Proseminar Einführung in das Experimentieren (Motivationspraktikum) WS 2003/2004 3. Versuch: Abbildung durch eine Sammellinse 1. Konstruieren Sie, bevor Sie mit dem Experimentieren beginnen, folgende Strahlengänge: Experimente: 2. Bauen Sie folgende Anordnung auf: K .... Kondensor G .... Gegenstand (Maßstab) L .... Sammellinse S .... Schirm • Richten Sie alle Objekte (Lampenwendel, K, G, L) so ein, dass sie auf einer Achse liegen und nicht relativ zur Achse verkippt sind. Achten Sie darauf, dass Sie einen genügend großen Bereich für die Variation der Gegenstandsweite haben. • Stellen Sie den Abstand Lampe - Kondensor so ein, dass die Lampenwendel auf die Linse L abgebildet wird. 3. Bestimmen Sie, wie weit die Ablesemarkierung der Reiter auf der optischen Bank relativ zu den relavanten Größen (Linsenmitte, Beschriftung des Geodreiecks) von einander entfernt sind (Vermeidung systematischer Fehler in der Messung von g und b). Wählen Sie einen geeigneten Ausschnitt aus dem Geodreieck als Gegenstand (wenn der Gegenstand zu groß gewählt wird, wird die Bestimmung der Bildweite durch die Linsenfehler erschwert!). Wählen Sie einen Wert für die Gegenstandsweite g (Abstand Gegenstand Sammellinse), sodass die Vergrößerung (Bildgröße B/ Gegenstandsgröße G) ungefähr 1ist. Überprüfen Sie, ob Gegenstand und Bild in gleicher Höhe sind. Was ist zu tun, wenn dies nicht der fall ist? Kann die Ausleuchtung des Gegenstandes durch Ändern des Abstandes LampeKondensor verbessert werden? 4.a. Variieren Sie die Gegenstandsweite g in gleichmäßigen Schritten (welcher Bereich ist möglich?) und bestimmen Sie für eine hinreichend große Anzahl von Werten für g die zugehörige Bildweite b und die Vergrößerung B:G. Versuchen Sie, den besten Schätzwert für b zu finden (suchen Sie das Bild von links und von rechts kommend, merken Sie sich die Positionen, bei denen das Bild anfängt, deutlich unscharf zu werden, und wählen Sie die Mittelposition). Wiederholen Sie die Messung mehrmals, um durch Mittelung zu genaueren Werten kommen zu können. Messen Sie auch einen Wert für möglichst große Bildweite (was begrenzt dabei die maximale Bildweite?). 4.b. Variieren Sie nun die Bildweite b in gleichmäßigen Schritten und bestimmen Sie für jeden eingestellten Wert von b die Gegenstandsweite g. 5. Wählen Sie nun einen fixen Wert für g so, dass die Bildweite etwa 1 m beträgt, und bestimmen Sie b mindestens 10 mal unabhängig voneinander. Wiederholen Sie diesen Punkt anschließend mit den Farbfiltern rot, blau gelb und grün (ebenfalls je 10 mal). Hierbei ist es nützlich, das Licht im Raum abdrehen zu lassen! ACHTUNG: betrachten Sie bei der Messung mit dem blauen Farbfilter das Bild aus kurzer Entfernung, da auch das normalsichtige Auge für Blau stark kurzsichtig ist! Auswertung der Messungen: 1. Berechnen Sie die Ausgleichsgerade durch Ihre Messwerte aus Punkt 4 und tragen Sie Ihre Messdaten (mit Messfehler) und die Ausgleichsgerade in ein Diagramm 1/b über 1/g ein (Achsenbeschriftung!). Welche Bedeutung haben die Steigung und der Achsenabschnitt dieser Geraden? Sind diese Größen mit den zu erwartenden Werten innerhalb der Statistik verträglich? 2. Tragen Sie die gemessene Vergrößerung B:G in einem geeigneten Diagramm auf, sodass man daraus die Brennweite mit guter Genauigkeit bestimmen kann (welche Abszisse ist dabei günstig? Wie können Sie alle Messwerte dabei verwenden?). 3. Bestimmen Sie für Ihre Messungen aus Punkt 5 Mittelwert und Standardabweichung von b für weißes, blaues, grünes und gelbes und rotes Licht, und berechnen Sie daraus für die einzelnen Farben die Brennweite f der Linse und die zugehörige Standardabweichung. Welche Unsicherheit ergibt sich für f aus der Standardabweichung von b? Sind die Unterschiede in f, die sich für die verschiedenen Farben ergeben, statistisch signifikant oder durch die Messfehler erklärbar? 4. Zeichnen Sie den Strahlengang für die Beleuchtung (für einen Punkt der Leuchtwendel) und für den Gegenstand. Verwenden Sie für die Koordinate in Richtung der optischen Achse den Maßstab 1:5, für die y-Koordinate den Maßstab 1:1.