Zen-Meditation im LKH Nächster Termin: Freitag, 9. November 2007, um 16.30 Uhr Evangelische Lukaskapelle, LKH-Gelände Organisation Univ.- Prof. Dr. med. univ. Herwig Peter Hofer Univ.-Klinik für Unfallchirurgie Auenbruggerpl. 7a, A - 8036 Graz e-mail: [email protected] Leitung Zen Mönch Franz Blauensteiner ZEN - M edit a t io n - wo z u ? Hofer HP1, Pieringer W2 Hofer H.P, Prof. Dr., Universitätsklinik für Unfallchirurgie, MUG Graz Pieringer W., o. Prof. Dr., Vorstand der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Med Uni Graz 1. 2. Die Fähigkeit zum adäquaten Umgang mit Stress sowie zur Nutzung und Stärkung der eigenen körperlichen und psychischen Ressourcen sollte besonders für Beschäftigte in "high-stress" Berufen zur professionellen Grundausstattung gehören. Doch auch in der allgemeinen Bevölkerung tragen gegenwärtig aktuelle Veränderungen in der Arbeits- und Lebenswelt zu erhöhtem Stress bei. Sozialmedizinisch relevant sind LifestyleErkrankungen, die psychosomatische Beschwerden und Störungen beinhalten, bei denen die Anforderungen der modernen Leistungsgesellschaft als wesentliche Bedingungen zum Tragen kommen (3,7). Ende der 1970er Jahre begann Jon Kabat-Zinn an der University of Massachusetts die Wirkungen eines Programms (Mindfulness Based Stress Reduction), das einen Schwerpunkt auf die Achtsamkeitsmeditation legt, für Patienten mit chronischen Erkrankungen zu untersuchen und fand, daß sich Schmerzzustände dauerhaft besserten, Depressivität und Angst abnahmen, sowie Fähigkeiten zur Streßbewältigung zunahmen (10). Des Weiteren beschäftigt er sich mit der Kunst, Achtsamkeit und Mitgefühl in den Mainstream der Gesundheitssysteme wissenschaftlich fundiert einzuführen. In jüngerer Zeit haben vor allem die Untersuchungen von Richard Davidson an der University of Wisconsin Aufsehen erregt, die u.a. anhand bildgebender Verfahren bei Gesunden zeigen, daß die Teilnahme am Achtsamkeits-Meditationsprogramm positive Gestimmtheit und damit korrelierend auch Immunfunktionen fördert (1,5,9,13). Meditation ist weit mehr als eine reine Entspannungstechnik. Neuroforscher stellen fest, dass regelmäßige Geistesübungen unsere grauen Zellen verändern - und damit auch, wie wir denken und fühlen (4,11). Eine aktuelle Arbeit weist sogar auf einen neuroprotektiven Effekt der Zen-Meditation hin (6). Je weiter Forscher die Neurobiologie unseres Bewusstseins entschlüsseln, desto dringlicher wird die Frage: Gehen wir überhaupt richtig mit ihm um? "Wir brauchen nicht nur eine Forschungsethik, sondern auch eine Bewußtseinsethik. Denn wenn wir unser Gehirn, z.B. durch psychoaktive Substanzen, immer gezielter beeinflussen können, müssen wir ernsthaft darüber nachdenken, welche Bewußtseinszustände überhaupt wünschenswert sind", so der Neurophilosph und Neuroethiker Thomas Metzinger, Professor für Philosophie an der Johannes GutenbergUniversität Mainz und Präsident der Gesellschaft für Kognitionswissenschaft. Er empfiehlt die Entwicklung einer neuen und kritischen "Bewußtseinskultur", die eine kulturelle Einbettung des rasanten Erkenntnisfortschritts in der Hirnforschung leistet und Menschen dazu ermutigt, auch im Umgang mit dem eigenen Gehirn die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Als "Bewußtseinspflege" empfiehlt er die Vermittlung von Meditation und autogenem Training in Schule und Studium (2,8,12). Dies wären wichtige Instrumente, sich effektiv gegen Angriffe auf die eigene geistige Gesundheit zu verteidigen, zum Beispiel aus dem Bereich, den Metzinger "Informationsdschungel" nennt (8). Literatur 1. Davidson RJ, Kabat-Zinn J, Schumacher J, Rosenkranz M, Muller D, Santorelli SF, Urbanowski F, Harrington A, Bonus K, Sheridan JF: Alterations in brain and immune function produced by mindfulness meditation. Psychosom Med. 2003 Jul-Aug;65(4):564-70. 2. Hardy A.: Wissen vernetzen. Perspektive Forschung Frankfurt 4, 2005, S95 - 97 3. Harth W, Hillert A : Sissi-Syndrom und Tanorexie. Zivilisatosen: Die neuen Leiden der Menschheit. Ärztewoche 2007 Nr. 40 (21) S. 4 4. Kraft U. : Hirnforschung : Meditation - die neuronale Erleuchtung. Gehirn und Geist 10, 2005, S12 - 17 5. Lane JD, Seskevich JE, Pieper CF : Brief meditation training can improve perceived stress and negative mood. Altern Ther Health Med; 13(1) : 38 - 44 6. Pagnoni G, Cecik M : Age effects on gray matter volume and attentional performance in Zen meditation. Neurobiol Aging , Oct. 2007; 28 (10) : 1623 - 7 7. http://www.bmas.bund.de/BMAS/Navigation/Service/publikationen,did=173068.html 8. http://www.jp.philo.at/texte/MetzingerT1.pdf 9. http://www.mindbodysummerschool.de/pdf/MBMSS.pdf 10. http://www.stressbewaeltigung-und-gesundheit.de/ 11. http://www.sueddeutsche.de/,tt5m3/wissen/artikel/970/49921/ 12. http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/119760/ 13. http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/203377.html WAS IST ZEN ? Das Geheimnis von Zen ist die Praxis von Zazen, deren Essenz die Versenkung und Konzentration im Sitzen ist. Meditation in der Haltung der Erweckung, sitzend mit aufrechtem Rücken, konzentriert auf die Körperhaltung und die Atmung, wie es sich seit Buddha Shakyamuni bis zum heutigen Tag in direkter Weitergabe überliefert hat. Die Gedanken, wie Wolken am Himmel, sie ziehen vorbei. Der Geist wird friedlich - still. Einfach nur sitzen, konzentriert, aufmerksam im Hier und Jetzt, verwirklicht sich automatisch, unbewusst und natürlich die Essenz unseres Wesens. Das Wort Zen bezeichnet die Klarheit des nicht begrenzten Geistes, in der alle dualistischen Unterscheidungen wie Ich und die Welt, Materie und Geist, Form und Essenz aufgehoben sind. Die Praxis des Zen - Erfahrung von Einheit. „Zen praktizieren ist sich selbst erkennen. Sich selbst erkennen ist sich selbst vergessen. Sich selbst vergessen ist mit dem Universum eins sein“ Meister Dogen,1200 – 1253 „Willst du Gott auf göttliche Weise wissen, so muß dein Wissen zu einem reinen Unwissen und einem Vergessen deiner selbst und aller Kreaturen werden. Nichts das durch die Sinne eingebracht wird kann dies bewerkstelligen“ Meister Eckhart, Dominikaner, Mystiker, um 1260 Was Zen nicht ist: die Wellness-Technik einer Sekte etwas aus der Eso-Szene etwas wo man erleuchtet wird man der Realität entschweben kann, man etwas erreicht, und den Fortschritt messen kann, um seinen Profit zu erhöhen Unterwiesen wird in der Tradition des Soto-Zen, Schule Meister Taisen Deshimaru Roshi Geeignet für JederFrau/Mann. Bequeme Kleidung ist erforderlich! Für Personen, die nicht die traditionelle Sitzhaltung einnehmen können, gibt es andere Sitzweisen. Für den Inhalt verantwortlich: www.zendojograz.at Leitung: Zen Mönch Franz Blauensteiner (0676/94 68 897) Ansprechpartner im LKH-Univ.-Klinikum: Univ.-Prof.Dr. H.P.Hofer (385-81268, 0664/9135390)