Sei Dir Stern und nicht schnuppe

Werbung
Sei Dir Stern und nicht schnuppe!
-eine AdventsfeierZu Beginn der Adventszeit ist es in vielen Ministrant/-innengruppen fast
schon Tradition, sich gemeinsam auf die Ankunft des Herrn
einzustimmen.
Dabei soll das Weihnachtsgeschehen noch nicht vorweg genommen
werden, sondern das Warten und das Sehnen nach dem Kommen des
Herrn wird betont.
Gerade im Hinblick auf den Weltjugendtag 2005 in Köln mit dem Motto:
„Wir sind gekommen, um ihn anzubeten“ (Mt 2,2), sind der „Stern“ und
die „Sterndeuter“ ein Thema, das die Ministrant/-innen begleitet und in
der Gruppenarbeit immer wieder aufgegriffen werden kann.
Material:
Strohsterne, dunkelblaue Tücher oder Stoffbahnen, kleine
Zettel in Sternform, Musikanlage, CD mit meditativer
Musik, Zündhölzer, Dochte, Stifte, Textzettel, evtl.
Teleskop, Sterne aus Papier, die es im Kaufhaus zum
Verzieren von Geschenken zu kaufen gibt
Vorbereitung:
Im Gruppenraum Sitzkreis vorbereiten, unter den Stühlen der
Teilnehmer/-innen befinden sich ein Papierstern und ein Teelicht.
Text "Einen Stern sehen" kopieren
Tee, Kakao, alkoholfreier Punsch, versch. Plätzchen in Sternenform für
den Ausklang bereitstellen (Plätzchen könnten evtl. in einer vorherigen
Gruppenstunde von den Teilnehmer/-innen gebacken werden)
Begrüßung durch den/die Gruppenleiter/-in
Musikalischer Beginn durch ein Lied,
das vom Licht, vom Stern und dem Warten erzählt, z. B.
"Menschen auf dem Weg durch die dunkle Nacht"
„Ein Licht leuchtet auf...“
„Im Advent, im Advent“ (alle Lieder aus Effata 1 + 2)
Hinführung:
Wir warten alle auf die Ankunft des Herrn. Auch heute noch suchen wir
seinen Stern, wie die Sterndeuter vor 2000 Jahren. Durch die Ankunft Jesu
werden das Licht, die Wärme, die Hoffnung und der Friede in der Welt
mehr. In der Hl. Schrift wird uns dies in Aussicht gestellt. Wir Christen
sind aufgefordert, selbst Stern für andere zu sein und nach dem Vorbild
Jesu zu handeln.
Doch kann ich dies, wenn ich mich selbst nicht liebe? Mich selbst nicht
annehme, so wie ich bin? Ich kann mir nicht "schnuppe" sein, wenn ich
für andere da sein will und es mir wichtig ist, meinen Nächsten zu
trösten, zu unterstützen, zu ermutigen und ihm neue Kraft zu schenken.
Man muss sich selbst Gutes tun, um "heil" also gesund an Körper, Seele
und Geist zu sein.
Wo kann dies in meinem Alltag geschehen? Wo kann ich Licht für andere
sein?
Spüren wir diesen Fragen in unserer Feierstunde einmal nach.
Gestaltung der Mitte:
In die Mitte wird eine große weiße Kerze („Christuskerze“)
gestellt. Die dunklen Tücher oder Stoffbahnen werden
spiralförmig von der Kerze aus nach außen angeordnet.
Plakat mit dem Spruch "Sei dir Stern und nicht schnuppe"
wird dazu gelegt.
Bibelstelle: Jes. 60, 1-6
wird von Gruppenleiter/-in vorgetragen
Besinnung und Aktion: „Licht sein für andere“
Schreibt auf die Papiersterne Situationen, wo ihr Licht für andere seid.
Wie ihr anderen helfen könnt und somit das Leben für andere wieder hell
wird!
Wenn alle mit dem Schreiben fertig sind, wird bei leiser
Meditationsmusik die dunkle "Sternenspirale" in der Mitte mit den
Sternen "erhellt". Wer will kann seine Idee vorlesen.
Gruppenleiter/-in:
Viele Sterne mit unseren guten Gedanken haben die Wegspirale, Zeichen
für das Leben, erhellt. Was heißt es nun für uns, einen Stern zu sehen?
Gemeinsam lesen wir folgenden Text vor.
Text: Einen Stern sehen (von Elmar Gruber)
Einen Stern sehen
Vom Licht getroffen werden im Dunkel.
„Stern“ heißt:
Steh auf, brich auf, komm!
„Stern“ heißt:
Führung im Dunkel,
auch wenn ich nicht weiß, wohin.
Führung von oben, nach oben, - heraus.
Sich führen lassen im Dunkel:
Komm!
Wir haben SEINEN STERN gesehen
Und sind gekommen.
„Stern“ heißt:
Mitte haben.
Von dort kommt alles,
dorthin geht alles.
Wenn viele Strohhalme
Eine Mitte bekommen,
wird aus dem Durcheinander
ein Stern. Mitte haben,
Stern sein, strahlen können.
ER ist unsere Mitte,
wir sind Stern.
Sterndeuterspiel: (Quelle unbekannt)
Dieses kleine Sprechspiel sollte im Vorfeld der Feier bereits drei
Ministrant/-innen zum Vortragen ausgehändigt werden. So ist der Text
bereits bekannt und kann eindrucksvoller gespielt und vorgelesen
werden. Die drei Sprecher sind verkleidet und haben ein Teleskop dabei.
Gruppenleiter/-in spricht die einleitenden Worte:
Bald aber musste er kommen, so hofften alle.
Damals gab es einige Gelehrte, Sterndeuter waren es. Auch sie kannten
die Verheißung der Propheten. Sie suchten Nacht für Nacht den Himmel
ab, denn sie glaubten, die Sterne würden ihnen ein Zeichen geben, wenn
der Messias geboren werde, der gute Freund und Retter.
So wie es sich damals zugetragen haben könnte, sehen wir in einem
kleinen Bühnenspiel.
Sprecher 1: Ich geb´s auf. Es ist noch immer alles so, wie es war. Kein
Zeichen der Hoffnung. Immer die gleichen Sterne, immer die
gleichen Menschen. Jeder geht seinen Weg.
Sprecher 2: So viele Stunden starre ich jede Nacht durch das Glas.
Warten! Warten! Rote, entzündete Augen haben wir und am
Morgen kommt man kaum hoch.
Sprecher 3: Aber es steht doch in den Schriften geschrieben. Die alten
Schriftrollen lassen keinen Zweifel daran. Hier steht es: „auf,
werde Licht, Jerusalem, denn es kommt dein Licht und die
Herrlichkeit des Herrn leuchtet auf über dir."
Sprecher 1: Und hier „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles
Licht... Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns
geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt
ihn Friedensfürst“. Die Schriftrollen besagen, dass ein Stern
aufgehen wird am Himmel. Und dann...
Sprecher 2: Ja, ja, wir wissen es ja. Und dann. Und dann. Wann wird das
sein? Wann wird dieser Tag endlich kommen? Wann,
wann...???
Sprecher 3: Also ich mache heute früher Schluss. Ob ich morgen
überhaupt komme, das weiß ich noch nicht. Ich denke, ich
werde gehen.
Sprecher 1: Es ist noch nicht sehr spät. Lasst es uns noch einmal
versuchen. Von mir aus.
Sprecher 2: Komm, mach weiter mit. Die Zeit hat sich erfüllt. Nach allem
was wir wissen, kann es nicht mehr lange dauern.
Sprecher 3: Das hast du schon vor Jahren gesagt.
Sprecher 1: Der Messias wird kommen. Er wird erscheinen. Ich glaube
fest daran.
Sprecher 3: Also gut, ich bleibe. Ich versuche es noch einmal.
Sprecher 1: Ich sehe was, ich habe etwas im Glas. Ein Phänomen! Den
habe ich noch nie gesehen! Muss ein Komet sein! Das Zeichen
des Himmels.
Sprecher 2: Wo ist er denn?
Sprecher 3: Hast du dich auch nicht getäuscht?
Sprecher 1: Schau selbst, da über dem Horizont, genau im Osten. Einen
leuchtenden Schweif zieht er hinter sich her.
Sprecher 2: Ich seh ihn, unglaublich – so groß und schön. Ein neuer Stern.
Ein deutliches Zeichen des Himmels.
Sprecher 3: Tatsächlich! Dass ich das noch erlebe! Dreißig Jahre warten
wir nun schon, suchen Nacht für Nacht den Himmel ab, und
eines Tages ist es da. Das Zeichen einer neuen Zeit. Das
Zeichen des Friedens.
Sprecher 1: Jetzt ist der Messias geboren, aber wo?
Sprecher 2: Die Sache ist berechnet. Hier seht ihr es im Sternenbild.
Höchst seltsame Zeichen sind am Himmel, die sonst nie
zusammentreffen.
Sprecher 3: Hier: Jupiter der Stern des Weltherrschers trifft sich mit
Saturn.
Sprecher 1: Ist Saturn nicht der Stern Palästinas?
Sprecher 2: Ja, und hier, sie treffen sich im Zeichen der Fische. Das
bedeutet: in Palästina wird in diesem Jahr der Herrscher der
Endzeit geboren.
Sprecher 3: Helft berechnen - es muss am Mittelmeer sein, im Land der
Juden, in der Nähe von Bethlehem.
Sprecher 1: Aufregend, und so genau zu berechnen! Wir müssen hingehen,
kommt.
Sprecher 2: Er wandert. Kommt, wir folgen dem Zeichen des Himmels.
Tanz:
Durch den Tanz erfolgt eine Konzentration zur Mitte hin. Das Licht,
Symbol für Christus, ist unsere Mitte.
Teelichter werden an der Christuskerze angezündet.
Ausgangsstellung:
Die Tanzenden stehen im weiten Kreis um die „Sternenspirale“. Alle
halten in der rechten Hand eine brennendes Teelicht oder eine Kerze.
„Mache dich auf und werde licht“
Mit je einen Gehschritt und einem Anstellschritt insgesamt drei Schritte
zur Mitte gehen.
„Mache dich auf und werde licht“
Immer zwei Tanzende wenden sich einander zu. Sie überkreuzen die
rechten Arme und heben diese samt Kerze hoch.
„Mache dich auf und werde licht“
Jede/r dreht sich um sich selbst, bis die Gesichter der „Sternenmitte“
zugewandt sind. Die linke Hand dabei hochheben und ebenfalls an die
Kerze legen.
„denn dein Licht kommt“
Die Arme mit der Kerze langsam herunternehmen bis auf Herzhöhe und
vier Schritte rückwärts gehen bis zur Ausgangsstellung.
(nach Waltraud Schneider „Lobt ihn mit Tanz“)
Gebet: Vater unser
Die Kerzen werden nach dem Tanz auf die Tücher gestellt. Alle fassen
sich an den Händen und beten das Vater unser.
Spiel zum Ausklang:
Dieses Spiel wird am Boden im Kreis gespielt. Es sind genau ein
Papierstern weniger als die Zahl der Mitspieler/-innen. Eine/r beginnt
und erzählt eine Geschichte, in der öfter das Wort „Stern“ und „Licht“
vorkommt. (auch in Verbindungen, wie z. B. Sternenhimmel,
Sternenglanz, Teelicht usw...) Jedes Mal, wenn dies der Fall ist, nimmt
sich jede/r sofort einen Stern weg. Wer keinen bekommt, muss die
Geschichte weitererzählen.
Essen und Trinken:
Alle Ministrantinnen und Ministranten setzen sich in gemütlicher Runde
zusammen, trinken heiße Getränke und essen Plätzchen.
Als Erinnerung:
Zum Schluss nimmt sich jede/r ihren/seinen Papierstern mit nach Hause
als Erinnerung an seinen Vorsatz Licht für andere in der Adventszeit zu
sein.
Edith Drexler
Herunterladen