INHALTSVERZEICHNIS Seite Vorwort:_______________________________________________________________ 1 Marlene Schwinden aus Biersdorf_________________________________________ 2 Tom und Robert Noesges aus Illinois/USA _________________________________ 2 Der Ursprung aller Nösges/Nesges-Familien _________________________________ 3 Clais Nesen von Wettlingen _____________________________________________ 3 Der Name Nösges________________________________________________________ 4 Niesen, Nissen, Nyssen, Niesius, Neis, Ney _________________________________ 4 Verwandtschaft Nesges mit Noesges bestätigt _______________________________ 5 Frank Noesges in Dubuque/USA _________________________________________ 6 Die Geschichte des Ur-Stammhauses in Wettlingen ___________________________ 8 Auswanderung in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts _______________________ 12 Leibeigenschaft und Bauernbefreiung _____________________________________ 12 Napoleon ___________________________________________________________ 13 Klöppelkrieg ________________________________________________________ 14 Die Stammhäuser 2. Grades ______________________________________________ 15 Johannes Noesges aus Wettlingen, *1711 ___________________________________ 16 Die zweite Filiale von Wettlingen in Hütterscheid ___________________________ 18 Nesges, Lierfelder Noesges-Linie ________________________________________ 19 Die Filiale Echtershausen (Haus Pütz) ____________________________________ 19 Seite - 2 - INHALTSVERZEICHNIS Seite Johann Wilhelm Nösges _______________________________________________ 19 Die Noesges-Filiale in Altscheid __________________________________________ 20 Die Filiale in Biersdorf __________________________________________________ 22 Die Filiale Oberweis____________________________________________________ 24 „Luxemburger Gazette“, Zeitung der Einwanderer ___________________________ 26 Die Filiale Lierfeld _____________________________________________________ 26 Auswanderung nach 1930 in das Rheinland ________________________________ 27 Die Stammtafeln der Deutschen Noesges ___________________________________ 28 Die Sippentreffen_______________________________________________________ 28 Das 1. Sippentreffen in Biersdorf im Jahre 1986 ______________________________ 28 Das 2. Sippentreffen in Winterspelt im Jahre 1988 ____________________________ 29 Brief von Robert Noesges aus Amerika ___________________________________ 30 Das 3. Sippentreffen in Winterspelt im Jahre 1991 ____________________________ 32 Die Noesges in den USA _________________________________________________ 33 Die Auswanderung des Johann Noesges aus Biersdorf _________________________ 33 Die Reise des John nach Amerika _________________________________________ 34 Der Brief von John aus dem Jahre 1915 nach Deutschland. _____________________ 36 Die Naturalisierung: Aus Johann wird John. _________________________________ 39 Übersetzung der Einbürgerungsurkunde ____________________________________ 40 Kommentar zur Einbürgerungsurkunde _____________________________________ 41 Seite - 3 - INHALTSVERZEICHNIS Seite Die Kinder des John Noesges _____________________________________________ 41 Frank Nösges ________________________________________________________ 42 Mathias Noesges _____________________________________________________ 44 John Noesges II ______________________________________________________ 45 Josef Noesges _______________________________________________________ 46 William Noesges _____________________________________________________ 46 Theodor Noesges I____________________________________________________ 47 Die übrigen Kinder von John ___________________________________________ 48 Die Enkel des John _____________________________________________________ 49 Die Urenkel von John (4. Generation seit 1879) ______________________________ 54 Gehört Harry Noesges aus Dubuque zu uns? _________________________________ 56 Die amerikanischen Noesges während des 2. Weltkrieges ______________________ 59 „Last Flight of Crew Nr. 14“ ____________________________________________ 61 Nachwort und Dank ____________________________________________________ 63 Indexverzeichnis ________________________________________________________ 2 Abbildungsverzeichnis ___________________________________________________ 2 Seite - 4 - VORWORT: Ich schrieb dieses Büchlein gemäß dem Wunsch vieler europäischen und amerikanischen NoesgesNesges-Familien, die alle denselben Ursprung haben. Das Verlangen, die Wurzeln der eigenen Familie besser kennenzulernen scheint seit dem amerikanischen Film „Roots“ (=Wurzeln) der 70er Jahre ständig zu wachsen. Er schildert das Schicksal einer amerikanischen Negerfamilie über fünf Generationen hin. Die Geschichte der NoesgesFamilie läßt sich dank des guten Zustandes der Kirchenbücher lückenlos bis 1660 zurückverfolgen, von da an bis 1500 lückenhaft; das ist ein Zeitraum von fast 20 Generationen. Aus der sehr großen Fülle der Dokumente werde ich in diesem Buch nur die wichtigsten veröffentlichen. Äußerst hilfreich waren für dieses Werk die Kirchenbücher der Pfarrei Bettingen (ab 1690), die wie alle älteren Kirchenbücher des Bistums Trier im Bistumsarchiv Trier zentral aufbewahrt werden. Für Seite - 1 - die Geschichte des amerikanischen Zweiges der Noesges-Sippe verdanke ich die meisten Informationen Marlene Schwinden aus Biersdorf (von wo Marlene Schwinden aus Biersdorf aus Johann (John) Noesges 1879 nach Chicago ausgewandert ist) und John Enkeln Tom und Robert Tom und Robert Noesges aus Illinois/USA Noesges aus Illinois/USA, die während des 2. Weltkrieges auf amerikanischer Seite gegen HitlerDeutschland kämpften und seit unserer Kontaktaufnahme 1988 zu Deutschlands besten Freunden gehören. Seite - 2 - DER URSPRUNG ALLER NÖSGES/NESGESFAMILIEN Der Ursprung aller Noesges-Familien liegt in Wettlingen, am Unterlauf des Flüßchens Prüm in der Südeifel. Das kleine Dorf gehört zur Pfarrei Bettingen; einer der Höfe Wettlingens trägt noch heute den Hausnamen „Noesges“. Im Jahre 1501 scheint dieser Hof erstmalig in den Besitz der Familie Noesges gekommen zu sein, die sich damals noch Nesen und Niesen nannten. (Die kürzeste Form des Namens Dionisius ist Nies). Im Jahre 1501 gab der Edle Johann von Falkenstein Clais Nesen von Wettlingen und Vingstingen einen der ihm gehörenden Höfe an Clais Nesen von Wettlingen mitsamt einer Mühle zu erblichen Lehen. Ein Teil des Mühlrades ist noch heute im Noesges-Hof zu sehen. Bis etwa 1740 blieb der Hof immer unter der Leitung von NoesgesSöhnen. Um 1740 ging er auf eine Nösgestochter (Eva Nösges) über. Seither hießen die Besitzer Seite - 3 - Göbel, Müller, Zeien und Hau, doch der Hofname blieb „Nösges“. DER NAME NÖSGES Der Name ist, wenn man von der ältesten historischen greifbaren Form von 1501 ausgeht Niesen/Nesen. Wie bereits erwähnt, erhielt Clais Nesen 1501 einen Hof mit Mühle zu Wettlingen an der Prüm, der gewiß mit dem jetzigen Noesges-Hof identisch ist. Der Name ist abgeleitet von Dionisius, der im 3. Jahrhundert als erster Bischof von Paris St. Dionysius, unser Namensgeber den Märtyrertod gestorben ist und in St.Denis bei Paris begraben liegt. Neben Martin und Remigius ist er einer der beliebtesten Schutzheiligen der Franken. In Deutschland sind etwa 40 Kirchen ihm heute noch geweiht. In Frankreich dürften es weit mehr sein. Zahlreiche Familiennamen wie Niesen, Nissen, Nyssen, Niesius, Neis, Ney usw. im Rheinland Niesen, Nissen, Nyssen, Niesius, Neis, Ney geben Kunde, daß im Mittelalter viele den Namen Dionysius trugen. Seite - 4 - Bekanntlich wurden viele Personennamen später zu Familiennamen: die Kinder der Nies waren Niesenoder Nisius-Kinder. Duch sprachliche Verschleifung wurde aus Nisius > Nisjus > Nisjes > Nesjes; ethymologisch unbewanderte Schreiber (z.B. Pfarrer bei der Taufanmeldung) machten dann das j zu g. Der Name Niesges entwickelte sich -urkundlich belegbar- über Nesges zu Noesges. Beide Formen haben sich schließlich alleine durchgesetzt in unserer Familie. Bis 1986 wurde bezweifelt, ob die Nesges mit den Verwandtschaft Nesges mit Noesges bestätigt Noesges verwandt seien. Doch eine intensive Familienforschung, die besonders durch die Sippentreffen gefördert wurde, hat jeden Zweifel beseitigt. Im Jahre 1864 schrieb das Preußische Personenstandsgesetz vor, daß die Kinder ihren Namen künftig genauso zu schreiben hätten, wie der des Vaters. So kam es, daß Michael Nesges aus Hütterscheid, der sich wie sein Vater teils mit „e“, Seite - 5 - teils mit „oe“ schrieb, von jetzt an sich auf die Form Nesges festlegte. Dabei blieben auch seine Nachkommen. Meine Vermutung, daß alle mit dem sehr seltenen Frank Noesges in Dubuque/USA Namen Noesges / Nesges blutsverwandt sein müßten, bekam durch die Sippenforschung ihre endgültige Bestätigung. Nur ca. 10% von den 60 europäischen und 30 amerikanischen Nösges/Nesges Familien macht hiervon vielleicht eine Ausnahme. Die Nachkommen des 1850 geborenen Frank Noesges, der bereits 1874 (5 Jahre vor John Noesges aus Biersdorf) Amerika betrat und sich in Dubuque niederließ. Sie hoffen sehr, daß es mir gelingt, seine nachzuweisen. (Document of Verwandtschaft Seine mit uns Einbürgerungsurkunde Naturalisation) weist ihn als Auswanderer aus „Preußen“ (Prussia) aus. Leider fehlt in diesem Dokument, ähnlich wie in dem von John Noesges, eine nähere Ortsangabe. Seite - 6 - Seite - 7 - DIE GESCHICHTE DES UR-STAMMHAUSES IN WETTLINGEN Wie bereits in Abschnitt 1 erwähnt, beginnt die Geschichte der Noesges-Familie 1501 aktenkundig zu werden. Das heißt jedoch nicht, daß die Familie nichts bereits vorher in der Gegend ansässig war; denn in aller Regel vergaben die Grundherren der ihnen gehörenden Höfe an Leute aus ihrem Herrschaftsbereich, die sich durch Treue und Fleiß ausgezeichnet hatten. Ein solch treuer Diener scheint auch Clais Nesen gewesen zu sein, dem die Urkunde von 1501 den Hof in Wettlingen überträgt. (Das i in Clais wird nicht ausgesprochen; es ist ein Dehnungs-i zur Dehnung des Buchstabens a). Jedenfalls muß dieser Hof nach der Urkunde schon 1501 bestanden haben, was man den Mauern durchaus zutrauen kann. Im Hause steht unter anderem ein wertvoller geschnitzter Schrank aus Seite - 8 - dem Jahre 1624, der von einem ungewöhnlich reichen Bauern zeugt. Eine „Takenplatte“ im Kaminbereich zeigt die Jahreszahl 1628 und das Bild des Grafen und der Gräfin von Manderscheid, zu deren Herrschaft der Hof um diese Zeit gehörte. Das Amt des Schöffen scheint in dieser Familie erblich gewesen zu sein; die Schöffen saßen mit dem Grafen auf der Gerichtsbank. Sie „wiesen“ das recht in einer Zeit, die nur wenig geschriebenes Recht kannte, sondern es mündlich tradierte. Der Hofinhaber scheint auch das Amt des „Zenders“ gehabt zu haben, d.h. er hatte den „Zehnten“ einzutreiben, der gewöhnlich zwischen Pfarrer und Graf geteilt wurde. Die große Zehntscheune auf der anderen Straßenseite gehört noch heute zum Noesges-Hof. Im reichhaltigen Archiv des NösgesHofes befinden sich auch eine Liste mit den Namen der Zehntpflichtigen und den Mengen an Getreide, die sie abzuliefern hatten. Einer der angesehensten Besitzer des Noesges Hofes scheint Theodor (Dietz) Seite - 9 - Noesges gewesen zu sein, der erste Sohn des Johann Wilhelm Noesges. (Im Folgenden ist es ratsam die Karte der Ausbreitung zu vergleichen). Diese sind die ersten Noesges, die in den Kirchenbüchern von Bettingen auftauchen. Weitere Kinder waren: Leonard (geb. 1702), Susanna (geb. 1704), Johannes I (geb. 1711), Theo (II), Johannes II (geb. 1716). Theodor I wird als Täufling im Jahre 1696 angegeben. Nur sehr wenige Kirchenbücher sind älter als 1650, da sich erst seit dem Konzil von Trient allmählich das Gesetz durchsetzte, Taufen, Trauungen und anderes in Bücher einzutragen. Von Theodor (Diez) sind einige Schuldscheine erhalten, da er aufgrund seines Wohlstandes wohl öfter Geld verliehen hat. Auch in späterer Zeit scheint man im Noesges-Hof Geld verliehen zu haben. Zinsen nahm man wohl nicht, da dies unter Christen verpönt war. Nach Diez übernimmt seine Erstgeborene Eva, den Seite - 10 - Hof bzw. deren Mann, Nikolaus Göbel, der sicher viel Geld mitbrachte. Zur Zeit der französischen Revolution fungierte er als eine Art Bürgermeister im Ort. Von ihm existiert ein Passagierschein, der von den französischen Behörden für ihn ausgestellt wurde, damit er ungehindert seine Reisen im Dienst der Gemeinde machen konnte. Die heutigen Besitzer des Hofes heißen Hau. Sie sind, wie an Hand der Hausdokumente nachgewiesen werden konnte, Nachkommen von Eva Noesges und Nikolaus Goebel. Der jüngste Sohn des Diez, Jakob (geboren 1740) ging aus dem Elternhaus und heiratete in das Haus Kauthen in Hütterscheid ein. Jakob wird zum Stammvater der Noesges- „Dynastien“ von Echtershausen, Biersdorf und Chicago; aber auch derer von Altscheid, Utscheid , Lierfeld und weiteren. Seite - 11 - Mit dem Aufkommen der Industrie im Rheinisch- Auswanderung in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts Westfälischen Industriegebiet gingen viele Eifeler in die Großstädte an Rhein und Ruhr, vor allem nach Köln, Düsseldorf, Essen, Duisburg. So kam auch der Vater des Autors 1930 vom Noesges-Hof in Oberpierscheid nach Essen, um nach den schweren Mißernten, die damals die Eifel heimsuchten, dort eine bessere Existenz zu finden. Heute gibt es, durch die Auswanderung aus der Eifel bedingt, ca. 60 Noesges-Familien in der ganzen Bundesrepublik; von Hamburg bis Innsbruck und von der Luxemburgischen Grenze bis Fürth. Dies sind die bisher größten Ausdehnungen in Nord- Süd- und in Ost-Westrichtung. Die Ausdehnung nach Osten könnte sich nach der Wiedervereinigung noch in diesem Jahrhundert bis Berlin, Dresden und so weiter erstrecken. Daß die Noesges-Familien jahrhundertelang nur in der Westeifel (vielleicht auch in Luxemburg) zu finden waren und erst nach dem 1. Weltkrieg in Seite - 12 Leibeigenschaft und Bauernbefreiung größerer Zahl hauptsächlich die in Heimat der bis verließen, 1800 hat bestehenden Leibeigenschaft seinen Grund, die den Bauern ohne Genehmigung der Landesherren (vor allem der Grafen) keine Freizügigkeit gestattete. Erst Napoleon hat kurz vor 1800 für unser Gebiet die Leibeigenschaft und Zinsknechtschaft aufgehoben (französische Revolution). Zeuge davon, wie er als Bauernbefreier zunächst in der Eifel begrüßt wurde, ist die Taufurkunde von Noesges/Hansen-Hof in Altscheid mit der für ein kirchliches Dokument merkwürdigen handschriftlichen Eintragung: „Liberté, Egalité et Fraternité“. Daß die Stimmung gegen Napoleon bald umschlug, Napoleon als er die Bauernsöhne in den Krieg gegen Rußland trieb, auch hierüber gibt es Briefe im genannten Noesges-Hof zu Altscheid. Zunächst aber zogen die jungen Eifeler begeistert mit Napoleon in den Krieg, um die Ideale der französischen Revolution zu Seite - 13 - verwirklichen. Empört reagierte die tiefchristliche Bevölkerung der Eifel, als Napoleon anfing, den Kirchen ihren reichen Grundbesitz zu nehmen und die Klöster zu plündern. Mit Entsetzen sahen sie, wie die Mönche, die so großen Anteil an der Missionierung der Eifel hatten, aus den Reichsabteien Echternach und Prüm (gegründet 762) vertrieben und die religiösen Schätze verschleppt wurden. So kam auch das herrliche Prümer Graduale nach Paris, wo es noch heute wegen seiner Buchmalereien (vor 1000) die National-Bibliothek ziert. Große Teile der Abtei wurden zum Abbruch freigegeben. Ein Teil wurde gerettet und dient heute als Gymnasium. Im sogenannten Klöppelkrieg mit Zentrum in Artzfeld Bauernbevölkerung Franzosen auf. mit Der bei Prüm stand die Knüppeln gegen die Aufstand wurde Klöppelkrieg blutig niedergeschlagen. Seite - 14 - DIE STAMMHÄUSER 2. GRADES Hierunter verstehe ich die Stammhäuser, die als „Filialen“ von Wettlingen entstanden sind, meist durch Einheirat von Noesges-Söhnen in bereits bestehende Höfe. Diese Höfe lagen zunächst alle in der Grafschaft Bettingen. Nur ungern ließ der Graf seine Hörigen aus seinem Bereich ziehen, weil sie willkommene Arbeitskräfte waren. In der Regel erbte der älteste Sohn den Hof, die anderen arbeiteten als „1Hagestolze“ auf dem Elternhof, meist unverheiratet, gegen Kost und Logis und Kleidung. Das Obereigentum der Höfe hatte bis zu Napoleon der Grundherr (Graf, Abt, usw). Der Grundherr bestätigte die jeweiligen Hoferben oder wählte jemanden aus, den er für besser hielt. Das Wort „Hagestolz“ kommt aus dem Althochdeutschen „hagistaldi“, d.h. Hag-Ansässige. 1 Seite - 15 - Johannes Noesges aus Wettlingen, *1711 Der erste Noesges, von dem wir wissen, wohin er ausgezogen ist, war Johann Noesges, geboren 1711 in Wettlingen, Sohn des Johann Wilhelm Noesges. Er wurde Verwalter des gräflichen Gutes Villa Altendorf bei Bettingen. Solche Verwalter nannte man im frühen Mittelalter Meier (aus dem Lateinischen verheiratet. Maior). Das Er Taufbuch war offensichtlich von Bettingen verzeichnet ihn unter dem 10. Juni 1716 als 6. Kind des Johann Wilhelm Noesges aus Wettlingen. Als Taufpate fungieren der Müller Johann Gilles aus dem Ort Freilingen (6 km von Wettlingen entfernt) und Catharina Noesges, wohl eine Schwester seines Vaters. In aller Regel bestimmte der Taufpate den Namen des Kindes. (Das Kirchenbuch ist heute im Bistums-Archiv). Ein älterer Bruder des Johann hieß ebenfalls Johann; er war am 29.05.1711 getauft worden. Er oder sein Bruder Theodor II, geboren 1714, könnten die Seite - 16 - Vorfahren von Frank Noesges gewesen sein, der sich im Jahre 1874 in Dubuque am Missisippi niederließ. Sein Sohn Dominicus wurde nach ihm Verwalter der Villa Altendorf. Er wird wohl, wie sein Vater, im Verwalterhaus neben dem Herrenhaus gewohnt haben. Im Taufbuch steht er als Johann Nüsges verzeichnet. Ein schöner Beleg dafür, wie sich der Name infolge einer Generation von Hör- und Schreibfehlern veränderte. Die einzigen Menschen, die in jener Zeit auf dem Dorf schreiben und lesen konnten, waren der Richter und der Pfarrer. So bestätigt der Richter Michael Bisenius dem Theodor Noesges, daß dieser mit „Handzeichen“ (das heißt einem gemaltem Kreuz) einen Vertrag unterzeichnet habe. Dieser Richter Bisenius ist übrigens Taufpate von Theodor’s Erstgeborener Eva, die nach ihm den Hof in Wettlingen übernommen hat. Es müssen wohl verwandtschaftliche oder gesellschaftliche Be- ziehungen zu den „höheren“ Kreisen bestanden Seite - 17 - haben, zumal der Pfarrer Johannes Frölich Taufpate von Theodor’s jüngstem Kind, Johannes Baptist Bonaventura Noesges (*1732), wird. Daß der Name des Taufpaten maßgebend für den Namen des Täuflings war, war zu jener Zeit üblich gewesen. Das jüngste Kind von Theodor Noesges, Jakob, geboren 1740 auf dem elterlichen Hof Die zweite Filiale von Wettlingen in Hütterscheid in Wettlingen, heiratete am 23. November 1763 Lucia Antonie vom Kauthen-Hof in Hütterscheid. Vermutlich hat er dort einige Jahre als Knecht gearbeitet und, nachdem man seine Tüchtigkeit erkannte, in diesen Hof eingeheiratet. Es ist einer der größten und schönsten Höfe der Gegend und heute noch im Besitz von seinen Nachkommen (Familie Bernhard Lenz). Jakob bekam drei Söhne, Anton (geboren 1764), Wilhelm (geboren 1768) und Nikolaus, dessen Geschichte bisher noch nicht erforscht ist. Leider hat das Ehepaar Lenz keine Kinder. So kommt der Seite - 18 - ehrwürdige Hof nun an einen Neffen, den Arzt Dr. Hans Thielen aus Aachen und wird vermutlich nicht mehr als Bauernhof weitergeführt. Nach Jakob Noesges übernahm sein Sohn Anton den Hof. Auch dieser hatte 3 Söhne, Nikolaus (geboren 1802), Leonard (geboren 1793), Jakob II (geboren 1796). (siehe Stammtafel .....) Nikolaus heiratete um 1832 nach Lierfeld ein und wurde zum Begründer der Lierfelder Noesges-Linie, Nesges, Lierfelder NoesgesLinie die sich heute Nesges nennt und lange bezweifelte, ob sie mit Noesges verwandt seien. Leonhard heiratete um 1820 nach Utscheid ein, wo der Name als „Noesges-Hof“ weiterbesteht. Bis heute wohnt darin die Witwe Maria Noesges, geborene Dörr (Tochter eines Lehrers). Sie heiratete Fritz Noesges und hat mit ihm 2 Töchter. Jakob Noesges aus Hütterscheid bekam 1768 seinen dritten Sohn, Johann-Wilhelm. Dieser heiratete um Die Filiale Echtershausen (Haus Pütz) Johann Wilhelm Nösges 1800 in das Haus Pütz in Echtershausen ein. Das Seite - 19 - Haus ist heute im Besitz der Familie Kootz-Luckas und wird als Fremdenpension geführt. Die Besitzer sind Nachkommen des besagten Johann-Wilhelm. Übrigens ist der Mädchenname von John’s Frau Margarethe Kootz und stammte aus Echtershausen. Johann Wilhelm ist der Großvater von John Noesges, der 1879 nach Chicago auswanderte. Er ist auch der Vorfahre des Verfassers dieses Buches. Johann Wilhelm hatte 2 Söhne, Nikolaus (geboren 1810) und Philipp (geboren 1802). Letzterer ist mein Ur-Ur-Großvater. Er wurde Stammvater der Noesges von Oberpierscheid und Hargarten. Sein Bruder Nikolaus verließ das Elternhaus un Echtershaus und heiratete in Biersdorf in das alte Klosters-Haus ein. Durch die Heirat mit der Tochter des Hauses, Susanne Bures, wurde er zum Stammvater der Noesges von Biersdorf, Habscheidt, Dahlem und Chicago. Die Noesges-Filiale in Altscheid Seite - 20 - Jakob Noesges (geboren 1796 in Hütterscheid) heiratet um 1820 nach Altscheid ein. Dieser Ort liegt etwa 10 km östlich von Hütterscheid und gehört zur Pfarrei Weidingen. In Weidingen wohnt seit mehrerem Jahren der amerikanische Sergant Ross, ein Freund von Thomas Noesges aus Illinois. Jakob heiratete in das Haus Hansen ein und zwar die Tochter der Witwe Heltemes. Der Hansen-Hof war eng mit der Kirche von Altscheid verbunden, woraus sich auch die besondere Frömmigkeit dieses Hauses erklärt. Aus diesem Hause ging unter anderem der Priester Peter Noesges hervor (18611938). Er wirkte segensreich in Boppard, Ochtendung und Gelsdorf. Bis in das Jahr 1795, dem Eimarsch der Revolutionsarmeen von Napoleon, unterstand der Hansen-Hof dem Obereigentum des Grafen von Vianden, an den er bestimmte Zinsen und Frondienste zu liefern hatte. Im Güterverzeichnis der Burg Vianden von 1780 (Staatsarchiv Koblenz Seite - 21 - Nr. 172) heißt es über den Hansen-Hof: „Er liefert jährlich an Schaftsdiensten 6 Sester Korn, 8 Sester Hafer, 14 Schillingen an Geld, Gespannfronden zum Schloß von Vianden“. Das Schloß Vianden ist der Stammsitz des holländischen Königshauses Oranien und liegt an dem Flüßchen Our, das seit 1805 die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg bildet. Noch heute ist der Hansen-Hof, der seit mehr als 400 Jahren diesen Namen trägt, im Besitz der Familie Noesges (Peter und Anna Noesges), die aber leider keine Nachkommen haben. Peter’s Brüder Gerhard Grevenbroich) (wohnhaft und in Johann Jackerath bei (wohnhaft in Oberweiler) tragen dort den Namen Noesges weiter. Die Filiale in Biersdorf Eine „Enkel-Filiale“ von Wettlingen ist das Noesges-Haus in Biersdorf, aus dem der Deutsch- Seite - 22 - Amerikaner Johann (John) Noesges stammt. Dorthin kam im Jahre 1837 Nikolaus Noesges aus Echtershausen, um die Tochter des Hauses am 14. November 1837 zu heiraten. Nikolaus und Susanne sind die Eltern des besagten Johann, der im Jahr 1879 nach Amerika ging. Sein Bruder hieß Jakob und blieb im Hause, um die Landwirtschaft zu führen. Johann lernte das Zimmermanns-Handwerk, wahrscheinlich im benachbarten Bitburg. Als Zimmermann hat er in Chicago nach dem Brief seines Enkels Kennath vom Juli 1990 aus NewMexiko viele Häuser gebaut, auch das Haus seiner Eltern in der Nelsonstreet in Chicago. Johann’s Bruder Jacob hatte 12 Kinder. Er ist der Großvater der jetzigen Haus-Besitzerin Marlene Schwinden. Die Filialen in Oberpierscheid und Hargarten von Echtershausen gab es noch zwei weitere Filialgründungen außer Biersdorf: Oberpierscheid und Hargarten. Nach Hargarten ging Nikolaus, der zweite Sohn des Philipp. Im Jahre 1988 starb in Seite - 23 - Hargarten die Tochter des Hargartener Nikolaus, Frau Susanne Noesges, geborene Schönecker. Die Beziehungen zwischen Hargarten, Oberpiersdorf, Echtershausen und Altscheid waren noch in den vierziger Jahren sehr lebendig. Man besuchte sich gegenseitih bei Hochzeiten und Beerdigungen. Von Echtershausen nach Oberpierscheid ging der erste Sohn des Philipp, Wilhelm geboren 1824. Er heiratete dort Anna-Magdalene Fischbach, nach deren Vornamen der Hof den Namen „Annelings“ noch heute trägt. Wilhelms Sohn Nikolaus, geboren 1854, übernahm den Hof und heiratete Magdalena Backes aus heisdorf. Die beiden hatten nur einen Sohn, Johann, geboren 1891, der der Vater des Verfassers ist und 1930 nach Essen auswanderte. Seine Schwester Magdalena, verheiratete Schmitz, übernahm den Hof. Dieser Hof ist heute im Besitz ihres Sohnes Klaus Schmitz. Die Filiale Oberweis Seite - 24 - Von der Villa Altenhof, jenem gräflichem Gut, dessen Verwalter die Noesges waren, ging 1799 ein Sohn, Johann nach Oberweis und heiratete dort ein. Der Hof ist heute noch im Besitz der Familie Noesges. Im Jahre 1816 verließ Theodor, der erste der Noesges Söhne, das Elternhaus in Oberweis und heiratete in Pfeffingen ein. Von dort gingen Noesges-Söhne nach Ferschweiler und Bettingen, wo noch heute mehrere Noesges-Familien wohnen. In Ferschweiler scheinen dagegen keine NoesgesNachkommen mehr zu wohnen. Der interessanteste Nachkomme aus Ferschweiler ist zweifelsohne Mathias Noesges, geboren 1892. Er hatte 15 Kinder, die heute in großer Zahl Nachkommen in Süddeutschland haben (Freiburg, Blumberg, usw.). Sein Sohn Ernst ging in den fünfziger Jahren nach Kanada und kam dort unter seltsamen Umständen um’s Leben. Er wurde vermutlich Opfer eines Verbrechens. Seite - 25 - Von Mathias Stammbaum, gibt den es sein einen ältester interessanten Sohn „Luxemburger Gazette“, Zeitung der Einwanderer Leo (Luxemburg) hat anfertigen lassen. Leo hat im Staatsarchiv Luxemburg wertvolle Dokumente über die Geschichte der Familie Noesges in den USA entdeckt. Er studierte Ausgaben der Zeitung „Luxemburger Gazette“ ab dem Jahre 1906. In dieser Zeitung kam unser Name des öfteren vor. Die „Gazette“ war die Zeitung der Luxemburger und Deutschen, die in die USA eingewandert waren. Der Erscheinungsort war Dubuque in Iowa in den USA. Mathias war in späteren Lebensjahren Bergmann in Luxemburg und zog von dort nach Blumberg in Baden-Würtemberg. Die Filiale Lierfeld Sie wurde begründet durch Nikolaus Noesges von Hütterscheid, der dort im Hause Kauthen geboren wurde. Um 1832 heiratete er in Lierfeld in das noch heute bestehende Stammhaus ein. Zur Zeit wohnt in diesem Stammhaus Annemarie Noesges, Witwe von Seite - 26 - Paul Noesges. Die Nachkommen nennen sich seit 1864 alle Nesges (mit e). Von Lierfeld aus verbreitete sich diese Familie nach Auswanderung nach 1930 in das Rheinland Lünebach, Masthorn und Winterspelt. Von diesen 3 Orten wanderten sie aber erst nach 1930 in das ganze Rheinland aus (Euskirchen, Köln, Brühl usw.), aber auch nach Recklinghausen (Johann), Innsbruck (Werner), Herdecke an der Ruhr (Hermann-Josef). Sie fallen durch rötlich-blondes Haar und schlanken Wuchs auf. Jakob Nesges aus Masthorn ist Schafzüchter. Sein Sohn zieht mit einer großen Schafherde durch Westdeutschland und wohnt an der Saar in Saarwelligen. Etwas unterhalb des Stammhauses Lierfeld liegt die schöne Lierfelder Mühle, in der mehrere Generationen von Noesges Müller waren. Der letzte Müller, Johann Nesges, ging in den fünfziger Jahren in die Industrie des Ruhrgebietes. Um 1960 wurde die Mühle von einem Düsseldorfer Industriellen gekauft. Seite - 27 - Johann Nesges starb 1989 in Recklinghausen, wo seine Tochter Margret Bolewski wohnt. DIE STAMMTAFELN DER DEUTSCHEN NOESGES Text muß überarbeitet werden .............. DIE SIPPENTREFFEN Um den Kontakt zwischen den einzelnen Familienzweigen wieder neu aufzubauen und zu pflegen, wurden bisher drei sogenannte Sippentreffen veranstaltet. Bei diesen Treffen kamen sich Menschen näher, die sich einander noch niemals gesehen hatten. Vieles, was in diesem Buch aufgeschrieben Informationen wurde, zu ist den zusätzlichen verdanken, die auf diesen Sippentreffen gewonnen wurden. Das 1. Sippentreffen in Biersdorf im Jahre 1986 Seite - 28 - Zu dem ersten Treffen am ??.??. 1986 kamen 50 Familien. ---------------> weiterer Text fehlt. Das 2. Sippentreffen in Winterspelt im Jahre 1988 Zu diesem Treffen waren 130 Personen aus 60 Familien erschienen. Der Beginn war für Samstag, den 11. Juni 1988 10:00 Uhr angesetzt. Schon am Vorabend waren einige Familien eingetroffen und hatten bei Verwandten in der Nähe übernachtet. Die Begrüßungsphase dauerte von 10:00-11:00 Uhr. Jeder der Anwesenden wurde persönlich begrüßt und trug sich in das Gästebuch ein. Viele sahen sich zum ersten Mal. Peter Ewertz machte von jedem Teilnehmer ein Foto. Um 11:00 Uhr nahm man Platz an den 4 langen Tischreihen, die entsprechend den 4 Stammhäusern aufgestellt waren. Auf jedem Platz lag ein Gesamtstammbaum, der die 15 Generationen von 1660-1990 umfaßte. Seite - 29 - Nach kurzer Begrüßung durch den „Namen:Familienpastor“ wurde der Brief von Robert Noesges aus Amerika verlesen, der tags zuvor angekommen war. Er war so herzlich und Brief von Robert Noesges aus Amerika voller Freude über die „Wiederentdeckung“ der Verwandten in Deutschland, daß vielen die Tränen in die Augen traten. Das letzte Lebenszeichen aus Amerika dürfte die Todesnachricht von John’s Sohn Frank gewesen sein, der am 14. Januar 1918 im Alter von 34 Jahren, „wohlversehen durch die hl. Sterbesakramente“ kinderlos gestorben ist. Dann wurde von Klaus Nösges, dem Verfasser dieses Buches, die Geschichte der Familie Noesges in Deutschland vorgetragen. Jedes Stammhaus wurde an Hand des Stammbaumes gesondert erklärt, den jeder vor sich hatte. Dazu gab es manche Zwischenfragen und auch Verbesserungen seitens der Zuhörer. Nach dem Mittagessen ging man in Gruppen spazieren. Einige besuchten den Friedhof in Seite - 30 - Winterspelt-Elchrath, wo das Grabmal der dortigen Noesges steht. Der Friedhof grenzt an die kostbare barock ausgestattete Kirche, die fast ohne Kriegsschaden aus der Ardennenschlacht 1944/45 blieb. Winterspelt wurde durch den gleichnamigen Roman von Alfred Andersch überregional bekannt. Der Roman wurde verfilmt und im Deutschen Fernsehen gezeigt. In den Pausen war Gelegenheit, die an den Wänden hängenden Familiendokumente zu betrachten. Nach der großen Kaffeetafel am Nachmittag wurde anschließend zum Fototermin gebeten. Die vier Hauptstammhäuser stellten sich in Fototermin in Gruppen auf. Zum Abschluß des ereignisreichen Tages wurde abends in der schönen Kirche von Winterspelt, die dem heiligen Dionisius geweiht ist, die heilige Messe für die Lebenden und Verstorbenen der Familien Noesges gefeiert. Es war beglückend, daß wir so gut miteinander beten und singen konnten. Seite - 31 - Der gemeinsame Glaube war ein wichtiges Bindeglied für uns wie für die Auswanderer, die vor mehr als 100 Jahren nach Amerika kamen. Sie fanden zahlreiche Glaubensgenossen in Chicago (siehe auch Brief des Auswanderes Johann Schröder) Viel zu schnell war der Tag des Wiedersehens vergangen. Neue Bande wurden geknüpft, alte Bande gefestigt. Der allgemeine Wunsch war, daß solch ein Treffen bald wieder stattfinden müßte. Das 3. Sippentreffen in Winterspelt im Jahre 1991 27.04.1991 ------------> noch kein Text vorhanden Seite - 32 - DIE NOESGES IN DEN USA Die Auswanderung des Johann Noesges aus Biersdorf Die Geschichte der Noesges-Familie in den USA beginnt mit der Auswanderung der Johann (John) Noesges aus Biersdorf. Geboren ist er 1853 in Biersdorf als Sohn der Nikolaus Noesges aus Echtershausen. Nikolaus heiratete, wie bereits erwähnt, in Biersdorf Susanne Bures. John heiratet um 1875 Margarethe Kootz aus Echtershausen und wandert mit ihr nach Chicago aus. Als gelernter Zimmermann wurde er in der schnell wachsenden Stadt, die nach New York zur damaligen Zeit die zweitgrößte Stadt der Welt war, dringend gebraucht. Noch heute stehen in Chicago Häuser, die er mitgebaut hat, wie sein Enkel Kenneth in seinem Brief vom April 1990 schreibt. Es scheint, daß ihm sein Freund Jakob Baresden er in einem denkwürdigem Brief von 1915 erwähnt, das Einleben in der gewaltigen und fremden Stadt Seite - 33 - erleichtert hat. Es ist anzunehmen, daß Jakob Bares ebenfalls aus der Eifel stammte. Das Haus, das John in der Nelsonstree 1542 bewohnte, hat er nach dem Brief vom Kenneth selbst gebaut. Es war ein Treffpunkt nicht nur für seine Kinder, sondern auch für seine Enkel Inzwischen sind auch die Nachkommen Johns tuasende Kilometer voneinander entfernt, wie man auf der Karte der USA sehen kann (siehe Titelbild). Es ist eine außergewöhnliche Leistung, daß Robert und Tom in vereinter Anstrengung, angeregt durch meine Briefe, fast alle Nachkommen von John in den USA ausfindig gemacht haben. Im Dezember 1986 schickte mir Tom eine Liste von fast 30 Noesges Familien, die bis auf 3 Familien von John abstammen, die Familien der Töchter nicht eingeschlossen. Die Liste befindet sich im Anhang. Die Reise des John nach Amerika Sie ging mit dem Schiff von Antwerpen aus. Dies war üblicher der Ausgangshafen für die Region. Seite - 34 - Den Reiseweg und die abenteuerlichen Strapazen diese Reise schildern die Briefe der beiden früheren Auswanderer Hermes und Schröder sehr anschaulich. Um nach Antwerpen mit drei Kindern zu kommen, benutzte John wahrscheinlich eine Planwagen, den sein Bruder Jakob kutschierte. Die Fahrt im Planwagen hat wahrscheinlich 3 Tage gedauert. Für die Schiffsreise mußten noch mal drei bis vier Wochen Seereise in Kauf genommen werden. Der Zielhafen war allem Anschein nach New York. Amerikanischen Boden betraten alle Einwanderer zu dieser Zeit in Ellis Island, wo sie registriert wurden. Welche Freude muß nach der langen Schiffsreise bei den Einwanderern aufgekommen sein, als man vor New York die riesige Freiheitsstatue erblickte, das Symbol der Freiheit und Menschenrechte, Hoffnung für ein besseres Leben nach all der Armut in der „Alten Welt“. Seite - 35 - Auswandern durfte nur derjenige, der alle Schulden beglichen hatte, seinen Militärdienst absolviert und durch Verkauf seiner Mobilien und Immobilien das nötigste Startkapital beisammen hatte. Leider besitzen wir keinen Brief über die ersten Eindrücke von John in der „Neuen Welt“. Der Brief von John aus dem Jahre 1915 nach Deutschland. Marlene Schwinden aus Biersdorf besitzt einen wertvollen Brief von John an seinen Bruder Jakob, dem Großvater von Marlene. Der Brief wurde 36 Jahre nach der Einwanderung nach seiner Ankunft in Amerika geschrieben. Es wundert nicht, daß John die deutsche Sprache nicht mehr richtig beherrscht, ebenso seine Frau, die seinem Brief eine Nachschrift zugeführt hat. Seite - 36 - Der Brief wurde in zeitgemäßes Deutsch übertragen. Lieber Bruder und Familie, Du wünschst meine Handschrift zu sehen. Ich habe das Schreiben fast verlernt.(1) Daß wir jetzt mehr an Euch denken als jemals, könnt Ihr sicher glauben; denn es vergeht kein Tag ohne Deutschland zu besprechen.(2) Du schreibst von 4 Briefen, (die Du uns geschrieben hast); davon wissen wir nichts; diese sind denn wohl verloren gegangen.(3) Wenn Du denkst, daß wir etwas gegen Euch hätten, (so ist da) ganz ausgeschlossen; überhaupt hält meine Frau Großes von Deiner Familie. Kommentar zu diesem Brief John schrieb diesen Brief 1915, also mit 63 Jahren. Seine Kinder waren somit alle erwachsen und hatten selber schon Kinder. Alle sind angeblich gesund (2); doch 3 Jahre später stirbt Frank, mit 34 Jahren ohne Kinder. John gibt zu, das Schreiben -wohl in deutscher Sprache- fast verlernt zu haben (1) Mit Sorge denkt er an Deutschland und seine Verwandten in der Heimat, an denen sein Herz auch noch nach 36 Jahren Auswanderung hängt.. Er denkt an die Nachbarn und Verwandten, die im Krieg -vor allem an der französischen Frontgefallen oder verwundet sind (13). Es ist in dieser bedrängten Zeit gewiß notwendig, um etwas Trost zu bekommen.(4) Bei uns geht es soweit noch gut (5). Wir sind noch gesund, was dem lieben Gott zu danken ist (6). Jakob Bares (7) mit Frau waren gestern auch hier bei uns; der braucht nicht mehr zu arbeiten (8); er ist reich. Seite - 37 - Wir waren vor 3 Jahren dort auch zu Besuch bei ihm und seiner Schwester Annamaria (7). Die Deutschen hier sehen es nicht gerne, daß Amerika so viel Kriegsmaterial ins Ausland gegen unsere Brüder (8) sendet; aber es nicht viel dazu zu sagen (9). Wir erhoffen den Frieden, so bald wie möglich, und dann kann es vielleicht noch ein persönliches Wiedersehen geben (10). Wir danken Euch noch einmal für die gute Aufnahme als wir bei Euch waren (11). Ich möchte gerne wissen, wer die Gefallenen und Verwundeten in der Nachbarschaft sind; denn unser Interesse ist groß an diesem Krieg (13). Für dieses Mal will ich schließen mit vielen Grüßen an Euch alle zusammen. John Noesges (14) 1542 Nelson Street Gruß an Nic. Bares und Familie (15) P.S. (von John’s Frau Margret) Lieber Schwager und Angehörige, Ich will Euch mitteilen, daß wir gestern Euren werten Brief erhalten haben und freuen uns sehr, etwas von Euch zu hören. Wir haben Eure (4 Er scheint zu fürchten, daß Amerika durch die Waffenlieferungen gegen Deutschland immer tiefer in den Krieg gezogen wird, traute sich aber nicht, dies öffentlich zu kritisieren, weil er sonst wegen seines Loyalitätseides von 1891 Schwierigkeiten bekommen (9) könnte . Im Jahre 1918 greifen amerikanische Truppen, vor allem Panzer, in die schweren Kämpfe in Nordfrankreich und Flandern ein. Dabei fällt mindestens ein Noesges-Sohn, Mathias Noesges aus Oberweis. Johann aus Biersdorf, ein Neffe John’s stirbst wenig später in französischer Kriegsgefangenschaft. John’s Sohn Willliam muß auch in den Krieg, kehrt aber nach NewTom Noesges behauptet in Jersey zurück. seinem Brief vom April 1990 die Entlassungsurkunde aus der Armee von William gesehen zu haben. Möglicherweise hat William seine deutschen Cousins Johann und Mathias im Kampfe gegenübergestanden, ohne dies zu wissen.. Es ist fast eine Tragik wie im altdeutschen Hildebrandslied, wo sich Vater und Sohn in feindlichen Heeren gegenüberstehen. Daß John ein frommer Mann ist, geht aus der Ziffer (6) hervor, wo er Gott ausdrücklich für die Gesundheit dankt. Seite - 38 - letzten) Briefe nicht bekommen, sonst hätten wir auch geantwortet. Was den Krieg angeht, haben die Deutschen hier in Amerika ein großes Interesse und wir Wissen vielleicht mehr wie ihr ( ). Zwei Wochen ist es her da ist hier in Chicago (im Michigan-See) ein Schiff umgefallen; zweitausend sind ertrunken; schrecklich! ( ) Grüßt Bruder ( ) in Echtershausen und alle unsere Nachbarn. Besonders innige freundschaftliche Beziehungen müssen zu Jakob Bares bestanden haben, der „noch gestern“ auf Besuch bei John (7) war. Er muß aus Biersdorf oder Umgebung stammen, denn John trägt seinem Bruder Jakob auf, dem Nikolaus Bares Grüße zu bestellen (15). Nikolaus Bares wird der Vater oder Bruder des Jakob Bares gewesen sein.. Vermutlich hat Jakob Bares auch in Chicago gelebt. Dies ließe sich leicht durch Tom feststellen. Dann würde ich auch den Bares einen Brief schicken, in welchem ihr Vorfahre als reich geschildert wird, so reich, daß er nicht mehr zu arbeiten braucht (8). Von diesem Zustand scheint John zu träumen, denn mit 63 Jahren wird die Arbeit eines Zimmermannes doch sehr beschwerlich. Er unterschreibt seinen Brief mit John, nicht mehr mit Johann. Seine Enkel werden Namen tragen, die es in Deutschland nicht mehr gibt, jedenfalls nicht zu seiner Zeit (Kenneth, Melvin, usw.). Ergreifend ist auch seine Hoffnung auf ein Wiedersehen (10). Sie scheint sich nie erfüllt zu haben. Die Todesnachricht über Frank, der 1918 starb, war wohl die letzte Nachricht aus den USA. Es wäre zu fragen, ob es noch Briefe aus Deutschland (aus Biersdorf oder Echterhausen) bei unseren Vettern und Cousinen in den USA gibt. Die Naturalisierung: Aus Johann wird John. Daß Johann unterschreibt in seinem zeigt sein Brief mit Bemühen, „John“ sich der amerikanischen Gesellschaft anzupassen. Dennoch hat er ziemlich lange gewartet, die volle amerikanische Staatsbürgerschaft mit allen Rechten Seite - 39 - und Pflichten zu erlangen. Erst 1891 wird sie ihm zuteil. Übersetzung der Einbürgerungsurkunde Staat Illinois COUNTY OF COOK zweiten Tag im November des Jahres 1891 unseres Herrn erschien im Kreisgericht des County of Cook im Staate Illinois, John Nösges, ein Ausländer und Heute, am bat als Vollbürger der Vereinigten Staaten zugelassen zu werden. Zur Zufriedenheit des Gerichtshofes ist es offensichtlich, daß der Antragsteller innerhalb der Grenzen und Jurisdiktion der Vereinigten Staaten während der vorgeschriebenen Zeit von 5 Jahren wohnte und wenigstens 1 Jahr (vom heutigen Datum an) im Staate Illinois lebte. Ferner steht fest, daß es sich innerhalb dieser Zeit einen guten moralischen Ruf erworben und der Verfassung der Vereinigten Staaten sich unterworfen hat. Er ist somit disponiert für die gute Ordnung, das Wohlergehen und Glück, das aus dieser (Verfassung) kommt. Nachdem nun wenigstens 2 Jahre vergangen sind, seit der Antragsteller seine Absicht schriftlich erklärt hat, Vollbürger der Vereinten Staaten zu werde, ........ und nachdem er den Eid abgelegt hat und unterschrieben hat ........ die Verfassung der Vereinten Staaten zu unterstützen und jeder gefolgschaft gegenüber einer fremden Obrigkeit ........ abzuschwören ........ insbesondere dem Kaiser von Deutschland, dessen Untertan er bisher war, wurde durch Gerichtsbeschluß beschlossen: der genannte John Nösges wird hiermit zugelassen zu allen Rechten, Privilegien und Freiheiten eines Vollbürgers der Vereinten Staaten ........ Henry Best, Notar ........ des besagten Gerichtshofes des County von Cook ........Chicago am 7. November 1891 Anno Domini Seite - 40 - Kommentar zur Einbürgerungsurkunde Es wird John nicht leichtgefallen sein, mit diesem Schritt seine rechtlichen Beziehungen zu Deutschland und seinem Kaiser abgebrochen zu haben. Seine Kinder wurden nun automatisch Amerikaner. Sie waren alle noch minderjährig und mußten damit rechnen im Kriegsfall gegen Deutschland kämpfen zu müssen. Dies trat im Jahre 1917 durch den Kriegseintritt der USA in den 1. Weltkrieg ein. Doch ohne diesen schritt hätten sie viele Rechte eines Vollbürgers nie genossen. Die Kinder des John Noesges Das nebenstehende Foto aus dem Jahre 1905 zeigt John mit neun seiner damals noch lebenden Kinder. Susanna ist nicht mitabgebildet, so daß zu vermuten ist, daß sie krank oder bereits verstorben war. Sie war in Deutschland geboren, wie im Standesamt von Biersdorf dokumentiert ist. Somit hätte John insgesamt 10 Kinder gehabt. Doch vielleicht ist Seite - 41 - Susanna auch identisch mit „Angie“. Dieser Name könnte die Koseform von Susanna sein. Die Identifikation der Personen wurde durch Tom’s Schwester Margret während der letzten Momente ihrer Krankheit und Altersschwäche vorgenommen. In einem Brief erwähnt Tom, daß er selber alle Kinder von John (also seine Tanten und Onkel) noch persönlich kennengelernt habe. Ausgenommen hiervon sind Frank, der 1918 verstarb, und William, der früh nach New-Jersey ging. Die meisten Kinder von John dürften um 1940 noch gelebt haben. Von ihm wissen wir, daß er am 14 Januar 1918, Frank Nösges ohne Frau und Kinder zu hinterlassen, gestorben ist. Er wurde nur 34 Jahre alt. Die Luxemburger „Gazette“ berichtet, daß die gramgebeugten Eltern John und Margret und seine Geschwister ...... um seinen Tod trauern. (Die „Gazette“ erschien bekanntlich in Dubuque für alle Luxemburger und Deutschen). Seite - 42 - Die Todesanzeige, die in der Fotokopie teilweise unleserlich ist, trägt den folgenden Text: Es ist ein heiliger und heilsamer Gedanke für die Verstorbenen zu beten. Dann folgt die Anzeige: Zum frommen Gedenken an Fränk Nösges geboren am 27. Januar 1883. Gestorben am 14. Januar 1918, wohl versehen mit den hl. Sterbesakramenten im Alter von 34 Jahren und 11 Monaten in Chicago (ILL.) Der Zettel und sein Inhalt stehen noch ganz in der katholischen Tradition von John’s deutscher Heimat, wie ein Vergleich mit den Totenbildchen von Frank‘s Onkel in Biersdorf zeigt, der 1937 starb. Die Struktur dieser Totenzettel hat sich bis heute in der Eifel und anderen rein katholischen Gegenden (z.B. Bayern) erhalten. Erstaunlicherweise hat sich dies so lange in Chicago Seite - 43 - gehalten, noch dazu in deutscher Sprache. Ganz unten auf diesen Zettel steht immer der Name der Druckerei. Er wurde ebenfalls in Chicago geboren. Er heiratete Margret Meyer, die Tochter des Mathias Noesges Deutsch- Amerikaners Meyers. Der Vorname Mathias deutet darauf hin, daß er aus dem Eifel-Mosel-Gebiet stammen könnte. Es ist erfreulich, daß der Name Mathias auch heute noch, wenn auch als Zweitname, bei den Nachkommen in den USA weiterlebt. Der Name Mathias geht auf den Apostel Mathias zurück, der in Trier begraben liegt. Das erklärt auch die große Verbreitung seines Namens im Bistum Trier. Mathias Noesges hatte mit Margret fünf Kinder. Sein Sohn Thomas kam als Flieger in deutsche Gefangenschaft. Dessen Sohn Thomas trägt als Zweitnamen wiederum den Namen Mathias. Der zweite Sohn von Mathias trägt den englisch/irischen Namen Kenneth. Tom und Kenneth haben 1989 und Seite - 44 - 1990 jeweils sehr interessante Briefe an den Autor gesandt. Er wurde 1880 in Chicago geboren und heiratete um John Noesges II 1910 die Mathilde Modloff. Sie hatten 2 Kinder, Robert (geb. 1919) und Catherine, der wir viele Nachrichten aus der Geschichte der Amerikanischen Noesges verdanken. Robert berichtete in einem Brief von 1988, daß in der Familie seiner Mutter Mathilde Modloff die französische Art zu kochen herrschte. In der Familie seines Vaters John dagegen kochte man deutsch, vor allem Sauerkraut. Daher kommt wohl der Spitznamen, den die Amerikaner im 2. Weltkrieg den Deutschen gaben: „The Krauts“. Wenn Robert berichtete, daß noch seine Schwester Catherine die deutsche Sonntagsschule (Christenlehre) in Chicago besuchte, dann gilt das erst recht für John II und seine 8 Geschwister. Es gab damals (vgl. Herder-Lexikon von 1910) in Chicago über 30 deutsche katholische Kirchen. Sie Seite - 45 - halfen mit, das Deutschtum lange zu pflegen. Erst 1925 wurde die deutsche Sprache in der Sonntagsschule durch Englisch ersetzt. John II war von Beruf Edelstein-Schleifer. Sein Sohn Robert war Vice-President der amerikanischen EdelsteinGesellschaft. Er wurde 1894 in Chicago geboren. Sein Beruf war Josef Noesges Stahlarbeiter. Durch die Stahlkrise Ende der 20er Jahre wurde er arbeitslos. Es waren schwere Zeiten für seine Familie. Seine Frau hieß Josefine Stehle (ein deutscher Name). Es scheint, daß die Söhne der ersten Generation deutsche Frauen bevorzugten. Die beiden hatten 5 Kinder: Raymond, Lorraine, Virgina, Melvin und Joseph. Es überwiegen also bereits Namen, die in Deutschland nicht üblich sind. Die Anpassung schreitet fort. Er wurde 1886 als vierter Sohn des Emigranten John geboren. Sein Name ist in der William Noesges deutschen Seite - 46 - Vewandtschaft (ähnlich wie John=Johann) sehr häufig. Mit seiner Frau Mary, deren Mädschenname leider noch nicht vorliegt, hatte er 2 Söhne, die beide in New-Jersey geboren wurden: William II (geb. 1931) und Tom (geb. 1936). William hatte zahlreiche Nachkommen in New-Jersey, worüber der Stammbaum näheres aussagt. Nach Aussage von Tom Noesges aus Illinois hat William 1917 am Krieg gegen Deutschland teilgenommen und überlebte diesen Krieg. Ich hoffe mehr über ihn und seine Brüder und Schwestern durch deren Nachkommen in den USA zu erfahren. Wer besitzt Briefe, die William aus dem Krieg geschrieben hat? Er ist der 5. Sohn des John, über den wir etwas Theodor Noesges I wissen, wenn auch recht wenig, nicht einmal das Geburtsjahr. Er hatte einen Sohn, der ebenfalls Theodor hieß und im Oktober 1989 in Wilmette, Illinois verstorben ist. Seite - 47 - Er war dem Autor gelungen seine Telefonnummer zu erfahren. Als er anrief, meldete sich sein Neffe Robert Llewllyn, der nun im Hause seines verstorbenen Onkel Theodor wohnt. Robert ist der Sohn der Tochter von Theodor I. Sie hießt Marilyn und hat einen Mann mit dem irischen Namen Llewllyn geheiratet. Von den übrigen Kindern des Emigranten, John, Die übrigen Kinder von John Anne, Angela, Nikolaus, Susanna? Ist bisher wenig bekannt. Anne wurde 1880 geboren und hatte zwei Söhne und eine Tochter, von denen wir nichts Näheres wissen. Nikolaus, wohl das älteste Kind von John, scheint ohne Kinder und Frau geblieben zu sein. Er wurde noch 1877 in Biersdorf geboren. Es gibt ein Foto von seinen Eltern und ihm um einer Schwester, das um ca. 1899 aufgenommen wurde. Angela wurde um 1878 vermutlich noch in Biersdorf geboren und verstarb kinderlos. Seite - 48 - Die Enkel des John Die Enkel von John leben fast noch alle und sind nachfolgend aufgelistet. Die Geburtsjahre sind, sofern sie in Erfahrung Name gebracht werden konnten, mit angegeben. Auf den ersten Blick fällt auf, daß acht Vornamen dieser tragen, Enkel die in Deutschland sehr selten sind. William Tom Marilyn Raymond Lorraine Virginia Melvin Josef Tom Margret Kenneth Jeanette Marjorie Patricia geboren verstorben * 1931 + 1989 + 1957 * 1918 ca. 1924 * 1921 * 1921 * 1923 Die übrigen Namen sind zwar in Deutschland üblich, tragen aber bereits die englischen Endungen. Die Anpassung an die amerikanische Kultur setzt sich in den folgenden Generationen verstärkt fort. Dies ist sicherlich ein notwendiger Prozeß. Er hat auch seine Ursache in der Vermischung mit Ehepartnern anderer Völker, wie Iren, Polen, Franzosen und Italienern. Seite - 49 - Hinzu kommt, daß die Namen von Heiligen bei der Namensgebung immer weniger Berücksichtigung finden als Vorbilder und Schutzpatrone. In der Generation des Emigranten John war dies noch selbstverständlich. Man gab den Kindern die Namen von Heiligen, feierte den Namenstag, ging Sonntags in die Kirche, empfing die Krankensalbung bei schwerer Krankheit oder beim Todeskampf. Heute erleben wir, daß die neuzeitlichen Namen aus Amerika auch in Deutschland verwendet werden. ........ die beiden folgenden Abschnitte wurden ausgelassen, da sie nach meiner Meinung (=Peter) sehr subjektiv sind ............. 1. William Noesges geboren 1931 in New-Jersey, verstorben 1988. Er war verheiratet mit Violet und hatte mit ihr eine Tochter und sechs Söhne 2. Tom Noesges geboren 1936 in New-Jersey, Bruder von William Noesges (1.). Die Ehe blieb bisher ohne Kinder 3. Catherine Noesges geboren in Chicago (Schwester von (4.). Sie ist verheiratet mit Mr. Steberger und wohnt nun in Alabama. Sie weiß am besten Bescheid über die Familiengeschichte, wie mir ihr Bruder Seite - 50 - Robert schrieb. Sie hat eine Tochter, Cathy, verheiratete ???? 4. Robert Noesges geboren 1919 in Chicago. Mit seiner Frau Dorothy lebt er nun in Springfield (Illinois) und hat mit ihr die Kinder Marc, Pam und Marsch??? und mehrere Enkelkinder. Robert ist neben Tom mein bester Informant, was die Geschichte der Noesges-Familien in den USA angeht. Er war als Soldat während des 2. Weltkrieges auch in Bitburg und Trier, wie er in einem Brief vom Mai 1988 schreibt. Er ist von Beruf Juwelier und nun im Ruhestand. 5. Theodor Noesges geboren ca. 1912, verstorben 1989 (Bruder von 6.). Er hatte keine Kinder und lebte zuletzt in Wilmette (Illinois). Seine Neffen John und Robert Lewellyn wohnen nun in seinem Haus und scheinen es zu erben. Sie sind Söhne seiner Schwester Marilyn, verheiratete Lewellyn. Ich sprach mit Robert am Telefon. Er scheint ein netter junger Mann zu sein. Wer weiß mehr über Theodor? 6. Marilyn Noesges geboren ca. 1930. Sie ist die Schwester von Theodor und ist mit einen Mann namens Lewellyn verheiratet und hat mit ihm die Kinder Robert, John und Kim. 7. Raymond Noesges geboren 1914 (Bruder von Lorraine, Virginia, Josef und Melvin). Mit seiner Frau Ruth Burandt (eine deutschstämmige) hatte er die Kinder Raymond II (geboren 1940) und Anne. Raymond I lebt nun in Bloomindale. Es gibt von ihm ein sehr schönes Foto, das ihn mit seiner Frau und seinen 2 Söhnen Marc und Larry bei einer Familienfeier zeigt. Marc und Larry sind Ur-Urenkel des Emigranten John, über 20 Jahre alt und die Seite - 51 - ersten aus dieser Generation, die mir geschrieben haben 8. Lorraine Noesges geboren 1918. Sie war verheiratet mit dem Polen-Nachkömmling Ernest Mohleski, der inzwischen verstorben ist. Sie lebt nun in Minnesota. Ihre Kinder heißen Ernst und Karen. 9. Virginia Noesges geboren ca. 1920. Sie ist verheiratet mit Rodger Haynes und wohnt zur Zeit in Schiller-Park, Illinois und hat mit ihm 4 Kinder, Carol-Ann, Donna-Jean, GerryLynn und Rodger. Auffallend ist die doppelte Namensgebung mit Bindestrich, deren Bedeutung nur schwer einzuordnen ist. 10. Josef Noesges II geboren 1921. Er war nie verheiratet und und lebt nun in Woodale, Illinois. Er schrieb mir einen langen schönen Brief, in welchem er auch von seiner Militärzeit in der Ardennenschlacht 1944/45 berichtet. Erwurde in Höfen (Nordeifel) verwundet, entging aber der Gefangenschaft. Er schickte mir ein schönes Fota, das ca 1940 aufgenommen wurde, auf dem er mit seinen Eltern und Geschwistern zu sehen ist. 11. Melvin Noesges geboren ca. 1924. Verheiratet mit Lorraine Puchalski, einer Polin, mit der er die Kinder Melvin II und Lynn hat. Er lebte noch vor kurzem in Chicago, wo ich 1988 noch telefonischen Kontakt mit ihm hatte. Heute lebt er in Arizona; ebenso seine inzwischen verheirateten Kinder. Sein Beruf: Er kauft alte Häuser, renoviert sie und verkauft sie anschließend mit Gewinn (eine Mischung aus Makler und Bauherr). 12. Thomas Noesges geboren 1921 in Chicago. Er ist verheiratet mit Lucy und wohnt in Palatine, Ill., einem Vorort von Chicago. Seite - 52 - Er hat einen Sohn, Thomas II und drei Töchter und war von Beruf Optiker. Er hat sich sehr viel Mühe gegeben, zusammen mit Tom die Nachkommen des Emigranten John zu finden und hat mir die Adressen derselben zugeschickt. Leider sind fast ein Drittel der Adressen nicht mehr aktuell, weil die Noesges-Mitglieder anscheinend sehr beweglich sind. Von den 30 Adressen, die ich im Dezember 1989 nach USA verschickt, kammen 10 Briefe mit dem Vermerk „unbekannt verzogen“ zurück. Thomas wurde 1944 als Navigator eines Mittelstreckenbombers abgeschossen und kam in deutsche Gefangenschaft. Sein Freund T.Ross hat über diese Gefangenschaft ein kleines Büchlein geschrieben. Thomas ist der Bruder von Margret, Kenneth, Jeanette, Marjorie und Patricia. Von Thomas besitze ich einen schönen Stammbaum, der nicht nur die Eltern seines Vaters Mathias, sondern auch die Eltern seiner Mutter Margret, geborene Meyer enthält. Alle vier Großeltern von Tom scheinen aus der Eifel zu stammen, wenn man die Namen analysiert. 13. Kenneth Noesges geboren 1923. Kenneth ist der Bruder des vorgenannten Tom. Er wohnt in Las Cruces, im Statte New-Mexiko. Seine Kinder heißen Ken, William, Theodore, Margarete und Mary, verh. Pease. Er schrieb mir zwei interessante Briefe mit schönen Details über den Großvater John, der nach seiner Mitteilung mehrere Häuser in Chicago gebaut habe. Kenneth war im 2. Weltkrieg MilitärPolizist und hatte in Antwerpen den Auftrag den Nachschub der Amerikaner im Hafen gegen deutsche Anschläge zu Seite - 53 - schützen. Er beschreibt anschaulich den Schrecken der V2-Rakete, mit der die Deutschen den Hafen von Antwerpen beschossen. .... nachfolgender Satz ausgelassen .... Er berichtet, daß der Name „Noesges“ sehr verschieden in Amerika ausgesprochen wird. Die Familie selbst spricht ihn als „Nesges“ aus, mit kurzem offenenE am Anfang, wie „Neffe“. Sowohl die SüdEifler, als auch die Anglo-Amerikaner können den Laut „ö“ wohl nicht aussprechen. 14. Margret Noesges Sie half mir bei der Identifizierung der Kinder von John auf einen Foto aus dem Jahre 1905. Sie lebt in Californien. Die übrigen Schwestern von Tom heißen Jeanette, verh. Roach, Maryrie, verh. Carlson und Patricia, verh. Brooks. ...... folgender Abschnitt ausgelassen .... Die Urenkel von John (4. Generation seit 1879) Es fehlt der Platz und die Zeit, sie einzeln aufzuzählen. Die Namen sind, dank der detaillierten Einzelstammbäume, die die amerikanische Verwandtschaft gesandt hat, bekannt. Allgemein läßt sich folgendes sagen: Seite - 54 - Die Ehen haben von Generation zu Generation immer weniger Kinder Die Generationen entfernen sich immer weiter vom Ursprung Chicago, wie man der Adressenliste deutlich entnehmen kann. Sie sind teilweise mehr als 4000 km voneinander entfernt. Der soziale Aufstieg wird fast in jedem Zweig des Familienbaumes von Generation zu Generation deutlich. Mehrere Noesges- Urenkel sind in hoher militärischer und wirtschaftlicher Position tätig. Da in der 4. Generation allein 13 Noesges Söhne leben, die jetzt im heiratsfähigem Alter sind, ist bei einer durchschnittlichen Kinderzahl von 2 bis 3 Kindern pro Ehe in den USA für die nächsten 10 Jahre mit 26 bis 40 Nachkommen zu rechnen. Davon wird die Hälfte männlich sein und den Namen Noesges weitertragen. Hoffen wir, daß sie den Namen nicht nur äußerlich weitergeben. Schon ist die Seite - 55 - 5. Generation geboren, wovon Marc und Larry, die Söhne Raymonds, die ältesten sind. Auf Ihnen ruht meine Hoffnung, daß die Geschichte weiter geschrieben wird und das Bewußtsein, derselben Familie anzugehören, nicht verloren geht. Gehört Harry Noesges aus Dubuque zu uns? Meine Vermutung, daß er irgendwie zu unseren „Clan“ gehört, bestätigte sich durch einen Brief Harry’s vom 2. Aug. 1990. Er hatte (in Dubuque?) auf Mikrofilm folgende Daten von seinem Großvater Frank gelesen. Frank, geboren am 24 August 1951, gestorben am 29. März 1934, verheiratet mit Angelina Schmitt, welche geboren ist 1857 in Holy Cross, Iowa. Die Hochzeit war am 14. Mai 1878 in Holy Cross. Es war Harry unmöglich, einen genaueren Ort zu erfahren, und dennoch, herzlichen Dank! Denn nun wußte ich wieder, wie es weiterging. Ich erinnerte mich dunkel, bei den vielen hundert Namen, die mir Vermerkt war auf dem Mikrofilm, daß die Eltern von Frank folgende waren: „John Noesges und Marie Lux aus Germany“ im Verlauf der Familienforschung begegnet waren, auch den Namen Marie Lux gelesen zu haben. Drei Tage später wußte ich es. Arthur Noesges aus Seite - 56 - Dasburg hatte mir 1986 eine Ahnentafel geschickt, darin waren als seine Großeltern Johann Noesges und Marie Lux aus Heilbach bei Neuerburg eingetragen. Somit haben Harry Noesges aus Dubuque die gleichen Urgroßeltern. Die beiden Einwanderer John und Frank sind sehr entfernt verwandt. Sie haben erst 1660 den ersten gemeinsamen Ahnen, Johann-Wilhelm Noesges aus Wettlingen. Frank aus Heilbach war sogar noch einige Jahre vor John aus Biersdorf in den USA. Obwohl beide Dörfer nur 20 Kilometer voneinander liegen, wußten beide anscheinend nichts voneinander. Noch weniger dürften sie gewußt haben, daß sie fast zur gleichen Zeit in Amerika waren. Der eine in Chicago, der andere in Holy Cross (Frank). Frank heiratete nach einem Brief von Harry’s Cousin Tom aus dem Juli 1990 in einen Bauernhof von Holy Cross ein, wo man fleißig den Rosenkranz auf deutsch betete. Die Bauerstochter hieß Angelina Schmitt, die beriets im Jahre 1857 auf diesem Seite - 57 - Bauernhof geboren wurde. Somit wäre die deutschstämmige Familie Schmitt seit wenigstens 1857 in Holy-Cross/Iowa ansässig gewesen und hätte die wirren des amerikanischen Bürgerkrieges von 1861 bis 1865 miterlebt. Wir hoffen, daß Harry über die Herkunft der Familie Schmitt näheres erfährt. Besonders dankbar müssen wir ihm für den sehr schönen Stammbaum der Nachkommen von Frank und Angelina Noesges sein. Sehr bemerkenswert ist, daß vier Ordensschwestern, zwei Priester und zwei Offiziere aus diesem Stamm hervorgegangen sind. Tom Noesges schreibt, daß sein Vater Philipp 1918 in der Gegend von Metz gegen Deutschland gekämpft habe und er zu der späten Einsicht gekommen sei, auf der falschen Seite gekämpft zu haben. Er ahnte, daß er nicht mehr weit von der Heimat seines Vaters Frank entfernt war. Er war nur ca. 100 Kilometer von dem Geburtsort seines Vaters Frank entfernt. Er kannte noch nicht einmal den Namen Seite - 58 - des Geburtsortes und der Begriff „Eifel“ war ihm auch fremd. Rätselhaft ist die Auskunft von Harry, daß Frank einen Bruder namens Peter hatte, der mit ihm in den USA war. Nach der Ahnentafel von Arthur hatte Frank zwar einen Bruder Peter, der jedoch in Heilbach geheiratet hat und Großvater von Arthur war. Sollte Peter vielleicht aus den USA zurückgekehrt sein oder gab es zwei Peter in der Familie? Nach dem Taufbuch in Trier hatte Frank vier Schwester, die Catharine (........ die anderen Namen ???) hießen. Eine Schwester starbt 1929 in den USA. Sie war verheiratet mit Mr.Nöthen, der mit Sicherheit aus der Eifel stammt. Nöthen ist der Name eines Ortes in der Nähe von Bad Münstereifel. DIE AMERIKANISCHEN NOESGES WÄHREND DES 2. WELTKRIEGES In einen der vorangegangen Kapitel hörten wir, welche Sorgen John wegen des 1. Weltkrieges hatte. Seite - 59 - Wenigstens einer seiner Söhne, William, mußte 1918 in den Krieg, wahrscheinlich in die Flandernschlacht, der der Mathias Noesges, aus Oberweis als deutscher Soldat uns Leben kam. Der Eintritt Amerikas auf der Seite der Entente-Mächte England und Frankreich war mitentscheidend für die Niederlage Deutschland’s. William überlebte diesen Krieg. Welche Sorgen hätte John erst gehabt, wenn er seine Enkel im 2. Weltkrieg hätte kämpfen sehen gegen die eigenen Verwandten in Deutschland. Er scheint vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges verstorben zu sein. Seine Enkel waren sich kaum mehr bewußt, daß sie gegen das Heimatland ihrer Vorfahren kämpften. Nicht einmal Robert, der nachfolgend vorgestellt wird, wußte bis 1988, daß sein Großvater John aus Biersdorf, also aus Deutschland, stammte. 1. Robert Noesges Er war 1944/45 als Soldat zwar in Trier , aber nicht um die Heimat John’s zu finden, sondern die Heimat seiner Großmutter Mathilde Modloff, wie er in seinem Brief vom Mai 1988 schreibt. 2. Thomas Noesges Er ist der Cousin von Robert, wurde im Dezember Jahr ???? mit seinem Bomber Seite - 60 - abgeschossen, verwundet und kam in Deutsche Kriegsgefangenschaft. Sein Freund T.Ross berichtet darüber in einem spannenden Buch. Hierin erwähnt er mehrmals lobend seinen Freund Thomas Noesges. Nachfolgend sind 2 Seiten aus diesem Buch übersetzt, das T.Ross anläßlich eines Besuches bei dem Autor im Mai 1990 geschenkt hat. Er ist Sergeant auf der amerikanischen AirBase in Bitburg. „Last Flight of Crew Nr. 14“ ....... Ich redete mir schließlich ein, daß ich vielleicht nicht so schlimm verbrannt sein könnte und daß das Flugzeug noch weiterfliegen würde. (In Wirklichkeit war es mit 6 Mann der Besatzung abgestürzt und verbrannt). Gegen 4 Uhr nachmittags brachten (unsere deutschen Bewacher) uns etwas Schwarzbrot und Kaffee-Ersatz, was ich nicht essen konnte. Ich mochte beides nicht und war nicht hungrig. Später hätte ich viel darum gegeben, so ein herrliches Stückchen Schwarzbrot zu haben, das bald wie bester Kuchen schmecken sollte. Meine Augen fingen nun an zuzuschwellen, was von der Hitze im brennenden Flugzeug herrührte, und ich konnte kaum noch sehen. Schmerzen setzten ein und ich begann allmählich zu begreifen, daß ich schlimmer verbrannt war, als ich dachte. Mein Helm und meine Sauerstoffmaske hatten zwar meinen Kopf und mein Gesicht geschützt, nicht aber meine Augenpartie. Ich hatte nämlich meine Schutzbrille nach oben über die Stirn geschoben, so daß meine Augen Verbrennungen haben mußten. Da ich keinen Spiegel zur Hand hatte, konnte ich das Ausmaß der Verbrennungen nicht erkennen. Gegen 5 Uhr nachmittags kam eine Ordonanz zu mir und sagte, wenn es dunkel würde, würden sie mich in einem Krankenwagen in ein Hospital fahren. Ich glaube es war gegen acht Uhr abends, ehe sie mich zu dem Krankenwagen führten. Ich wurde von einer Stimme getroffen, die ich nie Seite - 61 - mehr vergessen werde, der Stimme von Tom Noesges, dem Bombenschützen. Er lag mit einem gebrochenen Bein auf eine Bahre. Es war wie eine Stimme aus dem Himmel! Ich war nun wieder unter Freunden, .......... sondern mein schlimmster Verdacht war hierdurch zerstreut. Ich wußte nun sicher, daß ich nicht zu früh abgesprungen war. Dies galt als feige und unkameradschaftlich. Ich glaube, daß Tom sich ebenso freute mich zu sehen, wie ich ihn. Ich wußte und spürte; es war ein großes und ehrenvolles Wiedersehen. Wir wurden in einen Zug gebracht, der uns zu einem Hospital in Brünn/Tschechei bringen sollte, wo wir unsere erste medizinische Behandlung erhalten haben. Ich erinnere mich noch sehr genau, daß ich bei meiner Ankunft von Krankenschwestern gebadet wurde. Doch da ich nichts sehen konnte, blieb mir meine Verunstaltung verborgen. Tom Noesges und ich waren im gleichen Raum mit zwei weiteren Amerikanern. Kurz darauf, etwa zwei Wochen später, hatte ich mich genügend erholt, um reisen zu können und wurde in ein reguläres Lager zur „Befragung“ gebracht. (Man hatte der Soldaten erzählt, die Deutschen würden durch Folter militärische Geheimnisse aus ihren Gefangenen erpressen. Mit Erstaunen bemerkte T. Ross, daß sie fair behandelt wurden. So mußte ich von Tom Abschied nehmen .......... 3. Kenneth Noesges Er hatte, wie bereits erwähnt, als Militärpolizist die Aufgabe, im Hafen von Antwerpen den militärischen Nachschub zu sichern. Seite - 62 - 4. Josef Noesges Er wurde in der Ardennenschlacht zwischen Höfen und St.Vith verwundet. Er hatte also bereits den Boden der Eifel betreten, der Heimat seiner unbekannten Großeltern. Es wäre schön, wenn er das Land, das er zu Kriegszeiten betrat, nun wieder zu Friedenszeiten wiedersehen würde. Er würde sicherlich staunen, wie schön die Eifel heute wieder ist, die damals so grausam verwüstet war. 5. John Noesges Last, but not least gedenken wir des jungen John Noesges, Enkel des Frank Noesges aus Dubuque, der 1944 während der Landung der Amerikaner sein Leben im Kampf gegen das von den Nazis beherrschte Deutschland verlor. NACHWORT UND DANK Seite - 63 - INDEXVERZEICHNIS E Eifelorte Altscheid ______________________________________________________________________ 10; 11; 12; 19; 20; 22 Artzfeld _______________________________________________________________________________________12 Bettingen _________________________________________________________________________ 1; 3; 8; 14; 15; 24 Biersdorf ________________________________________________ 2; 6; 10; 19; 21; 22; 27; 31; 34; 39; 41; 46; 55; 58 Dahlem ________________________________________________________________________________________19 Dasburg _______________________________________________________________________________________54 Echtershausen __________________________________________________________________ 10; 18; 21; 22; 31; 37 Ferschweiler ____________________________________________________________________________________24 Freilingen ______________________________________________________________________________________15 Habscheidt _____________________________________________________________________________________19 Hargarten __________________________________________________________________________________ 19; 22 Heilbach ________________________________________________________________________________ 54; 55; 56 Hütterscheid _____________________________________________________________________ 5; 10; 17; 18; 19; 25 Lierfeld ______________________________________________________________________________ 10; 18; 25; 26 Nöthen ________________________________________________________________________________________57 Oberpierscheid ___________________________________________________________________________ 10; 19; 22 Oberweis __________________________________________________________________________________ 23; 57 Prüm _____________________________________________________________________________________ 3; 4; 12 Utscheid ___________________________________________________________________________________ 10; 18 Wettlingen _____________________________________________________________ 3; 4; 6; 7; 14; 15; 16; 17; 21; 55 Winterspelt ___________________________________________________________________________ 25; 27; 29; 30 Ellis Island ________________________________________________________________________________________33 H Hansen-Hof ________________________________________________________________________________ 11; 20; 21 Haus Kauthen ______________________________________________________________________________________10 Seite - 2 - Haus Pütz _________________________________________________________________________________________18 I Illinois Bundesstaat Illinois/USA ____________________________________________________________________ 2; 20; 38 K Klöppelkrieg_______________________________________________________________________________________12 L Luxemburger Gazette, Zeitung _________________________________________________________________________24 N Namen Bares, Jakob ________________________________________________________________________________ 31; 32 Clais Nesen von Wettlingen ________________________________________________________________________3 Familie Kootz-Luckas ____________________________________________________________________________18 Johann von Falkenstein und Vingstingen_______________________________________________________________3 Klaus Nösges ___________________________________________________________________________________28 Lucia Antonie vom Kauthen-Hof ____________________________________________________________________17 Margarethe Kootz ___________________________________________________________________________ 19; 31 Marlene Schwinden ___________________________________________________________________________ 2; 22 Mathilde Modloff ____________________________________________________________________________ 43; 58 Pfarrer Johannes Frölich __________________________________________________________________________16 Priester Peter Noesges ____________________________________________________________________________20 Richter Michael Bisenius __________________________________________________________________________16 Sergeant T.Ross __________________________________________________________________________ 50; 51; 58 P Preußisches Personenstandsgesetz _______________________________________________________________________5 Seite - 2 - S Städte Antwerpen ___________________________________________________________________________ 32; 33; 51; 60 Bitburg ______________________________________________________________________________ 22; 48; 49; 58 Blumberg __________________________________________________________________________________ 24; 25 Chicago ________________________________________________________________________ 2; 10; 19; 22; 30; 31 Dubuque ________________________________________________________________________ 6; 15; 25; 40; 54; 60 Holy Cross _____________________________________________________________________________________55 New York __________________________________________________________________________________ 31; 33 New-Jersey ___________________________________________________________________________ 40; 44; 45; 48 St.Denis bei Paris _________________________________________________________________________________4 Trier ___________________________________________________________________________ 1; 42; 48; 49; 57; 58 Vianden _______________________________________________________________________________________20 V Villa Altendorf _____________________________________________________________________________________15 Z Zehntscheune _______________________________________________________________________________________8 Seite - 3 - ABBILDUNGSVERZEICHNIS Seite - 2 -