14 September Februar 2015 2012 | LICHTBILDARENA | Foto: Martin Engelmann Pilgern auf den Spuren von Künstlern und Denkern DIE SCHÖNHEIT DER LANDSCHAFT ENTLANG DES FR ANZISKUSWEGES war bereits für Leonardo da Vinci, Michelangelo, Dante oder Botticelli — Meister ihrer Epoche — eine Inspirationsquelle.ihrem Tagesablauf teilhaben. das sind die Markenzeichen von Martin Engelmann. Der ausgebildete Meisterfotograf zählt zu den erfolgreichsten Reisefotografen und Vortragsreferenten im deutschsprachigen Raum und lebt in Innsbruck. Nach Reportagen über Peru, Kambodscha oder die Mayas in Zentralamerika wanderte er nun 500 Kilometer auf dem Franziskusweg von Florenz über Assisi nach Rom – mitten durchs grüne Herz Italiens. MAGISCHE LANDSCHAFTSAUFNAHMEN UND EINDRÜCKLICHE PORTRAITS — ENGELMANN: Der Franziskusweg ist bei weitem noch nicht so überlaufen wie der Jakobsweg, es gibt Tage da trifft man überhaupt keine Menschen entlang des Weges. Die Begegnungen, die ich hatte, waren aber oft ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Ich liebe es den Menschen zuzuhören und mir ihre Geschichte erzählen zu lassen, den Fragen nachzuspüren, warum sich jemand auf Pilgerschaft begibt und welche Erfahrungen die Menschen entlang des Weges machen. Neben den Pilgern sind es aber natürlich auch die Menschen der Toskana, Umbrien und Latium, Der Franziskusweg war Inspirationsquelle die tief mit ihrer Kultur verwurzelt sind und für Franz von Assisi, Leonardo da Vinci, so manche interessante Geschichte zu erzähDante oder Michelangelo. Haben auch Sie len haben. Das Glück des einfachen Lebens diese Kraft gespürt? ENGELMANN: Das ist vermutlich die spiegelt sich gerade in den Menschen der entBesonderheit dieses Pilgerweges: Man be- legenen Regionen Italiens wider. gibt sich automatisch auf die Spuren großer Künstler und Denker, die alle in dieser Regi- Welcher Streckenabschnitt hat Ihnen on gewirkt haben. Jedes Kunstwerk steht hier besonders gefallen? wie ein Meilenstein am Wegesrand, um darENGELMANN: Besonders schön sind der an zu erinnern, dass die Schönheit der Land- Weg zum Kloster von La Verna oder die Wanschaft die Inspiration und Wiege der Kultur derung nach Assisi. Aber auch die Gebirge ist. Mich beschlich das Gefühl, dass das kein der »Monti Sibillini« in Richtung Castelluccio Zufall sein konnte und tatsächlich empfi nde di Norcia sind wahrlich ein Erlebnis. Man ich heute meine fast vierjährige fotografische begegnet Wildschweinen und Füchsen, wanArbeit in Italien als besonderes Geschenk dert durch eine Landschaft, die nahezu unbeund blicke auf viele inspirierende Momente rührt ist und sieht Mohnblumenfelder, die bis zurück, die meinen Vortrag letztendlich auch zum Horizont reichen.. geprägt haben. Danke für das Gespräch. Welche Menschen sind Ihnen begegnet? Interview: Anne-Kristin Henker Was führte Sie auf den Franziskusweg zu Fuß nach Rom, der quasi »vor der Haustür« liegt? MARTIN ENGELMANN: Italien war für mich als Fotograf schon immer ein Eldorado. Auch wenn mich meine anderen Fotoprojekte oft quer über den Erdball geführt haben, so ist die Schönheit Italiens wirklich einzigartig. Noch dazu wollte ich mich schon immer einmal auf einen Pilgerweg begeben und der Jakobsweg war mir immer zu überlaufen. Mit insgesamt 16 Veranstaltungen — so vielen wie nie zuvor — lädt die beliebte Vortragsreihe »Lichtbildarena Spezial« in ihrem 13. Jahr an ausgewählten Wochenenenden bis zum 25. 3. ein zu Leinwandreisen ans Ende der Welt, im kunstvollen Dreiklang nach Wien, zu Fuß nach Rom oder mit Pferden durch Kanada und Alaska. Die Organisatoren Barbara Vetter und Vincent Heiland holen aber ebenso exotische Orte wie Thailand, Laos und Kambodscha, sehnsuchterzeugende Länder wie Marokko, Peru oder Neuseeland in den Vortragssaal. Weitere Informationen: www.lichtbildarena.de Die Kunst und Kultur der Toskana, Umbriens und Latiums sowie die pittoreske Schönheit beschaulicher Dörfer entlang des Franziskusweges hält Martin Engelmann in magischen Bildern fest. Mit seiner neuen Live-Reportage »Zu Fuß nach Rom« ist er bei der 13. Lichtbildarena Spezial zu erleben: am Sonntag, den 15. Februar 2015 um 17:30 Uhr im Hörsaal 1 des Uni-Campus, Carl-Zeiss-Straße 3. Karten sind unter www.lichtbildarena.de und im Vorverkauf erhältlich.