Tape 80, 1 TAPE 80 – 18. November 2004 Abenteuer 1900: Leben im Gutshaus, 1. Folge (Kultur; 25 Minuten) 20 Frauen, Männer und Kinder des 21. Jahrhunderts erleben ihr größtes Abenteuer: Sie gehen durch einen Zeittunnel und finden sich wieder im Alltag eines preußischen Herrenhauses Anfang des vergangenen Jahrhunderts. Auf sie wartet eine Welt, die durchzogen ist von starren Standesgrenzen. Ob man Junker ist oder Stallbursche, Gutsherrin oder Dienstmädchen - das hat in fast allen Fällen schon die Geburt festgelegt. 1. Folge: Die Reise zurück Svenja (17) und Sebastian (23) haben den mutigen Entschluss gefasst, hundert Jahre zurück zu reisen. Nun heißt es, die letzten Dinge erledigen, sich verabschieden... und ab geht es in die Zeitschleuse. Alles ablegen, was ins Jahr 2004 gehört und sich überraschen lassen von den Klamotten von vor hundert Jahren. Svenja hat sich als Hausmädchen gemeldet, Sebastian als Stallbursche, also sind beide in der Hierarchie ganz unten. Nun erwartet sie für acht Wochen ein Leben in dem Gutshaus Belitz, das zurück gebaut wurde auf die Bedingungen von damals. Torftoilette statt modernem WC, kein elektrischer Strom, kein fließend Warmwasser... Gleichzeitig mit Svenja und Sepp reist auch Mamsell Wiener (42) zurück. Sie wird für die nächsten acht Wochen die Chefin der unteren Etage sein. Ihr unterstehen alle Dienstboten. Während sie vom niederen Personal gesiezt werden muss, darf sie zu Svenia und Sepp "du" sagen. Und kaum aus der Kutsche gestiegen, beginnt die Mamsell auch schon zu kommandieren. Die Öfen sollen angefeuert werden, Wasser soll zum Kochen gebracht werden. Die Mamsell mache doch einen ganz netten Eindruck, meint Sepp. Ob er überhaupt ahnt, was auf ihn zukommt? Doppeltes Spiel am Hindukusch – Wer unterstützt Al Qaida? (Politik; 50 Minuten) Mit rund 25.000 aktiven Mitgliedern und unzähligen Sympathisanten ist Al Qaida das größte und geheimnisvollste Terrornetzwerk der Welt. Bis zum Sturz der Taliban war Afghanistan die Basis dieser Terroristen. Von hier aus planten sie Aktionen in aller Welt, hier wurden junge Extremisten aus diversen Ländern zum Jihad gegen den Westen ausgebildet. Nach dem Afghanistan-Krieg zogen sich viele der Kämpfer in das unüberschaubare pakistanische Grenzland zurück. Das indisch-pakistanische Grenzgebiet in Kaschmir wurde ein weiterer Rückzugsort. Auf Druck der USA begann das pakistanische Militär mit einer groß angelegten Offensive gegen die Al Qaida-Kämpfer in diesen Regionen. Dem Autor gelang es, die Jagd aus nächster Nähe zu verfolgen. Er filmte eine Konfrontation der indischen Streitkräfte mit Al Qaida-Terroristen in Kashmir. In den autonomen Gebieten der Paschtu im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet konnte er das Doppelspiel der Stammesführer dokumentieren: Viele von ihnen gewähren den Al Qaida-Kämpfern Unterschlupf. Wollen sie der pakistanischen Regierung Sand in die Augen streuen? Oder spielt die pakistanische Regierung sogar mit? Will sie den Amerikanern vorgaukeln, dass sie auch hier entschlossen gegen die Terroristen kämpft? DW Aktuell (Nachrichten; 15 Minuten) Tape 80, 2 ARD-Buffet (Magazin; 45 Minuten) Funktionstextilien Krautwickel mit Käse überbacken Essen und Trinken im Mittelalter Die gute Idee Bänder und Kordeln für die Werkstücke Teledoktor Wussten Sie, dass sich die Erbanlagen des Menschen seit der Steinzeit nicht, oder fast nicht geändert haben? Die Lebensumstände aber, haben sich gewaltig geändert. So hatte der Steinzeitmensch noch keine Transportmittel. Er musste große Distanzen zu Fuß zurücklegen. Damit er das heil überstand, hat die Natur es so eingerichtet, dass die Muskelanstrengung zu einer Stimulierung des Immunsystems führt. Wenn ein Muskel einer Dauerbelastung ausgesetzt ist, werden Botenstoffe freigesetzt, die das Immunsystem anregen. Das ist ein Schutzmechanismus, der dafür sorgt, dass der Körper während und direkt nach einer langen Wanderung nicht anfälliger für Krankheitserreger wird. Theoretisch bräuchten wir in der heutigen Zeit diesen Schutz nicht mehr, weil uns ja für alles Transportmittel zur Verfügung stehen. Weil die körperliche Belastung heute so gering ist, fällt ein wichtiger Anreiz für das Immunsystem weg. Allerdings möchten viele Menschen ihrer natürlichen Neigung nachgeben sich zu bewegen und anzustrengen. Und so wurde der Sport populär. Jeder kennt den Spruch: “Sport ist Mord". Das ist natürlich maßlos übertrieben, aber ganz falsch ist der Spruch nun auch wieder nicht. Denn Hochleistungssportler sind nicht nur anfälliger für Verletzungen, sondern auch für Infektionskrankheiten. Immer wieder beobachten Sportwissenschaftler, dass Spitzensportler vor und nach wichtigen Wettkämpfen anfälliger sind für Erkältungen. Und Marathonläufer berichteten über häufige Erkältungen unmittelbar nach einem Rennen. Während der Trainingsphase dagegen hatten sie weniger Erkältungen. Und auch bei Tierexperimenten zeigte sich: mäßiges Training schützt vor Krankheitserregern, starke Verausgabung macht empfindlicher. Also, eine moderate Dauerbelastung hält nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihr Immunsystem auf Trab. Die Anfälligkeit für Infektionen nimmt ab, und ein aktives Immunsystem kann schließlich auch Krebszellen bekämpfen. Nun stellt sich die Frage: was ist eine “moderate Dauerbelastung"? Das wird jeder etwas anders empfinden. Aber man sollte sich so anstrengen, dass man ordentlich ins Schwitzen kommt, ohne sich dabei völlig zu verausgaben. Und das mindestens drei mal die Woche; besser noch jeden Tag. Es muss nicht unbedingt Joggen sein. Denn das kann die Gelenke, vor allem das Kniegelenk, zu stark belasten. Besser geeignet sind da Radfahren, Schwimmen, oder vor allem Walking; auch Nordic Walking. Das ist ein dynamisches spazieren gehen mit Stöcken. Früher meinten die Ärzte, dass Herzpatienten sich schonen sollten. Heute sieht man das ganz anders. Für Herzpatienten gilt: Anstrengung ist wichtig. Denn hierbei wird das Immunsystem aber auch der Herzmuskel selbst stimuliert. Durch die Belastung werden neue Blutgefäße gebildet. Also, Sport ist nur Mord wenn der Mensch bis an die Grenzen geht. Also wenn’s übertrieben wird. Mäßige sportliche Anstrengung dagegen, ist für den träge gewordenen modernen Menschen besonders wichtig. Hilda Domin Scheibenwischer: Polit-Kabarett (Politik/Kultur; 30 Minuten) Bissig und hintergründig, unterhaltsam und witzig – Bruno Jonas, Mathias Richling und Georg Schramm kommentieren mit unnachahmlichen satirischen Gedanken das politische Geschehen Deutschlands. Scharfzüngig und anspruchsvoll Tape 80, 3 Die älteste existierende Kabarettsendung wurde ursprünglich von Dieter Hildebrandt gegründet. Inzwischen präsentiert das Kabarettistenteam Bruno Jonas, Mathias Richling und Georg Schramm den "Scheibenwischer". Der in Passau geborene Kabarettist Bruno Jonas sammelte seine ersten "Show-Erfahrungen" schon als Ministrant und Chorknabe im Freistaat Bayern. Seitdem rückt er die Politik unseres Landes in ein satirisch - feinsinniges Licht. Seit 1985 wirkte er regelmäßig im "Scheibenwischer" mit und wurde im Jahr 2000 ständiger Partner von Dieter Hildebrandt. Seine schonungslose Politsatire, die den deutschen "Führungspersönlichkeiten" das Leben unbequem macht, ist auch für den neuen "Scheibenwischer" unverzichtbar. Mathias Richling wusste sehr früh, dass sein Leben auf der Bühne stattfinden sollte. Mit seinen parodistischen Streichen stand er schon als Sechzehnjähriger bei bunten Abenden und Betriebsfeiern im Mittelpunkt. Inzwischen kann Mathias Richling auf eine Menge bitterböses, erfolgreiches und treffendes Kabarett zurückblicken. Zu seinen Markenzeichen gehören die unverwechselbaren Politikerparodien, die aus dem deutschen Kabarett nicht mehr wegzudenken sind. Wie kein anderer schafft er es immer wieder, Staatsmännern und - frauen einen Spiegel vorzuhalten und punktgenau den Kern des Widerspruchs zu treffen. Vielleicht muss man erst Zeitsoldat mit dem Rang eines Leutnants werden oder sein Diplom als Psychologe in der Tasche haben, um auf so vortreffliche Weise Charaktere unserer Gesellschaft widerspiegeln zu können, wie Georg Schramm dies tut. Gleich sein erstes Soloprogramm "Solche Männer hat das Land" (1985) wurde mit einem Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Ende der 80er wechselte er dann auch die "Waffengattung" und wurde "Berufskabarettist". Seit 1994 sezieren seine Figuren, der verbitterte ewiggestrige Rentner Dombrowski und der scharfzüngige menschenverachtende Oberleutnant Sanftleben in Uniform, das "männliche" Kleinbürgertum. Dabei sind dies keine billigen Karikaturen, sondern entlarvende Charakterstudien. Ich trage einen großen Namen (Spielshow; 30 Minuten) KINO – Das deutsche Filmmagazin (Kultur; 30 Minuten) Beyond the Sea - wenn Hollywood in Deutschland dreht... "Beyond the Sea" war der Eröffnungsfilm des Filmfestivals - die Story über den legendären 60er Jahre-Entertainer Bobby Darin, der es vom Las-Vegas-Conferencier ganz nach oben geschafft hat. Kevin Spacey ist Regisseur, Hauptdarsteller und Produzent - und der Film so etwas wie sein persönliches Projekt. "Beyond the Sea": eine deutsch-britische Koproduktion, die fast komplett in Berliner Studios und Locations gedreht wurde. Wir stellen den Film vor und haben Kevin Spacey in Los Angeles interviewt. Arbeiten in der Traumfabrik - Hollywood und seine Deutschen Die Geschichte Hollywoods haben Deutsche von Anfang an mit geprägt. 1912 gründete der schwäbische Filmpionier Carl Laemmle eines der größten Filmstudios in Hollywood, heute bekannt als Universal Filmstudios. Die Liste deutscher Emigranten in den zwanziger und dreißiger Jahren ist lang: von Fritz Lang und Billy Wilder bis hin zu Emil Jannings und Marlene Dietrich. Heute gehören der Kameramann Michael Ballhaus und die Regisseure Wolfgang Petersen und Roland Emmerich zu den etablierten Filmemachern in Hollywood. Sie produzieren Blockbuster wie "Troja" oder "The Day after Tomorrow" und sind stilbildend für die Entwicklung von Special Effects. Trotz der Sprachbarriere haben sich auch Schauspieler wie Armin Müller-Stahl, Jürgen Prochnow und Udo Kier durchgesetzt - sie leben und arbeiten in Hollywood. Und die jüngere Generation mit Til Schweiger und Franka Potente hat zumindest den Fuß in der Tür. Tape 80, 4 Dazu ein Interview mit dem Top-Filmkritiker Leonard Maltin: Wie sieht Hollywood das deutsche Kino? Einmal im Leben - Wie deutsche Filmemacher ihre Hollywood-Premiere erleben Ein Festival im Festival. Unter dem Titel "Made in Germany" präsentierte German Films eine Reihe aktueller deutscher Kinofilme unterschiedlicher Genres. Das KINO-Team hat drei jüngere deutsche Regisseure bei ihren Hollywood-Premieren und auf Filmparties begleitet und mit ihnen über ihre Hollywood-Träume und -Erfahrungen gesprochen: Fatih Akin mit Berlinale-Gewinner-Film "Gegen die Wand", Marcus Mittermeier und seine Satire "Muxmäuschenstill" sowie Mennan Yapo, Regisseur des Psycho-Thrillers "Lautlos". Dazu ein Interview mit Corina Danckwerts, Produzentin und Vertreterin von German Films in Los Angeles zu den Chancen des deutschen Films auf dem US-Markt. Deutsches Kino und die internationale Konkurrenz - Der American Film Market in L.A. Wie verkaufen die Deutschen ihre Filme in Hollywood? Parallel zum AFI-Festival in Hollywood findet der American Film Market (AFM) in Santa Monica statt. KINO trifft dort einen Filmverkäufer der Bavaria beim Business. Von Berlin nach Los Angeles - Rhythm is it! Der Dokumentarfilm über das Jugend-Tanzprojekt Sir Simon Rattles und der Berliner Philharmoniker ist auch im Gepäck der deutschen Filmdelegation in L.A. - eine im Grunde sehr amerikanische Geschichte über einen Traum, der wahr wird, wenn man nur richtig will. Die beiden deutschen Regisseure Thomas Grube und Enrique Sánchez Lansch stellen "Rhythm is it!" vor und machen Kontakte u.a. mit dem L.A. Symphony Orchestra. KINO war mit dabei.