251 Osteoonkologie Moderne Osteoprotektion in der Onkologie I. J. Diel Schwerpunktpraxis für Gynäkologische Onkologie, Mannheim Schlüsselwörter Knochenmetastasen, RANK/RANKL/OPGSignalweg, Bisphosphonate, Denosumab Zusammenfassung Knochenmetastasen zerstören den Knochen, dadurch dass Tumorzellen über parakrine Sekretion von osteotropen Substanzen den RANK/RANKL/OPG-Signalweg aktivieren, der zu einer gesteigerten Osteoklastenaktivierung führt. Bei der subsequenten Zerstörung der Knochenmatrix werden zuvor eingelagerte Wachstumsfaktoren freigesetzt, die zu einer Steigerung der proliferativen Aktivität der Tumorzellen beitragen können (Circulus vitiosus, maligner Dialog). Antiosteolytische Substanzen hemmen die Neubildung und/ oder Aktivierung von Osteoklasten und reduzieren so das Ausmaß der skelettalen Zerstörung. Das Ziel aller Therapiemaßnahmen bei Knochenmetastasen ist die Reduktion sogenannter skelettaler Komplikationen, wie Knochenschmerz, pathologische Frakturen, spinale Kompressionssyndrome und hyperkalzämische Episoden, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und deren Überlebenszeit zu verlängern. Nicht nur die Therapie kann im Rahmen einer Tumorerkrankung zu einer Osteoporose führen, auch die Grundkrankheit selbst kann durch reduzierte körperliche Aktivität, Immobilisierung, Nausea, Mangelernährung und direkte Effekte des Tumors zu einer Reduktion der Knochenmasse führen. Als eigenständiger Risikofaktor gilt jedoch insbesondere die medikamen- Korrespondenzadresse Prof. Dr. med. Ingo J. Diel Vorsitzender der Deutschen Osteoonkologischen Gesellschaft (DOG) Schwerpunktpraxis für gynäkologische Onkologie (SPGO) Praxisklinik am Rosengarten Augustaanlage 7–11, 68165 Mannheim E-Mail: [email protected] töse Therapie. Zahlreiche Chemotherapeutika können den Knochen direkt, auch ohne Ausschaltung der gonadalen Aktivität, schädigen. Weitaus nachhaltiger wird der Knochen durch den Hypogonadismus beeinträchtigt, der bei Patienten mit hormonempfindlichen Tumoren erwünschtes Therapieziel ist. Zur Behandlung und Prophylaxe der Osteoporose gibt es zahlreiche medikamentöse Möglichkeiten, aber mit keiner anderen Substanzklasse liegen bei der tumortherapieinduzierten (TTI) Osteoporose so gute Resultate vor wie zu den Bisphosphonaten. Zumindest gleich gute Ergebnisse erzielt man mit der Anwendung von Denosumab bei Mammakarzinompatientinnen mit Aromatasehemmer-induzierter Osteopenie und bei Männern mit Prostatakarzinom und Androgenblockade. Kaum eine Einsatzmöglichkeit von osteoprotektiven Substanzen ist in den vergangenen Jahren so kontrovers diskutiert worden wie die Option zur Vermeidung von Knochenmetastasen. Das liegt zum größten Teil an den sehr divergenten Ergebnissen der einzelnen Studien, insbesondere zum Einsatz von Clodronat oder Zoledronat adjuvant. Nach einer kürzlich erschienenen Metaanalyse verbessern Bisphosphonate signifikant das knochenmetastasenfreie und das Gesamtüberleben – und das trotz Unterschieden in Applikationsweise, Patientenkollektiven und Einschlusskriterien der jeweiligen Studien. Es gibt also berechtigte Hinweise, diese Indikation weiter zu untersuchen, um herauszufinden wer von einem adjuvanten Einsatz profitiert und wer nicht. Nach derzeitigem Wissensstand Current approaches to osteoprotection in oncology Osteologie 2014; 23: 251–261 eingereicht: 23. Oktober 2014 angenommen: 27. Oktober 2014 sind es Patientinnen mit hohem Rezidivrisiko, aktiviertem Knochenstoffwechsel (Östrogendepletion, postmenopausal) und/oder Tumorzellen im Knochenmark. Keywords Bone metastases, RANK/RANKL/OPG signal path, bisphosphonates, denosumab Summary Bone metastases destroy the bone through paracrine secretion of osteotropic substances by tumour cells. Those substances lead to a higher activity of osteoclasts by influencing the RANK/RANKL/OPG signal path. The subsequent destruction of the osseous matrix releases growth factors which were previously stored within the bone and which can increase the proliferating activity of the tumorous cells (vicious cycle). Antiosteolytical drugs reduce the fusion and/or activation of osteoclasts and lower the degree of skeletal damage. All measures of therapy against bone metastases aim at the reduction of so called skeletal complications (events). The most important thing that is ought to be fought is bone pain, followed by pathological fractures, spinal cord compression and hypercalcemic episodes. The avoidance of such complications does not merely lead to an improvement in quality of life but can also prolong the survival time by lowering the level of immobility and decreasing the hospitalization rate in some individuals. It is by no means only the therapy that can lead to osteoporosis in patients with a tumour disease, it can also be caused by the disease itself. A lack of physical activity, immobilization, nausea, malnutrition and direct influences of the tumour can all contribute to a reduction of bone mass. But particularly the medication has to be seen as a separate and distinct risk factor. A wide range of chemotherapeutics © Schattauer 2014 Osteologie 4/2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 252 I. J. Diel: Moderne Osteoprotektion in der Onkologie can harm the bone directly, even without neutralizing hormonal activity. Also the impairing effect of hypogonadism on the bone can be vast – even though hypogonadism is one of the specific goals in the treatment of patients with hormone sensitive tumours. The therapy and prophylaxis of primary and secondary osteoporosis aim mainly at the prevention of fractures and bone loss in order to sustain patients quality of life. Even though there are plenty of different pharmaceutical options in the treatment and prophylaxis of tumour-therapy-induced osteoporosis, no other medication shows better or even similar results to bisphosphonates. There are numerous studies on different bisphosphonates (Clo, Pam, Ale, Ris, Iba, Zol) that investigated the effectiveness of those substances in prevention and treatment of TTI-osteoporosis in patients with breast and prostate cancer. All substances were supposed to increase the bone density as a main therapy goal and all substances reached that. Denosumab brings results which are at least of the same quality as bisphosphonates, when applied to patients with breast cancer, whose osteopenia was triggered by the usage of aromatase-inhibitors. Almost all women who received this antibody experienced an increase in bone Therapeutische Konzepte zur Knochenschutztherapie in der Osteologie und Onkologie haben vieles gemeinsam. Hauptziele sind die Vermeidung von Frakturen und der Erhalt der Lebensqualität. Auch die Medikamente sind dieselben: Bisphosphonate und der RANKL-Antikörper Denosumab werden zur Osteoprotektion eingesetzt. Allerdings sind die Dosierungen in der Onkologie zur Behandlung von Knochenmetastasen um ein Vielfaches höher als zur Therapie der Osteoporose. Ein weiterer Unterschied liegt in der Zahl der Substanzen, die eingesetzt werden können. In der Onkologie sind es nur die Bisphosphonate Clodronat, Pamidronat, Ibandronat und Zoledronat und der Antikörper Denosumab. Die Zahl der Medikamente, die in der Osteologie genutzt werden, ist deutlich umfangreicher. density. But since the studies had a fairly low number of patients, it was impossible to recognize a difference in the occurrence rate of fractures, in contrast to patients with prostate cancer and androgen-blockade. Few discussions of the last years were as controverse as the one about whether osteoprotective substances could be used as an option to prevent from bone metastases. Part of the reason is, that the results of all studies were quite divergent especially those that investigated the usage of Clodronate and Zoledronate as an adjuvant drug. But in a recent meta-analysis of studies it was clearly shown, that bisphosphonates increase the bone-metastases-free and the total survival rate of postmenopausal breast cancer patients significantly, despite the fact that the way of application, patients collective and criterias of participation differed vastly, throughout the investigated studies. So there are plenty of reasons to study the indication further and to find out which patients have an advantage of an adjuvant usage and which does not. According to our current knowledge, those patients are the ones with a high risk of a relapse, an activated bonemetabolism and/or tumour cells in the bone marrow. Allgemeines zur Knochenmetastasierung Die Osteoonkologie hat in den vergangenen Jahrzehnten, so wie andere Bereiche der Onkologie, große Fortschritte erlebt. Zwar sind Patienten mit ossären Metastasen weiterhin chronisch (d. h. unheilbar) erkrankt, trotzdem ist es gelungen durch neue und konsequent durchgeführte Behandlungsmethoden die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessen, skelettale Komplikationen zu verzögern und Knochenschmerzen zu verringern. Neben den klassischen Methoden der Tumorbehandlung sind es osteoprotektive Medikamente, wie Bisphosphonate und RANKL-Antikörper, die diesen Fortschritt eingeleitet haben. Beide Substanzklassen sind inzwischen gut etabliert und zeichnen sich durch exzellente Verträglichkeit aus. Daher werden knochenspezifische Medikamente als Dauertherapie bei Knochenmetastasen verabreicht, unabhängig von zytotoxischen Medikamenten und lokalen Behandlungen, wie Strahlentherapie und Operationen. Knochenmetastasen bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen sind häufig. Die Inzidenz dürfte in Deutschland bei 36 000–40 000 pro Jahr liegen, die Prävalenz bei 450 000–500 000 (1, 2). Knochenmetastasen treten typischerweise im Achsenskelett (Wirbelsäule, Becken, Rippenthorax, Schädel) und in den proximalen Femora und Humeri auf. Der Grund dafür ist der Plexus vertebralis, der von der Schädelbasis bis zum Becken reicht und eine retrograde Metastasierung über klappenlose venöse Geflechte ermöglicht. Die Brustdrüse hat – wie auch die Prostata, die Niere, die Schilddrüse und das Bronchialsystem – direkten Anschluss an den Plexus. Nur sehr selten findet man Knochenmetastasen in den Händen, den Füßen, den Unterarm- und Unterschenkelknochen. Diese Tatsache muss bei der Diagnostik unbedingt berücksichtigt werden. Knochenmetastasen können osteolytisch und osteoblastisch imponieren. Manchmal findet man blastische und lytische Metastasen nebeneinander im gleichen Knochen. Osteoblastische Läsionen gehen zwar mit vermehrtem Knochenaufbau einher, neigen aber trotzdem zu Frakturen, da der neugebildete Knochen irregulär aufgebaut ist. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Osteoklastenhemmer wie Bisphosphonate und RANKL-Antikörper nur auf einen Metastasentyp einwirken. Knochenmetastasen zerstören den Knochen, indem Tumorzellen über die parakrine Sekretion von osteotropen Substanzen den RANK/RANKL/OPG-Signalweg aktivieren, der zu einer gesteigerten Osteoklastenaktivierung führt (3–5). Bei der subsequenten Zerstörung der Knochenmatrix werden zuvor eingelagerte Wachstumsfaktoren freigesetzt, die zu einer Steigerung der proliferativen Aktivität der Tumorzellen beitragen können (Circulus vitiosus, maligner Dialog). Antiosteolytische Substanzen hemmen die Neubildung und/oder Aktivierung von Osteoklasten und reduzieren so das Ausmaß der skelettalen Zerstörung. Das Ziel aller Therapiemaßnahmen bei Knochenmetastasen ist die Reduktion so- Osteologie 4/2014 © Schattauer 2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. I. J. Diel: Moderne Osteoprotektion in der Onkologie 100 Zeit bis zum ersten SRE (n = 5723) 90 80 27,6 Monate 70 Patienten ohne SRE (%) genannter skelettaler Komplikationen. An erster Stelle steht der Knochenschmerz, der bekämpft werden muss, gefolgt von pathologischen Frakturen, spinalen Kompressionssyndromen und hyperkalzämischen Episoden. In klinischen Studien zur Effektivität von Bisphosphonaten (BP) und RANKL-Antikörpern wird der Einsatz der Strahlentherapie und operativer Techniken ebenso als skelettale Komplikation (SRE = skeletal-related-event) gewertet. Beide sind aber Surrogatmarker für Knochenschmerz und drohende Frakturen. Die Vermeidung solcher Komplikationen führt nicht nur zu einer Verbesserung der Lebensqualität, sondern trägt auch bei einigen Patienten zur Verlängerung der Überlebenszeit durch Vermeidung von Immobilität und Hospitalisierung bei. HR = 0,83 (95%-KI: 0,76–0,90) p 0,0001 (Überlegenheit) 17% Risikoreduktion 60 50 40 19,4 Monate 30 20 10 0 Denosumab 0 6 12 18 Zoledronsäure 24 30 178 197 26 22 Studienmonat Anzahl gefährdeter Patienten Zoledronsäure Denosumab 2861 2862 1596 1666 991 1077 522 570 Abb. 1 Verlängerung des Zeitraums bis zur ersten skelettalen Komplikation um 8,2 Monate durch Denosumab vs. Zoledronsäure (Integrierte Analyse [25]) Fig. 1 Significantly prolonged skeletal-event-free interval in patients treated with denosumab vs. zoledronic acid (8.2 months; integrated analysis from all patients with metastatic bone disease = MBD) Bisphosphonate Bisphosphonate (BP) sind Substanzen mit hoher Affinität zur Knochenmatrix (6, 7). Daher können sie sowohl zur Diagnostik von Knochenmetastasen (Skelettszintigrafie) als auch zu deren Behandlung eingesetzt werden. In der Onkologie sind vier Bisphosphonate zugelassen: Clodronat, Pamidronat, Ibandronat und Zoledronat (9–16). Sie können alle intravenös verabreicht werden und/oder oral (Clodronat und Ibandronat). Bisphosphonate werden nach Anlagerung an die ossäre Matrix von aktiven Osteoklasten inkorporiert. Die Aufnahme führt zu apoptotischen Effekten und damit zur Reduktion der Zahl der Riesenzellen. Bisphosphonate senken dramatisch die Inzidenz von Hyperkalzämien, reduzieren skelettale Komplikationen und verringern den Knochenschmerz. Sie sollten auch nach einer Progression der ossären Metastasierung weiter verabreicht werden, da eine Resistenzbildung der Osteoklasten nicht bekannt ist (17). Osteoblasten gebildete Molekül an seinen Rezeptor RANK auf der Oberfläche der Osteoklasten andockt (18–21). Die Signalübertragung zu RANK ist Voraussetzung für die Fusion von Vorläuferzellen zu Osteoklasten und für die Aktivierung reifer Osteoklasten. Denosumab wirkt dabei wie Osteoprotegerin, dem physiologischen Gegenspieler von RANKL, und unterbricht dadurch den „Teufelskreis“ der Knochenzerstörung bei Metastasen. Denosumab wird in der Onkologie in einer Dosis von 120 mg monatlich subkutan verabreicht. In klinischen Studien zur Reduktion skelettaler Komplikationen in der Therapie von Knochenmetastasen hat Denosumab gegenüber dem Bisphosphonat Zoledronat eine Überlegenheit gezeigt, sowohl bei Patientinnen mit Mammakarzinom als auch bei Patienten mit Prostatakarzinom und anderen soliden Tumoren (22–24). Integrierte Analyse aller drei Zulassungsstudien RANKL-Antikörper (Denosumab) Denosumab (DMab) ist ein neuentwickelter humaner Antikörper mit hoher Affinität für RANK-Ligand (RANKL). Denosumab bindet an RANKL, bevor dieses von In einer umfassenden Untersuchung wurden die Daten aller drei Zulassungsstudien zusammengeführt (integriert) und ausgewertet. Die Zahl aller Studienpatienten betrug 5723, wobei 2862 mit Zoledronsäure behandelt wurden und 2861 mit Denosumab (25). Es bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen im Hinblick auf Alter, ECOG-Status, vorherige skelettale Komplikationen und Zeitraum zwischen Diagnose der Metastasierung und Randomisation. Neben den primären und sekundären Studienzielen, die an diesem großen Studienkollektiv miteinander verglichen werden sollten, wurden weitere Endpunkte definiert und analysiert: • Vergleich einzelner skelettaler Komplikationen, • Vergleich von Patienten mit höherem und niedrigerem Risiko und • Einfluss auf den Knochenschmerz. In der integrierten Analyse zeigten sich die Daten robust und nur mit marginalen Änderungen im Vergleich zu den Einzelstudien: Für die Zeit bis zum Auftreten der ersten Komplikation eine Risikoreduktion um 17 %, HR 0,83 (95 % CI: 0,76, 0,90; p < 0,001/superiority) (▶ Abb. 1) und für das Auftreten der ersten und aller weiteren Ereignisse eine Reduktion um 18 %, HR 0,82 (Zahl der Ereignisse für Denosumab 1360, für Zoledronsäure 1628) (▶ Abb. 2). Auch für das Auftreten der einzelnen Komplikationen nach Typus überwogen © Schattauer 2014 Osteologie 4/2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 253 Kumulierte mittlere Anzahl von SRE pro Patient I. J. Diel: Moderne Osteoprotektion in der Onkologie 1,6 Zeit bis zum ersten und zu nachfolgenden SRE (n = 5723) 1,4 RR = 0,82 (95%-KI, 0,75–0,89) p < 0,001 (Überlegenheit) 1,2 18% Risikoreduktion 1,0 0,8 0,6 0,4 SRE gesamt: Denosumab : 0,2 0,0 1360 Zoledronsäure: 1628 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 Studienmonat Abb. 2 Reduktion sämtlicher skelettaler Ereignisse um 18 % durch Denosumab vs. Zoledronsäure (Integrierte Analyse [25]) Fig. 2 Significantly reduction of all skeletal related events in patients treated with denosumab vs. zoledronic acid (integrated analysis from all patients with MBD) einheitlich die Vorteile für den Antikörper gegenüber dem Bisphosphonat. Die überlegene Wirksamkeit zeigt sich auch in der Verlängerung des Zeitraums bis zur Zunahme der Knochenschmerzen um fast vier Monate (Mammakarzinom; ▶ Abb. 3) und in einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität (26–28). Der Eintritt der Wirkung ist schneller als bei den Bisphosphonaten. Beim Absetzen der Substanz lässt allerdings der Effekt schneller nach. Mediane Zeit bis zum Umstellung von keinen bzw. leichten Schmerzen zu moderaten oder starken Schmerzen (Tage) 254 te Komplikation im Zusammenhang mit ossären Metastasen. Inzwischen ist dieser Zustand, der mit metabolischer Entgleisung sowie kardialen und zerebralen Störungen einhergehen kann, eine Rarität, die sich zumeist in Auffälligkeiten der Laborparameter manifestiert (29). Hyperkalzämische Symptome sind sehr selten. Aber auch diese skelettale Komplikation wird durch den Einsatz des Antikörpers im Vergleich zu Zoledronat sigifikant gesenkt (48 Ereignisse vs. 102) (▶ Abb. 4). Man muss befürchten, dass nach Absetzen einer osteoprotektiven Therapie die Inzidenz für hyperkalzämische Ereignisse ansteigen wird. Nebenwirkungen von Denosumab und Zoledronsäure – Daten aus der integrierten Analyse Abschließend zeigte die integrierte Analyse, dass Denosumab sowohl bei Patienten mit vorausgegangenen skelettalen Komplikationen (40 %), als auch bei Patienten ohne vorausgegangene Komplikationen (60 %) und bei der Verzögerung des Knochenschmerzes wirksamer war als Zoledronat. Die Gesamtrate an unerwünschten Wirkungen war in beiden Gruppen vergleichbar und nicht signifikant unterschiedlich (Zoledronat 96,8 % vs. Denosumab 96,2 %). Auch im Hinblick auf schwerwiegende Nebenwirkungen (Zoledronat 57,1 % vs. Denosumab 56,3 %) und solche, die zum Studienabbruch führten (Zoledronat 9,9 % vs. Denosumab 9,5 %), ergaben sich keine Unterschiede. Hyperkalzämie Renale Nebenwirkungen Die Hyperkalzämie war bis zur Einführung der Bisphosphonattherapie eine gefürchte- Auch wenn die Gesamtrate der renalen Nebenwirkungen für Zoledronat nur gering- HR: 0,78 (95%-KI, 0,67 bis 0,92) p = 0,0024 + 119 Tage HR: 0,81 (95%-KI, 0,66 bis 1,00) p = 0,0499 + 32 Tage Osteologie 4/2014 Abb. 3 Verlängerung der Schmerzprogression (in Tagen) durch Denosumab vs. Zoledronsäure bei verschiedenen Tumortypen (25–28) Fig. 3 Significantly prolonged time of pain worsening in patients treated with denosumab vs. zoledronic acid (integrated analysis from all patients with MBD) © Schattauer 2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Ergebnisse: I. J. Diel: Moderne Osteoprotektion in der Onkologie Mit Denosumab hatten weniger Patienten eine HCM und es traten weniger HCM-Ereignisse auf. Immunologie: Infektionen, neue Tumorerkrankungen und AkutePhase-Reaktionen In der integrierten Analyse wurden in der Zoledronat-Gruppe 1218 Patienten (42,9 %) mit Infektion und 309 (10,9 %) mit schwerwiegenden Infektionen gezählt, in dem mit Denosumab behandelten Kollektiv waren es 1233 (43,4 %), respektive für schwere Infektionen 329 (11,6 %). Neue Malignome traten bei Patienten der Bisphosphonate bei 18 Patienten (0,6 %) auf, in der Antikörpergruppe bei 28 (1,0 %). Alle Ergebnisse waren nicht signifikant unterschiedlich. Allerdings darf in Langzeitanalysen dieser Aspekt nicht unterschätzt werden. Akute-Phase-Reaktionen traten erwartungsgemäß in der Zoledronat-Gruppe signifikant häufiger auf: 572 Patienten (20,2 %) versus 246 Patienten (8,7 %) in der der Denosumab-Gruppe. Kieferosteonekrosen Kieferosteonekrosen (Osteonecrosis of the jaw, ONJ) sind eine schwerwiegende Komplikation bei der Anwendung von intravenösen Aminobisphosphonaten und Denosumab. Auch wenn Ätiologie und Pathogenese noch nicht geklärt sind, gibt es gute Gründe, anzunehmen, dass die Unterdrückung des Knochenstoffwechsels mit antiresorptiven Substanzen bei gleichzeitiger Keimbesiedlung aus der Mundhöhle von entscheidendem Einfluss ist. Des Weiteren hatten die meisten Patienten mit ONJ Zahn-, Zahnfleischerkrankungen oder ent- 50 40 Patienten mit HCM 52 (2,7%) 30 32 (1,7%) 20 10 0 Zoledronsäure Anzahl der HCM-Ereignisse 60 Patienten (n) fügig höher lag als für Denosumab (11,8 vs. 9,2) musste bei vielen Patienten (n = 500/17,7 %) aufgrund der bekannten Nierentoxizität von Zoledronsäure die Dosis angepasst werden (25). Bei 277 Patienten (9,8 %) musste wegen eines Anstiegs des Serumkreatininwertes auf die Applikation mindestens einer Dosis des Bisphosphonates verzichtet werden. Renale Nebenwirkungen, die auf die medikamentösen Eigenschaften von Denusomab zurückgeführt werden konnten, wurden in den Auswertungen nicht berichtet, zumal der Antikörper nicht über die Niere, sondern über das retikuloendotheliale System ausgeschieden wird. Denosumab HCM-Ereignisse 100 102 80 60 48 40 20 0 Zoledronsäure Denosumab Abb. 4 Reduktion der Zahl der Patienten mit Hyperkalzämie und der hyperkalzämischen Ereignisse durch Denosumab vs. Zoledronsäure (29); HCM = maligne Hyperkalzämie Fig. 4 Reduction of hypercalcemic events and patients with hypercalcemia of malignancy (denosumab vs. zoledronic acid) sprechende Eingriffe am Kieferknochen oder an den Zähnen. In der integrierten Analyse wurden die Zahlen zu Kieferosteonekrosen nochmals zusammengefasst: In der ZoledronatGruppe waren es 37 Fälle (1,3 %), in der Denosumab-Gruppe waren es 52 Fälle (1,8 %). Auch wenn die numerische Häufigkeit in der Antikörpergruppe höher war, war die Inzidenz nicht signifikant unterschiedlich für beide Applikationsformen. Alle drei Studien haben aber zum ersten Mal in prospektiver Weise die Häufigkeit für Kieferosteonekrosen gezeigt. Die Inzidenz liegt zumeist deutlich unter den Zahlen, die zuvor aus retrospektiven Analysen gewonnen werden konnten. Eine um zwei Jahre verlängerte Nachbeobachtungszeit bei Patienten mit Mamma- oder Prostatakarzinom (bis zu fünf Jahren) zeigte eine jährliche Zunahme um ca. ein bis zwei Prozent (30). Alle Fälle mit Kieferosteonekrosen (ONJ) wurden retrospektiv analysiert. In der Publikation von Saad et al. (31) wurden die Zusammenhänge mit assoziierten Ereignissen korreliert und analysiert. Über 60 % der Patienten hatten Zahn-, Zahnfleisch- oder Kieferknochenbehandlungen und bei fast 50 % der Patienten lagen konkomitante intraorale Infektionen vor (▶ Tab. 1). Während der Studien war es die Aufgabe der Therapeuten, bei jeder Visite mit Leuchtstift und Spatel die Mundhöhle der Patienten zu inspizieren. Inzwischen gibt es klare Empfehlungen zur Vermeidung dieser Komplikation. Patientinnen, die langfristig Amino-Bisphosphonate oder Denosumab erhalten, sollten zuvor einem spezialisierten Zahnarzt oder einem Tab. 1 Gegenüberstellung unerwünschter Ereignisse Denosumab vs. Zoledronat aus der integrierten Analyse (25) Table 1 Overview of complications and side effects of interest in patients treated with denosumab or zoledronic acid Inzidenz bei Patienten, n (%) Zoledronsäure (n = 2836) Denosumab (n = 2841) Infektiöse unerwünschte Ereignisse (UE) 1218 (42,9) 1233 (43,4) Infektiöse schwerwiegende UE 309 (10,9) 329 (11,6) Akut-Phase-Reaktionen (erste drei Tage) 572 (20,2) 246 (8,7) 37 (1,3) 52 (1,8) 141 (5,0) 273 (9.6) 18 (0,6) 28 (1,0) Kumulierte ONJ-Rate Hypokalzämie Neues primäres Malignom © Schattauer 2014 Osteologie 4/2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 255 I. J. Diel: Moderne Osteoprotektion in der Onkologie Oral-/Kieferchirurgen vorgestellt werden, um die Häufigkeit von Kieferosteonekrosen zu reduzieren. Hilfreich sind dabei Laufzettel, die im Internet abrufbar sind oder von der Pharmaindustrie zur Verfügung gestellt werden. Medizinische Manipulationen an Zähnen, Zahnfleisch und Kiefer sollten unter prophylaktischer Gabe von Antibiotika durchgeführt werden. Auch ein vorübergehendes Aussetzen der Therapie mit Osteoprotektiva kann in dieser Zeit hilfreich sein. Allerdings ist die dritte Empfehlung kaum evidenzbasiert. Die aktuellen Leitlinien zu Diagnostik, Therapie und Prophylaxe der ONJ sind unter folgendem Link abrufbar: http://www. awmf.org/leitlinien/detail/ll/007–091.html). Wenn diese Empfehlungen in der Zukunft berücksichtigt werden, dürfte die Häufigkeit von Kieferosteonekrosen nochmals sinken. Hypokalzämie Eine weitere Komplikation im Zusammenhang mit einer Denosumab-Behandlung stellt die Hypokalzämie dar. Da in der Nachbeobachtungszeit der Patienten der Vergleichsstudie sogar Todesfälle im Zusammenhang mit einer Hypokalzämie beobachtet wurden, mussten die Fachinformation geändert und „Rote-HandWarnungen“ verschickt werden. Zwar war die Hypokalzämie als veränderter Laborwert auch schon für Patienten, die mit Bisphosphonaten behandelt wurden, bekannt. Aber die Therapie mit Denosumab steigerte die Inzidenz bei Patientinnen mit Mammakarzinom von 3,4 % auf 5,5 % und bei Patienten mit anderen Tumoren von 5,0 % (Zoledronat) auf 9,6 % (Denosumab) (▶ Tab. 1). Diese Verdoppelung spiegelt einerseits die Wirksamkeit des Antikörpers wider, gibt aber auch Anlass zu vorsichtigem Umgang (32). Eine präexistente Hypokalzämie muss ausgeschlossen werden, eine Nierenfunktionsstörung beachtet werden und die Patienten müssen darüber informiert werden, dass die vorgeschriebene Einnahme von Vitamin D einzuhalten ist. Bei zu geringer Aufnahme von Kalzium mit der Nahrung, muss auch dieses ergänzt werden. Bei klinischer Symptomatik muss Kalzium substituiert werden. Tam+Z T-Score (Standardabweichung) 256 Tamixofen und Zolendronat nur Tamoxifen Anastrozol und Zolendronat nur Anastrozol Ana+Z Tam p < 0,0001 Ana p < 0,0001 0 12 24 36 Monate nach Randomisierung Abb. 5 Verlauf der Knochendichte bei prämenopausalen Patientinnen mit Brustkrebs und totaler Östrogenblockade mit und ohne Osteoprotektion mit Zoledronsäure (40, 41) Fig. 5 Bone mineral density in premenopausal women with early breast cancer and endocrine blockade treated with or without zoledronic acid (2 x 4 mg/y) Behandlung der Tumortherapie-induzierten Osteoporose Es ist keineswegs nur die Therapie, die im Rahmen einer Tumorerkrankung zu einer Osteoporose führen kann. Es kann die Grundkrankheit selbst sein. Sowohl reduzierte körperliche Aktivität, Immobilisierung, als auch Nausea, Mangelernährung und direkte Effekte des Tumors können zu einer Reduktion der Knochenmasse führen (33). Insbesondere die medikamentöse Therapie muss als eigenständiger Risikofaktor gesehen werden. Zahlreiche Chemotherapeutika können den Knochen direkt, auch ohne dass es zur Ausschaltung der gonadalen Aktivität kommt, schädigen. Weitaus nachhaltiger wird der Knochen durch den Hypogonadismus beeinträchtigt, der bei Patienten mit hormonempfindlichen Tumoren erklärtes und erwünschtes Therapieziel ist. Beim Mammakarzinom und beim Prostatakarzinom kann dies durch Rezeptorblockade oder totalen Hormonentzug erreicht werden (34, 35). Abfallende Östrogen- und Androgenspiegel führen zu einem Anstieg von RANKL, bei einem gleichzeitigen Abfall von Osteoprotegerin. Beispielsweise haben alle drei Zulassungsstudien für Frauen unter Aromatasehemmern eine signifikante Steigerung der Frakturrate gegenüber Tamoxifen gezeigt (36–39). Ziele der Therapie und Prophylaxe von primären und sekundären Osteoporosen sind die Vermeidung von Frakturen, der Erhalt der Knochenmasse und -qualität und die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten. Zwar gibt es zahlreiche medikamentöse Möglichkeiten zur Behandlung und Prophylaxe der Osteoporose, aber zu keiner anderen Substanzklasse liegen bei der TTIinduzierten Osteoporose so gute Resultate vor wie zu den Bisphosphonaten. Eine exemplarische Studie zu diesem Thema war die ABCSG-12 (40, 41). Die Untersuchung zeigte den dramatischen Abfall der Knochendichte bei prämenopausalen Patientinnen mit totaler Östrogenblockade. Sinn der vierarmigen Studie (n = 401) war es, die Schutzfunktion des Osteologie 4/2014 © Schattauer 2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. I. J. Diel: Moderne Osteoprotektion in der Onkologie vergleichbar mit der Mammakarzinomstudie, nach zwei Jahren um fünf bis sieben Prozent zu. Zusätzlich führte die Antikörpertherapie bereits nach zwölf Monaten zu einer signifikanten Reduktion der kumulativen Inzidenz der vertebralen Frakturhäufigkeit (1,9 % vs. 0,3 %; % Veränderung (± 95 % CI) vs. Baseline Bisphosphonats Zoledronat zu untersuchen und so wurden jeweils ein Kollektiv mit Anastrozol und eines mit Tamoxifen jeweils mit 4 mg Zoledronat i. v. alle sechs Monate behandelt (alle Patientinnen erhielten außerdem ein GnRh-Analogon). Durch die Hinzunahme des Bisphosphonats konnte die Knochendichte über 36 Monate fast komplett bewahrt werden (▶ Abb. 5). Da Zoledronat im Gegensatz zur Hochdosisbehandlung bei Knochenmetastasen nur in geringer Menge verabreicht wurde, wurden in der Untersuchung auch keine Fälle von Nephrotoxizität und Kieferosteonekrosen beobachtet. Auch für den Einsatz von Clodronat, Risedronat und Ibandronat liegen sehr gute Ergebnisse zur Verbesserung der Knochendichte bei Tumortherapie-induzierter Osteoporose vor (42–47). Therapie der TTI-Osteoporose mit Denosumab * 5 4 2 Denosumab (n = 123) * 7 6 * * 7,6 % Unterschied nach 24 Monaten 5,5 % Unterschied nach 12 Monaten * 1 0 -1 * p < 0,0001 versus Placebo -2 -3 1 3 6 12 Monate 24 Abb. 6 Verbesserung der Knochendichte durch Denosumab (2 x 60 mg/y) vs. Placebo bei Brustkrebspatientinnen mit adjuvanter totaler Östrogenblockade (48) Fig. 6 Improvement of bone mineral density in premenopausal women with early breast cancer and endocrine blockade treated with denosumab (2 x 60 mg/y) vs. placebo Placebo (n = 673) Denosumab (n = 679) Monate 12 24 36 RR 0,38 p = 0,006 RR 0,31 p = 0,004 RR 0,15 6 Patienten (%) Ellis et al. (48) publizierten 2008 die ersten Ergebnisse bei Mammakarzinompatientinnen mit Aromatasehemmer-induzierter Osteopenie. Frauen mit einem T-Score von –1,0 und –2,5 in der Lendenwirbelsäule (LWS) oder im Schenkelhals wurden entweder mit Denosumab (2 x 60 mg/y) über zwei Jahre behandelt (n = 127) oder mit Placeboinjektionen (n = 125). Knochendichtemessungen (DEXA) wurden zu Studienbeginn durchgeführt, außerdem nach 3,6, 12 und 24 Monaten. Nach einem Jahr betrug der Unterschied bereits 5,5 % zugunsten der Frauen, die Denosumab erhielten. Der Zugewinn nach 24 Monaten stieg sogar auf 7,6 % an (▶ Abb. 6). Fast alle Frauen, die den Antikörper erhielten, hatten eine Verbesserung der Knochendichte erfahren. Bei der kleinen Anzahl der Studienpatientinnen waren allerdings keine Unterschiede in der Frakturhäufigkeit zu beobachten. Das Studienkonzept bei Männern mit nichtmetastasiertem Prostatakarzinom war ähnlich dem der Frauen unter Aromatasehemmern (49). 734 Patienten unter Androgenentzug erhielten 60 mg Denosumab alle sechs Monate oder erhielten Placeboinjektionen (n = 734). Die Knochendichte in der LWS und in der Hüfte nahm, Placebo (n = 122) 8 3 p = 0,004), die auch nach zwei Jahren (3,3 % vs. 1,0 %) und drei Jahren (3,9 % vs. 1,5 %) nachgewiesen werden konnte (▶ Abb. 7). Sicherlich ist dieses gute Ergebnis auch der großen Zahl von Patienten zu verdanken (sechsmal mehr im Vergleich zur Mammakarzinomstudie). p = 0,004 4 2 0 1,.9% 0,.3 % 3,.3 % 1,.0% 3,.9% 1,5% 13 2 22 7 26 10 Abb. 7 Reduktion der Inzidenz neuer vertrebraler Frakturen durch Denosumab (2 x 60 mg/y) vs. Placebo bei Männern mit .Prostatakarzinom und adjuvanter totaler Androgenblockade (49) Fig. 7 Reduction of new vertebral fractures in men with prostate cancer and androgen-blockade treated with denosumab (2 x 60 mg/y) vs. placebo © Schattauer 2014 Osteologie 4/2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 257 258 I. J. Diel: Moderne Osteoprotektion in der Onkologie Prävention von Metastasen beim Mammakarzinom Tumortoxische Eigenschaften von Bisphosphonaten Man unterscheidet zwei antiproliferative Wirkweisen der Bisphosphonate in der Tumorbehandlung: einen direkten antineoplastischen (zytotoxischen) Effekt und einen indirekten (zytostatischen) Effekt. Möglicherweise spielen beide Wirkweisen eine synergistische Rolle und können so die klinischen Effekte beim adjuvanten Einsatz von Bisphosphonaten erklären. Der indirekte Wirkmechanismus geht von der alten Soil-and-Seed-Hypothese aus, dass Tumorzellen (Seed) im Knochen nur dann proliferieren können, wenn die Umgebung (Soil) günstige Wachstumsbedingungen bietet. Das heißt für Knochenmetastasen, dass Wachstumsfaktoren (TGF-β, PDGF, IGF u. a.), die durch osteolytische Vorgänge freigesetzt werden, die Metastasen in ihrem Wachstum begünstigen. Für diese Wirkweise gibt es zahlreiche tierexperimentelle Hinweise und Belege. Bisphosphonate können durch Normalisierung des Knochenstoffwechsels Tumorzellen den Wachstumsreiz entziehen und zumindest das prämetastatische Stadium prolongieren. Diese Erkenntnis aus präklinischen Untersuchungen waren auch der wissenschaftliche Hintergrund für die erste Präventionsstudie beim Menschen (50–52). Ebenso interessant sind die zahlreichen direkten tumortoxischen Wirkmechanismen bei Bisphosphonaten. Apoptotische Effekte, die beim Osteoklasten und beim Makrophagen eine Rolle spielen, hat man ebenso auch an Tumorzellen zeigen können. Daneben gibt es Untersuchungen zu anti-adhäsiven, anti-proliferativen und anti-invasiven Eigenschaften von Bisphosphonaten und zur Steigerung der anti-angiogenetischen Wirksamkeit. Schließlich können Bisphosphonate zu einer Aktivierung von γδ-T-Zellen führen, die ebenfalls Tumorzellen attackieren. Diese zahlreichen zytotoxischen Eigenschaften sind prinzipiell für alle Bisphosphonate nachgewiesen worden. Klinische Daten Kaum eine Einsatzmöglichkeit von osteoprotektiven Substanzen ist in den vergangenen Jahren so kontrovers diskutiert worden wie die Option zur Vermeidung von Knochenmetastasen. Das liegt zum größten Teil an den sehr divergenten Ergebnissen der einzelnen Studien, insbesondere zum adjuvanten Einsatz von Clodronat (50–57), Zoledronat (57–62) und Ibandronat (63). Es würde den Rahmen dieser Zusammenfassung sprengen, die einzelnen Aspekte der Studien zu erörtern. Zu unterschiedlich sind Applikationsweise, Patientenkollektive und Einschlusskriterien in den jeweiligen Studien. Trotzdem versucht man, Licht ins Dunkel des vorhandenen Wissens zu bringen Das Jahr 2013 war das Jahr der Übersichtsarbeiten und Metaanalysen zum Thema Bisphosphonate adjuvant zur Prävention von Metastasen bei Patientinnen mit Mammakarzinom (64–69). Die bereits publizierten Arbeiten haben sich ausschließlich auf die oben aufgeführten Studien be- Abb. 8 Metastasenreduktion durch adjuvante Bisphosphonate bei postmenopausalen Mammakarzinompatientinnen (70) Fig. 8 Reduction of metastases in postmenopausal breast cancer patients with adjuvant use of bisphosphonates Osteologie 4/2014 © Schattauer 2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. I. J. Diel: Moderne Osteoprotektion in der Onkologie Abb. 9 Verbesserung des Gesamtüberlebens durch adjuvante Bisphosphonate bei postmenopausalen Frauen mit Brustkrebs (70) Fig. 9 Improvement of overall survival in postmenopausal breast cancer patients with adjuvant use of bisphosphonates zogen, zu deren primären Endpunkten das metastasenfreie oder Gesamtüberleben gehörten. Anders verhält es sich mit der im Folgenden aufgeführten Metaanalyse der EBCTCG (70), in deren Analyse auch Bisphosphonat-Studien von Brustkrebspatientinnen gehörten, bei denen der Endpunkt die Veränderung der Knochendichte gehörte. Die San Antonio-Metaanalyse 2013 Im Dezember 2013 wurde anlässlich des San Antonio Breast Cancer Symposiums von Coleman die EBCTCG-Metaanalyse zur adjuvanten Bisphosphonattherapie zur Vermeidung von Metastasen beim Mammakarzinom vorgestellt (70). Metaanalysen und Übersichtsarbeiten genießen bei Leitlinienkommissionen einen guten Ruf, insbesondere wenn sie, wie in diesem Falle, von der Early Breast Cancer Trialists Collaborative Group unter Einbeziehung wichtiger Studienleiter durchgeführt wurden. Bevor aber die Metaanalyse kritisch bewertet werden soll, ganz kurz die Ergebnisse: Analysiert wurden die individuellen Daten von Patientinnen mit Mammakarzinom, die in der adjuvanten Situation nach Randomisierung mit Bisphosphonaten behandelt wurden oder mit Placebo bzw. Nihil. Dabei wurde nicht unterschieden, ob das Studienziel der Untersuchungen in der Verbesserung des Überlebens oder der Knochendichte lag. Identifiziert wurden 36 Studien (n = 22 982), sieben mit Clodronat- 29 mit Aminobisphosphonatbehandlung. Daten zur Metaanalyse wurden übermittelt von 22 Studien (n = 17791), für Frauen mit Clodronat-Therapie zu 98 % (n = 5053/5174), für Patientinnen unter Aminobisphosphonattherapie zu 72 % (n = 12738/17808); zumeist Zoledronat i. v. (65 %), Ibandronat oral (24 %) oder Pamidronat oral (8 %). Zusammenfassung der Ergebnisse Bisphosphonate adjuvant verabreicht reduzieren das Auftreten von Knochenmetastasen und verbessern das Gesamtüberleben postmenopausaler Brustkrebspatientinnen: Risikoreduktion ossärer Metastasen um 34 % (p = 0,00001) (▶ Abb. 8). Risikoreduktion der Brustkrebsmortalität um 17 % (p = 0,004) (▶ Abb. 9). Keine signifikante Reduktion nichtossärer Metastasen. Der Effekt ist unabhängig vom Rezeptor- und Nodalstatus und der Anwendung zytotoxischer Substanzen. Die positiven Effekte sind für Clodronat und Aminobisphosphonate in gleicher Weise nachweisbar. Kein Nachweis der positiven Effekte bei prämenopausalen Frauen. Kein Effekt auf kontralaterale Mammakarzinome oder lokoregionäre Rezidve. Hat die Metaanalyse die offenen Fragen geklärt? Die Antwort lautet: Jein! Zwar konnte zum ersten Mal in einer Metaanalyse, die ja bei einer Bewertung in Leitlinienanalysen eine herausragende Rolle spielt, gezeigt werden, dass der aduvante Einsatz von Bisphosphonaten zu einer Reduktion von Knochenmetastasen und zu einer Verbesserung des Gesamtüberlebens führt. Und das immerhin in einer Größenordung von absolut drei Prozent. Das sind Zahlen, die man von Überlebenszeitverbesserungen mit Aromatasehemmern vs. Tamoxifen kennt oder neueren Chemotherapien gegenüber älteren. Aber die Metaanalyse trägt nicht dazu bei, die Patientengruppe zu benennen, die klar von einer adjuvanten Therapie profitiert. Dazu waren die Kollektive zu unterschiedlich im Hinblick auf Studiendesign, Prognosefaktoren, Patientenanzahl und Therapieform. Es scheint so © Schattauer 2014 Osteologie 4/2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 259 260 I. J. Diel: Moderne Osteoprotektion in der Onkologie zu sein, dass postmenopausale Frauen und prämenopausale, die durch therapeutische Manipulationen postmenopausal wurden, von einer osteoprotektiven Prophylaxe profitieren. Ungeklärt ist weiterhin der Stellenwert des Nachweises von Tumorzellen im Knochenmark. Außerdem sollte hervorgehoben werden, dass der Einsatz von Clodronsäure durch signifikant weniger Toxizität geprägt ist im Vergleich zu dem von Aminobisphosphonaten: Keine Akute-Phase-Reaktionen, keine Nierentoxizität und keine Kieferosteonekrosen. Ausschließlich gastrointestinale Nebenwirkungen traten in bis zu zehn Prozent der Fälle auf, in aller Regel in mäßiger klinischer Ausprägung (Durchfälle und Oberbauchschmerzen). 11. 12. 13. 14. 15. Interessenkonflikt Der Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Einhaltung ethischer Richtlinien Dieser Beitrag enthält keine Studien an Menschen und Tieren. 16. 17. 18. Literatur 1. Solomayer EF, Diel IJ, Meyberg GC et al. Metastatic breast cancer: clinical course, prognosis and therapy related to the first site of metastasis. Breast Cancer Res Treat 2000; 59: 271–278. 2. Chambers AF, Groom AC, MacDonald IC. Dissemination and growth of cancer cells in metastatic sites. Nature Rev 2002; 2: 563–572. 3. Mundy GR. Metastasis to bone: causes, consequences and therapeutic opportunities. Nature Rev 2002; 2: 584–593. 4. Roodman GD. Mechanisms of bone metastasis. N Engl J Med 2004; 350: 1655–1664. 5. Roodman GD. Biology of osteoclast activation in cancer. J Clin Oncol 2001; 19: 3562–3571. 6. Rodan GA, Fleisch H. Bisphosphonates: mechanisms of action. J Clin Invest 1996; 97: 2692–2696. 7. Rogers MJ, Frith JC, Luckman SP et al. Molecular mechanism of action of bisphosphonates. Bone 1999; 24: 73S-79S. 8. Diel IJ, Solomayer EF, Bastert G. Treatment of metastatic bone disease in breast cancer: bisphosphonates. Clin Breast Cancer 2000; 1: 43–51. 9. Paterson AHG, Powles TJ, Kanis JA et al. Doubleblind controlled trial of oral clodronate in patients with bone metastases from breast cancer. J Clin Oncol 1993; 11: 59–65. 10. Hortobagyi GN, Theriault RL, Porter L et al. Efficacy of pamidronate in reducing skeletal complications in patients with breast cancer and lytic 19. 20. 21. 22. 23. 24. bone metastases. N Engl J Med 1996; 335: 1785–1791. Hortobagyi GN, Theriault RL, Lipton A et al. Long-term prevention of skeletal complications of metastatic breast cancer with pamidronate. J Clin Oncol 1998; 16: 2038–2044. Body JJ, Diel IJ, Lichinitser MR et al. Intravenous Ibandronate reduces the incidence of skeletal complications in patients with breast cancer and bone metastases. Ann Oncol 2003; 14: 1399–1405. Body JJ, Diel IJ, Lichinitser M et al. Oral ibandronate reduces the risk of skeletal complications in breast cancer patients with with metastatic bone disease; results from two randomized, placebocontrolled phase III studies. Br J Cancer 2004; 90: 1133–1137. Diel IJ, Body JJ, Lichinitser MR et al. Improved quality of life for long-term treatment with the bisphosphonate ibandronate in patients with metastatic bone disease due to breast cancer. Eur J Cancer 2004; 40: 1704–1712. Rosen LS, Gordon D, Kaminski M et al. Zoledronic acid versus pamidronate in the treatment of skeletal metastases in patients with breast cancer or osteolytic lesions of multiple myeloma: a phase III, double-blind comparative trial. Cancer J 2001; 7: 377–387. Rosen LS, Gordon DH, Dugan W et al. Zoledronic acid is superior to pamidronate for the treatment of bone metastases in breast carcinoma patients with at least one osteolytic lesion. Cancer 2004; 100: 36–43. Van Poznak CH, Temin GC, Yee GC et al. American Society of Clinical Oncology executive summary of the clinical practice guideline update on the role of bone-modifying agents in metastatic breast cancer. J Clin Oncol 2011; 29: 1221–1227. Boyle WJ, Simonet WS, Lacey DL. Osteoclast differentiation and activation. Nature 2003; 423: 337–342. Lacey DL, Timms E, Tan HL et al. Osteoprotegerin ligand is a cytokine that regulates osteoclast differentiation and activation. Cell 1998; 93: 165–176. Hofbauer LC, Heufelder AE. Role of receptor activator of nuklear factor-kappa B ligand and osteoprotegerin in bone cell biology. J Mol Med 2001; 79: 243–253. Body JJ, Facon T, Coleman RE et al. A study of the biological receptor activator of nuklear factorkappa B ligand inhibitor, denusomab in patients with multiple myeloma or bone metastases from breast cancer. Clin Cancer Res 2006; 12: 1221–1228. Stopeck AT, Lipton A, Body JJ et al. Denosumab compared with zoledronic acid for the treatment of bone metastases in patients with advanced breast cancer: a randomized double-blind 3 study. J Clin Oncol 2010; 35: 5132–5139. Fizazi K, Carducci M, Smith M et al. Denosumab versus zoledronic acid for treatment of bone metastases in men with castration-resistant prostate cancer: a randomised double-blind study. Lancet 2011; 377: 813–822. Henry DH, Costa L, Goldwasser F et al. Randomized double-blind study of denosumab versus zoledronic acid in the treatment of bone metastases in patients with advanced cancer (excluding breast and prostate cancer) or multiple myeloma. J Clin Oncol 2011; 29: 1125–1132. 25. Lipton A, Fizazi K, Stopeck AT et al. Superiority of denosumab to zoledronic acid for prevention of skeletal-related events: a combined analysis of 3 pivotal, randomised, phase 3 trials.. Eur J Cancer 2012; 48: 3082–3092. 26. Cleeland CS, Body JJ, Stopeck et al. Pain outcomes in patients with advanced breast cancer and bone metastases: results from a randomized, doubleblind study of denosumab and zoledronic acid. Cancer 2013; 119: 832–838. 27. Martin M, Bell R, Bourgeois H et al. Bone-related complications and quality of life in advanced breast cancer: results from a randomized phase III trial of denosumab versus zoledronic acid. Clin Cancer Res 2012; 18: 4841–4849. 28. Vadhan-Raj S, von Moos R, Fallowfield LJ et al. Clinical benefit in patients with metastatic bone disease: results of a phase 3 study of denosumab versus zoledronic acid. Ann Oncol 2012; 23: 3045–3051. 29. Diel IJ, Body JJ, Stopeck AT et al. The role of denosumab in the prevention of hypercalcemia of malignancy in cancer patients with metastatic bone disease (submitted). And poster presentation at EMCC 2011. Abstract 3051. 30. Stopeck AT, Fizazi K, Body JJ et al. Safety of long term denosumab therapy: Results from the open label extension phase of two phase 3 studies in patients with metastatic breast and prostate cancer (accepted for publication). Poster presentation at SABCS 2011. Abstract P3–16–07. 31. Saad F, Brown JE, Van Poznak C et al. Incidence, risk factors, and outcomes of osteonecrosis of the jaw: integrated analysis from three blinded activecontrolled phase III trials in cancer patients with bone metastases. Ann Oncol 2012; 23: 1341–1347. 32. Body JJ, Lipton A, Henry DH et al. Hypocalcemia in patients with metastatic bone disease receiving denosumab. J Clin Oncol 2013; 31 (Suppl): Abstract 9628. 33. Pfeilschifter J, Diel IJ. Osteoporosis due to cancer treatment; pathophysiology and management. J Clin Oncol 2000; 18: 1570–1593. 34. Cummings SR, Browner WS, Bauer D et al. Endogenous hormones and the risk of hip and vertebral fractures among older women. N Engl J Med 1998; 339: 733–738. 35. Kanis J, McCloskey EV, Powles T et al. A high incidence of vertebral fracture in women with breast cancer. Br J Cancer 1999; 79: 1179–1181. 36. Chen Z, Maricic M, Bassford TL et al. Fracture risk among breast cancer survivors. Results from the women`s health initiative observational study. Arch Intern Med 2005; 165: 552–558. 37. Shapiro CL, Manola J, Leboff M. Ovarian failure after adjuvant chemotherapy with rapid bone loss in women with early-stage breast cancer. J Clin Oncol 2001; 19: 3306–3311. 38. Sverrisdottir A, Fornander T, Jacobsson H et al. Bone mineral density among premenopausal woman with early breast cancer in a randomized trial of adjuvant endocrine therapy. J Clin Oncol 2005; 22: 3694–3699. 39. Chien AJ, Goss PE. Aromatase inhibitors and bone health in women with breast cancer. J Clin Oncol 2006; 24: 5305–5312. 40. Gnant MFX, Mlineritsch B, Luschin-Ebengreuth G et al. Zoledronic acid prevents cancer treatmentinduced bone loss in premenopausal women re- Osteologie 4/2014 © Schattauer 2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. I. J. Diel: Moderne Osteoprotektion in der Onkologie 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. ceiving adjuvant endocrine therapy for hormoneresponsive breast cancer: A report from the Austrian Breast and Colorectal Cancer Study Group. J Clin Oncol 2007; 25: 820–828. Gnant M, Mlineritsch B, Luschin-Ebengreuth G et al. Adjuvant endocrine therapy plus zoledronic acid in premenopausal women with early breast cancer: 5-year follow-up of the ABCSG-12 bonemineral density substudy. Lancet Oncol 2008; 9: 840–849. Brufsky A, Harker WG, Beck JT et al. Zoledronic acid inhibits adjuvant letrozole-induced bone loss in postmenopausal women with early breast cancer. J Clin Oncol 2007; 25: 829–836. Brufsky A, Bundred N, Coleman R et al. Integrated analysis of zoledronic acid for prevention of araomatase inhibitor-associated bone loss in postmenopausal women with early breast cancer receiving adjuvant letrozole. The Oncologist 2008; 13: 503–514. Powles TJ, McCloskey E, Paterson AH et al. Oral clodronate and reduction in loss of bone mineral density in women with operable breast cancer. J Natl Cancer Inst 1998; 90: 704–708. Delmas PD, Balena R, Confravreux E et al. Bisphosphonate risedronate prevents bone loss in women with artificial menopause due to chemotherapy of breast cancer: a double-blind, placebocontrolled study. J Clin Oncol 1997; 15: 955–962. Van Poznak C, Hannon RA, Mackey JR et al. Prevention of aromatase inhibitor-induced bone loss using risedronate: the SABRE trial. J Clin Oncol 2010; 28 (6): 967–975. Lester JE, Dodwell DE, Purohit OP et al. Prevention of anastrozole-induced bone loss with monthly oral ibandronate during adjuvant aromatase inhibitor therapy for breast cancer. Clin Cancer Res 2008; 14: 6336–6342. Ellis G, Bone HG, Chlebowski R et al. Randomized trial of denosumab in patients receiving adjuvant aromatase inhibitors for nonmetastatic breast cancer. J Clin Oncol 2008; 26: 4875–4882. Smith MR, Egerdie B, Hernándes Toriz N et al. Denosumab in men receiving androgen-deprivation therapy for prostate cancer. N Engl J Med 2009; 361: 745–755. Diel IJ, Solomayer EF, Costa SD et al. Reduction in new metastases in breast cancer with adjuvant clo- Jetzt Fortbildungspunkte sammeln! cme.schattauer.de 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. dronate treatment. N Engl J Med 1998; 339: 357–363. Diel IJ. Bisphosphonates in the prevention of bone metastases: current evidence. Semin Oncol 2001; 28: 75–80. Diel IJ, Jaschke A, Solomayer EF et al. Adjuvant oral clodronate improves the overall survival of primary breast cancer patients with micrometastases to the bone marrow- A long-term follow-up Ann Oncol 2008; 19: 2007–2011. Saarto T, Blomqvist C, Virkkunen P, Elomaa I. Adjuvant clodronate treatment does not reduce the frequency of skeletal metastases in node-positive breast cancer patients: 5-year results of a randomized controlled trial. J Clin Oncol 2001; 19: 10–11. Saarto T, Vehmanen L, Virkkunen P, Blomqvist C. Ten-year follow-up of a randomized controlled trial of adjuvant clodronate treatment in nodepositive breast cancer patients. Acta Oncol 2004; 43: 650–656. Powles TJ, Paterson AHG, Kanis JA et al. Randomized, placebo-controlled trial of clodronate in patients with primary operable breast cancer. J Clin Oncol 2002; 20: 3219–3224. Powles T, Paterson A, McCloskey E et al. Reduction in bone relapse and improved survival with oral clodronate for adjuvant treatment of operable breast cancer [ISRCTN83688026]. Breast Cancer Res 2006; 8: R13. Paterson AHG, Anderson SJ, Lembersky BC et al. Oral clodronate for adjuvant treatment of operable breast cancer (NSABP-project protocol B-34): a multicentre, placebo-controlled, randomised trial. Lancet Oncol 2012; 13: 734–742. Gnant M, Mlineritsch B, Schippinger W et al. Endocrine therapy plus zoledronic acid in premenopausal brast cancer. New Engl J Med 2009; 360: 679–691. Gnant M, Mlineritsch B, Stoeger H et al. Adjuvant endocrine therapy plus zoledronic acid in premenopausal women with early-stage breast cancer: 62-month follow-up from the ABCSG-12 randomised trial. Lancet Oncol 2011; 12: 631–641. Eidtmann H, de Boer R, Bundred N et al. Efficacy of zoledronic acid in postmenopausal women with early breast cancer receiving adjuvant letrozole: 36-months results of the ZO-FAST-study. Ann Oncol 2010; 21: 2188–2194. 61. Coleman R, de Boer R, Eidtmann H et al. Zoledronic acid (zoledronate) for postmenopausal women with early breast cancer receiving adjuvant letrozole (ZO-FAST study): final 60-month results. Ann Oncol 2013; 24: 398–405. 62. Coleman RE, Marshall H, Cameron D et al. Breast cancer adjuvant therapy with zoledronic acid. N Engl J Med 2011; 365: 1396–1405. 63. Von Minckwitz G, Moebus V, Schneeweiss A et al. German Adjuvant Intergroup Node-positive Study: a phase III trial to compare oral ibandronate versus observation in patients with high-risk early breast cancer. J Clin Oncol 2013; 31: 3531–3539. 64. Winter MC, Coleman RE. Bisphosphonates in the adjuvant treatment of breast cancer: an overview. Clin Oncol 2013; 25: 135–145. 65. He M, Fan W, Zhang X. Adjuvant zoledronic acid therapy for patients with early stage breast cancer: an updated systematic review and meta-analysis. J Hematol Oncol 2013; 6: 80. http://www.jhoonline. org/content/6/1/80 66. Yan T, Yin W, Zhou Q et al. The efficacy of zoledronic acid in breast cancer adjuvant therapy: A meta-analysis of randomised controlled trials. Eur J Cancer 2012; 48: 187–195. 67. Valachis A, Polyzos NP, Coleman RE et al. Adjuvant therapy with zoledronic acid in patients with breast cancer: a systematic review and meta-analysis. Oncologist 2013; 18: 353–361. 68. Figueroa-Magalhães, Miller RS. Bone-Modifying Agents as Adjuvant Therapy for early-stage breast cancer. Oncology 2012; 26: 955–962. ,http://www. http://www.cancernetwork.com/breast-cancer/ content/article/10165/2107660 69. Zhu J, Zheng Y, Zhou Z. Oral adjuvant clodronate therapy could improve overall survival in early breast cancer: Results from an updated systematic review and meta-analysis. Eur J Cancer 2013; 49: 2086–2092. 70. Coleman R, Gnant M, Paterson A et al. Effects of bisphosphonate treatment on recurrence and cause-specific mortality in women with early breast cancer. A meta-analysis of individual patients data from randomized trials. SABCS 2013, abstract S4–S7. Pigmentierte villonoduläre Synovialitis – aktuelles diagnostisches und therapeutisches Prozedere arthritis + rheuma 2014; 34: 79–82 Teilnahmeschluss: 16.04.2015 © Schattauer 2014 Osteologie 4/2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-02 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 261