Dein Stock und Dein Stab geben mir Zuversicht

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Dein Stock und Dein Stab
geben mir Zuversicht
Materialien für die orthodoxe
Gemeindekatechese
zu den Mysterien der Einführung in die Kirche
(Taufe, Myronsalbung,
Eucharistie)
Dein Stock und Dein Stab
geben mir Zuversicht
Materialien für die orthodoxe
Gemeindekatechese
zu den Mysterien der Einführung in die Kirche
(Taufe, Myronsalbung,
Eucharistie)
Zusammengestellt von
Kerstin Keller
Düsseldorf 1998
Erstellt im Auftrag der
Ständigen Vertretung der Russischen Orthodoxen Kirche
in Deutschland
Gemeinde Maria Obhut - Düsseldorf
© Dipl.theol. Kerstin Keller
Grüner Weg 40 a, 44791 Bochum
Tel. 0234 - 59 65 45; Fax: 0234 - 50 35 76
E-Mail: [email protected]
IN HÄLT
Inhalt
Vorwort
III
Taufe
1
Die Taufe Jesu Christi
3
Die Taufe der Rus'
11
Das Mysterion der Taufe
17
Myronsalbung
23
Pfingsten - Herabkunft des Heiligen Geistes
25
Das Mysterion der Myronsalbung
33
Die Bedeutung von Taufe und Myronsalbung in
unserem Leben
37
Eucharistie
41
Einsetzung des Abendmahls
43
Die Eucharistie - Die Göttlichen Liturgie
49
Die Bedeutung der Eucharistie in unserem Leben
61
Hinweise zum Lehrmaterial
67
Wortschatz
71
Literatur
76
VORWORT
T u
c o MHOW
6cn:
JK63AT» TBOH H ilAAHL^A TBOA, TA MA 0\frfelllHCTA.
Denn Du b i s t bei mir,
Dein Stock und Dein Stab geben mir Zuversicht!
(Ps
22,4)
Die religionspädagogische Situation
in orthodoxen Gemeinden Deutschlands
Das wandernde Gottesvolk hat der Psalmist vor Augen, wenn er Gott als den guten Hirten beschreibt, der es lagern lässt „auf grünen Auen" und leitet „auf rechten Pfaden, treu seinem Namen", bis es voll Freude ausrufen kann: „Lauter Güte
und Huld werden mir folgen mein Leben lang, und im Hause des Herrn darf ich
wohnen für lange Zeit!" (Ps 22, 2f. 6).
In unseren Tagen ist für viele orthodoxe Christen das Bild vom wandernden Gottesvolk zu einer neuen und sehr direkten Erfahrung geworden: Sie haben aus
verschiedenen Gründen, persönlichen, ökonomischen wie politischen, die alte
Heimat für eine Zeitlang oder auch für immer verlassen und sind zu neuen Ufern
aufgebrochen in eine Gesellschaft, die in vielen Bereichen von anderen Werteordnungen und religiösen wie nichtreligiösen Vorstellungen geprägt ist.
Dies gilt für die „klassischen" Einwanderungsgebiete, vor allem die Vereinigten
Staaten, es gilt aber auch in zunehmendem Maße für die Bundesrepublik
Deutschland, in der inzwischen mehr als 1,2 Millionen orthodoxe Christen unterschiedlicher Herkunft leben1. Während es in den ersten Jahrzehnten der Zuwan-
Vgl. zu den Zahlenangaben: N. Thon, Orthodoxe Christen in Deutschland Versuch einer Statistik, in: Anastasios Kallis / Bischof Evmenios (Tamiolakis) von Lefka
_
_
VORWORT
derung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem Griechen und Serben, die als Arbeitnehmer nach Deutschland kamen, so steigt seit dem Fall der
kommunistischen Regime und der darauf folgenden Öffnung der Grenzen zu
Osteuropa in den letzten fünfzehn Jahren vor allem die Zahl der orthodoxen
Christen aus dem ehemaligen Ostblock dynamisch an. Bedenken wir, dass allein
unter den deutschen Spätaussiedlern und ihren Familienangehörigen, die vor allem aus Russland, der Ukraine und Kazachstan kommen, in den letzten Jahren,
in denen ihre Zahl statistisch genau erfasst wurde, rund 10-12 % orthodoxen
Glaubens sind, so dass wir allein bei ihnen insgesamt von einer Zahl von mehr als
150.000 Personen ausgehen können, die jetzt in Deutschland eine neue Heimat
finden -
viele von ihnen im bevölkerungsreichsten Bundesland
Nordrhein-
Westfalen.
Die jüngere Generation der orthodoxen Christen besucht nahezu ausschließlich2
die deutschen Regelschulen, benutzt also als vorrangige Bildungs- und weitgehend und zunehmend auch Umgangssprache das Deutsche. Aus diesem Grunde
wurde in einigen Bundesländern auch das Unterrichtsfach „Orthodoxe Reiigionslehre" eingerichtet - so zuerst vor über zehn Jahren in Nordrhein-Westfalen, aber
inzwischen auch in Niedersachsen, Bayern und Hessen.
Verschiedene Gründe verhindern allerdings bislang, dass ein flächendeckender
schulischer orthodoxer Religionsunterricht selbst in diesen Bundesländern erfolgen kann: Zum einen lässt die räumliche Verteilung der Orthodoxen nicht überall
die Einrichtung von genügend großen Lerngruppen zu, zum andern mangelt es
bislang noch an Religionslehrerinnen und -lehrern, die fähig sind, auch Kinder
(Hrsg.), Orthodoxie in Begegnung und Dialog - Festgabe für Metropolit Augoustinos,
Münster 1998, 227-233.
2
Versuche des Aufbaus eines eigenen griechischen Schulwesens in Deutschland
haben sich, wie Experten schon vor Jahren feststellten (vgl. D. Hopf, Schulische Aspekte
der griechischen Migration und Remigration, in: A. Kallis (Hrsg.), Dienst am Volk Gottes
- Leben und Wirken der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland / Exarchat
von Zentraleuropa, Herten 1992, 235-247), nicht als förderlich für die Zukunft der Schülerinnen und Schüler erwiesen. So kann nur der ebenfalls schon vor Jahren erhobenen
Forderung zugestimmt werden: „Alle griechischen Kinder und Jugendlichen besuchen
ausnahmslos die deutschen Schulen" (Th. Nikolaou, Perspektiven der griechischorthodoxen Jugend in der Bundesrepublik Deutschland, in: ebd., 219-233; Zitat: 232).
Was für Griechen gilt, gilt in noch größerem Maße für die Angehörigen anderer orthodoxer Völker, die ebenfalls in Deutschland eine langfristige bis dauernde neue Heimat gefunden haben, aber nie über ein eigenes Schulsystem verfügten und nach allem Ermessen auch nicht verfügen werden, wie Serben, Russen, Bulgaren, Rumänen und andere.
IV
VORWORT
unterschiedlicher nationaler Herkunft in der allen gemeinsamen deutschen Unterrichtssprache zu unterrichten3.
Die Ausbildung junger orthodoxer Theologinnen
und Theologen aus allen orthodoxen Diözesen des Landes zu Religionspädagogen, die in der Lage sind, junge Orthodoxe jeder nationalen Herkunft im gemeinsamen Glauben zu unterrichten, ist von daher eine dringliche Aufgabe der Lehrerausbildung, die unverzüglich und energisch angegangen werden muss. Hier
ergibt sich die dringende Notwendigkeit, an verschiedenen Orten Deutschlands
eine Möglichkeit zu einer solchen religionspädagogischen Ausbildung anzubieten
bzw. Fernstudiengänge einzuplanen.
Es wird allerdings auch bei gutem Willen und entsprechender staatlicher Förderung noch eine Weile dauern, bis ein schulischer orthodoxer Religionsunterricht
organisiert werden kann, der wirklich die Mehrzahl der orthodoxen Kinder in
Deutschland erreicht. Offensichtlich ist dies leider noch ein Fernziel!
Bis dahin kann nur die an vielen Orten bewährte Einrichtung eines gemeindlichen
Ersatzunterrichtes die Lücken schließen - und wird dies sicher auch dann tun
müssen, wenn in allen Bundesländern wenigstens in den Ballungsgebieten schulischer orthodoxer Religionsunterricht angeboten werden kann.
Diese gemeindliche Katechese - oft in Anlehnung an angelsächsische bzw. Amerikanische Vorbilder als „Sonntagsschule" bezeichnet (auch wenn sie gegebenenfalls de facto an einem anderen Wochentag stattfindet) - muss aber auch
den Gegebenheiten Rechnung tragen und wird daher in zunehmendem Maße in
deutscher Sprache zu unterrichten sein - sei es, dass an ihr Kinder verschiedener Nationalität teilnehmen, sei es, dass die Kinder und Jugendlichen der Sprache ihrer alten Heimat (die ja in Wirklichkeit oft nicht mehr die ihre, sondern die
ihrer Eltern ist!) nicht mehr in hinreichendem Maße mächtig sind, um sich gerade
über religiöse Fragen zu unterhalten. Das gilt - wie empirische Untersuchungen
3
Dies wird in den jüngeren Einführungserlassen für einen schulischen orthodoxen
Religionsunterricht auch berücksichtigt: Anders als NRW, das unter den Umständen von
1985 noch eine Koppelung des RU mit dem MEU - zumindest als Alternativlösung - zuließ, sieht etwa der niedersächsische Erlass (Erl. d. MK vom 29. 6. 1998 - VORIS 224 10
01 00 40 056) diese Regelung nur noch als Ausnahmefall vor und bestimmt ausdrücklich: „Der orthodoxe Religionsunterricht wird im Regelfall in deutscher Sprache erteilt.
Über Anträge auf Ausnahmegenehmigungen entscheidet die Schulbehörde". Bezüglich
der Lehrkräfte, die den orthodoxen RU erteilen, wird als Bedingung vorgeschrieben,
dass sie „einer der orthodoxen Kirchen angehören, die in der Kommission der orthodoxen Kirchen in Deutschland vertreten sind". Dies bedeutet implizit, dass die Lehrerinnen
V
VORWORT
zeigen - in besonderer Weise für Zuwanderer aus den Ländern der ehemaligen
UdSSR, da hier die Bereitschaft, ja der Wunsch, in Deutschland eine neue Existenz aufzubauen und allenfalls noch zu kurzfristigen Besuchen in die alte Heimat
zu fahren, recht ausgeprägt ist. Insofern verlernen gerade Kinder russischer oder
ukrainischer Familien oft recht rasch die perfekte Beherrschung der Herkunftssprache, erst recht in national gemischten Haushalten.
Man mag dies je nach eigenem Stand als rasche Integration begrüßen oder als
vorschnelle „Germanisierung" bedauern - es ist in jedem Fall ein nicht zu leugnendes Faktum, dem der Religionsunterricht wie die gemeindliche Katechese
Rechnung zu tragen haben. Denn es kann nicht ihre Aufgabe sein, in erster Linie
die nationale Identität zu fördern und zu propagieren, sondern sie sind dazu gerufen, den orthodoxen Glauben zu bewahren und stark zu machen auch für ein
Leben in einer neuen gesellschaftlichen Ordnung und neuen nationalen Umwelt.
Anders gesagt: Das Ziel des Unterrichtes außerschulischer - ist
sei es nun schulischer wie
nicht, dass die Kinder und Jugendlichen Russen oder
Ukrainer oder auch Griechen, Serben, Rumänen oder Bulgaren bleiben, die auf
Grund dieser nationalen Herkunft eben irgendwo und -wie auch Orthodoxe sind,
sondern dass sie gut informierte und gläubige orthodoxe Christen sind und
werden - egal, für welche nationale Identität sie sich letztendlich entscheiden
mögen. Sicher ist in ihrer historischen Entwicklung die Orthodoxe Kirche in vielen
Ländern eine enge Verbindung mit der jeweiligen nationalen Kultur eingegangen
und hat auch besonders in schweren Zeiten der jeweiligen Geschichte vieler
Völker (sei es der Türkenherrschaft auf dem Balkan, der Fremdherrschaft durch
Mongolen oder Polen in Russland und der Ukraine, um nur zwei Beispiele zu
nennen) wesentlich zum Erhalt dieser Kultur und der nationalen
Identität
beigetragen: Das bedeutet aber nicht (und darf nie bedeuten!), dass die
Orthodoxie nur ein Teil eben dieser nationalen Identität wäre, der der Vorrang
ÄV£/Ö7Fherum gesagt, heißt das: Auch in der deutschen Gesellschaft muss ein
Platz für jeden orthodoxen Christen und seine Kirche sein, ob er sich nun als
Ausländer zeitweilig hier aufhält, ob er als Zuwanderer aus einer anderen nationalen Herkunft die deutsche Staatsbürgerschaft erworben hat - oder ob er ganz
in die deutsche Nation hineinwächst. Dies ist seine persönliche Entscheidung, die
und Lehrer jeder orthodoxen Nationalität angehören können.
vi
VORWORT
aber nicht mit seiner religiösen Bindung verknüpft ist. Es kann kein Kriterium des
„Deutschtum" sein, ob jemand orthodoxen oder evangelischen oder katholischen
oder eines anderen oder gar keines Glaubens ist.
Dies ist durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und den darin
enthaltenen Grundsatz der Religionsfreiheit garantiert, an dem alle weiteren Gesetze und Verordnungen zu messen sind. Es setzt aber auch voraus, dass auf
orthodoxer Seite selbst Mittel und Wege gefunden werden, ein orthodoxes Glaubensleben auch für jene zu ermöglichen, die vorrangig und vielleicht bald ausschließlich die deutsche Sprache verwenden werden. Ein Aspekt ist hier die Einrichtung - wenigstens teilweise - deutschsprachiger Gottesdienste, ein anderer
die religiöse Unterweisung in deutscher Sprache. Ein in der Regel mit deutscher
Unterrichtssprache erteilter orthodoxer Religionsunterricht würde nicht nur die
Einrichtung nationenübergreifender Lerngruppen auch in Gebieten ermöglichen,
in denen relativ wenige Orthodoxe leben, würde nicht nur der Lebenswirklichkeit
der meisten Kinder entsprechen, die sich in ihren Sozialkontakten zunehmend
vorrangig des Deutschen bedienen, sondern ganz selbstverständlich auch dazu
beitragen, dass er selbst und darüber hinaus die Orthodoxe Kirche in Deutschland aus ihrer Nischenexistenz heraustreten und als gleichrangiger Partner in der
Ökumene ernst genommen werden.
Hierzu sind jedoch bestimmte Vorarbeiten zu leisten, um die Bedingungen zu
schaffen, unter denen ein Unterricht in deutscher Sprache überhaupt erst möglich wird: Während es nämlich inzwischen schon eine Reihe von guten Editionen
orthodoxer gottesdienstlicher Texte in deutscher Sprache (teils mit Noten) gibt,
die es ermöglichen, ohne Schwierigkeiten wenigstens die Hauptgottesdienste der
Orthodoxen Kirche - auf Wunsch sogar vollständig - in deutscher Sprache zu feiern, besteht im Hinblick auf deutschsprachige Lehr- und Lernmaterialien noch ein
immenser Bedarf, ja man könnte sagen, es gibt fast keine solchen Materialien,
allenfalls ansatzweise für die Hand des Lehrers bzw. der Lehrerin (wie etwa eine
allerdings leider auch nur einen ganzen und einen Teilband umfassende Publikation des Dezernats für Lehrerfort- und Weiterbildung der Bezirksregierung Münster4). Daher kommen im schulischen Religionsunterricht wie in der gemeindlichen
A. Kallis / N. Thon (Hrsg.), Doxologie - Eine Handreichung zum orthodoxen liturgischen Leben (Schriftenreihe zur Lehrerfort- und -Weiterbildung, Heft 3/1992, hrsg.
Vom Dezernat 45.3 des Regierungspräsidenten), Münster, 1992, 140 S.; und: A. Kallis /
VII
VORWORT
Katechese fast ausschließlich fremdsprachige Lehrbücher aus den Heimatländern zum Einsatz, wenn sich nicht der oder die jeweils Unterrichtende die Mühe
der Erstellung eigener Materialien - und dann auch oft in deutscher Sprache gemacht hat.
Das vorliegende Material
Aus dieser Situation sind auch die hier vorgelegten Unterrichtsmaterialien erwachsen: Entstanden aus den Notwendigkeiten der „Sonntagsschule", also der
gemeindlichen Katechese in der Pfarrei Mariä-Obhut bei der Ständigen Vertretung der Russischen Orthodoxen Kirche in Düsseldorf, die die Verfasserin seit
Jahren leitet, beziehen sie die dort gewonnenen Erfahrungen ein und möchten
sie weitergeben zur Nutzung in anderen Gemeinden, aber ggf. auch in der Schule. Auch hier wollen sie - im Sinne des Titels des Materials - „Stock und Stab",
also eine Hilfe sein, auf die sich der Lehrer und die Lehrerin bei ihrer Arbeit stützen können.
Insofern berücksichtigen die Materialien auch die generellen Vorgaben, die durch
die staatlichen Richtlinien für den schulischen Religionsunterricht gemacht werden: Wenn sie sie auch wegen der vordringlichen Ausrichtung auf die Gemeindekatechese und deren besondere Gegebenheiten (vor allem die in der Regel deutlich geringere Stundenzahl) nicht deckungsgleich anwenden können, fühlen sie
sich doch den dort ausgesprochenen Grundsätze verpflichtet, dies umso mehr
als diese Lehrpläne, die inzwischen weitestgehend für die Länder NordrheinWestfalen wie für Bayern vorliegen5, stellen ja in der Tat eine neue Errungenschaft in der deutschen Religionspädagogik dar. Nicht nur, dass sie sich nicht in
N. Thon (Hrsg.), Die Orthodoxe Kirche und ihr Weg in der Geschichte - Teil 1: Begegnung und Auseinandersetzung (Schriftenreihe zur Lehrerfort- und -Weiterbildung, Heft
18/1997, hsg. vom Dezernat 45.3 der Bezirksregierung), Münster, 1996, 206 S.
5
Das Land Niedersachsen greift auf die nordrhein-westfälischen Vorarbeiten zurück und bestimmt: „Dem orthodoxen Religionsunterricht sind bis auf weiteres die Lehrpläne des Landes Nordrhein-Westfalen zur griechisch-orthodoxen Religionslehre
zugrunde zu legen, soweit niedersächsische Bestimmungen nicht entgegenstehen".
VIII
VORWORT
ähnlicher Weise wie ihre römisch-katholischen oder evangelischen bzw. auch jüdischen Entsprechungen auf eine teils mehr als hundertjährige religionspädagogische Tradition stützen konnten: Im gesamten deutschen Sprachraum hat es
vergleichbare orthodoxe Lehrpläne bislang nicht gegeben. 6
Insofern ist auch die Charakterisierung des Faches und seiner Zielsetzungen von
Interesse, wie sie beispielsweise die Oberstufen-Richtlinien von NordrheinWestfalen vornehmen: „Orthodoxie versteht sich als Doxologie. Der orthodoxe
Glaube ist demnach nicht abstrakte Doktrin sondern Lebensweise, die in der Doxologie ihren genuinen Ausdruck erfährt. Die Identität der Orthodoxie spiegelt
sich in der Liturgie wieder, wobei unter Liturgie alles Tun, mit dem die Kirche die
Welt begleitet und zur .Heiligung' der Welt beiträgt, zu verstehen ist. Aufgabe des
Religionsunterrichtes ist es, einer Aufspaltung des menschlichen Lebens in eine
.himmlische' und eine .irdische' Sphäre entgegenzuwirken, um einen ganzheitlichen Lernprozess und eine ganzheitliche Betrachtung der Welt zu ermöglichen.
Daraus geht hervor, dass sich der junge Mensch mit der Kirche für die Gesamtschöpfung einsetzen muss. Deshalb ist nach orthodoxem Verständnis Orthodoxie
immer zugleich auch Orthopraxie."7
Gerade von diesem Grundsatz geht auch das vorliegende Material aus, wenn es
die liturgische Erfahrung der Kinder zum Ausgangspunkt der Katechese nimmt zugleich aber auch berücksichtigt, dass die Gottesdienste zwar glücklicherweise
von unseren Kindern und Jugendlichen noch in recht großem Umfang besucht,
aber keineswegs immer ganz oder auch nur überwiegend verstanden werden. Ein
Grund hierfür ist sicher, dass die zumeist verwandten liturgischen Sprachen wie
das byzantinische Griechisch und das Kirchenslawisch sich ihrerseits noch einmal
- teils beträchtlich - von der neugriechischen, russischen, ukrainischen, serbischen oder bulgarischen Umgangssprache unterscheiden, ein anderer aber
auch, dass das „Gesamtkunstwerk" der orthodoxen Liturgie ebenso bewun6
Bei den sog. „Lehrplänen", die das österreichische Bundesministerium für Unterricht und Kunst für den Syrisch-Orthodoxen Religionsunterricht an Pflichtschulen, mittleren und höheren Schulen (BGBl. Nr. 467/1988) am 2. August 1988 und für den griechisch-orientalischen (orthodoxen) Religionsunterricht (BGBl. Nr. 441/1991) veröffentlicht hat, handelt es sich nach hiesigen Begriffen nicht um eigentliche Richtlinien oder
Lehrpläne, sondern lediglich um grobe Stoffpläne, wie sich aus einem Vergleich des Umfangs ergibt: Die österreichischen Pläne haben 4 bzw. 5 Seiten, der NRWOberstufenplan 97.
7
Richtlinien, 22 f.
IX
VORWORT
dernswert und aussagekräftig ist, wie es einer Einführung in seine Symbolwelt
bedarf, um sich wirklich zu erschließen. Wenn wir dann noch berücksichtigen,
dass ein erheblicher Teil auch der Elterngeneration auf Grund seiner Erziehung in
einer vom Staatsatheismus geprägten Welt im real existierenden Sozialismus
kaum genügend fundierte und adäquate religiöse Kenntnisse mitbringt, um diese
jetzt an ihre Kinder weiterzugeben, wird die dringende Notwendigkeit einer regelmäßigen Katechese und dieser (wie hoffentlich noch vieler anderer nachfolgender!) Materialien umso deutlicher. Ihm ist von daher weite Verbreitung, kritische Aufnahme und vor allem eine lebendige Umsetzung in die Praxis zu wünschen! Möge es auch zur Nachahmung und zur konstruktiven Auseinandersetzung anregen, denn nur im Erfahrungsaustausch kann eine Verbesserung und
nach Möglichkeit eine Vervollkommung erreicht werden - einem Erfahrungsaustausch, an dem alle an der religiösen Unterweisung junger Orthodoxer in diesem
Lande beteiligten Personen mitwirken sollten: Lehrer und Lehrerinnen, Katechetinnen und Katecheten wie Eltern und Geistliche - nicht zuletzt die Schülerinnen
und Schüler selbst.
Nikolaj Thon
Geschäftsführer der
Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland
- Verband der Diözesen -
X
TAUFE
TAUFE
1.
Die Taufe Jesu
2.
Die Taufe der Rus'
3.
Das Mysterion der Taufe
1
TAUFE
Die Taufe Jesu Christi
Die Taufe Jesu Christi
Biblischer Text: Matthäus 3, 13-17; Markus 1,9-11; Lukas 3, 21-22;
Johannes 1, 31-34.
Inhalt und Bedeutung: 12 Tage nach dem Christgeburtsfest (Weihnachten) feiert die Kirche das Fest der Taufe Christi durch seinen Vorläufer Johannes den Täufer im Jordan, also am 6. Januar (entspricht
dem 19.1. bei Verwendung des julianischen Kalenders); sie steht am
Beginn seines öffentlichen Auftretens und Wirkens. Wir nennen dieses
Fest Theophanie, was „Erscheinung Gottes" bedeutet, denn in der
Taufe Christi erscheint Gott direkt den Menschen:
- Gott offenbart sich als der dreieinige Gott, als der eine Gott in drei
Personen:
• Gott der Vater, der hier unsichtbar aus dem Himmel
spricht
• Gott der Sohn, der Mensch geworden und im Jordan
getauft worden ist
• Gott der Heilige Geist, der in Gestalt einer Taube auf
Christus herabkommt;
- Christus wird als Gottes Sohn bezeugt, sowohl durch die Worte des
Vaters „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe",
als auch durch das sichtbare Herabkommen des Heiligen Geistes auf
ihn.
Diese Erscheinung Gottes ist eine Erleuchtung für die Gläubigen, denn
sie vermögen dadurch Gott zu erkennen.
Auch die Materie bleibt von der Taufe Christi nicht unberührt: Indem
Christus in das Wasser des Jordans hineinstieg und untertauchte, heiligt und verwandelt er die Schöpfung.
Umsetzung im Unterricht:
- Zunächst wird die Geschichte von der Taufe Christi erzählt oder aus
einer altersgemäßen Kinderbibel (vor-) gelesen.
- Die Kinder sollen dann anhand der Ikonenvorzeichnung die Geschichte nacherzählen. Die dargestellten Personen sollen benannt werden:
3
TAUFE
Christus, Johannes der Täufer, die Engel (diese sind im biblischen Bericht nicht erwähnt, werden aber auf den Ikonen dargestellt; sie stellen
die Vertreter der himmlischen Sphäre dar). Die Darstellung des einen
Gottes in seinen drei Personen soll herausgearbeitet werden: Gott der
Vater (symbolisiert durch das Himmelssegment) - Gott der Sohn - Gott
der Heilige Geist (durch die Taube im himmlischen Lichtstrahl).
- Die Kinder sollen die Ikone vervollständigen: es fehlen die Namenszüge bei Christus und Johannes dem Täufer, es fehlt die Benennung
der Ikone; zum himmlischen Lichtstrahl können die Worte Gottes ergänzt werden; unter die Ikone kann das Troparion geschrieben werden. Fällt den Kindern das Schreiben schwer, können die Texte auch
ausgeschnitten und aufgeklebt werden. Abschließend sollte die Ikone
ausgemalt werden; eine farbige Vorlage kann für die Farbgebung hilfreich sein.
- Das Troparion sollte gemeinsam besprochen und erklärt werden. Die
fortgeschritteneren Kinder können es auch auswendig lernen; empfehlenswert ist es, das Troparion auch gemeinsam zu singen.
Troparion zur Taufe Christi (im 1. Ton):
Als im Jordan Du wurdest, Herr, getauft,
wurde geofferibart die Anbetung der Dreiheit.
Des Vaters Stimme legte Zeugnis für Dich ab,
da er Dich nannte den geliebten Sohn,
und der Geist in Gestalt einer Taube
bekräftigte die Gewissheit des Wortes.
Erschienen bist du, Christus Gott,
und hast die Welt erleuchtet, Ehre sei Dir!
Во Иордане крещающуся Тебе, Господи,
Тройческое явися поклонение:
Родителев бо глас свидетельствоваше
Тебе, возлюбленнаго Тя Сына именуя,
и Дух, в виде голубине,
извествоваше словесе утверждение.
Явлейся, Христе Боже,
и мир просвещен, слава Тебе!
4
Die Taufe Jesu Christi
TROPARION -1. T O N
gek. gräko-russ.
Choral
dan Du wurdest, Herr, ge-taijift, / wur-de geoffenbart
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die Anbetung der Drei-heit. / Des Va - ters Stimme legte Zeug-
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und hast die Welt erleuchtet. Eh - re sei
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5
TAUFE
Wortschatz:
Christgeburtsfest - Рождество Христово
Dreieinigkeit - Троица
Engel - ангел
Erleuchtung - просвещение
Erscheinung - явление
Gottes Sohn - Сын Божий
Heiliger Geist - Святый Дух
Hl. Johannes der Täufer - Св. Иоан Креститель/ der Vorläufer Предтеча
Offenbarung - откровение
Taube - голубь
Taufe - крещение
Theophanie - Богоявление
6
TAUFE
Texte zum Einfügen in die Ikone:
Taufe des Herrn
Крещение Господне
IC xc
1С
Hl. Johannes
Св. Иоан
Dies ist mein geliebter Sohn,
Сей есть Сын Мой возлюбленный,
an dem ich Wohlgefallen habe!
в Котором Мое благоволение!
8
хс
Die Taufe Jesu Christi
Matthäus 3, 13-17
Die Taufe Jesu
13
Dann kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu
lassen.
14
Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich
habe nötig, von dir getauft zu werden. Und du
kommst zu mir?
15
Jesus aber antwortete und sprach zu ihm:
Laß es jetzt <so sein>! Denn so gebührt es uns,
alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da läßt er ihn.
16
Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe, die
Himmel wurden ihm geöffnet, und er sah den
Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und
auf sich kommen.
17
Und siehe, eine Stimme <kommt> aus den
Himmeln, welche spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.
Крещение Иисуса
13
Тогда приходит Иисус из Галилеи
на Иордан к Иоанну креститься от
него.
14
Иоанн ж е удерживал Его и говорил: мне надобно креститься от Тебя,
и Ты ли приходишь ко мне?
15
Но Иисус сказал ему в ответ:'
оставь теперь, ибо так надлежит нам
исполнить всякую правду. Тогда
Иоанн допускает Его.
16
И, крестившись, Иисус тотчас вышел из воды, - и се, отверзлись Ему
небеса, и увидел Иоанн Духа Божия,
Который сходил, как голубь, и ниспускался на Него.
17
И се, глас с небес глаголющий:
Сей есть Сын М о и возлюбленный, в
Котором М о е благоволение.
Markus 1, 9-11
9
Und es geschah in jenen Tagen: Jesus kam
von Nazareth in Galiläa und wurde von Johannes im Jordan getauft.
10
Und sobald er aus dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich teilen und den
Geist wie eine Taube auf ihn herabfahren.
11
Und eine Stimme kam aus den Himmeln:
Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich
Wohlgefallen gefunden.
9
И было в те дни, пришел Иисус из
Назарета Галилейского и крестился
от Иоанна в Иордане.
10
И когда выходил из воды, тотчас
увидел Иоанн разверзающиеся небеса
и Духа, как голубя, сходящего на Него.
11
И глас был с небес: Ты Сын Мой
возлюбленный, в Котором М о е благоволение.
Lukas 3, 21-22
21 Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft war und betete,
daß der Himmel geöffnet wurde
22
und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt
wie eine Taube auf ihn herabstieg und eine
Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein
geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen
gefunden.
21
Когда ж е крестился весь народ,
и Иисус, крестившись, молился: отверзлось небо,
22
и Дух Святый ннсшел на Него в
телесном виде, как голубь, и был глас
с небес, глаголющий: Ты Сын Мой
Возлюбленный; в Тебе М о е благоволение!
9
Die Taufe der Rus'
Die Taufe der Bus'
Text aus der Chronik des Nestor (zusammengestellt Anfang 12.
Jahrhundert):
„Auf Gottes Geheiß aber erkrankte Vladimir (der noch heidnische Fürst
der Rus') damals an den Augen und konnte nichts sehen. Er war sehr
betrübt und wusste nicht, was er tun sollte. Die Kaisertochter aber
(aus Konstantinopel, seine christliche Braut) sandte zu ihm und ließ
ihm sagen: „Wenn du diese Krankheit los sein willst, dann lass dich
schnell taufen." ... Und Vladimir befahl, ihn zu taufen. ... Und als der
Bischof ihm die Hand auflegte, wurde Vladimir sehend. Vladimir aber
sah diese plötzliche Heilung und lobte Gott: „Jetzt habe ich den wahren Gott erkannt!" ...
Als Vladimir nach Kiev kam, befahl er die heidnischen Götzenbilder
umzustürzen, die einen umzuhacken, die anderen dem Feuer zu überantworten. ... Dann schickte Vladimir Boten durch die ganze Stadt und
ließ verkünden: „Wer sich nicht morgen am Fluss einfindet, sei er reich
oder arm oder ohne jeglichen Besitz oder ein Knecht, der soll mir verhasst sein." ... Am anderen Morgen aber ging Vladimir mit den Priestern ... an den Dnjepr; dort hatten sich zahllose Leute versammelt. Sie
stiegen ins Wasser, die einen bis zum Hals, die anderen bis zur Brust,
die Jungen aber bis über die Hüften nahe beim Ufer; andere wieder
hielten Kinder auf dem Arm. Die Erwachsenen aber wateten durch den
Fluss zu den Priestern hin. Die Priester aber standen an einem Fleck
und vollzogen die Gebete. Und es war eine Freude zu sehen im Himmel und auf der Erde, da soviel Seelen gerettet wurden. Der Teufel
aber stöhnte: "Weh mir, dass ich von hier vertrieben werde! ... Ich werde in diesen Ländern schon nicht mehr herrschen!" Das getaufte Volk
aber ging heim, jeder in sein Haus. Vladimir aber war froh, dass er
selbst und sein Volk Gott erkannt hatten. Er schaute zum Himmel empor und sprach: „Christus, Gott, der Du Himmel und Erde gemacht
hast. Schau herab auf dieses neue Volk und schenke ihnen, Herr, Dich
zu erkennen, den wahrhaften Gott, wie Dich die christlichen Länder erkannt haben. Stärke auch in ihnen den rechten und unverfälschten
Glauben, und hilf mir, o Herr, gegen den bösen Feind den Teufel, auf
dass ich, vertrauend auf Dich und Deine Macht, seine Ränke besiege."
Und nachdem er so gesprochen hatte, befahl er Kirchen zu zimmern ...
Und er begann, in den Städten Kirchen aufzurichten und Priester ein11
TAUFE
zusetzen und das Volk in den Städten und Dörfern zur Taufe zu führen."
Inhalt und Bedeutung: Nach der kirchlichen Überlieferung hat das
russische Volk im August 988 den orthodoxen Glauben angenommen.
Dieses Ereignis, das wir „Taufe der Rus'" nennen, also die Taufe des
hl. apostelgleichen Fürsten Vladimir und auf seinen Befehl hin der Bevölkerung, ist also die Geburtsstunde der Orthodoxen Kirche in Russland.
Im Verlust des Augenlichts Vladimirs und seiner Wiedererlangung nach
der Taufe wird dramatisch veranschaulicht, was die Erleuchtung der
Gläubigen durch die Taufe bedeutet, nämlich die Erkenntnis Gottes:
der Blinde wird sehend - der, der Gott vorher nicht erkannte, erkennt
ihn nun: „Jetzt habe ich den wahren Gott erkannt!"
Umsetzung im Unterricht:
- Zunächst wird der Text aus der Chronik des ehrwürdigen Nestor, eines Mönches aus dem Kiever Höhlenkloster, gelesen und erläutert.
- Die Kinder sollen dann die einzelnen Teile der Ikone ausschneiden
und auf einem Blatt Papier richtig zusammengesetzt aufkleben. Die
Personen/Personengruppen sollen benannt werden und die Namen
des Herrn und der vier Heiligen ergänzt werden (entweder selbst
schreiben oder ausschneiden und aufkleben lassen): Christus im Himmelssegment; in der Mitte vor der Kirche mit dem großen Kreuz in der
Hand der Apostel Andreas, der der Überlieferung nach als erster das
Evangelium in der Rus' gepredigt hat; links von ihm (vom Betrachter
aus gesehen) der hl. Fürst Vladimir; rechts neben dem Apostel Vladimirs Großmutter, die hl. Fürstin Olga, die schon zuvor das Christentum
angenommen hatte; am rechten Rand in der Mitte der Ikone der hl.
Mönch und Chronist Nestor, aus dessen Chronik unsere Erzählung
stammt; unter ihm in weißen Gewändern die bereits Getauften; in der
Mitte der Ikone im Fluss Dnjepr die Täuflinge; am linken Rand der Ikone in der unteren Hälfte die Kleriker, die das Volk taufen.
- Die Ikone der Taufe Christi und diese der Taufe der Rus' können verglichen werden; beide haben die gleiche Grundstruktur. Abschließend
soll die Ikone ausgemalt werden.
- Für jüngere Kinder sollte die Geschichte altersgemäß erzählt werden
und dann die Umrisszeichnung (nicht das Puzzle) ausgemalt werden.
12
Die Taufe der Rus'
Text in Russisch:
По божественному промыслу разболелся'в то время Владимир глазами и не видел ничего. И скорбел сильно и не знал, Что сделать. И послала к нему царица
сказать: «Если хочешь избавиться от болезни этой, то крестись
поскорей; если же не крестишься, то не избудешь недуга своего».
Услышав это, Владимир сказал: «Если вправду исполнится это,
то поистине велик бог христианский». И повелел крестить себя.
Ёпископ же корсунский с царицыными попами, огласив, крестил Владимира. И когда возложил руку на него, тотчас же
прозрел он. Ощутив свое внезапное исцеление, Владимир
прославил бога: «Теперь узнал я бога истинного».
сам вернулся в Киев. И когда пришел, повелел
опрокинуть идолы — одних изрубить, а других сжечь.
Затем послал Владимир по всему городу со словами: «Если не придет кто завтра
на реку — будь то богатый или бедный, или нищий, или раб —
да будет мне враг». Услышав это, с радостью пошли люди,
ликуя и говоря: «Если бы не было это хорошим, не приняли
бы это князь и бояре». На следующий же день вышел Владимир с попами царицыными и корсунскими на Днепр, и сошлось
там людей без числа. Вошли в воду и стояли там одни до шеи,
другие по грудь, молодые же у берега по грудь, некоторые
держали младенцев, а уже взрослые бродили, попы же совершали молитвы, стоя на месте. И была видна радость на небе и
на земле по поводу стольких спасаемых душ; а дьявол говорил,
•стеная: «Увы мне! Прогоняют меня отсюда! Здесь думал я
обрести себе жилище, ибо здесь не слышно было учения апо•втольского, не знали здесь бога, но радовался я служению тех,
служил мне. И вот уже побежден я невеждой, а не апоми и не мучениками; не буду уже царствовать более в этих
шах» Люди же, крестившись, разошлись по домам. Владиже был рад, что познал бога сам и люди его, посмотрел
вэбо и сказал: «Христос бог, сотворивший небо и землю!
ляни на новых людей этих, и дай им, господи, познать тебя,
истинного бога, как познали тебя христианские страны. Утверди в них правильную и неуклонную веру, и мне помоги, господи, против дьявола, да одолею козни его, надеясь на тебя и
иа твою силу». И, сказав это, приказал рубить церкви и ставить их по тем местам, где прежде стояли кумиры. И поставил
церковь во имя святого Василия на холме, где стоял идол
Перуна и другие и где творили им требы князь и люди. И по
другим городам стали ставить церкви и определять в них попов,
и приводить людей на крещение по всем городам и селам.
Р
13
TAUFE
Texte zum Einfügen in die Ikone:
Die Taufe der Rus'
Крещение Руси
IC xc
1С хс
Hl. Apostel Andreas
св. апостол Андрей
Hl. Fürst Vladimir
св. князь Владимир
Hl Fürstin Olga
св. княгиня Ольга
14
Das Mysterion der Taufe
Das Mysterion der Taufe
Bedeutung: Nach dem Vorbild der Taufe Christi und auf seinen Befehl
hin (Matthäus 28,19: „Darum geht hin und macht alle Völker zu Jüngern
und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes") werden Gläubige bei ihrer Aufnahme in die Kirche getauft. Die Taufe wird seit alters her auch „Erleuchtung" genannt, denn in
der Taufe wird der Täufling erleuchtet durch die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes, er tritt aus der Finsternis hinein in das göttliche Licht. Es
werden sowohl Erwachsene wie auch Kinder getauft, denn keiner ist von
der Gnade Gottes ausgeschlossen.
Der wichtigste Teil des Taufritus' ist das dreimalige Untertauchen des
Täuflings in das Wasser (ist Untertauchen aus besonderen Gründen
unmöglich, dann dreimaliges Übergießen mit Wasser) im Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Dies beinhaltet zwei
Aspekte: 1) Die Taufe symbolisiert, dass der Täufling mit Christus gestorben und begraben ist und mit Christus wieder auferstanden ist: So
wie Christus gestorben und begraben war, so taucht der Täufling mit
ihm im Wasser unter wie in den Tod und das Grab, und so wie Christus
vom Tod erstanden ist, so taucht der Täufling mit ihm wieder aus dem
Wasser wie aus dem Grabe auf. Der Getaufte ist wiedergeboren durch
die Taufe. Indem Christus den Tod überwunden hat, schenkt er dem
Getauften das Leben. Durch die Taufe erhält der Täufling Anteil an
Christus, er wird eingegliedert in den Leib Christi, die Kirche (vgl. Römer 6, 1-11);
2) Die Taufe hat eine reinigende Wirkung, denn durch die Taufe geschieht Vergebung der Sünden. So wie das Wasser den Schmutz vom
Körper abwäscht, so reinigt das Wasser der Taufe den Täufling von seinen Sünden. Dies wird auch durch die weiße Farbe des Taufkleides
ausgedrückt, mit dem der Getaufte direkt nach seiner Taufe bekleidet
wird.
Zum feierlichen Taufritus in der Kirche gehören:
- die Absage des Täuflings bzw. seines Paten, wenn es sich um ein Kind
handelt, an den Satan (Priester: „Entsagst du dem Satan und allen seinen Werken ...?" - Täufling bzw. Pate: „Ich entsage."),
- das Sprechen des Glaubensbekenntnisses durch den Täufling bzw.
Paten,
17
TAUFE
- die Weihe des Taufwassers durch den Priester,
- die Weihe des Salböls und die Salbung des Täuflings an Stirn, Brust,
zwischen den Schultern, an Händen und Füßen, als Zeichen dafür, dass
der Täufling ein Mitstreiter Christi wird
- die Taufe selbst,
- das Bekleiden des Täuflings mit dem weißen Gewand, dem Gewand
der Gerechtigkeit. Oft bekommt der Täufling dann auch ein kleines
Tauf kreuz an einer Halskette umgetan.
Unmittelbar danach folgt das Mysterion der Myronsalbung, die Stärkung
des Neugetauften durch den Heiligen Geist.
Umsetzung im Unterricht:
- Schön wäre es, wenn die Kinder bei einer Taufe dabei sein könnten.
Das Betrachten eine Videoaufnahme einer Taufe hat den Vorteil, das
man das Band auch anhalten kann, um Dinge zu erklären, oder eine
Stelle noch einmal anschauen kann. Der Ablauf der Taufe und ihre Bedeutung können entweder davor oder danach besprochen werden.
- Um den Kinder ihre eigene Taufe ins Bewusstsein zu bringen, die die
meisten ja nicht bewusst miterlebt haben dürften, sollen sie die Teile
des Taufbecken des Basteibogens ausmalen und zusammenkleben und
dann zuhause (mit Hilfe ihrer Eltern) beschriften. Das Taufbecken ohne
Kerzen und Beschriftung (I) wird ausgeschnitten, entlang der gestrichelten Linie geknickt und so mit dem Seitenstreifen aufgeklebt, dass dieses Taufbecken (I) genau die entsprechenden Teile von Taufbecken II
überdeckt; durch Aufklappen des neutralen „oberen" Taufbeckens werden dann die Daten der eigenen Taufe sichtbar.
Wortschatz:
Glaubensbekenntnis - Символ веры
Myronsalbung - миропомазание
Öl - елей
Pate - восприемник, крестник
Salbung - помазание
Taufkreuz - нательный крестик
Täufling - крещаемы
Untertauchen - погружение
18
I
с * к *
P^tkUtL
MYRONSALBUNG
M YRONSALBUNG
1.
Pfingsten - Herabkunft des Heiligen
Geistes
2.
Das Mysterion der Myronsalbung
3.
Die Bedeutung von Taufe und
Myronsalbung in unserem Leben
23
MYRONSALBUNG
24
Pfingsten
Pfingsten - Herabkunft des Heiligen Geistes
Biblischer Text: Apostelgeschichte 2, 1-41.
Inhalt und Bedeutung: Mit der Herabkunft des Heiligen Geistes am
Pfingstfest erfüllt sich die Verheißung Christi, die er seinen Jüngern für
die Zeit nach seiner Rückkehr zum Vater in den Himmel gegeben hatte: „Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, damit er in Ewigkeit bei euch sei, den Geist der Wahrheit
... . Ihr erkennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird" (Johannes 14, 16-17). Diese Verheißung galt nicht nur für die Zeit der
Apostel, sondern für alle Zeit, das bedeutet für die ganze Geschichte
der Kirche. Das heißt, dass Gott für uns nicht der Ferne bleibt, unerreichbar und unzugänglich, sondern durch den Heiligen Geist immer
bei uns und uns nahe ist und uns beisteht.
Als die Apostel durch den Heiligen Geist erfüllt waren, konnten sie nun
öffentlich Zeugnis von Christus ablegen, so wie es der Heilige Geist
ihnen eingab. Das Wunder dabei war, dass die anwesenden Menschen, die aus vielen verschiedenen Ländern kamen und daher auch
verschiedene Sprachen hatten, die Apostel in ihrer je eigenen Sprache
reden hörten. Durch den Heiligen Geist ist die Trennung unter den
Menschen, die die Vielfalt der Sprachen mit sich bringt, aufgehoben
(vgl. Genesis 11, 1-9: Der Turm zu Babel); alle sind nun vereint im Lob
und der Verherrlichung Gottes.
Umsetzung im Unterricht:
- Zunächst wird die Pfingstgeschichte erzählt oder aus einer altersgemäßen Kinderbibel (vor-)gelesen.
- Die Kinder sollen die Geschichte nacherzählen.
- Die im biblischen Bericht genannten Länder, aus denen die Zeugen
des Pfingstwunders stammen (Apostelgeschichte 2, 9-11a), sollen
gemeinsam auf der ersten Landkarte gesucht, dann farbig markiert
werden und jeweils durch eine Linie mit dem Ort Jerusalem, wo das
Pfingstereignis geschah, verbunden werden.
- Dann soll gemeinsam überlegt werden, was die Herkunftsländer der
Gemeindeglieder Ihrer Gemeinde sind; diese sollen auf der zweiten
25
Pfingsten
Pfingsten - Herabkunft des Heiligen Geistes
Biblischer Text: Apostelgeschichte 2, 1-41.
Inhalt und Bedeutung: Mit der Herabkunft des Heiligen Geistes am
Pfingstfest erfüllt sich die Verheißung Christi, die er seinen Jüngern für
die Zeit nach seiner Rückkehr zum Vater in den Himmel gegeben hatte: „Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, damit er in Ewigkeit bei euch sei, den Geist der Wahrheit
... . Ihr erkennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird" (Johannes 14, 16-17). Diese Verheißung galt nicht nur für die Zeit der
Apostel, sondern für alle Zeit, das bedeutet für die ganze Geschichte
der Kirche. Das heißt, dass Gott für uns nicht der Ferne bleibt, unerreichbar und unzugänglich, sondern durch den Heiligen Geist immer
bei uns und uns nahe ist und uns beisteht.
Als die Apostel durch den Heiligen Geist erfüllt waren, konnten sie nun
öffentlich Zeugnis von Christus ablegen, so wie es der Heilige Geist
ihnen eingab. Das Wunder dabei war, dass die anwesenden Menschen, die aus vielen verschiedenen Ländern kamen und daher auch
verschiedene Sprachen hatten, die Apostel in ihrer je eigenen Sprache
reden hörten. Durch den Heiligen Geist ist die Trennung unter den
Menschen, die die Vielfalt der Sprachen mit sich bringt, aufgehoben
(vgl. Genesis 11, 1-9: Der Turm zu Babel); alle sind nun vereint im Lob
und der Verherrlichung Gottes.
Umsetzung im Unterricht:
- Zunächst wird die Pfingstgeschichte erzählt oder aus einer altersgemäßen Kinderbibel (vor-)gelesen.
- Die Kinder sollen die Geschichte nacherzählen.
- Die im biblischen Bericht genannten Länder, aus denen die Zeugen
des Pfingstwunders stammen (Apostelgeschichte 2, 9-11a), sollen
gemeinsam auf der ersten Landkarte gesucht, dann farbig markiert
werden und jeweils durch eine Linie mit dem Ort Jerusalem, wo das
Pfingstereignis geschah, verbunden werden.
- Dann soll gemeinsam überlegt werden, was die Herkunftsländer der
Gemeindeglieder Ihrer Gemeinde sind; diese sollen auf der zweiten
36
MYRONSALBUNG
Landkarte gesucht und ebenfalls farbig markiert werden. Dann soll der
Ort, an dem sich Ihre Gemeinde befindet, an der passenden Stelle in
die Landkarte eingezeichnet und mit dem Ortsnamen versehen werden, und die farbig markierten Länder durch Linien mit diesem Ort
verbunden werden.
- Mit jüngeren Kindern sollte die Umrisszeichnung der Pfingstikone
ausgemalt werden.
- Das Pfingsttroparion sollte mit den Kindern besprochen und geübt
werden.
Troparion zum Pfingstfest (im 8. Ton):
Gepriesen bist Du, Christus, unser Gott,
denn zu Allweisen hast Du die Fischer gemacht,
als Du ihnen herabgesandt hast den Heiligen Geist,
und hast durch sie ins Netz gezogen den Erdkreis.
Menschenliebender, Ehre sei Dir!
Благословен еси, Христе Боже наш,
Иже премудры ловцы явлей,
низпослав им Духа Святаго,
и теми уловлей Вселенную,
Человеколюбие, слава Тебе!
Wortschatz:
Flammenzungen - огненные языки
Heiliger Geist - Святый Дух
Herabkunft - сошествие Святаго Духа
Pfingsten - Пятидесятница
Turm zu Babel - башня Вавилонская
Zeugen - свидетели
37
Pfingsten
TROPARION - 8. T O N
%WMM T-H- W—PW
gek. Kiever Choral
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e-prie-sen bist Du, Chri-stus, un-ser Gott. / Denn zu All-wei •
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sen hast Du die Fi-scher ge-macht, / als Du ih-nen her-ab-ge-
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38
MYRONSALBUNG
Деяния 2
Apostelgeschichte 2
Das Kommen des Heiligen Geistes
Пришествие Святого Духа
2
При наступлении дня Пятидесятницы все они были единодушно
вместе.
2
И внезапно сделался шум с неба,
как бы от несущегося сильного ветра,
и наполнил весь дом, где они находились.
3
И явились им разделяющиеся
языки, как бы огненные, и почили по
одному на каждом из них.
4
И исполнились все Духа Святаго,
и начали говорить на иных языках,
как Дух давал им провещевать.
5
В Иерусалиме ж е находились Иудеи, люди набожные, из всякого народа под небом.
6
Когда сделался этот шум, собрался народ, и пришел в смятение, ибо
каждый слышал их говорящих его
наречием.
7
И все изумлялись и дивились, говоря между с о б о ю : сии говорящие не
все ли Галилеяне?
I
Как ж е мы слышим каждый собственное наречие, в котором родились.
9
Парфяне, и Мидяне, и Еламиты, и
жители Месопотамии, Иудеи и Каппадокии, Понта и \сии,
10
Фригии и Па дфилии, Египта и
частей Ливии, пр Iлежащих к Киринее, и пришедши ·. из Рима, Иудеи и
прозелиты,
II
критяне и аравитяне, слышим их
нашими языками говорящих о великих делах Б о ж и и х ?
12
И изумлялись все и, недоумевая,
говорили друг другу: что это значит?
13
А иные, насмехаясь, говорили:
они напились сладкого вина.
Und als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war,
waren sie alle an einem Ort beisammen.
Und plötzlich geschah aus dem Himmel
ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen.
3
Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen
wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden
einzelnen von ihnen.
4
Und sie wurden alle mit Heiligem Geist
erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu
reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
5
Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer, von jeder Nation unter
dem Himmel.
* Als aber dieses Geräusch entstand, kam
die Menge zusammen und wurde bestürzt,
weil jeder einzelne sie in seiner eigenen
Mundart reden hörte.
7
Sie entsetzten sich aber alle und wunderten sich und sagten: Siehe, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer?
* Und wie hören wir <sie>, ein jeder in unserer eigenen Mundart, in der wir geboren sind:
9
Parther und Meder und Elamiter und die
Bewohner von Mesopotamien und von Judäa
und Kappadozien, Pontus und Asien
10
und Phrygien und Pamphylien, Ägypten
und den Gegenden von Libyen gegen Kyrene
hin und die <hier> weilenden Römer, sowohl
Juden als Proselyten,
11
Kreter und Araber - <wie> hören wir sie
von den großen Taten Gottes in unseren Sprachen reden?
12
Sie entsetzten sich aber alle und waren in
Verlegenheit und sagten einer zum anderen:
Was mag dies wohl sein?
13
Andere aber sagten spottend: Sie sind voll
süßen Weines.
2
M
Petrus aber stand auf mit den Elfen, erhob
seine Stimme und redete zu ihnen: Männer von
Judäa und ihr alle, die ihr zu Jerusalem wohnt,
dies sei euch kund, und hört auf meine Worte!
15
Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr
meint, denn es ist die dritte Stunde des Tages;
16
sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist:
17
»Und es wirff geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, daß ich von meinem Geist
ausgießen werde auf alles Fleisch, und eure
Söhne und eure Töchter werden weissagen, und
eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und
eure Altesten werden Traumgesichte haben;
39
2
,4
Петр ж е , став с одиннадцатью,
возвысил голос свой и возгласил им:
мужи Иудейские, и все живущие в
Иерусалиме! сие д 1 будет вам известно, и внимайте слс >ам моим:
15
они не пьяны, л вы думаете, ибо
теперь третий час дня;
" н о это есть предреченное пророком Иоилем:
17
«И будет в последние дни, говорит
Бог, излию от Духа Моего на всякую
плоть, и будут пророчествовать сыны
ваши и дочери ваши; и ю н о ш и ваши
будут видеть видения, и старцы ваши
сновидениями вразумляемы будут.
Pfingsten
18
und sogar auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem
Geist ausgießen, und sie werden weissagen.
" Und ich werde Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf der Erde: Blut und
Feuer und Rauchdampf;
30
die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große
und herrliche Tag des Herrn kommt.
21
Und es wird geschehen: jeder, der den
Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet
werden.«
22
Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus,
den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch
gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch
ihn in eurer Mitte tat - wie ihr selbst wißt 23
diesen <Mann>, der nach dem bestimmten
Ratschluß und nach Vorkenntnis Gottes hingegeben worden ist, habt ihr durch die Hand von
Gesetzlosen an <das V reuz> geschlagen und
umgebracht
24
Den hat Gott aufer veckt, nachdem er die
Wehen des Todes aufgi löst hatte, wie es denn
nicht möglich war, dal« er von ihm behalten
würde.
23
Denn David sagt über Um: »Ich sah den
Herrn allezeit vor mir, denn er ist zu meiher
Rechten, damit ich nicht wanke.
26
Darum freute sich mein Herz, und meine
Zunge jubelte; ja, auch mein Fleisch wird in
Hoffnung ruhen;
27
denn du wirst meine Seele nicht im Hades
zurücklassen noch zugeben, daß dein Frommer Verwesung sehe.
" Du hast mir kundgetan Wege des Lebens;
du wirst mich mit Freu le erfüllen vor deinem
Angesicht.«
29
Ihr Brüder, es sei i riaubt, mit Freimütigkeit zu euch zu reden ül«r den Patriarchen David, daß er gestorben und begraben und sein
Grab bis auf diesen Tag unter uns ist.
30
Da er nun ein Prophet war und wußte, daß
Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu
setzen,
31
hat er voraussehend von der Auferstehung
des Christus geredet, daß er weder im Hades
zurückgelassen worden ist noch sein Fleisch
die Verwesung gesehen hat
32
Diesen Jesus hat Gott auferweckt, wovon
wir alle Zeugen sind.
33
Nachdem er nun d irch.die Rechte Gottes
erhöht worden ist und <: w Verheißung des Heiligen Geistes vom Vat·: empfangen hat, hat er
dieses ausgegossen, WJ J ihr seht und hört.
18
И на рабов Моих и на рабынь Моих в те дни излию от Духа Моего, и
будут пророчествовать.
19
И покажу чудес ·. на небе вверху и
знамения на земл! внизу, кровь и
огонь и курение ды >(а.
20
Солнце преврат !тся во тьму, и луна - в кровь, прежде нежели наступит
день Господень, великий и славный.
21
И будет: всякий, кто призовет имя
Господне, спасется.»
22
Мужи Израильские! выслушайте
слова сии: Иисуса Назорея, Мужа,
засвидетельствованного вам от Бога
силами и чудесами и знамениями,
которые Бог сотворил через Него
среди вас, как и сами знаете,
23
Сего, по определенному совету и
предведению Б о ж и ю преданного, вы
взяли и, пригвоздив руками беззаконных, убили;
24
но Бог воскресил Его, расторгнув
узы смерти, потому что ей невозможно было удержать Его.
25
И б о Давид говорит о Нем: видел я
пред с о б о ю Господа всегда, «ибо Он
одесную меня, дабы я не поколебался.
26
Оттого возрадовалось сердце мое
и возвеселился язык мой; даже и
плоть моя упокоится в уповании,
27
ибо Ты не оставишь души моей в
аде и не дашь святому Твоему увидеть тления.
21
Ты дал мне познать путь жизни,
Ты исполнишь меня радостью пред
лицем Твоим.»
29
М у ж и братия! да будет позволено
с дерзновением сказать вам о праотце Давиде, что он и умер и погребен,
и гроб его у нас до сего дня.
30
Будучи ж е пророком и зная, что
Бог с клятвою обещал ему от плода
чресл его воздвигнуть Христа во плоти и посадить на престодр его,
31
Он прежде сказал о воскресении
Христа, что не оставлена душа Его в
аде, и плоть Его не видела тления.
32
Сего Иисуса Бог воскресил, чему
все мы свидетели.
33
Итак Он, быв вознесен десницею
Божиею и приняв от Отца обетование Святаго Духа, излил то, что вы
ныне видите и слышите.
40
MYRONSALBUNG
34
34
Denn nicht David i ;t in die Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: »Der Herr sprach zu
meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,
31
bis ich deine Feinde lege zum Schemel
deiner Füße!«
36
Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, daß Gott ihn sowohl zum Heim als auch
zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den
ihr gekreuzigt habt.
37
Als sie aber <das> hörten, drang es ihnen
durchs Herz, und sie rprachen zu Petrus und
den anderen Aposteln Was sollen wir tun, ihr
Briider?
M
Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße,
und jeder von euch lasse sich taufen auf den
Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen
Geistes empfangen.
39
Denn euch gilt die Verheißung und euren
Kindern und allen, die in der Feme sind, so
viele der Herr, unser Gott, hinzurufen wird.
• U n d mit vielen anderen Worten legte er
Zeugnis ab und ermahnte sie und sagte: Laßt
euchrettenaus diesem verkehrten Geschlecht!
41
Die nun sein Wort aufnahmen, ließen sich
taufen; und es wurden an jenem Tag etwa
dreitausend Seelen hinzugetan.
42
Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des
Brotes und in den Gebeten.
41
И б о Давид не восшел на небеса;
но сам говорит: сказал Господь Господу моему: седа одесную Меня,
35
доколе положу врагов Твоих в
подножие ног Твоих.
36
Итак твердо знай, весь дом Израилев, что Бог соделал Господом и
Христом Сего Иисуса, Которого вы
распяли.
37
Услышав это, они умилились сердцем и сказали Петру и прочим Апостолам: что нам делать, мужи братия?
31
Петр ж е сказал им: покайтесь, и
да крестится каждый из вас во имя
Иисуса Христа для прощения грехов;
и получите дар Святаго Духа.
34
Ибо вам принадлежит обетование
и детям вашим и всем дальним, кого
ни призовет Господь Бог наш.
40
И другими многими словами он
свидетельствовал и увещевал, говоря:
спасайтесь от рода сего развращенного.
41
Итак охотно принявшие слово его
крестились, и прис уединилось в тот
день душ около тре:: тысяч.
42
И они постоя! но пребывали в
учении Апостолов, г общении и преломлении хлеба и в молитвах.
Жск^и ζ I (PfcybUr* JL€LJc m
tQoneontU
Das Mysterion der Myronsalbung
Pas Mysterion der Myronsalbung
Bedeutung und Inhalt: Die Myronsalbung schließt sich direkt an die
Taufe an. Das Myron, also das Öl, das für diese Salbung gebraucht
wird, wird in der Leidenswoche gemeinsam von den Bischöfen der Kirche hergestellt. Bei der Myronsalbung wird dem Gläubigen der Heilige
Geist vermittelt, so wie es Christus vor seiner Himmelfahrt den Aposteln versprochen hatte: „Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber
werdet mit Heiligem Geist getauft werden ... . Ihr werdet Kraft empfangen wenn der Heilige Geist über euch kommt, und werdet meine
Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans
Ende der Erde" (Apostelgeschichte
5.8). Diese Salbung wird vom H
Apostel Paulus als „Versiegelung" bezeichnet (2. Korinther 1, 22); bereits die Väter haben dies als Übereignung des Gläubigen an Christus
verstanden sowie als eine Markierung der Gerechten für den Tag des
Gerichtes. Mit der Taufe und der Myronsalbung wird der Gläubige ein
Glied der Kirche und somit befähigt, die Eucharistie zu empfangen.
Zum feierlichen Ritus der Myronsalbung gehören:
- die Salbung des Getauften durch den Priester mit dem Myron in
Kreuzesform an Stirn, Augen, Nasenflügeln, Mund, Ohren, Brust, Händen und Füßen, also die Körperteile, die für unser Denken (Stirn), unser Wahrnehmen (Augen, Nase, Ohren), unser Reden (Mund), unser
Fühlen (Herz), unser Tun (Hände) und unser Wandeln (Füße) stehen,
also wobei wir des Beistandes des Heiligen Geistes besonders bedürfen; dazu sagt der Priester jeweils: „Siegel der Gabe des Heiligen Geistes", und der Getaufte bzw. Pate antwortet „Amen";
- das dreimalige Umschreiten des Taufbeckens durch den Getauften
und den Paten, die vom Priester geführt werden; dabei wird gesungen:
„Die auf Christus ihr seid getauft, ihr habt Christus angezogen, Halleluja".
Dann folgen noch zwei Handlungen, die ursprünglich am 8. Tag nach
der Taufe vollzogen wurden, heute aber meist direkt an Taufe und Myronsalbung angeschlossen werden: Das Abwaschen der Salbung durch
den Priester und das kreuzförmige Abschneiden von Haaren des Getauften, das antike Zeichen für den Knecht. Es bedeutet, dass der neugetaufte Christ sich ganz Gott unterwirft und ein treuer Diener des
Herrn sein will.
33
MYRONSALBUNG
Umsetzung im Unterricht: Es wäre schön, wenn die Kinder bei einer
Myronsalbung dabeisein könnten oder zumindest eine Videoaufnahme
sehen könnten.
- Im Gespräch sollte die Bedeutung der Salbung herausgearbeitet
werden: die Übereignung des Gläubigen an Christus (so wie manche
Menschen ihren Namen in ihre Bücher schreiben um zu zeigen: „Dieses Buch gehört mir", so zeigt diese Salbung - auch wenn man das Öl
im Unterschied zur Tinte im Buch später nicht mehr sieht - : „Dieser
Gläubige gehört Christus").
- Es sollte gemeinsam über die Bedeutung der Körperteile, die gesalbt
werden, nachgedacht werden - die Stirn steht für unser Denken, Augen, Nase, Ohren für unser Wahrnehmen, der Mund für unser Reden,
das Herz für unser Fühlen, die Hände für unser Tun und die Füße für
unser Wandeln, also die Dinge, wobei wir des Beistandes des Heiligen
Geistes besonders bedürfen.
- Anschließend können die Kinder das Rätsel lösen: Die 14 Zeichnungen stellen Begriffe aus dem Umfeld von Taufe und Myronsalbung dar
(Begriffe siehe Lösungsblatt). In beiden Buchstabengittern sind 13
dieser 14 Begriffe versteckt (waagrecht, senkrecht und diagonal).
Welcher Begriff findet sich nicht im Buchstabengitter (die fettgedruckten Begriffe auf dem Lösungsblatt)? Entsprechend der Altersstufe der
Kinder kann man auch nur die Begriffe raten lassen oder die 14 Wörter
bereits vorgeben.
Wortschatz:
Abschneiden der Haare - пострижение волос
Leidenswoche - Страстная неделя
Myron - миро
Mysterson - таинство
Salbung - помазание
Siegel - печать
Tag des Gerichts - Судный день
Zeugen - свидетель
45
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LÖSUNG:
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крестик
крестник
крещаемы
миропомазание
ноги
нос
очи
перси
руки
священник
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уста
уши
чело
Bedeutung in unserem Leben
Die Bedeutung von Taufe und Myronsalbung in
unserem Leben
Bedeutung und Inhalt: „Darum geht hin und macht alle Völker zu
Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und
des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen
habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der
Welt." (Matthäus 28, 10-20) - das ist der Auftrag und die Zusage
Christi an seine Jünger nach der Auferstehung. Entsprechend sollen
hier drei Punkte angesprochen werden.
1. Der Getaufte gehört zur Gemeinde: durch Taufe und
Myronsalbung wird man in die Gemeinschaft der Gläubigen, in
die Kirche aufgenommen; der Getaufte ist ein Glied am Leib
Christi. Als Glied der Kirche ist der Getaufte nicht alleine, er ist
Teil einer Gemeinschaft. Christliche Gemeinschaft erfahren die
Kinder der Sonntagsschule hoffentlich in ihren Familien, dann in
der Kirchengemeinde, in der Regel beim sonntäglichen Besuch
der
Göttlichen
Liturgie,
aber
auch
im
kirchlichen
Religionsunterricht. Die Gemeindeglieder sind durch den
gemeinsamen Glauben an Gott verbunden. Sie versammeln sich
um ihren Herrn, Jesus Christus, was besonders in der Feier der
eucharistischen Liturgie zum Ausdruck kommt. Dort wird in
einem besonderen Gebet, der Epiklese, Gott inständig darum
gebeten, dass er den Heiligen Geist auf die Gemeinde und die
Gaben (Brot und Wein) herabsende und Gemeinde und Gaben
verwandle. „Der Heilige Geist vollendet die Heilsökonomie ...,
indem er die eucharistische Versammlung in den Leib Christi
verwandelt und die Vereinigung mit ihm selbst manifestiert. Das
ist die Konsekration, die allerdings als ein Geschehen nicht
punktuell im Augenblick der Epiklese, sondern der ganzen
Liturgie zu verstehen ist." (Kallis, Liturgie, S.136). Hier zeigt sich
in besonderer Weise, dass die Gläubigen auf das Wirken des
Heiligen Geistes angewiesen sind.
2. Leben nach Gottes Willen: Der Getaufte darf die Welt nicht
trennen in einen frommen, religiösen, kirchlichen Teil (Sonntags
morgens im Gottesdienst) und einen weltlichen, säkularen Teil
(alles außerhalb der Kirche). Christsein bezieht sich auf das
gesamte Leben, nicht nur auf den Kirchenbesuch. Hier geht es
um „die Liturgie nach der Liturgie": Wie zeigt sich unser
37
MYRONSALBUNG
Christsein im sogenannten Alltag? Hat es Einfluss auf unser
Handeln und Verhalten? Spielt das Gebet eine Rolle?
3. Zuversicht in die Treue Gottes: Auch wenn der Getaufte in
seinem Glauben Anfechtungen erfährt, er voll Zweifel ist und der
Kirche seinen Rücken kehrt, so steht dennoch Gottes Zusage,
ihn als Sein Kind angenommen zu haben, fest. Das Band der
Taufe wird von Gottes Seite nicht zerstört. In Momenten der
Anfechtung kann es eine Hilfe für den Gläubigen sein, sich
daran zu erinnern, dass er getauft ist.
Umsetzung im Unterricht:
- Mit älteren Kindern kann ein Gruppengespräch zum Thema „Was
bedeutet es, Christ zu sein?" oder „Wie zeigt sich unser Christsein im
Alltag" geführt werden. Dabei ist besonders auf die Lebenssituation
der Kinder einzugehen, also auf Schule, Sportverein etc. Dabei
können auch Rollenspiele durchgeführt werden.
- Mit jüngeren Kindern kann eine gemeinsame Collage der Gemeinde
(als Gemeinschaft der Getauften) erstellt werden. Zunächst wird
gesammelt, wer alles zur Gemeinde gehört (die Kinder, ihre Eltern,
andere Kinder und Erwachsene, der Chor, der Pfarrer ...). Dann
sollen diese Personen von den Kindern gemalt werden. Vielleicht
steht auch ein Fotoapparat zur Verfügung, so dass vielleicht Fotos
von den Kindern gemacht werden können und diese nur die anderen
Gemeindeglieder malen brauchen. Anschließend werden die
(fotografierten/gemalten) Personen ausgeschnitten und auf ein
großes Papier aufgeklebt, in dessen Mitte entweder großformatig
eine Ikone der Taufe Christi oder eine Aufnahme eines Taufbeckens
(möglichst der Gemeinde) ist. Darunter sollte groß der Gesang zur
Taufe geschrieben werden. Die Collage sollte am Ende im
Gemeinderaum aufgehängt werden.
Mit allen Kindern soll der Gesang „Die auf Christus ihr sein getauft"
geübt werden.
49
Bedeutung in unserem Leben
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Gal 3.27.
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37
EUCHARISTIE
Eucharistie
1.
Die Einsetzung des Abendmahls
2.
Die Eucharistie - Die Göttlichen Liturgie
3.
Die Bedeutung der Eucharistie in unserem
Leben
41
EUCHARISTIE
42
Die Einsetzung des Abendmahls
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Einsetzung des Abendmahls
Biblischer Text: Matthäus 26, 26-30; Markus 14, 22-26; Lukas 22,
14-20; 1. Brief an die Korinther 11, 23-25
Inhalt und Bedeutung: In den drei ersten, den synoptischen
Evangelien, lesen wir im ersten Teil des Passionsberichtes vom
letzten gemeinsamen Mahl Christi mit seinen Aposteln. Nach diesem
Mahl wurde er im Garten Gethsemane von Judas verraten und wurde
gefangen genommen. Auch im ersten Korintherbrief berichtet der
Apostel Paulus über die Einsetzung des Abendmahls. Dieses letzte
Mahl Christi mit seinen Jüngern am Abend vor seiner Kreuzigung ist
das erste Abendmahl, die erste Eucharistie.
Dargestellt wird dieses Mahl in den Evangelien als ein Pessach-Mahl,
aber es handelt sich eher um ein Abschiedsmahl. Im Bericht des
Korintherbriefes, der auch bei jeder Göttlichen Liturgie vom Priester
wiederholt wird, finden wir die Aufforderung, dieses Mahl zum
Gedächtnis an Christus bis zu seiner Wiederkunft zu feiern.
Wir werden nicht nur in jeder Feier der Göttlichen Liturgie an dieses
letzte Mahl Christi mit den Aposteln erinnert. Besonders feiern wir
dieses Mahl am Großen Donnerstag der Leidenswoche.
Umsetzung im Unterricht:
- Zunächst soll den Kindern die Geschichte erzählt werden, wobei
man sich nicht auf den reinen Einsetzungsbericht (Bibelstellen s.o.)
beschränken soll, sondern durchaus einen größeren Zusammenhang
herstellen sollte, also bereits mit der Vorbereitung des PessachMahles einsetzen sollte (Matthäus 26, 17ff; Markus 14, 12ff; Lukas
22, 7ff). Da die Kinder nicht wissen werden, was ein Pessach-Mahl
ist, wird man es ihnen am besten als ein besonderes Essen an einem
großen Feiertag erklären.
- Dann kann man sich gemeinsam mit den Kindern eine Ikone des hl.
Abendmahls anschauen und sie erklären bzw. besprechen. Die
zentrale Figur ist Christus. Zu beiden Seiten von ihm sind je sechs der
Apostel dargestellt, wobei Judas keinen Heiligenschein trägt, da er
den Herrn verraten wird. In der vorliegenden Ikone beugt er sich über
den Tisch, um mit der Hand in die Schale zu greifen, was das Zeichen
43
EUCHARISTIE
ist, dass er es ist, der Christus verraten wird. Auf dem Tisch befinden
sich Brot (in der Schale) und Wein (im Kelch), keine anderen
Speisen.
- Mit älteren Kindern kann man eine Art Collage gestalten, indem
man in die Mitte eines großen Blattes die Zeichnung Christi in
Halbfigur klebt und von den Kindern in Anlehnung an die zuvor
betrachtete Ikone die Apostel, den Tisch, Brot und Wein (Kelch)
zeichnen lässt; diese werden dann ausgeschnitten und entsprechend
der Ikone zusammengestellt und aufgeklebt. Das Bild sollte
anschließend am Raum aufgehängt werden.
- Jüngere Kinder können die Ikonenvorzeichnung ausmalen.
Wortschatz:
Abendmahl - Тайная вечера
Apostel - апостол
Blut - кровь
Brot - хлеб
Kelch - чаша, потир
Leib - тело
Sünden - грехи
Wein - вино
Vergebung - прощение
verraten - предать
44
Die Einsetzung des Abendmahls
Matthäus 26, 26-30
26
Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot
und segnete, brach und gab es den Jüngern
und sprach: Nehmt, eßt, dies ist mein Leib!
27
Und er nahm einen Kelch und dankte und
gab ihnen <den> und sprach: Trinkt alle daraus!
28
Denn dies ist mein Blut des Bundes, das
für viele vergossen wird zur Vergebung der
Sünden.
29
Ich sage euch aber, daß ich von nun an
nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken werde bis zu jenem Tag, da ich
es neu mit euch trinken werde in dem Reich
meines Vaters.
30
Und als sie ein Loblied gesungen hatten,
gingen sie hinaus zum ölberg.
26
И когда они ели, Иисус взял хлеб
и, благословив, преломил и, раздавая
ученикам, сказал: приимите, ядите:
сие есть Тело Мое.
27
И, взяв чашу и благодарив, подал
им и сказал: пейте из нее все,
28
ибо сие есть Кровь М о я Нового
Завета, за многих изливаемая во
оставление грехов.
29
Сказываю ж е вам, что отныне не
буду пить от плода сего виноградного
до того дня, когда буду пить с вами
новое вино в Царстве Отца Моего.
30
И, воспев, пошли на гору Елеон·
скую.
Markus 14, 22-26
22
Und während sie aßen, nahm er Brot, segnete, brach und gab es ihnen und sprach:
Nehmt, dies ist mein Leib!
23
Und er nahm einen Kelch, dankte und gab
ihnen <den>; und sie tranken alle daraus.
24
Und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut
des Bundes, das für viele vergossen wird.
25
Wahrlich, ich sage euch, daß ich nicht
mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken weide bis zu jenem Tag, da ich es neu trinken werde im Reich Gottes.
26
Und als sie ein Loblied gesungen hatten,
gingen sie hinaus zum ölberg.
22
И когда они ели, Иисус, взяв хлеб,
благословил, преломил, дал им и сказал: приимите, ядите; сие есть Тело
Мое.
23
И , взяв чашу, благодарив, подал
им: и пили из нее все.
24
И сказал им: сие есть Кровь М о я
Нового Завета, за многих изливаемая.
и Истинно говорю вам: Я уже не буду пить от плода виноградного до
того дня, когда буду пить новое вино
в Царствии Божием.
« И , воспев, пошли на гору Елеонскую.
45
EUCHARISTIE
Lukas 22, 14-20
М
M
Und als die Stunde gekommen war, legte
er sich zu Usch und die Apostel mit ihm.
13
Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht
habe ich mich gesehnt, dieses Passah<mahl>
mit euch zu essen, ehe ich leide.
16
Denn ich sage euch, daß ich es gewiß
nicht <mehr> essen werde, bis es erfüllt sein
wird im Reich Gottes.
17
Und er nahm einen Kelch, dankte und
sprach: Nehmt diesen und teilt ihn unter euch!
11
Denn ich sage euch, daß ich von nun an
nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes kommt.
19
Und er nahm Brot, dankte, brach und gab
es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der
für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem
Gedächtnis!
20
Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl
und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in
meinem Blut, das für euch vergossen wird.
46
И когда настал час, Он возлег, и
двенадцать Апостолов с Ним,
15
и сказал им: очень желал Я есть с
вами сию пасху прежде Моего страдания,
16
ибо сказываю вам, что уже не буду есть ее, пока она не совершится в
Царствии Божием.
·.·*
17
И, взяв чашу и благодарив, сказал: приимите ее и разделите между
собою,
" и б о сказываю вам, что не буду
пить от плода виноградного, доколе
не придет Царствие Божие.
19
И, взяв хлеб и благодарив, преломил и подал им, говоря: сие есть тело
Мое, которое за вас предается; сие
творите в М о е воспоминание.
20
Также и чашу после вечери, говоря: сия чаша есть Новый Завет в Моей
крови, которая за вас проливается.
Die Eucharistie - Die Göttliche Liturgie
Die Eucharistie - Die Göttliche Liturgie
Inhalt und Bedeutung: Schon von der Zeit der ersten Gemeinde an
versammelten sich Christen, um Gottesdienst zu feiern. Dabei
entwickelten
sich
an verschiedenen
Orten
unterschiedliche
Ausformungen der Liturgie. In unterschiedlichen Formen wird so seit
der frühchristlichen Zeit die eine und gleiche Eucharistie gefeiert. Die
Grundstruktur der eucharistischen Liturgie ist bis heute bewahrt
worden. Auch heute noch gibt es in der orthodoxen Kirche
verschiedene Formulare der eucharistischen Liturgie: die Liturgie des
hl. Johannes Chrysostomos, des hl. Basilios des Großen, des
Herrenbruders Jakobus und die der Vorgeweihten Gaben.
Die bei uns am häufigsten gefeierte Liturgie ist die des hl. Johannes
Chrysostomos. An zehn Tagen im Jahr wird die Liturgie des hl.
Basilios von Cäsarea gefeiert sowie gelegentlich die des hl. Jakobus.
Die Liturgie der Vorgeweihten Gaben wird während der Großen
Fastenzeit sowie an den ersten drei Tagen der Karwoche gefeiert.
Die Liturgie besteht aus zwei Abschnitten: 1. der „Liturgie der
Katechumenen" (hier wird die Verkündigung des Wortes, vor allem
also Lesungen und Predigt, in den Mittelpunkt gestellt), und 2. der
„Liturgie der Gläubigen", deren Höhepunkt das Hochgebet/Anaphora
mit der Wandlung von Brot und Wein und die anschließende
Kommunion bilden.
„Der Mensch bringt Brot und Wein, die Elemente seiner Nahrung,
zum Altar, um sie verwandelt als ,das lebendige Brot, das vom
Himmel herabgekommen ist' (Joh 6, 51) entgegenzunehmen. Wie im
Brot die Weizenkörner und im Wein die Reben aus vielen
Weinstöcken werden in der Göttlichen Liturgie die Gläubigen
miteinander und mit Christus vereint" (Kallis, Liturgie, XIX).
In der Kommunion geschieht die Vereinigung des Gläubigen mit
Christus. Durch seine Gegenwart in Brot und Wein, die in seinen Leib
und sein Blut verwandelt werden, gewinnen wir Anteil an seinen
Heilstaten.
Zunächst kommunizieren die Liturgen, danach die Gläubigen. In der
alten Kirche erfolgte die Kommunion der Gläubigen zusammen mit
bzw. unmittelbar im Anschluss an die Kommunion der Liturgen. Im
ersten Jahrtausend empfingen die Gläubigen die Eucharistie wie der
Diakon: es wurde ihnen vom Bischof oder Priester das heilige Brot
49
EUCHARISTIE
auf die Hand gelegt und der Kelch zum Trinken gereicht. Die heutige
Form der Kommunionspendung wurde früher nur bei Kindern und
Kranken angewandt. Der Priester bricht hierzu bestimmte Teile des
Brotes in so viele Teilchen, dass es für alle Kommunikanten reicht
und lässt diese in den Kelch gleiten. Er reicht dann bei der
Kommunion Brot und Wein den Gläubigen mit einem Löffel.
Ablauf der Göttlichen Liturgie:
1. Vorbereitung der Geistlichen und der Gaben von Brot und Wein
Bevor der Priester und der Diakon den Altarraum betreten, sprechen
sie vor der Ikonostase ihre Vorbereitungsgebete. Dann ziehen sie ihre
liturgischen Gewänder an. Nach der Bekleidung und der
Handwaschung beginnen die Liturgen am Rüsttisch mit der
Zubereitung der Gaben von Brot und Wein (griech. Proskomidie).
Die Gabenbereitung erinnert an Christi Leiden und seinen Tod, die in
der Göttlichen Liturgie gegenwärtig werden. Zugleich erinnert die
Gabenbereitung an die Menschwerdung Christi: Der Rüsttisch erinnert an die Höhle zu Bethlehem, der Diskos (griech.: [Brot-]Teller)
an die Krippe, der Sternbogen (griech. Asteriskos) an den Stern der
Magier, Kelch, Weihrauchfass und Weihrauch an die Gaben der
Weisen.
Zuerst wird bei der Gabenbereitung ein Brotstück als "Lamm Gottes"
(vgl. Jes 53,7) zurechtgeschnitten und auf den Diskos gelegt. Zum
Gedächtnis der Gottesmutter, der heiligen Engel, Propheten und
Heiligen werden weitere Stückchen hinzugefügt. Abschließend legt
der Priester zum Gedenken der Lebenden und der Verstorbenen
sowie des Ortsbischofs einige Stückchen hinzu. All diese Teile des
Opferbrotes werden in genau festgelegter Form um das Lamm auf
dem Diskos angeordnet. In dieser Weise versammelt sich symbolisch
die ganze Kirche um ihr Haupt Christus zum mystischen Opfermahl.
Weiter werden bei der Gabenbereitung Wein und Wasser in den Kelch
gegossen und dann die heiligen Geräte nach der Beweihräucherung
mit Tüchern verhüllt. Die Gaben, der Kirchenraum, der Klerus und alle
Gläubigen werden nun beweihräuchert zum Zeichen der Heiligung.
2. Die Liturgie der Katechumenen
Die Liturgie beginnt sodann mit dem Lobpreis Gottes: "Gesegnet sei
das Reich des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes ...".
50
Die Eucharistie - Die Göttliche Liturgie
Es folgt eine Reihe von Fürbitten, in denen insbesondere um den
Frieden gebetet wird. Daher werden diese Fürbitten Friedensgebet
genannt, denn ohne das aufrichtige Verlangen nach Frieden ist Beten
nicht möglich. Das Gebet ist keine private Angelegenheit, unabhängig
vom Alltagsleben Deshalb muss zuerst der Friede mit den
Mitmenschen hergestellt werden, damit das Gespräch mit Gott in
Frieden erfolgen kann. Zum Frieden sollen alle beitragen, für die in
diesem Großen Bittgebet gebetet wird:
"Um den Frieden von oben und das Heil unserer Seelen ...
Um den Frieden der ganzen Welt, die rechte Standhaftigkeit der
heiligen Kirchen Gottes und die Einigung aller...
Für die Reisenden zu Wasser, zu Lande und in der Luft, für die
Kranken und Notleidenden, für die Gefangenen und um ihr
Heil...
Dass wir von aller Trübsal und Zorn, Bedrängnis und Not befreit
werden, ... lasst uns den Herrn bitten !"
Diese Fürbitten werden wie bei vielen anderen Bittgebeten mit dem
Gedenken an alle Heiligen, besonders an die Gottesmutter
abgeschlossen:
"Eingedenk unserer allheiligen, makellosen, hochgelobten und
ruhmreichen Herrin, der Gottesgebärerin und Immerjungfrau
Maria mit allen Heiligen lasst uns uns selbst und einander und
unser ganzes Leben Christus, unserem Gott, überantworten!"
Auf die Verkündigung des Wortes bereiten uns im weiteren Verlauf
der Göttlichen Liturgie drei Antiphonen (griech.: Wechselgesänge)
vor. Sie bestehen aus Psalmen und Hymnen und werden durch
Fürbitten ergänzt. Unter diesen Texten ist besonders ein Hymnus
hervorzuheben, der auf den oströmischen Kaiser loustinianos (527565) zurückgeht und der die ganze Heilsgeschichte zusammenfasst:
"Du einziggeborener Sohn und Wort Gottes,
der du unsterblich bist
und um unseres Heiles willen
dich herabgelassen hast, Fleisch anzunehmen
aus der heiligen Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria.
Mensch geworden, ohne dich zu verändern,
ans Kreuz geschlagen,
Christus, Gott,
den Tod durch den Tod hast du vernichtet
Du Einer aus der Heiligen Dreieinigkeit,
gleichverherrlicht mit dem Vater und dem Heiligen Geist,
rette uns!"
51
EUCHARISTIE
In feierlicher Prozession wird sodann das Evangelienbuch durch die
versammelte Gemeinde zum Altar getragen. Der Einzug mit dem
Evangelienbuch erinnert nach einem Wort des Patriarchen Germanos
I. (+ 733) von Konstantinopel daran, dass "der Sohn Gottes in die
Welt gekommen ist .... Wir verkündigen dieses Kommen, das uns in
der Gnade Jesu Christi offenbar geworden ist." Mit dem Eintritt Jesu
in das öffentliche Leben und dem Beginn seiner Verkündigung, die im
Kleinen Einzug symbolhaft dargestellt werden, wird den Jüngern der
Weg ins himmlische Reich gewiesen: Wie der Herr, das
menschgewordene Wort Gottes, einst zu den Menschen kam, so
verkündet er jetzt in der Göttlichen Liturgie uns sein Wort. Der
Prozession des Kleinen Einzugs wird eine brennende Kerze
vorangetragen als symbolischer Hinweis auf Johannes den Vorläufer,
"die Lampe, die brennt und leuchtet" (Joh 5,35). Deswegen singt die
Gemeinde:
"Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus.
Rette uns, Sohn Gottes, von den Toten auferstanden,
die wir dir singen: Alleluja!"
Dem Kleinen Einzug folgen die Tagesgesänge, welche in knapper
Form den Festgedanken des Tages herausstellen und dementsprechend im Jahreskreis wechseln.
Mit dem altchristlichen Hymnus des Dreimalheilig erflehen wir das
Erbarmen des dreieinigen Gottes:
"Heiliger Gott, heiliger Starker, heiliger Unsterblicher,
erbarme dich unser!"
Die Lesungen bilden das Zentrum des ersten Teils der Liturgie und
werden durch Psalmverse (griech. Prokimenon) eingeleitet. Das
Prokimenon ist ein Hinweis darauf, dass der Retter, den die
Propheten - darunter auch der königliche Psalmensänger David - in
ihren Weissagungen verkündet haben, in Jesus dem Christus
gekommen ist: Er erfüllt die Worte des Psalmisten und der
Propheten, auf ihn hin ist alles gesagt!
Die erste Lesung ist stets den Apostelbriefen oder in der österlichen
Zeit der Apostelgeschichte entnommen und macht die Predigt der
heiligen Apostel auch in unseren Gemeinden gegenwärtig, jener
Boten des Herrn, die als erste das Heil verkündet haben. Wie das
Prokimenon die Hoffnung der alttestamentlichen Kirche auf den
Messias ausdrückt, so ist die Lesung aus den Apostelwerken die
Stimme des Neuen und Ewigen Bundes, der den Alten Bund nicht
einfach ersetzt, sondern zur Erfüllung gebracht hat.
52
Die Eucharistie - Die Göttliche Liturgie
Es erklingt sodann der Gesang des dreifachen Alleluja, angestimmt
als ein Zeichen unseres hoffnungsvollen Glaubens und unserer
Freude
über
die
frohmachende
Botschaft
Christi.
Die
Beweihräucherung hierzu ist wieder ein Symbol für die uns in der
Schrift zuteil gewordene Gnade Gottes. Der Weihrauch ist Zeichen
der Verehrung, des Wohlgeruchs des Wortes Gottes, der geistigen
Gnaden und Wohltaten, die aus Gott entspringen und in unserem
Leben Wirklichkeit werden, "denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch
Christi unter denen, die gerettet werden, wie unter denen, die
verloren gehen" (2 Kor 2,15).
In der anschließenden Lesung des Evangeliums spricht der Herr
selbst zu seiner Gemeinde, er ist in seinen Worten gegenwärtig.
Dieser erste Teil der Liturgie wird nun abgeschlossen durch eine
Folge von Fürbitten und Gebeten. An dieser Stelle verließen früher die
Katechumenen, die Taufbewerber, den Gottesdienst, denn es beginnt
jetzt der zweite Teil der Liturgie, die der Gläubigen. Heute sollen uns
die Gebete für die Katechumenen einmal an die Taufbewerber in den
Missionen erinnern, die unserer Fürbitte bedürfen; zugleich aber kann
die Bitte für die Katechumenen uns selbst die Bedeutung der vollen
Kirchenzugehörigkeit ins Bewusstsein rufen und zur Vorbereitung auf
eine würdige Teilnahme an der Eucharistie von Brot und Wein dienen.
3. Die Liturgie der Gläubigen
Am Anfang der "Liturgie der Gläubigen" steht die Übertragung der
Gaben vom Rüsttisch zum Altar im sogenannten "Großen Einzug". Der
Priester betet zuvor ein Vorbereitungsgebet, das klar ausspricht, wer
der eigentlich Handelnde bei der Liturgie ist:
"Du Christus, unser Gott, bist der Darbringende und der
Dargebrachte, der Empfangende und der Austeilende, und zu
dir senden wir den Lobpreis empor samt deinem anfanglosen
Vater und deinem allheiligen und guten und lebenschaffenden
Geist"
Der Chor singt währenddessen den "Cherubim-Hymnus" (griech.
Cherubikon):
1Wir bilden die Cherubim geheimnisvoll ab
und singen der lebenschaffenden Dreieinigkeit
den Lobgesang des Dreimalheilig,
lasst uns alles irdische Sinnen ablegen,
denn wir werden den König des Alls empfangen:
Ihn, der von den Engelscharen unsichtbar begleitet wird.
Alleluja, alleluja, alleluja."
53
EUCHARISTIE
Beim Großen Einzug werden jetzt die vorbereiteten Gaben auf dem
Diskos und im Kelch von Priester und Diakon durch die Mitte der
Kirche zum Altartisch getragen. Diese Prozession symbolisiert, wie
Christus durch die Mitte des Volkes von Bethanien zum Golgotha
schreitet: Der ewige Hohepriester, das Haupt seiner Kirche, hält jetzt
Einzug in seiner Gemeinde - so wie er einst am Palmsonntag Einzug
in Jerusalem hielt.
Einer weiteren Fürbittenreihe folgt dann die Aufforderung des
Diakons: "Lasst uns einander lieben, damit wir in Eintracht bekennen!" und anschließend der Friedenskuss; denn nur als miteinander Versöhnte können wir Gott ein gerechtes Opfer darbringen
(vgl. Mt 5,23 f.). Anschließend sprechen wir das Glaubensbekenntnis
der Kirche: "Ich glaube an den einen Gott, ..." Um das Wehen des
Geistes anzudeuten, bewegt währenddessen der Priester das
Kelchtuch über den Gaben.
Mit der Aufforderung: "Lasst uns würdig stehen, lasst uns mit
Ehrfurcht stehen, lasst uns acht geben, das heilige Opfer in Frieden
darzubringen!" wird die Anaphora (das große eucharistische
Dankgebet) über den vorbereiteten Gaben eingeleitet. Es gedenkt
der Schöpfungs- und Heilsgeschichte, preist Gott und sein Wirken an
den Menschen und leitet zum Siegeslied der Engel im Himmel über:
"Heilig, heilig, heilig, Herr Sabaoth;
erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit.
Hosanna in der Höhe!" (Jes 6,3; Mt 21,9; vgl. Ps 117<118>,26).
Die Anaphora verkündet weiter die Heiligkeit Gottes und seine
unermessliche Liebe zu den Menschen, in der er "seinen einziggeborenen Sohn dahingegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt,
nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat!" (Joh 3,16) Wir
gedenken dabei des ganzen Handelns Christi, das hier und jetzt
gegenwärtig
wird.
Dieses
Gedenken
schließt
auch
den
Einsetzungsbericht und die Herrenworte über Brot und Wein ein, die
von der Gemeinde mit einem bestätigenden "Amen!" beantwortet
werden.
Durch die Gegenwart des Herrn in Brot und Wein, die in seinen
kostbaren Leib und sein Blut verwandelt werden, gewinnen wir Anteil
an diesen Heilstaten. Die Gemeinde antwortet darauf mit dem
Lobpreis und Dank an Gott, der sie so wunderbar erhält:
"Dich besingen wir, dich preisen wir, dir danken wir, o
Herr,
dich bitten wir, unser Gott!"
54
Die Eucharistie - Die Göttliche Liturgie
Das will sagen: Alles, was wir tun, tun wir nicht aus eigener Kraft, es
ist Gottes Werk.
An das Gedächtnis schließt sich unmittelbar das Gebet an, in dem
Gott der Vater angefleht wird, dass er den Heiligen Geist auf die
Gemeinde und die Gaben herabsende und diese Gaben in Leib und
Blut Christi wandle. Der Heilige Geist ist derjenige, der mit seiner
göttlichen Kraft in der heiligen Eucharistie die Gegenwart Christi im
Leben der Kirche bewirkt.
Im Anschluss an das Gebet um die Herabkunft des Heiligen Geistes
auf die Gemeinde und die Gaben gedenkt der Priester der
Gesamtkirche. Nicht allein für die hier in einem Kirchenraum
versammelte Ortsgemeinde wird das Opfer dargebracht, werden die
Gaben gewandelt, sondern an ihnen hat die ganze Kirche Jesu Christi
mit all ihren Lebenden und Verstorbenen, mit den Heiligen wie den
Sündern Anteil.
Insbesondere beten wir für die Gottesgebärerin Maria, denn sie
wurde in besonderer Weise gewürdigt, dem göttlichen Heilsplan zu
dienen. Auf die Erwähnung ihres Namens antworten wir in der Regei
mit diesem Lobpreis:
"Wahrhaft würdig ist es, dich selig zu preisen,
die
Gottesgebärerin,
die Immerseligste und ganz Unbefleckte und Mutter unseres
Gottes.
Du bist ehrwürdiger als die Cherubim
und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim.
Unversehrt hast du Gott, das Wort, geboren,
wahrhafte Gottesgebärerin, dich preisen wir hoch!"
Der Priester beräuchert die Gaben und fährt dann das Gedächtnis
aller Gläubigen fort; dabei erwähnt er besonders den Bischof, den
verantwortlichen Leiter der Ortskirche, wie auch alle Gläubigen,
"einen jeden und eine jede!" Er umfasst so die Gesamtkirche aller
Zeiten und schließt auch die Sorgen und Nöte der Menschen mit ein.
Der folgende Teil der Göttlichen Liturgie ist auf die Kommunion der
gewandelten Gaben ausgerichtet. Er beginnt mit einem Fürbittengebet, dass wir die
"himmlischen und furchterregenden Mysterien dieses heiligen
und geistigen Tisches mit reinem Gewissen empfangen zur
Vergebung der Sünden, zur Nachlassung der Verfehlungen, zur
Gemeinschaft
des
Heiligen
Geistes, zum
Erbe
des
Himmelreiches, als Unterpfand des Vertrauens auf dich".
55
EUCHARISTIE
Die Reihe der Fürbitten endet mit der Aufforderung des Priesters:
"Würdige uns, Herr, mit Vertrauen und ohne Schuld es zu
wagen, dich, den himmlischen Gott, als Vater anzurufen und zu
sprechen."
Darauf betet die Gemeinde das "Vater unser", das Gebet, das
Christus selbst seine Jünger gelehrt hat. Wir beten bei der Bitte um
unser Brot nicht allein um das irdische Brot und damit für alle die
Dinge, derer wir zum körperlichen Leben bedürfen, sondern auch um
das Brot, das wir wesentlich zum Aufbau des Leibes Christi, der
Kirche, nötig haben, das eucharistische Brot.
Wenig später ruft der Priester: "Das Heilige den Heiligen!". Damit ist
gemeint, dass die heiligen Gaben, der Leib und das Blut Christi, den
Christen gereicht werden sollen, denn nach den Worten des Apostels
Paulus sind ja alle Rechtgläubigen "Mitbürger der Heiligen" (Eph
2,19) und selbst Heilige, denn wir haben "die Salbung von dem, der
heilig ist" (1 Joh 2,20). Doch bekennt die Gemeinde auch ihre
Sündigkeit, indem sie singt:
"Einer ist heilig, einer der Herr, Jesus Christus,
zur Herrlichkeit Gottes des Vaters!" (vgl. 1 Kor 8,6; Phil
2,11)
Zuerst empfangen nun die Liturgen und dann die Gläubigen die heiligen Gaben, Christi Leib und Blut. Vor dem heiligen Kelche sagt jeder
seinen Vornamen, und der Priester spricht: "Teilhaftig wird der
Knecht (die Magd) Gottes N.N. des kostbaren und heiligen Leibes
und Blutes unseres Herrn und Gottes und Heilandes Jesus Christus
zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben!"
Nach der Spendung der heiligen Gaben segnet der Priester mit den
Worten: "Rette, Gott, dein Volk und segne dein Erbe!" (Ps 27<28>,9).
Als Antwort singt die Gemeinde den Hymnos:
"Gesehen haben wir das wahre Licht,
himmlischen Geist empfangen, wahren Glauben gefunden,
die unteilbare Dreieinigkeit beten wir an;
denn sie hat uns erlöst."
Die verbliebenen Gaben werden unter Dankgebeten vom Altar zum
Rüsttisch zurückgetragen, wo sie später der Diakon oder der Priester
verzehren. Währenddessen erklingt der Freudenhymnus:
"Erfüllt sei unser Mund von deinem Lob, o Herr,
auf dass wir besingen deine Herrlichkeit,
denn du hast uns gewürdigt, teilzunehmen
an deinen heiligen, göttlichen, unsterblichen und
56
Die Eucharistie - Die Göttliche Liturgie
lebenschaffenden Mysterien.
Bewahre uns in deiner Heiligung,
den ganzen Tag zu lernen deine Gerechtigkeit.
Alleluja, alleluja, alleluja!".
So verbindet sich unsere Danksagung mit der Bitte an Gott, den
Urheber aller guten Gaben, dass die Gnade der Eucharistie, die wir
gefeiert haben, in unser ganzes Leben, in die ganze Welt hineinwirke
und sie im Heiligen Geiste verwandeln, verklären, neu schaffen möge
zu einem neuen Himmel und einer neuen Erde.
Diese Gedanken fasst der Priester im Gebet vor der Ikonostase
zusammen. Dieses Gebet umfasst die ganze Kirche und die Welt mit
ihren Sorgen und Nöten, die zum Anliegen der Christen werden, die
der göttlichen Liebe teilhaftig geworden sind.
Die Göttliche Liturgie endet mit dem feierlichen Schlusssegen, bei
dem der Priester die Gemeinde mit dem heiligen Kreuz Christi,
bezeichnet und sie entlässt unter Anrufung des Herrn und aller
Heiligen, besonders jener, derer an diesem Tage gedacht worden ist.
Wir treten zum Priester, verehren das heilige Kreuz und erhalten das
Antidoron (griech. = "statt der Gaben"), d.h. ein gesegnetes
Stückchen jener Brote, aus denen die eucharistischen Gaben
entnommen wurden. Für alle, die an den heiligen Gaben selbst nicht
teilnehmen konnten, ist es ein Zeichen, dass auch sie zur Gemeinschaft gehören. Zudem bezieht es auch jene mit in die
eucharistische Gemeinschaft ein, die aus irgend einem Grunde nicht
in der Kirche anwesend sein konnten. Daher sollten wir z.B. unseren
Kranken und Alten das Antidoron mitbringen.
Umsetzung im Unterricht:
- Die Erfahrung zeigt, dass viele Kinder zwar kommunizieren, aber
eigentlich nicht wissen, was die Eucharistie ist. Der Lehrer sollte
daher im Unterrichtsgespräch an die biblische Geschichte der
Einsetzung
des
Abendmahls
anknüpfen
und
versuchen
herauszuarbeiten, wo wir in der Göttlichen Liturgie ähnliches tun. Die
Kinder werden neben der Kommunion noch die sog. Nachkommunion
sowie das Antidoron nennen. Es sollte den Kindern deutlich gemacht
werden, welches dieser drei Dinge die Eucharistie ist, dass wir diese
gemäß dem Auftrag des Herrn in jeder Göttlichen Liturgie feiern, dass
es sich nicht um einfaches Brot und Wein handelt, die wir zu uns
nehmen, sondern um etwas Besonderes, den Leib und das Blut des
Herrn, und dass wir durch das Kommunizieren mit Christus vereinigt
werden.
57
EUCHARISTIE
- Mit den älteren Kindern kann das Kommuniongebet, das die
Gläubigen vor dem Empfang der Eucharistie beten, gelesen,
besprochen und gelernt werden.
- Mit allen Kindern, auch den jüngeren, kann der Kommuniongesang
geübt werden.
Wortschatz:
Altar - престоль
Diakon - диакон
Dreimalheilig - трисвятое
Glaubensbekenntnis - Символ Веры
Gottesmutter - Богородица
Göttliche Liturgie - Божественная Литургия
Große Fastenzeit - Великий Пост
Großer Einzug - Великий вход
Heilige - святые
Hl. Basilios der Große - св. Василий Великий
Hl. Johannes Chrysostomos - св. Иоанн Златоуст
Hochgebet - Анафора
Karwoche - Страстная Неделя
Katechumenen - оглашенные
Kleiner Einzug - Малый вход
Kommunion - причастие
Liturgie der Vorgeweihten Gaben - Литургия преждеосявщенных
даров
Priester - священник, иерей
Propheten - пророки
Rüsttisch - жертвенник
Vaterunser - Отче наш
Weihrauch - ладан
58
Die Eucharistie - Die Göttliche Liturgie
Kommuniongebet:
Ich glaube, Herr, und bekenne:
Du bist in Wahrheit Christus, der Sohn des lebendigen Gottes,
der in die Welt gekommen ist, um die Sünder zu retten,
deren erster ich bin.
Auch glaube ich, dass dies dein allerreinster Leib selbst ist
und dies dein kostbares Blut selbst ist.
Ich bitte dich nun: Erbarme dich meiner,
und vergib mir meine Übertretungen,
die ich absichtlich oder unabsichtlich, in Wort oder Werk,
bewusst oder unbewusst begangen habe,
und würdige mich, nicht zur Verdammnis
an deinen allerreinsten Mysterien teilzuhaben,
zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben.
Als Teilnehmer an deinem mystischen Abendmahl
nimm mich heute auf, Sohn Gottes,
denn deinen Feinden werde ich
das Mysterium nicht verraten,
dir auch nicht einen Kuss geben wie Judas,
sondern wie der Räuber bekenne ich dir:
Gedenke meiner, Herr, in deinem Reich.
Amen.
В е р у ю , Господи, и исповедую, я к о Ты еси
войстинну Х р и с т о с , С ы н Б о г а ж и в а г о , п р и ш е д ы й
в м и р грешный с п а с т и , от нйхже п е р в ы й е с м ь а з .
Е щ е в е р у ю , я к о с и е с а м о е есть п р е ч и с т о е Т е л о
Т в о е , и с и я с а м а я есть ч е с т н а я К р о в ь Т в о я . М о л ю с я у б о Т е б е : п о м и л у й мя, и п р о с т и ми прегрешения моя, вольная и невольная, я ж е словом,
я ж е делом, я ж е ведением и неведением: и спод о б и мя н е о с у ж д е н н о причастйтися п р е ч и с т ы х
Т в о и х таинств, в о о с т а в л е н и е г р е х о в и в ж и з н ь
в е ч н у ю . Аминь.
В е ч е р и Т в о е я тайныя днесь, С ы н е Божий,
п р и ч а с т н и к а мя приимй:. не б о в р а г о м Т в о и м
тайну повем, ни л о б з а н и я Т и д а м я к о И у д а , н о
яко
разбойник
исповедаю
Тя:
помяни
мя,
Господи, во царствии Твоем.
Д а не в с у д или во о с у ж д е н и е будет мне
п р и ч а щ е н и е святых Т в о и х Тайн, Г о с п о д и , н о в о
исцеление души и тела. А м и н ь .
59
EUCHARISTIE
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Die Bedeutung der Eucharistie in unserem Leben
Die Bedeutung der Eucharistie in unserem Leben
Bedeutung: Die Eucharistie stiftet Gemeinschaft, Gemeinschaft der
Gläubigen
mit Christus
und Gemeinschaft
der
Gläubigen
untereinander. Dies wirkt der Heilige Geist, der nicht nur auf die
Gaben von Brot und Wein herabkommt, sondern auch auf die
versammelte Gemeinde und sie in den Leib Christi wandelt, so dass
die Gläubigen so gestärkt als Glieder am Leib Christi in der Liebe
Gottes in der Welt wirken und am Reich Gottes bauen können.
Diese Gemeinschaft umfasst nicht nur die heute lebenden und im
Gottesdienst anwesenden Gemeindeglieder,
sondern in der
eucharistischen Liturgie versammelt sich die gesamte Kirche, also
auch die abwesenden Gemeindeglieder, die bereits verstorbenen
Gläubigen, die Gottesmutter, die Engel, Heiligen und Propheten.
Symbolisch wird dies dargestellt bei der Gabenbereitung am
Rüsttisch, wenn der Priester auf den Diskos um das Brotstück, das
das
„Lamm
Gottes",
also
Christus
symbolisiert,
weitere
Brotstückchen im Gedenken an die Genannten dazu legt (s.
Schema). Dies ist eine besondere Form des Gedenkens und der
Fürbitte.
In der Russischen Orthodoxen Kirche ist es Brauch, dass die
Gottesdienstbesucher zu Beginn der Liturgie die Namen der
Menschen, der lebenden wie der verstorbenen, derer sie besonders
gedenken wollen, auf einen Zettel schreiben und diesen gemeinsam
mit einer Prosphore zum Rüsttisch bringen (lassen), damit der
Priester bei der Gabenbereitung dieser Menschen gedenkt. Im
Gedenken an diese Menschen löst der Priester ein kleines Stückchen
aus der Prosphore und legt es auf den Diskos. Später erhalten die
Gläubigen den Rest der Prosphore zurück.
Durch die Teilnahme an der Eucharistie, durch die Kommunion, wird
diese Gemeinschaft am innigsten erfahrbar. Deshalb ist es gut,
regelmäßig an der Eucharistie teilzunehmen. Wie oft dies geschieht,
muss jeder Gläubige für sich entscheiden - nicht immer hat man sich
auf den Empfang der Eucharistie durch Fasten und Gebet vorbereitet,
manchmal möchte man zuvor beichten, da man weiß, dass man eine
Sünde begangen hat, aber es ergab sich noch keine Gelegenheit zur
Beichte, oder man hat sich vielleicht noch vor der Liturgie mit
jemandem gestritten und sich noch nicht wieder mit diesem
61
EUCHARISTIE
Menschen versöhnt ... Es gibt viele Gründe, sich nicht würdig für den
Empfang der Eucharistie zu fühlen. Trotzdem gehört man aber zur
Gemeinschaft, zur Kirche, und hat Teil an der Liturgie. Auch wer nicht
kommuniziert hat empfängt am Ende der Liturgie ein Stück Antidoron,
ein gesegnetes Stück Brot, als Zeichen dieser Gemeinschaft.
Umsetzung im Unterricht:
Die Kinder sollen erkennen, dass in der Eucharistie Gemeinschaft
erfahrbar wird - so wie z.B. beim gemeinsamen Mittag- oder
Abendessen in der Familie oder beim gemeinsamen Essen bei Festen
wie Geburtstag oder Weihnachten.
Im Unterrichtsgespräch sollte der Lehrer z.B. anhand dieser oder
anderer Beispiele die Analogie zum Gemeinschaftscharakter des
eucharistischen Mahles mit den Kindern herausarbeiten.
Dabei soll auch betont werden, dass in der Kirche die Gemeinschaft
über das Hier und Jetzt hinausgeht, dass im Gottesdienst die
Grenzen von Raum und Zeit aufgehoben sind.
Sicher kennen die Kinder durch ihre Teilnahme an der Liturgie den
Brauch, dass die Gläubigen Prosphoren und Zettel mit Namen zum
Rüsttisch bringen (lassen). An dieser Stelle sollte dieser Brauch
erklärt werden, dass dies eine besondere Fürbitte für uns
nahestehende Personen, Verwandte und Freunde, Lebende und
bereits Verstorbene, ist. Mit Hilfe der Kopiervorlagen sollen die Kinder
jeweils ein eigenes Gedächtnisfaltblatt basteln: Blätter I und II werden
mit den Rückseiten zusammengeklebt und in der Mitte gefaltet, so
dass auf der Vorderseite die Ikone ist (kann ausgemalt werden),
innen die Seiten für die Namen, und auf der Rückseite das Gebet.
Anschließend sollen die Kinder überlegen, wem sie gerne gedenken
möchten und sollen die Namen eintragen; dabei können zunächst
gemeinsam Vorschläge gesammelt werden (z.B. Eltern, Großeltern,
Freunde). Es sollte darauf hingewiesen werden, dass auch später
noch Namen von den Kindern ergänzt werden können. Wenn sie
wollen, können die Kinder diese Gedächtniszettel dann künftig vor der
Liturgie abgeben. Vom Lehrer sollte mit dem Priester abgesprochen
werden, dass diese Gedächtniszettel nach der Liturgie den Kindern
wieder zurückgegeben werden.
62
Die Bedeutung der Eucharistie in unserem Leben
Wortschatz:
Fasten - пост
Fürbitte - молитва
Gebet - молитва
Gedenken - память, поминовение
Gemeinde - община, приход
Gemeinschaft - общение
Gläubige - верующие
Reich Gottes - Царство Божие
Die Stückchen aus den Prosphoren auf dem Diskos
63
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser täglich Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern
Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlose uns von dem Bösen.
б т ч е наш, Йже еси на небесбх!
Да святйтся ймя Твоё,
да лрийдвт Царствие Твоё,
да будет вбля Тво>1,
4ио на небес·) и на эемлй.
Хлёб наш насущный даждь нам
днесь;
и остёви нам дблги нёша,
Дкоже и м ы оставляем должник б м нёшнм;
и не введй нас во искушение,
но иэбёви нас от лукАваго.
ц
о здравии
о упокоении
Für die Lebenden
Für die Verstorbenen
HINWEISE
Hinweise
... zu theologischen und religionspädagogischen Gehalten
Aufgaben und Zielsetzungen der religiösen Unterweisung - sowohl des schulischen Religionsunterrichtes wie auch der gemeindlichen Katechese - ergeben sich aus dem
Selbstverständnis der Orthodoxen Kirche, wie es seinen Ausdruck in ihrer Theologie,
ihrer Liturgie und in ihrem gesamten Leben findet. Gerade für die Orthodoxe Kirche gilt
es, die Einheit von Glaubensinhalten und gelebtem Glauben im „Tun des Volkes (Gottes)", der Liturgie - sowohl derjenigen im Gotteshaus wie derjenigen des Alltags - zu
verwirklichen, also dessen, was in der theologischen Fachterminologie oft als „Orthodoxie" und als „Orthopraxie" bezeichnet wird. In diesem Sinne formulieren die Richtlinien
des Landes Nordrhein-Westfalen für den orthodoxen Religionsunterricht in der Primarstufe treffend: „Der Religionsunterricht ergründet und deutet die Lebenswirkiichkeit der
Schülerinnen und Schüler aus der Sicht des orthodoxen Glaubens. Durch seine Rückbindung an die orthodoxe Theologie sichert er eine authentische Vermittlung des orthodoxen Gottes- und Weltverständnisses, ohne ein Abbild der theologischen Disziplinen
sein zu wollen".
Was hier für den schulischen Unterricht gesagt wird, gilt unseres Erachtens auch für die
gemeindliche Katechese; von daher folgen die nachstehenden religionspädagodischen
Überlegungen in ihren Grundgedanken den Überlegungen, die von der Expertengruppe
ausgedrückt worden sind, welche die Richtlinien für die schulische Unterweisung erarbeitet haben: Ebenso wie dieser will auch eine verantwortliche Gemeindekatechese jungen orthodoxen Christen zu einer verantwortlichen Gestaltung des eigenen Lebens und
zur Mitgestaltung des sozialen Lebens als christliches Leben in Kirche und Gesellschaft
verhelfen. Es geht also nicht nur um eine - sicher auch notwendige - Wissensvermittlung, sondern darüber hinaus um eine Erziehung zu einer Lebensweise, die der Lehre
unseres Herrn Jesus Christus und der Tradition seiner Kirche entspricht. Eine solche
Bewahrung der Tradition ist aber nicht rückwärtsgewandt, sondern sieht das Leben in
und mit der Kirche als dynamische neue Lebensweise, die den ganzen Menschen umfasst und sein ganzes Handeln bestimmt: Das Leben der Kirche ist die Aktualisierung
des durch Christus in diese Welt gekommenen Heils, stellt eine ganzheitliche Inanspruchnahme des Menschen im Dienste Gottes und damit zum Segen der ganzen
Schöpfung dar. Von daher widerspricht es dem genuinen orthodoxen Denken, eine
Trennung in einen religiösen Bereich und einen profanen vorzunehmen.
Das Leben der Kirche nimmt den ganzen Menschen in Anspruch, denn es handelt sich wie der schon zitierte Lehrplan herausstellt - um ein „Leben der Martyria, der Bezeugung des Glaubens an das in Christus geoffenbarte Wort Gottes, der Liturgia, des Lob-
67
HINWEISE
Preises als Vergegenwärtigung des Gnaden- und Heilswirkens Gottes in der Kirche, und
der Diakonia, des aktiven Wirkens des Menschen zum Heil der Welt. Diese drei Aspekte
des kirchlichen Lebens sind keine isolierten Dimensionen, sondern untrennbar miteinander verbunden."
Der Sinn der christlichen Existenz bedeutet somit, die Heilsbotschaft Gottes anzunehmen
und sie im alltäglichen Handeln und Verhalten, in der gottesdienstlichen Feier ebenso
wie im reflektierenden Denken und Urteilen zu realisieren. Diese Realisierung ist kein
isoliertes Tun des einzelnen Individuums, sondern sie geschieht in der Gemeinschaft der
Kirche, in der sich Menschen aller Völker und Nationen, aller sozialen Stände und Herkunft und aller Zeiten zu einer Einheit zusammenfinden und in ihrer Gesamtheit und als
einzelne - wenn auch in unvollkommener Form - die Göttliche Dreieinigkeit widerspiegeln, deren Wesensprinzip die Liebe ist. Der Kirche ist es aufgetragen, den Widerspruch
zwischen dem Individuum und der Vielfalt durch Liebe zu überwinden: Ohne Gemeinschaft unter den Menschen kann es keine wirkliche Gemeinschaft mit Gott geben - und
ohne Gemeinschaft mit Gott auch keine echte Gemeinschaft unter den Menschen. Von
Gott eingenommen zu werden, heißt, in ein liebendes Verhältnis zu den anderen Menschen und zu Gott einzutreten. Durch die Menschwerdung Gottes in Christus Jesus wurde der Mensch und durch ihn die ganze Schöpfung mit Gott versöhnt und die ursprüngliche „paradiesische" Beziehung zu ihm wiederhergestellt.
Für den einzelnen Menschen ereignet sich dies durch die Taufe, in der er mit Christus
gestorben ist und zu einem neuen Sein wiedergeboren wird (vgl. Rom 6), wird bekräftigt
und gestärkt durch das „Siegel des Heiligen Geistes" in der Myronsalbung und immer
wieder neu gestärkt durch die Teilhabe an der heiligen Eucharistie, denn bei ihr werden
ja nicht nur Wein und Brot in den Leib und das Blut Christi verwandelt, sondern auch die
gesamte eucharistische Versammlung geheiligt und „konsekriert", nämlich selbst in den
Leib Christi verwandelt und die Vereinigung mit ihm manifestiert. Insofern sprengen diese drei Mysterien die zeitlichen, geographischen und arithmetischen Grenzen: Sie formen nicht nur einen einzelnen „neuen Menschen", sondern auch eine neue Gemeinschaft, die Gesamtkirche, in der sogar Lebende und Tote nicht mehr voneinander getrennt werden können. Von daher gewinnt der manchmal in der theologischen Literatur,
besonders der Liturgiewissenschaft, verwandte Terminus der „Initiationsmysterien" (Initiation = Einweihung, Aufnahme in eine Gemeinschaft) eine neue Dimension: Taufe, Myronsalbung und Eucharistie bedeuten mehr als die Einführung des Einzelnen in die Gemeinschaft, sie bedeuten den Anbruch eines neuen Äons für ihn wie für die Menschheit.
Die Taufe ist in der Tat eine Erleuchtung, eine Neugeburt, der Eintritt in ein neues Leben.
In der Tiefe des Wassers stirbt der alte Mensch, um neu daraus hervorzugehen, wie der
Apostel Paulus sagt: „Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann
werden wir auch mit ihm in seiner Auferstehung vereinigt sein" (Rom 6,5). Vollendung
68
HINWEISE
der Taufe aber ist die Myronsalbung: Der durch die Taufe neugeborene Mensch wächst
durch die Myronsalbung zur Fülle des Lebens in Christo: Christus ist in die Welt gekommen, neues Leben zu schenken, das nun der Heilige Geist, der Tröstergeist, füllt - immerdar und in besonders deutlicher Weise bei der Göttlichen Liturgie. Von daher stehen
diese drei Mysterien in engstem inneren Zusammenhang - und werden auch in diesem
katechetischen Material gemeinsam behandelt.
Hinzu kommt, dass sie auch zu jener Lebenswirklichkeit der Gemeinde gehören, die die
Kinder kennen - von ihren Gottesdienstbesuchen her wie auch vom Leben der eigenen
Familie, in der Kinder getauft, gesalbt und zur Eucharistie geführt werden. Doch erfahren
die Kinder sicher die Welt, von der sie selbst ein Teil sind, auch auf diesem Feld nicht
selten als widersprüchlich: Manches mag ihnen einfach als überkommener Ritus erscheinen, den man einzuhalten hat, ohne dass ihnen die tiefere Dimension bewusst würde, die Taufe, Myronsalbung und Eucharistie beinhalten.
Von daher ist es von eminenter Bedeutung, ihnen die Erkenntnis zu erschließen, dass
ihnen in Taufe und Salbung nicht nur selbst ein neues Leben geschenkt wurde, sondern
dass sie auch zur Verantwortung gegenüber der Welt besiegelt werden. Die Kinder sollen lernen, dass die Benennung mit dem Namen eines Heiligen nicht nur eine schöne
Erinnerung, sondern ein Auftrag ist, die ganze Welt an dem neuen Leben teilhaben zu
lassen, die Erleuchtung auch weiterzugeben, so wie es einst der hl. Apostelgleiche Vladimir tat, der durch die Taufe seines Volkes ihm eine neue Identität erschloss, die es
durch alle Perioden seiner Geschichte bis auf den heutigen Tag geprägt und ihm moralische Kraft verliehen hat.
Wesentliches Ziel der religiösen Unterweisung und ihrer pädagogischen Bemühungen
muss somit sein, den orthodoxen Schülerinnen und Schülern nicht nur eine theoretische
Kenntnis der gottesdienstlichen Formen ihrer Kirche zu vermitteln, sondern ihnen vor
allem Hilfen zu geben, die eigene Lebenswirklichkeit mit Hilfe der Glaubenstradition zu
erfassen, zu deuten und durch ein Handeln zu bewältigen, das der Würde entspricht, die
der Name „Christ" bezeichnet.
... zur Handhabung des Materials
Die drei Mysterien der Eingliederung des Christen in die Kirche, nämlich Taufe,
Myronsalbung und Eucharistie bilden den Inhalt dieser neun Materialien für die
Gemeindekatechese.
Als Zielgruppe ist dabei an Kinder im Alter von etwa 8 - 1 0 Jahren, also in den letzten
Jahren der Grundschule, gedacht. Soll das Material für jüngere oder etwas ältere Kinder
zum Einsatz kommen, bedarf es einer entsprechenden Anpassung durch die Lehrerin
bzw. den Lehrer.
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HINWEISE
Dabei wird davon ausgegangen, dass es sich um Kinder handelt, die den deutschen
Schulunterricht besuchen, deren Hauptbildungssprache also Deutsch ist, die aber auch
zu Hause und in der Gemeinde noch das Russische benutzen. Entsprechend werden
etliche der Materialien rein in deutscher Sprache, andere in beiden Sprachen angeboten, wobei die Liste der wichtigsten Begriffe im „Wortschatz" am Ende jeden Abschnittes
(und das zweisprachige Glossar am Schluss des Heftes) die Ausdrücke enthält, deren
Kenntnis sowohl im Deutschen wie in der Muttersprache als wünschenswert erscheinen.
Jede der Einheiten ist für eine Unterrichtseinheit von etwa einer Zeitstunde Dauer gedacht, wobei bei den Einheiten, die einen Bastelbereich einschließen, diese Zeit auch
überschritten werden kann (sei es noch in der Katechese, sei es durch ein sehr wünschenswertes Weiterarbeiten zu Hause).
Den ersten Teil jeden Abschnittes bilden Hinweise zu biblischen Texten, gegebenenfalls
auch Auszüge aus anderen Texten, die im direkten Kontext zum jeweiligen Thema stehen, gefolgt von kirchen- und liturgiegeschichtlichen bzw. theologischen Informationen
zu dessen Inhalt und Bedeutung; diese sind in der vorliegenden Form nicht für die Unterrichteten, sondern für die Unterrichtenden bestimmt, deren Aufgabe es ist, sie in einer sachgerechten und an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler orientierten
Weise in der ihnen gemäßen Sprache weiterzuvermitteln.
Praktische Hinweise zu dieser Umsetzung und zur Nutzung der beigefügten Materialien
im Unterricht vermittelt der folgende Abschnitt. Es sei eigens darauf hingewiesen, dass
es sich dabei nicht um sklavisch zu befolgende Richtlinien, sondern um aus der eigenen
Erfahrung gewonnene Vorschläge handelt, die jederzeit angeändert und den örtlichen
Notwendigkeiten und Gegebenheiten angepasst werden können.
Den Hinweisen folgen die eigentlichen Materialien, die in der Regel als Kopiervorlagen zu
verstehen sind, also in benötigter Anzahl vervielfältigt und an die Schüler und Schülerinnen verteilt werden sollen. Um der Lehrerin und dem Lehrer ein teils zeitaufwendiges
Suchen der biblischen Stellen zu ersparen, wurden diese zweisprachig am Ende angefügt: Es ist sicher wünschenswert, wenn alle Kinder auch in der Lage sind, sie in beiden
Sprachen zu verstehen; in der Praxis dürfte dies nicht immer der Fall sein, zumal die
allgemein verbreitete russische Bibelausgabe, die sog. „Synodalübersetzung" des mittleren 19. Jahrhunderts nicht unbedingt eine kindgemäße Sprachgestalt aufweist. So wird
es manchmal wohl der deutsche Text sein, der auch zum Verständnis des russischen
hilft.
Abschließend sei eigens darauf hingewiesen, dass Kritik und Erfahrungsberichte
zum Einsatz dieses Materials sehr willkommen sind: Im Blick auf eine denkbare
Fortsetzung wäre eine solche Evaluation dringend notwendig!
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WORTSCHATZ
Wortschatz
Wortschatz deutsch-russisch:
Abendmahl - Тайная вечера
Abschneiden der Haare - пострижение волос
Altar(tisch) - престоль
Altar(raum) - алтарь
Apostel - апостол
Blut - кровь
Brot - хлеб
Christgeburtsfest - Рождество Христово
Diakon - диакон
Dreieinigkeit - Троица
Dreimalheilig - трисвятое
Engel - ангел
Erleuchtung - просвещение
Erscheinung - явление
Fasten - пост
Flammenzungen - огненные языки
Fürbitte - молитва
Gebet - молитва
Gedenken - память, поминовение
Gemeinde - община, приход
Gemeinschaft - общение
Glaubensbekenntnis - Символ веры
Gläubige - верующие
Gottesmutter - Богородица
Gottes Sohn - Сын Божий
Göttliche Liturgie - Божественная Литургия
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WORTSCHATZ
Große Fastenzeit - Великий Пост
Großer Einzug - Великий вход
Heilige - святые
Hl. Basilios der Große - св. Василий Великий
Heiliger Geist - Сватый Дух
Hl. Johannes der Täufer - Св. Иоан Креститель/der Vorläufer Предтеча
Hl. Johannes Chrysostomos - св. Иоанн Златоуст
Herabkunft des Hl. Geistes - сошествие Святаго Духа
Hochgebet - Анафора
Karwoche - Страстная неделя
Katechumenen - оглашенные
Kelch - чаша, потир
Kleiner Einzug - Малый вход
Kommunion - причастие
Leib - тело
Leidenswoche - Страстная неделя
Liturgie der Vorgeweihten Gaben - Литургия преждеосявщенных
даров
Myron - миро
Myronsalbung - миропомазание
Mysterion - таинство
Offenbarung - откровение
Öl - елей
Pate - восприемник, крестник
Pfingsten - Пятидесятница
Priester - священник, иерей
Propheten - пророки
Reich Gottes - Царство Божие
Rüsttisch - жертвенник
Salbung - помазание
Siegel - печать
Sünden - грехи
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Tag des Gerichts - Судный день
Taube - голубь
Taufe - крещение
Taufkreuz - нательный крестик
Täufling - крещаемый
Theophanie - Богоявление
Turm zu Babel - башия Вавилонская
Untertauchen - погружение
Vaterunser - Отче наш
Vergebung - прощение
verraten - предать
Weihnachten - Рождество Христово
Weihrauch - ладан
Wein - вино
Zeugen - свидетели
Wortschatz russisch-deutsch:
Анафора - Hochgebet (das)
алтарь - Altarraum
ангел - Engel (der)
апостол - Apostel (der)
башня Вавилонская - Turm zu Babel (der)
Богородица - Gottesmutter (die)
Богоявление - Theophanie (die)
Божественная Литургия - Göttliche Liturgie (die)
Великий вход - Großer Einzug (der)
Великий Пост - Große Fastenzeit (die)
верующие - Gläubige (PI.)
вино - Wein (der)
восприемник - Pate (der)
WORTSCHATZ
голубь - Taube (die)
грехи - Sünden (die)
диакон - Diakon (der)
елей - Öl (das)
жертвенник - Rüsttisch (der)
иерей - Priester (der)
крестник - Pate (der)
крещаемый - Täufling (der)
крещение -Taufe (die)
кровь - Blut (das)
ладан - Weihrauch (der)
Литургия преждеосявщенных даров - Liturgie der Vorgeweihten
Gaben (die)
Малый вход - Kleiner Einzug (der)
миро - Myron (das)
миропомазание - Myronsalbung (die)
молитва - Fürbitte (die), Gebet (das)
нательный крестик - Taufkreuz (das)
общение - Gemeinschaft (die)
община - Gemeinde (die)
оглашенные - Katechumenen (die)
огненные языки - Flammenzungen (die)
откровение - Offenbarung (die)
Отче наш - Vaterunser (das)
память - Gedenken (das)
печать - Siegel (das)
погружение - Untertauchen (das)
помазание - Salbung (die)
поминовение - Gedenken (das)
пост - Fasten (das)
пострижение волос - Abschneiden der Haare (das)
потир - Kelch (der)
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WORTSCHATZ
предать - verraten
престоль - Altar (der)
приход - Gemeinde (die)
причастие - Kommunion (die)
пророки - Propheten (PI.)
просвещение - Erleuchtung (die)
прощение - Vergebung (die)
Пятидесятница - Pfingsten (das)
Рождество Христово - Christgeburtsfest, Weihnachten (das)
Св. Василий Великий - Hl. Basilios der Große (der)
Св. Иоанн Златоуст - Hl. Johannes Chrysostomos (der)
Св. Иоан Креститель/Предтеча - Hl. Johannes der Täufer / der
Vorläufer (der)
Святые - Heilige (PI.)
Сватый Дух - Heiliger Geist (der)
свидетели - Zeugen (PI.)
священник - Priester (der)
Символ веры - Glaubensbekenntnis (das)
сошествие Святаго Духа - Herabkunft des Hl. Geistes (die)
Страстная неделя - Leidenswoche, Karwoche (die)
Судный день - Tag des Gerichts (der)
Сын Божий - Sohn Gottes (der)
таинство - Mysterion (das)
Тайная вечера - Abendmahl (das)
тело - Leib (der)
трисвятое - Dreimalheilig (das)
Троица - Dreieinigkeit (die)
хлеб - Brot (das)
Царство Божие - Reich Gottes (das)
чаша - Kelch (der)
явление - Erscheinung (die)
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LITERATUR
Literatur
Александрова, T.C.: Опыт краткого немецко-русского и руссконемецкого словаря, Москва 1996.
Heitz, Sergius (Hrsg.): Christus in Euch: Hoffnung auf Herrlichkeit.
Orthodoxes Glaubensbuch für erwachsene und heranwachsende
Gläubige, Düsseldorf 1982.
ders.
(Hrsg.):
Mysterium
der
Anbetung.
Bd.
III:
Die
Mysterienhandlungen der Orthodoxen Kirche und das tägliche Gebet
der Orthodoxen Gläubigen, Köln 1988.
Heuser, Angela: Ikonenmalerei heute, Recklinghausen 1988.
Kallis, Anastasios (Hrsg.): Die Göttliche Liturgie der Orthodoxen
Kirche. Deutsch - Griechisch - Kirchenslawisch, Mainz 1989.
Ders.: Taufgottesdienst der Orthodoxen Kirche. Griechisch - deutsch
(Doxologie Bd.III), Münster 1999.
Kallis, Anastasios / Thon, Nikolaus (Hrsg.): Doxologie. Eine
Handreichung zum orthodoxen liturgischen Leben (Schriftenreihe zur
Lehrerfort- und -Weiterbildung des Regierungspräsidenten Münster,
Heft 3, 1992), Münster 1992.
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung (Hrsg.): Griechischorthodoxe Religionslehre - Grundschule, Entwurf Juli 1989, Soest
1989.
Sponsel, Katharina; Plank, Peter: Chorbuch zur Göttlichen Liturgie,
Würzburg 1992.
von Lilienfeld, Fairy (Hrsg.): Der Himmel im Herzen. Altrussische
Heiligenlegenden, Freiburg 1990.
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