ein/ /blick // Blickpunkt // 01 /Leseförderung/ Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – 70 % - NE BOLZANO Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement – 70 % - NE BOZEN Das Magazin des Südtiroler Kulturinstituts Nr. 42 Oktober 2014 Theater Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin, im Interview Warum nicht – Geschichte lesen? JUKIBUZ Editorial Wer sich in Südtirol umschaut, wird den Wandel der gesellschaftlichen Realitäten nicht übersehen. Für das Südtiroler Kulturinstitut stellen sich manche Fragen neu. Es beackert ein Feld, in dem sich Geschichte und Gegenwart berühren. Kulturarbeit bezieht sich sinnvollerweise auf die Gegenwart und auf Entwicklungen, die in die Zukunft weisen. Sie reflektiert die Frage, wohin die Reise gehen soll. Eine Besonderheit des Landes, in dem wir leben, ist und bleibt aber doch immer die, dass aus seiner Gegenwart die historische Situation im Hintergrund nicht wegzudenken ist. Unsere Kultur hat ihre Geschichte und sie wird uns auch morgen wichtig sein. Marjan Cescutti hat das Schiff des SKI mit Herz, Geist und sicherer Hand viele Jahre durch die Aufgabenvielfalt der Zielsetzungen gelenkt. Unzählige Veranstaltungen sind über die Bühne gegangen. Am sichtbarsten steht natürlich immer das Theaterprogramm im Vordergrund, das uns nun schon wie selbstverständlich Jahr für Jahr aktuelle Inszenierungen aus den Theatermetropolen des deutschen Sprachraums präsentiert. Die Kulturarbeit des SKI artikuliert sich jedoch in vielfältiger Weise und spricht unterschiedliche Zielgruppen an: Neben den Angeboten der Sprachstelle, der Leseförderung im Jugend- und Kinderbuchzentrum, neben der Ausstellungs- und Tagungstätigkeit, den Veröffentlichungen, der Kursprogramme Tanz Bozen, der Klangfeste auf Runkelstein und in Maretsch betreut das Institut auch die Agenden von Ehrungen, die Jahrestage Spezial, die Österreichfahrten für Südtiroler Schulklassen, das Tiroler Landesinstitut, es pflegt in Zusammenarbeit mit der Landesbibliothek Dr. Friedrich Tessmann die Rahmenveranstaltungen der Ausstellung Bücherwelten im Waltherhaus. Von besonderer kulturpolitischer Bedeutung sind die Kontakte und der Austausch mit dem deutschen Sprach- und Kulturraum. Der Erfolg der Veranstaltungen und Tätigkeiten ist immer auch das Ergebnis von Bemühungen um Qualität und Aktualität. Diese zu halten ist ein ehrgeiziges Ziel, nicht nur angesichts der abnehmenden Verfügbarkeit öffentlicher Mittel. Es wird zunehmend auch darum gehen, Synergien auszubauen und zu nutzen. Unsere Partner und Förderer in der Südtiroler Öffentlichkeit und Gesellschaft, in der Wirtschaft und unter den mit uns zusammenarbeitenden Einrichtungen und Vereinen sind wertvolle Ressourcen. Möge es uns eine gemeinsame Motivation sein, zu einem lebendigen, zukunftsoffenen und doch auch der Geschichte verbundenen Kulturleben in Südtirol beizutragen. Der neue Verwaltungsrat und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SKI wissen, dass viele Aufgaben warten. Ich freue mich, das Werk gemeinsam mit ihnen weiterzuführen. Dr. Georg Mühlberger Vorsitzender des Südtiroler Kulturinstituts Impressum: Eigentümer und Herausgeber: Südtiroler Kulturinstitut Vorsitzender: Georg Mühlberger Stellvertretende Vorsitzende: Othmar Parteli, Martina Stanek Hellrigl Eintragung im Landesgericht Bozen: Nr. 30/2011 vom 27.12.2001 Presserechtlich verantwortlich: Günther Heidegger 28, 32), Jürgen Banscherus privat (S. 29), Josef Haslinger privat (S. 30), Reinhard Winkler (S. 30), Thierry Arensma (S. 30), Georg Soulek (S. 31), Barbar Braun/drama-berlin.de (S. 31), Lupi Spuma/ Schauspielhaus Graz (S. 32), Dusana Baltic (S- 32), Residenz-Verlag (S. 34), alle anderen Fotos: Bildarchiv des Südtiroler Kulturinstituts Redaktionsleitung: Sigrid Hafner Redaktion: Claudia Bazzoli, Verena Hafner, Günther Kaufmann, Monika Obrist Gastautoren: Sonja Aberham, Wolftraud de Concini, Eva Gratl, Georg Mühlberger, Max Siller, Kunigunde Weissenegger ein/ /blick – Das Magazin des Südtiroler Kulturinstituts erscheint drei Mal im Jahr. Nachdruck von Texten und Abdruck von Fotos sind nicht gestattet. Fotos: Arno Declair (Titelseite, S. 3, 4-5, 6, 10,), Georg Mühlberger privat (2), Jumbo (S. 14), Arena (S. 15), KJB (S. 15), Shutterstock (S. 3, 16, 29) Florian Menz privat (S. 18) Antikomplex (S. 21, 35), Nino Malfatti (S. 3, 23, 35), Wikipedia commons (S. 24), Physikanten (S. Grafik: helios.bz / Gabi Erschbamer, Südtiroler Kulturinstitut Redaktionsanschrift: Schlernstraße 1, 39100 Bozen Tel. 0471 313800, Fax 0471 313888 www.kulturinstitut.org [email protected] gefördert von: // Überblick // 03 Inhalt 04 04„Ich will mein Publikum unsicherer machen im Hinblick auf seine Wahrnehmungen und Ansichten“ 12 Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin, im Interview 12 Warum nicht – Geschichte lesen? JUKIBUZ 20 16 „Gelingende Kommunikation ist ein gutes Medikament“ Sprache 20 Sei kreativ, klar und verständlich! Presseakademie 21 Das verschwundene Sudetenland Ausstellung 23Reine Struktur und Land schaftlichkeit in unendlich vielen Variationen Ausstellung Nino Malfatti 21 Anmerkungen zu Heinrich von Burgeis Tagung 27Seitenblick Musik & Tanz, Theater 29Programm im Überblick 23 „Ich will mein Publikum unsicherer machen im Hinblick auf seine Wahrnehmungen und Ansichten“ Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin, im Interview Von Kunigunde Weissenegger Gift: Vater, Mutter, Kind – nichts davon ist übriggeblieben. Der Sohn ist tot, die Eltern getrennt. Jahre später kommen ER und SIE zumindest in Worten einander wieder näher. 06 // Ausblick // /Theater/ In der Spielzeit 2014/15 des Südtiroler Kulturinstituts sind zwei Produktionen aus seinem Haus auf den Südtiroler Bühnen zu Gast: „Muttersprache Mameloschn“ von Marianna Salzmann (15.10.2014 in Brixen, 16.10.2014 in Schlanders) und „Gift“ von Lot Vekemans (21.01.2015 in Bozen, 22.01.2015 in Meran). Ein entspanntes Gespräch mit einem großen Theatermann der Gegenwart. Ulrich Khuon Ulrich Khuon leitet seit September 2009 das Deutsche Theater in Berlin, eine der bedeutendsten Sprechtheaterbühnen im deutschsprachigen Raum. Ein wichtiger Bereich des Deutschen Theaters ist das Junge DT, in dessen Zentrum die gemeinsame Theaterarbeit von Künstlerinnen und Künstlern mit jungen Menschen steht. Des Drucks beim Theatermachen ist sich der 64jährige Ulrich Khuon sehr bewusst und er nimmt sein Publikum äußerst ernst. Der gebürtige Stuttgarter studierte Jura, Germanistik und Theologie. Ab 1977 arbeitete er zunächst als Theater- und Literaturkritiker bei der Badischen Zeitung. Seine Theaterarbeit begann 1980 als Chefdramaturg am Stadttheater Konstanz, wo er ab 1988 als Intendant wirkte. Im Anschluss war Ulrich Khuon von 1993 bis 2000 Intendant am Niedersächsischen Staatsschauspiel Hannover und von 2000 bis 2009 beim Thalia Theater Hamburg. Er ist Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, Vorsitzender der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein, Mitglied im Rat für die Künste Berlin, Mitglied der Akademie der Künste Berlin/ Sektion Darstellende Kunst sowie, last but not least, Mitglied diverser Jurys, unter anderem für den Else-Lasker-Schüler-DramatikerIn-Preis. ein/ /blick: Ulrich Khuon, Sie stehen dem Deutschen Theater seit 2009 als Intendant vor und sind seit etlichen Jahrzehnten im Geschäft. Was soll Theater? Was kann Theater? Was muss Theater? Ulrich Khuon: Der Betrachter darf etwas anschauen, ohne direkt involviert zu sein, er ist gemeint, ohne sofort reagieren zu müssen. Die Kunst könnte dazu beitragen, dass wir genauer beobachten, gerade weil wir das Wahrnehmen in entlasteter Form fortsetzen. Der Philosoph Lambert Wiesing spricht in diesem Zusammenhang davon, dass die Kunst das Höflichste ist, was Menschen widerfahren kann. Das Deutsche Theater Berlin gehört zu den bedeutendsten Sprechtheaterbühnen im deutschsprachigen Raum. Wie groß ist der Druck, immer wieder aufs Neue den Anforderungen von Publikum und Szene gerecht zu werden? Wie halten Sie dem stand bzw. werden Sie dem gerecht? Der Druck besteht beim Theatermachen darin, dass man Erwartungshaltungen gleichzeitig entsprechen und widersprechen will. Ich fühle mich auch nicht klüger als mein Publikum und dennoch will ich es unsicherer machen im Hinblick auf seine Wahrnehmungen und Ansichten. Der Eigensinn meiner KünstlerInnen sollte sehr hoch sein, aber nicht hermetisch. Schön wäre es, wenn wir für unsere BesucherInnen produktive Rätsel formulieren könnten. Worauf legen Sie in der Führung Ihres Hauses wert? Was muss denn ein Intendant im Jahr 2014 auf dem Kasten haben? – Hilft da ein Studium der Theologie oder Rechtswissenschaften? – Wie viel Zeit widmen Sie der künstlerischen und wie viel der geschäftlichen Leitung? 08 // Ausblick // Das Deutsche Theater in Berlin Es zählt zu den bedeutendsten Sprechtheaterbühnen im deutschsprachigen Raum. Auf dem Spielplan des 1849 gegründeten Theaters in der Schumannstraße stehen zum einen Klassiker und moderne Klassiker von Autoren wie Shakespeare, Gorki, Tschechow, Sartre, Ibsen und Horváth, zum anderen werden Stücke zeitgenössischer Autoren wie Dea Loher, Rebekka Kricheldorf, David Grossman und Maria Milisavljevic gezeigt. Einmal im Jahr finden am Deutschen Theater die AutorInnentheatertage statt, ein zehntägiges Festival der zeitgenössischen Dramatik. Das Berliner Theaterhaus mit der eleganten klassizistischen Fassade beherbergt heute drei Bühnen: Das Große Haus mit ca. 600, die Kammerspiele mit ca. 230 sowie die Blackbox im Foyer der Kammerspiele mit 80 ZuschauerInnenplätzen. Das Deutsche Theater leitet als Intendant seit 2009 Ulrich Khuon: "Unsere hartnäckige Zuneigung gehört dem zeitgenössischen Theater." Entschiedene Regie-Handschriften, die kontinuierliche Zusammenarbeit mit wichtigen und jungen DramatikerInnen und das Vertrauen auf die Kraft eines lebendigen und starken Ensembles bilden die Grundlagen seines künstlerischen Konzeptes. Neben klassischen Bühnenwerken stehen Stücke zeitgenössischer Autoren (Marianna Salzmann, Nis-Momme Stockmann), oft uraufgeführt, im Zentrum des Repertoires. Maßgebliche Regisseure sind Andreas Kriegenburg, Stefan Kimmig, Dimiter Gotscheff, Michael Thalheimer, Jette Steckel und Stefan Pucher. Zum Ensemble gehören bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler wie Maren Eggert, Corinna Harfouch und Susanne Wolff, Samuel Finzi, Ulrich Matthes, Bernd Moss und Bernd Stempel. Dazu kommen Nachwuchstalente wie Elias Arens, Daniel Hoevels, Alexander Khuon und Ole Lagerpusch. Das Deutsche Theater ist jedes Jahr mit seinen Produktionen auf zahlreichen Gastspielreisen und folgt Einladungen zu Festivals in ganz Europa, New York, Südamerika, China, Korea und Japan. www.deutschestheater.de Es ist mir wichtig, Sensibilität und Handlungsfähigkeit, Freiheit und Ordnung zusammenzubringen. Man muss viel nachdenken und permanent kommunizieren. Es wäre schön, wenn jeder im Haus sich traut alle seine Fragen zu stellen und weiß, dass er eine Antwort bekommt, auch solche, die dem Anderen nicht gefallen. Es geht um „Man muss viel nachdenken und permanent kommunizieren.“ Haltung und Erkennbarkeit. Es ist gut, wenn man der Selbstbezüglichkeit des Systems anderes Wissen hinzufügt. Insofern sind Rechtswissenschaft und Theologie hilfreich. Künstlerische und geschäftliche Aufgaben durchdringen sich andauernd. Hinzu kommt die soziale Dimension. Wie wichtig sind „in Zeiten wie diesen“ PartnerInnen, FördererInnen, FreundInnen, UnterstützerInnen, Mitglieder, SponsorInnen...? Wie gelingt es Ihnen, diese immer wieder für Ihr Theater zu begeistern? Alle Formen von Partnerschaft sind extrem wichtig und schwer hinzukriegen. Wenn es gut geht, hat das damit zu tun, dass die Partner wissen und spüren, dass sie gemeint sind und nicht instrumentalisiert werden. Ich zitiere Sie: „Unsere hartnäckige Zuneigung gehört dem zeitgenössischen Theater“. Warum? Was reizt Sie daran? – Wie vermitteln Sie dies Ihrem Publikum? Durch Begegnungen und Vermittlung der AutorInnen auf der Bühne und vor allem durch die Autorentheatertage, welche seit über 20 Jahren junge Autorinnen und Autoren fördern. In diesem Jahr hat mal wieder eine Entwicklung stattgefunden: unter der Überschrift „Vertrauen in den Autor“ haben uns über 200 Einsendungen erreicht, was für ein immenses Interesse von Seiten der AutorInnen spricht. Außerdem verstehe ich Theater als Zeitkunst, die entsteht und im Moment der Rezeption auch wieder verschwindet und deshalb immer wieder neu hervorgebracht werden muss. Robert Musil schrieb einmal: „Was bleibt von Kunst? – Wir, als Veränderte.“ – So ist es auch im // Ausblick // 9 /Theater/ Theater, das in der Zuschauerin oder im Zuschauer nachhallt und nichts mehr zurücklassen kann als ein Echo. Wie sind Sie imstande, neues, junges Publikum in Ihr Haus zu ziehen? Das Junge DT ist nicht nur eine Sparte oder Mittel zum Zweck, sondern die Arbeit durchdringt und beeinflusst unsere gesamte Arbeit. Jugendliche stehen in den Theaterclubs auf unserer Bühne, wir erfahren über gemeinsame Arbeit wechselseitig viel voneinander. DT-Campus-Tage und der junge DTFreundeskreis ergänzen diese Arbeit. Wo wird sich die Theaterlandschaft Ihrer Meinung nach hin entwickeln? Wohin sollte es hingegen gehen? Das Theater wird als Schwellenmedium, als Medium der körperlichen Präsenz, das am Ortssinn arbeitet, am gelungenen Augenblick und am Verstehen, ohne dieses abzuschließen, seine Bedeutung immer wieder neu erobern. Es wird sich weiter öffnen, noch mehr hineingehen in die Städte und das Interesse der Stadtgesellschaft an sich selbst befeuern. Sie sind Professor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover (und Vater zweier Kinder, die als Dramaturgin und Schauspieler tätig sind). Was geben Sie jungen Menschen mit auf den steilen (?) Theater-Weg? Ich kann der Unterrichtstätigkeit leider seit längerem nicht nachgehen. Wenn ich etwas weitergeben sollte, dann dieses: Sei du selbst, aber schließe dich nicht ab. Sei dir bewusst, dass du gerade im Theater immer wieder angewiesen bist auf andere. Benutze diese nicht als Vehikel, sondern nehme sie ernst. Außerdem sind Sie Mitglied diverser Jurys zur Förderung des Schauspiel- und Regienachwuchses. Wie punktet jemand bei Ihnen? Was fällt negativ auf ? Unbedingtes Wollen und Gemeinschaftsfähigkeit. Alles trainieren: Stimme, Gestus, Körper, Haltung – und es dann vergessen können. Souveränität ohne Eitelkeit. Trotzdem: lieber größenwahnsinnig sein als kleinmütig! Das Junge DT Das Junge DT ist integraler Bestandteil des DT. Ziel ist ein spielerischer Zugriff auf die Welt. Dafür werden alle Bühnen des Hauses genutzt und das, was die Stadt als Bühne bietet. Im Zentrum steht die gemeinsame Theaterarbeit von Künstlerinnen und Künstlern mit jungen Menschen. Theaterpädagogik wird als (Vermittlungs-)Kunst und als ästhetische Forschung verstanden. Gemeinsam mit jungen Menschen wollen Intendant Ulrich Khuon und sein Team den Freiraum, den das Theater bietet, nutzen und laden junge Menschen zwischen 12 und 25 Jahren, egal welcher nationalen oder kulturellen Herkunft zum Sehen, Erfahren und Spielen ein. Das Junge DT bietet Austausch über Kunst und mit Kunst, ermöglicht die Begegnung mit großen Stücken, Themen und Formaten im DT. Das Junge DT verlässt aber auch das Theater, bricht gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern auf zu Forschungsreisen im öffentlichen Raum und recherchiert vor Ort. Das angeeignete Material wird anschließend in unterschiedlichen künstlerischen, auch interdisziplinären Formaten im DT oder ortsspezifisch in Szene gesetzt. Das Junge DT initiiert internationale Kooperationen (z.Zt. mit Hosman/Rumänien, Basel/Schweiz, Zagreb/Kroatien, Parma/Italien, Schaan/Liechtenstein) und legt Wert auf interkulturelle Projekte. 10 // Ausblick // Veranstaltungstipp: Muttersprache Mameloschn von Marianna Salzmann Ein Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin Drei Frauen, drei Generationen, drei Lebensentwürfe: Großmutter, Mutter und Tochter. Und als Abwesender: Der Enkel, der nach Israel gezogen ist, in einen Kibbuz. In den Generationen wiederholen und variieren sich gesellschaftliche Abhängigkeiten: Was hieß es vor 50 Jahren in der DDR als Jüdin zu leben? Was bedeutet es heute? Die Fragen nach Identität, nach Zugehörigkeit und Heimat werden vor dem Hintergrund eines latenten Antisemitismus in der DDR gestellt, den die Mutter bitter erfahren musste. Auch wenn sich inzwischen einiges geändert hat, sind die Fragen nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben dieselben geblieben. „Mameloschn“, so nennt sich das Jiddische selbst, übersetzt bedeutet es „Muttersprache“. Sie steht für das, was uns mitgegeben wird und was bleibt, selbst wenn wir es aufgeben. Marianna Salzmann, Jahrgang 1985, wuchs in Moskau auf, studierte Szenisches Schreiben in Deutschland und wurde mit dem Kleist-Förderpreis 2012 ausgezeichnet. Ernste Themen verbindet sie stets mit Witz: „Der Witz, der Humor, gehört zum Leben dazu. Eine Lebensweisheit, die sich selbst zu ernst nimmt, ist keine.“ „Muttersprache Mameloschn“ gewann den Publikumspreis bei den Mülheimer Theatertagen 2013 und wurde 2014 zur Theaterbiennale „Neue Stücke aus Europa“ nach Wiesbaden eingeladen. Lin: Gabriele Heinz Clara, Lins Tochter: Anita Vulesica Rahel, Claras Tochter: Natalia Belitski Mittwoch, 15.10.2014, 20 Uhr Brixen, Forum Donnerstag, 16.10.2014, 20 Uhr Schlanders, Kulturhaus „Karl Schönherr“ Muttersprache Mameloschn: Die Großmutter überlebt das KZ und wird Kommunistin. Die Tochter interessieren weder Judentum noch Kommunismus. Und die Enkelin will nach New York. Eine Familiengeschichte – politisch, pointiert und witzig. // Ausblick // 11 /Theater/ Veranstaltungstipp: Gift von Lot Vekemans Ein Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin Ein Mann und eine Frau treffen sich in einer Friedhofshalle. Gift soll aus einer nahegelegenen Fabrik ausgetreten sein und etliche Gräber müssen verlegt werden. Auch das Grab des Sohnes der beiden, der bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Das ist lange her. Genauso wie der Silvesterabend 1999, als die beiden sang- und klanglos auseinandergingen. Seitdem haben sie sich nicht mehr gesehen. In der Friedhofshalle betrachten die Frau und der Mann nun ihr eigenes umgebettetes Leben. Was ist aus ihr und ihm geworden? Wer hat sich was vorzuwerfen? Sie verharrt in ihrer Trauer. Er versucht, darüber hinwegzukommen, ein neues Leben anzufangen. Sie ist damals geblieben, er ist gegangen. Zwischen Abrechnung und Annäherung, Trost und Trauer, Zärtlichkeit Das Deutsche Theater folgt mit seinen Produktionen zahlreichen Einladungen zu Gastspielen, unter anderem nach New York, Südamerika, China, Korea, Japan und spielt in ganz Europa. Wie wichtig ist es unterwegs zu sein und auswärts zu spielen? Inwiefern nehmen die Ensembles von ihren Reisen etwas mit nach Hause oder bringen den Menschen in der Welt etwas? – Wer befruchtet wen? Ich bin selten dabei, habe aber den Eindruck, dass das Ensemble unglaublich viel mitbringt von diesen Gastspielen. Begegnungen mit dem Publikum, den Städten und auch untereinander. Tolle Abenteuer halt. In Südtirol sind Sie mit „Muttersprache Mameloschn“ von Marianna Salzmann und „Gift“ von Lot Vekeman zu Gast. Ohne zu viel von den Stücken zu verraten: Was hat Sie jeweils dazu bewegt, diese beiden in Ihren Spielplan aufzunehmen? Beides sind herausragende Familien- und Beziehungsstücke, die erzählen, dass wir ohne unsere Kinder, Eltern und Partner eigentlich nicht lebensfähig sind, auch wenn wir uns gelegentlich in den Wahnsinn und die Verzweiflung treiben. und Härte schwankt diese Wiederbegegnung als Fortsetzung einer Beziehungsgeschichte, die noch lange nicht abgeschlossen ist. Die 1965 in den Niederlanden geborene Autorin Lot Vekemans wurde für ihre Stücke vielfach ausgezeichnet. Für „Gift“ erhielt sie den „Taalunie Toneelschrijfprijs“. Filmregisseur und Grimme-Preisträger Christian Schwochow (u. a. „Der Turm“) gab mit dieser Inszenierung sein erfolgreiches Theaterdebüt. SIE: Dagmar Manzel ER: Ulrich Matthes Mittwoch, 21.01.2015, 20 Uhr Bozen, Waltherhaus Donnerstag, 22.01.2015, 20 Uhr Meran, Stadttheater Großes Haus versus kleines Haus, ländlicher versus städtischer Raum. – Wo sehen Sie Unterschiede, Nachteile, Vorteile für das Theater? Wer kann von wem lernen? „Selbstgewissheit ist der schlimmste Provinzialismus.“ Beide sollten selbstbewusst sein und ihren eigenen Weg suchen. Selbstgewissheit ist der schlimmste Provinzialismus. Er kann überall entstehen. Haben Sie schon einmal Südtirol besucht? Ich bin seit einigen Jahren jeden Sommer mit meiner Frau auf dem Ritten zu Besuch und ich kenne den ambitionierten Spielplan des Südtiroler Kulturinstituts. Wir kommen sehr gern nach Südtirol. Man hat den Eindruck, dass Gastfreundschaft hier seit Langem geübt wird. Letztes Jahr habe ich auch ein Tanzgastspiel im Stadttheater angeschaut. Großartig. // 12 // Seitenblick // /Leseförderung/ Warum nicht – Geschichte lesen? Wie Texte zu historischen Themen Geschichte erlebbar machen Von Sonja Aberham Die Bedeutung der Geschichte // „Geschichte hilft, sich selbst zu verstehen und auch die anderen“; diese Worte des Kölner Museumsdirektors Werner Schäfke bringen die Bedeutung der Geschichte auf den Punkt. Entsprechend gehört auch das Fach Geschichte in der Schule zu jenen Grundfächern, die während der gesamten Schullaufbahn gelehrt werden. Das Verständnis der heutigen Gegebenheiten als Teil einer Entwicklung, als historisch bedingt, erweitert den Horizont. Das Wissen über Ereignisse und Geisteshaltungen vergangener Epochen fördert Weltoffenheit und Toleranz. Und nicht zuletzt ist es auch ganz einfach spannend herauszufinden, wie Menschen in vergangenen Zeiten gelebt und gedacht haben, welche großen Geschehnisse sie prägten und wie sie mit Veränderungen umgingen. Darum ist es klar, dass es auch in der Kinder- und Jugendliteratur eine Vielzahl an Büchern zu historischen Themen gibt, die Geschichte auf verschiedenste Arten lebendig machen. Das Verständnis der heutigen Gegebenheiten als Teil einer Entwicklung, als historisch bedingt, erweitert den Horizont. Das Spektrum, das geschichtlich interessierten Kindern und Jugendlichen dabei zur Verfügung steht, ist groß: Neben Sachbüchern und historischen Romanen im engeren Sinn sind fantastische Erzählungen mit historischem Hintergrund sehr beliebt; aber auch Hörbücher und Graphic Novels laden auf eine Reise in die Vergangenheit ein. Altersgerecht aufbereitet und sorgfältig recherchiert bieten diese Werke Lesevergnügen und Wissenszuwachs. Die Neugierde auf die Vergangenheit und die Lust am Entdecken historischer Epochen kann so befriedigt werden – und das für fast jedes Zeitalter. Sachbücher // Am meisten konkretes geschichtliches Wissen erhält man in Sachtexten. Qualitativ hochwertige Sachbücher überzeugen durch ihre ansprechende Aufmachung und übersichtliche Gestaltung. Das im Oetinger-Verlag in der Reihe „Völker, Kulturen, Geschichten“ erschienene Buch „Das alte Rom“ ist ein wunderbares Beispiel dafür: Wunderschöne Bilder illustrieren die Geschichte und den Alltag im Römischen Reich und vermitteln Geschichte auf spannende Weise für GrundschülerInnen. Für ältere LeserInnen ist das Sachbuch „Der Erste Weltkrieg“ von Hermann Vinke eine sehr informative Einführung in das Thema, die Fakten 14 // Seitenblick // Medienempfehlungen: ·Das alte Rom – Völker, Kulturen, Geschichten (Oetinger 2010) ·Gabriele Beyerlein: Schwarzes Wasser (Thienemann 2010) ·Hannes Binder nach Lisa Tetzner: Die Schwarzen Brüder – Graphic Novel (Sauerländer 2013) ·John Boyne: So fern wie nah (Fischer 2014) ·Ursula Flacke: Jeanne (Boje 2013) ·Herbert Günther: Zeit der großen Worte (Gerstenberg 2014) ·Maria Regina Kaiser: Augustus und die verlorene Republik – Arena-Bibliothek des Wissens (Arena 2014) ·Christian Loeffelbein: Der Sieg der Musketiere – Tor zu 1000 Welten (Arena 2014) ·Sally Nicholls: Keiner kommt davon (Hanser 2014) ·Maja Nielsen: Wikinger – mit den Nordmännern auf großer Fahrt (Abenteuer und Wissen Hörbuch JUMBO 2012) ·Chris Priestley: Mister Creecher (bloomoon 2013) ·Alois Prinz: Jesus von Nazaret (Gabriel 2013) ·Alexandra Rak (Hrsg.): Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen - Erzählungen über den Ersten Weltkrieg (KJB/Fischer 2014) ·Jürgen Seidel: Das Paradies der Täter (cbj 2013) ·Robert Steudtner: Der Panamakanal – Ader zwischen Atlantik und Pazifik (Rätsel der Erde Hörbuch Headroom Sound Production 2011) ·Hermann Vinke: Der Erste Weltkrieg (Gerstenberg 2014) nicht nur über die Ereignisse, sondern auch über die damals vorherrschende Stimmung und Erklärungen zu Fachtermini bereithält. Aber auch bei weniger häufig vertretenen Themen und Begebenheiten finden sich lohnende Werke: Ein Beispiel aus der hervorragend gestalteten Hörbuch-Serie „Rätsel der Erde“ ist Robert Steudtners „Der Panamakanal“, das die Entstehung dieses beeindruckenden Baus auf fesselnde Weise nachzeichnet. Ein Trend bei historischen Kinder- und Jugendbüchern geht dahin, Sachinformationen und Erzählungen zu vermischen. Zu den (zu Recht) bekanntesten Reihen dieser Art gehören einerseits die „Abenteuer und Wissen“-Bücher und -Hörbücher von Maja Nielsen und andererseits die „Arena-Bibliothek des Wissens“. Ein Beispiel für letztere ist Maria Regina Kaisers „Augustus und die verlorene Republik“, in dem sie Kapitel mit Sachinformationen über den großen römischen Staatsmann und solche mit einer fortlaufenden (fiktiven) Geschichte eines Sklaven in Augustus‘ Diensten alterniert und mit dieser gelungenen Mischung Geschichte erlebbar macht, ohne dass dadurch allzu viele Informationen ausgespart werden müssten. Maja Nielsen thematisiert in ihren Werken jeweils ein geschichtliches Ereignis – z. B. die Entdeckerfahrt Leif Erikssons in „Wikinger“ – und stellt einen Zusammenhang zu aktuellen Geschehnissen dar, in diesem Fall die Beschreibung des Versuchs des Weltumseglers Burghard Pieske, ein OriginalWikingerschiff nachzubauen und zu navigieren. Belletristische Bearbeitungen // Neben den zahlreichen Sachtexten sind aber auch ebenso viele belletristische Bearbeitungen des Themas zu verzeichnen. Sehr oft finden sich hier ebenfalls Reihen oft fantastischer Erzählungen über Zeitreisen von mehreren Kindern in verschiedenste Epochen. Neben den hinlänglich bekannten sei hier auf eine eher unbekannte Reihe hingewiesen, nämlich „Tor zu 1000 Welten“, in dem ein Geschwisterpaar von ihrem Vater mit Hilfe einer // Seitenblick // 15 /Leseförderung/ Zeitmaschine in den zweifelhaften Genuss der Zeitreisen kommt – unvorhergesehene Verwicklungen natürlich inklusive. Obwohl der historische Aspekt hier im Vergleich zu anderen Werken in den Hintergrund tritt, wird doch die Atmosphäre der jeweiligen Zeit dargestellt. So stehen die Intrigen am französischen Königshof im Mittelpunkt des Bandes „Der Sieg der Musketiere“. Ebenfalls zu der Gruppe der historisch angehauchten Romane, wenn auch für eine ältere Leserschaft, ist „Mister Creecher“ von Chris Priestley zu zählen, das meisterhaft das London des 19. Jahrhunderts darstellt. Eine weitere Möglichkeit der fiktionalen Bearbeitung eines historischen Stoffes, der auch in der Jugendliteratur zu finden ist, ist die Biographie. Zu den gelungenen Beispielen zählen hier „Jeanne“ von Ursula Flacke, die berührende Geschichte von Jeanne d’Arc, und Alois Prinz‘ Versuch einer Biographie von „Jesus von Nazaret“, in der Bibeltexte und historische Fakten verwoben werden. Beide Romane zeichnen sich durch sorgfältige Quellenarbeit aus. Öfter aber als eine historische Persönlichkeit kommt eine fiktionale Hauptfigur in geschichtlichen Romanen vor. Eine Meisterin ihres Faches, wenn es darum geht, begreifbar zu machen, wie Menschen zu einer bestimmten Zeit gelebt und gefühlt haben, ist Gabriele Beyerlein. „Schwarzes Wasser“ handelt vom Leben eines Rheinflößers und seiner Familie zur Zeit des Beginns der Industriellen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Graphic Novel „Die Schwarzen Brüder“, die Hannes Binder nach Lisa Tetzners Buchvorlage gezeichnet hat, zeigt das harte Schicksal von Kaminfegerjungen Öfter aber als eine historische Persönlichkeit kommt eine fiktionale Hauptfigur in geschichtlichen Romanen vor. in Norditalien. Sally Nicholls entführt die LeserInnen in „Keiner kommt davon“ ins England des 14. Jahrhundert und beschreibt eindrucksvoll eine der verheerendsten Pestepidemien. Und Jürgen Seidel greift in „Das Paradies der Täter“ ein selten behandeltes Thema auf, wenn er die schwierigen Beziehungen im Argentinien der 1950er Jahre zwischen jüdischen Emigranten und untergetauchten Naziverbrechern und ihren Kindern nachzeichnet. Bei Büchern zu historischen Themen lassen sich immer wieder „Trends“ feststellen; zu runden Jahrestagen werden vermehrt Werke zu bestimmten Themen veröffentlicht, wie dies im Jahr 2014 auch bei den Jugendbüchern zum Thema „Erster Weltkrieg“ geschieht. Empfehlenswerte Titel sind hier beispielsweise John Boynes „So fern wie nah“, Herbert Günthers „Die Zeit der großen Worte“ und das von Alexandra Rak herausgegebene Sammelwerk „Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen“. Allen diesen Werken gemeinsam ist die Eindringlichkeit, mit der über die Hauptpersonen das Grauen des Krieges vermittelt wird. Im Gegensatz zu den trockenen Fakten, die im Geschichtsunterricht vermittelt werden, kann der/die LeserIn hier anhand von Einzelschicksalen nachfühlen, welche schrecklichen Folgen der Erste Weltkrieg hatte, und so besser verstehen, was seine Unmenschlichkeit ausmachte. Wir lernen im Geschichtsunterricht über die verschiedenen Epochen der Menschheit, ihre Besonderheiten und die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen. Um aber ein tieferes Verständnis für die Kultur, Geisteshaltung und die Folgen der historischen Veränderungen zu erlangen, reicht dieses Wissen nicht aus. Auch deshalb ist es wichtig, das große Angebot, das der Buchmarkt in diesem Bereich bietet, schon im Grundschulalter zu nutzen und immer neue Dinge zu entdecken – nicht zuletzt, weil man sich sonst ein großes Lesevergnügen entgehen lassen würde! // 16 // Seitenblick // „Gelingende Kommunikation ist ein gutes Medikament“ Nicht der Sprecher entscheidet, was verstanden wird, sondern der Hörer. Das kann gerade in einem ArztPatient-Gespräch fatale Folgen haben. Gelungene Kommunikation hingegen ist ein wirksames Medikament – und spart zudem Kosten. Ein Gespräch mit dem Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Florian Menz über Verständigungskrisen, den Umgang mit Emotionen und die Kunst gelingender Kommunikation. Das Gespräch mit Florian Menz führte Monika Obrist es wesentlich, auf die Reaktionen desselben zu achten. Aus diesen kann ich nämlich ablesen, was verstanden worden ist. Es geht also nicht darum, eine Botschaft auszusenden und zu sagen: Jetzt habe ich meine Arbeit getan! Das Entscheidende ist, etwas auszusenden, sich die Reaktion anzuschauen und mit dieser Reaktion dann zu arbeiten. Gelingende Kommunikation besteht also immer aus mehreren Gesprächszügen. Im gelingenden Gespräch gilt es auf die Reaktionen des Gegenübers zu achten, um Erwartungen abzuklären und Missverständnisse zu verringern. ein/ /blick: Wenn das Verstehen nicht vom Sprecher bestimmt wird, sondern von der Hörerseite, was kann ich dann tun, damit die Botschaft, die ich vermitteln möchte, auch ankommt? Florian Menz: Das Interessante ist, dass gelingende Kommunikation nicht einseitig bestimmt sein kann. Wenn Bedeutung des vom Sprecher Gesagten vom Hörer abhängt, ist Wie ist es, wenn ich mich nicht in einem mündlichen Gespräch, sondern in einer schriftlichen Kommunikation befinde? In diesem Fall ist der Text nicht flexibel veränderbar, weil der Autor keine unmittelbare Reaktion erfährt. Das Verstehen wird also prinzipiell erschwert. Entscheidend ist aber auch hier die Zielgruppenorientierung. Wenn man verständliche Texte schreiben will, muss man sich zunächst fragen, wer die Zielgruppe ist. Zweitens ist die Frage zu klären: Was will ich vermitteln, was ist das Hauptziel? Und drittens: Welche sprachlichen und stilistischen Mittel setze ich dazu ein? Und dann sollte man den Text wohl an der Zielgruppe testen, oder? Testen wäre natürlich sinnvoll, weil das // Seitenblick // 17 /Sprache/ wieder ein Stück weit Interaktion ins Spiel bringt. Es gibt aber auch einige gut erforschte Aspekte, die Texte verständlicher machen: Aktiv formulierte Texte sind in der Regel leichter zu verstehen. Kurze und vor allem nicht zu verschachtelte Sätze sollten es sein. Auch die Gestaltung mit Text und Bild, die Schriftgröße usw. sind ganz wesentlich. „Verständigungskrisen entstehen durch unterschiedliche Erwartungen im Gespräch.“ Wodurch entstehen Verständigungskrisen? Verständigungskrisen entstehen aus unterschiedlichen Erwartungen im Gespräch. Wenn ich jemandem zuhöre, habe ich Erwartungen an das, was jemand sagt, z.B. an bestimmte Höflichkeitsstandards und Anredeformen. Diese Erwartungen können erfüllt oder enttäuscht werden. Der Sprecher erwartet sich ebenfalls eine bestimmte Reaktion beim Hörer oder der Hörerin, z.B. einen Gegengruß, wenn er gegrüßt hat. Wir haben es also mit einer Endlosschleife von Erwartungen zu tun, die jeweils erfüllt werden können oder nicht. Mathematisch und auch praktisch lässt sich also schnell errechnen, dass es hier sehr viele Möglichkeiten für Missverständnisse gibt, weil die Erwartungen nie zu 100 Prozent erfüllt werden. Die Wahrscheinlichkeit für Missverständnisse steigt mit jedem Schritt. Auf den Punkt gebracht: Verstehen ist eigentlich ein Zufall, der Normalfall ist das Missverständnis. Nehmen wir ein Beispiel aus der Arzt-Patient-Kommunikation: Wenn ich mir als Patient erwarte, dass ich todkrank bin, höre ich dann womöglich bei dem, was der Arzt sagt, nur das heraus, was meine Erwartung unterstützt? Das ist ein gutes Beispiel. In diesem Fall achte ich viel stärker auf das, was meine These, dass ich todkrank bin, bestätigt. Der Arzt meint aber seine Äußerungen ganz anders, z.B. beruhigend. Deswegen ist das Entscheidende für gelingende Kommunikation, auch die Erwartungen zu besprechen, z. B. zu fragen: Was erwarten Sie, was bei der Untersuchung herauskommt, was sind Ihre Befürchtungen? Das machen Ärzte doch nie, oder? Ärzte machen es selten. Wenn man nach Erwartungen fragt, wird man eine Antwort erhalten. Aber bestimmte Erwartungen sind dem Gesprächspartner vielleicht selbst nicht bewusst. Im Laufe des Gesprächs – sofern es ein gelingendes Gespräch ist – werden die Gesprächspartner draufkommen, welche wechselseitigen Erwartungen sie haben und sich ihnen annähern. Dazu ist es nötig, MITEINANDER zu reden, einander zuzuhören und auf feine Signale zu achten, die wir in der Sprachwissenschaft Relevanzmarkierungen nennen. Zum Beispiel? Wir zeigen z. B. mit Signalen wie Stimmmodulierungen, Schulterzucken, Augenbrauen zusammenziehen usw., wie wir etwas verstehen, ob wir damit einverstanden sind, ob wir etwas bezweifeln oder gar eine Gegenposition dazu haben. Diese kleinen Signale senden wir oft unbewusst. Darauf zu achten und zu fragen: ‚Sie sind jetzt nicht damit einverstanden?‘ oder: ‚Ist Ihnen das nicht ganz klar?‘, das wären Strategien, um gelingende Kommunikation zu ermöglichen. Garantieren kann man sie nie, denn gelingende Kommunikation ist zu einem guten Teil dem Zufall geschuldet. Aber man kann den Zufall ein bisschen eingrenzen. Und das Gute ist, dass die meisten Missverständnisse für die Verständigung irrelevant sind. Welche Rolle spielen Emotionen? Kann Kommunikation zwischen zwei Menschen, die sich nicht gut vertragen, gelingen? Das hängt ganz vom Zweck des Gesprächs ab. Emotionen sind etwas, was mit dem Ich zu tun hat. Kommunikation hingegen hat mit der Beziehung zwischen dem Ich und dem Du zu tun. Wir können Gefühle des anderen nur über Kommunikation wahrnehmen. Ich kann nicht unmittelbar die Emotionen des anderen fühlen, sondern nur den Ausdruck von Emotionen lesen. Das ist ein feiner, aber wichtiger Unterschied. Wenn Gefühle im Spiel sind, die nicht gut verträglich sind (z. B. Beschuldigung und Rechtfertigung), dann kann Kommunikation sehr haken. Was kann man dagegen tun? Was in so einem Fall sinnvoll ist, ist die Art 18 // Seitenblick // /Sprache/ „Das Gute ist, dass die meisten Missverständnisse für die Verständigung irrelevant sind.“ Zu den Forschungsschwerpunkten des aus Bozen stammenden und an der Universität Wien lehrenden Sprachwissenschaftlers Florian Menz zählen die Kommunikation in Institutionen sowie die medizinische und die Gesundheitskommunikation. der Kommunikation selbst zum Thema zu machen. Man bezeichnet dies als Metakommunikation: Wenn ich z. B. sage: ‚Ich sehe, Sie sind sehr aufgebracht, hat das etwas mit mir zu tun?‘ Das ist natürlich nicht leicht, aber man kann es lernen. Denn Kommunikation ist eine Tätigkeit, und eine solche kann nur durch Üben verändert werden, genauso wie Klavierspielen oder die Fertigkeit, einen Nagel in die Wand zu schlagen. Info zu den Vorträgen mit Ao. Univ.-Prof. Dr. phil. Florian Menz, Universität Wien: Sprachbarrieren – Wie (falsche) Erwartungen Verständigungskrisen in Institutionen verursachen Donnerstag, 6. November 2014 – 20 Uhr Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann, Armando-Diaz-Straße 8, Bozen Eine gemeinsame Veranstaltung der Gesellschaft für deutsche Sprache/Zweig Bozen und der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann Das gelingende ärztliche Gespräch: Zufall – Technik – Kunst? Freitag, 7. November 2014 – 20 Uhr Brixen, Cusanus Akademie Eine gemeinsame Veranstaltung der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und der Cusanus Akademie Eintritt frei Bräuchten wir also ein Kommunikationstraining? Ich mag das Wort „Training“ nicht, weil es falsche Assoziationen auslöst, als gäbe es ein Ziel zu erreichen. Das geht aber bei Kommunikation gerade nicht, weil das Gelingen, also das Erreichen des Ziels, wie gesagt vom Hörer bzw. der Hörerin abhängt. Daher gibt es auch keine „richtige“ oder „falsche“ Kommunikation. Was man machen kann, ist eine begleitete Reflexion über das eigene Sprachverhalten und seine Wirkung auf Hörerinnen und Hörer in bestimmten Kontexten. Gerade in der institutionellen Kommunikation wird immer davon ausgegangen, dass wir ohnehin alle „reden“ können. Aber über die Wirkung unseres Redens sind wir uns meist weniger bewusst. Spielt die Ausbildung in gelungener Kommunikation in Studiengängen wie Medizin überhaupt eine Rolle? In der Medizin gibt es eine große Lücke zwischen dem Bewusstsein und dem, was praktiziert wird. Es gibt keinen Mediziner mehr, der behaupten würde, dass Kommunikation nicht wichtig sei. Im Gegenteil, das ärztliche Gespräch ist das Zentrum ärztlichen Handelns! Selbst bei einer Computertomographie ist die Kommunikation entscheidend, damit der Patient in der Röhre nicht in Panik gerät und die ganze Untersuchung umsonst ist oder wiederholt werden muss. D. h. auch dort, wo es höchst technisch zugeht, ist die Kommunikation ausschlaggebend. Im Operationssaal wird zwar nicht mit dem Patienten geredet, aber wenn die Kommunikation dort schlecht läuft – das belegen Studien – kommt es zu mehr Komplikationen, auch bei der Nachbehandlung, und der Spitalsaufenthalt ist länger. Man kann also sagen, dass gelingende Kommunikation wie ein gutes Medikament wirkt. Viele Medikamente wirken nicht bei allen Menschen gleich gut, aber gute Kommunikation wirkt immer. // granitdesign.eu Photo: Anneliese Kompatscher ENJOY THE RESTAURANT LAURIN LIFE! LUKULLISCH. ORIGINELL. VERFÜHRERISCH. SO SCHMECKT NACH-THEATER! W W W. L AU R I N . I T — Laurinstraße 4, 39100 Bozen, T +39 0471 311000, [email protected] 20 // Ausblick // /Sprache/ Sei kreativ, klar und verständlich! Wie wird meine Pressemitteilung für Medien attraktiv? Wie muss ich „zwitschern“, damit meinem Unternehmen auf Twitter viele folgen? Und wie wird selbst aus einem Bericht über die Jahrestagung des lokalen Hühnerzuchtvereins noch ein spannender Artikel? All das und vieles mehr lernt man bei den Seminaren der neuen Presseakademie. Von Monika Obrist Das Programm 2014/2015 Dr. Sebastian Poliwoda, Autor, Stellv. Direktor der Akademie der Bayerischen Presse Journalistische Textsorten: 25.–26. November 2014 Kreatives Schreiben: 27.–28. November 2014 Anne Bärbel Köhle, Autorin, Dozentin der Deutschen Journalistenschule Texte redigieren und der Umgang mit Autoren: 3.–4. Dezember 2014 Pressemitteilungen schreiben, Statements abgeben: 5. Dezember 2014 Johann Pirthauer, Chefredakteur der Frankenpost in Hof und der Neuen Presse Coburg Nachrichten und Berichte schreiben: 24.–25. März 2015 Lokaljournalismus: 26.–27. März 2015 Ino Kohlmann, Pressesprecher der BayernSPD Texten für Radio und Fernsehen: 9.–10. April 2015 Alle Seminare finden im Waltherhaus Bozen statt und können einzeln gebucht werden. Anmeldungen im Verband der Volkshochschulen Südtirols: Tel. 0471 061444; [email protected] Informationen: www.presseakademie.it Werkzeug Sprache // Ob im Journalismus, in der Pressearbeit, in der Unternehmenskommunikation oder bei Auftritten in der Öffentlichkeit – für viele Berufsgruppen ist das Hauptwerkzeug beim Arbeiten die deutsche Sprache. In diesen Bereichen gilt es, sprachlich möglichst kreativ zu sein, um in der Flut an Nachrichten überhaupt aufzufallen. Es heißt aber auch sich präzise und verständlich auszudrücken, damit die Botschaft auch so ankommt, wie sie gemeint war. An alle, die sich in diesem Bereich fortbilden wollen, richten sich die Seminare der neuen Presseakademie, einer gemeinsamen Initiative des Verbandes der Volkshochschulen Südtirols und der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut. Alle Dozenten stammen von der Akademie der Bayerischen Presse, die seit Jahren in München und Kulmbach erfolgreich den journalistischen Nachwuchs, aber auch Pressereferenten und andere Menschen aus- und weiterbildet, die in der Öffentlichkeit stehen. Als Sponsor konnte die BayernSüdtirol-Gesellschaft gewonnen werden, die dazu beiträgt, dass die Seminarpreise trotz namhafter Referenten moderat gehalten werden konnten. Bei den Seminaren des Jahres 2014/2015 wurde darauf geachtet, dass sie sowohl den Printbereich, als auch Onlinemedien und die neuen sozialen Medien abdecken. Jedes Medium hat nämlich seine eigenen Anforderungen an den Sprachstil von Schreibenden. Auch wer wissen möchte, wie sich ein Feature von einer Reportage und anderen Textsorten des Journalismus unterscheidet, wie man einen Text redigiert oder auf einer Pressekonferenz gute Statements abgibt, findet in der Presseakademie geeignete Seminare. Wer seinem Schreibstil generell neue Flügel verleihen möchte, ist beim „Kreativen Schreiben“ richtig. // /Ausstellung/ // Ausblick // 21 Das verschwundene Sudetenland Am 8. Mai 1945 geht mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg zu Ende, die Tschechoslowakei wird in ihren Grenzen von 1937 wiederhergestellt. Die Mai-Aufrufe von Edvard Beneš, in dem der aus dem Exil heimgekehrte, künftige Staatspräsident die Entfernung der deutschsprachigen Bevölkerung aus der neuen tschechoslowakischen Republik als „absolute Notwendigkeit“ erklärt, geben den entscheidenden Impuls zur Vertreibung der Deutschen aus dem Sudetenland. Fast drei Millionen Personen werden zwangsausgesiedelt, ihr bewegliches und unbewegliches Vermögen wird vom Staat konfisziert, bis dahin blühende Städte und Dörfer stehen plötzlich leer. Von Wolftraud de Concini 22 // Ausblick // Dies ist – die brutalen Exzesse und Angriffe gegen die Deutschen bei der Vertreibung sind ein anderes Kapitel – der historische Hintergrund der Ausstellung „Das verschwundene Sudetenland“, die am 4. November im Waltherhaus eröffnet wird. Die aus dem Sudetenland vertriebenen Deutschen (mit dem nicht immer beliebten Namen „Sudetenland“ werden die bis zum Jahr 1945 mehrheitlich von einer Deutsch sprechenden Bevölkerung besiedelten Randgebiete der Tschechoslowakei bezeichnet) finden in den vier Besatzungszonen der zwei künftigen Staaten Bundesrepublik und Deutsche Demokratische Republik und zu einem kleinen Teil auch in Österreich eine neue Heimat: anfangs ungern aufgenommen bei der einheimischen Bevölkerung, die sich gerade von den Kriegsdesastern zu erholen sucht. In die von den Deutschen verlassenen Gebiete ziehen Neusiedler nach: Tschechen aus dem Landesinneren, Slowaken, Sinti und Roma – kurz gesagt, oft selbst schon entwurzelte Menschen, die keine oder kaum eine Beziehung zu der jahrhundertealten Kulturlandschaft des Sudetenlandes haben. Die Aufarbeitung // Die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung, denen das Sudetenland seit Jahrhunderten Heimat war, hat die deutsch-tschechischen Beziehungen verständlicherweise lange belastet. Auf deutscher Seite – mehr in der BRD, weniger in der DDR – wurde das Problem im Laufe der Zeit aus verschiedenen Blickpunkten und in unterschiedlichen Tönen aufgearbeitet und „bewältigt“, auf tschechoslowakischer Seite dagegen wurde der odsun (= Aussiedlung, Abschiebung) entweder tabuisiert oder als logische, gerechte Konsequenz der von Nazi- Veranstaltungstipp Das verschwundene Sudetenland Eröffnung: Di., 04.11.2014, 18 Uhr Dauer: bis Do. 20.11.2014 · Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 15–18 Uhr, Sa. 10–12 Uhr Deutschland während des Krieges begangenen Gräueltaten hingestellt. Erst vor wenigen Jahren haben junge tschechische Historiker, Schriftsteller und Künstler begonnen, sich vorurteilsfrei mit diesem heiklen Thema zu befassen und sachliche Informationen zu liefern, an denen es bis dahin mangelte. Eine der aktivsten Gruppen auf diesem bis heute rutschigen Parkett ist die 1998 von mehreren Studenten in Prag gegründete Organisation „Antikomplex“, deren Ziel es ist, den kritischen Dialog über die eigene Geschichte zu fördern. Bei ihren Reflexionen konzentrierten sie sich mit den Jahren zunehmend auf das Schicksal des Sudetenlandes: das der Gesellschaft wie der Landschaft. Eines der wichtigsten Projekte, die von der Gruppe Antikomplex realisiert worden sind, ist die Wanderausstellung „Das verschwundene Sudetenland“, die jetzt in Bozen präsentiert wird. Sie zeigt – durch den Vergleich von Ansichtskarten aus der Vorkriegszeit und heutigen, vom selben Standpunkt aufgenommenen Fotografien – mit Bildtafeln und Texten die markantesten Verwandlungen der Landschaft im tschechischen Grenzgebiet und die fast unersetzbaren Kulturverluste, die die Vertreibung der Deutschen nach dem Krieg mit sich gebracht hat. Verfallene, von Gras überwucherte Mauern statt charakteristischer Häuser, riesige Grasflächen statt bebauter Felder, das Nichts anstelle von alten Dorfkirchen. Doch die Ausstellung geht nicht nostalgisch auf diese oft eklatanten Veränderungen und Verluste ein, sondern möchte aufzeigen, was man aus auch dramatischen historischen Fakten lernen und wie man damit umgehen kann. Tomáš Fertek, einer der Autoren des die Ausstellung begleitenden, ausführlichen Katalogs, kommentiert „… es wurde schon oft erwähnt, dass das Unglück des Sudetenlandes nicht die fehlenden Häuser sind, sondern die fehlenden Menschen.“ // // Ausblick // 23 /Ausstellung/ Reine Struktur und Landschaftlichkeit in unendlich vielen Variationen Der Künstler Nino Malfatti und die Gebirgslandschaft als zentrales Thema Von Eva Gratl Lorea und der Schnee im Westen Tiroler Bergwelt // Mit dem bekannten aus Innsbruck gebürtigen Nino Malfatti präsentiert das Kulturinstitut im November eine Ausnahmeerscheinung auf künstlerischem Gebiet. Seit Jahren lebt der Tiroler in Berlin, ebenso lange hat es ihm die Tiroler Bergwelt angetan, die zum Hauptmotiv seiner Bilder wurde. Immer wieder kehrt er in sein Atelier ins Ötztal zurück und begibt sich auf neue Suche, um das Wesen der Berge zu erfassen. „Ich und die Berge sind riesige Freunde“. In Aquarellen, Zeichnungen und Ölbildern versucht Malfatti dem Wesen dieser „Freunde“ auf den Grund zu gehen. Die Plastizität und der Formenreichtum der nahen und fernen Bergwelt sind somit das Hauptmotiv seines künstlerischen Schaffens. Damit steht Malfatti in der Tradition der großen Gebirgsmaler, von Edward Theodore Compton über Joseph Anton Koch, Giovanni Segantini und Ferdinand Hodler. Es geht diesem Künstler aber nicht um die Wiedergabe eines bestimmten Ortes, vielmehr sind es Bil- bestehen und sich auf dem Bild zum Ganzen fügen. So versteht man auch, wenn der Künstler behauptet: „Im Grunde bin ich ein abstrakter Maler“. Seine frühen Bildern zeigten Bestandteile „der technischen Umwelt wie Röhren, Treppen, Gestänge, … sowie Wäscheklammern, Gläser, Konservenöffner und Kleiderbügel, die er auf der Leinwand in seriellen Kompositionen variierte“ (Katalog Ferdinandeum 2012). Seine Ausbildung erfuhr Malfatti an der Akademie für Bildende Kunst in Wien. Er war außerdem Meisterschüler bei Horst Antes an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Zahlreiche Ausstellungen wie die große Retrospektive im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck im Jahre 2012 unter dem Titel „Die gemalte Zeit, Retrospektive 1968 bis 2011“ belegen die Bedeutung dieses Künstlers. In den letzten Jahren entstanden neben den Gebirgsformationen auch weite Gebirgs-und Schneelandschaften. Menschenleer eröffnen sie den Blick auf unendlichen Raum mit Felsen und Graten, mit Zacken und Blöcken. Fläche und Raum ergeben dabei die Spannung und Dynamik, auch die Dialektik von Nähe und Ferne. Gipfel, Höhenzüge, Wolken und Felswelten erschaffen eine Welt, von der Malfatti sagt: „Was ich sehe, ist ausreichend für Malerei, Philosophie und Psychologie“. Unter dem Titel „Die Kühle der Frühe“ erlebt man im Waltherhaus die Plastizität und auch die Pracht, welche die Gebirgslandschaft auf diesen Künstler ausübt. // „Im Grunde bin ich ein abstrakter Maler“ Veranstaltungstipp der, welche Strukturen und Kompositionen zeigen, Formen, die aus kleinsten Details Nino Malfatti · Eröffnung: Di., 25.11., 18 Uhr Dauer: bis Sa. 13.12.2014 · Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 15–18 Uhr, Sa., 10–12 Uhr 24 // Rückblick // /Tagung/ Anmerkungen zu Heinrich von Burgeis Das vom SKI Ende September veranstaltete und von Max Siller organisierte Symposium „Heinrich von Burgeis, Der Seele Rat“ wollte das Werk des Südtiroler Dichtermönchs zunächst in einen zeitgenössischen globalen religionshistorischen Kontext stellen (Japan, Indien, islamische Länder) und nach einer lokalhistorischen Einbettung des Autors Handschrift und Überlieferung des ‚Seelenrats‘ beleuchten. Das Werk wurde dann in einen weiteren literar- und mentalitätshistorischen europäischen Kontext gestellt (Skandinavien, Niederlande, alemannischer Raum, französisch-italienischer Raum, England). Sodann ging es um die zentrale Thematik von Sünde, Beichte, Buße in Heinrichs ‚Seelenrat‘ und abschließend wurde das Werk noch wirtschaftsgeschichtlich sowie unter dem Aspekt von Alltag und Sachkultur untersucht. Von Max Siller Im Jahr 1932 edierte Hans-Friedrich Rosenfeld das Werk eines Dichters, der sich in den Endversen als „prueder Hainreich von Purgews“ (V. 6541) vorstellt und sein Gedicht als „der selen rat“ (V. 6538 und 6547) bezeichnet. Der Anfang ist verloren, 6548 Verse sind in einer Brixner Handschrift aus der Mitte des 15. Jahrhunderts erhalten. Wer war Heinrich von Burgeis? // Als ich mich 1985 mit dem Dichter Heinrich von Burgeis zu beschäftigen begann, hatte ich mich durch ein dichtes Legendengeflecht zu kämpfen, das die tirolische Literaturgeschichte um den Dichter gesponnen hatte. Demgemäß war der prueder Hainreich zunächst Bettelmönch in Brixen oder Bozen und hatte als Beichtvater die Klarissen zu Brixen zu betreuen. Schließlich hielt man ihn für einen Bozner Franziskaner. Als solcher figuriert Heinrich von Burgeis in der Folge in der franziskanischen Ordensgeschichte und in der germanistischen Literaturgeschichte: „Er gehörte als Laienseelsorger dem Bozener Franziskanerkloster an.“ (Kesting 1981). Historisch darf heute festgehalten werden: Wir besitzen über den Dichter Heinrich von Burgeis urkundliche und chronikalische Nachrichten, die von 1273 bis 1279 reichen. Er entstammt einem niederadligen Ge- schlecht aus Burgeis im Vinschgau, das zu den Ministerialen der titellosen Edelfreien von Burgeis-Wangen zählte und im Gefolge des Bischofs Friedrich von Wangen um 1207 nach Trient gezogen war. Dort trat Heinrich, Sohn Heinrichs des Älteren von Burgeis, in den Predigerorden ein. Unter seiner Führung betrieb der Trientner Konvent in den Jahren von 1272 bis 1275 die Gründung eines Konvents in Bozen. 1274 ist hier eine „domus“ von Predigermönchen urkundlich bezeugt, deren erster Prior Heinrich von Burgeis war. Sein Nachfolger war Bruder Silvanus, der 1292 starb. Heinrich war vermutlich auch an der Gründung des Dominikanerinnen-Klosters von Innichen beteiligt. Wenn auch das vorhandene urkundliche Material keine Rekonstruktion des Lebenslaufs unseres Dichtermönchs erlaubt, so kann man daraus doch ersehen, dass er mit zahlreichen Klerikern von Trient, von den Bischöfen Egno und Heinrich über Dekan, Archidiakon, Kanoniker bis hin zu den Kaplänen, zusammengetroffen ist und deren einige sicher besser gekannt hat. Die politisch-historische Bedeutung dieses Predigermönchs wird deutlich, wenn man bedenkt, dass er nicht nur mit zahlreichen Trientner und Tiroler Bürgern und Adligen in Kontakt war, sondern auch dem Grafen Meinhard II. Werbemitteilung Ich vertraue dem, der Kultur fördert. www.raiffeisen.it Meine Bank 26 // Rückblick // /Tagung/ von Tirol gegenüberstand, dessen Kampf gegen die Bischöfe von Trient er miterlebte. Und im Bozner Dominikanerkloster und im Beisein Heinrichs als Zeugen wurden 1276 die Friedensverhandlungen zwischen Bischof Heinrich von Trient und dem Tiroler Grafen beurkundet. Der Seele Rat // Die Entstehungszeit des „Seelenrats“ dürfte in die Bozner Zeit Heinrichs fallen, also in die Jahre zwischen 1274 und 1279. Das Werk ist eine gereimte geistliche Abhandlung in sieben Teilen (Knapp 1999), eine Art Beichtspiegel: Eine sündige Seele steht vor dem göttlichen Gericht und wird von Frau Buße und Frau Beichte auf den Weg der Besserung gebracht. Die sündige, aber reuige und büßende Seele findet schließlich Gottes Verzeihung. Gewisse Passagen des Gedichts scheinen einen direkten Bezug auf bestimmte kirchliche, politische und soziale Missstände im (spät-) meinhardianischen Tirol aufzuweisen, so besonders die Kritik am Hoch- und Niederadel: Strauchrittertum, Raubüberfälle, Landraub, Diebstahl, Brandlegung, Sakrileg, Fürkauf, Wucherzinspolitik und unzumutbare Abgaben der Untertanen. // Die letzte Seite aus dem Hauptwerk „Der Seele Rat“ // Seitenblick // 27 /Sponsoring/ Happy Birthday Musik & Tanz // Das Festival für zeitgenössichen Tanz feierte heuer sein 30. Jubiläum; die „Klangfeste“ wurden genau halb so alt. Am 26. Juli feierten die beiden Veranstaltungen im Waltherhaus ein gemeinsames Geburtstagsfest: Die Kursteilnehmer von „Tanz Bozen“ führten dabei zwei Choreografien auf, die sie gemeinsam mit Kenneth Burke (zeitgenössischer Tanz) und Jennifer Mann (klassisches Ballett) einstudiert hatten. Anschließend gab es im Foyer eine Torte für alle und eine Live-Jam-Session mit Musikern von „Tanz Bozen“. Im Bild v. l. SKI-Mitarbeiter Alex Agostini, Direktor Peter Silbernagl, der künstlerische Leiter der „Klangfeste“ Matthias Mayr, die Vize-Obfrau der Raiffeisenkasse Bozen Elke Gruber, Landesrat Philipp Achammer sowie die künstlerische Leiterin des Kursteils von „Tanz Bozen“ Edith Wolf Perez. // Manchmal heiter, manchmal ernst Spannende Stunden im Theater // Die besondere Aufmerksamkeit des Kulturinstituts gilt seit vielen Jahren den Kindern und Jugendlichen – sind sie doch die Theaterbesucher von morgen. So wurde für die Grundschülerinnen und -schüler aber auch für die Mittel- und Oberschulen wieder ein interessantes Programm zusammengestellt: Robin Hood kämpft für Gerechtigkeit, der alte Fuchs hat vergessen, dass er ein Fuchs ist, Parzival sucht nach dem richtigen Weg im Leben und Mariechen überwindet ihre Angst vor dunklen Gestalten. Die geladenen Bühnen haben sich allesamt auf ein junges Publikum spezialisiert und öffnen das Tor zu einer Welt, die sich auf außergewöhnliche Art und Weise mit den Themen unseres Alltags auseinandersetzt. Dank der Förderung durch die Südtiroler Landesregierung, Abteilung deutsche Kultur und der Unterstützung durch den Raiffeisenverband und die Südtiroler Raiffeisenkassen (Kindertheater) sowie durch die Stiftung Südtiroler Sparkasse (Jugendtheater) wird Kindern und Jugendlichen der Zugang zum Theater durch ein attraktives Programm und günstige Preise erleichtert. Für Andreas Mair am Tinkhof, Leiter der Hauptabteilung für Bankwirtschaft im Raiffeisenverband, ist die Förderung des Kindertheaters ein großes Anliegen. Dass qualitätvolles Jugendtheater eine Bereicherung für junge Menschen darstellt und Theater ein Ort sein kann, wo man so einiges fürs Leben lernt, davon ist auch der Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse Karl Pichler überzeugt. Bild oben v. l. Andreas Mair am Tinkhof, Georg Mühlberger Bild unten v. l. Georg Mühlberger, Simona Altichieri Kettmair, Karl Pichler. // 28 // Seitenblick // /Sponsoring/ Mittendrin im Leben Das neue Theaterprogramm // Theater ist immer mittendrin im Leben. Es erzählt von Menschen, die vor lebensverändernden Entscheidungen stehen. Von Paaren, die über ihre Gefühle stolpern. Oder vom Schicksal, das dem Lebenslauf eine ungeahnte Wendung verpasst. Mittendrin sein will auch das Programm des Südtiroler Kulturinstituts. Mittendrin in einer Theaterwelt, in der historische, politische und boulevardeske Stoffe gleichermaßen Platz finden. Mittendrin in der deutschen Theaterszene, die sich mit ausgewählten Gastspielen in Südtirol präsentiert. Mittendrin auch in der Welt der Musik, die für alle Lebenslagen den passenden Ton bereit hält. Neben Aufführungen klassischer Werke wird dem Schaffen zeitgenössischer Autorinnen und Autoren mit Stücken von Felix Mitterer, Marianna Salzmann, Paolo Coelho/Hakon Hirzenberger, Lot Vekemans, Maria Goos, Yael Ronen und Mark Haddon/Simon Stephens Rechnung getragen. Das Konzertprogramm umfasst einen Gesangsabend mit dem Vokalensemble Calmus, Barock- und Kammerkonzerte sowie musikalisches Kabarett mit Salut Salon. Am Silvesterabend erwartet das Publikum mit DUEL ein unterhaltsamer Wettstreit zwischen Klavier und Cello. Im Bild v. l. SKI-Direktor Peter Silbernagl, Ressortdirektorin Vera Nicolussi-Leck, die Leiterin der Sprachstelle Monika Obrist und der Vorsitzende des Kulturinstituts Georg Mühlberger bei der Vorstellung des Programms der Spielzeit 2014/15. // KulturStrom Die Welt der Energie // Der Beitrag, den die SEL Gruppe für Südtirol und seine Bevölkerung leistet, zeigt sich insbesondere in der Unterstützung zahlreicher lokaler Vereine und Projekte. Als Unternehmen der Autonomen Provinz Bozen, der Gemeinden und Bezirksgemeinschaften sieht es die SEL als wichtige Verantwortung für Land und Leute, einen Teil ihres Gewinns in Sport, Kultur, Umwelt und soziale Anliegen zu investieren. Jedes Jahr fördert die Unternehmensgruppe an die hundert Inititativen, neben Sport- und Umweltverbänden auch Veranstaltungen und Projekte im Kulturbereich. Damit möchte die SEL die Entwicklung des kulturellen Geschehens in Südtirol aktiv mitgestalten. Kultur verbindet Menschen und eröffnet neue Wege des Miteinanders. Kultur schafft geistigen Mehrwert. Dazu will die SEL Gruppe ihren Beitrag leisten und fördert Theater und Tanz, Musik und Geschichte. Im kommenden Jahr sollen insbesondere Kinder und Jugendliche davon profitieren und bei einer atemberaubenden Energie-Show die Welt der Energie entdecken. Die Physikanten verbinden auf der Bühne Kunst und Wissenschaft, während sie eindrucksvoll und unterhaltsam physikalische Phänomene erklären. Mit einer einzigartigen Mischung aus Charme, Witz und Wissen werden komplizierte Vorgänge nicht nur für die Kleinen, sondern auch für die Großen leicht verständlich. // Programm Sprachstelle Vortrag Was ist richtige Grammatik? Sagt man „ich bin gestanden“ oder „ich habe gestanden“? Lernt man „auf“ oder „für“ eine Prüfung? Schreibt man „der Joghurt“ oder „das Joghurt“ ... ? All diese Fragen sind nicht generell mit „richtig“ oder „falsch“ zu beantworten. Der Gebrauch dieser Varianten hängt vor allem davon ab, wo man innerhalb des deutschen Sprachraums zu Hause bzw. daheim ist. Referent: Stephan Elspaß Do., 16.10.2014, 20 Uhr Bozen, Freie Universität Bozen, Saal F 003 Eine gemeinsame Veranstaltung der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und des Kompetenzzentrums Sprachen der Freien Universität Bozen Schreiben für Kinder und Jugendliche im Überblick noch nicht ausreichend geklärt. Referentin: Stephanie Ildikó Erika Risse, Freie Universität Bozen eigenen Gedanken? Wie wird aus einzelnen Bildern, Wörtern und Sätzen Poesie? Referent: Sepp Mall Di., 04.11.2014, 17 Uhr Bozen, Waltherhaus Fr., 21.11.2014, 15–18 Uhr und Sa., 22.11.2014, 9.30–17 Uhr Bozen, Waltherhaus Ein Vortrag der Urania Bozen in Zusammenarbeit mit der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut Vortrag Sprachbarrieren – wie (falsche) Erwartungen Verständigungskrisen in Institutionen verursachen Verstehen wird nicht vom Sprecher oder der Sprecherin bestimmt, sondern von der HörerInnenseite. Was wir verstehen (wollen), wird wesentlich durch unsere Erwartungen mitgeprägt. Aber auch wer spricht, hat Erwartungen an die Zuhörenden. Gerade in Institutionen wie z.B. Wirtschaftsunternehmen oder Spitälern führen aber solche „Erwartungen an Erwartungen“ zu oft folgenschweren Verständigungskrisen. Referent: Florian Menz, Universität Wien Do., 06.11.2014, 20 Uhr Bozen, Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann Eine gemeinsame Veranstaltung der Gesellschaft für deutsche Sprache/Zweig Bozen und der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann Was unterscheidet ein Kinder- oder Jugendbuch von einem Roman für Erwachsene? Wie fängt man als Erwachsener eine Lebenswelt ein, die nicht mehr die eigene ist? Und schließlich: Wie und wo findet man Stoffe, die kindliche Leserinnen und Leser fesseln? Referent: Jürgen Banscherus Fr., 24.10.2014 und Sa., 25.10.2014 jeweils von 9.30–17 Uhr (inkl. Mittagspause) Bozen, Waltherhaus Anmeldung unter Tel. 0471 061444; [email protected] bis zum 10.10.2014 Eine Veranstaltung des Forums Text und Literatur in Zusammenarbeit mit dem JUKIBUZ Vortrag Von 0 bis 99 – Wie Menschen Sprachen lernen Dass Sprachen weder vom Himmel fallen, noch wirklich mit der Muttermilch eingesogen werden oder „einfach mal so“ erworben werden können, ist hinlänglich bekannt. Doch wie genau das Sprachenlernen, der Spracherwerb funktioniert, ist Vortrag Das gelingende ärztliche Gespräch: Zufall – Technik – Kunst? Missverständnisse sind in der Kommunikation der Normalfall, Verstehen ist im Wesentlichen dem Zufall geschuldet. Dies gilt natürlich auch für ärztliche Gespräche. Doch am Arzt-Patienten-Gespräch kommt keiner vorbei, früher oder später sind wir alle davon betroffen. Der Vortrag richtet sich an medizinisches Personal und Patienten gleichermaßen. Referent: Florian Menz, Universität Wien Fr., 07.11.2014, 20 Uhr Brixen, Cusanus Akademie Brixen Eine gemeinsame Veranstaltung der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und der Cusanus Akademie Brixen Poesie und Handwerk – Lyrik schreiben mit Sepp Mall Gedichte sind die Essenz der Literatur: Knapp, präzise und hoch wirksam. Aber wie geht man an ein Gedicht heran? Wie findet man die „richtigen“ Wörter für die Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 07.11.2014 Eine Veranstaltung des Forums Text und Literatur Presseakademie: Journalistische Textsorten Der Journalismus verfügt klassisch über zehn Textsorten. Wie diese sich voneinander unterscheiden, wie sie im Einzelnen einzusetzen sind, wann anzuwenden und vor allem wie: alles dazu in diesem Seminar. Referent: Sebastian Poliwoda Di., 25.11.2014 und Mi., 26.11.2014, 9–17 Uhr (inkl. Mittagspause) Bozen, Waltherhaus Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 11.11.2014 Presseakademie: Kreatives Schreiben Sie haben schon hundertmal über dasselbe Thema geschrieben und werden es noch öfter tun? Damit Sie nicht zum schreiberischen Wiederholungstäter werden, ergründen Sie die bisher verschlossenen Hallen Ihrer Kreativität. Mit Techniken wie Clustering, Haiku oder Bisoziationen. Referent: Sebastian Poliwoda Do., 27.11.2014 und Fr., 28.11.2014, 9–17 Uhr (inkl. Mittagspause) Bozen, Waltherhaus Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 11.11.2014 Presseakademie: Texte redigieren und der Umgang mit Autoren Aus einem mittelguten oder gar schlechten Text ein lesbares Stück zu formulieren: 30 // Überblick // Die Veranstaltungen des Südtiroler Kulturinstituts werden unterstützt von der Südtiroler Landesregierung, Abteilung deutsche Kultur. diese Fähigkeit erfordert Fingerspitzengefühl und Fertigkeit, nicht nur in Print-, auch in Online-Medien. Wichtig ist auch, mit den dahinterstehenden Autoren möglichst gut zu kommunizieren. Referentin: Anne Bärbel Köhle Von Anfängerfehlern und Anfängerglück beim literarischen Schreiben Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 19.11.2014 Wie schafft es ein Unternehmen in die Tageszeitungen? Was führt dazu, dass eine Veranstaltung in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen wird? Das Geheimnis sind gutgeschriebene Pressemitteilungen und flott formulierte Statements. Referentin: Anne Bärbel Köhle Fr., 05.12.2014, 9–17 Uhr (inkl. Mittagspause) Bozen, Waltherhaus Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 19.11.2014 Calmus Ensemble Präzision, Leichtigkeit und Witz, das sind die Markenzeichen von Calmus, eine der erfolgreichsten Vokalgruppen Deutschlands. Von Renaissance und Barock bis zu Pop, Folk und Jazz – Calmus fühlt sich überall zu Hause. Mi., 03.12.2014 und Do., 04.12.2014, 9–17 Uhr (inkl. Mittagspause) Bozen, Waltherhaus Presseakademie: Pressemitteilungen schreiben, Statements abgeben Konzerte Ein literarischer Text ist geschrieben – aber hat er auch Bestand? Wie sind Texte gemacht? Gibt es spezielle literarische Techniken? In diesem Seminar haben die Teilnehmer die Möglichkeit, den vorab eingesandten kurzen Prosatext oder den Beginn eines Romans oder einer Erzählung im geschützten Rahmen zur Diskussion zu stellen. Referent: Prof. Dr. Josef Haslinger Fr., 14.11.2014, 20 Uhr Bruneck, Ragenhaus Einführung: 19.15 Uhr bei Athesia-Buch, Stadtgasse 4 L’Orfeo Barockorchester & Dorothee Mields Barockes für Streicher und Sopran Sa., 17.01.2015, 10-13 Uhr und 14–17 Uhr Bozen, Waltherhaus Anmeldung unter Tel. 0471 061444, [email protected] bis zum 07.01.2015 Eine Veranstaltung des Forums Text und Literatur Fahrt zur Leipziger Buchmesse 2015 Mit Tagesfahrt nach Erfurt eine gemeinsame Fortbildungsreihe von Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut, Verband der Volkshochschulen, in Zusammenarbeit mit der Akademie der Bayerischen Presse Leitung: Michi Gaigg Sopran: Dorothee Mields In der Mythologie galt der Sänger Orpheus als der Beste. Wer sich seines Namens bedient, hat also höchste Ziele. Das L’Orfeo Barockorchester hat sie erreicht. Do., 04.12.2014, 20 Uhr Bruneck, Ragenhaus Einführung: 19.15 Uhr bei Athesia-Buch, Stadtgasse 4 und unterstützt von der Fokus Sprache: Von Blogs zu Social Media – Schreiben fürs Web Blogs sind heute nicht mehr so allgegenwärtig wie noch vor einigen Jahren, sie wurden von Facebook, Twitter & Co. verdrängt. Doch genau wie für Social Media gilt auch für Blogs: Text ist nicht gleich Text. Beim Schreiben im Web sind gewisse Regeln zu beachten. Referentin: Valeria Dejaco Fr., 28.11.2014, 14–18 Uhr Brixen, VHS-Zweigstelle, Peter-Mayr-Straße 9 Anmeldung unter Tel. 0472 836424, [email protected] bis zum 14.11.2014 Eine gemeinsame Veranstaltung der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und des Verbandes der Volkshochschulen Duel (Silvesterkonzert) Mit über 2.000 Ausstellern ist die Leipziger Buchmesse Anziehungspunkt für alle, die sich für Bücher, Zeitschriften, Hörbücher und andere Medien interessieren. Das Rahmenprogramm „Leipzig liest" bietet über 2.000 Veranstaltungen. 11.–15. März 2015 Anmeldung bei Primus Reisen: 0471 059900 oder [email protected] ACHTUNG! Anmeldeschluss: 15. November 2014 Informationen unter:Tel. 0471 313820, www.kulturinstitut.org Bestellen Sie den kostenlosen Newsletter der Sprachstelle: [email protected] Regie: Agnès Boury Klavier spielt gegen Cello. Seit seiner Gründung im Jahr 2001 ist das französische Duo Duel in 30 Ländern über 1100 Mal aufgetreten. Wo sie gastieren, ist Bauchmuskeltraining angesagt, und zwar beim Lachen. Mi., 31.12.2014, 20 Uhr Bozen, Waltherhaus // Überblick // 31 Danish String Quartet & David Orlowsky Sie sind jung, voller Leidenschaft und begegnen auch ernster Musik mit dem nötigen Humor: In David Orlowsky und dem Danish String Quartet trifft so viel musikalische Energie aufeinander, dass sie sich nur in einem fulminanten Konzert entladen kann. Di., 03.02.2015, 20 Uhr Bruneck, Ursulinenkirche Einführung: 19.15 Uhr bei Athesia-Buch, Stadtgasse 4 Karten für die Konzerte erhalten Sie im Südtiroler Kulturinstitut oder bei Athesia Ticket. Infos unter: Tel. 0471 313800, www.kulturinstitut.org Daniel Große Boymann, Thomas Kahry Spatz und Engel Wiener Burgtheater Einrichtung: Matthias Hartmann Veronika beschließt zu sterben Die eine ist größter Star Deutschlands, die andere wächst in einem Bordell auf und wird auf der Straße entdeckt. Marlene Dietrich und Edith Piaf sind zwei ungleiche Diven. Ihre Freundschaft beginnt Ende der 40er Jahre in New York. Fr., 12. Dezember 2014 Schlanders, Kulturhaus „Karl Schönherr“ Mi, 5.11.2014 Bozen, Waltherhaus Do, 6.11.2014 Meran, Stadttheater Einführung jeweils um 19.15 Uhr Theater Marianna Salzmann Muttersprache Mameloschn Deutsches Theater Berlin Regie: Brit Bartkowiak Die Großmutter überlebt das KZ und wird Kommunistin. Die Tochter interessieren weder Judentum noch Kommunismus. Und die Enkelin will in New York zu sich selbst finden. Eine Familiengeschichte – politisch, pointiert und witzig. Mi., 15.10.2014, 20 Uhr Brixen, Forum Do., 16.10.2014, 20 Uhr Schlanders, Kulturhaus „Karl Schönherr“ Einführung jeweils um 19.15 Uhr Hakon Hirenberger nach dem Roman von Paulo Coelho Heinrich von Kleist Der zerbrochene Krug Berliner Ensemble Regie: Peter Stein Bei Kleist verführt Eve nicht Adam, sondern er versucht es bei ihr. Das Ergebnis ist ein zerbrochener Krug. Statt der Vertreibung aus dem Paradies folgt eine Verhandlung vor dem Gericht. Allein: Adam selbst ist der Richter! Mi., 19.11.2014 Bozen, Waltherhaus Do., 20.11.2014 Bozen, Waltherhaus Fr., 21.11.2014 Bozen, Waltherhaus a.gon Theater München Regie: Peter Bernhardt Nach einem Suizidversuch erhält Veronika von ihrem Arzt eine falsche Diagnose, welche ihr den Tod voraussagt. Nichtwissend, dass dies nur ein Versuch ist, ihren Lebensmut zu wecken, bereitet sich Veronika auf den Tod vor – bis sie sich verliebt. Einführung um 19.15 Uhr Lot Vekemans Gift Deutsches Theater Berlin Regie: Christian Schwochow Vater, Mutter, Kind – nichts davon ist übriggeblieben. Der Sohn ist tot, die Eltern getrennt. Jahre später kommen ER und SIE zumindest in Worten einander wieder näher. Mi., 21.01.2015, 20 Uhr Bozen, Waltherhaus Do., 22.01.2015, 20 Uhr Meran, Stadttheater Einführung jeweils um 19.15 Uhr Maria Goos Der letzte Vorhang Renaissance Theater, Berlin Regie: Antoine Uitdehaag Einführung jeweils um 19.15 Uhr Theresia Walser Herrinnen Nationaltheater Mannheim Regie: Burkhard C. Kosminski Vier Frauen, die die besten Universitäten besucht, die teuersten Managerinnenschulungen hinter sich gebracht haben, besuchen ein Seminar, dem die Kursleiterin abhanden gekommen ist. Da sie mit dieser unbekannten Situation nicht zurechtkommen, beginnen sie, ihre jahrelang angelernten Strategien zu hinterfragen. Mi., 22.10.2014 Bozen, Waltherhaus Do., 23.10.2014 Meran, Stadttheater Einführung jeweils um 19.15 Uhr Franz Kafka Amerika Mit Philipp Hochmair Regie: Bastian Kraft Franz Kafkas „Amerika“ erzählt die Geschichte eines heimatlosen Jungen, der von seinen Eltern aus dem Haus gejagt wird und für den Amerika nicht ein Ort der Verheißung ist, sondern zum Land des sozialen Abstiegs wird. Ein Künstlerleben in unsicheren Verhältnissen, aber mit der großen Liebe – oder doch die bürgerliche Existenz, gut abgesichert, aber fade? Lies hat sich längst entschieden. Aber war es richtig? Mi, 26.11.2014 Brixen, Forum Mi., 28.01.2015 Brixen, Forum Do., 29.01.2015 Schlanders, Kulturhaus „Karl Schönherr“ Einführung um 19.15 Uhr Einführung jeweils um 19.15 Uhr 32 // Überblick // Yael Ronen & Company Niemandsland Schauspielhaus Graz Regie: Yael Ronen Martin Baltscheit Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor 1. bis 3. Klasse Grundschule Theater Mummpitz, Nürnberg Der schlaue Fuchs ist alt und vergesslich geworden. Eines Tages lief er durch den Wald und vergaß das Laufen. Er blieb stehen und wusste nicht warum. Der Fuchs hatte vergessen, dass er ein Fuchs war. Mo., 10.11.2014 – Brixen, Forum Di., 11.11.2014 – Bruneck, Haus M. Pacher Mi., 12.11.2014 – Naturns, Bürgersaal Do., 13.11.2014 – Bozen, Cristallo Theater Fr., 14.11.2014 – Bozen, Cristallo Theater Du musst den Feind mit seinen eigenen Waffen schlagen, denkt Marcus und nimmt es mit dem Überwachungsstaat auf. Das Stück ist so brandaktuell, als hätte Edward Snowden den Text verfasst. Mo., 12.01.2015 – Bruneck, Haus M. Pacher Di., 13.01.2015 – Schlanders, Kulturhaus Mi., 14.01.2015 – Bozen, Waltherhaus Do., 15.01.2015 – Meran, Stadttheater Fr., 16.01.2015 – Brixen, Forum Die Aufführungen finden jeweils um 8.30 und 10.45 Uhr statt. Die Aufführungen finden jeweils um 8.45 und 10.45 Uhr statt. Wozu braucht es Nationen? Um Krieg zu führen? Um selbst zwischen Liebenden Grenzen zu ziehen? Die Figuren in Yael Ronens neuem Stück träumen von einem utopischen Land, das niemandem gehört und jedem ein Zuhause gewährt. Mi., 25.02.2015 Bozen, Waltherhaus Do., 26.02.2015 Bozen, Waltherhaus Einführung jeweils um 19.15 Uhr Karten für die Aufführungen erhalten Sie im Südtiroler Kulturinstitut oder bei Athesia Ticket. Informationen unter: Tel. 0471 313800, www.kulturinstitut.org Kinder- und Jugendtheater Robin Hood Musical für die 1. bis 4. Klasse Grundschule Theater mit Horizont Wien Ein humorvolles Musical über Gerechtigkeit, Zivilcourage und Liebe – rund um den Mythos des Helden aus Nottingham. Mo., 20.10.2014 – Bruneck, Haus M. Pacher Di., 21.10.2014 – Neumarkt, Haus Unterland Mi., 22.10.2014 – Eppan, Kultursaal Do., 23.10.2014 – Sterzing, Stadttheater Fr., 24.10.2014 – Meran, Stadttheater Die Aufführungen finden jeweils um 8.45 und 10.45 Uhr statt. Am Freitag, 24.10 in Meran auch um 14.30 Uhr Die große Energie-Show Bernhard Studlar 3. Klasse Mittelschule und 1./2. Klasse Oberschule Die Physikanten Parzival Für die 5. Klasse Grundschule und 1./2. Klasse Mittelschule Next Liberty Theater, Graz Der junge Parzival suche den Gral – und findet schließlich sich selbst. Das größte Abenteuer ist dabei die Suche nach dem richtigen Weg im Leben. Mo., 01.12.2014 – Brixen, Forum Di., 02.12.2014 – Meran, Stadttheater Mi., 03.12.2014 – Meran, Stadttheater Do., 04.12.2014 – Bozen, Waltherhaus Fr., 05.12.2014 – Bozen, Waltherhaus Die Aufführungen finden jeweils um 8.30 und 10.40 Uhr statt. Cory Doctorow Little Brother Oberschule Taka-Tuka-Theater, Salzburg Wenn die Physikanten am Werk sind, werden Physik und Chemie zur lustigen und lehrreichen Show. Ob Energie, Mechanik, Akustik, Klima oder Treibstoffe – die beiden Darsteller kennen für jedes Thema das passende Experiment. Mo., 02.02.2015 – Brixen, Forum Di., 03.02.2015 – Bruneck, Haus M. Pacher Mi., 04.02.2015 – Schlanders, Kulturhaus Do., 05.02.2015 – Bozen, Waltherhaus Fr., 06.02.2015 – Meran, Stadttheater Die Aufführungen finden jeweils um 8.45 und 10.45 Uhr statt. // Überblick // 33 Jukibuz Es war einmal … doch dann kam alles ganz anders Erzählstunde für Kinder von 4–8 und deren Begleitpersonen Freudvoll lesen Veranstaltung mit Folgetreffen für Kinder von 7–10 In entspannter Atmosphäre und ohne Druck werden das Leseverstehen geschult, -strategien ausprobiert, wird an lesefreundlichen Texten gearbeitet. Es wird ein geschützter Rahmen geboten, in dem die Freude am Lesen vermittelt und gezeigt wird, wie lesen lernen unterhaltsam sein kann. Referentin: Elisabeth Nitz Do., 06.10.2014 und Do., 20.11.2014, 16–17 Uhr Bozen, Jukibuz Im Laufe dieser Veranstaltung hören die Kinder Märchen, in denen alles ganz anders kommt als gewohnt: Die Prinzessin sucht z. B. einen Prinzen und heiratet am Ende einen Frosch. Referentinnen: Katrin Klein, Karin Seppi Mi., 15.10.2014, 16.30–17.30 Uhr Bozen, Jukibuz Der JUKIBUZ-Leseclub Veranstaltung mit Folgetreffen für Jugendliche von 11–14 Im Leseclub werden den jungen Menschen Bücher vorgestellt, die wirklich toll sind: Kinder- und Abenteuerbücher, Krimis, Fantasy-Bücher, Liebesromane, Comics und Sachbücher, damit auch jede/r interessantes Lesefutter findet. Referentin: Sonja Aberham Fr., 17.10.2014, 14.30–16 Uhr, Folgetreffen Ende November Bozen, Jukibuz Monstergeschichten Erzählstunde für Kinder von 4–9 Ich VorleserIn Seminar für Jugendliche und Erwachsene An fünf Abenden vermitteln die Referentinnen die Grundregeln des Vorlesens und führen in die Kunst des Vorlesens ein. Auch Zeit zum Üben der Vorlesetechnik und für das Kennenlernen neuester Kinder- und Jugendliteratur ist vorgesehen. Referentinnen: Christl Widmann, Elisabeth Nitz Mi., 8., 15., 22.10., 5. und 12.11.2014, 19–20.30 Uhr Bozen, Jukibuz Mi., 22.10.2014, 15–17 Uhr Bozen, Jukibuz Jürgen Banscherus liest für Kinder der 2. und 3. Klasse GS Jürgen Banscherus ist durch seinen kleinen, cleveren Detektiv „Kwiatkowski“ weltweit bekannt. Seine Geschichten sind kurz, überschaubar und klug aufgebaut. Seine Lesungen sind lebendig, spannend und immer kurzweilig. Do., 23.10.2014, 14.15–15.45 Uhr Bozen, Waltherhaus Ich denk an dich und schick dir Licht Bücher und kreatives Gestalten für Kinder von 5–11 Persönliche Briefe werden im Zeitalter der E-Mails nur mehr selten verschickt. In dieser Werkstatt nehmen sich die Kinder Zeit dafür und bereiten kreative, „lichtvolle“ Briefe für Menschen vor, denen sie eine Freude bereiten wollen. Referentinnen: Claudia Bazzoli, Justine Gruber, Karin Seppi Fr., 14.11. 2014, 16–17 Uhr Bozen, Jukibuz Komm und lausche! MUT – Geschichten aus aller Welt Novemberschnee Vorlesestunde und mehr für Kinder ab 9, Jugendliche und Erwachsene Geschichten über mutige Menschen, die durch eine Handlung oder durch ihr Leben vorbildlich wirken, werden an diesem Nachmittag vorgelesen. Es sind Geschichten aus Südtirol und aller Welt, die das Haus der Solidarität in Brixen und das JUKIBUZ gesammelt haben. Referentinnen: Claudia Bazzoli, Justine Gruber Mi., 22.10.2014, 8.30–10 Uhr und 10.30–12 Uhr Bozen, Waltherhaus Mo., 17.11. 2014, 16–17 Uhr Bozen, Jukibuz Jürgen Banscherus liest für Jugendliche der 3. Klasse MS und 1. Klasse OS Jürgen Banscherus‘ Jugendbuch ist kein alltäglicher Krimi. Trotz des eher ernsten Themas erhebt der Autor nie den moralischen Zeigefinger, so dass „Novemberschnee“ flüssig und unterhaltsam zu lesen ist und sich so mancher jugendliche Leser vielleicht sogar mit den drei Protagonisten identifizieren kann. Katana Schrecklich-schöne neue Monsterbilderbücher und angenehm-gruselige Schauergeschichten schaffen eine heitere Atmosphäre. Und ganz nebenbei verwandeln die Schmink-Künstlerinnen die Kinder in gruselige oder liebenswerte kleine Monster und andere Gestalten. Referentin: Veronika Veit Kwiatkowski Achtung Neuerscheinungen 11–15 Jürgen Banscherus liest für Kinder der 4. und 5. Klasse GS Die Katana-Trilogie ist die Taschenbuchausgabe der vierbändigen „Jimmi Nightwalker“-Reihe. Durch ihre klare, flüssige, gut lesbare Sprache und jede Menge Witz eignen sich diese Bücher ideal für Kinder, die ansonsten eher Lesemuffel sind oder Angst vor dicken Büchern haben. Nachmittagsveranstaltung für Interessierte Menschen im Alter von 11 bis 15 Jahren zum Lesen zu motivieren kann gelingen! Bei der Veranstaltung werden Bücher aller Genres für Jugendliche von 11-15 Jahren vorgestellt, und die Referentinnen erklären, warum sie sie zu den besten, 2014 erschienenen Büchern zählen. Referentinnen: Sonja Aberham, Claudia Bazzoli Do., 23.10.2014, 8.30–10 Uhr und 10.30–12 Uhr Bozen, Waltherhaus Fr., 21.11.2014, 15–17 Uhr Bozen, Jukibuz 34 // Überblick // Achtung Neuerscheinungen 3–10 Bücherwelten im Waltherhaus Nachmittagsveranstaltung für Interessierte Es werden aktuelle und wertvolle Bilder-, Kinder- und Sachbücher für Kinder von 3 bis 10 Jahren vorgestellt. Dies kann für Eltern, Bibliothekare und Fachkräfte aus Kindergärten und Schulen eine Hilfe bei der Auswahl von neuen Büchern sein. Referentinnen: Claudia Bazzoli, Elisabeth Nitz Buchausstellung mit der Klasse Mo., 24.11.2014, 15–18 Uhr Bozen, Jukibuz Mi., 26.11.2014, 15–18 Uhr Olang, Mittelschule Mo., 19.01.2015, 16.30–17.30 Uhr Bozen, Waltherhaus Diese Einführung in die Buchausstellung „Bücherwelten im Waltherhaus“ richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die im Laufe der nächsten drei Wochen mit einer Kindergruppe oder Schulklasse die Ausstellung besuchen möchten. Sie bietet einen Überblick über die ausgestellten Bücher und die Bücherlisten. Referentin: Elisabeth Nitz Eine Initiative im Advent für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Das JUKIBUZ stellt einen Sternenbaum vor dem Waltherhaus auf und schmückt ihn mit zahlreichen selbstgebastelten Sternen. Wertvolle Worte sind wie Licht, sie schenken Freude und Glück. Kinder, Jugendliche und Erwachsene dürfen sich am Sternenbaum EINEN Stern holen und mit nach Hause nehmen. Im Advent Bozen, vor dem Waltherhaus Alle miteinander warten wir auf Weihnachten Ein literarischer Adventskalender für Kinder von 4–8 Siegfried Nitz liest für Jugendliche der 4. und 5. Klasse Oberschule Ein neues Lebensgefühl, ein „Fieber“ erfasst 1968 weltweit die Generation der damals 18- bis 30-Jährigen. In „Fieber68“ stellt der Autor teils erzählend, teils dokumentarisch berichtend dar, wie zwischen den Weltbühnen von Paris, Berlin, Rom und Mailand das „Fieber“ in den Kleinstadt-Hinterhöfen von Bozen, Meran und Bruneck erlebt wird. Di., 20.01.2015, 14.30–16.30 Uhr Mi., 28.01.2015, 8.30–10.30 Uhr Bozen, Jukibuz Muss das sein: Kinder und Comics? Vortrag für Eltern, pädagogische Fachkräfte aller Schulstufen, Bibliothekare und Interessierte Ziel des Vortrages ist es, Comics als eigenständige Literaturform zu präsentieren. Außerdem werden einige empfehlenswerte Neuerscheinungen aus dem Bereich Comic / Grafic Novel vorgestellt. Referentin: Ilona Hofer Do., 22.01.2015, 19.30 Uhr Bozen, Waltherhaus Weihnachten ist nicht mehr weit. Passende Geschichten, in ruhiger Atmosphäre erzählt, stimmen das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Referentinnen: Katrin Klein, Justine Gruber Einführungen in die Buchausstellung für die Grundschulen Auf den Regalen der „Bücherwelten im Waltherhaus“ stehen über 400 druckfrische Kinder- und Jugendbücher. Sie laden zum Stöbern, Erforschen und genaueren Betrachten ein. Die Einführung in die Buchausstellung bietet den Kindern einen Überblick über verschiedene Buchgattungen und die ausgestellten Bücher. Mo., 19.01.2015, 14.30–15.15 Uhr Fr., 30.01.2015, 8.30–9.15 Uhr Fr., 30.01.2015, 9.30–10.15 Uhr Bozen, Waltherhaus TamaTom Bruno Blume liest für Kinder der 3., 4. und 5. Klasse GS Tamara und Tom – oder einfach nur TamaTom – sind beste Freunde und erleben allerhand Spannendes. Zum Glück mögen TamaTom besondere Abenteuer und finden am Ende immer überzeugende Lösungen in jeder noch so brenzligen Situation. Mo., 26.01.2015, 8.30–10 Uhr und 10.30–12 Uhr Di., 27.01.2015, 8.30–10 Uhr, 10.30–12 Uhr und 14–15.30 Uhr Bozen, Waltherhaus Hinter der Milchstraße Schenk mir Flügel – lass mich fliegen! Bücher und kreatives Gestalten für Kinder von 4–10 Termine Gruppe 1: Mo., 01., 15. und 22.12. 2014, jeweils 15.30–17 Uhr Termine Gruppe 2: Mi., 03., 10. und 17.12.2014, jeweils 15.30–17 Uhr Termine Gruppe 3: Fr., 28.11., 12. und 19.12.2014, jeweils 15.30–17 Uhr Bozen, Jukibuz Gruppe 1: Fr., 23.01. 2015, 15–17 Uhr Gruppe 2: Fr., 06.02.2015, 15–17 Uhr Bozen, Jukibuz Bücherwelten im Waltherhaus Fieber68 Worte wie Licht dass die Beschaffenheit der Flügel nicht ausschlaggebend ist: Alle Flügel lassen uns fliegen. Die Kinder nehmen das Buch genauestens unter die Lupe und basteln dann bunte Flügel. Referentinnen: Julia Aufderklamm, Claudia Bazzoli, Justine Gruber, Karin Seppi Elisabeth Nitz Bart Moeyaert liest für Jugendliche der 3. Klasse MS und 1., 2. und 3. Klasse OS Bart Moeyaert zählt zu den großen europäischen Kinder- und Jugendbuchautoren. Seine Bereitschaft, der Einladung des JUKIBUZ zu folgen, um Südtiroler Jugendlichen zu begegnen, eröffnet diesen eine einzigartige Chance. Mo., 02.02.2015, 8.30–10 Uhr und 10.30–12 Uhr Di., 03.02.2015, 8.30–10 Uhr, 10.30–12 Uhr Mi., 04.02.2015, 8.30–10 Uhr und 10.30–12 Uhr Heinz Janisch und Selda Merlin Soganci zeigen in ihrem bezaubernden Buch auf, Bozen, Waltherhaus // Überblick // 35 Ich möchte einmal IndianerIn sein! Erzählstunde mit Gesichtsbemalung für Kinder von 4–9 Indianerbücher erzählen vom Zusammenleben der Generationen, von einem achtsamen Umgang mit der Natur, von Mut und Tatendrang. Beim Lesen oder Zuhören können Kinder gefahrlos spannende Abenteuer erleben. Referentin: Ursula Veit Mi., 04.02.2015, 15–17 Uhr Bozen, Jukibuz Bücherwelten im Waltherhaus HÖRbar gut! Ausstellungen Frances Hodgson Burnett Das verschwundene Sudetenland „Der kleine Lord“ mit Hans Peter Korff und Christiane Leuchtmann Der siebenjährige Cedric wächst als ganz normaler amerikanischer Junge bei seiner alleinstehenden Mutter in New York auf, bis ihn eines Tages eine unglaubliche Nachricht erreicht: Er ist ein Lord und soll zu seinem Großvater, dem Earl of Dorincourt, auf dessen Schloss nach England ziehen. Do., 11.12.2014, 19 Uhr Bozen, Waltherhaus Groß und Klein … herein Führung durch die Buchausstellung für Kinder und Erwachsene Wolfgang Herrndorf „Tschick“ Bücher- und Geschichtenfreunde fühlen sich zwischen den Reihen einer Buchausstellung wie im Schlaraffenland: Alles steht bereit fürs Zugreifen und Genießen. Besonders gelungene Neuerscheinungen werden vorgestellt und die eine oder andere Geschichte erzählt. Referentin: Elisabeth Nitz Do., 05.02.2015, 15.30–16.30 Uhr Bozen, Waltherhaus mit Ulrich Matthes Die Mutter ist in der Entzugsklinik und der Vater mit seiner Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien also allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick hat einen geklauten Lada zur Hand. Und damit beginnt eine unvergessliche Reise durch die sommerglühende deutsche Provinz. Fr., 23.01.2015, 20 Uhr Bozen, Waltherhaus Die zwölf Regionen des Sudetenlandes sind jeweils vor und nach der Vertreibung der Deutschen im Bild festgehalten und geben einen Einblick in die Problematik der verschwundenen Dörfer. Eröffnung: Di., 04.11.2014, 18 Uhr Dauer: bis Do. 20.11.2014 Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 15–18 Uhr, Sa., 10–12 Uhr Nino Malfatti Karten für die Veranstaltungen erhalten Sie im Südtiroler Kulturinstitut (Tel. 0471 313800) oder bei Athesia Ticket. Mut tut gut Bücher und Geschichten für Kinder von 6–9 Drei unterschiedliche Geschichten zeigen auf humorvolle, ernsthafte und spannende Weise, wie brenzlige Situationen mutig bewältigt werden können. Mit den erlebten Geschichten im Kopf und einem selbst bemalten Mut-Stein in der Tasche gehen die Kinder gestärkt nach Hause. Referentinnen: Katrin Klein, Karin Seppi Mi., 04.02.2015, 15–17 Uhr Bozen, Jukibuz Die Tätigkeit des Jukibuz wird Vortrag Peter Frey Das Fernsehen im Zeitalter der digitalen Öffentlichkeit Wozu noch zu festen Zeiten Nachrichten und Filme im Fernsehen ansehen, wenn sie das Internet rund um die Uhr zur Verfügung stellt? Die Digitalisierung hat die Mediennutzung revolutioniert und auch die Gewichte in der Medienwelt verändert. Doch das Fernsehen ist damit nicht am Ende. ZDF-Chefredakteur Peter Frey blickt in die Zukunft der Branche. Mi., 12.11.2014, 20 Uhr Bozen, Sparkasse Academy Anmeldungen für die Veranstaltungen des Jukibuz: Online unter www.kulturinstitut.org, Menüpunkt „Anmeldungen Jukibuz“ Informationen: Tel. 0471 313830 Anmeldung unter Tel. 0471 313800, [email protected] Alljährlich präsentiert das Südtiroler Kulturinstitut einen Nordtiroler Künstler im Waltherhaus. Für das Jahr 2014 ist die Wahl auf Nino Malfatti gefallen. Malfatti wurde in Innsbruck geboren; das Thema seiner Malerei sind die Tiroler Berge. Eröffnung: Di., 25.11.2014, 18 Uhr Dauer: bis Sa. 13.12.2014 Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 15–18 Uhr, Sa., 10–12 Uhr