Prof. Dr. Tilbert Dídac Stegmann - Biographische Daten Geboren am 1. 9. 1941 in Barcelona, Katalonien, von deutschen Eltern. Der Vater war Direktor der Deutschen Schule Barcelona. Zweisprachig deutsch-spanisch aufgewachsen; Englisch mit 7 und Französisch und Latein mit 10 Jahren an der Schule. Mit 10 Jahren nach Deutschland (Görres-Gymnasium, Düsseldorf; Leopoldinum, Detmold). Nach dem Abitur Studium an den Universitäten Hamburg, Berlin, Dartmouth College (New Hampshire, USA), Madrid; Sommerkurse in Coimbra (Portugal), Perugia (Italien), Cambridge (England), Nice/Menton (Frankreich). Erlernen des Portugiesischen und des Italienischen. Studium der Anglistik, Germanistik und Romanistik. Klavierunterricht vom 6. bis zum 10. Lebensjahr. Cellounterricht ab dem 11. Lebensjahr. Persönlicher Kontakt mit Pau Casals und seinem Bruder Enric Casals. 1. Preis beim Schwimmwettbewerb des Club de Natació Barcelona. Fulbright-Stipendium, Volkswagenwerkstipendium, Italienisches Staatsstipendium, Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. 1969/70: Forschungen an der Biblioteca de Catalunya (Barcelona), in der CervantesAbteilung. Erlernen des Katalanischen. Teilnahme am Internationalen Katalanistenkongreß in Amsterdam 1970. Bekanntschaft mit Josep Carner, Antoni M. Badia i Margarit, Ramon Aramon i Serra, Jordi Carbonell... 1971 Promotion in Hamburg mit einer Doktorarbeit (summa cum laude) über Cervantes, die 1972 in Barcelona den internationalen CervantesPreis Isidre Bonsoms erhält. Beginn der regelmäßigen Aufenthalte in den Katalanischen Ländern, im Empordà (Garrigàs / Costa Brava) und zeitweilig in Sóller/Biniaraix (Mallorca). Wissenschaftliche Assistententätigkeit an der Universität Erlangen/Nürnberg und (als Gastdozent für Germanistik) an der Université de Haute Bretagne in Rennes (Frankreich). 1974: Veröffentlichung, in deutscher Ubersetzung, von 24 Texten, die der junge Salvador Dalí auf katalanisch geschrieben hatte (Dalí: Gesammelte Schriften, Rogner und Bernhard Verlag). 1976: Deutsche Übersetzung des Buches von Pere Gimferrer: Antoni Tàpies und der Geist Kataloniens (Propyläen-Verlag). Persönlicher Kontakt mit Salvador Dalí, Joan Miró und insbesondere Antoni Tàpies. Seit 1976: Assistenzprofessor für Romanische Philologie an der Freien Universität Berlin. 1978: Vorschlag, Vorbereitung und Koordination der Katalanischen Wochen Setmanes Catalanes a Berlin, des größten Festivals katalanischer Kultur, das jemals im Ausland veranstaltet worden war (3 Wochen, 100 verschiedene Veranstaltungen). Mitarbeit am Kunstkatalog Art i Modernitat als Països Catalans - Katalanische Kunst des 20. Jahrhunderts, der bisher größten zweisprachig deutsch-katalanischen Publikation. Bekanntschaft und Freundschaft mit Joan Brossa, Carles Santos, Joan Fuster, Carme Riera, Josep Palau i Fabre, Vicent Andrés Estellés, Montserrat Roig, Maria Antònia Oliver, Maria del Mar Bonet, Lluís Llach, Josep Maria Mestres Quadreny, Alexandre Cirici, Xavier Rubert de Ventós, Joaquim Molas, Wolf Vostell, Rafael Tous, Max Cahner, Jordi Pujol. 1979: Sendungen und Vorträge im Sender Freies Berlin über katalanische Dichtung und Prosa. Veröffentlichung einer zweisprachigen Anthologie der Nova Cançó Catalana mit einer Analyse der historischen Situation Kataloniens zwischen 1959 und 1979 (Diguem no - Sagen wir nein! Lieder aus Katalonien, Berlin 1979). Persönlicher Kontakt mit Raimon, Miquel Porter, Josep Benet, Lluís M. Xirinacs, Josep M. Espinàs, Maria Aurèlia Capmany, Manuel Vázquez Montalbán, Marina Rossell, Teresa Rebull, Francesc Pi de la Serra. Erlernen des Okzitanischen. Freundschaft mit Robert Lafont, Fausta Garavini, Peire Bec, Peire Pessamessa ... Vorträge in den Casals Catalans in Hannover, Zürich und später in Stuttgart, Frankfurt, Barcelona (Goethe-Institut und Deutsche Schule), am Internationalen Jugendbuchinstitut in München, an den Universitäten in València und Alacant und an anderen Orten des Landes València, in Tarragona und in Mallorca, Menorca, Eivissa und Nordkatalonien, jeweils über die Sprachenvielfalt in Europa und über das Katalanische und die katalanische Kultur in Deutschland. 29. 5. 1980: Anderthalbstündiges Live-Interview in der katalanischsprachigen Fernsehsendung Vostè pregunta von Joaquim Puyal mit Anrufen der Zuschauer. 1980: Jurymitglied des Premi Andròmina für katalanischen Roman (València). Freundschaft mit Joan F. Mira, Eliseu Climent, Josep Guia, Antoni Miró, Andreu Alfaro. 1 Mitherausgeber einer Lluís Llach-Platte («Barcelona-Konzert») im Pläne-Verlag, Dortmund. Essay in einem Sammelband über Europas Regionen mit dem Titel «Katalonien: keine Region, sondern eine Nation». 1981: Berufung als Professor für Romanische Philologie an die Universität Frankfurt am Main. Gründung und laufende Erweiterung der Biblioteca Catalana des Instituts für Romanische Sprachen und Literaturen der Universität Frankfurt, der mit jetzt 32.000 katalanischsprachigen Bänden auf diesem Gebiet reichstausgestatteten Bibliothek der Welt außerhalb der Katalanischen Länder. Gemeinsame Seminarexkursionen mit Brigitte Schlieben-Lange nach Norditalien, Andalusien, mit Horst Klein nach Rumänien und mit Luciano Caetano da Rosa nach Portugal. Auf dem Romanistentag in Regensburg (1981) Leitung einer Sektion Katalanische Literatur. September/Oktober 1982: Veröffentlichung des Decàleg del catalanoparlant (Dekalog des Katalanischsprechers) und des Decàlogo del castellanoparlante que vive y trabaja en Cataluña, in verschiedenen Zeitungen und auf Plakaten in über 1 Million Auflage. 11. September 1983: Ansprache am Fossar de les Moreres in Barcelona. Herbst 1983: Veranstaltung neuer Katalanischer Wochen, diesmal in Karlsruhe, und im Juni und September 1985 von Katalanischen Tagen in Frankfurt. 15. 10. 1983: Gründung der Deutsch-Katalanischen Gesellschaft (DKG), die seit 1983 zwanzig deutsch-katalanische Kolloquien in 17 verschiedenen Städten veranstaltet hat und seit 1997 Deutscher Katalanistenverband (DKV) heißt. Juli 1984: Wissenschaftliche Exkursion nach Mallorca mit deutschen Katalanistikstudenten aus verschiedenen Universitäten. Herausgabe eines Schwerpunkts Mallorca in einer wissenschaftlichen Zeitschrift mit 18 Essays über die Balearen-Insel. Freundschaft mit Gabriel Janer Manila, Josep Maria Llompart, Miquel Àngel Riera, Francesc de B. Moll. 11. 6. 1985: Interview in der Àngel Casas Show im katalanischen Fernsehen TV 3. 15. 9. 1985: Festrede auf der Diada de la Cerdanya über die Teilung der Katalanischen Länder durch Frankreich und Spanien. 27. 9. 1985: Rede in der Oper in Frankfurt über katalanische Identität. Dezember 1985: Verleihung der Creu de Sant Jordi (Sankt Georgs-Kreuz) durch den Präsidenten Kataloniens. Erster Deutscher, der diese Auszeichnung erhält. Seit 1986: Initiator des Programms IAS (später Erasmus) deutscher Katalanistikstudenten zum Studium an katalanischen Universitäten, das im Laufe von 20 Jahren über 150 Studenten in vertieften Kontakt mit den Katalanischen Ländern bringt. 1986: Vorträge in Reus und in Barcelona auf Einladung des Segon Congrés Internacional de la Llengua Catalana. 1987: Publikation einer zweisprachigen Anthologie der katalanischen Lyrik des 20. Jahrhunderts: Ein Spiel von Spiegeln, mit 10 Farbzeichnungen und Collagen, die Antoni Tàpies dem Buch widmet. Es sind 23 der bedeutendsten katalanischen Dichter mit 72 Gedichten vertreten. 1988: Gründung der Zeitschrift für Katalanistik (Revista d'Estudis Catalans) und regelmäßige Herausgabe der folgenden Jahresbände mit bisher ca. 350 wissenschaftlichen Aufsätzen und Beiträgen (Bd. 20: 2007). April 1988: Gründung des Katalanischen Kulturbüros (Oficina Catalana) in Frankfurt, der ersten Institution, die sich permanent der Vermittlung katalanischer Kultur und Wirklichkeit nach Deutschland widmete (bis 1995 tätig). September 1988: Auszeichnung durch die Stadt Calella als «Personatge invitat» für die Fira de Calella 1988. Veröffentlichung des Buches Catalunya vista per un alemany (Editorial La Campana), das während einer Reihe von Wochen den ersten Platz in der Bestsellerliste für Nonfiction einnimmt und 3 Auflagen im gleichen Jahr 1988 erlebt (13. Auflage, 1996). 1989: Co-Autor des Literaturwissenschaftlichen Wörterbuchs für Romanisten, das in 75 Artikeln katalanische Beiträge enthält (span. Ausgabe bei Gredos 1995 und überarbeitete deutsche Neuauflage 2003). Vortragsreisen führen durch mehrere Länder Europas. Gast in weiteren Fernsehsendungen (Vostè jutja, Com a casa, A debat, etc.) und in einer Reihe von Radiosendungen. November l990: Verleihung des Guardó Ciemen 1990 (zusammen mit Prof. Dr. Antoni Badia i Margarit). 2 Dezember 1991: Verleihung des Premi Memorial Cendrós für den Aufsatz «Chancen der Präsenz katalanischer Sprache, Kultur und Wirklichkeit in Deutschland» in der Zeitschrift für Katalanistik 4. April 1992: Als Präsident der Deutsch-Katalanischen Gesellschaft Entgegennahme des Premi Internacional Ramon Llull, den das Institut d'Estudis Catalans (die Katalanische Akademie) und der Congrés de Cultura Catalana der DKG verleihen. Co-Autor des Diccionari català-alemany (Barcelona: Enciclopedia Catalana, 1991), auch erschienen als Langenscheidts Handwörterbuch Katalanisch-Deutsch (Berlin 1992); völlig neu bearbeitete Ausgabe Barcelona 2005, 1072 Seiten. Facsimileausgabe des Vocabulari Català-Alemany de l'any 1502 - Katalanisch-Deutsches Vokabular aus dem Jahre 1502 (Frankfurt 1991). 1992: Fertigstellung und Publikation des großen Kunst- und Reiseführers Katalonien und die Katalanischen Länder, in Zusammenarbeit mit Inge Stegmann (Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 560 Seiten, mit 144 Skizzen und Abbildungen). Herbst 1992: Vortragsreise durch 12 lateinamerikanische Städte («Die Bedeutung der katalanischen Kultur in Europa»). Gastprofessuren in Venedig (Università degli Studi, Ca Foscari) 1987, Perpinyà 1989, The College of New Jersey (USA) 2000. 1988-1992: Betreuer der katalanischen Beiträge in den 22 Bänden von Kindlers Neuem Literatur Lexikon: insgesamt 150 Artikel, die den bisher umfangreichsten literaturwissenschaftlichen Kommentar zur katalanischen Literatur auf Deutsch darstellen. 1986-1994: Mitarbeit an den katalonienrelevanten Artikeln der Brockhaus Enzyklopädie in 24 Bänden. Von 2004-2006: erneute Korrektur von 350 Artikeln der neuen Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden (Korrekturbedarf besteht allerdings fort). September 1993: Einladung als Hauptredner beim Jahresfest (Festa Major) der Stadt Manresa. 18.-25.9.1994: Organisierung des 10. Internationalen Katalanistenkongresses in Frankfurt am Main. 1995-96: Publikation der 3-bändigen Akten des 10. Katalanistenkongresses. Co-Autor des Diccionari alemany-català (Barcelona: Enciclopèdia Catalana, 1996), des umfangreichsten deutsch-katalanischen Wörterbuchs; vollständige Neubearbeitung 2006, 834 Seiten. Seit 1997 Ehrenpräsident der Deutsch-Katalanischen Gesellschaft. 1997: In einer Reihe von Arbeitstagungen der Europäischen Kommission in Brüssel und Paris Vorstellung des mit H. G. Klein ausgearbeiteten und erprobten europäischen multilingualen Lernkonzepts EuroCom zum leichten simultanen Erwerb rezeptiver Sprachkompetenzen speziell in den romanischen Sprachen (mit Modellcharakter für die germanischen und slavischen). Im Jahr 2000 Publikation des Gundlagenwerkes EuroComRom - Die sieben Siebe: Romanische Sprachen sofort lesen können, das inzwischen in 9 Sprachen übersetzt und publiziert wurde. 1998: Publikation der katalanischen Ausgabe des Kunst- und Reiseführers: Guia dels Paisos Catalans (Barcelona, Curial); vom Buchclub Grup del Llibre zum Buch des Monats gewählt. Februar 2000: Eröffnungsrede zum akademischen Studienjahr des Institut d’Estudis Ilerdencs in Lleida. Zum Fest des Buches 2002 in Perpinyà: Vorstellung der Facsimile-Edition des katalanischdeutschen Wörterbuchs aus dem Jahre 1502 (500jähriges „Jubiläum“). 2001-2003 und 2006 Seminare zur romanischen Mehrsprachigkeit auf der Katalanischen Sommeruniversität in Prada (Nordkatalonien) wie auch bei den okzitano-katalanischen Tagen in der Val d’Aran, wie auch an den Universitäten Tarrgona und Girona; ferner Vorträge zum Thema bei Kolloquien in Mallorca, Eivissa und an anderen Orten der Katalanischen Länder, sowie auf dem Fest der Wissenschaft in Orlhac (Okzitanien), in Montpelhièr, Besiers, in Torino oder in Bucarest. Dezember 2003: Rede auf der Festveranstaltung der CAL in Barcelona zur Problematik des Bilinguismus. 2005: Gründung einer neuen Buchreihe, der Biblioteca Catalànica Germànica als Beihefte der Zeitschrift für Katalanistik, mit einem ersten Band von F. Robles, der die Bibliographie sämtlicher bisher ins Deutsche übersetzter katalanischer literarischer Texte verzeichnet (insgesamt 2500 Werke und Gedichte). 3 Herbst 2005: Gründung des Estudi d’Investigació Catalanística – Forschungsstelle Katalanistik an der Universität Frankfurt und Paraphierung eines entsprechenden Vertrags des Institut Ramon Llull mit der Universität Frankfurt. 4.10.2006: Verlängerung des Vertrags und der Finanzierung. Planung einer Stiftungsprofessur Katalanistik in Frankfurt ab 2009. 15-9-2005: Erneute Festrede zum Tag der Cerdanya (Pyrenäen), 20 Jahre nach der ersten Rede zum gleichen Anlass. 2005: Erhält den Preis „Premi Batista i Roca“ für im Ausland wirkende Katalanisten. 2006: Erhält den mit 8000 € dotierten „Premi Internacional Ramon Llull“, der ihm für seine Verdienste um die katalanische Kultur und Wissenschaft als erstem Deutschen zugesprochen wird. 2008: Erhält den Premi Pompeu Fabra für sein Engagement für die katalanische Sprache. In über dreißigjähriger Vortragstätigkeit spricht Stegmann in mehr als 100 Städten und Radiosendungen Europas und Amerikas. In seiner Publikationstätigkeit veröffentlicht er mehr als 300 Beiträge und Aufsätze, verfaßt bzw. gibt 30 Bücher heraus, zu denen mehr als 100 Rezensionen erscheinen, - ferner drei Buchreihen und eine Zeitschrift - und betreut in mehreren Enzyklopädien, Literaturlexika und romanistischen Werken die katalanischen Einträge. Die internationale Presse nennt Stegmann in mehr als 1000 Artikeln. Prof. Dr. Tilbert Stegmann ist einer der bei der katalanischen Bevölkerung bekanntesten deutschen Romanisten und Wissenschaftler, nicht zuletzt durch die zahlreichen Fernsehsendungen, zu denen er eingeladen wurde, und durch sein Bestseller-Buch «Katalonien aus der Sicht eines Deutschen». Er verkörpert für die Katalanen den Modellfall der Europäer und Ausländer, die Katalonien und der katalanischen Sprache und Kultur das Interesse und die Achtung entgegenbringen, die sie in einem demokratischen Europa erwarten. Der größte katalanische Lexikograph, Francesc de B. Moll, hat Til Stegmann „den fahrenden Ritter der Katalanität“ genannt, Vázquez Montalban bezeichnete ihn als „catalanófilo número uno“ und der Schriftsteller Alfred Bosch hat ihn einfach unter „til.cat“ (mit der eigens für Katalonien geschaffenen Landesdomain) subsumiert. 4