ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Revasc 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Eine Durchstechflasche Revasc enthält 15 mg Desirudin (INN) entsprechend etwa 270.000 Antithrombineinheiten (ATE) oder 18.000 ATE pro mg Desirudin in Bezug auf den II. Internationalen Standard der WHO für Alpha-Thrombin. Desirudin ist ein rekombinantes DNSProdukt, das aus Hefezellen hergestellt wird. Desirudin ist ein einkettiges Polypeptid aus 65 Aminosäureresten mit drei Disulfidbrücken. Die Desirudin-Durchstechflaschen werden mit Ampullen mit Lösungsmittel aus pyrogenfreiem Mannitol (Ph. Eur.) in Wasser für Injektionszwecke (Ph. Eur.) geliefert. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver für Injektionszwecke; vor der subkutanen Injektion in dem mitgelieferten 0,5 ml Mannitol Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung (3 %) auflösen. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Prophylaxe tiefer Beinvenenthrombosen Kniegelenkersatzoperationen. 4.2 bei Patienten nach Hüft- oder Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Erwachsene und ältere Patienten Als Dosis werden 2 x täglich 15 mg empfohlen. Die erste Injektion ist 5 - 15 min. vor der Operation, im Fall einer Regionalanästhesie jedoch erst nach deren Einleitung, zu geben. Nach der Operation wird die Behandlung mit Desirudin 2 mal täglich über 9 bis maximal 12 Tage fortgesetzt; wenn der Patient vorher wieder voll mobilisiert ist, endet die Behandlung entsprechend früher. Zur Zeit liegen keine klinischen Erfahrungen vor, die eine Anwendung von Desirudin über 12 Tage hinaus begründen. Die Verabreichung erfolgt subkutan, vorzugsweise in die Bauchfalte. Die Injektionen sollten abwechselnd an mindestens vier verschiedenen Stellen vorgenommen werden. Kinder Es liegen keine klinischen Erfahrungen mit der Anwendung von Desirudin bei Kindern vor. Patienten mit Nierenfunktionsstörungen Desirudin ist bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min entsprechend einem Serumkreatininspiegel > 2,5 mg/dl oder 221 µmol/l) kontraindiziert. Bei Patienten mit mäßigen Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance zwischen 31 und 60 ml/min; siehe Vorsichtsmaßnahmen) ist die aktivierte partielle Thromboplastin-Zeit (aPTT) zu überwachen. Patienten mit Leberfunktionsstörungen Desirudin ist bei schweren Leberfunktionsstörungen kontraindiziert. Bei Patienten mit leichten bis mäßigen Leberfunktionsstörungen (siehe Vorsichtsmaßnahmen) wird eine Überwachung der aPTT empfohlen. 4.3 Gegenanzeigen Desirudin ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber natürlichem oder rekombinantem Hirudin, bei Patienten mit aktiver Blutung und/oder irreversiblen Koagulationsstörungen, bei schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen und in der Schwangerschaft (siehe Schwangerschaft und Stillzeit). Desirudin ist auch bei Patienten mit schwerer unkontrollierter Hypertonie und subakuter bakterieller Endokarditis kontraindiziert. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Warnhinweise Desirudin sollte wegen der Gefahr der Entstehung eines lokalen Hämatoms nicht intramuskulär verabreicht werden. Desirudin sollte bei Zuständen mit erhöhtem Blutungsrisiko wie jedes andere Antikoagulans mit Vorsicht gegeben werden, z. B. bei weniger als einen Monat zurückliegenden größeren Operationen, Biopsien oder Punktionen eines nichtkomprimierbaren Gefäßes; bei Vorliegen eines hämorrhagischen Insults, einer intrakraniellen oder intraokularen Blutung einschließlich diabetischer (hämorrhagischer) Retinopathie in der Anamnese; bei einem zerebralen ischämischen Ereignis (z.B. Insult, TIA) innerhalb der letzten 6 Monate, bei bekannter Blutgerinnungsstörung (angeboren oder erworben, z. B. Mangel an Antithrombin III, Protein C oder Protein S, Lebererkrankung) oder einer gastrointestinalen oder pulmonalen Blutung innerhalb der letzten 3 Monate. Vorsichtsmaßnahmen Bei Patienten mit einem erhöhten Blutungsrisiko, Leberfunktionsstörungen und/oder mäßigen Nierenfunktionsstörungen sowie bei Kombinationstherapie mit oralen Antikoagulanzien ist die aPTT zu überwachen. Die aPTT sollte bei diesen Patienten maximal 85 sec bzw. das Doppelte des oberen Normalwerts betragen. Falls erforderlich, ist die Desirudinbehandlung zu unterbrechen, bis die aPTT sich wieder im therapeutischen Bereich befindet. Dann kann die Desirudinbehandlung in verminderter Dosierung wieder aufgenommen werden. Bei Patienten unter Behandlung mit Antikoagulanzien und/oder Plättchenaggregationshemmern und/oder nichtsteroidalen Antirheumatika ist Desirudin mit Vorsicht anzuwenden. Der Patient ist auf Blutungszeichen hin zu überwachen (siehe Wechselwirkungen). Der gleichzeitige Gebrauch von Desirudin und Thrombolytika sowie Ticlopidin wurde an dieser Patientenpopulation nicht untersucht. Die blutgerinnungshemmende Wirkung von Desirudin kann schwer antagonisierbar sein. Die aPTT kann jedoch durch intravenöse Verabreichung von DDAVP (Desmopressin) verkürzt werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Während der Prophylaxe ist eine Begleitbehandlung mit Heparinen (unfraktionierte bzw. niedermolekulare) und Dextranen nicht zu empfehlen. Es konnte gezeigt werden, daß sich die Wirkungen von Desirudin und unfraktioniertem Heparin hinsichtlich der aPTT-Verlängerung addieren. Desirudin verlängert die Prothrombinzeit (PT). Wenn Desirudin mit oralen Antikoagulanzien gegeben wird, sollte eine Blutentnahme zur PT-Messung frühestens 24 Stunden nach Gabe der letzten Desirudin-Dosis erfolgen, um verläßliche Werte zu erhalten. Solange Desirudin und ein orales Antikoagulans gleichzeitig verabreicht werden, sind die aPTT und PT zu überwachen, bis das orale Antikoagulans im durch den INR-Wert (oder Quick-Wert) gemessenen therapeutischen Bereich liegt. Zu diesem Zeitpunkt ist Desirudin abzusetzen. Wie andere Antikoagulanzien ist Desirudin bei gleichzeitiger Gabe von Medikamenten, die die Plättchenfunktion beeinträchtigen, wie Acetylsalicylsäure und andere nichtsteroidale Antirheumatika, mit Vorsicht anzuwenden. 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit Desirudin ist in der Schwangerschaft kontraindiziert. Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist vor Desirudin-Gabe eine Schwangerschaft anhand eines Schwangerschaftstests auszuschließen. Geburtsschäden im Tierexperiment, wie Spina bifida beim Kaninchen und Omphalozele bei der Ratte, waren bei Anwendung von Dosierungen festzustellen, die mit dem therapeutischen Bereich in der Humanmedizin vergleichbar waren oder darüber lagen, und wurden mit der Gabe von Desirudin in einen kausalen Zusammenhang gebracht. Es ist nicht bekannt, ob Desirudin in die Muttermilch übergeht. Stillenden Müttern ist daher anzuraten, abzustillen oder andere Medikamente zu verwenden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Nicht bekannt. 4.8 Nebenwirkungen Die meisten der in den kontrollierten klinischen Prüfungen mit Desirudin 2 x tägl. 15 mg und einer Standarddosis unfraktionierten Heparins aufgetretenen unerwünschten Ereignisse sind auf die Hüftoperation selbst und die Wirkungsweise der beiden untersuchten Substanzen zurückzuführen. Wie bei anderen Antikoagulanzien treten am häufigsten Blutungen auf. Unabhängig vom Kausalzusammenhang traten folgende unerwünschten Ereignisse mit einer Inzidenz > 1 % auf (absteigende Reihenfolge hinsichtlich der Inzidenz): Blutungen, Übelkeit, Wundsekretion, Fieber, Verhärtungen an der Injektionsstelle, Hämatome, Anämie, Hypotonie, Harnretention, tiefe Thrombophlebitis, Hypokaliämie, Schlaflosigkeit, Erbrechen, Hyperpyrexie, Obstipation, Beinödeme, Harnwegsinfektion, Cystitis, Schwindel, Hämaturie, Gelenkluxation, Beinschmerzen, Schmerzen, Dyspnoe, Wundheilungsstörungen, Hypertonie und Oligurie. Andere unerwünschte Ereignisse mit einer Inzidenz von ≤ 1 %: Nasenbluten, Bauch- und Brustschmerzen, Verwirrtheit, Serumtransaminasen, Hautausschlag und Urtikaria. Bluterbrechen, Anstieg der Allergische Reaktionen wurden in den klinischen Prüfungen unabhängig vom Kausalzusammenhang für Desirudin (N = 2367) und unfraktioniertes Heparin (N = 1134) gleich häufig beobachtet (1,6 %). Sehr selten wurden bei erneutem Kontakt mit Desirudin Anti-HirudinAntikörper festgestellt. 4.9 Überdosierung Zu Desirudin gibt es kein Antidot. Eine Überdosierung mit Desirudin könnte zu Blutungskomplikationen führen. In solchen Fällen ist Desirudin abzusetzen. Falls erforderlich, können Plasmaexpander und/oder eine Bluttransfusion eingesetzt werden. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Antikoagulans, ATC-Code: B01 AX Wirkmechanismus Desirudin ist ein hochpotenter, selektiver Hemmer von frei zirkulierendem und in einem Gerinnsel gebundenem Thrombin. Nach subkutaner (s.c.) Injektion von 2 x tägl. 15 mg Desirudin ist ein um den Faktor 1,4 des Ausgangswerts verlängerter Mittelwert der maximalen aPTT festzustellen. Bei therapeutischen Serumkonzentrationen hat die Substanz keine Wirkung auf andere Enzyme des Blutgerinnungssystems, wie Faktor IXa, Xa, Kallikrein, Plasmin, tPA oder aktiviertes Protein C. Es hat gleichfalls keinen Einfluß auf andere Serinproteasen, wie die Verdauungsenzyme Trypsin oder Chymotrypsin, oder auf die Komplementaktivierung über klassische oder alternative Wege. In zwei kontrollierten, doppelblinden klinischen Prüfungen wurden bei Patienten unter Desirudin 15 mg s.c. 2 x tägl. (N = 370) im Vergleich zu Patienten, die eine Standarddosis unfraktionierten Heparins erhielten (N = 396) (p < 0,0001), insgesamt halb soviele thromboembolische Ereignisse beobachtet. Proximale tiefe Beinvenenthrombosen traten unter Heparin fünfmal so häufig auf (p < 0,0001). Bisher liegen klinische Daten ausschließlich zu Hüftoperationen vor. Pharmakodynamische Wirkungen Die blutgerinnungshemmenden Eigenschaften von Desirudin zeigen sich in dessen Fähigkeit, die Gerinnungszeit von menschlichem Plasma oder Rattenplasma zu verlängern, unabhängig davon, ob dies direkt (Thrombinzeit) oder intrinsisch (aPTT) oder extrinsisch (PT) induziert wird. Desirudin zeigt keine profibrinolytische Aktivität. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption Die mittlere Resorptionsdauer für subkutan verabreichtes Desirudin beträgt bei Dosen von 0,1 bzw. 0,3 bzw. 0,5 mg/kg 4,1 bzw. 4,5 bzw. 5,4 Stunden (Gesamtmittelwert = 4,6 Stunden). Die mittleren AUC-Werte zeigen eine vollständige Resorption an. Nach Verabreichung subkutaner Einzeldosen von 0,1 bis 0,75 mg/kg stiegen die Plasmakonzentrationen von Desirudin rasch auf Maximalwerte (Cmax) zwischen 1 und 3 Stunden an. Sowohl Cmax als auch die AUC zeigen ein dosisproportionales Verhalten. Verteilung Desirudin verteilt sich im extrazellulären Raum dosisunabhängig mit einem Verteilungsvolumen von 0,25 l/kg im steady-state. Stoffwechsel und Elimination In der ersten Phase werden innerhalb von 2 Stunden nach Injektion ca. 90 % eines i.v. Bolus aus dem Plasma eliminiert. Es folgt eine langsamere terminale Eliminationsphase mit einer dosisunabhängigen mittleren terminalen Halbwertszeit von 2 - 3 Stunden. Die mittlere Verweildauer beträgt 1,7 - 2 Stunden nach i.v. Injektion und 6 - 7 Stunden nach s.c. Injektion. Die Gesamtausscheidung unveränderten Desirudins im Urin beläuft sich auf 40 - 50 % der v erabreichten Dosis. Metaboliten, die ein oder zwei Aminosäuren am terminalen C weniger aufweisen, stellen einen geringen Teil der im Urin nachweisbaren Substanzen (< 7 %). In-vitround in-vivo-Daten aus Tiermodellen enthalten Hinweise, daß Desirudin größtenteils über die Niere ausgeschieden und metabolisiert wird. Über die Leber scheint keine signifikante Elimination von Desirudin oder des Thrombin-Desirudin-Komplexes zu erfolgen. Sowohl nach subkutaner, als auch nach intravenöser Verabreichung von Desirudin lag die Gesamtclearance für Desirudin im selben Bereich (ca. 1,95 - 2,20 ml/min/kg). Sie erwies sich als dosisunabhängig. Bei älteren Probanden sind die Werte für die Gesamtclearance und die renale Clearance im Vergleich zu jungen Probanden etwas vermindert. Diese Verminderung kann wahrscheinlich als nicht klinisch signifikant betrachtet werden und gibt damit keinen Anlaß zur Dosisverminderung. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Allgemeine toxikologische Untersuchungen an verschiedenen Versuchstierarten ergaben keine Hinweise auf eine Organ- oder systemische Toxizität. Die Dosierung wurde durch die pharmakologische Aktivität von Desirudin begrenzt, die sich in Blutungen an der Injektionsstelle und in einigen Organen aufgrund der Hemmung der Blutgerinnung zeigte. Eine geringgradige Vaskulitis und fibrinoide Nekrose war nur beim Hund zu beobachten. Diese Wirkungen wurden mit selten und nicht regelmäßig auftretenden Desirudin-spezifischen Antikörpern beim Hund in Verbindung gebracht und somit auf eine hundespezifische immunologische Reaktion zurückgeführt. Bei Kaninchen oder Pavianen wurden derartige Antikörper nicht gefunden. In reproduktionstoxikologischen Untersuchungen erwies sich Desirudin als teratogen. Veränderungen zeigten sich in Form von Spina bifida beim Kaninchen und Omphalozele bei der Ratte. Ein mutagenes Potential wurde nicht nachgewiesen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Eine Durchstechflasche enthält zusätzlich zu Desirudin Magnesiumchlorid (Ph. Eur.) und Natriumhydroxid für Injektionszwecke (Ph. Eur.) Eine Ampulle mit Lösungsmittel enthält Mannitol (Ph. Eur.) gelöst in Wasser für Injektionszwecke (Ph. Eur.) Es werden keine Konservierungsmittel verwendet. 6.2 Inkompatibilitäten Desirudin darf nicht mit anderen Mitteln und Lösungsmitteln vermischt bzw. zusammen injiziert werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Das Fertigarzneimittel hat eine Haltbarkeit von 18 Monaten bei Lagerung unter den angegebenen Bedingungen. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Vor Licht geschützt und nicht über 25 °C lagern. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Trockensubstanz Farblose Glas-Durchstechflasche mit 2 ml Inhalt, Glassorte I, entsprechend Ph. Eur., mit Verschluß aus Butylgummi, der auf der Innenseite mit einem Fluorpolymerfilm versehen ist. Lösungsmittel Farblose Glasampulle mit 1 ml Inhalt, Glassorte I, entsprechend Ph. Eur. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung (wenn erforderlich) Zur Herstellung der wässrigen Lösung sind die 0,5 ml der mitgelieferten Mannitolampulle unter aseptischen Bedingungen der Trockensubstanz in der Durchstechflasche hinzuzufügen. Leicht schütteln. Die Substanz geht rasch in Lösung. Die fertige Lösung ist so schnell wie möglich zu verbrauchen. Im Kühlschrank (2 - 8 °C) bleibt sie jedoch 24 Stunden stabil. Nach Lagerung über diesen Zeitraum hinaus ist die fertige Lösung zu vernichten. Die fertige Lösung sollte nicht verwendet werden, wenn sie sichtbare Partikel enthält. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Novartis Europharm Ltd. Wimblehurst Road GB-Horsham, West Sussex RH12 4AB 8. NUMMER(N) IM GEMEINSCHAFT ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION ANHANG II DER INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST, SOWIE DIE BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS Hersteller, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist: Laboratoires Ciba-Geigy Usine Pharmaceutique de Huningue 26 rue de la Chapelle BP 349 F-68330 Huningue, Cédex Die Herstellungserlaubnis wurde erteilt am 28. Juni 1996 von Agence de Médicament 143/147 Boulevard A. France F-93200 Saint-Denis B. BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung deren Abgabe nich wiederholt werden kann. ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE A. ETIKETTIERUNG Revasc wird in Packungen mit 2 Durchstechflaschen und 2 Ampullen und in Packungen mit 10 Durchstechflaschen und 10 Ampullen abgegeben. DURCHSTECHFLASCHENETIKETT AMPULLENETIKETT Revasc bis: 15 mg Desirudin INN Nur zur s.c. Injektion Ciba Mannitol Ph. Eur. 3 % w/v verwendbar bis: Ch.-B. Steriles wässriges Lösungsmittel 0,5 ml Ciba Ch.-B. verwendbar FALTSCHACHTEL FÜR 2 DURCHSTECHFLASCHEN UND 2 AMPULLEN Vorderseite Revasc 15 mg Desirudin INN 18000 ATE/mg entsprechend 270000 ATE pro Durchstechflasche Nur zur subkutanen Injektion Ciba Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionszubereitung 2 Durchstechflaschen à 15 mg 2 Ampullen mit Lösungsmittel 0,5 ml Rückseite Revasc 15 mg 1 Durchstechflasche enthält 15 mg Desirudin INN Sonstige Inhaltsstoffe: Magnesiumchlorid, Natriumhydroxid Ampullen mit Lösungsmittel enthalten: Mannitol, Wasser für Injektionszwecke Ph. Eur. 0,5 ml Nur zur subkutanen Injektion Verschreibungspflichtig Rechte Seite Vor Licht geschützt aufbewahren. Nicht über 25 °C lagern. Für Kinder unzugänglich aufbewahren! Nur nach Anweisung des Arztes anwenden. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage! Revasc 15 mg 2 Durchstechflaschen à 15 mg 2 Ampullen mit Lösungsmittel 0,5 ml Pharmazeutischer Unternehmer: Novartis Europharm Ltd. Wimblehurst Road GB-Horsham, West Sussex Linke Seite Unmittelbar vor Gebrauch mit 0,5 ml Lösungsmittel aus der Ampulle mischen. Die fertige Lösung ist bei Lagerung im Kühlschrank (2 - 8 °C) 24 Stunden stabil. Bei längerer Lagerung Lösung vernichten. Deckel Revasc 15 mg 2 Durchstechflaschen à 15 mg 2 Ampullen mit Lösungsmittel 0,5 ml verwendbar bis: Ch.-B. FALTSCHACHTEL FÜR 10 DURCHSTECHFLASCHEN UND 10 AMPULLEN Vorderseite Revasc 15 mg Desirudin INN 18000 ATE/mg entsprechend 270000 ATE pro Durchstechflasche Nur zur subkutanen Injektion Ciba Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionszubereitung 10 Durchstechflaschen à 15 mg 10 Ampullen mit Lösungsmittel 0,5 ml Rückseite Revasc 15 mg 1 Durchstechflasche enthält 15 mg Desirudin INN Sonstige Inhaltsstoffe: Magnesiumchlorid, Natriumhydroxid Ampullen mit Lösungsmittel enthalten: Mannitol, Wasser für Injektionszwecke Ph. Eur. 0,5 ml Nur zur subkutanen Injektion Verschreibungspflichtig Rechte Seite Vor Licht geschützt aufbewahren. Nicht über 25 °C lagern. Für Kinder unzugänglich aufbewahren! Nur nach Anweisung des Arztes anwenden. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage! Revasc 15 mg 10 Durchstechflaschen à 15 mg 10 Ampullen mit Lösungsmittel 0,5 ml Pharmazeutischer Unternehmer: Novartis Europharm Ltd. Wimblehurst Road GB-Horsham, West Sussex Linke Seite Unmittelbar vor Gebrauch mit 0,5 ml Lösungsmittel aus der Ampulle mischen. Die fertige Lösung ist bei Lagerung im Kühlschrank (2 - 8 °C) 24 Stunden stabil. Bei längerer Lagerung Lösung vernichten. Deckel Revasc 15 mg 10 Durchstechflaschen à 15 mg 10 Ampullen mit Lösungsmittel 0,5 ml verwendbar bis: Ch.-B. B. PACKUNGSBEILAGE Bitte lesen Sie diese Packungsbeilage aufmerksam durch, weil sie wichtige Informationen über das Arzneimittel enthält. Wenn Sie weitere Fragen haben oder sich über etwas nicht im klaren sind, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. 1. WIE HEIßT IHR MEDIKAMENT? Der Name dieses Medikaments ist Revasc. Sein Wirkstoffname ist Desirudin. Desirudin ist ein rekombinantes DNS-Produkt, das aus Hefezellen hergestellt wird. 2. WELCHEN INHALT HAT DIE MEDIKAMENTENPACKUNG? Revasc besteht aus einer Durchstechflasche und einer Ampulle. Die Durchstechflasche enthält 17,7 mg Pulver mit 15 mg Desirudin und zwei nicht aktiven Substanzen, Magnesiumchlorid und Natriumhydroxid. Die Ampulle enthält eine Lösung mit Mannitol in Wasser für Injectionszwecke, in der das Pulver zur Injektion unter die Haut aufgelöst wird. Packungsgrößen: 2 Durchstechflaschen und 2 Ampullen in einer Packung 10 Durchstechflaschen und 10 Ampullen in einer Packung 3. IN WELCHER FORM WIRD REVASC BEREITGESTELLT? Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. Eine Durchstechflasche enthält 15 mg Desirudin. 4. WIE WIRKT REVASC? Desirudin gehört zur Gruppe der sogenannten Antikoagulanzien, die verhindern, daß sich in den Blutgefäßen Blutgerinnsel bilden. 5. WER STELLT REVASC HER, UND WER VERTREIBT ES? Pharmazeutischer Unternehmer: Novartis Europharm Ltd. Wimblehurst Road GB-Horsham, West Sussex RH12 4AB Hersteller (erteilt Chargenfreigabe): Laboratoires Ciba-Geigy Usine Pharmaceutique de Huningue 26 rue de la Chapelle BP 349 F-68330 Huningue Cedex 6. WOFÜR WIRD REVASC VERWENDET? Revasc wird zur Verhütung der Bildung von Blutgerinnseln nach einer Operation eingesetzt, die z. B. in den Gefäßen der Beine entstehen können. Revasc wird nach Operationen, beispielsweise zum Hüftgelenkersatz, häufig mehrere Tage hintereinander gegeben, da Blutgerinnsel am ehesten bei Bettruhe entstehen. 7. ANGABEN, DIE VOR DER ANWENDUNG VON REVASC BEACHTET WERDEN MÜSSEN Beim Einsatz eines Medikaments muß jeweils das Risiko der Verabreichung im Vergleich zum Nutzen abgewogen werden. Bei Revasc ist folgendes zu beachten: Revasc sollte nicht gegeben werden (Gegenanzeigen): • • • • • • wenn bei Ihnen bereits eine ungewöhnliche oder allergische Reaktion auf natürliches oder synthetisches Hirudin, einschließlich Desirudin, aufgetreten ist wenn bei Ihnen häufig Blutungen auftreten oder Sie eine schwere Blutgerinnungsstörung haben (z. B.Bluterkrankheit) wenn Sie unter einer schweren Nieren- oder Lebererkrankung leiden wenn Sie eine Herzinfektion haben wenn Sie unkontrollierten Bluthochdruck haben wenn Sie schwanger sind Informieren Sie Ihren Arzt vor der Verabreichung von Revasc, wenn bei Ihnen andere medizinische Probleme vorliegen (Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung): Sagen Sie Ihrem Arzt auf jeden Fall, wenn bei Ihnen die Wahrscheinlichkeit besteht, daß ein erhöhtes Blutungsrisiko vorliegt oder vorgelegen hat. Dies kann der Fall sein, wenn • bei Ihnen eine Blutgerinnungstörung bekannt ist oder in Ihrer Familie eine Blutgerinnungsstörung aufgetreten ist • Sie ein Magengeschwür oder andere Erkrankungen des Verdauungstrakts mit Blutungen haben oder hatten • Sie in der Vergangenheit einen Schlaganfall oder Blutungen im Hirn oder am Auge hatten • Sie im zurückliegenden Monat eine Operation (auch Kieferchirurgie) hatten, insbesondere eine Biopsie oder Punktion eines Blutgefäßes • Sie in den letzten 6 Monaten eine vorübergehende Durchblutungsstörung im Gehirn hatten • Sie in den letzten 3 Monaten eine Blutung im Darm oder der Lunge hatten Das Blutungsrisiko kann bei Ihnen auch erhöht sein, wenn: • Sie in letzter Zeit eine Entbindung hatten oder gestürzt sind oder einen Schlag auf den Körper oder Kopf erhielten • Sie bereits Medikamente verwenden, insbesondere Blutverdünnungsmittel (siehe unten) Wenn einer der oben genannten Punkte bei Ihnen zutriftt, wird Ihre Blutgerinnungsaktivität vom Arzt oder Krankenhauspersonal überwacht und Ihre Dosis oder das Dosierungsschema bei Bedarf entsprechend angepaßt. Medikamente oder Substanzen, die die Wirkung von Revasc beeinflussen können (Wechselwirkungen): Teilen Sie Ihrem Arzt vor Beginn der Behandlung mit Revasc bitte mit, ob Sie andere Medikamente anwenden. Es kann sein, daß die Dosierung geändert werden muß, daß andere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen oder daß ein Medikament abgesetzt werden muß. Das gilt sowohl für verschreibungspflichtige, als auch für nicht verschreibungspflichtige Medikamente, insbesondere für: • Medikamente zur Verhinderung der Blutgerinnung (Warfarin, Heparin und Dicoumarol) • Medikamente, die die Funktion der an der Blutgerinnnung beteiligten Blutplättchen beeinflussen, z. B. Aspirin und andere nichtsteroidale Antirheumatika • alle intramuskulär verabreichten Injektionen Schwangerschaft und Stillzeit Während der Schwangerschaft dürfen Sie keine Behandlung mit Revasc erhalten. Revasc kann beim Kind schwere Schäden erzeugen. Außerdem ist zu empfehlen, daß Sie während der Revasc- Behandlung nicht stillen. Teilen Sie daher Ihrem Arzt bitte unbedingt mit, wenn Sie schwanger sind oder planen, schwanger zu werden, oder wenn Sie stillen. Wenn Sie im gebärfähigen Alter sind, kann Ihr Arzt einen Schwangerschaftstest durchführen, um eine Schwangerschaft auszuschließen. Kinder und ältere Patienten Es liegen keine Erfahrungen mit Revasc in der Behandlung von Kindern vor. Erfahrungen an älteren Patienten liegen ausreichend vor, da mehr als die Hälfte der Patienten in den durchgeführten klinischen Prüfungen über 65 Jahre alt waren. 8. WIE SOLL REVASC ANGEWANDT WERDEN? Revasc wird als Injektion unter die Haut verabreicht. Für medizinische Fachkreise: Die Injektion wird subkutan appliziert, vorzugsweise abdominal. Die Injektionen sollten abwechselnd an mindestens 4 verschiedenen Stellen appliziert werden. Die erste Injektion ist 5 - 15 min. vor der Operation, jedoch nach einer eventuellen Regionalanästhesie zu geben. Nach der Operation wird die Behandlung mit Desirudin 2 x tägl. 9 bis maximal 12 Tage fortgesetzt; wenn der Patient wieder voll mobilisiert ist, endet die Behandlung entsprechend früher. Zur Zeit liegen keine klinischen Erfahrungen vor, die eine Anwendung über 12 Tage hinaus begründen. Wenn die Prophylaxe länger durchgeführt werden soll, ist eine Umstellung auf ein orales Antikoagulans zu erwägen. Übliche Dosierung Als übliche Dosierung sind 2 x tägl. 15 mg Desirudin an 9 bis maximal 12 Tagen zu injizieren. Die erste Dosis wird 5 - 15 min vor der Operation gegeben. Wenn eine Behandlung über mehr als 12 Tage erforderlich ist, kann Ihr Arzt Sie auf ein vergleichbares Medikament umstellen. Wenn Sie eine Nieren- oder Lebererkrankung haben, wird Ihre Blutgerinnungsaktivität überwacht und die Dosierung oder das Dosierungsschema bei Bedarf entsprechend angepaßt. Auslassen einer Dosis Wenn eine Dosis ausgelassen wurde, ist die Verabreichung sobald wie möglich nachzuholen. Wenn die nächste Dosis allerdings schon bevorsteht, wird die ausgelassene Dosis nicht mehr nachgeholt. In diesem Fall wird das Verabreichungsschema ganz normal fortgesetzt. Eine doppelte Dosis soll nicht verabreicht werden. Bei Überdosierung Eine Überdosierung mit Revasc führt unter Umständen zu Blutungen. In diesem Fall ist Revasc abzusetzen und die Blutung zu behandeln. 9. GIBT ES NEBENWIRKUNGEN VON REVASC? Neben den günstigen Wirkungen kann es unter Revasc auch zu unerwünschten Wirkungen kommen, manche dieser unerwünschten Wirkungen können denen nach einer Operation ähneln. Die wahrscheinlichste Nebenwirkung sind Blutungen. Bitte informieren Sie Ihren Arzt umgehend, wenn bei Ihnen eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt. Es kann auch sein, daß es sich dabei um Nebenwirkungen der Operation handelt: Häufiger Blutungen aus der Wunde oder in anderen Bereichen. Weniger häufig Wundnässen; Blutansammlung an der Wunde oder der Injektionsstelle o.ä. (Hämatom); außergewöhnliche Müdigkeit oder Schwäche (Anämie); Fieber; Übelkeit; Schwindel (niedriger Blutdruck); verlangsamte Wundheilung; Nasenbluten; Quetschungen; Schmerzen beim Wasserlassen. Selten Schwellungen der Unterschenkel; Brustschmerzen; Erbrechen (mit oder ohne Blut); Blut im Urin; Schlaflosigkeit; Schwindel; Krämpfe oder Schmerzen in den Beinen; Hautausschlag; allergische Reaktionen. Wenn bei Ihnen andere als die in dieser Packungsbeilage genannten Nebenwirkungen auftreten, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. 10. ANGABEN ZUR HALTBARKEIT DES ARZNEIMITTELS Haltbarkeitsdatum Nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Haltbarkeitsdatums darf Revasc nicht mehr verwendet werden. Lagerung (Besondere Aufbewahrungshinweise) Das Medikament ist vor Licht geschützt und nicht über 25 °C aufzubewahren. Für Kinder unzugänglich aufbewahren! Die fertige Lösung zur Injektion bleibt im Kühlschrank (2 - 8 °C) 24 Stunden stabil. Sie sollte daher so schnell wie möglich verbraucht werden. INJEKTIONSLÖSUNGEN MIT ERKENNBAREN PARTIKELN NICHT VERWENDEN. 11. STAND DER INFORMATION 12. WEITERE ANGABEN Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Belgique/België Novartis Pharma SA Chaussée de Haecht 226 B-1030 Bruxelles Tel.: 32-2 246 16 68 Italia Ciba-Geigy S.p.A. Strada Statale 233 (Km 20,5) I-21040 Origgio (Varese) Tel.: 39-2 96541 2287 Danmark Novartis Healthcare A/S Lyngbyvej 172 DK-2100 Kopenhagen Ø Tel.: 45-39 29 14 22 Nederland Novartis Pharma B.V. Raapopseweg 1 NL-6824 DP Arnhem Tel.: 31-26 378 25 20 Deutschland/Luxembourg Novartis Pharma GmbH Deutschherrnstrasse 15 D-90429 Nürnberg Tel.: 49-911- 273 388 Österreich Novartis Pharma GmbH Brunner Strasse 59 A-1235 Wien Tel.: 43-1 866 57 754 Ciba-Geigy Hellas SA Anthoussa Avenue GR- 15344 Anthoussa Attikis Tel.: 30-1 666 6613 Portugal Novartis Farma SA Estrada de Casais, Alto do Forte P-2725 Mem Martins Tel.: 351-1 921 22 21 España Novartis Farmacéutica, S.A. Gran Via de les Corts Catalanes 764 E-08013 Barcelona Tel.: 34-3 245 1700 Suomi Novartis Finland Oy Metsänneidonkuja 10 FIN-02130 Espoo Tel.: 358-9 6133 2211 France Novartis Pharma SA 2-4 rue Lionel Terray F-92500 Rueil-Malmaison Cedex Tel.: 33-1 47 52 87 00 Sverige Novartis Sverige AB Kemistvägen 1 S-183 11 Täby Tel.: 46-8 732 32 00 Ireland Novartis Ireland Ltd Beach House, Beach Hill Office Campus Clonskeagh IRL-Dublin 4 Tel.: 353-1 2601255 United Kingdom Novartis Pharmaceuticals (UK) Ltd Frimley Business Park UK-Frimley, Camberley, Surrey GU16 5SG Tel.: 44-1276 69 82 48