Adventshilfe 2017 - kfd

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Adventshilfe 2017
Vorlage für eine adventliche Feier
Herausgegeben von der Katholischen
Frauengemeinschaft Deutschlands
kfd Diözesanverband Münster e.V.
Erstellt vom kfd-Leitungsteam
kfd-Diözesanverband Münster e. V.
Suche Frieden
Liebe kfd-Frauen,
das Thema der kfd-Adventshilfe lautet in diesem Jahr Suche Frieden.
Dies ist auch das Motto des Katholikentags, der vom 9. bis 13. Mai
2018 in Münster stattfindet. Es wurde inspiriert von Münster als der
Stadt des Westfälischen Friedens. Mit dem Frieden von Münster und
Osnabrück wurde der 30-jährige Krieg beendet. Sein Ausbruch jährt
sich 2018 zum 400. sten Mal.
nimmt. Welche Bedeutung hat es
für uns selbst, Friedensstifterin
zu sein? Wie kann das gehen?
Welche Gedanken können uns
dabei inspirieren?
In dieser Adventshilfe geben wir
zur Beantwortung dieser Fragen
ein paar Hilfestellungen. Die Arbeitshilfe enthält fertige Modelle für einen Gottesdienst und
eine Adventsfeier sowie viele
Anregungen und Texte für verschiedene Anlässe.
Wir hoffen, dass Sie an der Adventshilfe 2017 genausoviel
Freude haben wie wir an ihrer
Erstellung.
Suche Frieden ist auch eine gute Überschrift für die Adventszeit,
denn die Ankunft Gottes in Jesus Christus bei den Menschen ist zugleich seine Zusage, dass der Frieden auf der Erde anbrechen wird.
Einen guten Weg durch die Adventszeit und frohe Weihnachten
wünschen Ihnen im Namen des
Leitungsteam des kfd-Diözesanverbandes Münster
Den Hirten wird die Geburt des Gottessohnes mit den Worten verkündet: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“. (Lk 2, 14)
Ute Albrecht,
Jutta Lutterbey und
Gaby Reimann
Von Anfang an wird so die Gegenwart Jesu mit dem Friedensgedanken für die Welt verbunden. Den alten Hoheitstitel „Friedensfürst“,
der sich beim Propheten Jesaja findet, überträgt die christliche Liturgie auf Jesus. Sie zeigt sich als Lesungstext am Heiligabend:
„Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt.
Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater in Ewigkeit,
Fürst des Friedens.“ (Jes 6, 5)
Im Markusevangelium lesen wir den Hinweis, dass mit der Geburt
Jesu das Gottesreich angebrochen ist, welches Frieden und Gerechtigkeit für die Welt bringt: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist
nahe“. (Mk 1,15)
Dieser Gedanke verbindet sich mit unserer Überzeugung, dass wir
Menschen berufen sind, an der Vollendung dieses Reiches und damit auch an der Verwirklichung des Friedens in der Welt mitzuwirken.
Angesichts der aktuellen unzähligen Krisen- und Kriegsgebiete können wir vor dieser Aufgabe eigentlich nur erschrocken verzweifeln.
Aber Weihnachten sagt uns auch: Gott ist da! Er ist ganz nahe bei
uns Menschen. Mit ihm an der Seite wissen wir, dass auch unser
kleinstes Bemühen nicht vergebens ist.
Sich auf Weihnachten vorzubereiten, heißt also auch, sich damit auseinanderzusetzen, wo und wie uns die Geburt Christi in Anspruch
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Tipp:
Die Arbeitshilfe Frieden vom
kfd-Diözesanverband Münster
e. V. ist eine weitere Inspirationsquelle und enthält Impulse,
Gedichte und Gebete zum Thema Frieden!
Sie können Sie auf www.kfdmuenster.de herunterladen oder
im Diözesanbüro anfordern.
[email protected]
Tel.: 0251 495-471
Adventshilfe 2017
Einführende Bildbetrachtung
Edward Hicks lebte von 1780 bis 1849. Er war ein frommer amerikanischer Handwerker, der sich die Malerei selbst beigebracht hat. Das
Bild Peaceable Kingdom (Deutsch: Das Königreich des Friedens)
1934 malte er in verschiedenen Versionen, von denen 62 erhalten
sind. Mehrere der Gemälde sind in US-amerikanischen Museen ausgestellt, darunter im Worcester Art Museum, im Brooklyn Museum
und im Metropolitan Museum of Art.
Das Ölgemälde zeigt fast wörtlich, was wir vom Propheten Jesaja
als Traum von einer neuen Zeit erfahren: Ein Bild des Friedens – ein
bisschen unwirklich, aber schön!
Wäre es nicht grandios, wenn man einen Leoparden streicheln könnte? Wenn Tiere nicht mehr andere Tiere fressen müssten, um zu
überleben? Wäre es nicht wunderbar, wenn alle Geschöpfe friedlich
miteinander leben würden? Bleibt das alles nicht ein schöner Traum?
Und Träume sind Schäume - schön, aber leider nicht wahr und wirklich.
Der Maler Edward Hicks illustriert in seinem Bild, wie dieser Traum in
Wirklichkeit aussehen könnte. Er hat den Traum von Jesaja in seine
Lebenswelt hineingemalt: Das Bild zeigt die Landschaft Pennsylvanias in Nordamerika. Links im Hintergrund verhandeln Ureinwohner
mit Männern in typisch europäischen Kleidern des 17. Jarhunderts.
Dargestellt wird hier der Abschluss des Friedensvertrages zwischen
William Penn, dem Gründer von Pennsylvania, und den Einwohnern
des Landes im Jahre 1683. Das Bild ist also auch eine Art Geschichtsbild, durch das der Künstler über die Vergangenheit nachdenkt.
Hat der Friedensvertrag denn etwas mit Wolf und Lamm, mit Löwe
und Rind zu tun?
Foto: National Gallery of Art;
Bildtitel: Edward Hicks (American, 1780-1849), Peaceable Kingdom, c. 1834, oil on canvas, Gift of Edgar William
and Bernice Chrysler Garbisch
Edward Hicks will uns vermitteln:
Das Reich des Friedens fängt
hier bei uns auf Erden an. Und
er zeigt: Das Reich fängt an mit
Gerechtigkeit und Gesprächen
unter Gleichberechtigten. Es
fängt an mit Verträgen, die den
anderen nicht übers Ohr hauen.
Das Reich des Friedens fängt an
mit Menschen, die guten Willens
sind.
Was würde Edward Hicks wohl
auf die linke Seite seines Bildes
malen, wenn er noch lebte?
Tipp:
Kopieren Sie das Titelbild auf dem
Umschlag für eine gemeinsame
Bildbetrachtung in der Gruppe!
Friedensstifterin werden
Eine Eucharistiefeier im Advent
Einstimmung
„Macht hoch die Tür“, GL 218, 1. u. 2. Strophe oder „O, Herr, wenn du kommst“, GL 233, 1. u. 3. Strophe
Einführung
Advent ist die Wartezeit auf das Fest der Geburt Christi. Wir nehmen uns diese Zeit um uns auf die
Ankunft Jesu vorzubereiten. Bei der Vorbereitung auf Weihnachten geht es aber um mehr, als darum
Geschenke zu kaufen, das Essen zu planen und sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie man dafür
sorgen kann, dass das Weihnachtsfest möglichst harmonisch verläuft.
Zumindest das Letztere ist nicht ganz unwichtig. Jesus ist gekommen, um der Welt Frieden und Gerechtigkeit zu bringen. Wenn wir danach streben, dass es Weihnachten in unseren Familien friedlich zugeht,
dann ist auch das ein Schritt zu mehr Frieden. Jedoch ist uns das oft nicht bewusst. Denn wenn wir
ehrlich sind, geht es uns eher darum, dass wir das schöne Fest und die feierliche Stimmung nicht durch
Streit verdorben sehen wollen. Deshalb nützt auch unser weihnachtliches Friedensstreben nicht, wenn
es nur an den wenigen Tagen – vielleicht sogar nur am Heiligabend - besteht.
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kfd-Diözesanverband Münster e. V.
Die Geburt Jesu, des Friedensfürsten, wie er in Anlehnung an
den Propheten Jesaja auch genannt wird, fordert uns vielmehr
dazu heraus, daran mitzuwirken,
dass wirklich Frieden auf Erden
möglich wird. Sie lädt uns ein,
FriedensstifterInnen zu sein oder
zu werden.
Jesus selbst will uns dabei zur
Seite stehen. Deshalb wollen wir
ihn zu Beginn dieser Feier anrufen und ihn in unserer Mitte begrüßen.
Evangelium
Joh 14, 23-28: Jesus sprach: Wenn jemand mich liebt, wird er mein
Wort halten; Mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine
Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern von dem Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige
Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch
alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht
wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich
nicht und verzage nicht.
Auslegung oder Meditation
Kyrie
Meditation aus Israel und Palästina
Herr, Jesus Christus, du bist zur
Welt gekommen, um Frieden und
Gerechtigkeit zu bringen.
Herr, erbarme dich.
In diesen Versen des Johannesevangeliums bereitet Jesus seine
Jünger auf das vor, was unmittelbar bevorsteht: Seinen eigenen Tod.
Wir finden hier Worte des Zuspruchs, und eine der Verheißungen, die
Jesus macht, ist die Verheißung des Friedens. Was für ein Friede ist
das aber nun, den Jesus verheißt?
Du lädst uns ein, als Friedensstifterinnen an deinem Reich des
Friedens und der Gerechtigkeit
mitzubauen.
Christus, erbarme dich.
Es ist offensichtlich, dass der Friede, von dem er spricht, nicht von
dieser Welt ist. Zu Jesu Zeiten, als Rom ganze Völker unterdrückte, gab es einen solchen Frieden ganz gewiss nicht. Und auch heute, 2000 Jahre später, wo dieser Teil der Welt von der militärischen
Macht Amerikas/Israels beherrscht wird, gibt es diesen Frieden nicht.
Hinter der Verheißung Jesu muss also mehr stecken.
Du willst dein Licht des Friedens
in uns leuchten lassen.
Herr, erbarme dich.
Tagesgebet
Lesung
Baruch 3, 9.13-14:
Höre, Israel, die Gebote des Lebens; merkt auf, um Einsicht zu
erlangen! Wärest du auf Gottes
Weg gegangen, du wohntest in
Frieden für immer.
Nun lerne, wo die Einsicht ist,
wo Kraft und wo Klugheit, dann
erkennst du zugleich, wo langes Leben und Lebensglück, wo
Licht für die Augen und Frieden
zu finden sind!
Antwortgesang
Schweige und höre, GL 433,2
4
In diesem Land Palästina und Israel sind wir Zeugen einer Haltung,
die es den Menschen erlaubt, ihren Glauben trotz der 41 Jahre währenden Unterdrückung zu bewahren: Sie üben sich in „sumoud“, im
Ausharren. Und dieses Ausharren ist ein Ausdruck von Frieden. Er
begegnet uns, wenn ein Kind an einem Kontrollpunkt im Dreck spielt
und den Soldaten mit dem Gewehr nicht bemerkt, weil es die Liebe
in den Augen seiner Mutter sieht. Er begegnet uns, wenn Familien
fröhliche Hochzeiten feiern, obwohl viele Gäste das Fest frühzeitig
verlassen müssen, weil ihre Ausgangserlaubnis abgelaufen ist, und
andere vermisst werden, weil sie erst gar keine bekommen haben. Er
begegnet uns, wenn die Gläubigen sich in unseren Kirchen versammeln, um zu beten, auch wenn ihre Zahl abnimmt, weil viele Christen
das besetzte Land verlassen.
Unser Glaube wird durch das Zeugnis unserer Mitmenschen gestärkt
und wir versuchen, uns dieses „sumoud“, dieses Ausharren, in einem
Land vorzustellen, das vom Würgegriff der Unterdrückung befreit
wäre. Wäre dies der Friede, von dem Jesus spricht?
In der Schrift verbindet Jesus die Zusage des Friedens mit der Aufforderung „Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“. Wir
wissen aus Erfahrung, dass Furcht und Angst dem Frieden im Wege
stehen – dem „inneren“ Frieden (Frieden mit Gott oder uns selbst)
wie dem „äußeren“ Frieden (Frieden, der in Beziehung mit anderen
und mit der Welt gelebt wird). Aber unsere Welten, die innere wie
die äußere, sind voller Angst. Ja, wir können sogar sagen, dass die
Entscheidungen, die heute in unserer Welt getroffen werden, von der
Angst diktiert sind. Wie aber können wir uns von diesem vorherrschenden Klima der Angst befreien, um den Frieden zu erfahren, den
Jesus uns schenkt?
Adventshilfe 2017
Der katholische Theologe Thomas Merton sagte einmal: „Wo es eine
tiefe, einfache, allumfassende Liebe zum Menschen und zur geschaffenen Welt belebter und unbelebter Dinge gibt, da gibt es auch
Achtung für das Leben, die Freiheit, die Wahrheit und die Gerechtigkeit und da wird auch Gott in Demut geliebt werden ... Solange wir
meinen, unseren Mitmenschen vor allem misstrauen, sie fürchten,
hassen und zerstören zu müssen, kann es keinen Frieden auf Erden
geben.“
Dieser Frieden, den Jesus uns schenkt, mag nicht immer unserer
überkommenen Vorstellung von Frieden entsprechen. Er impliziert,
dass soziale Strukturen aufgebrochen werden und dass der Frieden
um der Gerechtigkeit willen gestört wird, damit Christen auf den Weg
zu rechten Beziehungen miteinander und mit Gott gebracht werden.
Wir sehen diesen Frieden, der uns nach Gerechtigkeit streben lässt,
hier in Palästina und Israel. Er begegnet uns in den jungen Menschen in Bi’lin, die seit drei Jahren jeden Freitag gewaltlos gegen die
quer durch ihr Land verlaufende Mauer demonstrieren.
Er begegnet uns in den palästinensischen politischen Gefangenen, die für ihr Grundrecht auf
ein faires Gerichtsverfahren in
den Hungerstreik treten. Er begegnet uns in den jungen und
alten Palästinensern und Palästinenserinnen, die sich täglich an
den israelischen Kontrollpunkten
mit der Staatsmacht konfrontiert sehen, wenn sie auf ihrem
Grundrecht bestehen, ihre Familien und Freunde besuchen und
zur Arbeit gehen zu können. Dieser Friede ist für die Außenwelt
manchmal schwer zu verstehen.
Menschen, die auf ihren völkerrechtlich garantierten Rechten
bestehen, werden häufig als Hindernisse für den Frieden hingestellt und nicht als wesentlicher
Teil des Weges gesehen, der zu
Frieden in Gerechtigkeit führt.
Als Christen und Christinnen machen wir uns auf diesen Weg des
Friedens aus der tiefen Überzeugung heraus, dass wir Gottes
geliebte Kinder sind, dass wir als
Menschen dazu aufgerufen sind,
andere Menschen zu lieben und
ihnen zu dienen. Um Frieden mit
Gerechtigkeit zu finden, müssen
wir die Welt mit Augen anschauen, die nach dem radikalen Frieden Jesu Ausschau halten – nicht
nach dem einfachen Frieden, der
Abwesenheit von Konflikt ist.
In diesem Bewusstsein können
wir lernen, Frieden zu schließen
mit den Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung wie auch
in aller Welt, und so zu wahren
Werkzeugen des Friedens Gottes werden.
Quelle: Stell dir vor, Frieden. Bibelmeditationen
und Gottesdienstmaterial für die Adventszeit.
Hrsg. vom ökumenischen Rat der Kirchen in der
Schweiz, Creative-Commons-Lizens.
Foto: Paul Kubalek, ORF Oberösterreich Peace
Light from Bethlehem, presented on 10 Dec 2016
during a ceremony held by the Austrian Guides
and Scouts association PPÖ with guests from all
over Europe
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kfd-Diözesanverband Münster e. V.
Fürbitten
„Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn du allein, Gott, hilfst
mir, dass ich sicher wohne.“ (Psalm 4,6)
Wenn alle Menschen mit diesem Satz im Herzen schlafen gehen
könnten, dann wäre Frieden auf der Erde.
Davon träumen wir und darum bitten wir dich, Gott für alle Kinder auf
der Welt, die vor Hunger nicht einschlafen können. Hilf, dass sie satt
werden, damit sie nicht lernen, ihren leeren Bauch mit Wut und Hass
zu füllen.
Mach uns wach für die Zusammenhänge, die Hungersnot bewirken,
lass uns aufstehen und kreativ werden, dass wir sinnvoller umgehen
mit Geldern und Gütern.
Wir bitten gemeinsam:
Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.
Wir beten für die Jugendlichen, die sich fürchten vor der Nacht, weil
Alpträume von erlittener Gewalt sie überfallen, als wären sie real, für
die jungen Frauen, die durch sexuelle Gewalt, und die jungen Männer, die durch Kriegserlebnisse traumatisiert sind.
Lass sie Menschen finden, denen sie sich anvertrauen und das Unaussprechliche aussprechen mögen, Menschen, die das auch aushalten können. Schenke ihnen die Ahnung von einem sicheren Ort im
Innern, zu dem sie zu jeder Zeit Zuflucht nehmen können.
Wir bitten gemeinsam:
Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.
Wir denken an die Menschen, die in Arbeit und Sorgen versinken,
die in schlaflosen Nächten wühlen, weil unerledigte Dinge über ihnen zusammenschlagen wie meterhohe Wellen und alles noch viel
schlimmer erscheint als am Tag.
Hilf ihnen zu ordnen, was wichtig ist und was nicht, und loszulassen.
Sende in ihre Träume das Wissen um Selbstbestimmung, dass sie
Macht gewinnen über ihre Zeit und ihre Aufgaben.
Lass sie spüren, dass sie von unschätzbarem Wert sind jenseits dessen, was sie leisten, und darin Ruhe finden.
Wir bitten gemeinsam:
Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.
Wir vertrauen dir die Menschen an, die in der Nacht weinen vor Sehnsucht nach vermissten Menschen oder verlorener Heimat, über eine
zerbrochene Liebe, vor Schmerzen oder weil sie sterben müssen.
Lass sie spüren, dass du ihnen so nah bist wie das Kissen, das ihre
Tränen aufnimmt. Tröste sie mit der Vision, dass aus ihren Tränen in
der Seele ein Regenbogen aufgehen kann.
Wir bitten gemeinsam:
Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.
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Wir bitten für die Menschen, die
sich der Unsicherheit des Meeres
anvertrauen, Seeleute in Seenot,
Menschen, auf Flüchtlingsschiffen zusammengepfercht. Behüte
ihre Wege.
Lass sie spüren, dass du mitgehst in jede Fremde, und lass
sie Momente von Vertrautem finden.
Wir bitten gemeinsam:
Alle: Gott, dein Friede erfülle
die ganze Welt.
Gott, wir sehen die Not und legen
dir heute besonders ans Herz ....
(Raum für aktuelle Ereignisse)
Guter Gott, manchmal ist es so,
als wäre der Traum schon wahr:
Ich liege und schlafe ganz mit
Frieden, denn du allein Gott,
hilfst mir, dass ich sicher wohne.
Für solche Nächte danken wir
dir und bitten darum, dass dieser
Traum für alle Menschen auf dieser Erde wahr wird.
Bittgottesdienst für den Frieden in der Welt 2002
Adventshilfe 2017
Kommunionfeier
Segen
•
Gabenbereitung: Wenn das Brot, das wir teilen GL 470, 1. und 2. Strophe
Geht hin in die Welt, in Abend
und Morgen.
•
Gabengebet
Gott, Schöpfer des Lichtes,
•
Präfation
segne Euch und alle Menschen
•
Sanktus: Sanctus, sanctus, sanctus Dominus oder Heilig bist du, großer Gott GL 198
und alles, was den Hauch des
Lebens in sich trägt.
•
Hochgebet
•
Vater unser
•
Friedensgruß
sei du der Morgenstern, der über
Australien wacht;
•
Agnus Dei/ Lied zum Friedensgruß: Tochter Zion (GL 228, 1 + 3)
die Morgensonne, die über Asien
aufgeht;
•
Kommunion
die Sonne der Gerechtigkeit, die
für Afrika neuen Segen bringt;
Meditation
I O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
II dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
I dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
II dass ich verbinde, da wo Streit ist,
I dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum herrscht,
II dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel drückt,
I dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
II dass ich ein Licht anzünde, wo Finsternis regiert,
I dass ich Freude bringe, wo Kummer wohnt.
Gott segne Euch im Lauf der aufgehenden Sonne rund um die
Erde;
die Morgenröte, die über Europa
erstrahlt;
das Sonnenlicht, das sich über
die Weiten Süd- und Nordamerikas verschenkt.
Gott segne Euch und behüte
Euch.
Gott sorge für Euch.
Gott bewahre Euch und erfülle
Euer Leben mit Liebe.
Amen.
Aus dem Christus-Pavillon (EXPO)
II Ach Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde,
sondern dass ich tröste,
I nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe,
II nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
I Denn wer hingibt, der empfängt,
Schlusslied
„Im Frieden dein“ (GL 216) oder
„Komm, Herr, segne uns“ (GL 451)
II wer sich selbst vergisst, der findet,
I wer verzeiht, dem wird verziehen,
II und wer da stirbt,
der erwacht zum ewigen Leben.
I + II Amen.
Franziskus von Assisi zugeschrieben, entstanden unter französischen Franziskanern,
veröffentlicht in „Souvenir Normand“ um 1913.
Schlussgebet
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kfd-Diözesanverband Münster e. V.
Idee für eine Adventsfeier
„Nur ein kleines Licht …“
Impuls zum Einstieg
Friede auf Erden von Adalbert Hauser
Wie jedes Jahr und jeden Tag sah Jesus um die gleiche Zeit in seinen
Terminkalender. „Aha“, murmelte er, „die Erde ist heute also wieder
einmal an der Reihe“. Er befahl sogleich den Engel Bartholomäus zu
sich.
Alle danken Dir für Deine Güte,
die Sünder sitzen in den Beichtstühlen und bereuen.
Ich habe gesehen, wie sich die
Menschen beschenken. Die Eltern ihre Kinder, die Kinder ihre
Eltern. Die Staatsmänner übermitteln überall hin ihre Grüße und
auch sie erwähnen Dich und gedenken Deiner.“
„Brav, brav, Bartholomäus“, lobte Jesus beifällig dessen Bericht
und hakte die Erde in seinem
Terminkalender mit goldenem
Stift ab. Es waren nur goldene
Haken hinter allen diesen notierten Welten, zu denen er seine
Engel sandte. Überall war alles
in seinem Sinne in Ordnung.
„Bartholomäus“, befahl er, „sieh auf der Erde nach, ob die Menschen
dort in meinem Sinne leben und arbeiten. Stelle fest, ob sie Frieden
halten und sich verstehen. Prüfe, ob sie sich geben und nicht nur fordern und nehmen. Na, du kennst dich ja aus, beeile dich und berichte
mir dann.“
Der Engel Bartholomäus begab sich also auf die Erde und beobachtete die Menschen. Er spazierte mit ihnen durch die Städte, sah ihre
glücklichen Gesichter und hörte, wie sich die Menschen gegenseitig
die nettesten Dinge wünschten. Später dann schaute er durch so
manches Wohnzimmerfenster. Fleißig notierte der Engel alles.
Gedankenvoll blickte er sich um. „Ja“, dachte er, „Jesus hat wirklich
alles gut durchdacht. Sein Leben und Wirken hier auf der Erde hat
Früchte getragen. Die Menschen sind friedlich, fröhlich, unbekümmert und zufrieden.“
Also kehrte er mit diesen guten Nachrichten zurück und berichtete
sogleich. „Herr, es ist wundervoll, genau so, wie Du es Dir gewünscht
hast. Ich habe die Menschen beobachtet. Sie leben in Deinem Sinne.
Tagsüber gehen Sie ihrer Arbeit nach, sind fröhlich und zufrieden.
Jeder hat für jeden ein nettes Wort. Sie sind gutgelaunt, lachen von
Herzen und sind sehr hilfsbereit. Abends gehen sie in die Kirche, beten Dich an und lobpreisen Dein Werk.
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Auf der Erde war inzwischen der
Heilige Abend vorbei. Die Rundfunkstationen verkündeten die
Beendigung der Waffenstillstände, die Kinder zerbrachen ihr
neues Spielzeug, die Eltern stritten wie gewohnt, die Staatsmänner drohten und alle Menschen
waren wieder misslaunig.
Jesus sendet die Engel immer
nur an seinen Geburtstagen auf
seine Welten. Wie sollte er also
jemals erfahren, wie es auf unserer Welt wirklich zugeht?
www.weihnachtsstadt.de/geschichten/besinnliches/frieden-auf-erden.html, 23.08.2017, 13 Uhr
Adventshilfe 2017
Austausch über die Geschichte
Dialog von zwei Frauen
Je nach Größe der Gruppe und Platz kann dieser Austausch in Kleingruppen, Tischgruppen oder auch in der gesamten Runde erfolgen.
Erste Frau:
Ich dachte, das ist eine Adventsfeier hier …
Impulsfragen für den Austausch:
•
Habe ich in der Beschreibung der Menschen in der Geschichte
Weihnachten wiedererkannt?
•
Was ist für mich der Kern des Weihnachtsfestes?
•
Wo und wie wirkt die Botschaft von Weihnachten über die Festtage hinaus in meinem Leben?
Zweite Frau:
Ja sicher. Ist es doch auch. Oder
was meinst du?
Erste Frau:
Na ich denke, dieser Text da, das
ist doch Weihnachten – und sagt
unser Pfarrer nicht immer, dass
Advent noch nicht Weihnachten
ist – und dass Advent auch heißt,
warten zu können.
Zweite Frau:
Das stimmt. Aber wir bereiten uns
im Advent doch auf Weihnachten
vor, da müssen wir doch auch
darüber nachdenken, worauf wir
uns vorbereiten und was Weihnachten eigentlich bedeutet.
Lied Tochter Zion GL 228
Kaffeetrinken
Bibeltext (Lk 2, 8-14)
In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die
Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr.
Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden
soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der
Christus, der Herr.
Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden,
das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei
dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, den Menschen seines Wohlgefallens.
Lied
Erste Frau:
Das wissen wir doch: Jesus wird
geboren. Die Weihnachtsgeschichte kennen wir schließlich
alle. Maria ist schwanger, sie
reist mit Josef nach Bethlehem
und weil es keinen Platz in der
Herberge gibt, wird Jesus in einem Stall geboren.
Zweite Frau:
Die Geschichte kenne ich auch –
aber so, wie du sie erzählst, wird
doch gar nicht klar, warum Jesus
so eine Bedeutung hat.
Erste Frau:
Weil er Gottes Sohn ist natürlich.
Zweite Frau:
Natürlich - sagst du so einfach.
Ich finde es manchmal ganz
schön schwer, mir vorzustellen,
was das denn genau bedeutet:
Gottes Sohn.
Erste Frau:
Ach das sind so Fragen, die sind
für uns doch zu hoch. Er hat halt
was mit Gott zu tun – das ist das
Wichtige.
Komm du Heiland aller Welt (1., 4. u. 5. Strophe) GL 227
9
kfd-Diözesanverband Münster e. V.
Zweite Frau:
Ich bin da schon etwas neugieriger und will wenigstens versuchen, etwas davon zu begreifen.
Und da hilft mir der Text, den wir
gehört haben, schon weiter.
Erste Frau:
Und wieso?
Zweite Frau:
Das ist doch der Text, mit dem
die Engel den Hirten die Geburt
Jesu verkünden. Darin müssen
sie doch auch etwas über Jesus
sagen, damit die Hirten verstehen, was es mit Jesus auf sich
hat.
Erste Frau:
Und was sagen sie?
Zweite Frau: Sie verkünden zunächst die Geburt des Messias
– also des erwarteten Boten Gottes, der Israel retten wird. Aber
wichtiger als das, was sie sagen,
ist für mich das, was geschieht –
denn daran kann man die Bedeutung Jesu erkennen.
Du meinst also, in Jesus können
wir Menschen Gott finden.
Zweite Frau:
Ja das meine ich. Jesus ist viel
mehr als ein kleines Kind in der
Krippe, mit dessen Geburt sich
eine romantische Geschichte
verbindet. Das wird auch besonders deutlich in dem letzten
Satz, finde ich. „Ehre sei Gott in
der Höhe und Friede auf Erden,
den Menschen seines Wohlgefallens.“
Erste Frau:
Ich finde ja, das ist ein schwieriger Satz – was soll das denn
heißen: Friede den Menschen
seines Wohlgefallens – sucht
sich Gott Leute aus, die ihm besonders gut gefallen und denen
schenkt er Frieden. Und muss
ich irgendetwas besonderes tun,
damit ich vielleicht auch zu diesen Menschen gehöre?
Erste Frau:
So wie du das schilderst, bekomme ich ja fast eine Gänsehaut.
Ich habe das immer nur als eine
schöne Geschichte gehört.
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Erste Frau:
Das ist ein interessanter Gedanke. Und was heißt das dann für
den Advent?
Zweite Frau:
Advent heißt dann für mich, darüber nachzudenken, wie ich in
meinem Leben daran mitwirken
kann, die Welt gerechter und
friedlicher zu machen – und das
auch über Weihnachten hinaus,
damit das Licht von Weihnachten
immer heller in der Welt wird.
Lied:
Erste Frau:
Ach und wie?
Zweite Frau:
Es erscheinen doch die Engel,
die – so heißt es ja im Text von
der Herrlichkeit Gottes umstrahlt
sind. Ich denke dabei zwar nicht
daran, dass so eine ganz Schar
Engel am Himmel umhergeflattert ist. Aber diese Beschreibung
ist für mich ein Bild, dass etwas
ganz Außergewöhnliches bei
den Hirten passiert ist. Sie haben
eine ganz besondere Erfahrung
mit Gott gemacht, durch die sie
gespürt haben, dass dieses Kind
etwas Besonderes ist. Mit der
Geburt von Jesus erfahren Menschen die Größe und Herrlichkeit
Gottes.
men. Die auf Gott vertrauen, ihm
die Ehre geben und sich bemühen, seine Liebe weiterzuschenken. Darin können wir dann auch
Frieden finden und selber auch
friedfertig sein.
Und so stelle ich mir einen Anfang für Frieden in der ganzen
Welt vor. Als ob mit Jesus ein kleines Licht in die Welt gekommen
ist, das wir weitergeben können,
wenn wir auf seine Botschaft vertrauen und ihm glauben.
Kündet allen in der Not GL 221
Zweite Frau:
Ich gebe zu, dass ich die Stelle
auch schwierig finde. Das Gott
sich einfach einige Menschen
heraussucht, das glaube ich nicht
und auch nicht, dass wir uns besonders anstrengen müssen,
also irgendwie Musterchristinnen
sein müssen, um Gottes Wohlgefallen zu erregen.
Ich verstehe das so, dass damit
diejenigen gemeint sind, die das
Angebot von Gottes Liebe anneh-
Adventshilfe 2017
Aktion Friedenslicht
Wir basteln Friedenslichter ... als Symbol für das Licht, das wir in der
Welt leuchten lassen.
Aktion
Das Basteln dauert nicht
lange. Sollten Sie nicht
viel Zeit haben, können
sie die Friedenslichter
auch vorher basteln und
an die Frauen verteilen.
Material
- Teelichter
- Tonpapier
- doppelseitiges, etwas breiteres Klebeband
Anleitung
Aus dem Tonpapier schneiden
Sie einen Streifen, der so breit
ist, wie die Höhe des Teelichtes.
Die Länge des Streifens sollte
etwas mehr als den doppelten
Umfang des Teelichtes betragen
(ca. 20 cm).
Auf die Seite des Teelichtes kleben sie nun ein Stück des doppelseitigen Klebebandes. Den Tonpapierstreifen setzen sie etwa in
der Mitte des Klebebandes an.
Nun wickeln sie ihn stramm um
das Teelicht herum und kleben
ihn auf dem freien Stück Klebeband fest. Das überstehende
Ende des Tonpapierstreifens
kann nun mit einem Friedenswunsch beschriftet werden. Z. B.
mit „Der Friede sei mit dir“ oder
„Ich wünsche dir Frieden“ oder
„Friede der Welt“ oder ähnlich
beschriftet werden.
Wenn alle fertig sind, werden die Frauen eingeladen, dieses Licht
weiterzuschenken. Dies kann in der Gruppe geschehen, indem jede
Frau einer anderen Frau das Licht schenkt.
Diese Aktion wird mit den Worten eingeleitet:
„Wir wollen uns nun gegenseitig den Frieden weiterschenken und
uns mit den Lichtern daran erinnern, dass wir untereinander Frieden
halten wollen. Jede Frau kann nun mit ihrem Licht ihren Friedenswunsch weiterschenken an eine andere Frau.“
Hinweis: Das funktioniert nur, wenn Sie darauf achten, dass jede
Frau nur ein Licht geschenkt bekommt, sonst bekommt am Ende
eine Frau kein Licht.
Eine andere Möglichkeit ist, aus der Gruppe heraus, den Wunsch
nach Frieden in die Welt zu tragen. Dazu laden sie die Frauen ein, ihr
Licht in den nächsten Tagen jemandem zu schenken, dem sie den
Frieden wünschen. Das kann jemand sein, der krank ist, jemand, mit
dem sich gestritten hat, jemand, der gerade viel Stress hat – oder jemand, dem man aus anderen Gründen den Frieden Gottes zusagen
möchte.
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kfd-Diözesanverband Münster e. V.
Meditation zum Verteilen des Friedenslichts
Es ist ein kleines Licht, unscheinbar und fällt nicht auf. Ein Windhauch nur und schon ist es aus
und vorbei. Ich kann es ausblasen, zerdrücken, mit dem Fuß
drauftreten, nicht zur Kenntnis
nehmen, den Kopf schütteln: Sentimentales Gesäusel …
Aber ich kann mich dem kleinen
Licht auch stellen, mich ihm aussetzen und an Weihnachten singen: „Mit seinem hellen Scheine
vertreibt´s die Finsternis …“ Ist es nicht wirklich so?
1989 waren es die Beter in
Deutschland, die mit ihren Gebeten, Andachten, ihren Aktionen
und Kerzen eine friedliche Revolution begannen, die Mauer zum
Einsturz brachten und die Mächtigen vom Thron stießen. Den
Bläser kann ich nicht vergessen,
der auf der Berliner Mauer den
Choral anstimmte: „Nun danket
alle Gott …“
Das Licht ist machtlos, aber nicht
wirkungslos. Jesus, sein Licht,
geht durch die Zeit. Es brennt
heute noch. Lassen wir uns nicht
beunruhigen, es könnte verlöschen.
Wir sicher, wir sind sterbliche
Menschen, aber nicht das Licht
von Betlehem. Es bleibt und will
uns allen heimleuchten und nach
Hause bringen.
Wo sind die Mächtigen dieser
Erde von Herodes bis Hitler?
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Blut und Tränen haben sie gebracht, kein Licht, nur Dunkelheit
und Schrecken. Übrig geblieben
sind nur Asche und Ruinen. Das
schwache Betlehemlicht aber hat
sie alle überdauert.
Wenn es dieses Licht, wenn es
Weihnachten nicht gäbe? Was
würde uns fehlen?
Denken Sie diesen
Gedanken
einmal
zu Ende. Eine Welt,
hell erleuchtet, aber
ohne Licht und Wärme. Eine gnadenlose
Welt, in der alles berechenbar wird. Sind
wir nicht nahe dran,
das Fest der Liebe
zu verlieren? Aber wir
feiern ja Weihnachten. Unser Einsatz ist immens.
Es ist Licht für mich und für
andere. Tragen wir es zu den
Kranken. Zu den Erschöpften.
Überall wo es dunkel ist. Lassen wir es aufleuchten und zum
Zeichen werden gegen Gewalt
und dümmlichen Fremdenhass
in unserem Land. Wir brauchen
dieses Licht.
Jesus, den als Mensch geborenen Gott, das Kind in der Krippe
und den Mann am Kreuz. Komm,
Jesus, Licht der Welt, komm und
mach´ unser Dunkel hell!
www.friedenslicht.de/materialien/arbeitshilfen/
meditation-zum-verteilen-des-friedenslichts
Segen
Manchmal denk´ ich über Verzicht nach, und dass wir so etwas
bräuchten, was die Kirche früher
Askese nannte, um frei zu werden vom Lärm und Getöse und
das Einfach und Stille hinter der
Verpackung zu entdecken, eben
das Licht, Jesus, Menschensohn, Jesus, Licht der Welt.
Gott
du quelle des lebens
du atem unserer sehnsucht
du urgrund allen seins
segne uns
mit dem licht deiner gegenwart
das unsere fragen durchglüht
und unseren ängsten standhält.
segne uns
damit wir ein segen sind
und mit zärtlichen Händen
und einem hörenden herzen
mit offenen augen
und mutigen Schritten
dem frieden den weg bereiten
segne uns
dass wir einander segnen
und stärken
und hoffen lehren
wider alle hoffnung
weil du unserem hoffen
flügel schenkst.
Gott hat es in unsere Dunkelheit
gebracht.
Katja Süß, in: M. Schmeisser, Gesegneter Weg
1997, Seite 79
Viele werden kommen und ich
freu´ mich über jeden einzelnen.
Was soll ich nur sagen, wenn die
Schaufenster und Dekorationen,
die Werbespots und Kataloge
so gewaltig predigen? Wenn die
Fälschungen so laut sind und
das Original so leise?
Er steht dazu, zu seinem Licht.
Und es wird sich ausbreiten,
wenn wir in diesen Tagen unsere leeren Akkus wieder auffüllen, unsere inneren, geistlichen
Batterien, und dieses Licht dann
weitergeben. Daheim. In der Familie. In der Schule. Am Arbeitsplatz. In unseren Kirchen und
Gemeinden.
Lied
Macht hoch die Tür (1., 4. und 5. Strophe) GL 218
Adventshilfe 2017
Bibeltexte zum Frieden
1 Petrus 3,8-12
Und noch etwas möchte ich euch
sagen: Haltet fest zusammen!
Nehmt Anteil am Leben des anderen, und liebt einander wie
Geschwister! Geht barmherzig
miteinander um, und seid nicht
überheblich.
Vergeltet nicht Böses mit Bösem,
bleibt freundlich, auch wenn man
euch beleidigt, und bittet Gott um
seinen Segen für den anderen.
Denn ihr wisst ja, dass Gott auch
euch dazu berufen hat, seinen
Segen zu empfangen.
Es heißt doch in der Heiligen
Schrift: „Wer sich am Leben freuen und gute Tage erleben will,
der achte auf das, was er sagt.
Keine Lüge, kein gemeines Wort
soll über seine Lippen kommen.
Vom Bösen soll er sich abwenden und das Gute tun. Er setze
sich unermüdlich und mit ganzer
Kraft für den Frieden ein.
Denn Gott sieht mit Freude auf
solche Menschen und wird ihre
Gebete erhören. Wer aber Böses
tut, wird Gottes Zorn zu spüren
bekommen.
Jer 33, 14-16
Siehe, Tage kommen – Spruch
des HERRN -, da erfülle ich das
Heilswort, das ich über das Haus
Israel und Juda gesprochen
habe.
In jenen Tagen und zu jener Zeit
werde ich für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen.
Er wird Recht und Gerechtigkeit
wirken im Land.
In jenen Tagen wird Juda gerettet werden, Jerusalem kann in
Sicherheit wohnen. Man wird ihm
den Namen geben: der HERR ist
unsere Gerechtigkeit.
Eine Kerze für den Frieden
Eine Kerze für den Frieden,
die wir brauchen,
weil der Streit nicht ruht.
Für den Tag voll Traurigkeiten
eine Kerze für den Mut.
Eine Kerze für die Hoffnung
gegen Angst und Herzensnot,
wenn Verzagtsein unsren Glauben
heimlich zu erschüttern droht.
Eine Kerze, die noch bliebe
als die wichtigste der Welt,
eine Kerze für die Liebe,
voller Demut aufgestellt,
Ein moderner Psalm
Ich stehe unter Gottes Schutz
Er lässt mich nicht ins Leere laufen
Und macht aus mir keinen Kriegsknecht
Sondern so wie ich bin bin ich
sein Mensch
Ich suche den Frieden und will
mich nicht ausruhen
Auch mit denen, die noch unter
Waffen stehen
Anzuzünden die Erde, die nicht
hohl ist, sondern Gottes Herz.
Ich stehe unter Gottes Schutz
Ich bin sein Fleisch und Blut
Und meine Tage sind von ihm gezählt
ER lehrt mich, den zu umarmen
dessen Tage ebenfalls gezählt sind
Und alle in die Arme zu nehmen
Weil wir die Trauer und die Freude teilen wollen
Dass beide wie Leib und Seele
zusammen sind.
Ich stehe unter Gottes Schutz
Ich weiß das seit geraumer Zeit
Er nahm den Gram und das Bittere aus meinem Wesen
Und machte mich fröhlich
Und ich will hingehen
Alle anzustecken mit Freude und
Freundlichkeit
Auf dass die Erde Heimat wird für
alle Welt:
Durch seinen Frieden
und unseren Glauben
Schalom in Dorf und Stadt.
Hanns Dieter Hüsch, aus: Psalmen für Alletage.
tvd-Verlag Düsseldorf, 3/1997
dass ihr Leuchten den Verirrten
für den Rückweg ja nicht fehlt,
weil am Ende nur die Liebe
für den Menschen wirklich zählt.
Elli Michler
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kfd-Diözesanverband Münster e. V.
Foto: picture-alliance/
Mary Evans Pi/Mary Evans Picture Library/picture alliance
Geschichten zum Thema Frieden
Tipp: Der Film „Merry Christmas“ mit Daniel Brühl von
2005 ist ein Antikriegsfilm über Verbrüderungen im ersten
Weltkrieg zu Weihnachten 1914. Der 115 Minuten lange
Film kann gut an einem kfd-Nachmittag gezeigt werden.
Im Handel erhältlich.
Weihnachtsfrieden 1914
Ein „unautorisierter Waffenstillstand”
Am 24. Dezember 1914 lassen etwa 100.000 Soldaten der West- und Ostfront ihre Waffen in einem unautorisierten Waffenstillstand ruhen. Dieser „Weihnachtsfrieden” dauert einige Tage. Er ist vor allem für
die deutsch-britische Front in Flandern belegt, weil britische Zeitungen darüber berichteten.
Auf allen Seiten zogen die Soldaten im September 1914 jubelnd in den Krieg, in der festen Überzeugung,
Weihnachten wieder zu Hause sein zu können. Dies hatte sich als Illusion erwiesen, ein Ende der Kämpfe war nicht in Sicht. Um die angeschlagene Moral ihrer Truppen zu heben, versorgen insbesondere
Großbritannien und Deutschland ihre Truppen großzügig mit Weihnachtsgaben.
In dieser Situation erinnern sich die Soldaten der Friedensbotschaft des Weihnachtsfestes. Sie wollen
in Ruhe ihre Geschenke genießen und Weihnachten feiern. Am „Heiligen Abend” schweigen die Waffen.
Am nächsten Morgen kommt es dann zur Verbrüderung. Vorsichtig werden erste Kontakte geknüpft,
Geschenke ausgetauscht. Auch gemeinsame Fotos werden gemacht. Man birgt die Toten aus dem Niemandsland. Es findet sogar ein Fußballspiel zwischen Deutschen und Briten statt.
Die Soldaten wissen, dass Verbrüderung auf freiem Feld von Kriegsgerichten als Verrat bewertet werden
kann und ihnen hohe Strafen drohen. Doch viele Front-Offiziere, deren Situation sich nicht wesentlich
von der ihrer Mannschaften unterscheidet, drücken beide Augen zu.
Für die Oberbefehlshaber dagegen ist die Verbrüderung an der Front ein Albtraum. Sie drohen mit hohen
Strafen, um die Männer zum Weiterkämpfen zu bringen. Zum Jahreswechsel ist der Weihnachtsfriede
fast überall beendet.
Als 1915 wieder Weihnachten naht, sind die Soldaten auf beiden Seiten der Front endgültig desillusioniert. Deutsche und alliierte Befehlshaber befürchten, dass die Truppe zu Weihnachten wieder ihre
Waffen niederlegen könnte und drohen harte Strafen an. Jeder der sich auf die Seite des Feindes begibt,
soll sofort erschossen werden. So ist der Weihnachtstag 1915 und auch in den folgenden Jahren ein
Quelle: h/pd Humanistischer Pressedienst
Kriegstag wie jeder andere. 14
Adventshilfe 2017
Die überlieferte Fabel von der Schneeflocke
„Sag mir, was wiegt eine Schneeflocke“ fragte die Tannenmeise die
Wildtaube. „Nicht mehr als ein Nichts“, gab sie zur Antwort.
„Dann muß ich Dir eine wunderbare Geschichte erzählen“, sagte die
Meise. „Ich saß auf dem Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es
zu schneien anfing; nicht etwa heftig im Sturmgebraus, nein, wie im
Traum, lautlos und ohne Schwere.
Da nichts Besseres zu tun war, zählte ich die Schneeflocken, die auf
die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und darauf hängenblieben. Genau dreimillionensiebenhunderteinundvierzigtausendneunhundertzweiundfünfzig waren es.
Und als die dreimillionensiebenhunderteinundvierzigtausendneunhundertdreiundfünfzigste Flocke niederfiel, nicht mehr als ein Nichts,
brach der Ast ab.“ Damit flog die Meise davon.
Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Spezialistin in dieser Frage, sagte
zu sich nach kurzem Nachdenken: „Vielleicht fehlt nur eines einzelnen Menschen Stimme zum Frieden der Welt.“
Abermals eine Weile später
klopfte es von neuem an die Tür.
Doch als die Alte öffnete - wer
stand da, wenn nicht schon wieder ein zerlumpter und hungriger Bettler, der sie inständig um
ein wenig Brot und um ein Dach
über dem Kopf für die Nacht bat.
»Ach, lass mich in Ruhe! Ich warte auf den lieben Gott! Ich kann
dich nicht bei mir aufnehmen!«
Und der Bettler musste weiterwandern, und die Alte fing aufs
neue an zu warten.
Die Zeit ging hin, Stunde um
Stunde. Es ging schon auf den
Abend zu, und immer noch war
der liebe Gott nicht zu sehen. Die
Alte wurde immer bekümmerter.
Wo mochte der liebe Gott geblieben sein? Zu guter Letzt musste
sie betrübt zu Bett gehen. Bald
schlief sie ein. Im Traum aber
erschien ihr der liebe Gott. Er
sprach zu ihr: »Dreimal habe ich
dich aufgesucht und dreimal hast
du mich hinausgewiesen!«
Von diesem Tage an nehmen
jene, die von dieser Geschichte
erfahren haben, alle auf, die zu
ihnen kommen. Denn wie wollen sie wissen, wer es ist, der zu
ihnen kommt? Wer wollte denn
gern den lieben Gott von sich
karl-leisner-jugend.de
weisen?
Die Alte, die auf Gott wartete
Es war einmal eine alte Frau, der hatte der liebe Gott versprochen,
sie heute zu besuchen. Darauf war sie nun natürlich nicht wenig stolz.
Sie scheuerte und putzte, buk und tischte auf. Und dann fing sie an,
auf den lieben Gott zu warten.
Auf einmal klopfte es an die Tür. Geschwind öffnete die Alte, aber als
sie sah, dass draußen nur ein armer Bettler stand, sagte sie: »Nein,
in Gottes Namen, geh heute deiner Wege! Ich warte eben gerade auf
den lieben Gott, ich kann dich nicht aufnehmen!« Und damit ließ sie
den Bettler gehen und warf die Tür hinter ihm zu.
Nach einer Weile klopfte es von neuem. Die Alte öffnete diesmal noch
geschwinder als beim ersten Mal. Aber wen sah sie draußen stehen?
Nur einen armen alten Mann. »Ich warte heute auf den lieben Gott.
Wahrhaftig, ich kann mich nicht um dich kümmern!« Sprach‘s und
machte dem Alten die Tür vor der Nase zu.
Weihnachten ist kein Zeitpunkt und keine Jahreszeit,
sondern eine Gefühlslage.
Frieden und Wohlwollen in
seinem Herzen zu halten,
freigiebig mit Barmherzigkeit
zu sein, das heißt, den wahren Geist von Weihnachten
in sich zu tragen.
Calvin Coolidge
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Advent
Friede
A
Jeder hat‘s gehabt,
Keiner hat‘s geschätzt,
Jeden hat der süße Quell gelabt,
O wie klingt der Name Friede jetzt!
Klingt so fern und zag,
Klingt so tränenschwer,
Keiner weiß und kennt den Tag,
Jeder sehnt ihn voll Verlangen her.
Sei willkommen einst,
Erste Friedensnacht,
Milder Stern, wenn endlich du erscheinst
Überm Feuerdampf der letzten Schlacht.
Dir entgegen blickt
Jede Nacht mein Traum,
Ungeduldig rege Hoffnung pflückt
Ahnend schon die goldne Frucht vom Baum.
Sei willkommen einst,
Wenn aus Blut und Not
Du am Erdenhimmel uns erscheinst,
Unsrer schönern Zukunft Morgenrot!
- annehmen, auch den,
der dir nicht passt
D - da sein für einander
V - vertrauen, dass alles gut wird
E - entdecken, was wichtig ist
N - neu beginnen, auch wenn
du gestern gescheitert bist
T - tragen helfen, denen, die
deine Hilfe brauchen
Hermann Hesse
Impressum
Konzeption: Ute Albrecht, Gaby Reimann,
Jutta Lutterbey (kfd-Leitungsteam)
Layout: Andrea Niemann
Auflage: 1.000
Fotos: Pixabay.de
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