Pressemitteilung - Die Bayerische Staatsbibliothek

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Ansprechpartner:
Dr. Reiner Nägele
Bayerische Staatsbibliothek
Musikabteilung
Ludwigstr. 16, 80539 München
Tel.: +49 (0)89/28 638 2350
[email protected]
Peter Schnitzlein
Bayerische Staatsbibliothek
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ludwigstr. 16, 80539 München
Tel.: +49 (0)89/28 638 2429
[email protected]
Pressemitteilung
München, 3. Dezember 2014
Deutschland / Wissenschaft / Kultur
Staatsbibliotheken in Berlin und München sowie weitere sechs
Forschungseinrichtungen erwerben historisches Archiv des SchottVerlags
Einem Käuferkonsortium ist es unter Federführung der Bayerischen Staatsbibliothek und der Kulturstiftung der Länder gelungen, das historische Archiv
des Schott-Verlags in Mainz zu erwerben. Zahlreiche Förderer und die
einschlägigen Forschungseinrichtungen unterstützten den Gesamtankauf.
Das historische Archiv des Verlags stellt ein einmaliges nationales Kulturgut
dar. In ähnlicher Größe und Geschlossenheit ist kein anderes deutsches
Musikverlagsarchiv bekannt. Es umfasst die Geschäftsakten (Korrespondenz,
Druck- und Stichbücher, Kopierbücher, Kontojournale) von 1787 bis 1945
sowie das gesamte historische Herstellungs-, Musikhandschriften- und
Erstausgabenarchiv seit 1810 bis etwa 1950. Das Archiv enthält u.a. viele
Hundert Musikautographen und Tausende von Briefen bekannter Komponisten
wie Ludwig van Beethoven, Frederic Chopin, Werner Egk, Joseph Haas, Karl
Amadeus Hartmann, Paul Hindemith, Engelbert Humperdinck, Franz Liszt,
Bohuslav Martinů, Luigi Nono, Jacques Offenbach, Carl Orff, Hans Pfitzner,
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Maurice Ravel, Max Reger, Hermann Reutter, Ernst Toch, Richard Wagner,
Ermanno Wolf-Ferrari und Bernd Alois Zimmermann.
Das bisher im Verlagsstammhaus in Mainz verwahrte und im Eigentum der
Strecker-Stiftung befindliche Archiv wurde 2004 in das Verzeichnis national
wertvoller Archive eingetragen. Der 1770 gegründete Musikverlag Schott ist
einer der ältesten heute noch bestehenden Musikverlage der Welt.
Die Aufteilung des für die Wissenschaft unschätzbar wertvollen Archivs auf die
beiden Staatsbibliotheken in Berlin und München sowie einschlägige
Forschungseinrichtungen gewährleistet im jeweiligen Sammlungskontext die
bestmögliche Nutzbarkeit. Eine Digitalisierung ist geplant, der weltweite und
ortsunabhängige Zugang zum gesamten Archivmaterial wird damit sichergestellt.
Das Archiv wird kooperativ erschlossen werden.
„Es ist ein nicht hoch genug einzuschätzender Glücksfall, dass das Archiv
nach einem mehrjährigen Verhandlungsmarathon nun für die Wissenschaft
gesichert und zugänglich gemacht werden kann. Mein Dank gilt den Gutachtern
sowie den zahlreichen Förderern, insbesondere der Kulturstiftung der Länder,
der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Carl
Friedrich von Siemens-Stiftung, die den Ankauf ermöglicht haben“, so Rolf
Griebel, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek.
Barbara Schneider-Kempf, Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin sagt
dazu: „Im Schott-Archiv spiegelt sich europäische Musikgeschichte vom 18. bis
zum 20. Jahrhundert in jeder Facette wider. Solche Archive weltweit sichtbar
und so weit wie irgend möglich für die Forschung zugänglich zu machen, ist
das zentrale Ziel von Bibliotheken. Ich bin mir sicher, dass es einen
Forschungsschub geben wird, sobald wir die Musikautographe, Korrespondenzen
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und sonstigen Dokumente digital erschlossen und virtuell wieder
zusammengeführt haben werden.“
Weitere Förderer, die teilweise den Ankauf durch einzelne Institutionen
ermöglichten, sind die Ernst von Siemens Musikstiftung, die Berthold Leibinger
Stiftung, die Wüstenrot-Stiftung, die Carl-Orff-Stiftung, die Fondation
Hindemith, das Land Baden-Württemberg, der Arbeitskreis selbständiger KulturInstitute e.V., private Förderer des Max-Reger-Instituts sowie die Freunde der
Universitätsbibliothek Frankfurt am Main e.V. Auch die Teilankäufe durch die
Fondation Hindemith und die Carl-Orff-Stiftung sind als Förderungen, die den
Gesamtankauf erst möglich machten, zu verstehen.
Das nun erworbene Verlagsarchiv wird zukünftig in folgenden Institutionen
bewahrt und erschlossen: Bayerische Staatsbibliothek, Staatsbibliothek zu Berlin
– Preußischer Kulturbesitz, Beethoven-Haus (Konvolut Ludwig van
Beethoven), Carl-Orff-Stiftung (Konvolut Carl Orff), Fondation Hindemith
(Konvolut Paul Hindemith), Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung (Konvolut
Max Reger), Stiftung Akademie der Künste Berlin (Konvolut Bernd Alois
Zimmermann), Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (Engelbert
Humperdinck).
Pressebilder sind erhältlich unter: [email protected]
Dr. Reiner Nägele
Bayerische Staatsbibliothek
Musikabteilung
Ludwigstr. 16, 80539 München
Tel.: +49 (0)89/28 638 2350
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Peter Schnitzlein
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Über die Bayerische Staatsbibliothek:
Die Bayerische Staatsbibliothek, gegründet 1558 durch Herzog Albrecht V., genießt als internationale
Forschungsbibliothek Weltrang. Mit 10 Millionen Bänden, rund 63.000 laufenden Zeitschriften in elektronischer und
gedruckter Form und ca. 97.000 Handschriften gehört die Bibliothek zu den bedeutendsten Wissenszentren der Welt.
Mit über 1 Million digitalisierter Werke verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über den größten digitalen Datenbestand
aller deutschen Bibliotheken. Die Bibliothek bietet vielfältige Dienste im Bereich innovativer digitaler Nutzungsszenarien
an.
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Über die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz:
gegründet 1661, größte wiss. Universalbibliothek im deutschsprachigen Raum, Bund-Länder-finanziert,
11 Mio.
Bände, 5.000 Datenbanken, umfangreiche Sondersammlungen von Weltrang: 66.000 Musikautographe (u.a. 80%
aller Bach-Handschriften, größte Mozart-Sammlung, Beethovens Sinfonien Nr. 4,5,8,9), 42.250 orientalische und
18.500 abendländische Handschriften,
320.000 Autographe, 1.600 Nachlässe, 4.450 Wiegendrucke, 215.000
seltene Drucke, 1,15 Mio. Karten und Pläne.
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