Absender Frau/Herr XY Straße 111 11111 Musterstadt Sehr geehrte Frau/Herr ..., die weltweite Verwirklichung von Kinderrechten ist eine Aufgabe, zu der sich auch die Bundesregierung verpflichtet hat. Eine gesunde Umwelt ist Grundvoraussetzung für die Verwirklichung der Kinderrechte. Dennoch fehlt es weiterhin an national wie international verbindlichen Rahmenbedingungen und dem politischen Willen, die natürlichen Lebensgrundlagen angemessen zu schützen. Umweltzerstörung und die Ausbeutung der Natur führen dazu, dass eine Vielzahl von Kindern weder Zugang zu sauberem Trinkwasser noch ausreichend Nahrung hat. Viele Kinder sind ständig gesundheitsschädlichen Umweltbelastungen ausgesetzt. Die Chance, in einer gesunden und sicheren Umwelt aufzuwachsen, ist zudem extrem ungerecht verteilt: zwischen Nord und Süd, Arm und Reich. Die Folgen des globalen Klimawandels zum Beispiel treffen vor allem arme Menschen in Entwicklungsländern, deren Überleben häufig von einer gesunden Umwelt abhängt. Politische Entscheidungen in den Industrieländern haben massiven Einfluss auf die Lebenssituation von Kindern bei uns und in den sogenannten Entwicklungsländern. Eine auf Vorbeugung und dem »Do no harm«- Prinzip ausgerichtete Umweltpolitik sichert nicht nur den langfristigen Schutz der Natur, sondern ist auch aus kinderrechtlicher Sicht dringend geboten. Deswegen wende ich mich heute mit einigen Fragen an Sie als Kandidatin/Kandidaten für den Bundestag. Von den Antworten möchte ich meine Wahlentscheidung abhängig machen. Wie wollen sie sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche wirksam an Entscheidungen beteiligt werden, die ihre Umwelt und Zukunft betreffen? Wie kann das Kindeswohl als ein zentrales Prinzip aus der Kinderrechtskonvention fundamentale Entscheidungsgrundlage sein, wenn staatliche Stellen über den Grad des Umweltschutzes bestimmen? Wie kann Ihrer Meinung nach vermieden werden, dass die Rechte zukünftiger Generationen weiterhin den kurzfristigen Interessen von Politik und Wirtschaft geopfert, aber in der Regel auch im Alltagsleben jedes Einzelnen ignoriert werden? Wie stehen Sie zu dem Vorschlag, Ombudsstellen einzurichten, die Gesetzesvorhaben auf ihre langfristige Wirkung auf die Rechte der Kinder und künftiger Generationen überprüfen und so dem Gebot der Nachhaltigkeit mehr Nachdruck verleihen könnten? Wie kann Ihrer Meinung nach der Kinderschutz in der nationalen und internationalen Umweltpolitik und in anderen für den Umweltschutz relevanten Politikfeldern gestärkt werden? Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung. Mit freundlichen Grüßen