Cover ÖFFNE ECHTE DRUSEN FINDE VERBORGENE KRISTALLE! DEIN DRUSEN ADVENTURE GUIDE ENTDECKEN mit DR. COOL Page 1 Was sind Drusen? Drusen sind die vielleicht faszinierendste Gesteinsformation: Sie sind hohle, runde Steine, in denen sich wunderschöne Kristalle gebildet haben. Diese wachsen im Laufe von Jahrmillionen zur Mitte hin und formen allmählich eine funkelnde Schicht. Diese Kristalle bestehen zumeist aus Quarz, Calcit oder Fluorit, manchmal aber auch aus anderen Mineralien. Typisch für Drusen ist eine harte Außenhülle aus Chalcedon oder „welligem“ Quarz, die die Kristalle im Inneren vor der Erosion schützt. Drusen haben normalerweise einen Durchmesser von 2,5 bis 30,5 cm, können aber auch viel größer sein. 2000 wurde in einer alten Silbermine in Spanien eine 8 Meter lange und 2 Meter breite Druse entdeckt. Cool Science Fact = Cool Science Fakt Der Name dieser kugelförmigen Steine stammt von den griechischen Wörtern für „Form der Erde“. Von außen mögen sie wie gewöhnliche Steine aussehen, aber ehe man die Druse nicht geöffnet hat, kann man nicht wissen, welche prächtige Schönheit im Inneren wartet. Page 2 Wie entstehen Drusen? Die wichtigste Voraussetzung für das Entstehen einer Druse ist das Vorhandensein eines Lochs oder eines Hohlraums in dem entsprechenden Stein. Besonders häufig ist das bei Vulkangestein der Fall. Hier entstehen diese Löcher, wenn Gase aus der geschmolzenen Lava austreten. Härtet die Lava aus, werden die Gasblasen als leere Hohlräume konserviert. Das Grundwasser im umgebenden Gestein transportiert aufgelöste Mineralien (u.a. Siliziumdioxid) in den Hohlraum. Die Druse beginnt sich zu bilden, wenn sich eine Lage Siliziumdioxid an den Innenwänden absetzt. Daraus wird schließlich die Chalcedon-Schicht, die die Kristalle schützt. Mehr Grundwasser fließt in den Hohlraum, und eine Mineralien-Schicht nach der anderen lagert sich ab. Sie bilden die nach innen wachsenden Kristalle. Die Hohlräume ermöglichen perfekte Kristall-Formationen. Die Entstehung einer Druse mit großen Kristallen kann hunderte Millionen Jahre dauern! Page 3 Drusen und Mandeln Eine Druse, deren Hohlraum komplett ausgefüllt ist, nennt man Mandel. Die Mandel besteht oft aus kleinen, kompakten Kristall-Formationen aus Achat, Jaspis oder Chalcedon, die wunderschöne, wellige Muster in vielen Farben ergeben. Der einzige Unterschied zwischen einer Druse und einer Mandel besteht darin, dass die Druse hohl und die Mandel massiv ist. Mit Achaten gefüllte Mandeln werden auch manchmal „Donnereier“ genannt. Drusen findet man weltweit, am häufigsten jedoch in Wüsten oder vulkanischen Aschebetten. Einige der spektakulärsten Drusen stammen aus Brasilien, aber auch in den USA kann man fündig werden, beispielsweise in Kalifornien, Arizona, Utah, Nevada, Illinois, Missouri, Kentucky und Iowa. Besonders ergiebig ist das Gebiet um Keokuk in Iowa. Iowa hat die Druse auch zu seinem „Staatstein“ ernannt. Page 4 Wie kannst du Drusen finden? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man eine Druse erkennen kann. Sammler suchen zuerst nach Steinen mit der charakteristischen runden Form. Da Drusen normalerweise aus anderen Mineralien als das umgebende Gestein bestehen, kann man sie leicht unterscheiden. Außerdem ist eine Druse leichter als vergleichbar große Steine, da sie hohl ist. Arten von Drusen Fluoreszierende Drusen Manche Drusen glühen – oder „fluoreszieren“ - unter ultraviolettem Licht. Das gilt insbesondere für Drusen, deren Kristalle aus Fluorit und Calcit bestehen. Page 5 Arten von Drusen Achat Achat ist ein Quarz, der aus winzigen Mikrokristallen besteht. Typisch sind eine sehr feine Körnung, leuchtende Farben und häufig auch Streifen in verschiedenen Farbschattierungen. Amethyst Amethyst gehört zur Familie der Quarze. Seine Farben reichen von hellem Pink zu dunklem Lila, manchmal hat er zusätzliche rote oder blaue Farbtöne. Amethyst-Drusen gehören zu den am meisten geschätzten Exemplaren. Calcit Calcit ist ein häufiger Bestandteil von Kalkstein (einem Sedimentgestein) und daher ein häufiges Mineral in Drusen. Calcit-Kristalle haben drei Seiten und eine Farbpalette von kristallklar bis hin zu roten und orangen Tönen. Page 6 Arten von Drusen Quarz Quarz ist das zweithäufigste Mineral in der Kontinentalkruste der Erde und das häufigste Mineral in Drusen. Quarzkristalle haben sechs Seiten und können je nach Reinheit des Minerals in der Farbigkeit variieren. Der reinste Quarz – oft als Steinkristall bezeichnet – ist farblos und durchsichtig. Drusenquarz Quarz mit winzigen schimmernden Kristallen wird oft Drusenquarz genannt. Eine schnelle Abkühlung während der Entstehung der Druse führt dazu, dass sich auf anderen Mineralien diese Kristalle bilden. Zepterquarz Quarzkristalle werden Zepterquarz genannt, wenn sie eine lange, spitze Form bilden, die einem Königszepter ähnelt. Page 7 So öffnet man eine Druse Trage beim Öffnen einer Druse immer eine Sicherheitsbrille! Es gibt verschiedene Möglichkeiten zum Öffnen einer Druse. Egal welche du wählst – sei geduldig! Wenn du möchtest, dass die Druse in große Stücke zerbricht, kannst du nicht einfach mit einem Hammer drauflos schlagen. Da Drusen hohl sind, bekommst du sonst keine zwei Hälften, sondern jede Menge kleine Stückchen! Mit Hammer und Meißel: Schlage mit Hammer und Meißel eine rund um den Stein laufende Kerbe ein – ähnlich dem Äquator. Aber schlage nicht zu sehr zu! Mache immer weiter, bis in der Druse ein Riss entsteht. Folge diesem Riss rund um die Druse, bis sie sich öffnet. Schlage erst sanft zu und dann etwas mehr, bis der Stein offen ist. Falls Du keinen Meißel hast, kannst du auch nur einen Hammer nehmen, obwohl man dann nicht so genau arbeiten kann. Sockenmethode: Kleinere Kinder schlagen mit dem Hammer oft zu sehr zu, und mit dieser Methode kann man vermeiden, dass Steinstückchen durch die Gegend fliegen und vielleicht jemanden treffen. Packe die Druse in eine Socke und schlage leicht mit dem Hammer drauf. Da du die Druse „polsterst“, erhältst du vermutlich keine so schönen Hälften wie bei der Hammer/Meißel-Methode. Aber vielleicht hast du Glück!