Gesunde Zähne besser vorsorgen Sehr geehrte Versicherte, sehr geehrter Versicherter, wer wünscht es sich nicht: Die Zähne – gemeint sind natürlich die eigenen – sollen den Menschen ein ganzes Leben lang begleiten! Die Natur hat dafür entsprechend vorgesorgt und für die Zähne die härteste Substanz vorgesehen, die der Körper bildet: Apatitkristalle! Die Wirklichkeit sieht leider anders aus: Karies, Zahnfleischentzündungen und Zahnverlust sind als traurige Bilanz bereits bei jungen Menschen festzustellen. Sie können jedoch viel für Ihre Zähne tun: Zum Beispiel durch eine zahngesunde Ernährung, tägliche Zahnpflege und regelmäßige zahnärztliche Betreuung. Natürliche Heilmethoden wie die Phytotherapie und die Homöopathie können Ihnen dabei helfen. In der Phytotherapie, der Pflanzenheilkunde, werden Heilmittel aus der natürlichen Umwelt eingesetzt. Die Homöopathie verwendet verdünnte pflanzliche und mineralische Heilsubstanzen mit sanfter Wirkung. Ihre BKK Von Natur aus gesund Da freuen sich die Eltern: Mit dem heiß ersehnten ersten Zähnchen kündigt sich das erste Zahnen, auch Milchgebiss genannt, an. Leider ist der Zahndurchbruch mit allerlei Schmerzen und Beschwerden verbunden. Damit es kein Albtraum wird: Chamomilla und Calcium carbonicum sind homöopathisch bewährte Mittel als Tropfen oder Kügelchen (Globuli). In der Pflanzenheilkunde hat sich die Veilchenwurzel als Beiß„ring“ bewährt. Auch Zubereitungen (Tee) aus Ringelblumenblüten und Melissenblättern lindern die Beschwerden eines entzündeten Zahnfleisches bei Kleinkindern. Schön anzusehen sind sie, wenn etwa bis zum dritten Lebensjahr alle Zähne in Reih und Glied im Munde stehen. Kaum vorstellbar, dass sie krank werden könnten. Eine zahngesunde Ernährung ist ebenso angesagt wie die regelmäßige Zahnpflege, damit die Karies keine oder wenig Chancen hat. Milchzähne sind, obwohl sie wieder ausfallen, wichtige Platzhalter für die späteren, die bleibenden Zähne! Sie ermöglichen dem Kind, richtig sprechen zu lernen und eine altersgerechte Ernährung. Das Verständnis für eine intensive Mundhygiene wird am besten jetzt geprägt, für ein langes, zahngesundes Leben! Nach dem Motto „Was Hänschen nicht lernt ...“! Karies Im Kindesalter ist die Karies („Zahnfäule“) die größte Bedrohung für die Zahngesundheit. Das Milchgebiss – der Start in ein zahngesundes Leben Wenn häufig Süßigkeiten wie Lutscher, Bonbons, Schokolade aber auch zu viel Honig und Bananen im wahrsten Sinne des Wortes an den Zähnen „kleben“? Dann fehlen nur noch gesüßte Getränke, vielleicht sogar in Schnullerflaschen und mangelnde Zahnpflege, jetzt kann sich die Karies prächtig entwickeln und die Milchzähne gehen frühzeitig verloren! Die zahnärztlichen Kinder-Früherkennungsuntersuchungen bringen es ans Tageslicht: Die Mundhöhle wird untersucht und das Kariesrisiko eingeschätzt. Es folgt eine gezielte Ernährungs- und Mundhygieneberatung der Eltern. Deshalb: Zähne regelmäßig putzen, weniger zuckerhaltige Speisen und Getränke und regelmäßig zum Zahnarzt! Damit die „Zweiten” möglichst lange bleiben Wer ist der Erste? Etwa mit sechs Jahren kommt er zum Vorschein, der hintere Backenzahn, genannt Sechs-JahresMolar. Zusammen mit seinen „Kollegen“ bilden sie die ersten bleibenden Zähne, die besonders sorgfältig geschützt und gepflegt werden müssen. Kostbare, wertvolle Bausteine für ein dauerhaftes Gebiss. Damit sie wirklich bestens geschützt sind, werden sie sogar „versiegelt“. Also ab dem sechsten Lebensjahr halbjährlich zum Zahnarzt! Bei den regelmäßigen Zahngesundheitsuntersuchungen können auch Zahn- bzw. Kieferfehlstellungen rechtzeitig erkannt werden. Manchmal sind sie erblich bedingt, vielfach jedoch durch falsche Schnuller oder Daumenlutschen verursacht. Dem können spezielle Schnuller vorbeugen! Fluoridhaltige Zahnpasta Das tägliche Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta kann Kinder und Jugendliche vor Karies schützen – wenn das Kariesrisiko am größten ist. Ein gesundes Zahnfleisch ist bei den Deutschen eher selten: Es schmiegt sich eng an den Zahn an und ist zartrosa. Bereits bei vielen Kindern ist das Zahnfleisch leicht entzündet (Gingivitis), weil der bakterielle Zahnbelag beim Zähne putzen nicht (vollständig) entfernt wird. Aus winzigen Speiseresten bildet sich ein zäher Belag (Plaque). Bakterien sind schuld daran, wenn das Zahnfleisch immer mehr zurückgeht, sich regelrecht Taschen bilden, sodass auch das Gewebe bis zum Kieferknochen geschädigt wird (Parodontitis). Die Zähne verlieren ihren Halt, werden locker und fallen schließlich aus. Eine Gingivitis, vor allem aber die Parodontitis, sollte zahnärztlich behandelt werden. Bei Zahnfleischentzündungen helfen homöopathisch vor allem Globuli aus Mercurius solubilis. In der Pflanzenheilkunde werden für Pinselung oder Spülungen als Tee oder (verdünnte) Tinkturen verwendet: Myrrhe, Tormentillwurzeln, Salbeiblätter, Nelkenwurz, Ringelblumen- und Kamillenblüten sowie Beinwellwurzeln, Brombeerblätter und Malvenblätter. Bei Parodontitis wirken die Globuli aus Kalium carbonicum. Die lokale Behandlung (einpinseln, spülen) unterstützen Tees oder verdünnte Tinkturen aus Beinwellwurzel, Ringelblumenblüten und Erdbeerwurzeln; gegebenenfalls mit einigen Tropfen ätherischem Teebaumöl angereichert. Teebaumöl kann auch als alleiniges Mittel verwendet werden. Gute Erfolge werden auch mit dem Saft der Aloe vera, gegebenenfalls mit den vorstehend beschriebenen Heilpflanzen gemischt, erzielt. Wenn es einmal weh tut! Bei akuten Zahnschmerzen gibt es bis zur zahnärztlichen Hilfe schmerzlindernde Maßnahmen: Bei pochenden Zahnschmerzen hilft homöopathisches Coffea, ziehende Schmerzen lindern Hypericum-Globuli. Ätherische Öle wie zum Beispiel Nelken-, Melissen- oder Teebaumöl können im Sinne einer Aromatherapie zur Schmerzbekämpfung eingesetzt werden. Müssen einmal Zähne gezogen werden? Vor dem Eingriff empfiehlt es sich, homöopathisch aufbereitete Arnica einzunehmen. Als nachfolgende Spülungen bewähren sich in zahnärztlicher Absprache entzündungshemmende Heilpflanzen wie Ringelblumenblüten, Aloe vera (Saft) und ätherisches Teebaumöl. Gesundheit fängt im Mund an Aller guten Dinge sind drei: Für gesunde Zähne und festes Zahnfleisch sorgen eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Zahnpflege und die Zahngesundheitsuntersuchungen. Bevorzugen Sie kräftige, das heißt feste Kost wie zum Beispiel Vollkornerzeugnisse, Obst und Gemüse, auch roh. Dadurch wird das Kauen gefördert, Kiefer, Zahnfleisch und Kaumuskulatur werden gestärkt. Kräftiges Kauen regt auch den Speichelfluss und damit die Selbstreinigung der Zähne an. Vermeiden Sie möglichst weiche und klebrige Nahrungsmittel wie zum Beispiel Weißmehlerzeugnisse, Bananen, süße Breie und vor allem Zucker und Süßigkeiten in jeder Form! Zucker ist der Zahnfeind Nummer eins! Achten Sie auch bei den Getränken auf den Gehalt an Zucker; vermeiden Sie auf alle Fälle zu stark gesüßte Tees bei Kleinkindern. Mineralwasser, Früchtetees und Schorlen aus Fruchtsaft oder Gemüsesaft sind gesunde Alternativen. Wenn es unbedingt süß sein muss, dann genügt oft etwas Fruchtsaft im Früchtetee. Limonaden, Fruchtnektare, fertig zubereitete Früchte- bzw. so genannte Eistees und unverdünnte Fruchtsäfte können viel Zucker, auch als Fruchtzucker enthalten. Milch gilt zwar als Lebensmittel, nicht als Getränk, eine altersgerechte Menge davon ist aber für den Körper vor allem zur Versorgung mit Calcium, dem Knochenmineral, wichtig. Tipp Nach säurehaltigen Speisen oder Getränken etwa eine halbe bis eine Stunde mit dem Zähneputzen warten. Es gibt auch zuckerfreie Süßigkeiten und Süßstoff, der zum Backen und Kochen geeignet ist. Der Speichel kann Säuren unschädlich machen, Speisereste wegspülen und Mineralien wieder in den Zahn einlagern. Zuckerfreier Kaugummi kann dies wirksam unterstützen. Ein gepflegter Zahn wird selten krank. Nach dem Essen, vor allem nach Süßigkeiten, unbedingt die Zähne putzen. Insbesondere vor dem Schlafengehen sollten die Zähne besonders gründlich geputzt werden, damit wirklich alle Beläge entfernt sind. Bei der Auswahl der Zahnpflegemittel ist un bedingt zahnärztlicher Rat gefragt: Zahnbürste (ggf. elektrisch), (flouridhaltige) Zahncreme, Zahnseide, Zahnhölzer, Zwischenraumbürstchen, Munddusche, Mundspüllösungen, Färbetabletten, Fluorid­präparate (z. B. Gelee) usw. – die Auswahl ist jeweils sehr groß! Schließlich gilt: dem Zahnarzt regelmäßig die Zähne zeigen! Dann können schädliche Beläge und beginnende Karies frühzeitig erkannt und entfernt bzw. behandelt werden. Der Zahnarzt berät auch über die Zahnpflege und Mundhygiene. Die BKK rät Dem Zahnarzt die Zähne zeigen: • Ärztliche Beratung zur Mundgesundheit bereits während der Schwangerschaft • Drei zahnärztliche Kinder-Früherkennungsuntersuchungen (die 1. findet im 3. Lebensjahr statt, die weiteren im Abstand von zwölf Monaten bis zum vollendeten 6. Lebensjahr) als Ergänzung zur Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen • Ab dem 6. Lebensjahr halbjährliche Zahngesundheitsuntersuchungen (sie werden ab dem 12. Lebensjahr im „Bonusheft“ eingetragen) • Fissurenversiegelung der Backenzähne • Kieferorthopädische Behandlung • Ab dem 18. Lebensjahr jährliche Zahngesundheitsuntersuchungen • Zahnbehandlungen (einschl. Parodontitisbehandlung) Damit die Zähne gesund bleiben! © 2008 KKF-Verlag, 84503 Altötting. Bestell-Nr. 101682. Die Ausführungen stellen eine Kurzfassung dar, ersetzen keinesfalls die zahnärztliche Beratung. Die Wirkung von Heilkräutern, Tinkturen, Salben usw. ist stets individuell und vielfach traditionell im Rahmen der Naturheilkunde überliefert. Eine Haftung für evtl. Nachteile oder Schäden kann deshalb nicht übernommen werden. Stand 07/2008.