Sommersemester 2002 C. Preston Übungen zu Analysis II Blatt 1 1. Für jedes n ≥ 0 definiere Abbildungen Sn , Cn : R+ → R durch Z x Z x n Sn (x) = t sin(t) dt und Cn (x) = tn cos(t) dt . 0 0 Man zeige: Für alle n ≥ 1, x ≥ 0 gilt Sn (x) = −xn cos(x) + nCn−1 (x) und Cn (x) = xn sin(x) − nSn−1 (x) . Man berechne S4 und C4 . 2. Sei I das Intervall [0, b], wobei b > 0, und sei f : I → R die durch f (x) = 3x2 definierte Abbildung. Man finde für jedes ε > 0 Treppenfunktionen g, h ∈ T(I) Rb Rb mit g ≤ f ≤ h, so dass 0 g > b3 − ε und 0 h < b3 + ε. n X n(n + 1)(2n + 1) für jedes n ≥ 1. k2 = Hinweis: Es gilt 6 k=1 In den restlichen Aufgaben sei {pn }n≥0 eine monoton wachsende unbeschränkte Folge natürlicher Zahlen mit p0 ≥ 1 und sei {ℓn }n≥0 eine Folge reeller Zahlen mit ℓn > 0 für jedes n ≥ 0 und limn→∞ pn ℓn = 0. Sei I = [a, b], wobei a, b ∈ R mit a < b und für jedes n ≥ 0 sei Dn eine Teilmenge von I mit den folgenden Eigenschaften: (1) Dn+1 ⊂ Dn für jedes n ≥ 0. (2) Dn ist die disjunkte Vereinigung von pn abgeschlossenen Intervallen, wobei jedes dieser Intervalle die Länge ℓn hat. (3) Jedes Intervall in Dn enthält mindestens ein Intervall aus Dn+1 . T Setze D = n≥1 Dn und sei f : I → R die Abbildung mit f (x) = 1 für alle x ∈ D und f (x) = 0 für alle x ∈ I \ D. 3. Man zeige: Die Abbildung f ist Riemann integrierbar mit 4. Man zeige: Rb a f = 0. (1) Die Menge D ist unendlich. (2) Für jede Treppenfunktion g ∈ T(I) gibt es ein x ∈ I mit |f (x) − g(x)| ≥ 1/2. (3) Es gibt keine Folge aus T(I), die gleichmäßig gegen f konvergiert. Zusatzaufgabe: Nehme nun zusätzlich an, dass p0 = 2 und jedes Intervall in Dn genau zwei Intervalle aus Dn+1 enthält. (Es gilt also pn = 2n+1 für jedes n ≥ 0.) Man beweise, dass es eine injektive Abbildung γ : P(N) → D gibt und man schließe daraus, dass es keine surjektive Abbildung von N auf R geben kann. 2 Analysis II: Blatt 2 Sommersemester 2002 C. Preston Übungen zu Analysis II Blatt 2 Ein normierter Vektorraum (E, k · k) wird hier BW-Raum genannt, wenn jede beschränkte Folge aus E eine konvergente Teilfolge besitzt. 5. Seien (E1 , k · k1) und (E2 , k · k2) normierte K-Vektorräume, setze E = E1 × E2 (also ist E ein K-Vektorraum) und definiere k · k1,2 : E → R+ durch k(x, y)k1,2 = max{kxk1 , kyk2} für alle x ∈ E1 , y ∈ E2 . Dann sieht man leicht, dass k · k1,2 eine Norm auf E ist. (1) Sei {zm }m≥p eine Folge aus E mit zm = (xm , ym) für jedes m ≥ p und sei z = (x, y) ∈ E. Man zeige: Die Folge {zm }m≥p konvergiert genau dann gegen z in E, wenn die Folge {xm }m≥p gegen x in E1 und die Folge {ym }m≥p gegen y in E2 konvergiert. (2) Man zeige: Sind (E1 , k · k1 ) und (E2 , k · k2 ) beide BW-Räume, so ist auch (E, k · k1,2 ) ein BW-Raum. 6. Man zeige, dass jede beschränkte Folge in Kn eine konvergente Teilfolge besitzt. (Der Satz von Bolzano-Weierstraß gilt also in Kn .) 7. Sei f : Kn → R+ eine Abbildung mit den Eigenschaften: (1) Für alle x, y ∈ Kn gilt f (x + y) ≤ f (x) + f (y). (2) Für jede Folge {xm }m≥p aus Kn mit lim xm = 0 gilt lim f (xm ) = 0. m→∞ m→∞ Setze S = {x ∈ Kn : kxk = 1}. Man zeige: Es gibt ein u ∈ S, so dass f (u) ≤ f (x) für alle x ∈ S. 8. Sei k · ko : Kn → R+ eine beliebige Norm auf Kn . (1) Man zeige: Es gibt ein c1 > 0, so dass kxko ≤ c1 kxk für alle x ∈ Kn . (2) Man zeige mit Hilfe von Aufgabe 7, dass es ein c2 > 0 gibt mit kxk ≤ c2 kxko für alle x ∈ Kn . 3 Analysis II: Blatt 3 Sommersemester 2002 C. Preston Übungen zu Analysis II Blatt 3 Betrachte den K-Vektorraum K∞ = Abb(N, K) aller Abbildungen von N nach K. Für die Elemente von K∞ wird die übliche Schreibweise für Folgen verwendet: Die Abbildung ̺ : N → K wird also mit {xn }n≥0 bezeichnet, wobei xn = ̺(n) für jedes n ∈ N. ∞ Sei ℓK 2 die Teilmenge P∞ von K2 , die aus den Folgen {xn }n≥0 besteht, für die die unendliche Reihe n=0 |xn | konvergiert. 9. (In dieser Aufgabe soll ȳn einfach als yn interpretiert werden, wenn K = R.) ∞ (1) Man zeige, dass ℓK ist. (Folglich kann und wird 2 ein Untervektorraum von K K ℓ2 als K-Vektorraum angesehen werden). Hinweis Man stelle zunächst fest, dass |x + y|2 ≤ 2(|x|2 + |y|2) für alle x, y ∈ K. P∞ (2) Man zeige: Für alle {xn }n≥0, {yn }n≥0 ∈ ℓK 2 konvergiert die Reihe n=0 xn ȳn absolut. Hinweis Man stelle zunächst fest, dass |xȳ| ≤ 12 (|x|2 + |y|2) für alle x, y ∈ K. K Nach (2) kann eine Abbildung h·, ·i : ℓK 2 × ℓ2 → K definiert werden durch h{xn }n≥0 , {yn }n≥0 i = ∞ X xn ȳn . n=0 (3) Man zeige, dass h·, ·i ein Skalarprodukt auf ℓK 2 ist. p 10. Sei k · k : ℓK R+ die durch kwk = hw, wi definierte Norm auf ℓK 2 →q 2 . (Es gilt P∞ K 2 also k{xn }n≥0 k = n=0 |xn | .) Sei {wm }m≥p eine Cauchy-Folge in (ℓ2 , k · k) mit wm = {xm n }n≥0 für jedes m ≥ p. (1) Man zeige: Für jedes n ≥ 0 konvergiert die Folge {xm n }m≥p in K. Setze xn = limm→∞ xm n . Auf dieser Weise wird also ein Element w = {xn }n≥0 von K∞ definiert. P 2 K (2) Man zeige, dass die Reihe ∞ n=0 |xn | konvergiert. Damit ist w ∈ ℓ2 . (3) (Zusatzaufgabe) Man beweise, dass lim kwm − wk = 0. m→∞ Dies zeigt, dass jede Cauchy-Folge in (ℓK 2 , k · k) konvergiert. 4 Analysis II: Blatt 3 Seien a, b ∈ R mit a < b, setze I = [a, b] und sei C(I, R) der reelle Vektorraum aller stetigen Abbildungen von I nach R. Sei h·, ·i : C(I, R) × C(I, R) → R die Abbildung, die definiert ist durch Z b hf, gi = fg . a 11. Man zeige, dass h·, ·i ein Skalarprodukt auf C(I, R) ist. qR b p + 12. Sei k · k : C(I, R) → R die durch kf k = hf, f i = f 2 definierte Norm a auf C(I, R). Man finde eine Cauchy-Folge in (C(I, R), k · k), die nicht konvergiert. Hinweis Wähle c ∈ (a, b) und δ > 0, so dass [c − δ, c + δ] ⊂ (a, b). Für jedes n ≥ 1 definiere eine stetige Abbildung fn : I → R durch 0 falls x ∈ [a, c − δ/n), fn (x) = 12 (n/δ)(x − (c − δ/n)) falls x ∈ [c − δ/n, c + δ/n], 1 falls x ∈ (c + δ/n, b]. Man zeige, dass {fn }n≥1 eine Cauchy-Folge ist, die nicht konvergieren kann. Hinweis für die Zusatzaufgabe Sei k ≥ p und q ≥ 1; für alle m ≥ p gilt dann 2 kwm − wk = = ∞ X n=0 q−1 X n=0 ≤ q−1 X n=0 |xm n |xm n |xm n 2 − xn | = 2 − xn | + 2 ≤ |xm n X |xm n X |xm n n=0 n=0 ∞ X n=q − xn | + 2 q−1 X q−1 X 2 |xm n 2 − xn | + ∞ X n=q k 2 k 2 (|xm n − xn | + |xn − xn | ) 2 q−1 ≤ n=0 2 − xn | + 2kwm − wk k + 4 q−1 = n=0 2 n=q 2 |xm n − xn | k k 2 |xm n − xn + xn − xn | − xn | + 2kwm − wk k + 2 2 ∞ X 2 − xn | + 2kwm − wk k + 4 ∞ X n=q ∞ X n=q ∞ X n=q |xkn − xn |2 (|xkn |2 + |xn |2 ) |xkn |2 +4 ∞ X n=q |xn |2 . 5 Analysis II: Blatt 4 Sommersemester 2002 C. Preston Übungen zu Analysis II Blatt 4 13. (1) Seien A, B, P ∈ M(n × n, K) mit P invertierbar und A = P BP −1. Man zeige, dass exp(A) = P exp(B)P −1 . (2) Man zeige: Ist D ∈ M(n × n, K) λ1 ... 0 die Diagonalmatrix ··· 0 . .. . .. , · · · λn so ist exp(D) die Diagonalmatrix exp(λ1 ) · · · 0 .. .. .. . . . . 0 · · · exp(λn ) (3) Für jedes man die t ∈R berechne 2×2 reellen Matrizen exp(tA) und exp(tB), 11 11 wobei A = und B = . 01 02 Zusatzaufgabe: Sei A ∈ M(n × n, C) eine komplexe Matrix. Man zeige: Es gibt Matrizen P, N ∈ M(n × n, C) mit P invertierbar und N n = 0, so dass ! exp(tλ1 ) · · · 0 n−1 X .. .. .. exp(tA) = P tk N k /k! P −1 . . . 0 · · · exp(tλn ) k=0 für alle t ∈ C, wobei λ1 , . . . , λn die Eigenwerte von A sind. In den folgenden Aufgaben sei (X, d) ein metrischer Raum. 14. Sei A eine Teilmenge von X und x ∈ X. Man zeige, dass x ∈ Ā genau dann gilt, wenn A ∩ B(x, ε) 6= ∅ für alle ε > 0. 15. Man zeige: Für jedes A ⊂ X gilt X \ Ā = (X \ A)◦ und X \ A◦ = X \ A. 16. Zeige: Für jedes A ⊂ X gilt ∂A = Ā \ A◦ , A◦ = A \ ∂A und Ā = A ∪ ∂A. 6 Analysis II: Blatt 5 Sommersemester 2002 C. Preston Übungen zu Analysis II Blatt 5 17. Sei (X, d) ein metrischer Raum und für jede nichtleere Teilmenge A von X definiere eine Abbildung dA : X → R durch dA (x) = inf{d(x, y) : y ∈ A} . Man zeige: (1) Die Abbildung dA ist stetig. (2) Es gilt dA (x) = 0 genau dann, wenn x ∈ Ā. (3) Sind A und B nichtleere abgeschlossene Teilmengen von X mit A ∩ B = ∅, so gibt es eine stetige Abbildung g : X → R mit 0 ≤ g(x) ≤ 1 für alle x ∈ X, A = {x ∈ X : g(x) = 0} und B = {x ∈ X : g(x) = 1}. 18. Für jede nichleere Teilmenge A von Kn definiere dA : Kn → R durch dA (x) = inf{ky − xk : y ∈ A} . (1) Sei A eine nichtleere abgeschlossene Teilmenge von Kn . Man zeige: Zu jedem x ∈ Kn gibt es ein y ∈ A mit dA (x) = ky − xk. (2) Seien A und B nichtleere abgeschlossene Teilmengen von Kn mit mindestens einem von A und B beschränkt. Man zeige: Es gibt x ∈ A und y ∈ B, so dass ky − xk ≤ kv − uk für alle u ∈ A, v ∈ B. In den folgenden Aufgaben sei E ein K-Vektorraum, sei h·, ·i p : E × E → K ein Skalarprodukt auf E und sei k · k : E → R+ die durch kxk = hx, xi definierte Norm auf E. Nehme weiter an, dass (E, k · k) ein Banachraum ist, es konvergiert also jede Cauchy-Folge in E. Sei ferner U ein abgeschlossener Untervektorraum von E, d.h., U ist ein Untervektorraum von E, der gleichzeitig eine abgeschlossene Teilmenge des metrischen Raums E ist. 19. Man zeige: Zu jedem x ∈ E gibt es ein eindeutiges Element pU (x) ∈ U, so dass kpU (x) − xk ≤ ky − xk für alle y ∈ U. Hinweis: Man stelle folgendes fest: (1) Es gilt ku + vk2 + ku − vk2 = 2(kuk2 + kvk2) für alle u, v ∈ E. (2) Es gilt ky −zk2 = 2(ky −xk2 +kz −xk2 )−4k 21 (y +z)−xk2 für alle x, y, z ∈ E. Analysis II: Blatt 5 7 (3) Sei x ∈ E fest und setze α = inf{ky − xk : y ∈ U}. Für jedes n ≥ 1 gibt es also ein yn ∈ U mit kyn − xk < α + 1/n. Dann ist {yn }n≥1 eine Cauchy-Folge. (Zum Beweis benutze man (2).) (4) Setze x̆ = limn→∞ yn . Dann ist x̆ ∈ U und es gilt kx̆ − xk = α. (5) Ist x̂ ∈ U mit kx̂ − xk = α, so ist x̂ = x̆. (Zum Beweis kann (2) wieder nützlich sein.) 20. Sei x ∈ E. Man zeige, dass pU (x) das eindeutige Element von U ist mit hpU (x) − x, yi = 0 für alle y ∈ U. Hinweis: Sei y ∈ U. Man stelle folgendes fest: (1) Für jedes λ ∈ K ist kpU (x) − xk2 ≤ k(pU (x) + λy) − xk2 und damit ist 2 Re(λ̄hpU (x) − x, yi) + |λ|2 kyk2 ≥ 0. (2) Es gibt ein z ∈ K mit |z| = 1, so dass zhpU (x) − x, yi = |hpU (x) − x, yi|. (3) Für alle δ > 0 ist −2|hpU (x) − x, yi| + δkyk2 ≥ 0 und daraus ergibt sich, dass |hpU (x) − x, yi| = 0. Zusatzaufgabe: Man zeige: (1) Die Abbildung pU : E → E ist linear. (2) Für alle x ∈ E ist kpU (x)k ≤ kxk. (3) Es gilt pU (x) = x genau dann, wenn x ∈ U. (4) Es gilt pU ◦ pU = pU (d.h., pU (pU (x)) = pU (x) für alle x ∈ E). (5) Für alle x, y ∈ E ist hpU (x), yi = hx, pU (y)i. (6) Ist V ein weiterer abgeschlossener Untervektorraum von E mit V ⊂ U, so gilt pV ◦ pU = pV . (Nach (3) gilt auch pU ◦ pV = pV , da pV (x) ∈ V ⊂ U für alle x ∈ E.) Setze U ⊥ = {x ∈ E : hx, yi = 0 für alle y ∈ U}. Man zeige: (7) U ⊥ ist ein abgeschlossener Untervektorraum von E. (8) Es gilt pU (x) = 0 genau dann, wenn x ∈ U ⊥ , d.h., U ⊥ = Kern pU . (9) Für alle x ∈ E ist x = pU (x) + pU ⊥ (x). (10) Es gilt pU ⊥ (x) = 0 genau dann, wenn x ∈ U, d.h., U = Kern pU ⊥ . (11) Es gilt (U ⊥ )⊥ = U. 8 Analysis II: Blatt 6 Sommersemester 2002 C. Preston Übungen zu Analysis II Blatt 6 21. Sei n ≥ 2 fest, und für jedes k = 1, . . . , n sei pk : Kn → K die durch pk (x1 , . . . , xn ) = xk definierte Projektionsabbildung. Sei nun (X, d) ein metrischer Raum, A ⊂ X und f : A → Kn eine Abbildung; für jedes k = 1, . . . , n sei fk = pk ◦ f (also ist fk eine Abbildung von A nach K). Dann ist f (x) = (f1 (x), . . . , fn (x)) für jedes x ∈ A, und folglich schreibt man f = (f1 , . . . , fn ). Es ist klar, dass die Abbildung f eindeutig durch die Abbildungen fk , 1 ≤ k ≤ n, bestimmt ist. Sei x ∈ A. Man zeige: Die Abbildung f ist genau dann an der Stelle x stetig, wenn für jedes k = 1, . . . , n die Abbildung fk : A → K an der Stelle x stetig ist. 22. Sei (X, d) ein metrischer Raum. (1) Sei F eine abgeschlossene Teilmenge von X und x ∈ X \F . Man zeige: Es gibt offene Mengen U, V mit x ∈ U, F ⊂ V und U ∩ V = ∅. (Hinweis: Aufgabe 17.) (2) Sei K eine kompakte und F eine abgeschlossene Teilmenge von X. Man zeige: Ist K ∩F = ∅, so gibt es offene Mengen U, V mit K ⊂ U, F ⊂ V und U ∩V = ∅. 23. Sei (X, d) ein metrischer Raum und sei A eine Teilmenge von X. (1) Man zeige, dass A genau dann total beschränkt ist, wenn es zu jedem ε > 0 S eine endliche Menge ∆ ⊂ X gibt, so dass A ⊂ x∈∆ B(x, ε). (2) Man zeige, dass Ā kompakt ist, falls X vollständig und A total beschränkt ist. 24. Sei B = {x ∈ Rn : kxk ≤ 1} und sei A ∈ M(n × n, R) eine symmetrische Matrix (d.h., A = (ajk ) mit ajk = akj für alle j, k). (1) Man zeige: Es gilt hAx, yi = hx, Ayi = hAy, xi für alle x, y ∈ Rn . (2) Man zeige: Es gibt ein x ∈ B, so dass hAx, xi ≥ hAy, yi für alle y ∈ B. Sei nun x ein Element aus B mit hAx, xi ≥ hAy, yi für alle y ∈ B. Man zeige: (3) Es gilt hAx, xi ≥ hAx, yi für alle y ∈ B. Hinweis: Für jedes y ∈ B, t ∈ [0, 1] ist (1 − t)x + ty ∈ B und damit gilt hAx, xi ≥ hA((1 − t)x + ty), (1 − t)x + tyi . (4) Ist hAx, xi > 0, so ist kxk = 1 und es gilt Ax = λx mit λ = hAx, xi. Analysis II: Blatt 6 9 (5) Man beweise, dass jede symmetrische reelle Matrix einen Eigenwert besitzt. Hinweis: Für jedes ω > 0 sei Aω = A + ωEn. Man stelle fest: Ist µ Eigenwert von Aω , so ist µ − ω Eigenwert von A. Ist ferner ω groß genug, so gibt es ein y ∈ B mit hAω y, yi > 0. Zusatzaufgabe: Sei E ein K-Vektorraum, sei h·, ·ip : E × E → K ein Skalarprodukt + auf E und sei k · k : E → R die durch kxk = hx, xi definierte Norm auf E. Nehme weiter an, dass (E, k · k) ein Banachraum ist, es konvergiert also jede Cauchy-Folge in E. Sei ϕ : E → K eine stetige lineare Abbildung. Man zeige: Es gibt ein eindeutiges Element x ∈ E, so dass ϕ(y) = hy, xi für alle y ∈ E. Hinweis: (1) Die Aussage ist trivial richtig, falls ϕ = 0, d.h., falls ϕ(y) = 0 für alle y ∈ E. Es kann also angenommen werden, dass es ein z ∈ E gibt mit ϕ(z) 6= 0. (2) Setze U = Kern ϕ = {y ∈ E : ϕ(y) = 0}. Man stelle zunächst fest, dass U ein abgeschlossener Untervektorraum von E ist. (3) Mit Hilfe von Aufgaben 19 und 20 finde man ein v ∈ E mit kvk = 1, so dass hy, vi = 0 für alle y ∈ U. (4) Man stelle fest, dass ϕ(y) = ϕ(v)hy, vi für alle y ∈ E. 10 Analysis II: Blatt 7 Sommersemester 2002 Übungen zu Analysis II C. Preston Blatt 7 25. Sei (X, d) ein nichtleerer kompakter metrischer Raum und sei A die Algebra C(X, R) aller stetigen Abbildungen von X nach R. Eine Teilmenge I von A heißt Ideal von A, wenn I Untervektorraum von A ist und f g ∈ I für alle f ∈ A, g ∈ I. Ein Ideal I von A heißt maximal, wenn I 6= A und es gilt: Ist J ein Ideal von A mit I ⊂ J, so ist entweder J = I oder J = A. Für jedes x ∈ X sei Ix = {f ∈ A : f (x) = 0}. Man zeige, dass {Ix : x ∈ X} genau die Menge der maximalen Ideale von A ist. Hinweis: Man stelle fest: (1) Das einzige Ideal von A, das ein invertierbares Element von A enthält, ist A selbst. (2) Für jedes x ∈ X ist die Abbildung y 7→ d(x, y) ein Element von Ix . 26. Sei I ein Intervall, das mehr als einem Punkt enthält, und betrachte I als Teilmenge von C. Seien a, b ∈ I mit a < b. Man finde eine stetige Abbildung f : I → C, die in I ◦ differenzierbar ist, für die gilt: f (a) = f (b) aber f ′ (ξ) 6= 0 für alle ξ ∈ (a, b). 27. Seien a, b, c, d ∈ R und seien x, y : R → R differenzierbare Abbildungen mit x′ (t) = 2ax(t) + by(t) und y ′(t) = cx(t) + 2dy(t) p für alle t ∈ R. Setze ξ = a + d und η = |(a − d)2 + bc| (mit η ≥ 0). Man zeige: (1) Ist (a − d)2 + bc > 0, dann gibt es α, β, γ, δ ∈ R, so dass für alle t ∈ R: x(t) = α exp((ξ + η)t) + β exp((ξ − η)t) , y(t) = γ exp((ξ + η)t) + δ exp((ξ − η)t) . (2) Ist (a − d)2 + bc < 0, dann gibt es α, β, γ, δ ∈ R, so dass für alle t ∈ R: x(t) = α cos(ηt) + β sin(ηt) exp(ξt) , y(t) = γ cos(ηt) + δ sin(ηt) exp(ξt) . (3) Ist (a − d)2 + bc = 0, dann gibt es α, β, γ, δ ∈ R, so dass für alle t ∈ R x(t) = α + βt exp(ξt) und y(t) = γ + δt exp(ξt) . 28. Seien ω, κ ∈ R+ . Man zeige: Es gibt eine eindeutige zweimal differenzierbare Abbildung x : R → R mit x(0) = x′ (0) = 1, für die gilt: x′′ (t) = −ω 2 x(t) − 2κx′ (t) für alle t ∈ R . Man bestimme diese Abbildung. 11 Analysis II: Blatt 8 Sommersemester 2002 Übungen zu Analysis II C. Preston Blatt 8 29. Sei (F, k · k) eine Banachalgebra mit Eins und sei f : R → F eine Abbildung mit f (0) = 1, für die gilt: (1) f (s + t) = f (s)f (t) für alle s, t ∈ R. (2) Der Limes lim(f (t) − 1)/t existiert. t→0 Setze x = limt→0 (f (t) − 1)/t. Man zeige, dass f (t) = exp(tx) für alle t ∈ R. (Hinweis: Man stelle fest, dass f differenzierbar ist mit f ′ (t) = xf (t) für alle t ∈ R.) 30. Sei I = [a, b], wobei a, b ∈ R mit a < b und sei (F, k · k) ein Banachraum. Man zeige: Für jede rektifizierbare Kurve f : I → F gilt L = sup{p(f, U) : U ist eine Unterteilung von I} , wobei L die Bogenlänge von f ist. (Hinweis: Man stelle fest: (1) Für jede Verfeinerung V einer Unterteilung U von I ist p(f, V) ≥ p(f, U). (2) Sei U eine Unterteilung von I. Zu jedem δ > 0 gibt dann es eine Verfeinerung V von U mit Feinheit µ(V) < δ. (3) p(f, U) ≤ L für jede Unterteilung U von I.) 31. Definiere eine Abbildung h : [0, 1] → R durch t cos(π/t), falls t ∈ (0, 1] , h(t) = 0, falls t = 0 , und eine Abbildung f : [0, 1] → R2 durch f (t) = (t, h(t)) für alle t ∈ [0, 1]. Man zeige: (1) Die Abbildung f ist stetig, d.h., f ist eine Kurve in R2 . (2) Die Kurve f ist nicht rektifizierbar. (Hinweis: Man stelle zunächst fest, dass kf (1/(n + 1)) − f (1/n)k ≥ 1/n für alle n ≥ 1.) 32. Sei I = [a, b] ein Intervall mit a < b und sei f = (f1 , f2 ) : I → R2 eine differenzierbare (bzw. stetig differenzierbare) Kurve mit f1′ (t) 6= 0 für alle t ∈ I. Man ziege: Es gibt ein Intervall J = [c, d] mit c < d und eine differenzierbare (bzw. stetig differenzierbare) Abbildung h : J → R, so dass f (I) = g(J), wobei g : J → R2 die durch g(s) = (s, h(s)) definierte Abbildung ist. 12 Analysis II: Blatt 8 Zusatzaufgabe: Sei (F, k · k) eine Banachalgebra mit Eins und sei f : R+ → F eine Abbildung, für die gilt: (1) f (s + t) = f (s)f (t) für alle s, t ∈ R+ . (2) Der Limes lim(f (t) − 1)/t existiert. t→0 Setze x = limt→0 (f (t) − 1)/t. Man zeige, dass f (t) = exp(tx) für alle t ∈ R+ . Hinweis: Man stelle fest: (1) Ist u ∈ F mit k1 − uk < 1, so ist u invertierbar mit k1 − u−1 k ≤ (1 − k1 − uk)−1k1 − uk . (2) Es gibt ein η > 0, so dass k1 − f (t)k ≤ 1 2 für alle t ∈ (0, η). (3) Für alle t ∈ (0, η) ist f (t) invertierbar mit k1 − f (t)−1 k ≤ 2k1 − f (t)k. (4) Es gilt f (0) = 1. (5) Die Abbildung f ist in 0 differenzierbar; insbesondere ist f an der Stelle 0 stetig. (6) Die auf [0, η) definierte Abbildung f −1 (mit f −1 (t) = f (t)−1 ) ist an der Stelle 0 stetig. (7) Es gilt lim(f (t) − 1)f −1 (t)/t = x. t→0 (8) Die Abbildung f ist differenzierbar und es gilt f ′ (t) = xf (t) für alle t ∈ R+ . 13 Analysis II: Blatt 9 Sommersemester 2002 C. Preston Übungen zu Analysis II Blatt 9 33. Sei (X, d) ein kompakter metrischer Raum. (1) Für jedes S n ≥ 0 sei Un eine offene Teilmenge von X mit Un ⊂ Un+1 für alle n ≥ 0 und n≥0 Un = X. Man zeige: Es gibt ein m ≥ 0, so dass Um = X. (2) Für jedes n ≥ 0 sei fn : X → R eine stetige Abbildung mit fn (x) ≤ fn+1 (x) für alle n ≥ 0, x ∈ X. Nehme an, es gibt eine stetige Abbildung f : X → R, so dass f (x) = limn→∞ fn (x) für alle x ∈ X. Man zeige: Die Folge {fn }n≥0 konvergiert gleichmäßig gegen f . (Hinweis: Sei ε > 0 und betrachte die Folge {Un }n≥0 , wobei Un = {x ∈ X : f (x) − fn (x) < ε}.) 34. Sei I = [a, b] ein Intervall mit a < b und seien F und G Banachräume. (1) Sei g : I → F eine Treppenfunktion und h : F → G eine lineare R Abbildung. Rb b Man zeige, dass h ◦ g eine Treppenfunktion ist und a (h ◦ g) = h a g . (2) Sei f ∈ R(I, F ) und sei h : F → G eine beschränkte lineare Abbildung. Man R Rb b zeige, dass h ◦ f ∈ R(I, G) und a (h ◦ f ) = h a f . 35. Sei E ein normierter Vektorraum und sei U ein Untervektorraum von E. Man zeige, dass der Abschluß Ū von U auch ein Untervektorraum von E ist. 36. Sei E ein normierter Vektorraum und F ein Banachraum. Sei ferner U ein Untervektorraum und sei f : U → F eine beschränkte lineare Abbildung. (D.h.: f : U → F ist linear und es gibt ein c ≥ 0, so dass kf (x)k ≤ ckxk für alle x ∈ U.) Man zeige: Es gibt eine eindeutige beschränkte lineare Abbildung g : Ū → F mit g(x) = f (x) für alle x ∈ U. Hinweis: Man stelle fest: (1) Ist {xn }n≥p eine Folge aus U, die gegen x ∈ Ū konvergiert, so konvergiert die Folge {f (xn )}n≥p in F . (2) Sind {xn }n≥p und {x′n }n≥q Folgen aus U, die beide gegen x ∈ Ū konvergieren, so ist lim f (xn ) = lim f (x′n ). n→∞ n→∞ (3) Es gibt eine eindeutige Abbildung h : Ū → F , für die gilt: Ist x ∈ Ū und ist {xn }n≥p eine Folge aus U, die gegen x konvergiert, so ist h(x) = lim f (xn ). n→∞ (4) Es gilt h(x) = f (x) für alle x ∈ U. (5) Die Abbildung h ist linear und beschränkt. (6) Ist g : Ū → F eine beliebige beschränkte lineare Abbildung mit g(x) = f (x) für alle x ∈ U, so ist g = h. Analysis II: Blatt 10 14 Sommersemester 2002 C. Preston Übungen zu Analysis II Blatt 10 37. Sei f : R2 → R die Abbildung, die definiert ist durch f (x, y) = x3 y 4 für alle (x, y) ∈ R2 . Man zeige, dass f differenzierbar ist und man berechne die Ableitung ∂f (x, y) für jedes (x, y) ∈ R2 . 38. Sei f : R2 → R die Abbildung, die definiert ist durch 42 f (x, y) = sin(2x) + cos(3y) für alle (x, y) ∈ R2 . Man zeige, dass f differenzierbar ist und man berechne die Ableitung ∂f (x, y) für jedes (x, y) ∈ R2 . 39. Sei f : R2 → R die Abbildung, die definiert ist durch xy 2 , falls (x, y) 6= (0, 0) , f (x, y) = x2 + y 2 0, falls (x, y) = (0, 0) . Man zeige: (1) f ist stetig. (2) f ist nicht differenzierbar im Punkt (0, 0). 40. Sei E ein reeller Vektorraum, sei h·, ·i : p E × E → R ein Skalarprodukt auf + E und sei k · k : E → R die durch kxk = hx, xi definierte Norm auf E. Sei ψ ∈ L(E, E) und definiere f : E → R durch f (x) = hx, ψ(x)i für jedes x ∈ E. Man zeige: (1) Für jedes y ∈ E ist die Abbildung ξ 7→ hξ, yi von E nach R ein Element von L(E, R). (2) Für jedes x ∈ E ist die Abbildung ξ 7→ hx, ψ(ξ)i von E nach R ein Element von L(E, R). (3) Die Abbildung f ist differenzierbar und für jedes x ∈ E gilt ∂f (x)(ξ) = hξ, ψ(x)i + hx, ψ(ξ)i für alle ξ ∈ E. 15 Analysis II: Blatt 10 Zusatzaufgabe: Sei E ein K-Vektorraum, sei h·, ·ip : E × E → K ein Skalarprodukt auf E und sei k · k : E → R+ die durch kxk = hx, xi definierte Norm auf E. Nehme weiter an, dass (E, k · k) ein Banachraum ist, es konvergiert also jede Cauchy-Folge in E. Sei f : E → E eine beschränkte lineare Abbildung. Man zeige: Es gibt eine eindeutige beschränkte lineare Abbildung f ∗ : E → E, für die gilt: hf (x), yi = hx, f ∗ (y)i alle x, y ∈ E. (Hinweis: Man wende die Zusatzaufgabe vom Blatt 6 an.) Analysis II: Blatt 11 16 Sommersemester 2002 C. Preston Übungen zu Analysis II Blatt 11 41. (1) Sei f : R2 → R die Abbildung, die definiert ist durch f (x, y) = (x2 y + xy 2 )4 für alle (x, y) ∈ R2 . Man zeige, dass f differenzierbar ist und man berechne die Ableitung ∂f (x, y) für jedes (x, y) ∈ R2 . (2) Sei f : R3 → R die Abbildung, die definiert ist durch f (x, y, z) = z cos(x2 y 3 ) für alle (x, y, z) ∈ R3 . Man zeige, dass f differenzierbar ist und man berechne die Ableitung ∂f (x, y, z) für jedes (x, y, z) ∈ R3 . 42. Seien f : R2 → R3 und g : R3 → R2 die Abbildungen, die gegeben sind durch f (x, y) = (x + y, xy, x2 + y 2 ) , g(x, y, z) = (sin(xyz), exp(x + y 2)) . Man berechne: (1) Die Jacobimatrix von f in (x, y) für jedes (x, y) ∈ R2 . (2) Die Jacobimatrix von g in (x, y, z) für jedes (x, y, z) ∈ R3 . (3) Die Jacobimatrix von g ◦ f in (−1, 1). (4) Die Jacobimatrix von f ◦ g in (−4, 2, 0). 43. Sei U eine offene Teilmenge von Rn und sei a ∈ U. (1) Seien f, g : U → R Abbildungen, die in a differenzierbar sind. Man zeige: Für die Produktabbildung f g : U → R gilt ∇(f g)(a) = f (a)∇g(a) + g(a)∇f (a) . (2) Seien f, g, h : U → R Abbildungen, die in a differenzierbar sind. Man zeige: Die Produktabbildung f gh : U → R ist auch in a differenzierbar und es gilt ∇(f gh)(a) = f (a)g(a)∇h(a) + f (a)h(a)∇g(a) + g(a)h(a)∇f (a) . (3) Für jedes k ≥ 1 sei fk : U → R eine Abbildung, die in a differenzierbar ist. Man zeige, dass für jedes m ≥ 2 die Produktabbildung f1 · · · fm : U → R auch 17 Analysis II: Blatt 11 in a differenzierbar ist und man finde eine Formel für ∇(f1 · · · fm ) (a), die die Formel für ∇(f gh)(a) in (2) verallgemeinert. 44. Sei U eine offene Teilmenge von Rn und f : U → R eine differenzierbare Abbildung. (1) Sei I ein offenes Intervall und sei γ : I → Rn eine differenzierbare Abbildung mit γ(I) ⊂ U. Man zeige: Für die Abbildung g = f ◦ γ : I → R gilt g ′(t) = hγ ′ (t), ∇f (γ(t))i für jedes t ∈ I. (2) Sei x ∈ U und setze y = f (x). Sei I ein offenes Intervall und γ : I → Rn eine differenzierbare Abbildung mit γ(I) ⊂ Nf (y), wobei Nf (y) = {z ∈ U : f (z) = y}. Man zeige: Gilt γ(a) = x für ein a ∈ I, so ist hγ ′ (a), ∇f (x)i = 0. Analysis II: Blatt 12 18 Sommersemester 2002 C. Preston Übungen zu Analysis II Blatt 12 Für x > 0 und α ∈ R setze xα = exp(α log(x)). Ferner setze 0α = 0, falls α 6= 0 und 00 = 1. (Für α ∈ Z stimmt dieses mit der üblichen Definition von xα überein.) Man stellt fest: (1) Für x > 0 ist x1 = x und x0 = 1; ferner ist xα > 0 und x−α = 1/xα für jedes α ∈ R. (2) Für jedes x > 0 und alle α, β ∈ R ist xα+β = xα xβ . (3) Für alle x, y ∈ R+ und jedes α ∈ R ist xα y α = (xy)α . (4) Für jedes α ∈ R definiere ̺α : (0, +∞) → R durch ̺α (x) = xα . Dann ist ̺α stetig differenzierbar und es gilt ̺′α = α̺α−1 . 45. (1) Sei h : Rn → R die Abbildung, die gegeben ist durch h(x1 , . . . , xn ) = x21 · · · x2n . Man berechne max{h(v) : kvk = c} für jedes c > 0. √ (2) Man zeige: Für alle y1 , . . . , yn ∈ R+ gilt n y1 · · · yn ≤ (y1 + · · · + yn )/n. 46. Seien p, q > 0 mit 1/p + 1/q = 1. Man zeige: Es gilt !1/p !1/q n n n X X X |xk yk | ≤ |xk |p |yk |q k=1 k=1 k=1 für alle (x1 , . . . , xn ), (y1 , . . . , yn ) ∈ Rn . Hinweis: Sei U = {(x, y) ∈ R2 : x, y > 0}, sei c > 0 und definiere h, f : U → R durch h(x, y) = xp /p + y q /q und f (x, y) = xy − c für alle (x, y) ∈ U. Setze M = {(x, y) ∈ R2 : f (x, y) = 0}. Man stelle fest: (1) Die Abbildung h besitzt ein Minimum auf M. (2) Für alle (x, y) ∈ M ist h(x, y) ≥ c. (3) Es gilt xy ≤ xp /p + y q /q für alle x, y ∈ R+ . 47. Sei f : R3 → R die Abbildung, die gegeben ist durch f (x, y, z) = 3x2 − 2xy + 8z 3 . Man bestimme die Maxima und Minima von f auf dem ‘Zylinder’ {(x, y, z) ∈ R3 : 4x2 + y 2 ≤ 1, |z| ≤ 1} . 19 Analysis II: Blatt 12 48. Nehme an, dass die Gesamtproduktion y einer Volkswirtschaft als Funktion der Arbeit A (gemessen in Mrd. Arbeitsstunden) und dem Produktionskapitel K (gemessen in Mrd. Dollar) durch die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion y = aAα K 1−α bestimmt wird, wobei a und α Konstante sind mit a > 0 und 0 < α < 1. Die Kosten pro Mrd. Arbeitsstunden betragen k1 Dollar und die Kosten pro Mrd. Dollar Produktionskapitel betragen k2 Dollar, wobei k1 , k2 > 0. Man bestimme die minimalen Kosten k1 A + k2 K für eine fest vorgegebene Gesamtproduktion y (mit y > 0).