Thema der Hausarbeit: „Jazz-Propaganda im Dritten Reich“Inhaltsangabe, geordnet nach: Seitenzahlen: Seite 1 Deckblatt Seite 2 Inhaltsangabe Seite 3 Vorwort Seite 3-4 Definition der Begriffe Propaganda, Swing und Jazz Seite 4 Swing im Dritten Reich Seite 4-5 Die Swing-Kids Seite 5 Swing - Konflikte mit der nationalsozialistischen Ideologie Seite 5-6 Verfolgung und Verbote Seite 6 Die Internierung der Swing-Anhänger Seite 6-9 Die ambivalente Rolle des Swing im Dritten Reich Seite 9-11 Beispiel: Charly and his Orchestra Seite 11 Fazit Seite 12 Quellenverzeichnis Gliederung: Vorwort Definition des Begriffs Propaganda: Definition des Begriffs Swing/ Jazz Vorwort Definition der Begriffe Propaganda, Swing und Jazz Swing im Dritten Reich Die Swing-Kids Swing - Konflikte mit der nationalsozialistischen Ideologie Verfolgung und Verbote Die Internierung der Swing-Anhänger Die ambivalente Rolle des Swing im Dritten Reich 1 Die Nutzung des Swings für finanzielle Zwecke Die Nutzung des Swing für Propagandazwecke Beispiel: Charly and his Orchestra Texte, die CAHO für ihre Propagandazwecke umdichteten Fazit Quellenverzeichnis Vorwort: Swing und Jazz – eigentlich nur Stilarten der Musik, aber anscheinend doch viel mehr. Als der Swing nach dem ersten Weltkrieg in Deutschland erstmalig bekannt wurde, war er zunächst nur Tanzmusik, der in den Vergnügungsstätten der Großstädte beliebt war. Die Popularität des Swing nahm mit den Jahren immer mehr zu, war aber gleichzeitig auch den Nationalsozialisten, die die Musik als „Negermusik“ bezeichneten, ein Dorn im Auge, da er gegen alles stand, was die Nationalsozialisten als ihre Ideologie betrachteten. So kam es schließlich auch dazu, dass gegen den Swing und Jazz und auch seine Hörer, so auch die so genannten Swing-Kids, vorgegangen wurde. Doch die Deutschen blieben dem Swing weiterhin treu und hörten heimlich ausländische Feindsender ab, die diese Musik spielten. Die Nazis begannen den Stellenwert zu begreifen, den der Swing bei den Menschen einnahm und entdeckten gleichzeitig die Macht der Rundfunkpropaganda. So kam Reichspropagandaminister Goebbels auf die Idee eine eigene Swing-Band zu gründen: „Charly and his Orchestra“, die – jetzt auf deutschen Rundfunksendern – Swing spielten. Sie wandelten englische Texte so um, dass sie propagandistische Aussagen enthielten. Diese Musik strahlten sie dann auch für die Kriegsfeinde, wie die Briten, hörbar aus. Auf diese Weise machten die Nationalsozialisten den Swing zu einem Propagandawerkzeug. Definition von Propaganda/ Swing/ Jazz: Propaganda: „(lat.) Die mit allen wirksamen Mitteln betriebene, die öffentliche Meinung durch die Massenmedien beeinflussende Werbung für eine Idee, politische Ideologie, Ware oder Dienstleistung.“1 1 Lingen Universal Wörterbuch 2 Jazz/Swing: Jazz entstand ganz ursprünglich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in New Orleans. Eine Reihe von sozialen Umständen, wie zum Beispiel dem Zusammentreffen der unterschiedlichen Einwanderer dort, dem organisierten Blaskapellenwesen in New Orleans, der Legalisierung der Prostitution (1897) und die zahlreichen Vergnügungsstätten in New Orleans sowie die Abschaffung der Sklaverei (1865), die vielen Schwarzen das Musizieren in einer Tanzkapelle als einzige Verdienstmöglichkeit ließ, spielten ebenso eine Rolle. Abb. 1 Musikalisch gesehen war der Jazz eine völlig neue Musikrichtung, der Einflüsse aus verschiedenen afroamerikanischen und europäischen Musizierweisen in sich vereinte. Bald wurde die Jazzmusik aber nicht mehr nur von den Schwarzen aus New Orleans, sondern auch von Weißen der ganzen USA gespielt. Nach Ende des zweiten Weltkrieges kam der Jazz dann nach Europa, wo er besonders in Deutschland populär wurde. Ende der 20er Jahre machte der Jazz dann eine Entwicklung durch, die ihn dann in den 30er Jahren, zu der Zeit des Nationalsozialismus, zu der Musikrichtung Swing werden ließ: der modernen, der „heißen“ Musik schlechthin. Er war praktisch die Popmusik jener Zeit und erlangte eine Beliebtheit, die historisch einzigartig blieb.2 Swing im Dritten Reich Der Jazz, bzw. Swing war schon vor der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland bei großen Teilen der Gesellschaft verpönt und umstritten. Bereits in der Weimarer Republik galt er als eine „entartete“ Musikrichtung. Im Nazideutschland war der Swing jedoch mehr als nur umstritten. Für die Nazis passte er ideal in die Galerie ihrer Feinbilder, da er mit „Negermusik“ sowie der jüdischen Kultur gleichgesetzt wurde. Natürlich war auch das Herkunftsland dieser Musik, die USA, ein Grund für die Nazis den Swing zu verachten, sahen sie doch in Amerika einen dekadenten und ungebildeten Staat. So nahm mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 die Polemik gegen den Jazz zu. Doch nicht nur seine Herkunft und die damit verbundenen Assoziationen wurden öffentlich kritisiert. „Weitere Kritikpunkte waren angebliche „Zuchtlosigkeit“, „Verlotterung und Verschlampung im musikalischen Ausdruck“ und „unanständige Tanzformen“. Letztendlich wurde die Jazzmusik sogar zum politischen Kampfmittel der Juden hochstilisiert.“3 Die Fans des Swings ließen sich jedoch kaum von den Beanstandungen der Nazis beeinflussen. Sie liebten ihre Musik. Vor allem in den Großstädte Berlin und Hamburg, aber auch in Bremen oder Frankfurt am Main fand diese Musik begeisterte Fans – vor allem bei den Jugendlichen, den so genannten „Swing-Kids“. 2 3 Vgl. http://www.savoy-truffle.de/zippo/jazz_im_3._reich.html Vgl. Joseph Wulf »Musik im Dritten Reich - Eine Dokumentation«, Gütersloh 1963, S. 353 3 Die Swing-Kids Die Swing-Kids im Dritten Reich waren ein ganz besonderes Phänomen der Jazzkultur. Sie waren meist Gymnasiasten, die sich auffällig kleideten, im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die sich durch den Swing eine Gegenwelt zu der uniformierten, grauen, disziplinierten Welt des Nationalsozialismus schafften. Abb. 2 4