Verehrte Gläubige! Der Islam ist auf fünf Grundprinzipien

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‫الرِحيم‬
َّ ‫الر ْْحَ ِن‬
َّ ‫بِ ْس ِم اللَّ ِه‬
ِِ
ِ
َّ ‫الصالَةَ َوآتُوْا‬
‫ين‬
َّ ‫يموْا‬
َ ‫الزَكاةَ َو ْارَك ُعوْا َم َع الرَّاكع‬
ُ ‫َوأَق‬
Verehrte Gläubige!
Der Islam ist auf fünf Grundprinzipien aufgebaut.
Eins davon ist die Zekāt. Sie ist Pflicht für jeden
Gläubigen, dessen Besitz eine bestimmte Grenze
überschreitet und der denkfähig (āqil) und mündig
(bāliġ) ist. In der Sure Tawba Vers 60 heißt es:
“Die Almosen Sadaka, Zekat) sind nur für die
Armen und Bedürftigen und die, welche sich um
die Verwaltung (der Almosen) bemühen, und die,
deren Herzen gewonnen werden sollen, und für
die Gefangenen und die Schuldner und die Sache
Allahs und den Reisenden. (Das ist) eine
Vorschrift von Allah. Siehe, Allah ist wissend und
weise.”1
Verehrte Geschwister!
Vermögen ist etwas Vergängliches, das uns der
erhabene Herr anvertraut hat. Genauso wie Gott
seinen Dienern Gutes tat, indem Er ihnen Seine
Gottesgaben (nimet) schenkte, erwartet Er als
Dank von den Gläubigen, dass sie bedürftigen
Menschen von diesen Gaben etwas abgeben.
Zudem betont Allah in der Sure Rum Vers 39,
dass das Vermögen durch das Entrichten der
Zakāt an Segen reicher wird, im Gegensatz zu
Zinsen: “Was ihr nun auf Zins ausleiht, um es mit
dem Vermögen der Menschen zu vermehren, das
vermehrt sich nicht bei Allah. Doch was ihr an
Steuer entrichtet, im Trachten nach Allahs
Angesicht - sie sind es, denen (ihr Einsatz)
vervielfacht wird.”2 Auch wenn es so aussieht, als
würde es abnehmen, erlangt man durch die
entrichtete Zakāt eine Bereicherung, ein Nehmen
durch Geben, was erst dazu führt, dass Verdienst
Vergnügen und Wohlgefühl bereitet.
Das Vermögen jedoch, dessen Zakāt nicht
entrichtet wurde, ist im Diesseits ein Grund für
Armut und im Jenseits ein Grund für Schmerz.
Eines Tages kam eine Frau mit ihrer Tochter zum
Propheten (saw). Die Tochter hatte zwei breite
goldene Armreifen. Der Prophet (saw) fragte die
Frau, ob sie die Zakāt dieser Armreifen entrichtet
hätte. Die Frau antwortete: “Nein!”. Daraufhin
legte der Prophet (saw) die Folgen einer
vernachlässigten Zakāt-Abgabe im Jenseits dar,
indem er sagte: “Würde es dich erfreuen, wenn
Allah für dich am Tag des jüngsten Gerichts diese
Armreifen aus Feuer machen würde!”3
Verehrte Muslime!
Die Zakāt ist die Absicherung des Vermögens.
Der Gesandte Gottes (saw) sagt dazu: “Schützt
euer Vermögen mit der Zakāt, behandelt eure
Erkrankten mit Almosen (sadaqa) und
beseitigt das Unheil durch Bittgebete.”4 Die
Wichtigkeit der Zakāt, der Sadaqa und der FitrAbgabe für das Wohl, das Glück und das
sozioökonomische
Gleichgewicht
ist
offensichtlich. Gottesdienste wie die Almosen
(sadaqa), Zakāt, Fitr-Abgabe (fitre), sind in Bezug
auf. Durch eine göttliche Lehre wie die Zakāt
werden die Bedürfnisse unserer benachteiligten
Geschwister erfüllt. Somit wird der Mensch
sowohl für sich, als auch für Bedürftige und für
die gesamte Gesellschaft nützlich.
Die Zakāt ist im Islam die Brücke zu den Herzen.
Die Zakāt führt Arme und Reiche zusammen, hebt
verschiedene Gesellschaftsschichten auf, stärkt
die Geschwisterlichkeit. Es ist also ein
Gottesdienst mit hohem spirituellem Wert. Jedoch
sollte man beim Entrichten der Zakāt sehr
vorsichtig sein, nicht verletzend und vorhaltend
wirken sondern dies von Herzen, im Bewusstsein
und Geiste des Gottesdienstes, aus tiefster Seele
und die Belohnung nur von Allah erwartend tun.
Unser Erhabene Herr lobt die Ensar im Koran
aufgrund ihrer Zakāt-Abgabe, die sie entrichten,
ohne eine Gegenleistung zu erwartend: “Die ihr
Vermögen auf Allahs Weg ausgeben und,
nachdem sie gespendet haben, ihr Verdienst nicht
herausstellen und keine Gefühle verletzen, die
finden ihren Lohn bei ihrem Herrn. Keine Furcht
wird über sie kommen, und sie werden nicht
traurig sein.”5
Meine Hutba möchte ich mit der Bedeutung der
Sure Ali Imran Vers 92 abschließen: “Ihr werdet
echte Frömmigkeit nicht erlangen, ehe ihr nicht
von dem spendet, was ihr liebt; und was immer ihr
spendet, siehe, Allah weiß es.”6
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Tevbe 9/60
Rum 30/39
Kütüb-ü Sitte, c.7 s.363
Taberani, Mucemü’l-Kebir, Hadis No: 10044
Bakara 2/262
Al-i İmran 3/92
Alle Versübersetzungen sind aus der Übersetzung von Max
Henning
Abdurrahman LATİFOĞLU
Kiel Ulu Camii Din Görevlisi
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