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Themenabend: Vertrauen in die Gesundheit
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Angst vor Krankheit – Vertrauen in die Gesundheit
Trotz ständiger Verbesserung der Medizin, beeindruckendem medizinischem Fortschritt und trotz
Tausenden von neuen Medikamenten, sind wir nicht gesünder geworden. Daher lohnt es sich, auf
die Suche zu gehen, was es sonst noch für Einflüsse gibt, die positive Auswirkungen auf unsere
Gesundheit haben. Die Neurowissenschaften sind in den vergangenen Jahren bezüglich dieses
Themas auf sehr spannende Erkenntnisse gestossen.
Epigenetik:
 „Die Epigenetik untersucht, welche Signale die Genexprimierung von ausserhalb der Zelle
steuern.“
 Genexprimierung: Das ist der Vorgang, bei dem die in den Genen enthaltenen Informationen
der Zelle zugänglich gemacht werden. Als erstes öffnet sich die Proteinhülle, damit die
Genexprimierung möglich wird. Dann beginnt die Übertragung der genetischen Information, und
zwar, indem mit Hilfe der „Transkription“ ein Spiegelbild der DNA hergestellt wird. Dieses
„Spiegelbild“ wandert dann aus dem Zellkern hinaus ins Plasma der Zelle. Sobald es ein so
genanntes Ribosom erreicht, verkoppeln sich die beiden und die Eiweisssynthese beginnt. Es
wird genau so eine Art von Protein (Eiweissstruktur) hergestellt, wie es das „Spiegelbild“ jenes
Genstranges vorgibt. Proteine bestimmen massgeblich den Aufbau und die Struktur der Zelle, z.
B. als Bestandteil der Zellmembran. Sie regulieren als Enzyme alle chemischen Reaktionen in
der Zelle und sind deshalb für die Funktion der Zelle von entscheidender Bedeutung. Es gibt
auch Proteine, die für den Muskelaufbau verwendet werden. Andere (die Immunglobuline)
wiederum sind Bestandteile des Immunsystems und wieder andere dienen als Hormone.
Vererbung:
Komplexität der Gene:
Nur sehr wenige Prozesse im Menschen werden durch ein einzelnes Gen an- oder abgeschaltet.
Die meisten erfordern viele Gene, die zusammenarbeiten und ein gemeinsames Ergebnis liefern.
Die von den Massenmedien geförderte Sicht, wonach es ein Gen für dies und ein Gen für das
gebe, stimmt nicht. An Krankheiten und Beeinträchtigungen können Hunderte von Genen und auf
vielerlei Arten beteiligt sein. Zeitungsmeldungen wie die folgende sind daher nicht wirklich hilfreich:
„Zwei weitere Gene gefunden, die Legasthenie verursachen.“
Beispiel: Zwei eineiige Zwillinge, 92 Jahre alt:
Die eine Frau läuft aufrecht, sprüht nur so vor Gesundheit und sie arbeitet stundenweise in einem
Geschenkladen eines Spitals. Sie fährt jeweils mit dem Auto zu ihren Bekannten, zur Kirche oder
zum Einkaufen. Ihre eineiige Zwillingsschwester hat eine künstliche Hüfte, sie leidet an Inkontinenz
und sie kann kaum mehr sehen. Ausserdem ist sie dement. Wie kann es sein, dass zwei
Menschen mit den gleichen Genen, die in derselben Familie aufwachsen, so unterschiedlich
altern?
Die Neurowissenschaften haben Folgendes erkannt: Die Gene haben wir zwar geerbt, es sind
aber unsere Lebensumstände und unsere Überzeugungen, Gefühle und Gedanken, die
entscheiden, welche Gene aktiviert werden; d. h. welche Gene exprimiert werden. Diejenigen, die
nicht exprimiert werden, sind zwar vorhanden, bleiben aber sozusagen „zugedeckt“ in ihrer
Proteinhülle.
 Die Epigenetik erforscht nun die Signale, welche die Gene „an- und abschalten“. Einige Signale
sind chemisch, andere elektromagnetisch.
 Wenn man sich in die Hand schneidet, schickt die verletzte Stelle Signale an die Gene, die mit
der Wundheilung zu tun haben. Diese Gene werden exprimiert und regen Stammzellen an, sich
in funktionsfähige Hautzellen zu verwandeln, damit die Wunde wieder zuwachsen kann.
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(Stammzellen sind Zellen, die noch nicht differenziert sind und sich daher in jede Art von Zelle verwandeln
können.)
 Studie: Wirkung von Emotionen auf die Wundheilung: Man verpasste mehreren Ehepaaren
einen kleinen Schnitt in die Haut. Die eine Gruppe von Paaren wurde angewiesen, sich friedlich
miteinander zu unterhalten. Die andere Gruppe sollte über heikle Themen sprechen und dadurch
in Ärger geraten. Interessanterweise verheilte die Wunde bei der ersten Gruppe viel schneller als
bei der zweiten Gruppe.
Erklärung: Wenn das Signal an die Gene aufgrund des emotionalen Zustandes eines Menschen
gestört wird, so verstehen die Stammzellen die Botschaft nicht eindeutig. Es werden nicht
genügend Zellen in nötige Hautzellen verwandelt, weil die Körperenergie für die Emotion Ärger
verbraucht wurde. Dadurch ist dann die Wundheilung beeinträchtigt.
Folgende Faktoren können beeinflussen, ob gesundheitsförderliche Gene exprimiert
werden oder andere:
- Ernährung
- Sport und Bewegung
- Lebensweise
- Gedanken und Gefühle, Überzeugungen, Einstellungen, Spiritualität
 Es ist ziemlich unwichtig, welche Gene wir vererbt bekommen haben. Es kommt auf uns
an, was wir daraus machen.
Innere Zufriedenheit und positive Gefühle sind die beste Voraussetzung für einen gesunden
Körper:
Die DNA hat ja eine Spiralform. Nun hat man Studien gemacht bei Personen, die dafür ausgebildet
waren, sich schnell in verschiedene Gemütszustände versetzen zu können (z. B. Schauspieler).
Dabei hat man beobachtet, wie die Form der DNA aussieht, wenn sich diese Personen in einem
Zustand von Ärger oder Stress befanden. Die Spirale der DNA war dann ganz eng zusammen
gedreht. In dieser Form sind die einzelnen Abschnitte nicht so frei zugänglich und daher sind viele
so genannte Codes abgeschaltet. Das heisst, viele der Gene können nicht exprimiert werden.
Daraus folgt, dass die Bausteine für die Körperzellen, die aufgrund der exprimierten Gene
hergestellt werden, keine besonders gute Qualität haben. Das wiederum bedeutet, dass dieser
Körper nicht hundertprozentig „in Ordnung gehalten“ werden kann.
Wenn diese Personen aber in einem Zustand von Freude, Leichtigkeit oder innerer Zufriedenheit
und Glück waren, dann drehte sich die Spirale der DNA auf und war ganz „locker“. Dadurch waren
die einzelnen Genabschnitte viel leichter zugänglich. Alle Codes waren angeschaltet und die für
die Herstellung von Bausteinen und später Körperzellen notwendige Genexprimierung war
vollumfänglich möglich.
Daraus kann man schliessen, dass wir Menschen hauptsächlich darauf achten müssten, ein
glückliches und erfülltes Leben zu leben. Nur schon dies beeinflusst unsere körperliche
Gesundheit so positiv, dass wir gesund leben können.
 Beispiel: Einem Mann wurde von den Ärzten mitgeteilt, dass er Krebs im Endstadium habe und
dass er sehr wahrscheinlich nur noch ca. 3 Monate leben könne. Da dieser Mann von der Wirkung
von positiven, aufbauenden Gemütszuständen wusste, kaufte er sich Bücher und Filme mit
humorvollem Inhalt. Während der ganzen nächsten Zeit beschäftigte er sich immer wieder damit
und das brachte ihn natürlich oft sehr zum Lachen. Er war also fast die ganze Zeit in einer sehr
fröhlichen Gemütsverfassung. Als er ca. zwei Monate später wieder zur Untersuchung ging, konnte
man nichts mehr feststellen! Er war vollkommen gesund.
Es ist klar, dass wir solche positiven Gemütszustände nicht erzwingen können. Und ich finde es
schlimm, wenn wir denken, ein Mensch sei selbst schuld an seiner Krankheit, weil er es nicht
schafft, fröhlich und zufrieden zu sein. Trotzdem hat mir obiges Beispiel geholfen, Fröhlichkeit
auch in einem Moment zuzulassen, wo ich vielleicht gerade körperliche Schmerzen hatte. Und
zudem finde ich Humor und Freude sowieso als sehr wohltuend. Auch wenn eine körperliche
Krankheit dadurch nicht verschwinden würde, würde ich diese Zeit lieber fröhlich durchleben als
anders.
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Unsere Überzeugungen beeinflussen unseren Körper:
 Studie: Hoffnung bei Aids-Patienten. Jene Menschen, die hoffnungslos waren oder an einen
strafenden Gott glaubten, hatten ein viel schlechteres Immunsystem als jene, die zuversichtlich
waren oder an einen gütigen Gott glaubten, der sie liebt und ihnen helfen wird. Das erkannte
man daran, dass die T-Helfer-Zellen (für ein starkes Immunsystem verantwortlich) der ersten Gruppe
mehr als doppelt so schnell abnahmen und dass ihre Viruslast mehr als drei Mal so schnell stieg.
Auch war es so, dass jene Teilnehmer, die ein Gefühl von Frieden empfanden, niedrigere Werte
des Stresshormons Kortisol hatten, das schädlich ist für den Körper, wenn es auf lange Zeit
hinaus immer wieder in zu hohem Mass ausgeschüttet wird.
 Studie: Leichtes Lernen: Diese Studie überprüfte, wie sich die Erwartungen von Siebtklässlern
auf ihre Mathematiknoten auswirkten. Eine Forschungspsychologin erkannte, dass die Schüler
Überzeugungen über die Art ihrer Intelligenz hegten und diese sich auf ihre Leistungen
auswirkten. Einige Schüler meinten, Intelligenz sei in ihrem Ausmass fest vorgegeben. Andere
glaubten, die Intelligenz könne zunehmen und sich entwickeln, wie eine Pflanze. Dann verglich
die Psychologin die Mathematiknoten beider Gruppen im Laufe der folgenden zwei Jahre. Das
Ergebnis war: Die Schüler, die annahmen, Intelligenz könne wachsen, verbesserten ihre Noten.
Die Resultate der Gruppe, die Intelligenz für festgelegt hielten, verschlechterten sich.
Daraufhin wählte die Forscherin 100 Siebtklässler mit schlechten Mathematiknoten aus und teilte
sie willkürlich in zwei Gruppen ein. Die erste Gruppe lernte gute Lerntechniken und die zweite
Gruppe erfuhr von den Möglichkeiten, wie unser Gehirn wächst und neue Nervenverbindungen
bildet, wenn es mit neuen Herausforderungen konfrontiert wird. Dies macht einen im Laufe der
Zeit gescheiter. Am Ende des Semesters schnitten die Schüler mit dem Kurzlehrgang in
Neurowissenschaften signifikant besser ab als die andere Gruppe. Die Psychologin sagte: „Als
die Schüler für die Schule büffelten, visualisierten sie dabei unbewusst, wie ihr Gehirn wuchs.“
Diese Visualisierung wirkte sich ganz konkret auf ihre Schulleistungen aus.
Unsere Einstellung einer Tätigkeit gegenüber beeinflusst unseren Körper also sehr. Unsere
inneren Einstellungen und Überzeugungen sind wie eine „Hintergrundmusik“ oder wie ein ständig
geführtes Selbstgespräch. Und oft waren wir uns bisher noch gar nicht bewusst, wie sehr die Art
unseres „Selbstgespräches“ unsere Gesundheit beeinflussen kann.
 Wenn wir uns für positive, aufbauende Überzeugungen entscheiden, beeinflusst das
unsere Gesundheit positiv und wir meistern die Herausforderungen des Lebens viel
leichter.
Auf die Einstellung kommt es an:
„Eine Untersuchung mit fast 1000 älteren Personen, die über neun Jahre lief, kam zu dem Schluss,
dass optimistische Menschen ein 23 Prozent niedrigeres Risiko hatten, an Herzkreislauferkrankungen zu sterben, und ein 55 Prozent geringeres Risiko, an allen anderen Todesursachen zu
sterben als ihre pessimistischeren Altersgenossen. Positiv eingestellte Senioren haben auch ein
besseres Gedächtnis und bleiben gesünder. Die allgemeine körperliche Fitness spiegelt sich im
Gehtempo; positiv gestimmte Menschen gehen um 9 Prozent schneller als negativ orientierte.“
Ist Optimismus lernbar?
Einstellungen wie Optimismus galten früher als „zufällig“ zustande gekommen. Doch mehrere
Untersuchungen zeigten, dass dies auch erlernte Fertigkeiten sind. Jeder kann sie entwickeln.
Stellen wir uns vor, wir würden vor einer Weggabelung stehen. Wir könnten wählen zwischen dem
Weg der „positiven“ aufbauenden oder jenem der „negativen“ einschränkenden Einstellungen.
Welchen Weg würden wir dann wählen? Die neuen Erkenntnisse zeigen uns, dass wir wirklich
selbst wählen dürfen und dass wir überhaupt viel mehr selbst in der Hand haben, als wir bisher
meinten.
Wenn man immer voller Energie ist, ist man fast automatisch auch optimistisch:
Nach meiner Erfahrung ist es nicht so einfach, eine positive Lebenseinstellung aufrechtzuerhalten,
wenn man gestresst oder emotional ist. Wenn man aber für genügend Pausen sorgt, in denen man
wieder neue Energie tanken kann, ist man nicht mehr (oder kaum) gestresst. Dadurch wird man
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nicht so schnell emotional, sondern man ist gelassen und dadurch ist die positive Einstellung fast
wie von selbst vorhanden.
Kann man Gedanken überhaupt in positive und negative einordnen?
Diese Frage stellte ich mir auch immer wieder. Aufgrund von Erkenntnissen aus Büchern und
eigenen Erfahrungen, realisierte ich, dass uns unsere Gefühle wie ein „Feedback-Mechanismus“
melden, ob wir gerade einen positiven, aufbauenden Gedanken gefasst haben oder einen
negativen, einschränkenden Gedanken. Es ist unmöglich, sich gut zu fühlen und gleichzeitig
negative Gedanken zu haben. Wenn wir uns wohl fühlen und Freude empfinden, ist das ein guter
Hinweis, dass wir „auf dem richtigen Weg“ sind. Das ist zumindest meine Erfahrung. Das ist
vielleicht für jeden ein bisschen anders.
 Es ist hilfreich am Tag öfters einmal innezuhalten und sich folgende Frage zu stellen:
„Wie fühle ich mich jetzt?“ Falls man sich schlecht fühlt, kann man sich fragen, welche gerade
aufgetauchten Gedanken dazu geführt haben. Dadurch wird man sich seiner eigenen Gedanken
bewusster und man kann selbst das „Zepter“ in die Hand nehmen, um zu entscheiden, welche
Gedanken und Überzeugungen man gerne „kultivieren“ möchte und welche lieber nicht.
 Wenn wir uns als pessimistischen Menschen bezeichnen, können wir uns freiwillig dafür
entscheiden, ein optimistisch eingestellter Mensch zu sein. 
Zwei Beispiele, wie unsere Erwartungen unseren Körper massgeblich beeinflussen:
 Studie: Alkohol durch Tonic ersetzt: 148 Studenten aus England wurden in einer Bar bedient.
Ohne dass die Versuchsgruppe es wusste, gab es etwas, was vorgetäuscht war, - und zwar der
Alkohol. Die Forscher hatten den Alkohol in den Schnaps-, Bier- und Weinflaschen durch Tonic
ersetzt. Die Barkeeper mixten die Drinks so, als ob alles echt sei. Und die Versuchspersonen
bekamen tatsächlich einen Schwips. Ihr Körper erzeugte die Nervensignale und die
neurochemischen Substanzen, die zum Verhalten Betrunkener führen, nur weil die Studenten
glaubten, sie tränken echten Alkohol. Als sie die Wahrheit über das Experiment erfuhren, waren
viele verblüfft und beharrten darauf, dass sie sich damals wirklich betrunken fühlten. Nur schon ihr
Gedanke daran, etwas getrunken zu haben, hatte also ihr Verhalten beeinflusst.
 Studie: Knie gesund ohne Operation: Ein orthopädischer Chirurg aus Texas wollte ermitteln,
welches von zwei Operationsverfahren bei Osteoarthritis am Knie die besten Heilungsraten
erzielte. Seine Patienten hatten degenerative Erscheinungen oder Verletzungen an den Knorpeln
im Knie. Dafür gab es zwei hilfreiche Operationsmethoden: Die erste ist ein sogenanntes
Debridement. Dabei werden beiderseits der Kniescheibe Einschnitte vorgenommen und die
Knorpelfasern werden von den Oberflächen des Kniegelenks entfernt. Die zweite gängige
Operation ist eine Spülung. Wasser wird dabei mit Hochdruck in das Kniegelenk injiziert und spült
alle alten Strukturen im Gelenk heraus.
Um einen eventuellen Placeboeffekt zu überprüfen, bildete der Chirurg noch eine dritte Gruppe
von Patienten. Bei diesen Personen wurde weder Spülung noch Debridement vorgenommen. Sie
wurden für die Operationen vorbereitet, narkotisiert und in den Operationssaal geschoben. Dort
nahm das OP-Team die gleichen Einschnitte vor, wie wenn es wirklich operiert hätte. Dann
hantierten die Operateure im OP herum und nach der gleichen Zeit, die auch die OP gedauert
hätte, nähten sie die Wunde zu und liessen die Patienten in den Aufwachraum bringen; – ihre Knie
waren also gar nicht wirklich operiert worden.
Dann verglich man die Ergebnisse nach der Operation aller drei Gruppen in verschiedenen
Stadien der Genesung. Sie waren verblüffend. Den Patienten mit der „Als-ob-Operation“ ging es
genauso gut wie den anderen. In Fernsehinterviews schworen einige Patienten mit
Placebooperation, dass diese echt gewesen sein müsse, weil es ihren Knien anschliessend so
eindeutig besser ging. Etliche, die vor der Operation kaum gehen konnten, konnten jetzt sogar
rennen. Die Gruppe mit der Placebooperation hatte nicht nur ähnliche Genesungswerte wie die mit
den Knieoperationen; an bestimmten Punkten im Heilungsprozess schnitten sie sogar besser ab.
(In den USA werden jährlich 650 000 Debridements oder Spülungen durchgeführt. Jede kostet
ungefähr 5000 Dolar.)
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Der „Arzneimittelvorrat“ im Körper:
Unser Körper kann in unseren Organen viele unterschiedliche Substanzen mit
grundverschiedenen chemischen Strukturen herstellen. Wenn man einem Menschen vor einer
Zahnoperation eine Spritze gibt, ohne diesem mitzuteilen, dass der Inhalt gar keine
schmerzstillenden Substanzen enthält, verspürt dieser Mensch meistens trotzdem keine
Schmerzen, da sein Körper sofort selber schmerzstillende Substanzen bildet (Endorphine). Diese
Fähigkeit unseres Körpers, mittels Überzeugungen Heilmittel zu bilden, ist sehr erstaunlich.
 Wir dürfen den Selbstheilungskräften unseres Körpers vertrauen.
Die Wirkung von Gebeten:
 Studie: Wirkung von Gebeten bei Herzoperationen: In dieser Studie wollte man wissen, wie
soziale Unterstützung und Gebete sich auf Patienten mit Herzoperationen auswirken. Dabei stellte
man fest, dass die Sterblichkeit der Patienten, die beide Faktoren in hohem Mass aufwiesen, nur
ein Siebtel betrug im Vergleich zu den Patienten ohne Unterstützung und ohne den Glauben an
eine höhere Macht. Die postive Auswirkung von Gebeten oder ähnlicher Unterstützung auf die
Gesundheit und die Lebenserwartung sei schon in über 1200 wissenschaftlichen Studien
nachgewiesen worden.
In gewissen Untersuchungen wurde aber klar, dass ein standardisiertes Gebet, das einfach so
nüchtern ausgesprochen wird, längst nicht so eine grosse Wirkung hat wie ein Gebet, das mit
ganzer Inbrunst und von Herzen ausgesprochen wird. Auch fand man heraus, dass es überhaupt
nicht auf die Art des „Gebetes“ ankommt. In den Studien wandte jeder seine individuellen
Methoden an. Ein Mann stellte die Fotos der Leute auf einen Altar mit einer Marienstatue, ein
anderer vollzog eine Zeremonie der Sioux-Indianer, ein dritter „projizierte Qi“ auf diese Person und
andere dachten einige Minuten lang intensiv an diese Person und stellten sie sich kerngesund und
glücklich vor.
Für mich persönlich wirkt es sehr entlastend, wenn ich den Wunsch nach Gesundheit für mich
selbst oder für andere Menschen „höheren Mächten“ übergeben darf. Auch wenn wir aufgrund all
dieser neuen Erkenntnisse jetzt wissen, dass wir eigentlich viel mehr selbst in der Hand haben als
wir bisher meinten, darf die Wiederherstellung unserer Gesundheit nicht zu einer selbst erbrachten
Leistung werden. Wenn nämlich die positive Wirkung am Körper nicht sofort eintritt, könnte es
schnell geschehen, dass wir uns selbst für unfähig bezeichnen würden. Aus meiner Sicht müssen
wir hauptsächlich darauf achten, uns mit Dingen zu beschäftigen im Leben, die uns aufbauen und
uns glücklich machen, so dass wir ein möglichst spannungsfreies und erfülltes Leben leben
können. Wenn wir uns darauf konzentrieren, hat nur schon das eine überaus positive Auswirkung
auf unseren Körper. Und das hat nichts mit Leistung zu tun, sondern eher etwas mit Lebensfreude.
Übrigens fand man auch heraus, dass Gebete nicht nur den Menschen helfen, für die gebetet wird,
sondern auch den Betenden selbst. Studien zeigen, dass regelmässige helfende Tätigkeiten unser
Leben verlängern und uns glücklicher machen.
 Studie: Positive Wirkung des Helfens: In einer Studie untersuchte man 2700 Männer über 10
Jahre lang. Dabei stellte man fest, dass die Sterblichkeit bei Männern, die sich regelmässig
ehrenamtlich engagierten, nur halb so hoch war wie die derjenigen, die das nicht taten.
Zusammengefasst fand man folgende Ergebnisse: „Nebenwirkungen altruistischen Handelns sind
unter anderem weniger Stress, eine verbesserte Immunfunktion, ein Gefühl von Freude, Frieden
und Wohlbefinden, selbst Linderung körperlicher und emotionaler Schmerzen. Diese
Nebenwirkungen halten lange über die hilfreiche Handlung hinaus an und erhöhen die Häufigkeit
altruistischer Verhaltensweisen.“
 Wir müssen dem Leiden anderer nicht ohnmächtig zuschauen, sondern können auch
selbst etwas Wirksames beitragen zu deren Wohlbefinden.
 Das hilft nicht nur ihnen, sondern tut auch uns selbst gut.
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Literaturangabe:
 Dawson Church: Die neue Medizin des Bewusstseins: Wie Sie mit Gedanken und Gefühlen Ihre Gene
positiv beeinflussen können; VAK Verlag; Kirchzarten bei Freiburg; 2009
 Markus Schirner: Atemtechniken: Zahlreiche einfache Atem-Übungen zur Selbstheilung, Verjüngung und
Harmonisierung; Stb Verlag; Darmstadt; 2007
 R. Huch, C. Bauer (Hrsg.): Mensch, Körper, Krankheit; Urban & Fischer; München; 2003
 E. Bierbach (Hrsg.): Naturheilpraxis heute: Lehrbuch und Atlas; Urban & Fischer; München; 2002
 Kurt Tepperwein: Die geistigen Gesetze: Erkennen, verstehen, integrieren; Arkana-Verlag; München; 2002
 Eckhart Tolle: Jetzt! Die Kraft der Gegenwart; Bielefeld; 2002 / ISBN: 3-933496-53-5
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