beim Koppeln mit anderen Systemen b) offenes System Komponenten des Systems sind von vielen Lieferanten Vorteile: - freie Wahl bei jeder Komponente - modular ausbauen - einfacher beim Koppeln zwischen unterschiedlichen Systemen Nachteile: - Abstimmung der Komponenten - Kompetenzprobleme bei Störungen 2.2. Prozessor Typische Arbeitsweise EVA-Prinzip (Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe) Prozessor arbeitet taktgesteuert Einteilung: - Wortlänge (8Bit, 32Bit, 64Bit) - Taktzeit - Befehlsumfang (CISC,RISC) 4 Struktur einer Workstation logische Struktur eines Speichermediums - Zylinder - Spur - Block 2.3. Speichermedien 2.3.1.Halbleiterbauelemente Typen: ROM Red Only Memory RAM Random Access Memory ROM (Bios) - latenter Speicher RAM - benötigt eine Permanente Stromversorgung - beliebig oft beschreibbar und lesbar Prinzipielle Regel Je näher der Speicher an der CPU liegt um so schneller muss er sein. 2.3.2. Magnetplattenspeicher Externer Speicher (permanente Daten) Aufbau: - Stapel Scheiben mit magnetischer Beschichtung - zwischen den Scheiben fahren radial die Schreib/Leseköpfe Organisation: - Zylinder - Spur Adresse der Daten - Block Adressraum bestimmt die Anzahl der ansprechbaren Speicherplätze 8 Bit 256 Plätze / 1 Byte 16 Bit 64 Kilobyte 32 Bit 4 Gigabyte 48 Bit 2622100 Gigabyte 5 64 Bit Werden Platten > 4 Gigabyte eingesetzt, muss beim 32 Bit Datenbus die vollständige Adresse aus zwei Teilen aufgebaut werden, die nacheinander übertragen werden. kilo 2^10 1024 Plätze mega 2^20 giga 2^30 1 Byte besteht aus 8 Bit 2.3.3. Magnetbandspeicher Prinzip: sequentielle Speicherung der Daten Kapazität = f (Bandlänge, Schreibdichte) Wichtig: Schreibdichte am Band angeben Anwendung: Datensicherung kurzzeitig / langzeitig 2.3.4. Optische Speicher a) CD-ROM: - nur Lesespeicher - Datenträger hat eine verspiegelte Deckschicht und intern Pits und Lands - nur gepresste CD’s haben physikalische Lands. In der Datenschicht wird durch „brennen“ eine interne Schicht zerstört nicht reversibel Bei widerbeschreibbaren CD’s werden die optischen Eigenschaften des Materials durch kurzzeitige Erwärmung (hohe Laserenergie) verändert. Der Prozess ist häufig umkehrbar (löschbar). b) MO-Disk Magneto-Optikal Disk: Kombination von magnetischer und optischer Technik. Die Speicherung erfolgt magnetisch Schreiben: - hohes Magnetfeld (große Energiedichte) Laserstrahl sorgt für eine hohe Temperatur am Brennfleck. Es wird nur ein kleines Magnetfeld zum Schreiben benötigt. höhere Schreibdichte als bei Festplatten Lesen: Schwingebene wird von polarisiertem Licht und durch ein Magnetfeld verändert (Kerr Effekt). Drehung ergibt auf einer Photozelle ein hell- dunkel- Muster. 0-1 2.4. Bildschirme Aufgabe: - Darstellung der Objekte - Darstellung der Menüstruktur des CAD-Systems Bildschirm: - bild speichernd - bild wiederholend 6 a) Speicherbildschirm Vorteile: - sehr hohe Auflösung (4096*4096) - geringer Speicherbedarf - flimmerfreie Darstellung Nachteile: - kontrastarme Darstellung - keine selektiven Bildänderungen b)Refesh Bildschirm Vektor R. Raster (Randon) R. Vektor R. wird der Wiedergabezyklus von der Zahl der Vektoren bestimmt. Beim Raster R. werden nacheinander alle m*n Bildpunkte am Schirm dargestellt. (3Vektoren) Die vom CAD-System gelieferten Vektoren müssen in Bildpunkte umgewandelt werden. Treppeneffekt bei schrägen Linien. (Nur bei Raster R.) Zur Entlastung der CPU werden viele Berechnungen mit gleichem Ablauf im Grafikprozessor durchgeführt. c) LCD-Schirm Eigenschaften von Flüssigkeiten werden zur Anzeige ausgenutzt. Umschalten durch Anlegen einer Spannung. Technische Realisierung erfolgt durch eine Passiv- oder Aktivmatrix. Passivmatrix: - orthogonale Leitermatrix - an den Kreuzungspunkten kann der Bildpunkt erzeugt werden, träges System! Aktivmatrix: - Bildpunkte werden über Dünnfilmtransistoren erzeugt. - Bei 1280x1024 Bildpunkten müssen 3.9*10^6 fehlerfreie Transistoren vorliegen. Vorteile LCD: - kleiner Bauraum, da keine Strahlabdeckung - emmissionsfrei 2.5. Zeigegeräte Bauformen: - Maus - Rollkugel - Digitalisierer a) Maus Relativ arbeitendes Gerät. Die Bewegung der Maus wird in zwei orthogonalen Achsen erfasst. - mechanisch - optisch - 3 Längenmessung (GPS) b) Rollkugel Umkehrung der Maus. Das Gehäuse ist fix. relative Bewegung der Kugel erfassen. 7 c) Digitalisierer Anwendung: Erfassung von alten Zeichnungsunterlagen Alte Zeichnung Total neu möglichst viel alte Info übernehmen Wirkprinzip: - induktiv - kapazitiv - akustisch - magnetisch Induktive Lösung feinmaschiges Drahtnetz im Digitalisierer Auflösung = f (Abstand der Drähte) Kapazitive Lösung grobes Drahtgitter Jedes Drahtgitter ist auf einer Seite durch einen Multimeter verbunden. Gemessen wird der Pulsunterschied zwischen gesendetem und empfangenem Signal. Ausgang aus dem Digitalisierer Vektoren Erfassen von alten Zeichnungen durch einen Scanner ergibt Pixel Nachbearbeitung: Pixel Vektoren 2.6. Ausgabegeräte Typen : Drucker Plotter 2.6.1. Drucker a) Laserdrucker arbeitet Seitenorientiert Belichtungssystem: Laserstrahl Leuchtdiode Die Halbleitertrommel wird zeitweise mit Ladungen belegt. An den geladenen Stellen haftet der Toner. Das Tonerbild wird auf das Papier übertragen und thermisch fixiert. Nach dem Druck wird die Trommel gereinigt und entladen. b) In Jet Drucker (Tintenstrahldrucker) Die Farbe wird über feine Düsen auf das Papier gespritzt. Zwei Varianten, die patentrechtlich geschützt sind: - Dampfblase - Piezo Problem: Abstand bei leerem Vorratsbehälter 8 c) Thermotransferdrucker Von drei Farbfolien wird die Farbe nacheinander thermisch auf das Papier übertragen. Gutes flächenfüllendes Verfahren. d) LED Drucker großformatiger Drucker Lichtquelle: LED Array (jeder Bildpunkt entspricht einer LED) Druckbreite: 36“ 400 dpi Auflösung 144000 LED’s Belichtung: wie beim Laserdrucker Unterschiede zum Laserdrucker: - kein Spiegelsystem - keine Randverzerrung Drucken von Flächen durch gebündelte Ansteuerung der LED’s Speicherbedarf: A0-Plott = 32 MByte A0-Plott mit 16 Graustufen = 1 GByte 2.6.2. Plotter a) Stiftplotter Stift = Ink Jet Druckkopf Bei kleinen Formaten als Tischplotter (zwei orthogonale Führungen) Bei großen Formaten als Trommelplotter (Papier wird bewegt) Stiftplotter sind sehr genau. b) Elektrostatplotter Ladungsaufbringung durch feine Nadeln. ca. 10.000 Nadeln bei A0 mit 300 dpi Auflösung. An den aufgeladenen Stellen haftet der Toner. Fixierung durch Wärme. Sehr schneller Plotter: A0 in ca. 90 Sekunden Nachteile: - teuer - Spezialpapier 2.7. Plottmanagement - dezentrale Anordnung von großformatigen Ausgabegeräten Formatmix ( A0,A1,A2,A3) Sehr viele Potts 9 da alle Plots als Einzelplott generiert werden, muss die Plottersoftware eine Transformation der gelieferten Koordinaten durchführen. Allgemeiner Fall Translation 90° Drehung Es ist zwingend eine nachgeschaltete Schneidemaschine notwendig. Teilproblem: Ansteuern der Schneidemaschine nur A0+A1 Format : Querschneider bei A2 bzw. A3 auch ein Längsmesser einfache Lösung: zusätzlicher Barcode im Zeichnungsrahmen zur Ansteuerung 2.8. Verband von CAD Arbeitsglötzen Vorteil: - Teamstruktur - zentrale Ressourcen Arbeitsspeicher Archiv Software Hardware - Arbeitsplatz an die Aufgabe angepasst konfigurieren Nachteil: - komplexeres System - Aufwand Topologie: Stern Ring Bus a) Stern Netz: Vorteil: einfacher Aufbau Nachteil: beim Ausfall des Servers haben die angeschlossenen Rechner (Clients) keine Möglichkeit der Kommunikation. 10 b) Ring Netz Meistens wird auf dem Netz eine Steuersoftware verwendet, die die Zugriffsregelung verwaltet. Konzept des Token Nur wer den im Besitz des Token ist, hat auf dem Netz Sonderrecht. Vorteil: definierte Antwortzeiten im Netz (Steuerung mit festem Token) Problem: Erweiterung des Ringes. c) Bus-Netzwerk Alle Plätze sind an einer gemeinsamen Datenleitung angeschlossen. Probleme: beim gleichzeitigen Senden von zwei Arbeitsplätzen (Daten Kollision auf der Leitung ) Die Kommunikationssoftware muss solche kritischen Fälle erkennen und abstellen. Normalerweise besteht wahlfreier Zugriff Software: TCP/IP CSMA/CD Hardware: gedrilltes Aderpaar Koaxialkabel (Cu) Koaxialkabel (Glasfaser) 11 3.CAD Software CAD-System - Module - Schnittstellen - Datenbasis Aufbau soll flexibel sein 3.1. Dialogsystem Varianten: - selektive Kommunikation (geführter Dialog) - imperative Kommunikation (Eingabesprache) a) geführter Dialog - Maschinen (Programm) geführt - Anwendergeführt Maschinengeführt: das Programm gibt mehr oder weniger flexibel den Ablauf vor Vorteil: - gute Führung des Anwenders (schneller Einstieg für Anfänger) Nachteil: - erfahre Anwender werden gelangweilt Anwendergeführt: hier gibt der Anwender den Ablauf vor Vorteil: - flexible Eingabe Nachteil: - schlecht für Anfänger 3.1.1. Kommandosprachen Syntax Sprachvorrat Semantik Syntax: Semantik: Aufbau der Befehle zulässige Befehle E,1,2,3,4 INS LIN Vorteil: direkte Eingabe komplexer Befehlsfolgen ohne Benutzung von vielen Untermenüs. Nachteil: Anwender muss die Befehle kennen (exit_confirm) X1=20 Y1=10 X2=3 Für häufig vorkommende Befehlsfolgen lassen sich diese Folgen in Dateien speichern. Y2=20 12 3.1.2. Menütechnik Über kaskadierte Menüs (Submenüs) werden die benötigten Eingabedaten vom Anwender abgefragt. Trend: nur Symbole in Menüs Probleme mit der eindeutigen Interpretation der benutzten Symbole. 3.2. Rechnerinterne Darmstellung Klassische Konstruktion (Planung eines Produktes) es entstehen Objekte Probleme: möglichst fehlerfreie Weitergabe der Informationen Informationsträger: Zeichnung Stückliste CAD Konstruktion: Es entstehen Objekte im CAD-System. Objekte Informationsmodell Problem: Informationsmodell ist abhängig vom CAD-Programm Informationsmodell enthält - geometrische Objekte - Eigenschaften (Farbe, Dichte,…) - Volumen - Oberfläche - Lage im Raum - Parameter (L,B,H) - Anzahl der Flächen - Anzahl der Kanten - Anzahl der Eckpunkte Beispiel: Pyramide / Block 13 Pyramide ( Tetraheder) 5 Flächen 8 Kanten 5 Ecken Block: 6 Flächen 12 Kanten 8 Ecken Unterschiedliche Daten / Elemente Konzept: Speichern der Objekte in Listenstrukturen. Die Listen sind nacheinander verbunden (Pointer). 3.3. Modelle 3.3.1. 2-D-Modelle Einfachstes Modell Benötigt nur geringe Rechenleistung - Punkt - Linie 2-D-Kantenmodell - Fläche Im 2-D-Kantenmodell können Flächen verknüpft werden. mit Erhalt ADD ohne Erhalt der Basis (C) mit Erhalt SUB ohne Erhalt ADD Schnittmenge/SUB Schnittmenge 14 3.3.3. 3D-Modelle Unterteilung - Kantenmodell Flächenmodell Volumenmodell a) Kantenmodel Einfach aufgebautes Modell Problem: Mehrdeutige Interpretation der Darstellung Folgeoperationen liefern unbefriedigende Ergebnisse Folgeoperation Schnitt: In der Datenstruktur : - Punkt - Linie b) Flachenmodell Konzept: „Haut“ des Körpers wird modelliert. Datenstruktur: - Punkt - Linie - Fläche Flächentypen: - analytisch beschreiben - analytisch nicht beschreiben (Kofferecke) 1/8 Kugel Kofferecke bei unterschiedlichen Radien 15 In der Modellstruktur gibt es kein Volumen. Indirekte Lage des Material durch Auswertung des Normalenvektors. Definition: Richtung n zeigt in Richtung Material Wichtige Einsätze : - Design - Werkzeugbau ( Umformtechnik) Positivform, Negativform Einfache Realisierung durch Austausch der Normalenrichtung c) Volumenmodell Datenbasis: - Punkt - Linie - Fläche - Volumen Alle Operationen sind mit dem Volumenmodell machbar (Schnitt, Berechnung von Masseneigenschaften) Datenstruktur: - BREP Modell - CSG Modell Allgemein zugängliche Modellstrukturen ACIS Modell Basisstruktur im 3D-Bereich. Parasolid-Kern 16 3.4. Makrotechnik 2 Typen von Makros: - Gestaltmakro - Befehlsmakro a) Befehlsmakro enthält eine Liste von zulässigen Befehlen (z.B. auch mit Parametern Einfaches Abarbeiten von komplexen Befehlsstrukturen. b) Gestaltmakro Beliebig komplexe geometrische Struktur. Die Struktur wird aus einer Bibliothek geladen. Eindeutiger Name Einfügepunkt Skalierung ist teilweise möglich. 3.5. Variantentechnik Ziel: Teil mit variabler geometrischer Ausprägung erzeugen. Anwendung: Norm beim Werknormteil Möglichkeiten: - Parameter Konstruktion - Variantenprogramm a) Parameterkonstruktion 1.Schritt Parameter zuweisen 2.Schritt: Überschreiben des aktuellen Wertes Bei vielen Parametern ist es günstiger die Parameter in einer Tabelle zu verwalten. - externe Erweiterung möglich - einlesen der Tabelle mit Auswahl einer Lösung b) Variantenprogramm Externes Programm, das die Funktionen des CAD-Systems benutzt. Vorteil: komplexe Rechnungen hinterlegen 17 Nachteil: der Ersteller muss programmieren können und die Funktion des CAD-Systems kennen. 4. Numerische Beschreibung 4.1. Zahlensysteme Verarbeitung erfolgt in digitaler Form Dezimalsystem Oktalsystem Hexadezimalsystem Anforderungen: Verwandlung von Darstellung im System A zu einer Darstellung im System B Beispiel: Dezimal: 357= 3 * 10^2 + 5 * 10^1 + 7 * 10^0 Oktal: 357= 3 * 8^2 + 5 * 8^1 + 7 *8^0 192+ 40+7 = 239 Beispiel: Dezimalzahl 47 in 5er System übertragen Rest 47 : 5 = 9 9:5=1 1:5=0 2 4 1 Die neue Zahl wird von unten nach oben gelesen. 142 Aus dem 5er System zurück ins Dezimalsystem: 1 * 5^2 + 4 * 5^1 + 2 * 5^0 = 25 + 20 + 2 = 47 Beispiel: Dezimalzahl 1231 : 2 ins Dualsystem umgerechnet 1231 : 2 = 615 615 : 2 = 307 307 : 2 = 153 153 : 2 = 76 76 : 2 = 38 38 : 2 = 19 19 : 2 = 9 9:2= 4 4:2= 2 2:2= 1 Rest 1 1 1 1 0 0 1 1 0 0 18 1:2= 0 1 Duale Zahl : 10 011 001 111 Umrechnung einer Dualzahl (Zweiersystem) in eine Oktalzahl (Achtersystem) Dual Oktal 000 0 001 1 010 2 011 3 100 4 101 5 110 6 Man rechnet von rechts nach links und in „dreier Päckchen“: 000 0 * 2^0 + 0 * 2^1 + 0 * 2 ^2 = 0 + 0 + 0 = 0 001 1 * 2^0 + 0 * 2^1 + 0 * 2 ^2 = 1 + 0 + 0 = 1 010 0 * 2^0 + 1 * 2^1 + 0 * 2 ^2 = 0 + 2 + 0 = 2 011 1 * 2^0 + 1 * 2^1 + 0 * 2 ^2 = 1 + 2 + 0 = 3 … Beispiel: Dualzahl in Oktalzahl umrechnen Dezimalzahl : 1231 Dualzahl : 10011001111 1. Schritt: Aufteilen in dreier Päckchen. 10 | 011 | 001 | 111 2. Schritt: Eine Null ergänzen ( wegen dreier Päckchen). 010 | 011 | 001 | 111 3. Schritt: Umrechnung 111 1 * 2^0 + 1 * 2^1 + 1 * 2^2 001 1 * 2^0 + 0 * 2^1 + 0 * 2^2 011 1 * 2^0 + 1 * 2^1 + 0 * 2^2 010 0 * 2^0 + 1 * 2^1 + 0 * 2^2 = 7 = 1 = 3 = 2 4.Schritt: Zahl ablesen ( von unten nach oben) Oktalzahl = 2317 5.Schritt: Probe ( Umrechnung der Oktalzahl in die Ausgangsdezimalzahl) 7*8^0 + 1*8^1 + 3 * 8^2 + 2 * 8^3 = 1231 111 7 19 Umrechnung einer Dualzahl in eine Hexadezimalzahl dual 0000 0001 0010 0011 0100 0101 0110 0111 hexa 0 1 2 3 4 5 6 7 dual 1000 1001 1010 1011 1100 1101 1110 1111 hexa 8 9 A B C D E F Beispiel: 0100|1100|1111 4 C F Zusammenfassung von 8 Zeichen (Bit) ergeben 1 Byte !!! 4.2. Farbmodelle Farbempfindung des Auges ist stark subjektiv, deshalb werden in der Technik Farbmodelle benutzt. Zwischenfarben durch Addition / Subtraktion von Grundfarben erzeugt. a) RGB- Modell Grundfarben rot grün blau Beschreibung der Anteile [0…1] oder [0…255] Anzahl der Möglichkeiten 16,7*10^6 Add. Farbmodell Grundmodell am Monitor (0,0,0) schwarz Zwischenfarben (8 Windows Grundfarben) Ecken des Einheitswürfels 20 b) CMY-Modell Grundfarben cyan magenta yellow subr. Farbmodell Basis: Drucker ( da auf weißem Papier keine Ausgabe für weiß notwendig) Häufig benötigt schwarz Aber Mischung aus allen 3 Grundfarben, daher Erweiterung um B Modell CMYB 2 Farbbehälter Schwarz wird ohne Mischung gedruckt 4.4. Freiform Kurven Einsatz : glatte Konturen Ziel : gutes Design Anwendung: Schauprofil Möglichkeiten: - Splines - B-Splines Herleitung in der Ebene Kurvenbeschreibung: - explizite Darstellung y- f(x) = 0 - implizite Darstellung y – f(x) = 0 f(x,y) = 0 - Parameterdarstellung: Möglicher Parameter Zeit t x(t) = ….. y(t) = ….. Möglicher Parameter: Länge 21 α Y X explizit: y(0) = C0 + C1 * X C1 = tan α C0 + C 1 * X – Y = 0 implizit: d00 + d10x + d01y = 0 d00 = d0 d10 = C1 d01 = -1 Möglicher Parameter: Bogenlänge s aus Bronstein: hier: x(s)= a 1+a s x0 x1 1 = 1+C 2 1 y(x) = a 1+a s y0 = C0 + y1 C1 2 1+C 1 22 explizit: y(x) = r²-x² = Bogenlänge y² = r²-x² implizit: d + d x + d y + d x² + d y² + d xy = 0 00 10 01 20 02 11 r² 0 0 -1 -1 0 r² - x² - y² Parameterform: s=r*φ s x(s) = r·cos r s y(s) = r·sin r Wie kann ein Kurvenzug geschickt beschrieben werden? In der Technik häufig vorhanden. Kurven durch vergebene Punkte Stützstellen Kurve durch Punkte : Spline Spline: Kurve 3. Ordnung 23 y = a0 + a1 * x + a2 * x² + a3 * x³ Vorteil: - einfache Berechnung - geht durch alle Punkte Nachteil: - maximale Stetigkeit bei der 2. Ableitung (Krümmung) - neigt stark zum Überschwingen schlecht fürs Design Bezier-Kurve Idee: Beschreibung der Kurve durch Stützpunkte und eine Parameterdarstellung Bersteinfunktion 24 (siehe Folien , quadratische Bezier Splines) Bezier mit (n=4) Vorteil: - einfache, glatte Kurve Nachteil: - Kurve geht nur durch Anfangs- und Endpunkt - globalen Einfluss aller Stützstellen schlecht bei Änderungen P 25 B-Splines (Basis Spline) Ziel: globalen Einfluss der Stützpunkte verringern bzw. beseitigen. B-Spline * zusätzlich vorhandenn: Knotenvektor - uniformer Vektor : [000 123 444] - nonformer Vektor: [000 11 22 3 444] ∆ = const. uniform ∆1≠∆2 nonform UBS uniform B-Spline NUBS Non Uniformer B-Spline Basis Spline in rationaler Form BS = Zähler Nenner Uniformer Vektor URBS non uniformer Vektor NURBS (NON uniform rat. Basis Spline) Wichtige neue Eigenschaft: - lokale Wirkung der Stützpunkte ! lokale Manipulation (d.h. nur Auswirkung in der Nähe des bewegten Stützpunktes) Unstetigkeiten durch doppelte Punkte im Knotenvektor modellieren. Durch Wahl der Wichtungsfaktoren lässt sich der Verlauf des Splines stark in Richtung Stützstellen verschieben. (auch Ellipse, Kreis, Parabel, Hyperbel darstellbar) Zur Manipulation des Splines: - Stützstellen - Polygongrad - Knotenvektor - Wichtungsfaktor 26 27 Klausurfragen: 1995 / Freund Es sind 34 Punkte zu erreichen, jede richtige und vollständige Antwort ergibt zwei Punkte. 1.) 2.) 3.) 4.) 5.) 6.) 7.) 8.) 9.) 10.) 11.) 12.) 13.) 14.) 15.) 16.) 17.) 18.) 19.) Rechnen Sie die dezimale Zahl 627 in die entsprechende duale, oktale und hexadezimale Zahl um. Wieviel Byte hat die duale Zahl? Warum werden bei hohem Plottaufkommen keine Stiftplotter eingesetzt? Aus welchen Komponenten besteht die Zentraleinheit (CPU) eines Rechners? Welche 3-D Modelle kennen Sie? Erläutern Sie den Aufbau der Modelle und deren Vor- bzw. Nachteile. Für welche Anwendung wird zwingend ein Flächenmodell benötigt? Begründung! Beschreiben Sie die wesentlichen Merkmale eines kubischen Splines. Skizzieren Sie eine Splinekurve durch P1(0,0), P2(1,2), P3(3,1), P4(5,4) und P5(7,0) Nennen Sie Datenaustauschschnittstellen zwischen heterogenen (unterschiedlichen) CAD-Systemen und erläutern Sie den Ablauf des Datenaustausches! Welche Ziele sollen durch den CAD-Einsatz im Unternehmen erreicht werden? Erläutern Sie den Unterschied zwischen einem Rasterbildschirm und einem Vektorbildschirm. Welche Eigenschaften hat ein multitaskingfähiges Betriebssystem? Nennen Sie Beispiele solcher Betriebssysteme. Wofür werden Variantenprogramme eingesetzt? Welche Voraussetzungen müssen für die Anwendung erfüllt sein? In welcher Form lassen sich CAD-Arbeitsplätze vernetzen? Nennen Sie Zugriffsmöglichkeiten in einem Rechnernetz. Welche Makrotypen kennen Sie? Wozu werden Makros eingesetzt? Welche Relationen kennen Sie im 3D-Flächenmodell? Beschreiben Sie den Unterschied zwischen einem BREP und einem CSG Modell! Beschreiben Sie verschiedene Möglichkeiten zur Erzeugung von Geometrievarianten! Wie lässt sich im CAD-System eine Kollisionsprüfung durchführen? Welche Voraussetzungen (Modell) sind notwendig? Zeichen Sie einen B (Basis)-Spline. Wie viele Schnittstellen gibt es zwischen 3D-CAD-Systemen a) mit Neutral-File b) ohne Neutral-File