Adventshilfe 2017 Vorlage für eine adventliche Feier Herausgegeben von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands kfd Diözesanverband Münster e.V. Erstellt vom kfd-Leitungsteam kfd-Diözesanverband Münster e. V. Suche Frieden Liebe kfd-Frauen, das Thema der kfd-Adventshilfe lautet in diesem Jahr Suche Frieden. Dies ist auch das Motto des Katholikentags, der vom 9. bis 13. Mai 2018 in Münster stattfindet. Es wurde inspiriert von Münster als der Stadt des Westfälischen Friedens. Mit dem Frieden von Münster und Osnabrück wurde der 30-jährige Krieg beendet. Sein Ausbruch jährt sich 2018 zum 400. sten Mal. nimmt. Welche Bedeutung hat es für uns selbst, Friedensstifterin zu sein? Wie kann das gehen? Welche Gedanken können uns dabei inspirieren? In dieser Adventshilfe geben wir zur Beantwortung dieser Fragen ein paar Hilfestellungen. Die Arbeitshilfe enthält fertige Modelle für einen Gottesdienst und eine Adventsfeier sowie viele Anregungen und Texte für verschiedene Anlässe. Wir hoffen, dass Sie an der Adventshilfe 2017 genausoviel Freude haben wie wir an ihrer Erstellung. Suche Frieden ist auch eine gute Überschrift für die Adventszeit, denn die Ankunft Gottes in Jesus Christus bei den Menschen ist zugleich seine Zusage, dass der Frieden auf der Erde anbrechen wird. Einen guten Weg durch die Adventszeit und frohe Weihnachten wünschen Ihnen im Namen des Leitungsteam des kfd-Diözesanverbandes Münster Den Hirten wird die Geburt des Gottessohnes mit den Worten verkündet: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“. (Lk 2, 14) Ute Albrecht, Jutta Lutterbey und Gaby Reimann Von Anfang an wird so die Gegenwart Jesu mit dem Friedensgedanken für die Welt verbunden. Den alten Hoheitstitel „Friedensfürst“, der sich beim Propheten Jesaja findet, überträgt die christliche Liturgie auf Jesus. Sie zeigt sich als Lesungstext am Heiligabend: „Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.“ (Jes 6, 5) Im Markusevangelium lesen wir den Hinweis, dass mit der Geburt Jesu das Gottesreich angebrochen ist, welches Frieden und Gerechtigkeit für die Welt bringt: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe“. (Mk 1,15) Dieser Gedanke verbindet sich mit unserer Überzeugung, dass wir Menschen berufen sind, an der Vollendung dieses Reiches und damit auch an der Verwirklichung des Friedens in der Welt mitzuwirken. Angesichts der aktuellen unzähligen Krisen- und Kriegsgebiete können wir vor dieser Aufgabe eigentlich nur erschrocken verzweifeln. Aber Weihnachten sagt uns auch: Gott ist da! Er ist ganz nahe bei uns Menschen. Mit ihm an der Seite wissen wir, dass auch unser kleinstes Bemühen nicht vergebens ist. Sich auf Weihnachten vorzubereiten, heißt also auch, sich damit auseinanderzusetzen, wo und wie uns die Geburt Christi in Anspruch 2 Tipp: Die Arbeitshilfe Frieden vom kfd-Diözesanverband Münster e. V. ist eine weitere Inspirationsquelle und enthält Impulse, Gedichte und Gebete zum Thema Frieden! Sie können Sie auf www.kfdmuenster.de herunterladen oder im Diözesanbüro anfordern. [email protected] Tel.: 0251 495-471 Adventshilfe 2017 Einführende Bildbetrachtung Edward Hicks lebte von 1780 bis 1849. Er war ein frommer amerikanischer Handwerker, der sich die Malerei selbst beigebracht hat. Das Bild Peaceable Kingdom (Deutsch: Das Königreich des Friedens) 1934 malte er in verschiedenen Versionen, von denen 62 erhalten sind. Mehrere der Gemälde sind in US-amerikanischen Museen ausgestellt, darunter im Worcester Art Museum, im Brooklyn Museum und im Metropolitan Museum of Art. Das Ölgemälde zeigt fast wörtlich, was wir vom Propheten Jesaja als Traum von einer neuen Zeit erfahren: Ein Bild des Friedens – ein bisschen unwirklich, aber schön! Wäre es nicht grandios, wenn man einen Leoparden streicheln könnte? Wenn Tiere nicht mehr andere Tiere fressen müssten, um zu überleben? Wäre es nicht wunderbar, wenn alle Geschöpfe friedlich miteinander leben würden? Bleibt das alles nicht ein schöner Traum? Und Träume sind Schäume - schön, aber leider nicht wahr und wirklich. Der Maler Edward Hicks illustriert in seinem Bild, wie dieser Traum in Wirklichkeit aussehen könnte. Er hat den Traum von Jesaja in seine Lebenswelt hineingemalt: Das Bild zeigt die Landschaft Pennsylvanias in Nordamerika. Links im Hintergrund verhandeln Ureinwohner mit Männern in typisch europäischen Kleidern des 17. Jarhunderts. Dargestellt wird hier der Abschluss des Friedensvertrages zwischen William Penn, dem Gründer von Pennsylvania, und den Einwohnern des Landes im Jahre 1683. Das Bild ist also auch eine Art Geschichtsbild, durch das der Künstler über die Vergangenheit nachdenkt. Hat der Friedensvertrag denn etwas mit Wolf und Lamm, mit Löwe und Rind zu tun? Foto: National Gallery of Art; Bildtitel: Edward Hicks (American, 1780-1849), Peaceable Kingdom, c. 1834, oil on canvas, Gift of Edgar William and Bernice Chrysler Garbisch Edward Hicks will uns vermitteln: Das Reich des Friedens fängt hier bei uns auf Erden an. Und er zeigt: Das Reich fängt an mit Gerechtigkeit und Gesprächen unter Gleichberechtigten. Es fängt an mit Verträgen, die den anderen nicht übers Ohr hauen. Das Reich des Friedens fängt an mit Menschen, die guten Willens sind. Was würde Edward Hicks wohl auf die linke Seite seines Bildes malen, wenn er noch lebte? Tipp: Kopieren Sie das Titelbild auf dem Umschlag für eine gemeinsame Bildbetrachtung in der Gruppe! Friedensstifterin werden Eine Eucharistiefeier im Advent Einstimmung „Macht hoch die Tür“, GL 218, 1. u. 2. Strophe oder „O, Herr, wenn du kommst“, GL 233, 1. u. 3. Strophe Einführung Advent ist die Wartezeit auf das Fest der Geburt Christi. Wir nehmen uns diese Zeit um uns auf die Ankunft Jesu vorzubereiten. Bei der Vorbereitung auf Weihnachten geht es aber um mehr, als darum Geschenke zu kaufen, das Essen zu planen und sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie man dafür sorgen kann, dass das Weihnachtsfest möglichst harmonisch verläuft. Zumindest das Letztere ist nicht ganz unwichtig. Jesus ist gekommen, um der Welt Frieden und Gerechtigkeit zu bringen. Wenn wir danach streben, dass es Weihnachten in unseren Familien friedlich zugeht, dann ist auch das ein Schritt zu mehr Frieden. Jedoch ist uns das oft nicht bewusst. Denn wenn wir ehrlich sind, geht es uns eher darum, dass wir das schöne Fest und die feierliche Stimmung nicht durch Streit verdorben sehen wollen. Deshalb nützt auch unser weihnachtliches Friedensstreben nicht, wenn es nur an den wenigen Tagen – vielleicht sogar nur am Heiligabend - besteht. 3 kfd-Diözesanverband Münster e. V. Die Geburt Jesu, des Friedensfürsten, wie er in Anlehnung an den Propheten Jesaja auch genannt wird, fordert uns vielmehr dazu heraus, daran mitzuwirken, dass wirklich Frieden auf Erden möglich wird. Sie lädt uns ein, FriedensstifterInnen zu sein oder zu werden. Jesus selbst will uns dabei zur Seite stehen. Deshalb wollen wir ihn zu Beginn dieser Feier anrufen und ihn in unserer Mitte begrüßen. Evangelium Joh 14, 23-28: Jesus sprach: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; Mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern von dem Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Auslegung oder Meditation Kyrie Meditation aus Israel und Palästina Herr, Jesus Christus, du bist zur Welt gekommen, um Frieden und Gerechtigkeit zu bringen. Herr, erbarme dich. In diesen Versen des Johannesevangeliums bereitet Jesus seine Jünger auf das vor, was unmittelbar bevorsteht: Seinen eigenen Tod. Wir finden hier Worte des Zuspruchs, und eine der Verheißungen, die Jesus macht, ist die Verheißung des Friedens. Was für ein Friede ist das aber nun, den Jesus verheißt? Du lädst uns ein, als Friedensstifterinnen an deinem Reich des Friedens und der Gerechtigkeit mitzubauen. Christus, erbarme dich. Es ist offensichtlich, dass der Friede, von dem er spricht, nicht von dieser Welt ist. Zu Jesu Zeiten, als Rom ganze Völker unterdrückte, gab es einen solchen Frieden ganz gewiss nicht. Und auch heute, 2000 Jahre später, wo dieser Teil der Welt von der militärischen Macht Amerikas/Israels beherrscht wird, gibt es diesen Frieden nicht. Hinter der Verheißung Jesu muss also mehr stecken. Du willst dein Licht des Friedens in uns leuchten lassen. Herr, erbarme dich. Tagesgebet Lesung Baruch 3, 9.13-14: Höre, Israel, die Gebote des Lebens; merkt auf, um Einsicht zu erlangen! Wärest du auf Gottes Weg gegangen, du wohntest in Frieden für immer. Nun lerne, wo die Einsicht ist, wo Kraft und wo Klugheit, dann erkennst du zugleich, wo langes Leben und Lebensglück, wo Licht für die Augen und Frieden zu finden sind! Antwortgesang Schweige und höre, GL 433,2 4 In diesem Land Palästina und Israel sind wir Zeugen einer Haltung, die es den Menschen erlaubt, ihren Glauben trotz der 41 Jahre währenden Unterdrückung zu bewahren: Sie üben sich in „sumoud“, im Ausharren. Und dieses Ausharren ist ein Ausdruck von Frieden. Er begegnet uns, wenn ein Kind an einem Kontrollpunkt im Dreck spielt und den Soldaten mit dem Gewehr nicht bemerkt, weil es die Liebe in den Augen seiner Mutter sieht. Er begegnet uns, wenn Familien fröhliche Hochzeiten feiern, obwohl viele Gäste das Fest frühzeitig verlassen müssen, weil ihre Ausgangserlaubnis abgelaufen ist, und andere vermisst werden, weil sie erst gar keine bekommen haben. Er begegnet uns, wenn die Gläubigen sich in unseren Kirchen versammeln, um zu beten, auch wenn ihre Zahl abnimmt, weil viele Christen das besetzte Land verlassen. Unser Glaube wird durch das Zeugnis unserer Mitmenschen gestärkt und wir versuchen, uns dieses „sumoud“, dieses Ausharren, in einem Land vorzustellen, das vom Würgegriff der Unterdrückung befreit wäre. Wäre dies der Friede, von dem Jesus spricht? In der Schrift verbindet Jesus die Zusage des Friedens mit der Aufforderung „Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“. Wir wissen aus Erfahrung, dass Furcht und Angst dem Frieden im Wege stehen – dem „inneren“ Frieden (Frieden mit Gott oder uns selbst) wie dem „äußeren“ Frieden (Frieden, der in Beziehung mit anderen und mit der Welt gelebt wird). Aber unsere Welten, die innere wie die äußere, sind voller Angst. Ja, wir können sogar sagen, dass die Entscheidungen, die heute in unserer Welt getroffen werden, von der Angst diktiert sind. Wie aber können wir uns von diesem vorherrschenden Klima der Angst befreien, um den Frieden zu erfahren, den Jesus uns schenkt? Adventshilfe 2017 Der katholische Theologe Thomas Merton sagte einmal: „Wo es eine tiefe, einfache, allumfassende Liebe zum Menschen und zur geschaffenen Welt belebter und unbelebter Dinge gibt, da gibt es auch Achtung für das Leben, die Freiheit, die Wahrheit und die Gerechtigkeit und da wird auch Gott in Demut geliebt werden ... Solange wir meinen, unseren Mitmenschen vor allem misstrauen, sie fürchten, hassen und zerstören zu müssen, kann es keinen Frieden auf Erden geben.“ Dieser Frieden, den Jesus uns schenkt, mag nicht immer unserer überkommenen Vorstellung von Frieden entsprechen. Er impliziert, dass soziale Strukturen aufgebrochen werden und dass der Frieden um der Gerechtigkeit willen gestört wird, damit Christen auf den Weg zu rechten Beziehungen miteinander und mit Gott gebracht werden. Wir sehen diesen Frieden, der uns nach Gerechtigkeit streben lässt, hier in Palästina und Israel. Er begegnet uns in den jungen Menschen in Bi’lin, die seit drei Jahren jeden Freitag gewaltlos gegen die quer durch ihr Land verlaufende Mauer demonstrieren. Er begegnet uns in den palästinensischen politischen Gefangenen, die für ihr Grundrecht auf ein faires Gerichtsverfahren in den Hungerstreik treten. Er begegnet uns in den jungen und alten Palästinensern und Palästinenserinnen, die sich täglich an den israelischen Kontrollpunkten mit der Staatsmacht konfrontiert sehen, wenn sie auf ihrem Grundrecht bestehen, ihre Familien und Freunde besuchen und zur Arbeit gehen zu können. Dieser Friede ist für die Außenwelt manchmal schwer zu verstehen. Menschen, die auf ihren völkerrechtlich garantierten Rechten bestehen, werden häufig als Hindernisse für den Frieden hingestellt und nicht als wesentlicher Teil des Weges gesehen, der zu Frieden in Gerechtigkeit führt. Als Christen und Christinnen machen wir uns auf diesen Weg des Friedens aus der tiefen Überzeugung heraus, dass wir Gottes geliebte Kinder sind, dass wir als Menschen dazu aufgerufen sind, andere Menschen zu lieben und ihnen zu dienen. Um Frieden mit Gerechtigkeit zu finden, müssen wir die Welt mit Augen anschauen, die nach dem radikalen Frieden Jesu Ausschau halten – nicht nach dem einfachen Frieden, der Abwesenheit von Konflikt ist. In diesem Bewusstsein können wir lernen, Frieden zu schließen mit den Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung wie auch in aller Welt, und so zu wahren Werkzeugen des Friedens Gottes werden. Quelle: Stell dir vor, Frieden. Bibelmeditationen und Gottesdienstmaterial für die Adventszeit. Hrsg. vom ökumenischen Rat der Kirchen in der Schweiz, Creative-Commons-Lizens. Foto: Paul Kubalek, ORF Oberösterreich Peace Light from Bethlehem, presented on 10 Dec 2016 during a ceremony held by the Austrian Guides and Scouts association PPÖ with guests from all over Europe 5 kfd-Diözesanverband Münster e. V. Fürbitten „Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn du allein, Gott, hilfst mir, dass ich sicher wohne.“ (Psalm 4,6) Wenn alle Menschen mit diesem Satz im Herzen schlafen gehen könnten, dann wäre Frieden auf der Erde. Davon träumen wir und darum bitten wir dich, Gott für alle Kinder auf der Welt, die vor Hunger nicht einschlafen können. Hilf, dass sie satt werden, damit sie nicht lernen, ihren leeren Bauch mit Wut und Hass zu füllen. Mach uns wach für die Zusammenhänge, die Hungersnot bewirken, lass uns aufstehen und kreativ werden, dass wir sinnvoller umgehen mit Geldern und Gütern. Wir bitten gemeinsam: Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt. Wir beten für die Jugendlichen, die sich fürchten vor der Nacht, weil Alpträume von erlittener Gewalt sie überfallen, als wären sie real, für die jungen Frauen, die durch sexuelle Gewalt, und die jungen Männer, die durch Kriegserlebnisse traumatisiert sind. Lass sie Menschen finden, denen sie sich anvertrauen und das Unaussprechliche aussprechen mögen, Menschen, die das auch aushalten können. Schenke ihnen die Ahnung von einem sicheren Ort im Innern, zu dem sie zu jeder Zeit Zuflucht nehmen können. Wir bitten gemeinsam: Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt. Wir denken an die Menschen, die in Arbeit und Sorgen versinken, die in schlaflosen Nächten wühlen, weil unerledigte Dinge über ihnen zusammenschlagen wie meterhohe Wellen und alles noch viel schlimmer erscheint als am Tag. Hilf ihnen zu ordnen, was wichtig ist und was nicht, und loszulassen. Sende in ihre Träume das Wissen um Selbstbestimmung, dass sie Macht gewinnen über ihre Zeit und ihre Aufgaben. Lass sie spüren, dass sie von unschätzbarem Wert sind jenseits dessen, was sie leisten, und darin Ruhe finden. Wir bitten gemeinsam: Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt. Wir vertrauen dir die Menschen an, die in der Nacht weinen vor Sehnsucht nach vermissten Menschen oder verlorener Heimat, über eine zerbrochene Liebe, vor Schmerzen oder weil sie sterben müssen. Lass sie spüren, dass du ihnen so nah bist wie das Kissen, das ihre Tränen aufnimmt. Tröste sie mit der Vision, dass aus ihren Tränen in der Seele ein Regenbogen aufgehen kann. Wir bitten gemeinsam: Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt. 6 Wir bitten für die Menschen, die sich der Unsicherheit des Meeres anvertrauen, Seeleute in Seenot, Menschen, auf Flüchtlingsschiffen zusammengepfercht. Behüte ihre Wege. Lass sie spüren, dass du mitgehst in jede Fremde, und lass sie Momente von Vertrautem finden. Wir bitten gemeinsam: Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt. Gott, wir sehen die Not und legen dir heute besonders ans Herz .... (Raum für aktuelle Ereignisse) Guter Gott, manchmal ist es so, als wäre der Traum schon wahr: Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn du allein Gott, hilfst mir, dass ich sicher wohne. Für solche Nächte danken wir dir und bitten darum, dass dieser Traum für alle Menschen auf dieser Erde wahr wird. Bittgottesdienst für den Frieden in der Welt 2002 Adventshilfe 2017 Kommunionfeier Segen • Gabenbereitung: Wenn das Brot, das wir teilen GL 470, 1. und 2. Strophe Geht hin in die Welt, in Abend und Morgen. • Gabengebet Gott, Schöpfer des Lichtes, • Präfation segne Euch und alle Menschen • Sanktus: Sanctus, sanctus, sanctus Dominus oder Heilig bist du, großer Gott GL 198 und alles, was den Hauch des Lebens in sich trägt. • Hochgebet • Vater unser • Friedensgruß sei du der Morgenstern, der über Australien wacht; • Agnus Dei/ Lied zum Friedensgruß: Tochter Zion (GL 228, 1 + 3) die Morgensonne, die über Asien aufgeht; • Kommunion die Sonne der Gerechtigkeit, die für Afrika neuen Segen bringt; Meditation I O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, II dass ich Liebe übe, wo man sich hasst, I dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt, II dass ich verbinde, da wo Streit ist, I dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum herrscht, II dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel drückt, I dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält, II dass ich ein Licht anzünde, wo Finsternis regiert, I dass ich Freude bringe, wo Kummer wohnt. Gott segne Euch im Lauf der aufgehenden Sonne rund um die Erde; die Morgenröte, die über Europa erstrahlt; das Sonnenlicht, das sich über die Weiten Süd- und Nordamerikas verschenkt. Gott segne Euch und behüte Euch. Gott sorge für Euch. Gott bewahre Euch und erfülle Euer Leben mit Liebe. Amen. Aus dem Christus-Pavillon (EXPO) II Ach Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste, I nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe, II nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. I Denn wer hingibt, der empfängt, Schlusslied „Im Frieden dein“ (GL 216) oder „Komm, Herr, segne uns“ (GL 451) II wer sich selbst vergisst, der findet, I wer verzeiht, dem wird verziehen, II und wer da stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. I + II Amen. Franziskus von Assisi zugeschrieben, entstanden unter französischen Franziskanern, veröffentlicht in „Souvenir Normand“ um 1913. Schlussgebet 7 kfd-Diözesanverband Münster e. V. Idee für eine Adventsfeier „Nur ein kleines Licht …“ Impuls zum Einstieg Friede auf Erden von Adalbert Hauser Wie jedes Jahr und jeden Tag sah Jesus um die gleiche Zeit in seinen Terminkalender. „Aha“, murmelte er, „die Erde ist heute also wieder einmal an der Reihe“. Er befahl sogleich den Engel Bartholomäus zu sich. Alle danken Dir für Deine Güte, die Sünder sitzen in den Beichtstühlen und bereuen. Ich habe gesehen, wie sich die Menschen beschenken. Die Eltern ihre Kinder, die Kinder ihre Eltern. Die Staatsmänner übermitteln überall hin ihre Grüße und auch sie erwähnen Dich und gedenken Deiner.“ „Brav, brav, Bartholomäus“, lobte Jesus beifällig dessen Bericht und hakte die Erde in seinem Terminkalender mit goldenem Stift ab. Es waren nur goldene Haken hinter allen diesen notierten Welten, zu denen er seine Engel sandte. Überall war alles in seinem Sinne in Ordnung. „Bartholomäus“, befahl er, „sieh auf der Erde nach, ob die Menschen dort in meinem Sinne leben und arbeiten. Stelle fest, ob sie Frieden halten und sich verstehen. Prüfe, ob sie sich geben und nicht nur fordern und nehmen. Na, du kennst dich ja aus, beeile dich und berichte mir dann.“ Der Engel Bartholomäus begab sich also auf die Erde und beobachtete die Menschen. Er spazierte mit ihnen durch die Städte, sah ihre glücklichen Gesichter und hörte, wie sich die Menschen gegenseitig die nettesten Dinge wünschten. Später dann schaute er durch so manches Wohnzimmerfenster. Fleißig notierte der Engel alles. Gedankenvoll blickte er sich um. „Ja“, dachte er, „Jesus hat wirklich alles gut durchdacht. Sein Leben und Wirken hier auf der Erde hat Früchte getragen. Die Menschen sind friedlich, fröhlich, unbekümmert und zufrieden.“ Also kehrte er mit diesen guten Nachrichten zurück und berichtete sogleich. „Herr, es ist wundervoll, genau so, wie Du es Dir gewünscht hast. Ich habe die Menschen beobachtet. Sie leben in Deinem Sinne. Tagsüber gehen Sie ihrer Arbeit nach, sind fröhlich und zufrieden. Jeder hat für jeden ein nettes Wort. Sie sind gutgelaunt, lachen von Herzen und sind sehr hilfsbereit. Abends gehen sie in die Kirche, beten Dich an und lobpreisen Dein Werk. 8 Auf der Erde war inzwischen der Heilige Abend vorbei. Die Rundfunkstationen verkündeten die Beendigung der Waffenstillstände, die Kinder zerbrachen ihr neues Spielzeug, die Eltern stritten wie gewohnt, die Staatsmänner drohten und alle Menschen waren wieder misslaunig. Jesus sendet die Engel immer nur an seinen Geburtstagen auf seine Welten. Wie sollte er also jemals erfahren, wie es auf unserer Welt wirklich zugeht? www.weihnachtsstadt.de/geschichten/besinnliches/frieden-auf-erden.html, 23.08.2017, 13 Uhr Adventshilfe 2017 Austausch über die Geschichte Dialog von zwei Frauen Je nach Größe der Gruppe und Platz kann dieser Austausch in Kleingruppen, Tischgruppen oder auch in der gesamten Runde erfolgen. Erste Frau: Ich dachte, das ist eine Adventsfeier hier … Impulsfragen für den Austausch: • Habe ich in der Beschreibung der Menschen in der Geschichte Weihnachten wiedererkannt? • Was ist für mich der Kern des Weihnachtsfestes? • Wo und wie wirkt die Botschaft von Weihnachten über die Festtage hinaus in meinem Leben? Zweite Frau: Ja sicher. Ist es doch auch. Oder was meinst du? Erste Frau: Na ich denke, dieser Text da, das ist doch Weihnachten – und sagt unser Pfarrer nicht immer, dass Advent noch nicht Weihnachten ist – und dass Advent auch heißt, warten zu können. Zweite Frau: Das stimmt. Aber wir bereiten uns im Advent doch auf Weihnachten vor, da müssen wir doch auch darüber nachdenken, worauf wir uns vorbereiten und was Weihnachten eigentlich bedeutet. Lied Tochter Zion GL 228 Kaffeetrinken Bibeltext (Lk 2, 8-14) In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, den Menschen seines Wohlgefallens. Lied Erste Frau: Das wissen wir doch: Jesus wird geboren. Die Weihnachtsgeschichte kennen wir schließlich alle. Maria ist schwanger, sie reist mit Josef nach Bethlehem und weil es keinen Platz in der Herberge gibt, wird Jesus in einem Stall geboren. Zweite Frau: Die Geschichte kenne ich auch – aber so, wie du sie erzählst, wird doch gar nicht klar, warum Jesus so eine Bedeutung hat. Erste Frau: Weil er Gottes Sohn ist natürlich. Zweite Frau: Natürlich - sagst du so einfach. Ich finde es manchmal ganz schön schwer, mir vorzustellen, was das denn genau bedeutet: Gottes Sohn. Erste Frau: Ach das sind so Fragen, die sind für uns doch zu hoch. Er hat halt was mit Gott zu tun – das ist das Wichtige. Komm du Heiland aller Welt (1., 4. u. 5. Strophe) GL 227 9 kfd-Diözesanverband Münster e. V. Zweite Frau: Ich bin da schon etwas neugieriger und will wenigstens versuchen, etwas davon zu begreifen. Und da hilft mir der Text, den wir gehört haben, schon weiter. Erste Frau: Und wieso? Zweite Frau: Das ist doch der Text, mit dem die Engel den Hirten die Geburt Jesu verkünden. Darin müssen sie doch auch etwas über Jesus sagen, damit die Hirten verstehen, was es mit Jesus auf sich hat. Erste Frau: Und was sagen sie? Zweite Frau: Sie verkünden zunächst die Geburt des Messias – also des erwarteten Boten Gottes, der Israel retten wird. Aber wichtiger als das, was sie sagen, ist für mich das, was geschieht – denn daran kann man die Bedeutung Jesu erkennen. Du meinst also, in Jesus können wir Menschen Gott finden. Zweite Frau: Ja das meine ich. Jesus ist viel mehr als ein kleines Kind in der Krippe, mit dessen Geburt sich eine romantische Geschichte verbindet. Das wird auch besonders deutlich in dem letzten Satz, finde ich. „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, den Menschen seines Wohlgefallens.“ Erste Frau: Ich finde ja, das ist ein schwieriger Satz – was soll das denn heißen: Friede den Menschen seines Wohlgefallens – sucht sich Gott Leute aus, die ihm besonders gut gefallen und denen schenkt er Frieden. Und muss ich irgendetwas besonderes tun, damit ich vielleicht auch zu diesen Menschen gehöre? Erste Frau: So wie du das schilderst, bekomme ich ja fast eine Gänsehaut. Ich habe das immer nur als eine schöne Geschichte gehört. 10 Erste Frau: Das ist ein interessanter Gedanke. Und was heißt das dann für den Advent? Zweite Frau: Advent heißt dann für mich, darüber nachzudenken, wie ich in meinem Leben daran mitwirken kann, die Welt gerechter und friedlicher zu machen – und das auch über Weihnachten hinaus, damit das Licht von Weihnachten immer heller in der Welt wird. Lied: Erste Frau: Ach und wie? Zweite Frau: Es erscheinen doch die Engel, die – so heißt es ja im Text von der Herrlichkeit Gottes umstrahlt sind. Ich denke dabei zwar nicht daran, dass so eine ganz Schar Engel am Himmel umhergeflattert ist. Aber diese Beschreibung ist für mich ein Bild, dass etwas ganz Außergewöhnliches bei den Hirten passiert ist. Sie haben eine ganz besondere Erfahrung mit Gott gemacht, durch die sie gespürt haben, dass dieses Kind etwas Besonderes ist. Mit der Geburt von Jesus erfahren Menschen die Größe und Herrlichkeit Gottes. men. Die auf Gott vertrauen, ihm die Ehre geben und sich bemühen, seine Liebe weiterzuschenken. Darin können wir dann auch Frieden finden und selber auch friedfertig sein. Und so stelle ich mir einen Anfang für Frieden in der ganzen Welt vor. Als ob mit Jesus ein kleines Licht in die Welt gekommen ist, das wir weitergeben können, wenn wir auf seine Botschaft vertrauen und ihm glauben. Kündet allen in der Not GL 221 Zweite Frau: Ich gebe zu, dass ich die Stelle auch schwierig finde. Das Gott sich einfach einige Menschen heraussucht, das glaube ich nicht und auch nicht, dass wir uns besonders anstrengen müssen, also irgendwie Musterchristinnen sein müssen, um Gottes Wohlgefallen zu erregen. Ich verstehe das so, dass damit diejenigen gemeint sind, die das Angebot von Gottes Liebe anneh- Adventshilfe 2017 Aktion Friedenslicht Wir basteln Friedenslichter ... als Symbol für das Licht, das wir in der Welt leuchten lassen. Aktion Das Basteln dauert nicht lange. Sollten Sie nicht viel Zeit haben, können sie die Friedenslichter auch vorher basteln und an die Frauen verteilen. Material - Teelichter - Tonpapier - doppelseitiges, etwas breiteres Klebeband Anleitung Aus dem Tonpapier schneiden Sie einen Streifen, der so breit ist, wie die Höhe des Teelichtes. Die Länge des Streifens sollte etwas mehr als den doppelten Umfang des Teelichtes betragen (ca. 20 cm). Auf die Seite des Teelichtes kleben sie nun ein Stück des doppelseitigen Klebebandes. Den Tonpapierstreifen setzen sie etwa in der Mitte des Klebebandes an. Nun wickeln sie ihn stramm um das Teelicht herum und kleben ihn auf dem freien Stück Klebeband fest. Das überstehende Ende des Tonpapierstreifens kann nun mit einem Friedenswunsch beschriftet werden. Z. B. mit „Der Friede sei mit dir“ oder „Ich wünsche dir Frieden“ oder „Friede der Welt“ oder ähnlich beschriftet werden. Wenn alle fertig sind, werden die Frauen eingeladen, dieses Licht weiterzuschenken. Dies kann in der Gruppe geschehen, indem jede Frau einer anderen Frau das Licht schenkt. Diese Aktion wird mit den Worten eingeleitet: „Wir wollen uns nun gegenseitig den Frieden weiterschenken und uns mit den Lichtern daran erinnern, dass wir untereinander Frieden halten wollen. Jede Frau kann nun mit ihrem Licht ihren Friedenswunsch weiterschenken an eine andere Frau.“ Hinweis: Das funktioniert nur, wenn Sie darauf achten, dass jede Frau nur ein Licht geschenkt bekommt, sonst bekommt am Ende eine Frau kein Licht. Eine andere Möglichkeit ist, aus der Gruppe heraus, den Wunsch nach Frieden in die Welt zu tragen. Dazu laden sie die Frauen ein, ihr Licht in den nächsten Tagen jemandem zu schenken, dem sie den Frieden wünschen. Das kann jemand sein, der krank ist, jemand, mit dem sich gestritten hat, jemand, der gerade viel Stress hat – oder jemand, dem man aus anderen Gründen den Frieden Gottes zusagen möchte. 11 kfd-Diözesanverband Münster e. V. Meditation zum Verteilen des Friedenslichts Es ist ein kleines Licht, unscheinbar und fällt nicht auf. Ein Windhauch nur und schon ist es aus und vorbei. Ich kann es ausblasen, zerdrücken, mit dem Fuß drauftreten, nicht zur Kenntnis nehmen, den Kopf schütteln: Sentimentales Gesäusel … Aber ich kann mich dem kleinen Licht auch stellen, mich ihm aussetzen und an Weihnachten singen: „Mit seinem hellen Scheine vertreibt´s die Finsternis …“ Ist es nicht wirklich so? 1989 waren es die Beter in Deutschland, die mit ihren Gebeten, Andachten, ihren Aktionen und Kerzen eine friedliche Revolution begannen, die Mauer zum Einsturz brachten und die Mächtigen vom Thron stießen. Den Bläser kann ich nicht vergessen, der auf der Berliner Mauer den Choral anstimmte: „Nun danket alle Gott …“ Das Licht ist machtlos, aber nicht wirkungslos. Jesus, sein Licht, geht durch die Zeit. Es brennt heute noch. Lassen wir uns nicht beunruhigen, es könnte verlöschen. Wir sicher, wir sind sterbliche Menschen, aber nicht das Licht von Betlehem. Es bleibt und will uns allen heimleuchten und nach Hause bringen. Wo sind die Mächtigen dieser Erde von Herodes bis Hitler? 12 Blut und Tränen haben sie gebracht, kein Licht, nur Dunkelheit und Schrecken. Übrig geblieben sind nur Asche und Ruinen. Das schwache Betlehemlicht aber hat sie alle überdauert. Wenn es dieses Licht, wenn es Weihnachten nicht gäbe? Was würde uns fehlen? Denken Sie diesen Gedanken einmal zu Ende. Eine Welt, hell erleuchtet, aber ohne Licht und Wärme. Eine gnadenlose Welt, in der alles berechenbar wird. Sind wir nicht nahe dran, das Fest der Liebe zu verlieren? Aber wir feiern ja Weihnachten. Unser Einsatz ist immens. Es ist Licht für mich und für andere. Tragen wir es zu den Kranken. Zu den Erschöpften. Überall wo es dunkel ist. Lassen wir es aufleuchten und zum Zeichen werden gegen Gewalt und dümmlichen Fremdenhass in unserem Land. Wir brauchen dieses Licht. Jesus, den als Mensch geborenen Gott, das Kind in der Krippe und den Mann am Kreuz. Komm, Jesus, Licht der Welt, komm und mach´ unser Dunkel hell! www.friedenslicht.de/materialien/arbeitshilfen/ meditation-zum-verteilen-des-friedenslichts Segen Manchmal denk´ ich über Verzicht nach, und dass wir so etwas bräuchten, was die Kirche früher Askese nannte, um frei zu werden vom Lärm und Getöse und das Einfach und Stille hinter der Verpackung zu entdecken, eben das Licht, Jesus, Menschensohn, Jesus, Licht der Welt. Gott du quelle des lebens du atem unserer sehnsucht du urgrund allen seins segne uns mit dem licht deiner gegenwart das unsere fragen durchglüht und unseren ängsten standhält. segne uns damit wir ein segen sind und mit zärtlichen Händen und einem hörenden herzen mit offenen augen und mutigen Schritten dem frieden den weg bereiten segne uns dass wir einander segnen und stärken und hoffen lehren wider alle hoffnung weil du unserem hoffen flügel schenkst. Gott hat es in unsere Dunkelheit gebracht. Katja Süß, in: M. Schmeisser, Gesegneter Weg 1997, Seite 79 Viele werden kommen und ich freu´ mich über jeden einzelnen. Was soll ich nur sagen, wenn die Schaufenster und Dekorationen, die Werbespots und Kataloge so gewaltig predigen? Wenn die Fälschungen so laut sind und das Original so leise? Er steht dazu, zu seinem Licht. Und es wird sich ausbreiten, wenn wir in diesen Tagen unsere leeren Akkus wieder auffüllen, unsere inneren, geistlichen Batterien, und dieses Licht dann weitergeben. Daheim. In der Familie. In der Schule. Am Arbeitsplatz. In unseren Kirchen und Gemeinden. Lied Macht hoch die Tür (1., 4. und 5. Strophe) GL 218 Adventshilfe 2017 Bibeltexte zum Frieden 1 Petrus 3,8-12 Und noch etwas möchte ich euch sagen: Haltet fest zusammen! Nehmt Anteil am Leben des anderen, und liebt einander wie Geschwister! Geht barmherzig miteinander um, und seid nicht überheblich. Vergeltet nicht Böses mit Bösem, bleibt freundlich, auch wenn man euch beleidigt, und bittet Gott um seinen Segen für den anderen. Denn ihr wisst ja, dass Gott auch euch dazu berufen hat, seinen Segen zu empfangen. Es heißt doch in der Heiligen Schrift: „Wer sich am Leben freuen und gute Tage erleben will, der achte auf das, was er sagt. Keine Lüge, kein gemeines Wort soll über seine Lippen kommen. Vom Bösen soll er sich abwenden und das Gute tun. Er setze sich unermüdlich und mit ganzer Kraft für den Frieden ein. Denn Gott sieht mit Freude auf solche Menschen und wird ihre Gebete erhören. Wer aber Böses tut, wird Gottes Zorn zu spüren bekommen. Jer 33, 14-16 Siehe, Tage kommen – Spruch des HERRN -, da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und Juda gesprochen habe. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen. Er wird Recht und Gerechtigkeit wirken im Land. In jenen Tagen wird Juda gerettet werden, Jerusalem kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: der HERR ist unsere Gerechtigkeit. Eine Kerze für den Frieden Eine Kerze für den Frieden, die wir brauchen, weil der Streit nicht ruht. Für den Tag voll Traurigkeiten eine Kerze für den Mut. Eine Kerze für die Hoffnung gegen Angst und Herzensnot, wenn Verzagtsein unsren Glauben heimlich zu erschüttern droht. Eine Kerze, die noch bliebe als die wichtigste der Welt, eine Kerze für die Liebe, voller Demut aufgestellt, Ein moderner Psalm Ich stehe unter Gottes Schutz Er lässt mich nicht ins Leere laufen Und macht aus mir keinen Kriegsknecht Sondern so wie ich bin bin ich sein Mensch Ich suche den Frieden und will mich nicht ausruhen Auch mit denen, die noch unter Waffen stehen Anzuzünden die Erde, die nicht hohl ist, sondern Gottes Herz. Ich stehe unter Gottes Schutz Ich bin sein Fleisch und Blut Und meine Tage sind von ihm gezählt ER lehrt mich, den zu umarmen dessen Tage ebenfalls gezählt sind Und alle in die Arme zu nehmen Weil wir die Trauer und die Freude teilen wollen Dass beide wie Leib und Seele zusammen sind. Ich stehe unter Gottes Schutz Ich weiß das seit geraumer Zeit Er nahm den Gram und das Bittere aus meinem Wesen Und machte mich fröhlich Und ich will hingehen Alle anzustecken mit Freude und Freundlichkeit Auf dass die Erde Heimat wird für alle Welt: Durch seinen Frieden und unseren Glauben Schalom in Dorf und Stadt. Hanns Dieter Hüsch, aus: Psalmen für Alletage. tvd-Verlag Düsseldorf, 3/1997 dass ihr Leuchten den Verirrten für den Rückweg ja nicht fehlt, weil am Ende nur die Liebe für den Menschen wirklich zählt. Elli Michler 13 kfd-Diözesanverband Münster e. V. Foto: picture-alliance/ Mary Evans Pi/Mary Evans Picture Library/picture alliance Geschichten zum Thema Frieden Tipp: Der Film „Merry Christmas“ mit Daniel Brühl von 2005 ist ein Antikriegsfilm über Verbrüderungen im ersten Weltkrieg zu Weihnachten 1914. Der 115 Minuten lange Film kann gut an einem kfd-Nachmittag gezeigt werden. Im Handel erhältlich. Weihnachtsfrieden 1914 Ein „unautorisierter Waffenstillstand” Am 24. Dezember 1914 lassen etwa 100.000 Soldaten der West- und Ostfront ihre Waffen in einem unautorisierten Waffenstillstand ruhen. Dieser „Weihnachtsfrieden” dauert einige Tage. Er ist vor allem für die deutsch-britische Front in Flandern belegt, weil britische Zeitungen darüber berichteten. Auf allen Seiten zogen die Soldaten im September 1914 jubelnd in den Krieg, in der festen Überzeugung, Weihnachten wieder zu Hause sein zu können. Dies hatte sich als Illusion erwiesen, ein Ende der Kämpfe war nicht in Sicht. Um die angeschlagene Moral ihrer Truppen zu heben, versorgen insbesondere Großbritannien und Deutschland ihre Truppen großzügig mit Weihnachtsgaben. In dieser Situation erinnern sich die Soldaten der Friedensbotschaft des Weihnachtsfestes. Sie wollen in Ruhe ihre Geschenke genießen und Weihnachten feiern. Am „Heiligen Abend” schweigen die Waffen. Am nächsten Morgen kommt es dann zur Verbrüderung. Vorsichtig werden erste Kontakte geknüpft, Geschenke ausgetauscht. Auch gemeinsame Fotos werden gemacht. Man birgt die Toten aus dem Niemandsland. Es findet sogar ein Fußballspiel zwischen Deutschen und Briten statt. Die Soldaten wissen, dass Verbrüderung auf freiem Feld von Kriegsgerichten als Verrat bewertet werden kann und ihnen hohe Strafen drohen. Doch viele Front-Offiziere, deren Situation sich nicht wesentlich von der ihrer Mannschaften unterscheidet, drücken beide Augen zu. Für die Oberbefehlshaber dagegen ist die Verbrüderung an der Front ein Albtraum. Sie drohen mit hohen Strafen, um die Männer zum Weiterkämpfen zu bringen. Zum Jahreswechsel ist der Weihnachtsfriede fast überall beendet. Als 1915 wieder Weihnachten naht, sind die Soldaten auf beiden Seiten der Front endgültig desillusioniert. Deutsche und alliierte Befehlshaber befürchten, dass die Truppe zu Weihnachten wieder ihre Waffen niederlegen könnte und drohen harte Strafen an. Jeder der sich auf die Seite des Feindes begibt, soll sofort erschossen werden. So ist der Weihnachtstag 1915 und auch in den folgenden Jahren ein Quelle: h/pd Humanistischer Pressedienst Kriegstag wie jeder andere. 14 Adventshilfe 2017 Die überlieferte Fabel von der Schneeflocke „Sag mir, was wiegt eine Schneeflocke“ fragte die Tannenmeise die Wildtaube. „Nicht mehr als ein Nichts“, gab sie zur Antwort. „Dann muß ich Dir eine wunderbare Geschichte erzählen“, sagte die Meise. „Ich saß auf dem Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing; nicht etwa heftig im Sturmgebraus, nein, wie im Traum, lautlos und ohne Schwere. Da nichts Besseres zu tun war, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und darauf hängenblieben. Genau dreimillionensiebenhunderteinundvierzigtausendneunhundertzweiundfünfzig waren es. Und als die dreimillionensiebenhunderteinundvierzigtausendneunhundertdreiundfünfzigste Flocke niederfiel, nicht mehr als ein Nichts, brach der Ast ab.“ Damit flog die Meise davon. Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Spezialistin in dieser Frage, sagte zu sich nach kurzem Nachdenken: „Vielleicht fehlt nur eines einzelnen Menschen Stimme zum Frieden der Welt.“ Abermals eine Weile später klopfte es von neuem an die Tür. Doch als die Alte öffnete - wer stand da, wenn nicht schon wieder ein zerlumpter und hungriger Bettler, der sie inständig um ein wenig Brot und um ein Dach über dem Kopf für die Nacht bat. »Ach, lass mich in Ruhe! Ich warte auf den lieben Gott! Ich kann dich nicht bei mir aufnehmen!« Und der Bettler musste weiterwandern, und die Alte fing aufs neue an zu warten. Die Zeit ging hin, Stunde um Stunde. Es ging schon auf den Abend zu, und immer noch war der liebe Gott nicht zu sehen. Die Alte wurde immer bekümmerter. Wo mochte der liebe Gott geblieben sein? Zu guter Letzt musste sie betrübt zu Bett gehen. Bald schlief sie ein. Im Traum aber erschien ihr der liebe Gott. Er sprach zu ihr: »Dreimal habe ich dich aufgesucht und dreimal hast du mich hinausgewiesen!« Von diesem Tage an nehmen jene, die von dieser Geschichte erfahren haben, alle auf, die zu ihnen kommen. Denn wie wollen sie wissen, wer es ist, der zu ihnen kommt? Wer wollte denn gern den lieben Gott von sich karl-leisner-jugend.de weisen? Die Alte, die auf Gott wartete Es war einmal eine alte Frau, der hatte der liebe Gott versprochen, sie heute zu besuchen. Darauf war sie nun natürlich nicht wenig stolz. Sie scheuerte und putzte, buk und tischte auf. Und dann fing sie an, auf den lieben Gott zu warten. Auf einmal klopfte es an die Tür. Geschwind öffnete die Alte, aber als sie sah, dass draußen nur ein armer Bettler stand, sagte sie: »Nein, in Gottes Namen, geh heute deiner Wege! Ich warte eben gerade auf den lieben Gott, ich kann dich nicht aufnehmen!« Und damit ließ sie den Bettler gehen und warf die Tür hinter ihm zu. Nach einer Weile klopfte es von neuem. Die Alte öffnete diesmal noch geschwinder als beim ersten Mal. Aber wen sah sie draußen stehen? Nur einen armen alten Mann. »Ich warte heute auf den lieben Gott. Wahrhaftig, ich kann mich nicht um dich kümmern!« Sprach‘s und machte dem Alten die Tür vor der Nase zu. Weihnachten ist kein Zeitpunkt und keine Jahreszeit, sondern eine Gefühlslage. Frieden und Wohlwollen in seinem Herzen zu halten, freigiebig mit Barmherzigkeit zu sein, das heißt, den wahren Geist von Weihnachten in sich zu tragen. Calvin Coolidge 15 Advent Friede A Jeder hat‘s gehabt, Keiner hat‘s geschätzt, Jeden hat der süße Quell gelabt, O wie klingt der Name Friede jetzt! Klingt so fern und zag, Klingt so tränenschwer, Keiner weiß und kennt den Tag, Jeder sehnt ihn voll Verlangen her. Sei willkommen einst, Erste Friedensnacht, Milder Stern, wenn endlich du erscheinst Überm Feuerdampf der letzten Schlacht. Dir entgegen blickt Jede Nacht mein Traum, Ungeduldig rege Hoffnung pflückt Ahnend schon die goldne Frucht vom Baum. Sei willkommen einst, Wenn aus Blut und Not Du am Erdenhimmel uns erscheinst, Unsrer schönern Zukunft Morgenrot! - annehmen, auch den, der dir nicht passt D - da sein für einander V - vertrauen, dass alles gut wird E - entdecken, was wichtig ist N - neu beginnen, auch wenn du gestern gescheitert bist T - tragen helfen, denen, die deine Hilfe brauchen Hermann Hesse Impressum Konzeption: Ute Albrecht, Gaby Reimann, Jutta Lutterbey (kfd-Leitungsteam) Layout: Andrea Niemann Auflage: 1.000 Fotos: Pixabay.de