Lösung E1-Probeklausur, WS2011/12 A1 Steinwurf a) y(t)= -g/2*t2 + h0 2h0 g tAufprall = 1.43 s und xAufprall = 5m/s 1.43s=7.15m y(tAufprall)=0 → t Aufprall = b) tan 45° = vy/vx = 1 vy(t)= g*t =v0 → t45°= v0/g t45°= 0.5 s c) Eine geradlinige Rutsche vom Turm zum Aufprallort hätte einen Neigungswinkel von arctan (10m/7.15m)=54.4°. Damit ergibt sich eine konstante tangentiale Beschleunigung von g·sin54.4°=7.98m/s2 Die Rutschstrecke s0 = 10 2 + 7.152 = 12.29m wird dann in t Rutsch = 2s0 = 1.76s zurückgelegt. g ⋅ sin 54.4 A2 Achterbahn 1 2 1 2 mv1 = mv0 + mgh 2 2 m v1 = v02 + 2gh = 11.1 s a) In Punkt B gilt: b) Es muss gelten: FG ≥ Fzf mg ≥ R≥ mv 2 R v2 ≈ 12.3m g A3 Floß a) m ⋅ Δx Snoopy + (x Fl + Δx )M Mx Fl = m+M m+M 0 = mΔx Snoopy + MΔx 5m = Δx Snoopy − Δx 10 kg ⋅ (5m + Δx ) + 20 kgΔx = 0 Δx = − 10 kg ⋅ 5m 5 =− m 30 kg 3 5 5m − m = 3.33m 3 b) Aus Impulserhaltung: mα vα + m208 v 208 = 0 und m208 = 52mα folgt vα = −52 v 208 1 mα vα2 Ekinα 2 = = 52 Ekin208 1 (52m )⋅ ( 1 v )2 α α 2 52 Das α-Teilchen erhält 52/53 der Zerfallsenergie, der Tochterkern die übrigen 1/53. c) Ekinα = mc 2 − m0 c 2 mit Ekinα = 52 ΔE 53 52 ⋅1, 4 ⋅10 −12 J Ekin 53 (m − m0 ) = 2 = = 0.15⋅10 −28 kg 8 2 2 2 c (3⋅10 ) m s m − m0 0.15⋅10 −28 kg bzw = = 0, 00226 m0 6, 64 ⋅10 −27 kg −1 m mit ergibt sich eine Geschwindigkeit valpha von 2·107m/s=20 000km/s = γ = 1− v 2 c 2 m0 ( ) A4 Planetenbewegung a) Fallbeschleunigung gMerkur: FGMerkur= m*gMerkur = G* m*MMerkur/ r Merkur2 → gMerkur =3.80 m/s2 b) Die Fluchtgeschwindigkeit ist erreicht, wenn die kinetische Energie gleich der potentiellen Energie des Gravitationsfeldes entspricht: Epot = Ekin0 ∞ ∞ ∞ 1 2 GM Merkur mGM Merkur mv = ∫ F dr = ∫ m dr = mGM Merkur ⋅ (−r −1 ) = 2 rMerkur 2 r rMerkur rMerkur rMerkur ∞ v = 2GM Merkur 1 rMerkur = 4.249km / s c) Nach dem dritten Keplerschen Gesetz verhalten sich die Quadrate der Umlaufzeiten zweier Planeten wie die dritten Potenzen (Kuben) der großen Bahnhalbachsen. Da Merkur der sonnennächste Planet des Sonnensystems ist, ist er auch der mit der kürzesten Umlaufzeit. Die Erde hat eine Umlaufzeit von 365 Tagen und eine mittlere Entfernung zur Sonne, die per Definition einer astronomischen Einheit entspricht. 3 2 aMerkur TMerkur und damit aMerkur = 0.387AE = 3 2 aErde TErde A5 Rotierende Punktmasse a) Drehimpuls bleibt erhalten, weil r senkrecht auf der Zentralkraft F. L(r) = L0 = mω 0 r02 L ω (r) = 02 mr und mω (r)2 r 2 L20 Ekin (r) = = 2 2mr 2 Die Energie ist nicht erhalten, da Arbeit gegen die Zentrifugalkraft verrichtet werden muss. (Es lässt sich durch Integration leicht zeigen, dass die verrichtete Arbeit gerade der Differenz der kinetischen Energie der rotierenden Masse entspricht b) In diesem Fall gilt Energieerhaltung, da keine äußere Kraft Arbeit verrichtet, also Ekin (r) = Ekin ω (r) = 2Ekin mr 2 und L(r ) = mω (r )r 2 = r 2mE kin Der Drehimpuls ist nicht erhalten, da die Zentrifugalkraft aufgrund des endlichen Durchmessers, d, des Rohrs ein Drehmoment d 2 ⋅ FZ auf das Rohr ausübt. Auch hier lässt sich durch Integration des Drehmoments über die Zeit des Aufwickelvorgangs die Änderung des Drehmoments berechnen (die tatsächlich unabhängig von d ist). A6 Physikalisches Pendel a) ⎛ sin(φ ) ⎞ ⎛ 0 ⎞ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ rs = l ⋅ ⎜ − cos(φ ) ⎟ und F = ⎜ − mg ⎟ ⎜ 0 ⎟ ⎜ 0 ⎟ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎛ 0 ⎞ ⎜ ⎟ → Drehmoment M = r × F = −mgl ⎜ 0 ⎟ = −mgl sin(φ )eˆz ⎜ sin(φ ) ⎟ ⎝ ⎠ Taylorentwicklung: M (ϕ ) =− mgl ⋅ sin(ϕ ) = $ ' 1 −mgl ⋅ &sin(ϕ = 0) + sin#(ϕ = 0)⋅ ϕ + sin##(ϕ = 0)⋅ ϕ 2 ...) ≈ −mgl ⋅ ϕ % ( 2 b) L = Iω= I φ → L =Iφ mgl L =M → φ + φ = 0 harmonische Schwingung I mgl 2π I und T = = 2π ω2 = ω mgl I c) Das Trägheitsmoment einer Scheibe berechnet sich : L 2 I z = ∫ ( x 2 + y 2 )dm = ρ ∫ m − L 2 2π r 2 ∫ ∫ (R 0 − r 2 2 L 2 cos 2 φ + R 2 sin 2 φ )dR ⋅ Rdφdz = ρ ∫ − L 2 2π r 2 3 ∫ ∫ R dRdφdz 0 − r 2 1 1 I z = ρLπr 4 mit m =ρ Lπ r 2 → I z = mr 2 2 2 d) Ausgedehnter Körper (Scheibe+Stange, da starr befestigt) → zur Berechnung des Trägheitsmoments muss der Satz von Steiner verwendet werden: I gesamt = I Scheibe + ml 2 ⎛ 1 ⎞ Für das gesamte Trägheitsmoment erhält man also: I gesamt = m⎜ r 2 + l 2 ⎟ ⎝ 2 ⎠ !1 $ m# r2 + l2 & I 0.5kg(0.5⋅ (0.1m)2 +1m 2 ) "2 % → T = 2π = 2π = 2π = 2.01s mgl mgl 0.5kg ⋅ 9.81 m 2 ⋅1m s e) Bei einer frei beweglichen Scheibe dreht sich die Scheibe während der Schwingung nicht. Das Trägheitsmoment bzgl des Aufhängepunkts reduziert sich daher zu I ml 2 0.5kg ⋅ (1m)2 = 2π = 2π = 1, 99s mgl mgl 0.5kg ⋅10 m 2 ⋅1m s I gesamt = ml 2 T = 2π Änderung in Prozent: 0.02 =1% 2.0 Zusatzfrage: Die Nutation eines Kreisels beschreibt die Bewegung seiner Rotationsachse um die Achse des Drehimpulses. Dabei rotiert die Figurenachse um die Drehimpulsachse (Drehimpuls nicht parallel zur Figurenachse).