Forschungsprojekt zu Biogasanlagen für 2,86 Millionen Euro gestartet

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Presseinformation
Hamm/Lippstadt, 08. November 2013
Biogasanlagen effizient und wirtschaftlich betreiben:
Forschungsprojekt für 2,86 Millionen Euro gestartet
Biogasanlagen, die durch eine verbesserte Prozesssteuerung mehr
Strom und Wärme liefern und einen stabilen Produktionsprozess
sicherstellen, sind das Ziel eines neuen Forschungsprojektes der
Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL). Projektpartner bei „MOST“
(Modellbasierte Prozesssteuerung von Biogasanlagen) sind das
Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB),
die Fakultät für Elektrotechnik der Helmut-Schmidt-Universität (HSUHH), die CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik
GmbH sowie die BlueSens gas sensor GmbH. Ermöglicht wird das von
HSHL-Prof. Dr. Dieter Bryniok geleitete Projekt durch eine Unterstützung
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: Die Förderinitiative
„BioProFi - Bioenergie - Prozessorientierte Forschung und Innovation"
im Rahmen des Förderkonzepts "Grundlagenforschung 2020+" und des
"6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung" finanziert rund
2,63 Millionen Euro des Gesamtprojektumfangs. An die HSHL fließen
hiervon für die Umsetzung 1,1 Millionen Euro. Das Verbundprojekt ist bis
Ende September 2016 angelegt.
Viele der rund 8.000 Biogasanlagen in Deutschland werden nicht
optimal betrieben, was sich zum Beispiel durch unvollständigen
Substratabbau, mangelnde und schwankende Biogasausbeute,
Übersäuerung oder Schaumbildung bemerkbar macht. Trotz der
steigenden Zahl an Biogasanlagen in Deutschland ist ihr Betrieb daher
oftmals nicht wirtschaftlich und in Abhängigkeit vom dem ErneuerbareEnergien-Gesetz nur durch Subventionen möglich. Die Herausforderung
liegt im „Inneren“ der Biogasanlagen: Biologische Stoffwechselvorgänge
in den Anlagen sind sehr komplex und es gibt keine zuverlässigen,
einfach zu messenden Indikatoren für die frühzeitige Erkennung
entstehender Störungen. Einfach zu messende Parameter, wie
beispielsweise der pH-Wert im Reaktor, hohe Konzentrationen von
Ammoniak oder Schwefelwasserstoff im Biogas, lassen eine Störung
erst erkennen, wenn sie weit fortgeschritten ist und erhebliche Einbrüche
in der Biogasproduktion nicht mehr zu vermeiden sind. Im Extremfall
können die biologischen Abbauprozesse sogar vollständig zum Erliegen
kommen.
Das neu gestartete Forschungsprojekt MOST verfolgt das Ziel,
Prozessabläufe in den Anlagen genauer zu verstehen, wesentliche
Prozessparameter zu erfassen und durch eine effiziente Regelung von
Biogasanlagen die Energieausbeute zu optimieren. Eine Erhöhung der
Effizienz und eine leichtere Bedienbarkeit der Anlagen würden diese
damit auch für kleinere und mittlere Betreiber interessant werden lassen.
Vielen landwirtschaftlichen Betrieben würde sich damit die Möglichkeit
eröffnen, Biogasanlagen wirtschaftlich zu betreiben.
University of Applied Sciences
Marker Allee 76-78
59063 Hamm
Der Präsident
Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld
Leiterin Kommunikation
und Marketing
Kerstin Heinemann
Fon +49 2381 8789-106
[email protected]
www.hshl.de
Hamm, 08.11.2013
University of Applied Sciences
Marker Allee 76-78
59063 Hamm
Der Präsident
Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld
"Die optimale Prozesssteuerung in Biogasanlagen ist eine nicht
vollständig gelöste Herausforderung“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Dieter
Bryniok, Inhaber der Professur Umweltbiotechnologie an der HSHL. "Die
größte messtechnische Herausforderung ist dabei, passende Sensoren
für die Anlagen zu entwickeln, die zu einer möglichst automatisierten
Prozesssteuerung beitragen.“ MOST zeichne als Forschungsprojekt
insbesondere die Multidisziplinarität der Inhalte und beteiligten Partner
aus, so Bryniok weiter. „MOST vereint verschiedene Ansätze:
Biogasanalgen werden sowohl von Seiten der mathematischen
Modellierung,
der
elektrochemischen
Sensorentwicklung,
der
molekularbiologischen Populationsanalyse, der mikrobiologischen
Stoffwechselreaktionen wie auch der Bioprozesstechnik erforscht.“
Experten-Know-How der Hochschule bringen neben Prof. Bryniok auch
Prof.
Dr.-Ing.
Marcus
Kiuntke,
Inhaber
der
Professur
Bioenergieingenieurwesen mit Schwerpunkt Biogas, sowie Prof. Dr.
Thomas Kirner, Inhaber der Professur Bio-Mikrostrukturtechnik, mit in
das Projekt ein. Mit den Projektpartnern Fraunhofer IGB, der HSU-HH,
CiS und BlueSens vereinen sich für das Projekt wissenschaftliches,
technisches und wirtschaftliches Fachwissen im Bereich der
erneuerbaren Energien.
In der Hochschule Hamm-Lippstadt fließen die Ergebnisse von MOST in
die praxisnahe Lehre ein. Studierende insbesondere aus dem
Studiengang „Energietechnik und Ressourcenoptimierung“ können im
Rahmen von Projekt-, Praxis- und Bachelorarbeiten an dem
Forschungsvorhaben mitarbeiten. Die Ergebnisse des Projektes werden
von der HSHL zudem zur Entwicklung und Vermarktung verbesserter
Biogasanlagen gemeinsam mit den Projektpartnern genutzt. Erste
Zwischenergebnisse von MOST sollen in rund einem Jahr vorliegen.
Leiterin Kommunikation
und Marketing
Kerstin Heinemann
Fon +49 2381 8789-106
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Hamm, 08.11.2013
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Marker Allee 76-78
59063 Hamm
Der Präsident
Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld
Über die Hochschule Hamm-Lippstadt:
Mit der Entscheidung der nordrhein-westfälischen Landesregierung, eine
neue Fachhochschule in Hamm und Lippstadt aufzubauen, wurde 2009
der Grundstein für eine Hochschule neuen Profils gelegt. Präsident Prof.
Dr. Klaus Zeppenfeld und Vizepräsident Karl-Heinz Sandknop haben
gemeinsam mit ihrem Team praxiserfahrener Professorinnen und
Professoren ein innovatives Studienangebot im Bereich der
Ingenieurswissenschaften
entwickelt.
Derzeit
werden
acht
Bachelorstudiengänge angeboten, die sich durch Marktorientierung und
hohen Praxisbezug auszeichnen: Biomedizinische Technologie,
Energietechnik und Ressourcenoptimierung, Technisches Management
und Marketing sowie Intelligent Systems Design in Hamm.
Computervisualistik
und
Design,
Mechatronik,
Wirtschaftsingenieurwesen sowie Materialdesign – Bionik und Photonik
in Lippstadt. Am Standort Hamm wird mit Product and Asset
Management der erste Masterstudiengang angeboten.
Aktuell studieren insgesamt rund 2.300 Studierende an der Hochschule
Hamm-Lippstadt. Der zurzeit im Bau befindliche Doppelcampus HammLippstadt wird insgesamt Platz für ca. 4.000 Studierende in
verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengängen bieten. Mit der
Errichtung der beiden Neubauten werden auch gebäudetechnisch ideale
Voraussetzungen geschaffen, um Ingenieurinnen und Ingenieure für die
Zukunft auszubilden.
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Leiterin Kommunikation
und Marketing
Kerstin Heinemann
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