Peulah - zwst hadracha

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Peulah:
Was bedeutet das Verkleiden zu Purim?
Alter:
ab 8 Jahre
Ziel:
1. Die Chanichim sollen verstehen, dass Gott den Juden auf
„versteckte“ Weise geholfen hat und so verkleiden/verstecken
auch wir uns.
2. So wie Esther und Mordechai ihre Identität als Juden
verstecken mussten und eine „Rolle“ spielten, so nehmen wir
durch das Verkleiden auch eine andere Identität an.
Spiel Nr. 1: Der Indianerhäuptling
Die Chanichim sitzen in einem Kreis auf dem Boden. Ein Kind verlässt den Raum.
Die Kinder wählen einen aus, der der „Indianerhäuptling“ sein soll. Der Chanich
draußen wird reingeholt. Ihm wird erklärt, dass hier ein Kind der Anführer ist und er
muss herausfinden, wer von den Kindern es ist.
Der Indianerhäuptling beginnt mit einer Handbewegung, wie z. B. Hände klatschen,
mit den Fingern schnipsen, mit den Füßen auf dem Boden trommeln, etc. und alle
Kinder machen es ihm nach. Nach einer Weile ändert er die Bewegung und wieder
machen ihm es die Kinder möglichst schnell nach. Der Chanich, der draußen war,
muss raten, wer der Indianerhäuptling ist und die Bewegungen anführt. Natürlich
muss der Indianerhäuptling darauf achten, dass der andere ihn nicht sieht, beim
Bewegungswechsel. Errät der Chanich den Häuptling, muss dieser vor die Tür und
die Kinder wählen einen neuen Häuptling.
Spiel Nr. 2: Der Mörder
Ein Chanich wird heimlich von der Madricha als „Mörder“ ausgewählt. Er kann die
anderen „umbringen“, indem er ihnen zuwinkt. Wenn ein Chanich das Zuwinken
sieht, muss er sich dramatisch (wie ein Sterbender) zu Boden fallen lassen. Die
Mitspieler müssen herausfinden, wer der Mörder ist, ohne selbst ermordet zu
werden. Wenn ein Spieler glaubt, den Mörder zu kennen, flüstert er den Namen dem
Madrich zu. Wenn es stimmt, hat er gewonnen, wenn nicht, dann muss auch er
sterben.
Spiel Nr. 3: Achaschweroschs Party
Es wird erklärt, dass Achaschwerosch eine Party feiert. Ein Kind wird ausgesucht,
das Achaschwerosch ist und Gastgeber der Party. Es wird hinaus geschickt. Dann
sucht der Madrich 3 weitere Chanichim aus, die u.a. „Gäste“ der Party sind und
jedem von den dreien wird eine „Rolle“ bzw. ein „Tick“ zugeordnet, z.B. einer denkt er
ist eine tanzende Elfe, ein weiterer leidet unter Verfolgungswahn, der dritte denkt er
ist ein Hund, geht auf allen Vieren und bellt, ein anderer ist ein brutaler Schläger oder
ein eingebildeter Schnösel, etc. Dann wird Achaschwerosch reingeholt und er wird
beauftragt, als Gastgeber umher zu gehen und sich mit den Gästen zu unterhalten.
Stößt er auf einen mit der „Rolle“, muss er raten um welche Rolle es sich handelt, die
derjenige spielt. Wenn er alle drei gefunden und erraten hat, wird ein neuer
Achaschwerosch gewählt.
Spiel Nr. 4: Der Drama-Regisseur
Der Madrich bereitet einen ca. 5 min. langen Dialog zwischen Achaschwerosch und
Esther, oder Esther und Mordechai, oder Achaschwerosch und Haman, oder
zwischen den Dienern etc. vor. Er sucht sich zwei Chanichim aus, die dieses Skript
spielen sollen. Die restlichen Kinder werden in Gruppen á 3 Personen aufgeteilt. Sie
sind die Regisseure und sollen, wann immer der Madrich auf eine der Gruppen
deutet, sich etwas Lustiges einfallen lassen, dass die Dialogpartner mitten im
Gespräch, in ihrer Szene, tun sollen. Z.B. sie sollen plötzlich mit französischem
Akzent sprechen, sie sind in der Achterbahn und müssen sich unterhalten, sie
verwandeln sich in furchtbare Monster, sie werden von Hunden verfolgt, etc. Den
Gruppen kann man ein paar Minuten bevor die Szene losgeht, Zeit geben, um sich
etwas zu überlegen. Der Madrich und evtl. weitere Madrichim sind die Jury und
müssen entscheiden, wer die verrückteste und lustigste Idee hatte.
Es können weitere Spiele folgen, die etwas mit „Schauspielern“ zu tun haben, wie
z.B. Pantomime oder Scharade. Dann folgt jedoch ein Gespräch:
Der Madrich erklärt, dass die meisten Gebräuche an den Feiertagen, so wie das
Verkleiden an Purim, eine Bedeutung, einen Grund haben. Er fragt die Chanichim,
warum man sich wohl an Purim verkleidet? Was symbolisiert das? Was passiert,
wenn man sich verkleidet? Erkennen uns dann die Leute? Die Antworten können
stichwortartig auf einer Tafel festgehalten werden. Der Madrich sollte die Diskussion
in die Richtung des Themas „ sich verstecken“ führen und die Chanichim fragen, was
denn in der Megillah „versteckt“ ist? Eine Antwort ist, dass Gott hier eine versteckte
Rolle spielt. Er hat das Schicksal so gelenkt, dass die Juden gerettet werden, wird
aber in der Megillah namentlich nie erwähnt. Einige sagen, dass das Wort „Melech“
(König) in der Megillah sich auf Gott bezieht, aber nichts ist eindeutig, sondern alles
„versteckt“. Die Chanichim werden gefragt, wie sie sich wohl gefühlt hätten, wenn sie
in dieser Zeit in Schuschan gelebt hätten, wo ein böser Haman versuchte, die Juden
auszurotten. Hätten sie an Gott geglaubt und daran, dass er sie retten würde? Hätten
sie das glückliche Ende dem Zufall oder dem Handeln Gottes zugewiesen?
Eine weitere Frage ist, inwiefern das „Versteckt sein“ in der Megillah auf andere
Weise vorkommt? Versteckt jemand seine wahre Identität in der Geschichte bzw.
nimmt eine andere Rolle an? Wer ist das? (Esther versteckt ihr „Jüdisch“ sein und
Mordechai verbirgt, dass er und Esther verwandt sind) Und warum? (damit sie ihr
Ziel, das jüdische Volk zu retten, verfolgen konnten). Die Chanichim sollen erzählen,
ob sie sich jemals „verstecken“ mussten, d.h. verbergen mussten, dass sie Juden
sind? Kennen sie historische Personen, die ihre Identität als Juden, verstecken
mussten? ( z.B. die Marranen in Spanien, die Menschen im Holocaust….etc.)
Die Kinder sollen erzählen, wie sie sich gefühlt haben in dem Spiel
„Achaschweroschs Party“, als sie sich verstellen und jemand mit einem Tick
darstellen sollten. War es schwer, sich als jemanden darzustellen, der man eigentlich
nicht ist? Wenn wir uns verkleiden, verstecken wir unser wahres Ich. Und selbst ohne
Verkleiden, verbergen wir manchmal unsere wahre Identität, z.B. wenn wir cool sein
wollen und uns über andere lustig machen bzw. lügen und erzählen, dass wir diese
blöde TV-Sendung nicht sehen (obwohl wir sie sehr gerne mögen). Wir haben
einfach Angst, dass andere Menschen uns sonst nicht gut finden. Aber das ist nicht
immer richtig. Fazit sollte sein, dass man sich bemühen sollte, zu seinem Ich zu
stehen und so zu sein, wie man sich fühlt und nicht so zu sein, wie man glaubt, dass
nur dann die Anderen einen mögen.
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