Safety first

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Fachwissen AKTUELL
Berufsbedingte Dermatosen betreffen häufig auch den Fuß
Safety first
Berufsbedingte Dermatosen zählen zu den häufigsten Berufskrankheiten. Ob Friseur, Reinigungskraft, Bauarbeiter oder Arzt – sie alle
haben oft unter den Folgen ihres Berufes zu leiden. Unsere Hände
leiden unter häufigem Waschen und dem Einsatz von Desinfektionsmitteln oder Chemikalien. Doch auch die Füße sind nicht selten von
einer beruflich bedingten Hauterkrankung betroffen.
„Berufliche Hautkrankheiten am Fuß sind
noch nicht wirklich gut untersucht“, erklärt
Dr. med. Richard Brans vom Institut für
interdisziplinäre Dermatologische Prävention
und Rehabilitation an der Universität Osnabrück. Das Institut ist eines der ersten, das
seinen Patienten eine „Fußschutzberatung“
anbietet. „Rund 30 Prozent der Patienten,
die von uns aufgrund einer berufsbedingten Hauterkrankung – meist an den Händen
– behandelt werden, haben auch Hautveränderungen am Fuß“, stellt der Experte fest.
Während die Handdermatosen inzwischen
sehr gut untersucht sind, gibt es auf dem
Gebiet der beruflichen Fußhauterkrankungen noch dringenden Nachholbedarf.
Aus dem Auge, aus dem Sinn
Auch wenn der Fuß bei der Arbeit nicht –
wie die Hände – den Umwelteinflüssen
ausgesetzt ist, leidet er dennoch häufig
­unter den Folgen des Berufes. „In vielen
Fällen steckt er täglich acht Stunden lang in
festen Sicherheitsschuhen, die okklusiv
wirken und die Feuchtigkeit nicht nach außen abtransportieren“, so der Dermatologe.
Die häufigste berufsbedingte Erkrankung
am Fuß ist laut Dr. Brans das irritative Fußekzem. Dieses äußert sich entweder durch
Bläschenbildung und eine aufgeweichte
Hornhaut in Kombination mit Rötungen
und Juckreiz oder in Form eines trockenen
Ekzems durch Hautrisse und Verhornungen.
Daneben kann es auch zu allergischen Reaktionen auf bestimmte Schuhmaterialien
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wie Ledergerbstoffe, Gummiinhaltsstoffe
oder Farb- und Klebstoffe kommen. Auch
eine bestehende Neurodermitis oder
Schuppenflechte kann sich zum Beispiel
durch das Tragen von Sicherheitsschuhen
verschlimmern. „Aber auch eine Fußpilz­
erkrankung sollte immer ausgeschlossen
werden“, erklärt der Experte.
Fußschutzberatung
„In der Fußschutzberatung versuchen wir
zunächst, mithilfe eines gezielten Frage­
bogens Informationen zum Fußschutzverhalten des Patienten zu bekommen“,
erklärt die Gesundheitspädagogin Anja
Hübner. „Müssen bei der Arbeit Sicherheitsschuhe getragen werden, ist es wichtig,
dass das Material möglichst atmungsaktiv
ist. Häufig haben die Patienten jedoch keinen Einfluss auf die Wahl des Schuhs, da
dieser vom Arbeitgeber gestellt werden
muss.“ Bei Problemen mit Fußschweiß ist
es wichtig, dass zwei Paar Sicherheitsschuhe zur Verfügung stehen, die während des
Arbeitstages gewechselt werden. Es wird
empfohlen, beim Schuhwechsel möglichst
den Fuß zu waschen, gut abzutrocknen
und die Socken ebenfalls auszutauschen.
Auch der Wahl des geeigneten Strumpfs
kommt eine hohe Bedeutung zu. „Baumwollsocken halten den Schweiß am Fuß
fest. Hochwertige Funktionssocken dagegen sind schnell trocknend und leiten den
Schweiß nach außen“, erklärt Hübner.
Wird der Schuh getauscht, muss auch der
FUSSPFLEGE AKTUELL 2/2014
erufliches Schuhwerk mit atmungsB
aktiven Futtermaterialien verwenden.
utzung von zwei Paar Schuhen, die
N
im Wechsel getragen werden.
ei jedem Schuhwechsel auch frische
B
Socken anziehen.
ach jedem Tragen sollten die Füße
N
gewaschen und gründlich mit einem
weichen Handtuch unter besonderer
Beachtung der Zehenzwischenräume
abgetrocknet werden.
Regelmäßige Fußbäder halten die Füße
geschmeidig. Diese sollten insgesamt
nicht länger als drei Minuten dauern
und nicht zu heiß (Wassertemperatur
37 bis 38 Grad Celsius) sein.
Füße täglich eincremen. Cremes mit
einem ausreichend hohen Fett- und
Feuchtigkeitsgehalt verwenden, damit die Hautbarriere nicht austrocknet und widerstandsfähig bleibt.
Schuhe mit Hygienespray einsprühen
(z.B. GEHWOL Fuß und Schuh Deo)
Strumpf mitgewechselt werden. Grundsätzlich gilt: Nur ein gepflegter Fuß ist widerstandsfähig. Anja Hübner empfiehlt ihren
Patienten regelmäßige Fußbäder und im
Anschluss eine leichte Fußcreme. Aber
auch der Schuh bedarf regelmäßiger Pflege.
Er sollte mit austauschbaren Sohlen ausgestattet sein, da diese zum separaten Trocknen
und Auslüften entnommen werden können.
Wird der Schuh regelmäßig mit einem
Hygienespray eingesprüht, können sich
Bakterien nicht ausbreiten. „Betroffene Patienten und deren Fußpfleger sollten generell
auf erste Anzeichen von Hautveränderungen
wie Verhornungen, Hühneraugen und Entzündungen achten, die einen Besuch beim
Hautarzt oder Podologen erfordern“, lautet
die Empfehlung der Expertin.
fotolia | thanapun
Tipps zur Vorbeugung von
berufsbedingten Dermatosen am Fuß
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