VorlesungSS14

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SS 2014
Prof. Dr. Hans-Werner Hahn
Vorlesung: Zwischen Revolution und deutscher Reichsgründung 1871: Europäische
Geschichte 1848-1871.
3. Die wirtschaftliche Entwicklung 1850-1873:
I. Der Durchbruch der Industriellen Revolution.
Literatur:
C. BUCHHEIM, Industrielle Revolutionen. Langfristige Wirtschaftsentwicklung in
Großbritannien, Europa und in Übersee. München 1994.
F. CONDRAU Die Industrialisierung in Deutschland, Darmstadt 2005.
H.-W. HAHN, Die Industrielle Revolution in Deutschland. 2. Aufl. München 2005.
E. J. HOBSBAWM, Die Blütezeit des Kapitals. Eine Kulturgeschichte der Jahre 1848-1875.
München 1977.
J. RADKAU, Technik in Deutschland. Vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Frankfurt a.
M. 1988.
D. ZIEGLER, Die Industrielle Revolution, Darmstadt 2005.
Internationale und nationale Rahmenbedingungen
Zwischen 1850 und 1873 setzte sich der seit 1845 beschleunigt verlaufende Strukturwandel
der deutschen Wirtschaft in voller Breite durch. Die schwere Wirtschaftskrise, die Ende 1847
begonnen und sich im Jahre 1848 noch verschärft hatte, wurde seit Beginn der fünfziger Jahre
durch einen neuen Aufschwung abgelöst, der um die Mitte der fünfziger Jahre eine bis dahin
nicht gekannte Dynamik entfaltete. Man hat für ganz Westeuropa von der Blütezeit des
Kapitals oder vom großen Boom gesprochen (HOBSBAWM). Die in Deutschland besonders
spürbare Beschleunigung des industriellen Wachstumsprozesses wurde durch die
Verbesserung der politischen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen begünstigt:
1. Die Reformpolitik der Revolutionsjahre 1848/49, insbesondere die Vollendung der
Bauernbefreiung, aber auch Sozialgesetze wie Verbesserung des Arbeitsschutzes.
2. Verstärkte Hinwendung des politisch geschlagenen Bürgertums zum wirtschaftlichen
Erwerb, wo die Stärke des Bürgertums unbestritten war.
3. Die entwicklungsfördernde Wirtschaftspolitik der meisten deutschen Staaten, die eine
repressive Innenpolitik mit einem ökonomischen Modernisierungskurs verband. Ziel dieser
Politik war es, das Bürgertum ganz auf den wirtschaftlichen Bereich zu orientieren, die
sozialen Probleme zu entschärfen und auch die machtpolitischen Ressourcen auszubauen.
4. Am wichtigsten freilich war, dass sich die internationalen Rahmenbedingungen für die
deutsche Wirtschaft erheblich verbesserten. In allen westeuropäischen Staaten gab es in den
fünfziger und sechziger Jahren ein kräftiges Wirtschaftswachstum, ebenso in Nordamerika.
Das Pionierland England trat ebenso in eine neue Expansionsphase wie Frankreich, wo die
Wirtschaftspolitik Napoleons III. (beeinflusst von den Ideen des Grafen Saint-Simon, 17601825) die Industrialisierung stark förderte. Während die durchschnittliche jährliche
Wachstumsrate des westeuropäischen Sozialprodukts vor 1850 nur bei 0,3% gelegen hatte,
stieg sie nun auf 1,5% an. Positiv wirkten sich die neuen umfangreichen Goldfunde in
Kalifornien, Mexiko und Australien aus, die die Goldvorräte innerhalb weniger Jahre um das
sechs- bis siebenfache wachsen ließen, neue Zahlungsmittel entstehen ließen und für stabilere
Währungen sowie niedrige Zinsen sorgten. Der Welthandel erlebte in den fünfziger Jahren
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durch das wachsende Angebot neuer Waren, die verstärkte Nachfrage auf alten und neu
entstehenden Märkten sowie die verbesserten Kommunikationsstrukturen (Eisenbahn,
Dampfschifffahrt, Telegraphie) einen gewaltigen Aufschwung. Zwischen 1850 und 1870
wuchs der Welthandel um 260%. Überall machte sich ein neuer Fortschrittsoptimismus
bemerkbar, der nicht zuletzt auf den neuen Weltausstellungen (London 1851, Paris 1867)
unter Beweis gestellt wurde, die eine wachsende Zahl von Besuchern und Ausstellern
aufwiesen. Auch die deutschen Industriellen nutzten – unterstützt von den Regierungen - das
neue Forum, um ihre Leistungskraft unter Beweis zu stellen.
Deutsche Wirtschaftsentwicklung in den 1850er Jahren: Der Aufschwung der fünfziger
Jahre begann zunächst noch sehr verhalten. Schlechte Ernten und hohe Arbeitslosigkeit ließen
Anfang der fünfziger Jahre die Auswandererzahlen nochmals auf Rekordhöhe klettern (1854:
240 000). Die sich allmählich abzeichnende Verbesserung war dann vor allem darauf
zurückzuführen, dass der industrielle Führungssektor aus Eisenbahn, Schwerindustrie,
Kohlebergbau und Maschinenbau nun wieder zum entscheidenden Wachstumsmotor wurde
und die Expansionskraft des ersten industriellen Wachstumszyklus von 1845-1847 weit
übertraf. Vor allem die Jahre 1854 bis 1857 waren ausgesprochene Boomjahre. In Preußen
stieg die Zahl der Maschinenbaufabriken in diesen Jahren von 240 auf 400, die der
Beschäftigten von 11 400 auf etwa 26 000. Der Großbetrieb mit mehreren hundert Arbeitern
setzte sich zunehmend durch. Eisenerz- und Steinkohlenförderung sowie die Stahlerzeugung
wuchsen um das Doppelte, die nun immer mehr in Gang kommende eigene deutsche
Roheisenproduktion sogar um das Dreifache. Seit 1855 wurde dann auch die
Konsumgüterindustrie in wachsendem Maße vom Aufschwung erfasst, weil erstmals seit
langer Zeit die Reallöhne wieder nach oben wiesen und die Massenkaufkraft wuchs. 1856 gab
es erstmals seit langen Jahren Verknappungstendenzen auf dem Arbeitsmarkt. Das Gespenst
des Pauperismus, die im Vormärz vorherrschende massenhafte Unter- oder
Nichtbeschäftigung, schien gebannt. Ein wichtiger Faktor, der den Aufschwung stützte, war
aber auch die wachsende Auslandsnachfrage. Deutsche industrielle Fertigwaren drangen nun
immer mehr auf den Auslandsmärkten vor.
Die Weltwirtschaftskrise von 1857: Die Expansionskraft des Booms von 1853 bis 1857, der
durch den Krimkrieg noch angeheizt wurde, wurde erst in den neunziger Jahren des 19.
Jahrhunderts wieder erreicht. Im Jahre 1857 mündete dieser Aufschwung in eine Krise, die
teils auf hausgemachte Ursachen (Überkapazitäten durch zu hohe Investitionen), vor allem
aber auf Verwerfungen im internationalen Umfeld zurückzuführen war. Eine im August 1857
in den USA einsetzende Handels- und Bankenkrise sprang rasch auf England und von dort auf
den europäischen Kontinent über und beendete die erste große Aufschwungphase der zweiten
Jahrhunderthälfte. Angesichts der tief greifenden Wirkungen dieser ersten großen Krise des
Industriekapitalismus hat man auch von der ersten Weltwirtschaftskrise gesprochen.
In Deutschland hielten sich die Folgen dieser Krise und die vielfach aufkommende
Panikstimmung aber in Grenzen. Der Fortschrittsoptimismus erhielt noch keinen schweren
Dämpfer. Die Wirtschaft ging nach einem kurzen konjunkturellen Tief seit 1859 wieder auf
Expansionskurs. Allerdings war die Habsburger Monarchie von den Folgen der Krise
schlimmer betroffen als die Staaten des Deutschen Zollvereins. Dies führte dazu, dass sich die
Entwicklungsschere zwischen Österreich und Preußen noch mehr zuungunsten Österreichs
öffnete. Während in der Habsburger Monarchie 1865 bei 37,5 Millionen Einwohnern nur
3400 Dampfmaschinen mit insgesamt 100 000 PS im Einsatz waren, verfügte Preußen mit
19,3 Einwohnern über 15 000 Dampfmaschinen mit 800 000 PS. Es förderte doppelt so viel
Steinkohle und produzierte doppelt so viel Eisen und Stahl als Österreich. Preußen besaß die
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wesentlich dynamischere Wirtschaft und nutzte dies bald auch für die machtpolitischen
Auseinandersetzungen mit Österreich.
Deutsche Wirtschaftsentwicklung der sechziger Jahre: Die sechziger Jahre brachten eine
weitere Wachstumsphase, allerdings ohne einen so rasanten Aufschwung wie zwischen 1853
und 1857, aber auch ohne so schwere Einbrüche wie 1857. Die Kriege dieses Jahrzehnts
(amerikanischer Bürgerkrieg, deutsch-dänischer Krieg von 1864 und der deutsche Krieg von
1866) brachten vorübergehende Stockungen, die jedoch bald überwunden waren. Die letzten
Jahre des Jahrzehntes zeichneten sich wieder durch beachtliche Zuwachsraten aus, die nach
1871 sogar noch einmal übertroffen wurden, ehe dann der so genannte Gründerboom von der
großen Gründerkrise des Jahres 1873 abgelöst wurde. Diese Krise beendete jene
Wachstumsphase, in der die deutsche Industrielle Revolution voll zum Durchbruch gelangte.
Der große industrielle Fortschritt, den Deutschland zwischen 1845 und 1870 verzeichnete,
kommt in den folgenden Zahlen zum Ausdruck. Sie beziehen sich auf das Gebiet des
Deutschen Reiches von 1871 ohne Elsaß-Lothringen:
Steinkohle 1848
4, 6 Millionen Tonnen
1870 26, 5
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Roheisen 1845
194 000 Tonnen
1870
1, 4 Millionen Tonnen
Stahl
1845
185 000 Tonnen
1870
1 Million Tonnen
Baumwollspinnerei 1845 13 000 Tonnen
1870 65 000 Tonnen
Zahlen aus: W. Fischer u. a. (Hrsg.), Sozialgeschichtliches Arbeitsbuch I. Materialien zur
Statistik des Deutschen Bundes 1815-1870. München 1982.
Deutschlands Wachstum im europäischen Vergleich: Das Tempo des deutschen
Industrialisierungsprozesses zwischen 1850 und 1873 wird in der Forschung unterschiedlich
bewertet. Die jährliche durchschnittliche Wachstumsrate des Sozialprodukts wird im
Allgemeinen auf 1,3 bis 1,6% geschätzt, teilweise sogar noch etwas höher. Der Pro-KopfWert des Nettosozialprodukts hatte um 1800 noch bei 250 Mark gelegen. Bis 1850 stieg er
auf 268 Mark, 1870 waren es bereits 347 Mark. Ein Teil der Forschung geht von einer
besonders dynamischen Entwicklung der deutschen Wirtschaft aus, andere wie KAELBLE
kritisieren den Mythos von einer besonders rapiden Industrialisierung Deutschlands. Vieles
spricht jedoch dafür, dass Deutschlands Industrialisierungsprozess zwischen 1850 und 1873
nicht nur im Vergleich zu der Zeit vor 1850 und zum späteren Kaiserreich eine besondere
Dynamik aufwies, sondern auch die Dynamik der anderen großen europäischen
Industrienationen übertraf. Obwohl die regionalen Strukturgefälle noch immer beträchtlich
waren, die neuen Entwicklungen sich auch in Deutschland keineswegs flächendeckend
durchsetzten und zu Recht auf die evolutionären, die langfristigen Tendenzen dieser
Wachstumsprozesse verwiesen werden muss, kann man sagen, dass Deutschland in dieser
Phase doch einen besonders starken Industrialisierungsschub erfuhr und am Ende der
Aufschwungphase (1873) eine neue Entwicklungsstufe erreicht hatte. Die Industrielle
Revolution war zu einem ersten Abschluss gekommen. Es folgte nun der Weg in die
Hochindustrialisierung.
Technischer Fortschritt als Wachstumsfaktor: Neben den bereits erwähnten Faktoren wie
günstige internationale und gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Förderung durch die
Regierungen muss vor allem auch die Beschleunigung des technischen Fortschritts als Grund
für die Dynamik der deutschen Wirtschaft genannt werden. Die deutschen Unternehmen
passten sich nun nicht nur immer schneller den modernen Technologien an (z. B. dem in
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England 1855 erfundenen neuen Bessemer-Verfahren zur Stahlherstellung), sondern trieben
die Entwicklung immer stärker auch durch eigene Neuerungen voran. An die Stelle der
Nachahmung trat zunehmend die eigene Erfindung. Es ist errechnet worden, dass sich das
Wachstum jener Jahrzehnte zu 58% auf den vermehrten Einsatz von Kapital und Arbeit
zurückführen lässt, zu 42% aber schon auf den technischen Fortschritt. Mit der stärkeren
Hinwendung des Bürgertums zum wirtschaftlichen Erwerb ging seit 1850 auch eine immer
stärkere Hinwendung zur Technik einher. Innerhalb des Unternehmerlagers gewann der
wissenschaftlich gebildete Unternehmertyp (Technische Hochschulen, Universitäten)
zunehmend an Bedeutung. Dies galt etwa für die chemische Industrie, den Maschinenbau und
die optische Industrie. Man begann auf dem Felde der Technik bereits damit, deutsche
Originalität zu kultivieren. Das Wort von der deutschen Gründlichkeit kam auf. Schon 1851
sorgten auf der Londoner Weltausstellung die Kruppschen Gußstahlblöcke und der
Zeigertelegraph der Berliner Firma Siemens und Halske für Aufsehen. Auf der Londoner
Weltausstellung von 1862 war es dann die Farbenpracht der deutschen Teerchemie.
II.
Bevölkerungswachstum und Urbanisierung
Die fünfziger und sechziger Jahre standen auch in Deutschland im Zeichen eines sich
beschleunigenden sozialen Wandels. Nach Stockungen zu Beginn der fünfziger Jahre, die
durch starke Auswanderungswellen verursacht wurden, setzte sich das schon in der ersten
Jahrhunderthälfte zu verzeichnende Bevölkerungswachstum weiter fort. 1850 lebten im
späteren Reichsgebiet (ohne Elsaß-Lothringen) 35 Millionen, 1860 waren es 37 Millionen und
1870 bereits über 40 Millionen. Die Gesellschaft der Reichsgründungszeit war zudem eine
ausgesprochen junge Gesellschaft (Anteil der über 45jährigen 21,2%).
Literatur: Josef EHMER, Bevölkerungsgeschichte und historische Demographie, München
2004 (EDG, 71).
Veränderungen der Erwerbsstruktur:
Der Aufschwung der neuen Wirtschaftsformen schlug sich auch in der Veränderung der
Erwerbsstruktur immer deutlicher nieder. Die Landwirtschaft (primärer Sektor) verlor an
Bedeutung, Gewerbe und Industrie (primärer Sektor) sowie Handel, Verkehr und
Dienstleistungen gewannen an Gewicht.
Primärer Sektor
Sekundärer Sektor
Tertiärer Sektor
1800
62%
21,3%
16,9%
1850
55%
25%
20%
1870
49%
29%
22%
In Großbritannien lagen die Werte 1851 bei: 23%, 51%, 26%!
Siedlungsstruktur:
Die hohen Anteile, die der primäre Sektor um 1870 in Deutschland noch aufwies, hat manche
Historiker veranlasst, vor einer Überschätzung des sozialen und wirtschaftlichen Wandels zu
warnen (Kaelble, W. J. Mommsen) Sie verweisen ferner darauf, dass neben der
Beschäftigungsstruktur auch die Siedlungsstruktur im Vergleich zu der Zeit nach 1870 noch
wenig Dynamik aufweise. Die großen Wanderungswellen vom Land in die Stadt hätten erst
Ende der sechziger Jahre voll eingesetzt. In der Tat gab es 1871 erst 8 Städte im Reich, die
mehr als 100 000 Einwohner zählten. 1911 waren es dagegen 48. Trotz der Skepsis einiger
Autoren ist aber festzuhalten, dass sich zwischen 1850 und 1870 nicht nur die Gewichte
zwischen den einzelnen Sektoren stärker verschoben als früher (vor allem auch bei den
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jeweiligen Anteilen am Sozialprodukt), sondern dass auch die Siedlungsstrukturen gerade in
den industriellen Führungsregionen einem deutlich schnelleren Wandel unterworfen waren.
Zwischen 1850 und 1870 wurden wichtige Grundlagen der späteren Urbanisierungsprozesse
gelegt. Auch die Binnenwanderung in die neuen Industriezentren nahm deutlich zu, wobei
zunächst noch die "Nahwanderung" (vom Land in die nächste sich industrialisierende Stadt)
überwog. Zahlreiche alte Städte und neue Industrieregionen verzeichneten eine
überdurchschnittliche Bevölkerungszunahme. Berlins Bevölkerung stieg von 1850 bis 1870
von 419 000 auf 826 000. Das Städtewachstum war von zwei Grundmustern bestimmt: a)
Wachstum alter Städte, die wie Berlin ihre bisherigen Funktionen ausweiteten; b) Wachstum
neuer Zentren aufgrund günstiger Standortfaktoren für die Industrialisierung: z. B. Essen (um
1800 erst 4000, 1850 9000, 1870 52 000). Das Städtewachstum stellte Staat und Gesellschaft
vor ganz neue Aufgaben, wobei gerade die bürgerlichen Fachkräfte beim Ausbau der
städtischen Infrastruktur und der sozialen Einrichtungen wichtige neue Betätigungsfelder
erhielten. Der Zuzug in die Städte wurde durch ein neues Stadtrecht erleichtert. An die Stelle
der alten Bürgergemeinde trat die moderne Einwohnergemeinde. Das Bürgerrecht der alten
Stadt mit seinen Privilegien, die den Bürger von anderen nicht im Bürgerrecht stehenden
Stadtbewohnern abhoben, verlor seine frühere Bedeutung. Ständische Unterschiede zwischen
Bürgern, Beisassen und anderen wurden aufgehoben. Neue Unterschiede zwischen den
Einwohnern einer Stadt bezogen sich auf das Wahlrecht zu den städtischen Gremien, sie
wurden nun aber allein mit Besitz, Einkommen und Steuerleistung legitimiert.
J. REULECKE, Geschichte der Urbanisierung, Frankfurt a. M. 1985.
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