Burn out bei Führungskräften Prävention und Therapie

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Burn out bei Führungskräften Prävention und Therapie
Was ist Burnout?
1. Allgemein
2. Ursachen
3. Entwicklung und Stadien
4. Folgen
5. Symptome
6. Arten von Ausbrennern
7. Burnout - Eine Hormonstörung
Unter Burnout versteht man eine emotionale, körperliche, psychische und soziale Erschöpfung über
einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten. Diese Veränderungen kommen jedoch nicht abrupt,
sondern schleichend über einen Zeitraum von oft sehr vielen Jahren.
Übersetzt wird dieser Begriff mit "ausgebrannt sein". Burnout entsteht durch die dauerhafte
Überforderung der eigenen Leistungsfähigkeiten - Dauerstress - ohne ausreichenden Ausgleich. Die
Betroffenen haben meist nicht gelernt mit Ihren eigenen Energieressourcen zu haushalten und wissen
oft nur unzureichend, wie man sie wieder auffüllt.
Dieses Phänomen scheint in unserer Zivilisationsgesellschaft immer häufiger aufzutreten. Ja, es
scheint sich zu einer regelrechten Volkskrankheit zu entwickeln Gründe dafür müssen also im rapiden
Gesellschaftlichen Wandel zu finden sein. Verlust von familiären und nachbarschaftlichen Bindungen.
Technische Revolutionen und Informationsflut. Gesellschaft von Individualisten. Schätzungen
besagen, das bereits 15% aller Berufstätigen einmal ein Burnout durchlitten haben, Tendenz steigend.
Dabei scheinen besonders leitende, kreative und helfend arbeitende Menschen betroffen zu sein,
weniger der normale Bandarbeiter oder eine Kassiererin.
Ursachen
Die Ursache eines Burnouts liegt immer bei einer geistigen oder/und emotionalen Überforderung. Sie
kann sowohl durch beruflichen Ehrgeiz als auch durch eine übermäßig große Hilfsbereitschaft und
Selbstopferung in Familie, Freundeskreis oder sozialen Engagement entstehen. Dieser
überdurchschnittlich hohe Einsatz kann verschiedene Gründe haben. Denkbar sind:
Zu glauben nur durch Leistung und Erfolg von anderen Anerkannt und geliebt zu werden
Nicht fähig zu sein, NEIN zu sagen
Nachlaufen nach einem unerreichbaren Ideal oder Traum
Hinter diesen 3 Charaktereigenschaften verbergen sich immer auch tiefer liegende psychisch Störung.
Dies heißt allerdings noch lange nicht, dass diese Menschen gleich in eine Irrenanstalt gehören, dann
wäre jeder 5. dort schon eingeliefert. Trotzdem sollte man sie zur Not mir Unterstützung behandeln. In
allen 3 Fällen spielt das streben nach Anerkennung einer Rolle. In den ersten beiden tanken die
Menschen übermäßig viel ihr Selbstbewusstsein aus den Meinungen der anderen auf. Beim
"Nachlaufen des Traumes", können die Menschen erst dann mit sich zu frieden sein, wenn sie ihre
gesteckten Ziele erreicht haben. Doch da sie so hoch gesetzt sind, dass es ihnen einfach nicht ,trotz
hohen Leistungseinsatzes, möglich ist, bleiben sie ewig unzufrieden mit sich selbst.
Bei burnout-gefährdeten Personen ist das eigene Körpergefühl oft so schwach ausgeprägt, dass die
Betroffenen gar nicht wissen, wann sie ihre Belastungsgrenze überschritten haben. Sie überschreiten
sie einfach, ohne es zu wissen. Und natürlich erkennen sie dann nach getaner Arbeit nicht die Signale
des Körpers, welche dringend eine Ruhepause fordern. Sie mache einfach weiter. Kommt dann für sie
plötzlich und unerwartet doch die unüberhörbaren Schreie des Burnouts, welche den Betroffenen
unaufhörlich zu Pausen zwingen, stehen sie vor den nächsten Problem: Sie Wissen gar nicht, wie das
geht, sich zu Entspannen. Somit schlittern sie innerhalb von nur wenigen Wochen in ein schweres
Stressleiden, welches sie in der Regel mindestens ein Jahr, meist sogar noch länger begleiten wird.
Job-Burnout
Lassen sich die Schwierigkeiten hauptsächlich auf der beruflicher Ebene finden, spricht man von
einem Job-Burnout. Mögliche Gründe können sein:
- Enttäuschung darüber, dass die eigene Leistung von den Vorgesetzten eher gar keine Reaktionen
oder sogar Kritik als Würdigung erfährt. Die Ursachen dafür liegen entweder in falschen Erwartungen
oder häufiger in schlechte Leitungsfähigkeit des Chefs. Mangelnde Anerkennung kann auch durch ein
Unterbezahlung entstehen.
- Schlechte Organisation lässt sich ebenfalls auf schlechtes Management zurückführen und fördert die
Überforderung und Unzufriedenheit der Belegschaft. Sind zum Beispiel die Aufgaben eines jeden
einzelnen nicht klar definiert, sondern nur sehr schwammisch bekannt, wissen die Mitarbeiter nie, wer
genau wann und was zu machen hat. Doppelarbeit und ungleiche Lastenverteilung können daraus
folgen und das Arbeitsklima und die Arbeitsbereitschaft merkbar senken.
- Ebenfalls schlecht auf die emotional Situation der einzelnen Beschäftigten können sich ein
übergroßer Konkurrenzkampf und Mobbing auswirken. Neben den alltäglich Arbeitsaufgaben muss
stets viel Kraft in der Behauptung gegenüber den Arbeitskollegen aufgewendet werden, welches
letztendlich an die Leistungsreserven gehen kann.
- Muss man, um dass selbe wie andere zu erreichen, mehr Zeit und Kraft investieren, so kann dies ein
Burnout auch sehr stark unterstützen. Gründe dafür können in schlechten uneffizienten
Arbeitstechniken, hang zum übertriebenen Perfektionismus oder auch in einer beruflichen
Unterqualifikation liegen.
- Genauso wie eine Unterqualifikation die Arbeitsbelastung immens steigern kann, so kann auch die
immer öfter anzutreffende Überqualifikation deprimierend sein. Keine Herausforderung in seinem
täglichen Schaffen zu erkennen und so auch keine Erfolge mehr zu sehen kann zu einer allgemeinen
Unzufriedenheit bis hin zu einer schweren Depression führen.
- Wenn sich die eigenen Werte und Ideale nicht mit denen, welche im Beruf verlangt werden, in
Einklang bringen lassen, so erzeugt dies stetig einen inneren Konflikt. Man macht sich Gedanken, ob
man das wirklichen machen sollte und ein immer stärkerer Widerstand bäumt sich in einem auf, der
stets emotional Verarbeitet werden muss. Dies kann von Lustlosigkeit bis hin zu innerer Kündigung
führen. Vergleiche Erfahrungsbericht von Jannisch.
- Das Gefühl, dass die eigenen Arbeit niemanden interessiert, sie bedeutungslos ist, lässt den Glauben
an den eigenen Erfolg stark fallen. Vergleichen kann man eine solche Situation mit einem Autor, der
ein großes Buch, was ihm sehr gefällt, geschrieben hat, nur keiner möchte es lesen. Es ist einfach eine
starke Enttäuschung..
- Und zum Schluss natürlich noch der klassische Fall. Der Arbeitnehmer wird schlicht als Maschine
gesehen, welchen man jede Aufgabe geben kann, er wird schon irgendwie die richtigen Ergebnisse
ausspucken. Tut er dies irgendwann nicht mehr mit nahezu übermenschlichen Leistung, wird der
nächste ausgebeutet. Häufig ist allerdings nicht der Vorgesetzte der, welcher seinen Arbeiter als
Maschine betrachtet, sondern es ist der Arbeiter selbst.
All diese und noch eine Reihe anderer Faktoren sorgen dafür, dass sich der Arbeitende zunehmend
unwohler und weniger entspannt am Arbeitsplatz fühlt. Die schlechte Arbeitsatmosphäre sorgt
schließlich auf Dauer zu einer emotionalen und geistigen Überanstrengung und schließlich beginnend
von einer inneren Abstandnahme und Verlust jedes Gramms Enthusiasmus zu seinem Beruf über
ständige bald depressivartige Niedergeschlagenheit bis letztendlich hin zum letzten Ausstieg des
Zuges: Burnout.
Es ist normal, dass bei nahezu jeden von uns, die Beschreibung in einigen Punkten zutreffen. Sollte
dies jedoch so schwerwiegend sein, dass Sie befürchten, dies nicht mehr lange ertragen zu können
oder ein Burnout vielleicht sogar bereits erreicht worden ist, müssen die entsprechenden
Konsequenzen daraus gezogen werden. Die beste Möglichkeit wäre natürlich ein klärendes Gespräch
mit dem Vorgesetzen, in dem Sie Ihre Situation beschreiben, aufzeigen, dass dies auf Dauer die
Produktivität von Ihnen und von der ganzen Belegschaft herabsenkt und entsprechende
Verbesserungsvorschlage machen. Auch der Versuch die innere Einstellung zu seinem Beruf selber
bewusst oder mit Hilfe eines Psychologen zu ändern kann in manchen Fällen ratsam sein. Sollten diese
Bemühungen erfolglos geblieben sein oder gleich gar nicht möglich sein, bleibt schließlich nur noch
der schwere Schritt sich über einem Berufswechsel Gedanken zu machen. Dies sollte natürlich
zunächst als letzte Möglichkeit betrachtet werden, doch besser man hat als wenn man sich später
vorwerfen müsste man hätte besser.
Emotionales Burnout
Lassen sich die Probleme hauptsächlich auf das Privatleben und die zwischenmenschlichen
Beziehungen reduzieren, spricht man von einem Emotionalen Burnout. Konflikte mit anderen
Mitmenschen sowie innere Widerstände und Hemmnisse beschäftigen und treiben den Betroffenen
dabei so sehr, dass er sich in seiner Welt mit Problemen dauerhaft gefangen fühlt. Typisch dafür sind:
- Ehefrauen, welche sich so sehr für das Wohl ihrer Kinder und ihres Mannes sowie den Haushalt und
eventuell noch eine Arbeitsstelle aufgeben, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse gar nicht wahrnehmen
wollen und ständig unter nervlichen Anspannungen leiden. Das Problem "Hausfrauen-Burnout" lässt
sich dabei allerdings auch zu einen sehr starken Teil in das Job-Burnout einordnen.
- Menschen, welche es nicht über ihr Herz bringen können, die Bitte einer anderen Person
auszuschlagen, selbst dann nicht, wenn die Person nur ein weiter Verwandter oder Bekannter ist und
es dem Betroffenen eigentlich gar nicht nach Helfen zu mute ist. Oder auch Menschen die es nicht
ertragen können, andere Menschen leiden zu sehen und ihnen immer versuchen irgendwie zu helfen
und stets emotional mitleiden, sind sehr gefährdet. Davon betroffen sind insbesondere die helfenden
Berufe wie Krankenschwester oder Kindergärtnerin.
- Menschen, welche mit ihrem eigenen Leben völlig unzufrieden sind. Oft sind diese Menschen sehr
alleine, ohne einen Partner oder einen Nennenswerten Freundeskreis.
- Menschen, welche ein so schwaches bald krankhaft schwaches Selbstbewusstsein haben, dass sie
sich in der Gesellschaft förmlich herumschubsen lassen und dabei sich gezwungen fühlen, immer
wieder ihre eigenen Grenzen zu Überschreiten.
- Menschen die es einfach nicht schaffen, Abstand von den Problemen anderer gewinnen zu können.
Psychische Ursachen aus der Kindheit:
Erlebnisse, prägende Ereignisse und die Erziehung in der Kindheit haben einen bleibenden Einfluss
auf das ganze Leben. Somit beeinflussen erlernte Denkstrukturen aus den ersten 15 Lebensjahren den
Menschen dauerhaft.
Bezüglich des Burnout wird aus der Kindheit häufig die Lehre, "Ich werde bloß anerkannt und von
anderen gemocht, wenn ich Leistung zeige", mitgenommen. Dieses Gefühl entsteht meist dadurch,
dass die Eltern, ob bewusst oder unbewusst, den Kindern nur die Wertschätzung und die Liebe
vermitteln, welche sie brauchen und fordern, wenn die Kinder Erfolge aufweisen. Natürlich versuchen
die kleinen Kinder Anerkennung zu erhalten. Ein starker Ehrgeiz wird in ihnen geweckt. Sowohl in
der Schule als auch in ihren Freizeitbeschäftigungen streben sie immer danach zu den aller Besten zu
gehören. Dabei können die kindlichen Freiheiten bei entsprechenden Engagement der Eltern auch
nahezu völlig verloren gehen. Eine geistige und emotionale Überforderung ist bereits in diesem Alter
möglich.
Mit dem Eintritt in die Pubertät kommen immer starke Veränderungen einher. Viele der nun
jugendlich Gewordenen versuchen dem Leistungsdruck, welchen sie sich selber stellten und welcher
von außen an sie herangetragen wurde, zu entfliehen. Dabei neigen Mädchen mehr zu einem stark
introvertierten Verhalten, während hingegen bei Jungen dies in extrovertierte Mutproben, wie Gewalt
oder Diebstahl, umschlagen kann. Diese Veränderungen stellen dabei einen gewissen jugendlichen
Selbstschutz dar. Bei denen, welche weiterhin der Linie "Anerkennung durch Leistung" folgen, kann
dies sogar bereits in der frühen Jugend (meist im 13. bis 15. Lebensjahr) zu einem Burnout führen. Der
Zustand der völligen Erschöpfung sowie die vielen neuen Einflüsse, welche in der Jugend auf den
Menschen zu kommen, bringen dabei dann eine besonders komplizierte Lage für die Betroffenen mit
sich. Insbesondere auch, da die seltsamen Verhaltensänderungen aufgrund des Burnouts einfach nur
als pubertäre Verrücktheit erkannt werden, anstatt als Hilfeschrei des Jugendlichen; dies sogar von den
meisten Eltern.
Doch selbst, wenn der Ernstfall nicht in der Jugend eingetreten ist, so wird doch häufig die Erfahrung
"Ich werde bloß durch Erfolge anerkannt und geliebt" mit in das Erwachsenenleben genommen. Diese
Prägung aus der Kindheit führt die Menschen meist zu einem übertriebenen Ehrgeiz und dann auch zu
einem Burnout. Dieses Gefühl zu überwinden, stellt während einer eventuell folgenden Therapie einen
wesentlichen Ansatz dar.
Neben der einseitigen Anerkennung können natürlich auch noch eine viel Zahl an anderen
Kindheitsprägungen, wie Liebesentzug oder ein allgemeines kaum-erlebt-haben der Kindheit und
Jugend, als Burnout-Ursache eine Rolle spielen. In solchen Fällen bietet sich eine gezielte
nachträgliche Verarbeitung der ganzen Kindheit unter Anleitung eines Psychologen an.
Der Überwiegende Teil der Burnout-Erkrankten hat hauptsächlich ein Job-Burnout d.h. mehr geistige
als emotionale Erschöpfung. Doch auch bei ihnen spielt häufig die emotionale, psychische
Komponente einen nicht zu unterschätzenden Part. Jener ist oft allerdings viel schwerer auszumachen,
da sich oft nicht einmal die Betroffenen es sich selbst eingestehen wollen und die Ursache dafür oft
sehr tief bis hin in die Kindheit liegen kann.
Entwicklung des Burnouts
In vollem Umfang trifft das unter "Folgen" beschriebene natürlich nur auf Menschen zu, welche sich
bereits in den Endstadien des Burnouts befinden.
Zumeist haben die betroffenen ihren Beruf sehr geliebt. Sie sind deswegen motiviert und ständig bereit
Höchstleistungen zu vollbringen. Deshalb steht zu Beginn eines Burnouts die Leidenschaft für eine
sehr anspruchsvolle Aufgabe. Von geistiger Ermüdung ist zu dem Zeitpunkt noch nichts zu spüren.
Eher im Gegenteil. Mit vollem Einsatz und einer zugleich tragischen Selbstüberschätzung der eigenen
geistigen, seelischen und körperlichen Energiereserven wird die Aufgabe bewältigt.
Öfters liegt die Ursache für ein außerordentlich stark gesteigertes berufliches Engagement auch in
privaten Unzufriedenheit. So können partnerschaftliche, familiäre oder andere Zwischenmenschliche
Konflikte die Ursachen zum dauerhaften Auspowern im Beruf sein.
Diese Zeit der Überbelastung muss
jedoch nicht zwangsläufig zu einem
Burnout führen. Entscheiden ist es, ob
es gelingt dies wieder mit
Erholungsphasen auszugleichen.
Folgt also nach einer Stresssituation stets eine angemessen große Erholungsphase und eine
Hinwendung zu den eigenen Bedürfnissen, so hat ein Burnout keine Chance.
Doch beim Burnout-Syndrom kippt irgendwann das fragile Gleichgewicht zu sehr in Richtung
Anstrengung. Dies folgt meist auf völlig übertriebene Zielsetzungen. Das Burnout-Karussell beginnt
sich zu drehen. Zunächst noch langsam. Doch aufgrund des Dauerstresses ohne ausrechende
Entspannungsphasen nimmt es immer mehr an fahrt auf, bis es irgendwann den Halt verliert, umstürzt
und zerstört ist.
Was passiert jetzt: In 7 Schritten:
In der ersten Stufe befallen sie leichtere Erschöpfungssymptome, wie verstärkter Schlafbedarf oder
öfters auftretenden Kopfschmerzen. Diese Warnzeichen werden meistens ignoriert. Der Betroffene
schafft sein Arbeitspensum ja immer noch genau so wie früher.
In der zweiten Stufe nach dem Überengagement folgt ein emotionaler, geistiger und auch
verhaltensmäßiger Rückzug von der Arbeit und dem sozialen Umfeld. Man verliert sein positives
Denken, schafft sich stärkere emotionale Distanzen. Die Gefühle stumpfen ab. Negative
Arbeitseinstellung. Die zu erfüllenden Aufgaben werden zunehmend nur noch als Pflicht gesehen,
jeglicher Idealismus geht verloren.
In der dritten Stufe kommen emotionale Reaktionen dazu. Dabei werden sie entweder depressivängstlich oder aggressiv und dauerhaft gereizt.
Begleitet wird dieses Stadium von dem Gefühl der Hilflosigkeit, von der Angst die Arbeit nicht mehr
zu schaffen. Zudem kommen eine stark verringerte Selbstachtung und das Gefühl der inneren Leere.
Ab der vierten Stufe beginnt der schlimmste Teil. Der, warum Burnout so gefürchtet ist. Die geistige
Leistungsfähigkeit baut sich ab. Motivation und Kreativität gehen verloren. Es zeigen sich vermehrt
Konzentrationsschwächen bei der Arbeit. Der Betroffene erledigt seine Aufgaben unsystematisch,
desorientiert. Sein Organisationsvermögen lässt nach. Er wird entscheidungsunfähig und initiativlos.
Rigides Schwarz-Weis-Denken setzt ein. Er wird unfähig sich an neue Situationen anzupassen, wehrt
sich deshalb gegen jegliche Art von Veränderungen.
In der fünften Stufe können sich die Abbauerscheinungen auch auf das Privatleben ausbreiten. Gefühle
verflachen sich bis hin zu völligen Gleichgültigkeit. Rückzug von Freunden und auch von der eigenen
Familie. Hobbys werden aufgegeben. Ein allgemeines Desinteresse entsteht.
In der sechsten Stufe folgen psychosomatische Reaktionen. Also körperliche Beschwerden aufgrund
von psychischen Problemen. Hierzu zählen starke Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen und
geschwächte Immunabwehr, also häufigere Erkrankungen. Zudem ist der ständige Wunsch zu schlafen
typisch.
In der letzen Stufe wird die Hilflosigkeit verallgemeinert. Der Betroffene sieht keinen Ausweg mehr.
Er ist psychisch ein Wrack, spielt mit Selbstmordgedanken. Sein leben ist nur noch ein
herumvegitiern. Er hat beinahe jeglichen Grund weiter zu leben verloren. Manchmal hält solche
Menschen nur noch die Angst vor dem Tod am Leben.
Meistens werden diese Stadien auch in dieser Reihenfolge von den Betroffenen beschritten, was aber
nicht zwingend ist. So treten zum Beispiel psychosomatische Reaktionen wie Schlafstörungen bei
vielen schon gleich zu Beginn ein. Eine detailiertere Auflistung der auftretenden Symptome und
Warnsignale in den verschiedenen Stadien finden Sie im folgenden Abschnitt.
Folgen des Burnouts
Burnout Betroffene verhalten sich meist ganz anders als früher. Ihre Freizeit-beschäfigungen
verflachen. Für sie ist alles anstrengend. Sie können sich beim Kartenspielen nicht konzentrieren.
Selbst Gespräche im Freundeskreis fordern sie zu sehr. Sie fangen an sich zu isolieren. Einige erleben
den Feierabend nur noch passiv vor dem Fernseher. Sie wollen sich ausruhen, um die Kraft zu
sammeln, welche sie für ihren nächsten Tag brauchen. Aber es gelingt ihnen nicht. Verzweiflung
kommt auf. Sie suchen nun Trost in kurzzeitigen Vergnügen. Essen, Zigaretten, Alkohol, Sex. Und
dies im Übermaße. Sie sind nun erhöht Suchtgefährdet. Durch ihren radikalen Lebenswandel treten oft
Beziehungsprobleme auf. Doch um diese zu lösen, fehlt ihnen die Kraft. Stattdessen gehen sie ihnen
aus dem Weg. Die Beziehung verflacht und kann in die Brüche gehen, wenn der Lebenspartner nicht
im Stande ist oder die Kraft nicht hat, die Situation des Betroffenen nachzuvollziehen und ihm zu
helfen. Für etliche folgt noch das vorübergehende Aufgeben ihres Arbeitsplatzes oder zu mindest ein
Wechsel. Um aktiv ihr Leben wieder zu ändern, fehlt ihnen die Energie.
Symptome
Burnout ist eine den ganzen Körper schwächende Krankheit. Daher zeigen sich Symptome sowohl auf
der psychischen, als auch auf der physischen Ebene.
1. Emotionale Erschöpfung:
Innere Kündigung - Nichts reizt mehr, fordert heraus und entfacht das früher vorhandene Feuer für
eine Sache. Emotionale Begeisterungen in allen Lebensbereichen wird unterdrückt. Der Tag hat keine
Höhen und Tiefen mehr, sondern wird als gleichförmig erlebt und daher gleichgültig nach
Terminkalender »abgelebt«. Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit kommen auf. Diese werden zu
meist mit noch größeren Arbeiteifer versucht zu kompensieren. Ein Erfolg der Bemühungen scheitert
jedoch am Mangel an Kreativität und Leistungsfähigkeit, bedingt durch die Krankheit.
Hoffnungslosigkeit kommt auf. Man nimmt perspektivisch Abstand von seinem Leben und wechselt
in die Zuschauerrolle. Der Betroffene funktioniert nur noch als Automatismus. Gefühl der
Überforderung
Versagensängste
Frustrationen in allen Lebensbereichen
Abbau von Motivation und Kreativität
Gleichgültigkeit
Leidenschaftslosigkeit
keine Aktion, nur noch Re-Aktion
Mitmenschen als Objekte behandelnd
Verlust von Idealismus
Keinen Ausweg mehr sehend; Hilflosigkeit
Depressionen
Zweifel am Lebenssinn
2. Soziale Erschöpfung:
Dem Umgang mit Bekannten und Freunden wird immer mehr aus dem Weg gegangen. Soziale
Kontakte werden als anstrengend empfunden. Dies kann so weit gehen, dass es dem Betroffenen sogar
nicht mehr möglich ist, ein vernümpftiges Gespräch zu führen. Er zieht sich zurück. Gleichzeitig
stumpfen sich emotionale Regungen ab und ein Gefühl der Einsamkeit verstärkt sich. Widerwillen
und Ängste vor dem Umgang mit Menschen
Reduziertes Durchsetzungsvermögen
Übertriebene Konfliktvermeidung
Beziehungskrisen im privaten Bereich
Gefühl der Einsamkeit
Verlust von Umsicht
Nachlassende Teamfähigkeit
3. Körperliche Erschöpfung:
Der Körper wurde durch das ständige Ausschütten von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol
dauerhaft zu Höchstleistung aufgeputscht. Die Hormone fehlen und der Körper ist nun ermattet.
Körperliche Symptome der Überbeansprung und anschließender Ermüdung treteten auf.
Andauernde Müdigkeit
Schlafstörungen
Geschwächtes Immunsystem
Muskelverspannungen
Tinitus
Herzbeschwerden (erhöhtes Herzinfarktsrisiko)
Rückenschmerzen
Verdauungsstörungen
Bluthochdruck
Nervöse Ticks
Wer wird zum Ausbrenner?
Man unterscheidet zwischen 3 verschiedenen Arten von Ausbrennern:
Zum einem gibt es den klassischen Fall des Selbstverbrenners. Ihn zeichnen Ehrgeiz, hochgesteckte
Ziele und Dynamik aus. Er arbeitet immer an seinem Leistungslimit und lässt kaum eine Möglichkeit
aus sich zu beweisen. Zumeist ist er auch in dem, was er erfolgreich tut, bis er vom Burnout
aufgehalten, besser niedergeworfen wird. Er trägt somit weitestgehend selbst die Schuld für sein
persönliches Burnout-Syndrom.
Zum zweiten haben wir den Verschlissenen. "Nein" kann er nur schwer sagen. Er ist viel zu passiv und
es mangelt ihm an Durchsetzungskraft auch nach seinen Wünschen und Bedürfnissen zu handeln. Er
ist damit tatsächlich nur ein Opfer seiner Umwelt.
Und zum dritten haben wir den "Durchgerosteten". Er hat eigentlich nie richtig für eine Sache
gebrannt. Über viele Jahre, Jahrzehnte arbeitete er, ohne eigentlich je einen richtigen Erfolg in seinem
Tun gesehen zuhaben. Eher im Gegenteil, mehr Misserfolge pflasterten seinen Weg, was er sich aber
selbst nicht richtig eingestehen möchte. Ja bis, ja bis auch er vom Burnout erfasst wird.
Weitere Charaktereigenschaften, welche ein Burnout-Opfer häufig mitbringt:
Er neigt dazu sich bei Misserfolg und auch bei Erfolg selbst abzuwerten. Deshalb braucht er ständig
von anderen Menschen Anerkennung. Um diese zu bekommen, nimmt er oft viele Mühen auf sich und
überschreitet dabei seine eigenen Grenzen. Es fällt ihm schwer zu sich und auch zu anderen "Nein" zu
sagen.
Des Weiteren nimmt ein Burnout-Gefährdeter eigentlich immer seine eigenen Wünsche und
Bedürfnisse nicht ernst genug. Sein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Entspannung ist weit aus dem
Lot geraten. Trotz allem missachtet er die körperlichen Warnsymptome und versucht sich über sie
hinweg zu setzten, bis sie ihm ins trudeln bringen, er sein Gleichgewicht verliert und schwer stürzt.
Burnout - Eine Hormonstörung
Die erste Reaktion des Körpers auf Stress ist das Ausschütten von Adrenalin. Es bereitet den Körper
auf eine Flucht- oder Gefahrensituation im Ernstfall vor. Das Herz fängt an zu rasen. Die Muskulatur
wird angespannt. Die physische Leistungsfähigkeit wird kurzfristig stark erhöht. Zum anderen wird
Noradrenalin ausgeschüttet. Es bewirkt ähnliches wie das Adrenalin, nur im Gehirn. Es erhöht die
psychische Leistungsfähigkeit, aber auch wieder nur kurzfristig.
Adrenalin und Noradrenalin pushen also nur für eine sehr beschränkte Zeitdauer. Erfährt der Körper
innerhalb sehr kleiner Abstände etliche solcher Stressreaktionen (also das Ausschütten von Adrenalin
und Noradrenalin), dann schaltet er um auf Dauerstress. Ein anderes Hormon, das Cortisol, kommt
jetzt zum Zug. Es wird in der Nebenniere gebildet und versetzt den Körper nun in einen andauernden
Alarmzustand. Cortisol schärft unsere Wachsamkeit in Krisenzeiten und unterdrückt kleinere
Schmerzen (Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen), so dass wir all unsere Aufmerksamkeit auf die
schnelle Lösung des Problems richten können. Es ist gewisser Maßen das Superbenzin unter den
Hormonen. Solche Krisenzeiten treten zum Beispiel bei Müttern mit kranken Kindern auf. Oder früher
bei den Urmenschen bei tagelangen Fluchten. Dieser Mechanismus ist also unabdingbar um auch
Zeiten zu meistern, wo besonders viel auf dem Spiel steht.
Doch dieser Zustand des Dauerstresses darf nicht ewig anhalten. Denn Cortisol ist auf Dauer Gift für
den Körper. Es treibt ihn so lange zu Höchstleistungen an bis das ganze System zusammen bricht.
Burnout. Also: Das Cortisol muss wieder abgebaut werden. Dies geht am besten durch alles was Ruhe
und Geborgenheit vermittelt, also auf jeden Fall durch Schlaf aber auch Streicheleinheiten oder
verschiedenste Entspannungstechniken. Oder auch durch Sport, aber nicht übertreiben, sonst wird
daraus Stress. Stress regt zur Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin an. Diese wiederum
sorgen für die Ausschüttung von Cortisol. Und das genau wollen wir ja eben nicht. Also schön piano.
130-140 Puls sind genug, dies ist soviel, das man zum Beispiel beim joggen noch locker mit einander
reden kann.
Somit ist das primäre Ziel zur Prävention, aber auch zur Heilung, des Burnouts, dass Vermeiden von
Stress. Man muss eine inner Ruhe und Gelassenheit finden und die alltäglichen Probleme nicht
übertrieben wichtig nehmen. Ich weis, dies ist leichter gesagt als getan, doch irgendwann lernt man
dies auch bzw. muss man dies lernen.
Definition Burn out:
Zustand des Ausgebranntseins (chronische Erschöpfung)
mögliche Ursachen:
Arbeitzplatzsituation
Persönliche Faktoren
Gesellschaftliche Faktoren
- Leistungsdruck
- hohe Verantwortung
- schlechtes Arbeitsklima
- Perfektionsstreben
- Helfersyndrom
- Zerfall der Familie
- Religionseinstellung
Prävention
1. Was ist Gesundheit? .................................................................................................................
1.1 Was ist Stress? ................................................................................................................
1.2 Stressformen ...................................................................................................................
1.3 Was sind die Einflussfaktoren? ......................................................................................
2. Wie kann “BurnOut“ präventiv vorgebeugt werden? ..............................................................
2.1 Wie kann das Umfeld einem “Burnout“ vorbeugen? .....................................................
2.1.1 Wie kann ich als Unternehmen meine Führungskräfte unterstützen? .....................
2.1.2 Wie kann ich als Führungskraft meine Mitarbeiter unterstützen? ..........................
2.2 Wie kann man sich selbst vor dem “BurnOut“ bewahren? ............................................
1. Was ist Gesundheit?
Bis zur Mitte des Jahrhunderts meinte man, Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit zu definieren sowohl in
körperlicher, seelischer und sozialer Komponente. Heute geht man einen Schritt weiter und sagt „Gesundheit ist
nicht als einen statischen Zustand, sondern eher als eine Fähigkeit zur Problemlösung und Gefühlsregulierung zu
begreifen, durch die ein positives und körperliches Wohlbefinden erreicht wird, was aber auch ein
unterstützendes Netzwerk sozialer Beziehungen enthält oder es wieder herstellen wird“.
1.1 Was ist Stress?
Stress wird hervorgerufen durch Belastung und Beanspruchung, die von außen (enge Terminvorgaben oder von
innen (zu hohe persönliche Ansprüche oder Zielsetzungen) auf den Mensch einwirken.
Wenn dies positiv erlebt wird, kann man diese Beanspruchung auch Herausforderung nennen. Wird sie
allerdings negativ erlebt so ist sie als Stress zu interpretieren.
Stress resultiert also aus einer psychischen Fehlbeanspruchung.
1.2 Stressformen
Es werden immer wieder zwei Stressformen genannt, das “Mobbing“ und das “BurnOut“. Wobei das “Mobbing“
eher als eine extreme Form von sozialen Belastungen gefasst werden kann. “BurnOut“ wird eher als ein
arbeitsbezogenes Syndrom bezeichnet, das “Ausbrennen“.
1.3 Was sind die Einflussfaktoren?
Die Einflussfaktoren die zu “BurnOut“ führen können, sind einmal personenbezogene Faktoren wie z.B. zu hohe
Erwartungen und unrealistische Zielsetzungen in Bezug auf die eigenen Handlungsmöglichkeiten einerseits,
sowie die schwierige Realität des beruflichen Alltags andererseits. Neben den personenbezogenen Faktoren
spielen die Arbeitsbelastungen eine noch größere Rolle bei der Entstehung von “BurnOut“. Verschiedene
Untersuchungen zeigten einen deutlichen Zusammenhang zwischen Arbeitsmenge, Zeitdruck, Rollenkonflikte,
mangelnde soziale Unterstützung, sowie ein geringer Handlungs- und Entscheidungsspielraum und “BurnOut“.
Einflussfaktoren
im Unternehmen
Merkmale
Arbeitsaufgabe und organisatorischer Rahmen
Arbeitstätigkeit
- Vollständigkeit der Tätigkeit
- Verantwortung
- Information
- zeitlicher und inhaltlicher Tätigkeitsspielraum
- Kooperation / Kommunikation
- Durchschaubarkeit, Vorhersehbarkeit, Beeinflussbarkeit
- emotionale Inanspruchnahme
- körperliche Abwechslung
Arbeitsablauf
- Ausgeglichenheit des Arbeitsanfalls über die Arbeitszeit
- Störung und Unterbrechungen des Arbeitsablaufes
Qualifikation
- Qualifikationsnutzung und -erweiterung
Verhaltensanforderungen
- Erfüllbarkeit und Akzeptanz
Arbeitszeit
- Dauer
- Flexibilität
- Nacht- und Schichtarbeit
- Beschäftigungsbeschränkungen
- Pausengestalltung
Soziale Beziehungen
Betriebsklima
- Führungsverhalten
- Gruppenverhalten
- Mitsprache der Beschäftigten
Personalmanagement
- berufliche Entwicklungsmöglichkeiten
- soziale Angebote
Private Situation
- Schicksalsschlag
- schlechte Organisation
- Überschuldung
Einflüsse anderer Gefährdungsfaktoren
Psychische Belastung z.B. durch Lärm, Kälte, Hitze, elektrische Gefährdungen und mögliche Kombinationen
2. Wie kann “BurnOut“ präventiv vorgebeugt werden?
Um jetzt effektiv auf die Prävention einzugehen, habe ich das Thema untergliedert in zwei große Bereiche.
Einmal den Bereich Umfeld, was heißt, was kann der Vorgesetzte tun oder das Unternehmen, um den
schleichenden Prozess des “BurnOuts“ im vorhinein zu verhindern. Als zweiten Bereich gehe ich auf die
Selbsthilfe ein, wo der Mensch an sich betrachtet wird um bestimmte Methoden oder Lebensveränderungen
darzustellen die er selbst initiieren kann um “BurnOut“ vorzubeugen.
Wobei der Bereich Umfeld von mir eine stärkere Bedeutung erfährt, da dies auch im Rahmen unseres Studiums
den interessanteren Teil darstellt.
2.1 Wie kann das Umfeld einem “Burnout“ vorbeugen?
2.1.1 Wie kann ich als Unternehmen meine Führungskräfte
unterstützen?
Als Unternehmen bin ich daran interessiert, das meine Mitarbeiter sich wohl fühlen und volle Leistung erbringen
können. Um dies zu erreichen ist es wichtig eine positive Unternehmenskultur darzustellen und zu leben. Oft
scheitert es schon bei den Führungskräften, die mit ihren Problemen allein gelassen werden. Um dort entgegen
zu Wirken und zu Unterstützen sind folgende Maßnahmen notwendig.
- Betriebsärzte als beratende, sowie begleitende Anlaufstelle für Führungskräfte mit dem Umgang von
BurnOut oder Mobbing sowie dessen Verhinderung.
- Unernehmensleitbilder und –grundsätze leben (Entwicklung eines speziellen Controlling-Systems), das
heißt Organisationsleitlinien und Personalentwicklungsleitlinien müssen im Unternehmen verankert
werden.
- Bei der Auswahl von Führungskräften nicht nur auf fachlichen Kompetenzen achten, sondern vielmehr
auch stärker auf die Sozialkompetenzen eingehen.
-
-
Im Unternehmen einen partizipationsorientierten Führungsstil leben und dies auch Kontrollieren( durch
anonyme Mitarbeiterbefragungen (Checklisten) zum Erkennen von defizitärem Führungsverhalten).
Führungskräfteseminare halten und als Pflichtbestandteil mit einbringen. Zum Beispiel in den
Bereichen “Mitarbeitergerechtes Führen“, “wie gehe ich mit Mitarbeitern um, wo private Probleme sich
auf das Arbeitsverhalten auswirken“, “Führen mit Bezug auf Unternehmens- und Mitarbeiterziele“,
“Gesundheitsbewusstsein als Führungsaufgabe im Sinne von gesundheitsgerechtes Führen“,
“Ablaufschema für Übertragung neuer Aufgaben“, …
Betriebliche und außerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter, zum Stressmanagement
sowie Stressprävention anbieten und fördern.
Einrichten von Gesundheitszirkeln (regelmäßige Gesundheits-Check-Ups für alle)
2.1.2 Wie kann ich als Führungskraft meine Mitarbeiter unterstützen?
Den Anteil, an dem die Führungskräfte für das Wohlbefinden der Mitarbeiter beitragen, ist sehr groß und wird in
viele Unternehmen unterschätzt, so dass es Heutzutage eine entscheidende Rolle spielt, wie Führungskräfte mit
ihren Mitarbeitern umgehen. Da sind folgende Punkte wichtig, die Führungskräfte beachten und mit einbinden
sollten.
-
den richtigen Mitarbeiter für die richtige Arbeitsaufgabe auswählen (und so Über- und
Unterforderungen vorzubeugen)
für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter oder in neue Aufgaben genügend Zeit vorsehen (ggf. unter
Zuhilfenahme von Tutorsystemen, d.h., Neulinge erfahrene Mitarbeiter an die Seite stellen)
die persönlichen Berufsziele der Mitarbeiter berücksichtigen
Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen (z.B. in regelmäßigen Mitarbeitergesprächen
konkrete, realistische Arbeitsziele vereinbaren (unter Einbindung des Mitarbeiters)
Rückmeldung über die Arbeitsergebnisse in persönlichen Gesprächen geben
positive Leistungen anerkennen
regelmäßig mit den Mitarbeitern kommunizieren
Mitarbeiter umfassend über betriebliche Belange und Veränderungen informieren
ein Vertrauensklima schaffen
den Zusammenhalt in der Arbeitsgruppe fördern
Gefühl der Wertschätzung vermitteln
den Sinn der Arbeit erkennen lassen
Konflikte rechtzeitig erkennen und zu ihrer Lösung beitragen
Die folgenden Punkte umfassen den Bereich der Arbeitsgestaltung da man dies auch nicht außer Acht lassen
sollte.
-
-
die Mitarbeiter sollten bei der Arbeit zeitliche und inhaltliche Freiheitsgrade haben
die Arbeit sollte gerecht verteilt werden
Arbeitsaufgaben und Rollen müssen klar definiert werden
es sollte ein angemessenes Belohnungssystem existieren
die Arbeitsabläufe sollten für alle Beteiligten transparent sein
die Mitarbeiter sollen Partizipationsmöglichkeiten haben, denn der Arbeiter weiß am besten was an
seinem Arbeitsplatz verbessert oder geändert werden kann. (kein organisiertes Arbeiten über die Köpfe
der Mitarbeiter hinweg)
bei komplexen Aufgaben fachliche Unterstützung bereitstellen
bei monotonen Aufgaben emotionale Hilfe zur Verfügung stellen
bei der Aufgabenübertragung sollte Unvollständigkeit, zu hoher Zeit- und Termindruck,
Informationsüberlastung, unklare Aufgabenstellung, zu viele parallele Projekte, widersprüchliche
Anweisungen und unerwartete Unterbrechungen sowie Störungen vermieden werden
2.2 Wie kann man sich selbst vor dem “BurnOut“ bewahren?
Als letzten Punkt gehe ich auf die Person selber ein, damit man auch ein paar Möglichkeiten aufzeigt, sich selbst
zu helfen damit man dies nicht nur anderen überlässt.
Als erstes ist es schon mal ganz wichtig sich einzugestehen, dass man eventuell Gefahr läuft in den
Teufelskreislauf des “BurnOut“ zu geraten. Also eine “Ist-Analyse“ seiner selbst oder anders ausgedrückt eine
ganzheitliche Betrachtungsweise seiner selbst liefert aufschlussreiche Informationen, z.B. Selbst-Check durch
Fragebögen, Gesundheitszustand beachten, Gemütszustand betrachten auf physischer Ebene und emotionaler
Ebene, … .
Möglichkeiten zur “BurnOut“ Prävention:
- gezielte Entspannung (20 Minuten nur für sich nehmen, durch Spaziergang im Wald, Meditation oder
auch das Hören der Lieblings CD)
- Vorzugszeit für den Partner / die Partnerin oder der Familie (Fehlender Rückhalt in der Partnerschaft ist
ein entscheidender Faktor beim Fortschreiten eines “BurnOuts“. Deshalb sollte man mindestens einen
freien Abend oder Tag in der Woche, ungestört zu zweit oder mit der Familie verbringen)
- auch das bewusste Abschalten des Handys an einem Tag in der Woche ist eine wichtige Hilfe um das
Gefühl zu bekommen, wieder mehr Raum für seine Bedürfnisse zu haben.
- regelmäßige Bewegung ( seid Jahrtausenden arbeitet der Mensch körperlich und ist in Bewegung. Der
Stoffwechsel und die funktionell physiologischen Regulationen sind darauf abgestellt. Deshalb sollte
man mindestens zweimal die Woche 30 Minuten Sport treiben.
- Gesundes Essen mit Zeit (Man soll sich Zeit lassen und das Essen in aller Ruhe genießen, dann werden
Darm- und Margenprobleme spürbar abnehmen.
- Körperkontakt pflegen (Körperkontakt beruhigt und viele Körperfunktionen werden über den
Hautkontakt wieder auf “normal“ gestellt. Dies gilt für Massagen ebenso wie für einfühlsame
Zärtlichkeit. Die Wiederentdeckung der zärtlichen Berührung ist darüber hinaus Labsal, “Erquickung“
für die Partnerschaft
- Ausreichend guter Schlaf (zuwenig oder zu schlechter Schlaf sind Gift für sämtliche Tagesaktivitäten
und eine optimistische Grundhaltung. Schlafrituale wie leichte Einschlafmusik oder leichte Bettlektüre
helfen gut)
- Selbst Coaching (Konzentration auf das hier und jetzt, Fokussierung auf das Wesentliche, die Fähigkeit
haben auch mal loszulassen, Zugang zu den eigenen Ressourcen finden, bewusster Umgang mit sich
selbst und anderen, Stress bewusst machen und wahrnehmen, Humor und Lebensfreude, Authentisch
sein und authentisch wirken
T H E R A P I E A N S Ä T Z E dienen zu Wiederherstellung der
Gesundheit.
- Patient muss sich mit der Therapieform identifizieren können.
- Unterscheidung zwischen nicht stationärer und stationärer Therapie
Stationärer Therapieansatz
 Aufenthalt in speziellen Kliniken
 Kur in Form von Entspannungswochenenden oder –wochen
Nicht stationärer Therapieansatz
 erfordert hohe Eigeninitiative und Selbstheilungswillen

Therapien jedoch bei beiden Ansätzen identisch
Ärztliche Therapie = Medikamentöse Therapie, die abhängig vom Beschwerdebild ist.
Phytotherapie
Homöopathie
Beruhigungs-
Neuroleptika /
und Schlafmittel
Antidepressiva
Heilmethode der
Heilverfahren auf Grundsatz von
Verabreichung
Medikamente zur
Naturmedizin;
„Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt“;
von
Behandlung von
pflanzliche
Krankheiten werden mit solchen
Beruhigungs-
Psychosen;
Arzneimittel; gut
Mitteln in niedriger Dosierung
und
Ergänzung/Unterstützung
verträglich u.
behandelt, die in höherer Dosierung
Schlafmitteln.
durch Psychotherapie
nebenwirkungsarm
bei gesunden Menschen ähnliche
Krankheitserscheinungen hervorrufen
würden.
oder Soziotherapie.
Psychotherapie / Psychologische Betreuung = Behandlung der Seele mit psychologischen
Methoden durch Psychiater, Nervenarzt oder Psychologen mit psychotherapeutischer Ausbildung.
Dazu gehören:
- psychotherapeutische Gespräche, Entspannungsverfahren, andere kognitiven Behandlungsweisen
 Identifizierung der Störungen des Denkens, Handelns, Erlebens und deren Therapierung
- Verhaltenstherapeutisch orientierte Empfehlungen, d.h. Umverteilung der Energien vom Aufgabenauf den Freizeitbereich, Zeitplanung (Tages- und Wochenpläne), Erlernen / Anwenden von
Entspannungstrainings (z.B. Autogenes Training, Yoga)
 Ziel ist es, die negativen Muster durch neue, positive zu ersetzen.
Physiotherapie / Physikalische Betreuung
In Form von dosierter körperlicher Aktivität, klassischen Massagen, Gymnastik, Kneippschen
Anwendungen, medizinischen Bädern mit entsprechenden Zusätzen
 In der Praxis selten praktiziert, weil gr. Maß an Ausdauer und Disziplin Grundvoraussetzung ist
 Widerspruch zum Charakter der Burnout-Patienten
Soziotherapeutische Unterstützungs- und Korrekturmaßnahmen
 Gesunde und geordnete Lebensführung:
- ausreichend Schlaf und Einhaltung seines Erholungsbedarfs
- Verzicht auf Genussgifte, außerdem gesunde Ernährung und dosierte körperliche Aktivität
(Identifizierung u. Spaßfaktor wichtig)
- Arbeitsplatzsituation beachten und Hobbys und Kontakte pflegen
Stressbewältigung  individuelle Angelegenheit. Methoden sind:
- Zeitmanagement / Lebensplanung  Hauptaufgaben + Fixzeiten, ToDo-Liste
- Entspannungsmethoden (z.B. autogenes Training), langfristig sehr wirksam
- Erspüren eigener Grenzen – Doppelbelastungen vermeiden
- Aufdecken krankheitsfördernder Gedanken durch Problembewältigungskonzept
„Nur wer entflammt ist, kann ausbrennen!“ (G. Possnigg)
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