Tape 18, 1 TAPE 18 – 5./6. Juli 2004 Achim unterwegs (Kultur; 15 Minuten) Zu Holzhäusern und frischer Butter Achim war im niederschlesischen Oberlausitzkreis, dem östlichsten Landkreis Deutschlands, unterwegs. Sein Ziel war der kleine Ort Rietschen. In Rietschen entstand ein einmaliges Zeugnis ländlicher Volksbauweise: die Erlichthofsiedlung. Denkmalgeschützte Schrotholzhäuser wurden aus einem Tagebauvorfeld in die idyllische Teichlandschaft an den Ortsrand von Rietschen umgesetzt. Alte Handwerkstraditionen erweckte man in dem typischen Heidedorf aus dem 19. Jahrhundert zu neuem Leben. Neben einer Keramikscheune gibt es eine Töpferei, eine Glasmalerei, eine Steinofenbäckerei und einen Natur- und Bauernhofladen zu bestaunen. Im Hofladen war Achim mit Steffi Barna, der Inhaberin verabredet. In ihrem liebevoll eingerichteten Laden verkauft Steffi Barna Bioprodukte aus der Region. Weit über die Grenzen Rietschens bekannt ist ihre köstliche selbstgemachte Butter. Einmal pro Woche produziert Steffi in ihrer Ladenküche verschiedene Buttersorten. Buttern wie zu Omas Zeiten, da leierte auch Achim mit Begeisterung am traditionellen Butterfass. Die Küche wurde diesmal in der Scheune der Erlichthofsiedlung aufgebaut. Wo sonst Feste gefeiert und Theaterstücke aufgeführt werden, dampfte es aus den Töpfen. Es gab ein pikantes Hähnchengulasch mit Wildreis. Tagesschau (Nachrichten; 15 Minuten) ARD-Ratgeber (Magazin; 30 Minuten) Wechseljahre - ohne Beschwerden Seitdem immer mehr kritische Stimmen vor den Gefahren der Hormonersatztherapie zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden warnen, sind viele Frauen verunsichert: Was hilft ihnen jetzt gegen Schweißausbrüche, Depressionen und andere Beschwerden? Was können pflanzliche Mittel, welche Alternativen gibt es? Was tun Frauen, die die Hormonpräparate absetzen wollen? Schnarchen - Abhilfe gegen die nächtliche Pein Ein Fülle von Verfahren verspricht ein Ende langjähriger Schnarchnächte. Was hilft wirklich und dauerhaft? Schwitzen - aber richtig Wer im Sommer viel schwitzt, muss auch viel trinken, das ist bekannt. Doch was ist der richtige Frischmacher? Arthrose in Knie und Hüfte - bringen Spritzen Besserung? Die Behandlungserfolge klingen sensationell: Das sogenannte Orthokin-Verfahren verspricht vielen schmerzgeplagten Arthrosepatienten eine Besserung für viele Monate. Für wen kommt die Behandlung in Frage? Gartentherapie - gesunden in der Natur Gartenarbeit ist anstrengend. Trotzdem setzen jetzt Kliniken das Pflanzen und Pflegen zur Therapie ein, zum Beispiel bei Schlaganfallpatienten. Und auch gesunde, ältere Menschen müssen ihr Stückchen Grün nicht aufgeben, sondern können kleine Tricks nutzen, um im Garten selbstständig zu bleiben. Tape 18, 2 ARD-exclusiv (Dokumentation; 30 Minuten) Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt Jede einzelne Zahl ein Rekord: 150.000 Tonnen schwer, 345 Meter lang, 72 Meter hoch: die Queen Mary 2 - ein Schiff der Superlative. Das größte, schwerste, längste und höchste Kreuzfahrtschiff der Welt ist eine schwimmende Kleinstadt: Theater, Kino, Planetarium und sogar eine eigene Brauerei sind an Bord. Und natürlich ist hier alles vom Feinsten: Denn die „QM2“ fährt in der 5-Sterne-Luxusklasse. Demnächst wird sie den Liniendienst zwischen Southampton und New York aufnehmen. Allein 1254 Besatzungsmitglieder aus aller Welt bevölkern diese schwimmende Stadt mit ihren Plätzen, Geschäften, Kabinen und Luxussuiten. Hinzu kommen nochmal 2600 Passagiere, verteilt auf 13 Decks mit 1310 Kabinen Luxussuiten. Nicht ganz leicht, hier die Orientierung zu behalten. Auch nicht für die Besatzungsmitglieder, für die die ersten Kreuzfahrten so etwas wie „Lehrzeit“ sind. SWR-Reporter Tilo Knops und Kirsten Waschkau konnten nun als erstes deutsches Fernsehteam das Schiff während einer solchen Premierenkreuzfahrt genauer unter die Lupe nehmen: Mit Queen Mary 2 fuhren sie von New York in die Karibik. Und sie entdeckten, dass dem Schiff eine legendäre Einrichtung fehlt, die auf dem Schwesterschiff Queen Elizabeth 2 noch vorhanden war: ein Käfigareal für mitgeführte Tiere. Denn bellende Lieblinge von dort täglich zum verrosteten Signalmast auszuführen, der sich als maritimer „Pinkelbaum“ etabliert hatte, ist auf dem luxuriösesten Schiff des 21. Jahrhunderts nicht mehr möglich. KINO: Das deutsche Filmmagazin (Kultur; 20 Minuten) Deutschlands größtes Publikumsfestival - Das Filmfest München Es ist das zweitgrößte Filmfestival in Deutschland und konkurriert mit Berlin um die Gunst des Publikums. In diesem Jahr bietet das Filmfest München den Filmfans 197 Filme aus allen fünf Kontinenten. Auffällig sind in diesem Jahr starke Frauen vor und hinter der Kamera. KINO zeigt in einer Reportage die highlights, darunter die feierliche Eröffnung mit dem Oscar nominierten Film "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" über die Entstehung des berühmten gleichnamigen Gemäldes von Jan Vermeer, den neuen Film von Sylke Enders "Hab mich lieb!", "Marseille" von Angela Schanelec, der bereits nach Cannes eingeladen worden ist und "Bin ich sexy?", von Katinka Feistl, eine schrille Komödie um eine korpulente Teenagerin, die Model werden möchte. Vision oder Wahnsinn? - Muxmäuschenstill Mux hat eine Mission. Der selbsternannte Weltverbesserer will seinen Mitmenschen wieder Ideale und Verantwortungsbewusstsein beibringen und bläst zum Kampf gegen Fehltritte aller Art. Deshalb verfolgt Mux Schwarzfahrer, Falschparker, Graffiti-Sprayer und Verkehrssünder. Begleitet wird er dabei von seinem Gehilfen, dem Langzeitarbeitslosen Gerd, der die Heldentaten mit einer Videokamera dokumentiert. Regisseur Marcus Mittermeier und seinem Hauptdarsteller Jan Hendrik Stahlberg gelang mit ihrem Erstlingswerk eine rabenschwarze Komödie, die bei der Berlinale zum Publikumshit und gerade für den Filmpreis nominiert wurde. KINO trifft die beiden Filmemacher und stellt "Muxmäuschenstill" vor. Fallen Angel - Das kurze Lebens des Gram Parsons Er starb mit nur 26 Jahren an einer Überdosis Alkohol und Drogen, aber er hat die Musikwelt nachhaltig beeinflusst. Gram Parsons gilt als Erfinder des Countryrocks, beeinflusste Bands wie die Byrds, die Eagles und die Rolling Stones und entdeckte die wunderbare Stimme von Emmylou Harris. Der Regisseur und Musiker Gandulf Hennig alias Norrin Radd hat den ersten Dokumentarfilm über das kurze und einflussreiche Leben des Gram Parsons gedreht, seltenes Archivmaterial Tape 18, 3 zusammengetragen und Interviews mit Freunden und Weggefährten wie Keith Richards und Phil Kaufmann geführt. "Fallen Angel" hat seine Deutschlandpremiere beim Filmfest München, im Anschluss gibt Norrin Radd ein Tribute Konzert für Gram Parsons. KINO trifft den Regisseur und Musiker, zeigt Ausschnitte des Films und ist auch beim Konzert. ---------- ARD-Buffet (Magazin; 45 Minuten) Hallo Buffet: Marmelade selbst gemacht Guten Appetit: Gepresste Spanferkelsülze Ratgeber Ernährung: Bier selbst brauen Teledoktor: Kawasaki-Syndrom (Viruskrankheit beim Kind) Privatvergnügen: Hobby-Astronom aus Sessenbach Die gute Idee: Wilder Wiesenstrauß Bergauf-Bergab (Kulturmagazin; 30 Minuten) Internationales Jahr der Berge Schätze des Landes (Kulturmagazin; 30 Minuten) Schätze des Landes - Gartenschau Kehl – Straßburg Europa wächst zusammen – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Vom 23. April bis 10. Oktober 2004 findet die erste grenzüberschreitende Gartenschau mit deutscher und französischer Beteiligung auf beiden Rheinufern von Kehl und Straßburg statt. Sich über Landesgrenzen hinweg treffen, begegnen, kennen lernen – der Garten der zwei Ufer/Jardin des deux rives und die Landesgartenschau 2004 machen es möglich. Der Rhein, einstmals trennender Grenzfluss, wird zum Herzstück dieses einzigartigen Gartenensembles. Beide Rheinufer wurden durch die moderne Fußgängerbrücke des Pariser Architekten Marc Mimram dauerhaft verbunden. Über die deutsch-französische Grenze hinweg haben sich Kehler und Straßburger Bürger im Jahr 2000 zusammengefunden und ihre Ideen zur Gestaltung des Gartens sowie der Landesgartenschau formuliert. Diese "grenzenlose" Bürgerbeteilung zeigt die Bedeutung, die beide Projekte für ein zusammenwachsendes Europa haben. Tagesschau (Nachrichten; 15 Minuten) c ’ t Technik (Technologie; 30 Minuten) Vorsicht Kunde! - Dialerterror Eigentlich sind wir alle gewarnt: Wer dubiose Seiten im Netz besucht, muss damit rechnen, sich einen Dialer einzufangen. Diese kleinen Programme stellen eine eigene, kostenpflichtige Verbindung ins Internet her, oftmals unbemerkt. Das böse Erwachen kommt dann mit der Telefonrechnung. Zwar hat der Gesetzgeber die Dialerflut ein wenig eindämmen können, unseriöse Anbieter jedoch haben ihre Hausaufgaben erledigt und warten mit immer neuen Tricks auf, um den Computernutzern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Tape 18, 4 Aber auch bei aller Vorsicht: Trickreiche Dialerprogramme finden immer wieder den Weg auf die eigene Festplatte und dann ist guter Rat teuer: Was kann man tun, wenn der Dialer zugeschlagen hat? Besondere Verunsicherung verbreiten in letzter Zeit Telefondrücker, die im Auftrag von unseriösen Mehrwert-Dienstleistern Personen anrufen und ihnen von angeblichen Rechnungen und Kostenaufstellungen berichten. Rückt der Angerufene seine Adresse nicht raus, werden die Drücker schnell ruppig und betreiben sogar regelrechten Telefonterror. Tinte oder Thermo: 11 Fotodrucker im Test Schwarz oder bunt auf weis will der Digital-Fotograf seine eingefrorenen Augenblicke in den Händen halten. Dafür braucht er einen Drucker, der Fotoqualität liefert. Modelle mit Flüssigtinte punkten mit hoher Auflösung und variablen Formaten. Thermodrucker dagegen sind klein, unkompliziert und produzieren glänzende Ergebnisse mit echtem „Fotofeeling". c't hat 11 unterschiedliche Drucker getestet: Wer braucht welchen Drucker? Souvenir-Maschinen: Digitalkameras für das Urlaubsgepäck Wie viel Kamera bekommt man für 250 Euro? 3 Megapixel sollten es schon sein. Aber wie steht es mit der Bildqualität, dem Bedienungskomfort, Funktionsumfang und Gewicht? Im c't-Test gab es bei den Billigknipsern einige Überraschungen: So erreichte ein Testkandidat nicht die auf der Packung angegebene Auflösung und bei schwachem Licht versagte bei einigen Geräten der Autofokus. Worauf muss man also beim Kauf einer preiswerten Urlaubskamera achten und welche aktuellen Angebote sind das Geld wirklich wert? Promis und der liebe Gott (Dokumentation; 30 Minuten) Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles, was mit Religion zu tun hat, zur reinen Privatsache geworden ist. Umso mehr überrascht es, wenn Leute sich heute offensiv zu ihrem Glauben bekennen und erzählen, wie Gott ihnen hilft, Krisen und persönliche Katastrophen zu überstehen. Unser Focus richtet sich dabei auf diejenigen, die von Berufs wegen ohnehin im Blick der Öffentlichkeit sind, über die man fast alles zu wissen scheint. Da ist zum Beispiel DJ Ötzi, der vor Jahren mit seinem "Anton aus Tirol" einen echten Kassenschlager gelandet hat. Dj Ötzi alias Gerry Friedle ist ein Typ, der jedes Konzert in ein gigantisches Fest verwandelt. Im Alltag hört man von ihm aber auch leise, nachdenkliche Töne, denn Gerry Friedle kennt nicht nur den Erfolg. Mit 19 Jahren lebte er als Obdachloser unter einer Bahnhofsbrücke. Zwar kam er mit Hilfe von Freunden und seiner Oma wieder auf die Beine, sah sich dann aber - gerade als seine Karriere anlief - mit einer tödlichen Krankheit konfrontiert. Die Ärzte diagnostizierten Hodenkrebs. Mehr als einmal dachte er daran, sich das Leben zu nehmen, nur sein starker Glaube half ihm in dieser Zeit. Mit Hilfe der Ärzte wurde er wieder gesund. "29 Jahr' bin i im Schatten gstanden, dann hat mir der Herrgott an Strahl geben..." Auch der Nigerianer Mola Adebisi macht aus seinem Glauben kein Geheimnis. Zehn Jahre lang war er erfolgreicher Moderator beim Sender VIVA, hat sich aber auch mit einigen Fernsehfilmen und als Musiker einen Namen gemacht. Vor zwei Jahren sorgte der damals 28jährige für dramatische Schlagzeilen, als er mit seinem Motorrad auf dem Nürburgring schwer verunglückte. Seit drei Jahren moderiert Adebisi die christliche Sendung "Big Church" beim Jugendradio BigFM, die vom evangelischen Rundfunkdienst Baden produziert wird. Außerdem plant er ein religiöses Fernsehquiz (Arbeitstiel: Glauben heißt nicht wissen), in dem es um die Weltreligionen gehen soll. Zum Thema Religion sagt Adebisi: "Man trägt Gott in sich in allem, was man tut... Gott ist Energie und man kann, wenn man den Glauben hat, an dieser Energie teilhaben. Diese Energie kann wirklich Berge versetzen, kann Menschen heilen..." Ottmar Hitzfeld ist der erfolgreichste aktive Coach der Fußball-Bundesliga. Seine Professionalität, aber auch seine Selbstbeherrschung und -kontrolle in der Öffentlichkeit Tape 18, 5 haben ihm Respekt und Achtung eingebracht. Nur zu gut kennt Hitzfeld das Gefühl der Euphorie bei Erfolgen und die Häme und Hetze der Medien, wenn ein Spiel schief geht. So etwas hält man nicht so leicht aus. Immer nur diszipliniert und analytisch zu sein, das hat seinen Preis. Vielleicht erzählt Hitzfelds zerfurchtes Gesicht davon, vielleicht sind seine gesundheitlichen Probleme ein Ausweis dessen. Aber er besitzt auch eine Quelle der Kraft: durch seinen christlichen Glauben weiß er sich einen Halt zu geben. Vor jedem Spiel betet er um Gottes Hilfe für sich, bittet er um Gelassenheit und Selbstsicherheit. Schon als Junge hat er erlebt, wie sich seine Familie durch die Struktur, die die katholische Kirche vorgab, orientieren konnte, wie es gelang "Sinn zu finden und eine letzte tiefe Geborgenheit zu spüren". Jutta Speidel, die sich als zupackende Nonne in der ARD-Serie "Um Himmels Willen" einen Namen gemacht hat, stammt nach eigener Aussage aus einem streng katholischen Elternhaus und hat durchaus kritische Fragen an Religion und Kirche zu stellen. Mit der Institution Kirche tut sie sich schwer, auch wenn sie einzelne Priester immer wieder vorbildlich und beeindruckend findet. So einen wie z. B. Pfarrer Hans Späth, in dessen Kirche (Herz-Jesu, München) Jutta Speidel hin und wieder Lesungen macht. Das dabei gesammelte Geld kommt dem Verein "Horizonte" zugute, den die alleinerziehende Mutter 1997 gegründet hat und der sich um Frauen in Not kümmert. Frauen, die durch Jutta Speidels Engagement die Chance bekommen, in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen. Wladimir Klitschko ist einer, der die Höhen und Tiefen des Prominentseins in allen Facetten kennt. Nach seiner Niederlage im April in Las Vegas steht er am Scheideweg. Soll er weitermachen als Boxer oder soll er einen anderen Weg einschlagen? Er, der Sportwissenschaft und Philosophie studiert hat, glaubt,dass Gott nur dann hilft, wenn der Mensch selbst versucht, seine Situation zu verändern. Man darf nicht darauf warten, dass Gott kommt und etwas tut. Nur: Wie handelt man, wenn man selbst nicht mehr genau weiß, wie es weitergehen soll? Wladimir Klitschko ist ein "Boxerphilosoph", der reflektiert darüber spricht, wie er sein Leben, für das der Boxring wie eine Illustration erscheint, zu meistern versucht in seinem Glauben an Gott. "Leben aus Gottes Kraft" - das Motto des diesjährigen Katholikentages in Ulm könnte auch der Titel unserer Dokumentation sein. Michael Steinbrecher, der schon mit vielen Prominenten vor der Kamera stand, wird in seinen sensiblen und präzise geführten Interviews viel Nachdenkenswertes erfahren, was unsere Protagonisten über ihren Glauben und ihre Religion mitzuteilen haben. Projekt Zukunft (Wissenschaftsmagazin; 20 Minuten) Rodeo am Himmel - Forschung für Flugsicherheit Klaus Ohlmann und die Crew vom Mountain-Wave-Project haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Sie fliegen für die Forschung. Mit speziellen Motorseglern jagen sie über den Alpen und den Anden Höhenwinden und lassen sich von Luftturbulenzen, sogenannten Rotoren, unter körperlichen Höchstbelastungen in die Luft jagen. Die Daten dieser turbulenten Flüge übermitteln sie Wetterbeobachtungsstellen nach Deutschland und veröffentlichen sie im Internet. Ihr Ziel: Eine einzigartige, präzise Kartographie der Luftmassen über Bergen. Mit ihren Erkenntnissen hoffen die Segelflieger vor allem die zivile Luftfahrt sicherer zu machen. Denn fast jedes Jahr geraten große Passagierflugzeuge vor allem über Bergregionen in Luftturbulenzen. Jedes Jahr gibt es dabei Schwerverletzte, in den schlimmsten Fällen verloren die Piloten in den Rotoren die Kontrolle und die Flugzeuge stürzten ab. Klaus Ohlmann weiß mit den kleinen, wendigen Segelflugzeugen umzugehen. Er gilt als eine Kultfigur unter den Segelfliegern und hält den Weltrekord des längsten Segelfluges. Wer, wenn nicht er, könnte diese unerforschten Phänomene der Luftfahrt Tape 18, 6 erkunden? Aber Ohlmann und die Piloten des Mountain-Wave-Projects wollen noch höher hinaus. Die ersten Weltraumanzüge wurden bereits anprobiert. Die Masche mit dem Netz Wie kann man verhindern, dass die Weltmeere leergefischt werden? Eine Frage, auf die jetzt Wissenschaftler aus Deutschland und Polen eine Antwort geben können. Dass das Problem ernst ist, können sie quasi vor der Haustür feststellen, in der Ostsee, in der die Bestände an Dorsch sich dramatisch reduziert haben. Schuld sind weniger die fischhungrigen Menschen: Es sind die Netze, die zum Fang eingesetzt werden. Unter Belastung im Meer ziehen sich die Maschen so eng zusammen, dass ihnen kaum noch ein Fisch entgehen kann. Die Folge: Etwa 40 Prozent eines Fangs bestehen aus Fischen, die eigentlich gar nicht gefangen werden sollten, insbesondere aus Jungfisch. Um das zu verhindern, haben die Forscher eine einfache, aber wirkungsvolle Technik entwickelt: neue Fischnetze mit Maschen, die sich nicht mehr zusammenziehen. Jungfische sollten da besser hindurchschlüpfen können, so die Überlegung. Ob die Theorie sich auch in der Praxis bewährt, das haben die Forscher im Test untersucht. Unterwegs auf einem Fischkutter filmten sie per Unterwasserkamera den Fang mit beiden Netzen. Das Ergebnis ist verblüffend eindeutig und spricht für die Nutzung der neuen Netze. Jetzt gilt es nur noch die Fischer zu überzeugen. Denn die sind noch wenig begeistert: mit den neuen Netzen würden sie weniger Fisch an Land bringen. Medikamente - nicht für Frauen? Medikamente werden meistens nur für Männer gemacht. Das behauptet die Herzspezialistin Vera Regitz-Zagrosek vom Deutschen Herzzentrum in Berlin. Denn viele Medikamente würden meist an Männern und nicht an Frauen getestet werden. Eigentlich ein Problem, das schon seit Anfang der 90er bekannt, aber keinesfalls behoben ist. In detaillierten Studien weist Zagrosek nach, dass eine Vielzahl von Medikamenten entgegen den Beteuerungen der Arzneimittelindustrie - immer noch überwiegend an Männern getestet werden, mit fatalen Folgen für weibliche Patientinnen. So starben in den ersten Tagen nach Bypass-Operationen doppelt so viele Frauen wie Männer, weil die Blutgerinnungsmittel bei den Frauen weniger gut anschlugen und ihre Herzgefäße schneller verstopften. Ähnliche Entdeckungen machten Ärzte bei Präparaten gegen Herzrasen. Was bei Männern beruhigend wirkt, kann bei Frauen sogar zum Herzstillstand führen. Die Gründe für diese Fehlentwicklung sehen Forscher vor allem in den Ängsten der Pharmaindustrie vor Frauenversuchen: Medikamententests könnte sich negativ auf Schwangerschaften auswirken und Regressansprüche provozieren. Im Dunkeln sehen: Tiefenschärfe im Universum Die Zukunft der Weltraumforschung liegt in der chilenischen Wüste - zumindest, was die sogenannte Radioastronomie angeht: In wenigen Jahren wird dort in 5000 m Höhe ALMA, das größte Radioteleskop der Welt, seinen Dienst aufnehmen. Es soll in noch völlig unerforschte Dimensionen des Alls vordringen. Ein Vorläuferteleskop geht demnächst in Betrieb. Astronomen des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie in Bonn haben dafür einen besonderen Empfänger entwickelt. Er kann Radiowellen in einem sehr breiten Spektrum und mit höchster Empfindlichkeit empfangen selbst die Signale eines Handys auf dem Mond würde er noch registrieren. Solche Geräte kann man nicht kaufen, die Bonner mussten sie selbst entwickeln und gehören nun weltweit zu den wenigen Spezialisten, die diese Technik beherrschen. Mit den neuen Möglichkeiten der Radioastronomie werden die Wissenschaftler die Möglichkeit haben, in völlig dunkle Regionen des Kosmos zu schauen, in Gebiete, aus denen kein Sternenlicht zur Erde dringt. Mit ihrem Radiowellen-Empfänger haben die Bonner Forscher schon gute Erfahrungen gemacht: An anderen Teleskopen haben sie den sogenannten Sternenstaub untersucht - Materie, die sonst den Blick ins All trübt. Dabei konnten sie Erkenntnisse sammeln, die viel verraten über die Entstehung von Sternen und Galaxien. Mit ALMA in Chile soll das ab 2007 seine Fortsetzung finden.