ALAMODE FILM und ContentFilm präsentieren Eine Pierce / Williams / Furst Films Produktion THE COOLER Alles auf Liebe Ein Film von Wayne Kramer Sundance Film Festival 2003 – im Wettbewerb Fantasy Filmfest 2003 Toronto Film Festival 2003 Deauville Film Festival 2003 – im Wettbewerb Golden-Globe-Nominierung für Maria Bello und Alec Baldwin OSCAR-Nominierung für Alec Baldwin Kinostart: 27. Mai 2004 IM VERLEIH VON: MONOPOLE PATHE FILMS Neugasse 6, Postfach, 8005 Zürich Tel. 01 277 70 80 Fax 01 277 70 89 [email protected] Presseheft und Fotos zum Film können ohne Passwort heruntergeladen werden unter www.pathefilms.ch Besetzung Bernie Lootz Shelly Kaplow Natalie Belisario Mikey Larry Sokolov Buddy Stafford Charlene Nicky „Fingers“ Bonnatto Johnny Capella William H. Macy Alec Baldwin Maria Bello Shawn Hatosy Ron Linvingston Paul Sorvino Estella Warren Arthus J. Nascarella Joey Fatone Stab Regie Drehbuch Produzenten Kamera Schnitt Musik Wayne Kramer Frank Hannah und Wayne Kramer Sean Furst Michael Pierce James Withaker Arthur Coburn Mark Isham Technische Angaben Länge Bildformat Tonformat Produktionsland Produktionsjahr 104 Minuten 1: 2,35 CS Dolby SR USA 2003 2 Synopsis Bernie Lootz (William H. Macy) ist ein wandelnder Unglücksrabe, ein Mann, der ständig vom Pech verfolgt scheint: Seine Pflanzen verdörren unter seiner Obhut, seine Katze läuft ihm davon und auch sonst geht in seinem Leben alles schief. Aber Bernie hat dieses Pech, das er überall anzieht, für sich genutzt: Er arbeitet als „Cooler“ im Kasino Shangri-La, das seinem Freund Shelly Kaplow (Alec Baldwin) gehört. Bernie muß sich einem Gewinner im Kasino nur nähern und schon endet dessen Glückssträhne jäh. In der Eigenschaft als Cooler gleitet er jede Nacht lautlos von Spieltisch zu Spieltisch, um durch seine bloße Anwesenheit die Glückssträhnen der Kasinogäste zu unterbrechen. So versucht er sich von den erdrückenden Spielschulden zu befreien, die er bei Shelly in der Vergangenheit angehäuft hat. Doch alles ändert sich, als er nur wenige Tage, bevor er seine Schulden abgearbeitet hat und Las Vegas endgültig verlassen will, Natalie (Maria Bello) kennenlernt, die als Serviererin im Shangri-La arbeitet. Beide verlieben sich leidenschaftlich ineinander. Aber Bernie scheint durch sein neu gefundenes Liebesglück sein professionelles Pech verloren zu haben. Plötzlich gewinnen die Kasinogäste, sobald Bernie ihnen begegnet – alles sehr zum Mißfallen von Shelly. Das Kasino erleidet auf einmal millionenschwere Verluste, und Shelly denkt nicht daran, Bernie einfach so gehen zu lassen. Bernies Lage verschlimmert sich weiter, als auch noch sein von ihm entfremdeter Sohn Mikey (Shawn Hatosy) mit seiner schwangeren Frau auftaucht… Wayne Kramers Regiedebüt THE COOLER ist eine wundervolle Liebesgeschichte und zugleich eine Gangsterfabel vor dem Hintergrund der glitzernden Welt des Glücksspiels. Für ihre darstellerische Leistung wurden Maria Bello und Alec Baldwin für die Golden Globes 2004 nominiert. 3 Inhalt Bernie Lotz (William H. Macy) ist der größte Unglücksrabe in ganz Las Vegas: Erst die Ehe, die in die Brüche ging, dann der Sohn, der ihm völlig fremd geworden ist, schließlich die Katze, die entlaufen ist... – alles, was Bernie anrührt, scheint unausweichlich schief zu gehen. Früher einmal war Bernie ein unermüdlicher Spieler gewesen, der an sämtlichen Spieltischen der Stadt zu finden war, insbesondere im Kasino Shangri-La, das von seinem Freund Shelly Kaplow (Alec Baldwin) betrieben wurde. Bald aber hatte sich Bernie so sehr verschuldet, dass seine Lage aussichtslos zu werden drohte. Shelly rettete ihm damals das Leben, indem er für die Schulden seines Freundes aufkam. Im Gegenzug flehte er Bernie an, im Shangri-La Dienst zu tun. Dort müht sich Bernie nun schon seit vielen Jahren Tag für Tag, seine Schulden abzuarbeiten. Shelly hatte nämlich erkannt, dass Bernies Aura, immer und überall das Unglück anzuziehen, durchaus ansteckend war – die idealen Fähigkeiten also, um im Kasino die Rolle des „Coolers“ zu spielen. Bernies bloße Anwesenheit inmitten enthusiastischer Spieler würde schon genügen, um jede Glückssträhne sofort abreißen zu lassen. Er brauchte nur einen Würfel zu berühren, um allen die Stimmung zu verderben. Die Filmhandlung setzt zu einem Zeitpunkt ein, als Bernie nur noch wenige Tage durchhalten müsste, um seine Schulden bei Shelly vollständig „bezahlt“ zu haben. Doch da lernt er Natalie (Maria Bello) kennen, eine neue Serviererin im Shangri-La, und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Als Natalie ihm seine Liebe erwidert, beginnt Bernies Glück sich zu wandeln. Da er sich nun zum ersten Mal seit Jahren wohl in seiner Haut fühlt, kann er es nicht mehr erwarten, Las Vegas zu verlassen und den Rest seines Lebens mit der Frau seiner Träume zu verbringen. Shelly jedoch kann es sich nicht leisten, Bernie zu verlieren. Schon gar nicht jetzt, wo seine Partner ihm Larry Sokolov (Ron Livingston) vor die Nase gesetzt haben, um das Shangri-La auf Vordermann zu bringen. Dieser würde das Kasino nur zu gerne selbst übernehmen und es in einen nach dem neuesten Trend gestylten Spielpalast umwandeln, ausgestattet mit mehreren Stockwerken, einem Vergnügungszentrum und einer Achterbahn – genau das Gegenteil also vom altmodischen Kasino, das Shelly so sehr liebt. Auch gäbe es in Sokolovs Plänen keinen Platz mehr für den in die Jahre gekommenen Sänger Buddy (Paul Sorvino), der Attraktion der Paradise Lounge im Shangri-La.Von Sokolov unter Druck gesetzt und um den Fortbestand seines Kasinos besorgt, ist Shelly zu allem bereit, um Bernie zu halten – in erster Linie natürlich wegen seiner besonderen Fähigkeiten als „Cooler“. Um die steht es allerdings nicht mehr zum Besten, seitdem er so glücklich in Natalie verliebt ist. So geschieht es fast zwangsläufig, dass das Shangri-La aufgrund von Bernies neuem Liebesglück in nur einer Nacht rund eine Million Dollar verliert. Bernie wird indessen schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt, als sein Sohn Mikey (Shawn Hatosy), der ihm im Grunde völlig fremd geworden ist, mit seiner schwangeren Freundin Charlene (Estella Warren) in der Stadt aufkreuzt, um sich mit 4 gezinkten Würfeln im Shangri-La erwischen zu lassen. Dabei ist allgemein bekannt, dass Falschspieler in Shellys Kasino mit dessen brutalen Strafen rechnen müssen ... Shelly weiß, dass er nun, da Mikey ihm ausgeliefert ist, über ein geeignetes Druckmittel verfügt, um auch Bernie wieder dorthin zurückzubringen, wo er ihn haben will. Fest davon überzeugt, dass es ihm wohl nie gelingen wird, Las Vegas den Rücken zu kehren, bittet Bernie Natalie, ihn um ihres eigenen Glückes willen zu verlassen. Erneut auf sich allein gestellt, würde er im Shangri-La wieder in seine Rolle als Cooler schlüpfen. Natalie weigert sich jedoch, ohne jeden Widerstand sich damit abzufinden. Ihr Einschreiten führt schließlich zu einer gewaltsamen Konfrontation mit Shelly, der um nichts in der Welt nachgeben würde… Am Ende stehen Bernie und Natalie vor einem auswegslos scheinenden Dilemma, das sie nur mit sehr viel Liebe – und mit noch mehr Glück! – überwinden werden können. 5 Produktionsnotiz In seinem Spielfilmdebüt erzählt Regisseur Wayne Kramer, der zusammen mit seinem Partner Frank Hannah auch das Drehbuch geschrieben hat, die Geschichte eines Mannes, dessen negative Ausstrahlung so überwältigend ist, dass niemand ihr entrinnen kann. Kramer weiß, was es bedeutet, vom Pech verfolgt zu sein. Er glaubt, dass manche Menschen von Natur aus mit einem schlechten Karma behaftet sind. „Es gab eine Phase in meinem Leben, da hatte ich immer das Gefühl, mit dem Schlimmsten rechnen zu müssen, wenn etwas nicht so richtig klappte. Ich war der Typ, dessen Gepäck grundsätzlich verloren ging, wenn ich mit einem Flugzeug unterwegs war. Als ich noch in Südafrika lebte und dort meinen Militärdienst ableisten musste, wurden zwölf von uns nach Angola geschickt. Natürlich habe ausgerechnet ich mir damals als einziger die Malaria eingefangen – und das gleich zweimal!“ Vor vier Jahren hat Kramer damit begonnen, sich mit dem Projekt THE COOLER zu beschäftigen. Damals war Frank Hannah, Koautor des Drehbuchs, mit der Idee zu ihm gekommen, einen Film über einen Typen in Las Vegas zu drehen, dessen Fähigkeit, das Unglück anzuziehen, ansteckend wäre. Hannah, der sich selbst gerne in Las Vegas aufhält und vorallem dem Würfelspiel durchaus zugetan ist, schwebte eine Geschichte vor, die im Milieu der Kasinos angesiedelt sein sollte. Er glaubt zwar, dass es in Las Vegas tatsächlich „Cooler“ gibt, „jedoch nicht von der Art, wie wir sie uns vielleicht vorstellen.“ Nach Einzelheiten befragt, gibt er zu bedenken: „Manchmal sind es ganz einfache Dinge, die einem das Spiel gründlich vermasseln – da genügt vielleicht schon ein Würfel, der gegen die Hand einer anderen Person prallt. Es gibt eine Menge komischer Tricks, mit denen man einen Spielrythmus zerstören kann. Die „Cooler“ können von Tag zu Tag wechseln. Wahrscheinlich gibt es tatsächlich auch solche, die über ein ganz außergewöhnliches Talent verfügen, um Glückssträhnen zu zerstören, wenn auch nicht in so vollendeter Form, wie Bernie Lootz dies tut. Dieser ist ein extremes Beispiel für einen Typus, den es meines Erachtens auch in der Wirklichkeit gibt. Das ist es, was ihn so einzigartig macht.“ Wayne Kramer pflichtet dem bei: „Frank Hannah hat mir viele Geschichten über gewisse Abende am Spieltisch erzählt. Oft geschah es, wenn sich für ihn gerade eine Glückssträhne abzeichnete, dass plötzlich irgendeine Veränderung eintrat: Ein neues Gesicht taucht am Spieltisch auf, der Luftdruck verändert sich, die ganze Stimmung ist auf einmal nicht mehr die gleiche – und dann fängt er an, nur noch zu verlieren. All das nur wegen dieses einen Typen!“ THE COOLER ist aber nicht nur ein Film über Glück und Unglück, vielmehr handelt er auch davon, wie sich durch die Begegnung zweier Menschen deren Leben radikal verändern kann. Letztlich geht es hierbei um die Macht der Liebe, wie Maria Bello meint, die in der Rolle der Natalie zu sehen ist. Generell zeichnen sich die Figuren in THE COOLER dadurch aus, dass sie oft ganz unerwartete Züge an sich offenbaren: Shelly mag noch so verachtenswert, gewalttätig und widerwärtig erscheinen, das hindert ihn nicht daran, den ganzen Film 6 hindurch eine etwas verschroben wirkende Moral, eine große Ehrfurcht vor der Tradition und einen gewissen Sinn für Loyalität an den Tag zu legen, wenn es um Pläne für die Zukunft geht. Bernie Lootz wiederum mag seine Tage zwar damit zubringen, anderer Leute Glückssträhnen zu unterbrechen, als er jedoch zum ersten Mal der Serviererin Natalie begegnet, hilft er ihr, sich aus den Fängen eines zudringlichen Spielers zu befreien. Natalie ist eine Frau, die vieles in ihrem Leben falsch gemacht und sich schon fast aufgegeben hat. Jetzt aber gelingt es ihr, mit sich selbst ins Reine zu kommen, indem sie ihre Liebe für eine andere Person entdeckt, die ebenfalls alles andere als perfekt ist. Laut Regisseur Wayne Kramer zeigen sich gerade in den ebenso leidenschaftlichen wie komischen Liebesszenen zwischen Bernie und Natalie die verborgenen Seiten ihrer Persönlichkeit: „Schon beim ersten Hinsehen wird einem klar, dass Bernie genau der Typ ist, der sein Leben lang noch keinen glücklichen Tag erlebt hat. Erst wenn wir ihn mit Natalie zusammen im Bett sehen, beginnen wir zu ahnen, dass er vielleicht doch fähig ist, so etwas wie Glück zu empfinden.“ Maria Bello sagt über Natalie: „Nach der ersten gemeinsamen Nacht fängt sie an, sich ernsthaft in Bernie zu verlieben. Dieser ist so verschroben, so lustig und so real, und auch ihr Sex ist so real, dass sofort eine große Intimität zwischen den beiden entsteht.“ Über die besonderen Herausforderungen, die mit den Liebesszenen verbunden waren, berichtet Bernies Darsteller William H. Macy: „Vor Beginn der Dreharbeiten machte ich mir Sorgen wegen der Liebesszenen mit Maria Bello. Ausgerechnet einer wie ich, der sich solche Szenen noch nicht einmal gerne anschaut, musste nun dafür herhalten. Gott sei Dank war Maria völlig unerschrocken und zu allem bereit. Erst machten wir gewissermaßen Trockenübungen in voller Bekleidung. Dadurch fühlte ich mich viel besser. Trotzdem haben wir uns vor der ersten Liebesszene mit einem ziemlich großen Schluck Whisky beholfen, den wir uns im Umkleideraum genehmigten. Diese Szenen waren dann sehr heißblütig, lustig und bewegend. So sehr, dass wir bei den weiteren Dreharbeiten, wann immer wir Schwierigkeiten mit einer Szene hatten, den Vorschlag machten, es doch einmal ohne Kleider zu versuchen.“ Als Wayne Kramer und Frank Hannah mit der Niederschrift des Drehbuchs begannen, hatten sie bereits William H. Macy als Besetzung für die Rolle des Bernie im Kopf. Dabei hatten sie allerdings keine Ahnung, ob sich dieser dafür auch interessieren würde. Immerhin ist Macy einer der großen amerikanischen Charakterdarsteller, dem die Rolle des Jerry Lundegard in Fargo (1995) schon einmal eine Oscar-Nominierung einbrachte. Daneben war er auch in großen Hollywood7 Produktionen wie Air Force One (1997) oder im dritten Teil von Jurassic Park (2001) zu sehen. Als Macy aber das fertige Drehbuch gelesen hatte, erklärte er sich sofort bereit, an dem Projekt mitzuwirken, sobald die Finanzierung sichergestellt sei. „Ich hatte schon so viele Verlierer im Verlauf meiner Karriere gespielt“, erläutert er, „ dass ich mir eigentlich ein Moratorium für solche Rollen auferlegen wollte. Als ich dann das Drehbuch zu THE COOLER las, dachte ich zunächst, dass hier der Charaktertyp des Losers erst recht auf die Spitze getrieben wird. Andererseits gefiel mir aber die Idee, dass Bernies Schicksal durch die Erfahrung von Liebe eine Wende erfährt – und zu Love Stories fühlte ich mich immer sehr hingezogen.“ Trotz der Zusage Macy als Hauptdarsteller, sollte es noch drei Jahre dauern, bis die Finanzierung des Projekts sichergestellt war. Noch während Wayne Kramer zusammen mit Frank Hannah das Drehbuch niederschrieb, verspürte er immer deutlicher den Wunsch, bei dem Filmprojekt auch selbst die Regie zu führen. Doch wo immer er das Skript vorlegte, gab man ihm zu verstehen, dass man sich zuallerletzt ihn als Regisseur vorstellen könne. Erst als Kramer dem Produzenten Sean Furst begegnete, der bereits mehrfach als Förderer junger Regisseure in Erscheinung getreten war, wendete sich das Blatt. Erst recht dann, als dieser Edward Pressman von ContentFilm davon überzeugen konnte, Kramer die Regie zu überlassen. Über Pressman äußert sich Kramer folgendermaßen: „Pressman habe ich wirklich gemocht, denn er ist einer von diesen unabhängigen Produzenten, die sich nicht durch das Hollywood-System beeinflussen lassen. Von Anfang bis Ende hat er mich den Film genau so machen lassen, wie ich ihn haben wollte, und alle meine Entscheidungen unterstützt.“ Vielleicht hatte sich damit auch Kramers Glück zu wandeln begonnen... Pressman war es auch zu verdanken, dass Alec Baldwin als Darsteller für die Rolle des zwielichtigen und manchmal gewalttätigen Kasinodirektors Shelly Kaplow gewonnen werden konnte. Und das war wirklich eine gute Wahl, zumal Macy und Baldwin bereits in dem viel beachteten Spielfilm Das Attentat (Ghosts of Mississippi, 1996) zusammen gespielt und hervorragend harmoniert hatten. Alec Baldwin über die neuerliche Zusammenarbeit: „Die Filmfiguren Shelly und Bernie waren durch ihre Vergangenheit miteinander verbunden, und da traf es sich gut, dass auch William Macy und ich auf gemeinsame Erfahrungen zurückblicken konnten. Mit solchen Gespannen kommt man zu guten Ergebnissen, wenn beide Darsteller ähnliche Vorstellungen über ihre Rollen haben. Shelly und Bernie sind in gewisser Weise voneinander abhängig, und Macy und ich, wir verstehen uns darauf, Männer zu spielen, die durch eine Art Hassliebe miteinander verbunden sind.“ Kramer fügt hinzu: „Baldwin hat Shellys Persönlichkeit auf Anhieb richtig erfasst. Er wusste sowohl über kompliziertere Dinge Bescheid, wie etwa über die Reuegefühle, die Shelly hegen mochte, als auch über ganz banale Sachen wie zum Beispiel die Kleidung, die er wohl tragen würde. Shelly trägt nun die Züge des kantigen, furchteinflößenden Alec 8 Baldwin, wie man ihn in Glengarry Glen Ross (1992) gesehen hat. Er erinnert an die klassischen „tough guys“ aus den 50er und 60er Jahren, wie sie etwa Robert Mitchum und Lee Marvin verkörpert haben.“ Das Shangri-La ist ein Kasino alten Stils in Las Vegas und ist so berühmten Spielpalästen wie dem Binion’s Horseshoe oder dem Golden Nugget nachempfunden. Kramer erklärt dazu: „Traditionelle Kasinos wie dieses haben nichts mit der Atmosphäre von Vergnügungsparks gemein. Zwar sind solche konservativen Häuser rund um die Uhr geöffnet, doch herrscht stets nur gedämpftes Licht vor, da die Gäste in einem Lokal wie dem Shangri-La es vorziehen, ihrer Spielleidenschaft unerkannt nachzugehen. Deshalb finden sich hier die wirklich hartgesottenen Spieler ein.“ Und weiter: „Im Film ist Shelly, dem Geschäftsführer des Shangri-La, schon die Vorstellung ein Gräuel, dass sein bescheidenes Kasino in einen riesigen Vergnügungs- und Spielpalast umgewandelt werden soll. Seiner Meinung nach hat das Shangri-La stets gleich zu bleiben, genauso wie das Paradise in Frank Capras Film Lost Horizon (In den Fesseln von Shangri-La, 1937), wo sich niemals etwas ändert.“ Übrigens enthält THE COOLER mehrere Anspielungen auf Capras Film. Scharfe Beobachter werden etwa feststellen, dass die Codewörter, mit denen Bernie an die Tische gerufen wird, stets aus dem Namen einer Figur aus Lost Horizon gebildet sind. Bis zu einem gewissen Grad teilt Kramer Shellys nostalgische Einstellung: „Las Vegas hat viel von seiner alten Eleganz und von seiner Mystik eingebüßt. Früher war es ein klassisches Ausflugsziel, wo sich die Leute in ihre Abendgarderoben warfen, um ins Kasino zu gehen. Der Glamour war Teil des Vergnügens. Heute gibt es das leider nicht mehr. In THE COOLER wollten wir die Eleganz aus alten Tagen inmitten eines etwas zwielichtigen Milieus wieder aufleben lassen.“ Da der Film großteils in einem Kasino spielt, war es von grundlegender Bedeutung, ein solches zu finden – am besten eines, das dem Filmteam uneingeschränkten Zugang zu den Spielsälen gewährte. Kramer war nämlich der Überzeugung, dass der Film nur in einem echten Kasino gedreht werden könnte. In Las Vegas nach einem passenden Lokal zu suchen, erwies sich jedoch als äußerst mühselig und frustrierend, wie Kramer erzählt: „Kein Kasino war bereit, für etwas so Triviales wie einen Film auch nur eine Sekunde lang seinen hochprofitablen Betrieb einzustellen.“ Schließlich erfuhr man von einem Kasino in Reno, dem „Flamingo“, das gerade renoviert wurde. Kramer war sofort begeistert: „Es war einfach unglaublich, dass wir dort die Spielsäle wie ein richtiggehendes Filmstudio verwenden konnten. Ich glaube, dass nicht einmal Martin Scorsese so viel Glück hatte, als er Casino (1995) drehte.“ Das einzige Problem war nur, dass das Flamingo seinem Namen alle Ehre machte: Überall prangte der rosarote Vogel, sei es in Form von Neonröhren im Eingangsbereich, als Muster an den Wänden oder auf dem Teppichboden. Toby Corbett, der für das Produktionsdesign zuständig war, gelang es jedoch, dieses tropisch anmutende Idyll durch die asiatisch inspirierten Interieurs des Shangri-La und der Paradise Lounge zu ersetzen. Genauso, wie dem Shangri-La im Film, sollte 9 es dem Flamingo übrigens in der Wirklichkeit ergehen: Nach seiner Renovierung mutierte es zum Golden Phoenix. Kramer berichtet weiter: „In Reno in einem echten Kasino zu drehen, war phantastisch, denn dadurch wurde der ganze Film authentischer. Außerdem war es gar nicht so schlecht, nicht in Las Vegas zu drehen, denn in Reno wurde es uns ermöglicht, dem Film ein etwas schrofferes und ehrlicheres Aussehen fern aller Hollywood-Ästhetik zu verleihen.“ In Reno zu drehen, bedeutete aber auch, dass die Mitglieder des Filmteams einen großen Teil ihrer freien Zeit in den Kasinos zubrachten, wo Frank Hannah sie nach Feierabend gerne in die Kunst des Würfelspiel einweihte. So manch eine Nacht endete für den einen oder anderen dann mit schrecklichen Verlusten! 10 Filmographien WILLIAM H. MACY – Bernie Lootz 1987 Radio Days Regie: Woody Allen 1991 Schatten und Nebel (Shadows and Fog) Regie: Woody Allen 1994 Der Klient (The Client) Regie: Joel Schumacher Murder in the First Regie: Marc Rocco 1995 Mr. Hollands Opus (Mr. Holland’s Opus) Regie: Stephen Herek Familien-Bande (Roommates) Regie: Peter Yates Fargo Regie: Joel Coen 1996 Das Attentat (Ghosts of Mississippi) Regie: Rob Reiner 1997 Air Force One Regie: Wolfgang Petersen Wag the Dog – Wenn der Hund mit dem Schwanz wedelt (Wag the Dog) Regie: Barry Levinson Boogie Nights Regie: Paul Thomas Anderson 1998 Happy, Texas Regie: Marc Illsley Pleasantville – Zu schön um wahr zu sein (Pleasantville) Regie: Gary Ross Zivilprozeß (A Civil Action) Regie: Steven Zaillian 11 Magnolia Regie: Paul Thomas Anderson 1999 Mystery Men Regie: Kinka Usher Psycho Regie: Gus van Sant 2001 Jurassic Park 3 Regie: Joe Johnston 2002 Safecrackers oder Diebe haben’s schwer (Welcome to Collinwood) Regie: Anthony und Joe Russo 2003 Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg (Seabisuit) Regie: Gary Ross ALEC BALDWIN – Shelly Kaplow 1988 Beetlejuice Regie: Tim Burton Die Mafiosi-Braut (Married to the Mob) Regie: Jonathan Demme Talk Radio Regie: Oliver Stone Die Waffen der Frauen (Working Girl) Regie: Mike Nichols 1989 Great Balls of Fire – Jerry Lee Lewis (Great Balls of Fire) Regie: Jim McBride 1990 Miami Blues Regie: George Armitage 12 Alice Regie: Woody Allen Jagd auf „Roter Oktober“ (The Hunt for Red October) Regie: John McTiernan 1992 Glengarry Glen Ross Regie: James Foley 1994 Malice – Eine Intrige (Malice) Regie: Harold Becker Getaway (The Getaway) Regie: Roger Donaldson Shadow und der Fluch des Khan (Shadow) Regie: Russell Mulcahy 1995 Mississippi Delta (Heaven’s Prisoner) Regie: Phil Joanou 1996 Nicht Schuldig (The Juror) Regie: Brian Gibson Das Attentat (Ghosts of Mississippi) Regie: Rob Reiner 1997 Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund (The Edge) Regie: Lee Tamahori 1998 Das Mercury Puzzle (Mercury Rising) Regie: Harold Becker 2000 Thomas, die fantastische Lokomotive (Thomas and the Magic Railroad) Regie: Britt Allcroft 2001 Pearl Harbor Regie: Michael Bay 13 MARIA BELLO – Natalie Belisario 1998 Payback Regie: Brian Helgeland 2000 Coyote Ugly Regie: David McNally 2002 Auto Focus Regie: Paul Schrader SHAWN HATOSY – Mikey 1998 Faculty – Trau keinem Lehrer (Faculty) Regie: Roberto Rodriguez 1999 Simpatico Regie: Matthew Warchus Überall, nur nicht hier (Anywhere but here) Regie: Wayne Wang 2000 Den einen oder keinen (Down to you) Regie: Kris Isacsson 2002 John Q. Regie: Nick Cassavetes Gelegenheit macht Liebe (A Guy Thing) Regie: Chris Koch PAUL SORVINO – Buddy Stafford 1981 Reds Regie: Warren Beatty 1990 Goodfellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia (Goodfellas) Regie: Martin Scorsese 1993 Die Firma (The Firm) Regie: Sidney Pollack 1995 Nixon Regie: Oliver Stone 14 1996 William Shakespeares Romeo und Julia (William Shakespeare’s Romeo and Juliet) Regie: Baz Luhrman 1997 Money Talks – Geld stinkt nicht (Money Talks) Regie: Brett Ratner 1998 Bulworth Regie: Warren Beatty 15 Pressestimmen „William H. Macy in einer seinen besten Rollen …“ „Macy und Bello machen aus THE COOLER eine unvergeßliche und zu Herzen gehende Liebesgeschichte…“ „Wayne Kramer gibt ein beeindruckendes Regiedebüt…“ Rolling Stone Magazine „Ein düster-komisches und berührendes romantisches Drama …“ „Macy in seiner besten Rolle seit Fargo …“ „THE COOLER ist das Beste, was man von Alec Baldwin seit Jahren gesehen hat…“ NY Post „… umwerfende darstellerische Leistungen von William H. Macy, Alec Baldwin und Maria Bello. James Whitakers stimmungsvolle Kameraarbeit sowie Mark Ishams ebenso stimmungsvoller Score vervollständigen die unheimliche Verführungskraft dieses Films.“ L.A. Times „…eine umwerfende Maria Bello…“ „Das Coolste an Wayne Kramers Debütfilm ist Alec Baldwin … er gibt ein schockierend glaubwürdiges und beängstigendes Porträt …“ Blickpunkt:Film 16