Richtiges Trinken beim Sport Ein Sportgetränk sollte den durch Schwitzen entstandenen Flüssigkeitsverlust ausgleichen, die mit dem Schweiß verloren gegangenen Mineralstoffe und Spurenelemente ersetzen, eine gute Bioverfügbarkeit haben, indem es zuckerfrei bzw. -arm und hypoton oder isoton ist sowie gut und erfrischend schmecken. Training & Wettkampf Voraussetzung für jede sportliche Aktivität ist eine ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz zu Beginn. Unmittelbar vor dem Training oder Wettkampf sollten Sportler 0,3-0,5 l trinken. Je mehr der Magen mit Flüssigkeit gefüllt ist, desto schneller gelangt die Flüssigkeit in den Dünndarm (Volumeneffekt). Bei 60 minütigem Training reicht es aus, auftretende Schweißverluste nach Beendigung der sportlichen Aktivität auszugleichen. Sportliche Aktivitäten von einer Dauer über 60 Minuten hinaus erfordern bereits während der Belastung einen Flüssigkeitsausgleich, um die Konzentration, körperliche Leistungsfähigkeit und Koordination zu erhalten und Kreislaufversagen zu vermeiden. Regeln zum Trinkverhalten für Sportler - Trinkplan am Vortag des Wettkampfes ausreichend trinken 5-30 Minuten vor TrainingsVor dem /Wettkampfsbeginn 0,3-0,5 l Wettkampf trinken Während des Wettkampfes Nach dem Wettkampf bei < 30 Minuten Belastung: Flüssigkeitsverluste unmittelbar danach ausgleichen intensive Belastung (z. B. Marathonlauf) ca. 1 l/h ideal: 0,2-0,25 l/15 Minuten Zur Regeneration des Flüssigkeits-, Mineralstoff- und Kohlenhydratverluste: Mineralwasserschorlen Info: Trainingszustand und Belastungsintensität beeinflussen die Schweißproduktion. Untrainierte können etwa 0,8 l Schweiß pro Stunde produzieren, Trainierte dagegen 2–3 l pro Stunde bei intensive Belastung (z. B. Marathonlauf). Getränkeauswahl Isotone Getränke eignen sich optimal für Hochleistungssportler, um die bereits während des Trainings auftretenden Wasser- und Energieverluste schnell zu ersetzen. Im Breitensport (Fußball, Joggen, Tanzen) sind sie nicht notwendig. Mit Mineralwasser verdünnte Fruchtsäfte bieten einen adäquaten Flüssigkeitsersatz sowie rasch verfügbare Energie, Mineralstoffe und Spurenelemente. Im Sport eignen sich kohlensäurearme Mineralwässer. Kohlensäure übt einen leichten Dehnungsreiz auf den Magen aus, welcher im Wettkampf stören kann. Eine Trinktemperatur von 5-10°C ist optimal und ermöglicht eine schnelle Magenpassage. Bei kalter Witterung sind temperierte Getränke, z. B. Früchte- und Kräutertees gut geeignet. Geringe Mengen an Kohlenhydraten und Natrium fördern eine rasche Wasseraufnahme im Darm. Bei Kohlenhydratkonzentrationen von 610 % ist die Verfügbarkeit von Wasser und Kohlenhydraten am größten. Unverdünnte Fruchtsäfte sowie zuckerhaltige Cola-Getränke, "Energydrinks" und Limonaden verzögern die Flüssigkeitsaufnahme und sind somit als Sportgetränk ungeeignet. Coffeinhaltige Getränke Coffeinhaltige Getränke wie Kaffee, schwarzer Tee, Cola-Getränke und "Energydrinks" sind nicht empfehlenswert. Coffein ist ein anregendes Alkaloid und z. B. in Kaffee (60-120 mg/Tasse) und "Energydrinks" (320 mg/l) enthalten. Es verbessert die Leistungsfähigkeit v. a. im Ausdauersport. Es fördert die Energiegewinnung aus Fettsäuren, was bei andauernden Belastungen zu einer Einsparung von Muskelglycogen führen kann. Die anregende Wirkung von Coffein steigert die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit und zögert möglicherweise die muskuläre Ermüdung hinaus. Mögliche Nebenwirkungen sind: Reizbarkeit, Nervosität, Muskelzittern, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Durchfall. Coffein zählte in hohen Dosen bis Ende 2003 zu den Dopingmitteln, der Grenzwert lag bei 12 mg Coffein/l Urin. Diese Konzentration kann durch 500-600 mg Coffeinaufnahme erreicht werden, das entspricht dem Konsum von ca. 6 Tassen Kaffee am Tag. Taurinhaltige Getränke Taurin ist eine Aminosulfonsäure und wird bevorzugt in Leber und Gehirn bedarfsdeckend gebildet, d. h., sie ist nicht essenziell. In der Werbung wird suggeriert, dass Taurin als Bestandteil von "Energydrinks" beim Menschen sowohl die körperliche als auch die geistige Leistungsfähigkeit fördere. Dies ist wissenschaftlich nicht belegt. Alkoholhaltige Getränke Bier,Wein und andere alkoholische Getränke liefern zwar auch Flüssigkeit, eignen sich jedoch aufgrund ihres Alkoholgehaltes nicht zum Durstlöschen. Alkohol wirkt nur kurzfristig ermunternd, auf Dauer aber ermüdend. Ein halber Liter Bier enthält ca. 20 g Alkohol. Der Körper baut in einer Stunde 0,1 g pro kg Körpergewicht ab. D. h. ein 80 kg schwerer Mann braucht ungefähr 2,5 Stunden, eine 60 kg schwere Frau 3 Stunden, um den Alkohol abzubauen. Bei Ausdauersportarten wie Fußball, Tennis und Tanzen kann Bier die Verluste an Flüssigkeit, Mineralstoffen und Energie nur teilweise ausgleichen. Aufgrund des Alkoholgehaltes ist Bier sehr kalorienreich. Da Alkohol im Stoffwechsel vorrangig vor anderen Nährstoffen abgebaut wird, verzögert es die Regeneration und setzt den Trainingseffekt herab. Auch alkoholfreies Bier enthält noch kleine Mengen an Alkohol. Es ist deshalb nur außerhalb der Trainings- und Wettkampfphasen und in kleinen Mengen geeignet als Sportgetränk. Optimale Flüssigkeitsversorgung Einen weiteren wichtigen Beitrag zur Flüssigkeitsversorgung kann zudem wasserreiche Kost leisten. Um die Flüssigkeitszufuhr zu steigern, empfehlen sich Kaltschale mit Obst oder Frucht-Mix-Getränke, Suppe (nicht zu salzhaltig) mit viel frischem wasserreichem Gemüse (z. B. Minestrone oder eine einfache Brühe ohne Gemüse), rohes Gemüse zum Knabbern, Salate mit wasserreichem Gemüse (z. B. Gurken- oder Tomatensalat), wasserreiches Gemüse (z. B. Spargel, Zucchini) sowie wasserreiches Obst (Melone, Apfelsine, Ananas,Weintrauben) als Obstsalat, der ebenfalls noch mit Saft zubereitet wird.