mit 50 ml Wasser verdünnt. Die Stickoxyde werden nun verkocht und der Kolbeninhalt quantitativ in ein 600-mlBecherglas übergespült. Die Lösung wird mit Wasser auf ein Volumen von ca. 400 ml verdünnt. Nun wird nach Zugabe einiger Tropfen Methylorange mit Ammoniak (d = 0,91) neutralisiert und anschließend mit 1 ml Salzsäure (d = l,10) angesäuert. Die Lösung wird dann zum Sieden erhitzt und in der Siedehitze mit 15 ml 10-proz. BaCl2-Lösung tropfenweise gefällt. Nach beendeter Fällung wird noch einmal kurz aufgekocht. Das Bariumsulfat wird nach ca. 2 Stdn. filtriert. Der Niederschlag wird mit heißem Wasser bis zur Cl-Freiheit gewaschen, im Porzellantiegel verascht und 1/« Stde. geglüht. Verseifung von Buten(2)-diol-1.4-cycl.Sulfit (I) 33,5 g (0,25 Mol) I werden in einem 250-ml-Rundkolben zusammen mit einer Lösung von 22 g NaOH in 150 ml Wasser am Rückfluß 1 0 - 1 5 Min. gekocht. Anschließend wird das Wasser im Vakuum abgezogen. Der halbfeste Rückstand wird zweimal mit 50 ml und einmal mit 25 ml Äthanol extrahiert, die vereinigten alkoholischen Auszüge im Vakuum abgedampft, der Rückstand einmal mit 50 ml und zweimal mit 25 ml Essigester ausgezogen. Die Essigesterauszüge werden vereinigt, der Essigester abdestilliert und das cis-Buten-2-diol-1.4 bei 1 0 1 - 1 0 2 ° und 2 mm destilliert. Ausb.: 18 g (82%) vom Erstarrungspunkt + 4 — 5°. Das Dibenzoat schmilzt bei 6 6 - 6 7 ° « . IR-Spektren der Sulfitester Die Präparation der in der Tab. 1 aufgeführten siebengliedrigen Sulfitester erfolgte durch Einbettung in KBr (4 mg Substanz + 500 mg KBr). I wurde als Film zwischen NaCl-Platten unter Benutzung des vollautomatisch registrierenden IR-Spektrographen der Firma Leitz vermessen. Prisma: NaCl. Die IR-Spektren sind in Abb. 1 wiedergegeben. 6 Vgl. auch „Über die quantitative Bestimmung von eis- und £rarcs-Buten(2) -diol-1.4-dibenzoat", Z. analyt. Chem., im Erscheinen. Relaxations-spektrometrische Untersuchungen schneller Reaktionen von ATP in wässeriger Lösung V o n H. DIEBLER, M . EIGEN u n d G. G. HAMMES * Aus dem Max-Planck-Institut für physikalische Chemie, Göttingen ( Z . N a t u r f o r s c h g . 15 b, 5 5 4 — 5 6 0 [ 1 9 6 0 ] ; e i n g e g a n g e n am 6. Juli 1 9 6 0 ) Relaxations-Untersuchungen mit Hilfe der kürzlich entwickelten Temperatursprung-Methode erbrachten Aufschluß über die Kinetik der sehr schnell verlaufenden Reaktionen von Adenosin-5'-triphosphat (ATP) mit Protonen-Donatoren bzw. -Akzeptoren und zweiwertigen Metallionen in wäßriger Lösung. Die Geschwindigkeitskonstanten für die Protonenübertragung entsprechen den Maximalwerten, wie sie nach der Theorie der diffusionsbestimmten Reaktionen zu erwarten sind. Metallkomplex-Bildung und -Zerfall verlaufen beim Ca um etwa zwei Größenordnungen schneller als beim Magnesium. Die Stabilitätskonstanten der entsprechenden Komplexe unterscheiden sich dagegen nur geringfügig. Die Protonenübertragung von A T P auf einen Akzeptor wird durch Calcium-Ionen spezifisch katalysiert. Die vorliegenden Ergebnisse erlauben die Aufstellung eines Modell-Reaktionsmechanismus, der die spezifische Metallionen-Aktivierung bei der enzymatischen Spaltung des ATP, insbesondere den Mg — Ca-Antagonismus, zu beschreiben gestattet. Adenosin-5'-triphosphat (ATP) ist als Substrat vieler enzymatischer Reaktionen eine physiologisch höchst wichtige Substanz. Seine enzym-katalysierten Umwandlungen erfordern im allgemeinen zweiwertige Metallionen als Aktivatoren. Ca2® oder Mg 2 ® sind im Falle der Phosphatspaltung bzw. -Übertragung besonders wirksam. Die Wirkung ist zumeist sehr spezifisch für das Metallion; so beschleunigt das eine Ion in vielen Fällen die Reaktion um Größenordnungen besser als das andere. Auch ist hier- bei durchweg ein Antagonismus, d. h. eine hemmende Wirkung des nicht oder weniger beschleunigenden Ions zu beobachten. Es ist bekannt, daß A T P mit Ca2® und Mg 2 ® relativ starke Komplexe bildet, eine Tatsache, die sicherlich für die aktivierende Wirkung von wesentlicher Bedeutung ist. Die Stabilitätskonstanten dieser Komplexe haben bei 2 0 ° C und der Ionenstärke /* = 0,1 (0,1-m. KCl) nach M A R T E L L und S C H W A R Z E N B A C H 1 die folgenden Werte (vgl. audi ALBERTY * Gegenwärtige Anschrift: Department of Chemistry, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Mass., USA. 1 A. E. M A R T E L L U. G. 653 [1956]. SCHWARZENBACH, Helv. chim. Acta 39, Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. und SMITH sowie NANNINGA ATP 4 ® 2 ) ATPH 3 ® 10 4 0 102-° [Mol"1] IO3-6 IO1-8 [Mol"1] [Die Abkürzung Mol steht jeweils für g-Mol/Liter.] Mg 2 ® Ca2® Die geringfügigen Unterschiede der Konstanten für Ca2® und Mg 2 ® können offensichtlich deren um Größenordnungen verschiedenes Verhalten als Enzym-Aktivatoren nicht verständlich machen. In Anbetracht dieser Tatsache ist es von Interesse, die Kinetik der Reaktionen zwischen A T P und Mg 2 ® bzw. Ca2® zu untersuchen, die möglicherweise eher einen Schlüssel zum Verständnis der genannten Erscheinungen liefert. Derartige Reaktionen verlaufen allerdings so schnell, daß sie mit herkömmlichen Untersuchungsmethoden nicht zu erfassen sind. Die innerhalb der letzten Jahre entwickelten Relaxationsverfahren sind dagegen geeignet, diese Vorgänge — sowie auch die entsprechenden schnellen Teilschritte in enzymatischen Reaktionen — einer direkten Beobachtung zugänglich zu machen. Experimente Die im folgenden diskutierten Messungen wurden mit Hilfe der Temperatursprung-Methode 3 ausgeführt. Hierbei wird ein auf 105 V aufgeladener Kondensator über die zu untersuchende (in einer Meßzelle befindliche) Lösung sehr schnell entladen. Die Temperatur der Lösung steigt dabei in ca. 1 //sec um 10° sprunghaft (homogen) an und bewirkt eine Verschiebung der Gleichgewichtslage des chemischen Systems. Hierdurch hervorgerufene Änderungen der Absorption (im sichtbaren und UV-Bereich) werden in Abhängigkeit von der Zeit direkt gemessen, und zwar mit Hilfe einer spektralphotometrischen Anordnung (Differenzmethode) mit oszillographischer Registrierung. (Der Lichtstrahl durchsezt die Lösung in hinreichender Entfernung von den Elektroden, so daß keine Störungen durch Entladungsprodukte auftreten können.) gewichts-Konzentrationen der Reaktionspartner. Eine Analyse des Relaxationsspektrums ermöglicht die Aufklärung des gesamten Reaktionsmechanismus. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten sei auf eine frühere Veröffentlichung4 verwiesen. Eine ausführlichere Beschreibung der bei den vorliegenden Messungen verwandten Apparatur (geeignet zur Bestimmung von Relaxationszeiten zwischen 1 sec und 3 //sec) erfolgt an anderer Stelle 5 . Die Messungen am ATP-System wurden in der Umgebung des Neutralbereichs (PH 5,5 — 7,5) ausgeführt. In diesem Bereich erfolgt die Abspaltung des letzten Protons (PK' = 6,50 bei // = 0,1 und 20 °C), das nach M A R T E L L und S C H W A R Z E N B A C H 1 in der endständigen Phosphatgruppe gebunden ist. Die pK-Werte der restlichen protolytischen Gleichgewichte liegen sämtlich unterhalb 4,1. Als Indikator zur PH-Anzeige fanden Phenolrot (PK' = 7,7) und Chlorphenolrot (PK' = 6,1; in beiden Fällen bei // = 0,1 (KNO s ) und 20 °C) Verwendung. In Abwesenheit von Metallionen war im ATP-Phenolrot-System jeweils eine Relaxationszeit (r x ) im Bereich von 10 — 60 //sec meßbar, deren Reziprokwert sich praktisch als lineare Funktion der ATPH 3 ®-Konzentration (bei konstantem PH) erwies. Mit steigender H®-Konzentration verschiebt sich diese Relaxationszeit zu kleineren Werten. In Gegenwart von Mg 2 ®-Ionen wird eine zweite Relaxationszeit (T2) im Bereich zwischen 100 und 400 /usee sichtbar. Sie ist wiederum eine Funktion der H® und der A T P 4 9 - bzw. ATPH 3 ®-Konzentration. Im Gegensatz zur kürzeren Relaxationszeit ( r ^ hängt sie jedoch auch von der Mg2®-Konzentration ab. Für das System Calcium —ATP liegt diese zweite Relaxationszeit (r 2 ) unterhalb 3 //sec. Die Relaxationszeit ist hier wiederum unabhängig von Ca2® bei kleinen Konzentrationen des Metallions (Cca 10 _ 4 -m.). Bei höheren Konzentrationen (!> 10- 4 -m.) deutet sich jedoch — im Gegensatz zu den Werten für das Mg2®-System — eine geringfügige Verkürzung von r t (um ca. 15%) an. Reaktionsmechanismus Das unter den vorliegenden Versuchsbedingungen gültige vollständige Reaktionsschema lautet: ^12 - MeATPH© + In2© II MeATP2© + Hin© r k,21 \ k-t kO 13A II "-31 ^24 ^42 III 4 ku ] IV Me2© + ATP 4 ©+Hin®„ — Me2© - f ATPH3© + In2© Die zeitliche Änderung der Zusammensetzung eines t *43 f vielstufigen Reaktionssystems ist durch ein Spektrum von Relaxationszeiten charakterisiert; diese stehen in Me2© + ATP*© + H© + In2© definiertem Zusammenhang mit den GeschwindigkeitsV konstanten der einzelnen Teilschritte sowie den GleichA. A L B E R T Y U . R . M. S M I T H , J . Amer. chem. Soc. 78, 2376 [1956]. Vgl. auch L . B. N A N N I N G A , J . Phys. Chem., 6 1 , 1144 [1957]. (Angaben über die Temperaturabhängigkeit der Gleichgewichte.) * Als Stabilitätskonstante ist das Konzentrationsprodukt unter den angegebenen Ionenstärke-Bedingungen definiert: 2 R. I 3 4 5 G. C Z E R L I N S K I u. M. E I G E N , Z. Elektrochem., Ber. Bunsenges. physik. Chem. 63, 652 [1959]. M . E I G E N , Z. Elektrochem., Ber. Bunsenges. physik. Chem. 64, 115 [I960]. H . D I E B L E R U . M . E I G E N , Veröffentlichung in Vorbereitung vgl. auch 1. c. 8 . 11 Me 2 ® steht für Ca2® oder Mg 2 ®, während I n 2 0 und Hin® die Indikatorkomponenten bezeichnen. Im vorliegenden Falle ist CH® immer klein gegenüber den Konzentrationen aller übrigen Reaktionspartner. Der Zustand V kann daher als stationärer Zwischenzustand angesehen werden; er tritt explizit nicht in Erscheinung. In Abwesenheit von Me2® ist somit nur eine Relaxationszeit (TJ) ZU erwarten, die die Umwandlungen zwischen den Zuständen III und IV beschreibt. Die Gleichgewichtseinstellung kann dabei durch eine direkte Protonenübertragung (III ^ IV) oder über die freien Protonen (III ^ V ^ IV) erfolgen. [Umwandlungen des Typs: 0H® + H A ^ H 2 0 + A® verlaufen wegen der gleichsinnigen Ladung von OH® und HA = ATPH 3 ® bzw. IH® wesentlich langsamer als die entsprechenden Reaktionen V ^ IV bzw. V ^ III und brauchen unter den vorliegenden Bedingungen (PH < 7,2) nicht berücksichtigt zu werden.] Für die reziproke Relaxationszeit läßt sich dann folgender Ausdruck errechnen: — = ki3 •(CATPH + CIN) + kZi • (CATP + j CHIII) (!) ^53' Cln • CATP —- ist (bei const, T PH) eine lineare Funktion von CATPH, I wenn C A T P > C H I H > C A T P H > C I und k5i C A T P ^ ^ 5 3 C I N ist. Eine Variation der Konzentrationen in den Experimenten ermöglichte die Bestimmung aller in rt auftretenden Geschwindigkeitskonstanten mit Ausnahme von ki5 und k5i . N In Gegenwart von Me2® ist die Relaxationszeit nur dann durch Gl. (1) gegeben, wenn die Einstellung der Metallkomplex-Gleichgewichte ( I ^ e l l l , 1 1 ^ IV) langsam gegenüber der Einstellung der protolytischen Gleichgewichte erfolgt. (Hierbei ist — in Ubereinstimmung mit den vorliegenden experimentellen Bedingungen: Cjie < 2 • 1 0 - 4 - m . — vorausgesetzt, daß MeATPH im Vergleich zu den anderen Reaktionspartnern in so klei- 1 + CH Kja + d ln 1 ö l n CH C A T P H 3 2 1 0 1 2 3 V 5 6 7 8 9 10 11 12 CATPH-105[M]—+ Abb. 1. Reziproke Relaxationszeit l / r t in Abhängigkeit von der ATPH-Konzentration [vgl. Gl. ( 1 ) ] bei konst. pH-Wert. O • ' Meßpunkte für Lösungen in Abwesenheit von zweiwertigen Metallionen sowie bei kleinen Ca- und Mg-Konzentrationen. X : Meßpunkt für C c a = 2 - 1 0 _ 4 - m . Das Abweichen der Ca-Meßpunkte von der Geraden bei CCa ^ 10 —4 -m. wurde unter anderen Bedingungen ebenfalls eindeutig beobachtet; die Mg-Meßpunkte zeigten unter gleichen Bedingungen keine derartigen Abweichungen. ner Konzentration vorliegt, daß die Einstellung des Gleichgewichts I ^ II auf den gesamten Protonenumsatz nur von untergeordnetem Einfluß bleibt.) Diese Bedingung ist für Mg 2 ® im gesamten Konzentrationsbereich erfüllt. Die gemessenen Relaxationszeiten r t erfahren keinerlei Änderung gegenüber den in Abwesenheit von Mg 2 ® bestimmten Werten (vgl. Abb. 1). Die in Gegenwart von Mg 2 ® gefundene zweite, längere Relaxationszeit (r 2 ) ist offensichtlich — insbesondere auf Grund ihrer Cng-Abhängigkeit — den langsamer verlaufenden Metallkomplex-Reaktionen zuzuordnen. Die Komplexgleichgewichte I ^ III und II ^ IV sind in ihrer zeitlichen Einstellung über die schnell eingestellten protolytischen Gleichgewichte (I ^ II und III ^ IV bzw. III ^ V ^ IV) miteinander gekoppelt (ti T2) . Unter dieser Bedingung gilt: 1 + CH Kjß a/CEK0 I k42(Cug+ß CATP + CATPH) (2) l+ß/CEKi5 + ^45/^-02 J 1+ , Kll_Cl°_ 1+Kin cH und V , FE3I ( C M G + C A T P + C A T P H / / # ) l+ «5 In CH <5 In Cjtfg AT PH . mit 10 ) (1 + ^45 CH) CH/C M gATPH+l/^24C M g + ^45/^02 ^02/^45 = 1+ (l+ In gepufferter Lösung (c5Ch ~ 0) werden a und ß = l. (In Abb. 2 sind die mit dem Faktor l/ß korrigierten Größen mit einem Stern bezeichnet: K* = K\jß ; C* — Ci/ß.) K24 ist die oben angegebene Stabilitätskonstante des Magnesiumkomplexes von ATPH 3 ®, Ki n die Assoziationskonstante des Indikatorgleichgewichts, d+^02 CH) CH/CATPH + K 2 I C U G + K J K , das bei endlichen Indikatorkonzentrationen mit zu berücksichtigen ist. Die £ 4 5 Gleichgewichtskonstanten = C A T P H CATP•CH Kn2 = betragen nach ATpH Csig ATP ' CH MARTELL und u n j SCHWAR- 10 ' und 106'5 *. Die durch Gl. (2) beschriebene Konzentrations- und pH-Abhängigkeit wird durch die Meßwerte eindeutig wiedergegeben. Unter den genannten Bedingungen spielen allerdings die durch k2i und k 42 charakterisierten Reaktionen nur eine verhältnismäßig geringe Rolle, so daß l / r 2 im wesentlichen durch die Terme mit kl3 und k3l bestimmt ist. Immerhin war es möglich, aus den bei höheren H®-Konzentrationen gefundenen Abweichungen von dem in Abb. 2 ZENBACH 4 5 r S 3 T 6 ö ^^ 5 1 3 2 1 0 1 2 3 ' 1 5 6 "15 "H Abb. 2. Reziproke Relaxationszeit l / r 2 für Mg 2 ®-ATP-Lösungen in Abhängigkeit des durch Gl. (2) vorgegebenen Konzentrations-Parameters. © : Meßwerte bei konstantem PH [lineare Abhängigkeit, vgl. Gl. (2) ] . X : Meßwerte bei verschiedenen pH-Werten [diese sollten nach Gl. (2) nicht auf der eingezeichneten Geraden liegen]. dargestellten (den k13- und /c31-Termen entsprechenden) Verlauf audi die Konstanten k2i und ki2 zu bestimmen (eingetragene, nicht auf der Geraden befindliche Meßpunkte bei ph < 7 ) . Für Ca2® is,t offensichtlich die oben genannte Bedingung — nämlich, daß die protolytischen Gleichgewichte sich schneller einstellen als die Metallkomplex-Gleichgewichte — nicht erfüllt. Im genannten Zeitbereich Q> 3 //s) war nur eine Relaxationszeit (r x ) meßbar, die für Cca < 10~ 4 -m. von der Ca2®Konzentration unabhängig [und damit durch Gl. (1) darstellbar] ist. Dieses Verhalten war zu erwarten, da bei früheren Messungen 4 ' 6 bereits gefunden worden war, daß sich Ca 2 ®-Komplexe mit einer um Größenordnungen höheren Geschwindigkeit bilden als Mg 2 ®Komplexe. Unter den vorliegenden Bedingungen ist r 2 wesentlich kürzer als r t und mit der genannten Methode nicht mehr erfaßbar. Das bedeutet aber auch, daß bei höheren Ca2®-Konzentrationen die Einstellung der protolytischen Gleichgewichte ( r ^ durch das Metallion katalysiert werden kann. Eine entsprechende Verkür* Das Gleichgewicht MeATP 2 ® + H © MeATPH® sowie auch das mit III ^L V identische Gleichgewicht In2® + H® ^ I l n H ® hätten in der Schreibweise des oben wiedergegebenen Reaktionsschemas über den Stufen I ^ II aufgeführt werden müssen. Da jedoch MeATPH hinreichend klein ist, kann man es aus den gleichen Gründen wie das Gleichgewicht I Z^. II in r t vernachlässigen. Bei der Berechnung zung von r t konnte tatsächlich bei Ca2®-Konzentrationen von ca. 2 • 10 - 4 -m. beobachtet werden. Der Effekt ist folgendermaßen zu verstehen: Die durch Komplexbildung erfolgende Ladungsneutralisation ermöglicht einen schnelleren Protonenaustausch zwischen den beiden negativ geladenen Reaktionspartnern, so daß k12 und k2l größer als k Si und Ä;43 sein sollten Bei sehr hohen Metallionenkonzentrationen liegt das Gleichgewicht vollständig auf Seiten der Stufen I und II. Hier erfolgt der Protonenaustausch in Anwesenheit von Ca2® wie auch von Mg2® (CMe ^ 10~ 3 -m.) um einen gewissen Faktor schneller als in Abwesenheit oder bei niedrigeren Konzentrationen der Metallionen, was auch experimentell für beide Ionen nachgewiesen werden konnte. Die oben mitgeteilten Experimente beziehen sich jedoch durchweg auf Metallionen-Konzentrationen, bei denen die Verbindung MeATPH nur in vernachlässigbar kleiner Konzentration vorliegt. Hier könnte eine Verkürzung von xx nur dann auftreten, wenn die Einstellung des Gleichgewichts III ^ IV auf dem Wege III ^ I ^ II ^ IV schneller als auf dem direkten Wege erfolgen kann. Bei Mg2® (im Falle nicht zu hoher Konzentrationen) ist dies wegen r 2 r x nicht möglich, wohl aber — unter vergleichbaren Konzentrationsbedingungen — bei Ca2® (vgl. den besonders gekennzeichneten Meßpunkt in Abb. 2). Es handelt sich im Falle des Ca2® (bei nicht zu hohen Konzentrationen) um eine echte katalytische Wirkung. Sie könnte unter geeigneten Bedingungen die Wirkung des Mg 2 ®-ions um Größenordnungen — entsprechend den Unterschieden in den k13-, k3l- bzw. k2i-, ki2-Werten — übertreffen * und stellt den Modellfall einer Reaktionsaktivierung durch Metallionen (s. u.) dar. Für die Geschwindigkeitskonstanten der Ca-Komplexbildung lassen sich auf Grund der gefundenen Katalyse sowie auf Grund der Tatsache, daß r 2 <C 3 //sec ist, untere Grenzwerte angeben. Andererseits ist durch die Theorie diffusionsbestimmter Reaktionen ein oberer Grenzwert vorgegeben, der sich um weniger als eine Größenordnung von diesem Wert unterscheidet. Ergebnisse und Diskussion Die numerischen Werte für die einzelnen Geschwindigkeitskonstanten sind im folgenden zusammengestellt. Aus apparativen Gründen 5 konnten die kürzeren Relaxationszeiten vorerst nur bei niedrigeren Temperaturen ( < 1 5 ° C ) bestimmt werden. (Die Messungen für r < 5 • 1 0 ~ 5 sec mußten in der Nähe des Dichtemaximums des Wassers ausgeführt werden, da sonst eine Druckoszillation mit Kavitavon r 2 wurden diese Stufen als eingestellte Gleichgewichte mitberücksichtigt. 6 G. C Z E R L I N S K I , H. D I E B L E R U . M . E I G E N , Z . phys. Chem. N . F . 19, 246 [1959]. * Das ist dann der Fall, wenn die dem Schritt I ^ II entsprechende Reaktion sehr viel schneller als die dem Schritt III IV entsprechende verläuft. Im vorliegenden Falle erfolgt die Protonenübertragung auch ohne Ladungsneutralisierung noch hinreichend schnell. tions-Erscheinungen auftritt 5 .) Die aus den r 2 -Werten Konstanten bestimmten beziehen (Ä; 43 , k2i) sind kleiner als die der Protonen-Rekom- sich dagegen auf 25 ° C . Die Unterschiede in den bination auf Grund der geringeren Beweglichkeiten k-Werten für die beiden angegebenen Temperaturen der Reaktionspartner und der zwischen ihnen wirk- sollten im Falle derartig schneller Reaktionen rela- samen elektrostatischen Abstoßung tiv gering sein. der Ionenstärke 0,1 bereits weitgehend kompensiert Geschwindigkeitskonstanten a) Protolytische Reaktionen (13 ° C ; ^ = 0,1) /c12~108 Mol-1 sec-1; k2l ~ 109 M o l - 1 s e c - 1 * ; k3i = /C43 — k35 = k53 = (4,8 ± 1,2) • 107 M o l " 1 s e c " 1 ; (7,1 ± 1 , 4 ) - IO8 M o l - 1 s e c - 1 ; (6 ± 4 ) • 102 s e c - 1 ; (3 ± 2) • 1010 M o l " 1 s e c - 1 . b) Metall-Komplex-Reaktionen Mg2® : Ca 2 ®: Mg 2 ®: k3l = kti = kn> A:13> Ä24 = ki2 = (25 ° C , ^ = 0,1) (1,2 ± 0,3) • 107 M o l " 1 s e c - 1 ; 1,2 ± 0 , 3 - I O 3 s e c " 1 ; 109 M o l " 1 s e c " 1 ; 105 s e c - 1 ; (3±2)-104sec"1; (3 ± 2) • 106 M o l - 1 s e c - 1 . Weiterhin läßt sich die Geschwindigkeitskonstante für die Rekombination des Protons mit ATP 4 ® zu ca. 10 1 1 M o l - 1 s e c - 1 (k5i) und die der zugehörigen Rückreaktion zu ca. 3 • 10 4 s e c - 1 (& 45 ) abschätzen. Die relativ weiten Fehlergrenzen für die angegebenen Werte rühren z. T. daher, daß sich der pEWert in schwach gepufferten Lösungen nicht sehr konstant halten läßt, und daß in einzelnen Fällen die Meßtemperatur nicht mit der Temperatur übereinstimmt, auf die sich die Gleichgewichtskonstanten (Literaturwerte) beziehen. Diese Einflüsse sind durchweg von untergeordneter Bedeutung. Der wesentlichere Fehler ist durch die Unsicherheit der Auswertung bedingt, da der betrachtete Reaktionsschritt oftmals nur geringfügig zum numerischen Wert der Relaxationszeit beiträgt. Die experimentell bestimmbaren Größen, die Relaxationszeiten, konnten durchweg mit einer Genauigkeit von ± 10% erhalten werden. Eine Analyse der in Tab. 1 a wiedergegebenen Werte für die Geschwindigkeitskonstanten zeigt, daß die protolytischen Reaktionen {k53, &54 , &43, k21) diffusionsbestimmt sind 4 . Der Wert der Konstanten k53 für die Rekombination des Protons mit dem Indikatoranion entspricht durchaus den bereits früher für Reaktionen ähnlichen Typs erhaltenen Ergebnissen (z. B. 4,5 • 10 1 0 M o l - 1 s e c - 1 für Essigsäure 4 (,u = 0 ) , 4 , 8 - 1 0 1 0 M o l " 1 s e c " 1 für ytf-Naphthol im angeregten Zustand 7 ( ^ = 0 ) ; der in Tab. 1 a angegebene Wert ist erwartungsgemäß etwas kleiner, da er sich auf die Ionenstärke ^ = 0,1 bezieht). Die der Protonenübertragungs-Reaktionen (die aber bei w i r d ) . Die Protonenübertragung erfolgt durchweg bei jeder sterisch günstigen Begegnung der Partner innerhalb eines Wirkungsabstandes von ca. 5 Ä . Die Werte für die zugehörigen Rückreaktionen sind auf Grund der Gleichgewichtsbedingungen entsprechend kleiner. Die Metallkomplex-Reaktionen zeigen wiederum ein Verhalten, wie es bereits bei den oben zitierten 4 ' 6 Untersuchungen mit anderen Liganden gefunden wurde: Die Bildung der Ca-Komplexe erfolgt um ca. 2 Größenordnungen schneller als die der entsprechenden Mg-Komplexe. Die numerischen Werte der Rekombinationsgeschwindigkeitskonstanten (Ä; 31 , ki2) hängen etwas von der Wahl der Gleichgewichtskonstanten (vgl. Ref. 1 bzw. 2) ab. Dieser Befund mag für die Erklärung der aktivierenden Wirkung der genannten Metallionen bei der enzymatischen Spaltung des A T P von Bedeutung sein. Wie in der Einleitung bereits ausgeführt wurde, läßt sich die Spezifität in der Wirksamkeit der beiden Ionen nicht auf das Gleichgewichtsverhalten der einfachen Komplexe zurückführen. Insbesondere ist eine höhere Wirksamkeit des Ca2® als Aktivator zunächst kaum zu verstehen. Das nunmehr an einer Reihe von Beispielen u. a. auch bei der Bildung von Doppelkomplexen, d. h. Komplexen eines Metallions mit zwei Substraten *, allgemein nachgewiesene reaktionskinetische Verhalten der beiden Ionen ermöglicht eher ein Verständnis der Unterschiede in der aktivierenden Wirkung bei Enzymreaktionen. Hierzu sei folgender einfache Mechanismus betrachtet: III' EMeP' v 12 EMe + S — EMeS I II 21 23 33 t > EMeP III \3'4 \ 34 > P 4 EMe IV * für Me2® =Ca 2 ® A. W E L L E R , Z . Elektrochem., Ber. Bunsenges. physik. Chem. 7 64, 55 [I960]. * Die Liganden des zweiten Substrats waren Amino-diessigsäuren; über die Untersuchungen wird an anderer Stelle ausführlicher berichtet werden 8 . 8 H. D I E B L E R , Dissertation, Göttingen 1 9 6 0 . Ein Enzym-Metall-Komplex EMe reagiert mit dem Substrat S und verwandelt dieses in das Produkt P. Für den Fall, daß die Bildung des Komplexes EMeS oder der Zerfall des Komplexes EMeP der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist, kann Ca2® unter optimalen Bedingungen die (in gerader Richtung I—»-IV verlaufende) Reaktion ca. 100-mal stärker beschleunigen als Mg 2 ®. Dieser Unterschied kann sich verringern, wenn die Umwandlung II —^ III nicht schnell genug erfolgt und so für die Gesamtgeschwindigkeit bestimmend wird (z. B. wenn bei stationärem Ablauf k2s ^ k2x w i r d ) . Die Bedingungen für eine solche Ca-Aktivierung sollten bei der enzymatischen Hydrolyse des A T P erfüllt sein, von der bekannt ist 9 , daß sie durch Ca2® wesentlich besser aktiviert wird als durch Mg 2 ®, und deren Maximalgeschwindigkeit hinreichend groß ist. In zahlreichen anderen Fällen findet man jedoch, daß Mg 2 ® der bessere Aktivator ist. Auch das läßt sich mit Hilfe des oben wiedergegebenen Mechanismus verständlich machen, z. B. wenn eine Gabelung des Reaktionsweges vorliegt. Die Reaktion III —> III' steht dann in Konkurrenz zum Zerfall des EnzymMetall-Substrat-Komplexes. Dieser hat für Mg 2 ® eine ca. 100-mal größere Lebensdauer als für Ca 2 ®; mithin ist die Umwandlung zu P' im Falle des Mg 2 ® wesentlich begünstigt. Ein aktivierender Einfluß durch Mg 2 ® ist bei der Muskelkontraktion bekannt 1 0 . Obwohl die gleichzeitig mit der Kontraktion zu beobachtende ATPSpaltung allein besser durch Ca2® katalysiert wird 9 , ist für die Kontraktion selbst das Mg 2 ® unentbehrlich. Der oben angegebene Mechanismus vermag ein solches Verhalten, d. h. verschiedene spezifische Wirkungen von Ca und Mg innerhalb eines Reaktionsmechanismus, (sogar quantitativ) zu beschreiben: Die Kontraktion — deren Mechanismus hier nicht weiter zur Diskussion stehen soll — kann durch eine zur Dissoziation des Protein-Metall-SubstratKomplexes in Konkurrenz stehende Umwandlung (Strukturänderung bzw. Faltung des Proteins) aufgefaßt werden (Schritt 3 3 ' ) . Der Zustand III' repräsentiert dann die kontrahierte Form. Im Fall des Ca2® erfolgt zwar die Spaltung schnell genug, jedoch dissoziiert der Komplex (Schritt 3 4 ) , bevor die Um- 9 10 K. J. L A I D L E R U . M . F. M O R A L E S , Arch. Biochim. biophysica Acta [Amsterdam] 3 9 , 3 7 [ 1 9 5 2 ] . H . H . WEBER, Z . Elektrochem., Ber. Bunsenges. physik. Chem. 55, 5 1 1 [ 1 9 5 1 ] . S. auch: H . H . W E B E R , Arzneimittel- wandlung (Schritt 33 ) stattfinden kann. Im Falle des Mg2® ist dagegen die Lebensdauer des Zustandes III lang genug, um eine Umwandlung nach III' hin zu erlauben. Dieser Konkurrenzvorgang würde auch den Antagonismus beider Ionen erklären. Der aus dem oben angegebenen Reaktionsschema folgende Unterschied der Aktivierungskinetik von Ca und Mg ist im Prinzip unabhängig von den zur Zeit diskutierten Modellen der Muskelkontraktion 11 und würde für die verschiedenen Mechanismen in gleicher Weise zutreffen. Auf den Fall der im allgemeinen durch Mg 2 ®Ionen bevorzugt aktivierten reversiblen Phosphatübertragungen (z. B. durch Hexokinase, Pyruvatkinase etc.) sind diese Überlegungen wegen der Reversibilität aller Reaktionsschritte nicht ohne weiteres anwendbar. In den oben genannten Mechanismen ist eine für Ca2® und Mg 2 ® um Größenordnungen verschiedene Aktivierung allein auf Grund der Unterschiede in der Komplexkinetik möglich. Wesentliche Voraussetzung hierfür ist, daß der eigentliche Umwandlungsschritt II —> III (und auch III —>• III') auf Grund der Gegenwart der Metallionen relativ schnell erfolgt. Trifft diese Voraussetzung nicht zu, so kann die spezifische Wirkung des Metallions nur noch auf einem direkten Eingriff in die Reaktion II — I I I (Polarisation und Lockerung einer Bindung) oder auf einer — auch im Gleichgewichtsverhalten zum Ausdruck kommenden — bevorzugten Stabilität des Zustandes II beruhen. Unter diesen Bedingungen sollte das Magnesium-Ion bevorzugter Aktivator sein. Der stärkere Einfluß des Mg 2 ® auf die Bindungsverhältnisse in koordinativ angelagerten Molekeln kommt z. B. direkt in den um mehr als eine Größenordnung verschiedenen Hydrolyse-Geschwindigkeiten der Ca 2 ®- und Mg 2 ®-Aquokomplexe zum Ausdruck. Auch scheinen auf Grund neuerer Beobachtungen im Falle von 2 und mehr Substraten allgemein die Mehrfach-Komplexe des Mg in der (Gleichgewichts-) Stabilität gegenüber denen des Ca bevorzugt zu sein. Wir werden auf diese Effekte noch in einer ausführlicheren Veröffentlichung zurückkommen. Es muß betont werden, daß der oben angegebene Mechanismus hypothetischer Natur ist und nur eine L . OULLET, 11 Forsch. (Drug Res.) 1 0 , 4 0 4 Literaturangaben). M. F. M O R A L E S , Rev. Mod. Phys. [1960] 31, 426 (daselbst weitere [1959]. (in Gang befindliche) Untersuchungen an Enzymsystemen direkt nachgeprüft werden. — wir glauben eine besonders einfache — Möglichkeit zur Erklärung beider Aktivierungseffekte bei der irreversiblen Phosphatspaltung und ihrer Folgereaktionen darstellt. Das wirkliche Geschehen mag wesentlich komplizierter sein; es muß durch weitere Der N a t i o n a l S c i e n c e F o u n d a t i o n sind wir für die Gewährung eines Stipendiums, das einem von uns (G. G. H.) die Mitarbeit ermöglichte, zu besonderem Dank verpflichtet. Untersuchungen zur Biogenese des Erythromycins I. Mitt.: Der A u f b a u des Lactonringes* V o n HANS GRISEBACH, HANS ACHENBACH u n d WERNER HOFHEINZ Aus dem Chemischen Laboratorium der Universität Freiburg/Brg. ( Z . Naturforschg. 15 b , 5 6 0 — 5 6 8 [ 1 9 6 0 ] ; eingegangen am 27. Juli 1960) After addition of propionic acid-[l- 14 C-3-T] to cultures of Streptomyces erythreus the 14 C/T ratio in the isolated erythromycin was determined and K u h n - R o t h oxidation was carried out to determine the location of the 14C and T activity in the molecule. The results prove that the lactone ring of erythromycin is derived from propionate units. Possibly propionic acid also plays a part in the biosynthesis of cladinose. Das Antibioticum Erythromycin (I) 1 , ein Stoffw e c h s e l p r o d u k t v o n Streptomyces hat als erythreus, Grundgerüst einen makrocyclischen Lactonring, der glykosidisch mit 2 Zuckern, Desosamin und Cladinose, verknüpft ist. Einige weitere Vertreter dieser neuen Klasse von Naturstoffen, die als Macrolide 2 bezeichnet werden, sind in den letzten Jahren entCH 3 CH 3 I deckt worden. Auf Grund der regelmäßigen Anordnung der C-Methylgruppen im Erythromycin hat G E R Z O N 3 die Möglichkeit diskutiert, daß die Biogenese des Lactonringes aus 7 Propionateinheiten erfolgen könnte. Der Gedanke einer Beteiligung von Propionsäure am Aufbau methylverzweigter Fettsäuren war früher CH3 I CH3 I CH3 I CH3 I I H 3 C - C H 2 - C • • c h 2 - C • • C H 2 - C • • CH2-C • • C H 2 - C • • C H 2 - C • • C H 2 - C II o II 0 II O II O I O 8aCH33 0 8aCH II I OH OH I I II O O 6a CH3 I II II O 4a CH8 I 2a CH3 I HsCi5-Ci4H1-Ci3H-Ci2-C11H-CioH-C9-C8H-C7H1-C6-C6H-C4H-C3H- 12a C H 10a 3 C H OH 3 or2 C 2 H - Ci = 0 O R I 0 H RI = 3 C O C H H3C ch3 \ / N 3 R2 - O H - C H * Ein kleiner Teil der Ergebnisse wurde bereits in einer kurzen Mitt. veröffentlicht: H . G R I S E B A C H , H . A C H E N B A C H U . U . C . G R I S E B A C H , Z. Naturforschg. 47, 2 0 6 [I960]. P.F.WILEY, O . WEAVER, K . GERZON, U . C . QUARCK, E . H . FLYNN, 1 — O H 0 J - O H / Desosamin Cladinose 1 — H3C- 3 M . V . SIGAL R . R . CHAUVETTE U. R . jr., MONAHAN, 2 3 J. Amer. chem. Soc. 7 9 , 6 0 6 2 [ 1 9 5 7 ] . R. B . W O O D W A R D , Angew. Chem. 6 9 , 5 0 [ 1 9 5 7 ] , K. G E R Z O N , Vortrag auf dem 1 4 . Internationalen Kongreß f. reine u. angewandte Chemie, Zürich, 23. Juli 1955.