Twthomosis III and David

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Twthomosis III und David
Der Name
Wie wir bereits vorher festgestellt haben, gab es in der Sprache des Alten
Ägypten keine kurzen Vokale. Der erste Teil des Namens dieses Königs
wurde immer als “Twt”, also aus drei Konsonanten bestehend, geschrieben.
Aus unerfindlichen Gründen machten einige Ägyptologen aus dem mittleren
dieser drei Konsonanten einfach den Vokal “u”. Wenn man das ursprüngliche
“Twt” in die entsprechenden hebräischen Buchstaben übersetzt, ergibt sich
“Dwd”. Wird dieses “Dwd” laut ausgesprochen, lautet es “Dawood”. Dabei
handelt es sich um die hebräische Form des Namens “David”.
Besteht etwa tatsächlich die Möglichkeit, daß es sich bei dem ägyptischen
Kriegskönig in Wirklichkeit um den biblischen Kriegs könig David gehandelt
haben könnte? Lassen Sie uns zur Beantwortung dieser Frage die Berichte
über die Lebensgeschichte des ägyptischen David (Twthomosis III) und des
Königs David aus der Bibel miteinander vergleichen.
Die Lebensgeschichte von David aus der Bibel läßt sich in die folgenden
beiden Abschnitte unterteilen:
I
II
in die Jugend, in der er bei seinem Volk zunehmend bekannter und
beliebter wurde und in
(Wir werden feststellen und beweisen, daß die Erzählungen über seine
Jugend in der Bibel aus einer alten ägyptischen Überlieferung
abgeleitet wurden und, daß es für die Berichte in der Bibel keinerlei
historische Grundlagen gibt.)
seine Herrschaftsperiode als Kriegskönig seines Volkes.
(Wir werden feststellen und beweisen, daß die Kriegsberichte üb er die
Herrschaft des Königs David in der Bibel ganz genau den
Kriegsberichten über die Herrschaft des Königs Twthomosis III
entsprechen.)
(I) Seine Jugend
Die Erzählung in der Bibel
Bevor wir die beschriebenen Ereignisse näher betrachten, sollten wir
unbedingt erwähnen, daß es bemerkenswerte Unterschiede zwischen dem
älteren hebräischen und dem späteren griechischen Bibeltext gibt. Die
englische Übersetzung wurde auf der Grundlage des hebräischen Textes
angefertigt. Dieses Buch beschäftigt sich jedoch nicht mit den Unterschieden
zwischen den einzelnen Fassungen. Deshalb konzentrieren wir uns auf den
Ablauf der bedeutendsten Ereignisse.
Bei David, der höchstwahrscheinlich in der ersten Hälfte des zehnten
Jahrhunderts v.u.Z. lebte, handelt es sich um den jüngsten Sohn von Jesse.
Als kleiner Junge war er Schäfer und Harfenspieler. Später wurde er Saul
vorgestellt, der ihn zu seinem Waffenträger ernannte. Goliath, ein übermäßig
großer, gut bewaffneter und starker Riese, kam aus dem Lager der Philister,
um die Israeliten einzuschüchtern, indem er versuchte, sie zu einen
Zweikampf von Mann zu Mann herauszufordern. Goliath verlangte, daß sie
einen entsprechenden Gegner für ihn auswählen sollten und versprach ihnen:
“Wenn es ihm gelingt, mich im Kampf zu schlagen und mich zu töten, werden
wir eure Diener sein.” David erklärte sich daraufhin freiwillig dazu bereit,
gegen Goliath anzutreten, aber Saul versuchte, ihn davon abzuhalten.
Daraufhin sprach David zu Saul: “Dein Knecht hütete die Schafe seines
Vaters, und es kam ein Löwe und ein Bär und trug ein Schaf weg von der
Herde; Und ich lief ihm nach und schlug ihn und errettete es aus seinem
Maul. Und da er sich über mich machte, ergriff ich ihn bei seinem Bart und
schlug ihn und tötete ihn. Also hat dein Knecht geschlagen beide, den Löwen
und den Bären... Der Herr, der mich von dem Löwen und dem Bären errettet
hat, der wird mich auch erretten von diesem Philister.” (Das 1. Buch
Samuelis, Kapitel 17, Verse 34 – 37)
David lehnte es ab, eine Rüstung oder ein Schwert zu tragen und ging der
Konfrontation mit Goliath mutig entgegen. Während des Kampfes traf David
Goliath mit einem Stein aus seiner Schleuder, warf ihn damit zu Boden, nahm
ihm sein Schwert und schlug ihm damit den Kopf ab. In der Bibel heißt es
wenig später dazu: “David aber nahm des Philisters (Goliath’s) Haupt und
brachte es gen Jerusalem; seine Waffen aber legte er in seine Hütte.” (Das 1.
Buch Samuelis, Kapitel 17, Vers 54)
Eine historische Analyse der Erzählung aus der Bibel
1-In der Bibel heißt es, Goliath wäre ein Philister gewesen. Aber wann haben
sich die Philister in Kanaan niedergelassen und angesiedelt?
Die historischen Beweise sagen klar und deutlich aus, daß die Gemeinde
der Philister sich nach der Herrschaft von Ramses III (etwa 1182 – 1151
v.u.Z.) etablierte.
Im sogenannten Harris-Papyrus im Britischen Museum steht geschrieben,
daß Ramses III in Kanaan einen Tempel für Amen erbauen ließ. Die
Masseninvasion durch die “Völker des Meeres” begann in Kanaan im
Bereich der Küstenebene um das Jahr 1174 v.u.Z., also fast zeitgleich mit
dem Krieg der Griechen gegen Troya. Die Inschriften auf den Wänden des
gewaltigen Tempels von Ramses III im westlichen Ta -Apet (Theben)
berichten, daß die Eindringlinge sich dauerhaft im Land niederlassen
wollten, zumal es sich um vollständige Familien handelte. Außerdem heißt
es in diesen Inschriften, daß es sich bei den “Völkern des Meeres” um
Peleset (eine Gruppe von Philistern; das Wort “Palästina” wurde von
“Peleset” abgeleitet), Tjekker, Sheklesh, Danu und Weshesh handelte.
Ramses III verteidigte das Land in einer Seeschlacht gegen die Invasoren,
und vielen der Gefangenen wurde es später gestattet, sich im Südwesten
von Kanaan niederzulassen.
Nach dem Ende der Herrschaft von Ramses III verlor Ägypten die
Kontrolle über Palästina, und die Philister dehnten ihre Ansiedlungen über
die Küstenebenen von Kanaan hinaus bis zum Toten Meer und zum Jordan
hin aus. Zur gleichen Zeit versuchten aber auch die Israeliten, sich in
diesen Landstrichen niederzulassen. Da nach dem Ende der Herrschaft von
Ramses III eine mit ihm gleichzustellende Macht im Lande fehlte,
begannen die Kämpfe zwischen den Philistern und den Israeliten, und
gleichzeitig entstanden auch die Geschichten über Saul, David und
Goliath.
Historisch betrachtet stellen wir also folgendes fest: Wenn David
tatsächlich gegen die Philister gekämpft haben soll, kann er nicht vor dem
zwölften Jahrhundert v.u.Z. gelebt haben, we il erst dann die
Masseninvasion der Philister in den Küstenebenen von Kanaan
stattgefunden hat. Deshalb widersprechen die historischen Tatsachen den
Zeitangaben in der Bibel bezüglich des Zweikampfes zwischen David und
Goliath, der sich angeblich während der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts
v.u.Z. zugetragen haben soll.
2-Zahlreiche Akademiker haben Ähnlichkeiten zwischen der bekanntesten
ägyptischen Erzählung, der “Autobiographie von Sinhue” , und der
biblischen Geschichte von David und Goliath entdeckt .
Ich rate meinen Lesern, sich einmal näher mit dieser wunderbaren
ägyptischen Erzählung zu beschäftigen, die in den Schulen des Alten
Ägypten als Beispiel für ein literarisches Meisterwerk behandelt wurde.
3- Es folgen einige Bemerkungen zu den wichtig sten Fakten bezüglich der
Geschichten von Sinhue und David:
a-Die Geschichte von Sinhue gibt es in zahlreichen verschiedenen
Textfassungen bereits seit dem 20. Jahrhundert v.u.Z. Sie wurde also
schon tausend Jahre vor dem angeblichen Zeitpunkt der Begegnu ng
zwischen David und Goliath, wie sie in der Bibel beschrieben wird,
verfaßt.
Die Israeliten müssen also während ihres Aufenthalts in Ägypten von der
ägyptischen Sinhue-Erzählung gehört haben.
b-Sinhue’s Gegner in der berühmten Erzählung war ein Riese. In den Sagen
und Legenden heißt es, ein Volk der Riesen hätte um das 20. Jahrhundert
v.u.Z. herum, also zu der Zeit, als diese Erzählung entstanden ist, in
Kanaan gelebt.
In der Bibel heißt es im 2. Buch Samuelis, daß Goliath dem Volk der
Riesen geboren wurde. Bei den Raphaim (den Riesen) und den Philistern
handelt es sich aber um zwei völlig verschiedene Volksstämme, die zu
völlig verschiedenen Zeiten gelebt haben.
c-Nach seinem Sieg wurde Sinhue zum Kommandeur der Armee ernannt.
David wurde eine ähnliche Position zuteil, wie es im 1. Buch Samuelis,
Kapitel 18, Vers 5, geschrieben steht: Und Saul setzte ihn (David) über
die Kriegsleute.”
d-In der Bibel heißt es im Buch Samuelis, die Geschichte von David und
Goliath hätte sich zu einer Zeit zugetragen, in der Jerusalem noch nicht
von den Israeliten regiert wurde. Wie und warum soll also David
Goliath’s Kopf in eine fremde Stadt gebracht haben, die von seinen
Feinden regiert wurde? „David aber nahm des Philisters Haupt und
brachte es gen Jerusalem; seine Waffen aber legte er in seine Hütte.”
(Das 1. Buch Samuelis, Kapitel 17, Vers 54)
Auf der Grundlage der oben erwähnten Fakten stellen wir fest, daß es
sich bei der Geschichte von David und Goliath in der Bibel um eine
erfundene Geschichte handelt, die den Ruf König David’s als Held und
Kämpfer untermauern sollte, und daß die Beschreibung des Duells
zwischen David und Goliath ursprünglich der ägyptischen Literatur,
nämlich der “Autobiographie von Sinhue”, entnommen wurde.
Die Jugend von Twthomosis III
Um die Ereignisse um Hatshepsut und Twthomosis III verstehen zu können,
müssen wir uns zunächst mit seinem Vater, Twthomosis II, beschäftigen.
Twthomosis II (ca. 1510 – 1490 v.u.Z.) wurde von einer der untergeordneten
Frauen und nicht von der Großen Königlichen Hauptfrau geboren. Um das
Recht auf den Thron zu erwerben, heiratete er seine Halbschwester
Hatshepsut, die Erbin seines Vaters und dessen Großer Königlicher
Hauptfrau, der Königin Ahmose.
Twthomosis II hatte einen Sohn, Twthomosis III, mit einer Konkubine
namens Isis. Twthomosis II besaß aber auch von Hatshepsut eine Tochter
namens Neferure. Kurz darauf starb Twthomosis II. Da der Thron über die
jeweils älteste Tochter vererbt wurde, hätte Twthomosis III eigentlich
Neferure heiraten müssen, um das Anrecht auf den Thron auf dem damals
üblichen Wege zu erlangen, da Neferure die Thronerbin war. Diese Ehe
wurde jedoch nie geschlossen, höchstwahrscheinlich weil Hatshepsut dieser
Heirat nie zugestimmt hatte. Hatshepsut bes tand nämlich auch weiterhin
darauf, daß es sich bei Neferure um die einzige rechtmäßige Thronerbin
handelte, die “Herrin der Beiden Länder, die Herrscherin über das Obere und
das Untere Ägypten”. Aber Neferure übernahm die Herrschaft nicht wirklich.
An ihrer Stelle übernahm ihre Mutter auf illegalem Weg die Regierung.
Als sein Vater starb, war Twthomosis III erst fünf Jahre alt. Wie bereits
erwähnt, wurde es ihm nicht gestattet, nach dem Tod seines Vaters die
Thronfolge anzutreten. Stattdessen übernahm Kön igin Hatshepsut aus eigener
Entscheidung heraus seine Vormundschaft. Zwei Jahre später begann
Hatshepsut, sich die Herrschaft mit Twthomosis III zu teilen und ließ ihn als
Mann kleiden und auftreten. Trotzdem blieb Twthomosis III bis zum
sechzehnten Jahr dieser Co-Regentschaft, als die rechtmäßige Thronerbin
starb, im Grunde genommen völlig machtlos. Erst nach Neferure’s Tod
gewann Twthomosis III selbst zunehmend an Bedeutung. Er trat als junger
Mann in die Armee ein, und zahlreiche Beweise belegen die Tats ache, daß er
am Ende der Zeit seiner Co-Regentschaft auch an Kämpfen im Gebiet von
Gaza – also genau am Schauplatz der Geschichte von Sinhue und an dem Ort,
an dem sich die Konfrontation zwischen David und Goliath zugetragen haben
soll – beteiligt war. Als Hatshepsut nach insgesamt 22 Jahren der Co Regentschaft starb, wurde Twthomosis III der alleinige Herrscher über
Ägypten.
Häufig wird die Geschichte von Hatshepsut und Twthomosis als reiner
Machtkampf zwischen Mann und Frau betrachtet. Hatshepsut und/ode r
Neferure lehnten Twthomosis III als Ehemann für Neferure ab. Wurde er
aber aufgrund von Hatshepsut’s ehrgeizigen Zielen zurückgewiesen,
bezahlte er für das frühere Verhalten und die Taten seines Vaters oder
handelte es sich einfach nur um ganz alltäglich e Familienstreitigkeiten?
Leider können wir diese Fragen bis heute nicht beantworten. Aber
dennoch zeigt uns auch dieses Beispiel, daß die Frauen im Alten Ägypten
im Laufe der Geschichte höchstes Ansehen in der Gesellschaft besaßen.
(Lesen Sie mehr dazu im Kapitel “Frauen”.)
(II) Der Kriegskönig
Der Kriegskönig in der Bibel
Nach dem Kampf zwischen David und Goliath wurde aus David plötzlich ein
mächtiger Kriegsherr, der die Befehlsgewalt über Saul’s Armee erhielt. Die
Feldzüge, die unter David’s Kommando durchgeführt wurden, werden in der
Bibel im 2. Buch Samuelis beschrieben. Dabei handelt es sich um eine Reihe
von Kampfhandlungen im Norden von Palästina, in Syrien (bis an die Ufer
des Euphrat, der Grenze zu Mesopotamien) und in Moab östlich des Toten
Meeres.
Im nachfolgenden Abschnitt müssen wir jedoch einige Unstimmigkeiten in
der Beschreibung dieser Kriegshandlungen näher betrachten und klären.
Aufgrund der zahlreichen mündlichen Überlieferungen über einen langen
Zeitraum hinweg kam es in den Erzählungen in der Bibel zu Verwechslungen
in der Reihenfolge der Ereignisse, und auch die Namen von zwei völlig
unterschiedlichen Schauplätzen wurden dadurch vertauscht.
A- Verwechslungen im zeitlichen Ablauf der Ereignisse
1- In der Bibel heißt es, David hätte den Staatenbund des Syrischen
Königreiches unter der Führung von Hadadezer erfolgreich geschlagen.
“David schlug 20.000 Mann von ihnen und errichtete Garniso nen in Aram
bei Damaskus, und die Syrer wurden David untertänig, daß sie ihm
Geschenke zutrugen.”
Außerdem wird im 2. Buch Samuelis (Kapitel 8, Vers 3) besonders
hervorgehoben, daß David “auch die Hadadeser schlug... den König zu
Zoba (in der Nähe von Hamath im nördlichen Syrien), da er hinzog, seine
Macht wieder zu holen an dem Wasser Euphrat.”
2- Nur zwei Kapitel weiter wird jedoch David’s Feldzug gegen die
Ammoniter beschrieben, und wir stellen fest, daß die Syrer und Zoba, die
doch eigentlich bereits völlig ausgelöscht worden waren, wiederum gegen
David in den Kampf ziehen!
Auf einmal wird uns berichtet, die Ammoniter hätten die Syrer um
militärische Unterstützung gebeten (!), und Zoba, die besiegte Stadt, hätte
zu den Verbündeten Syriens gehört (!).
Weiter heißt es, die Verbündeten der Ammoniter wären nach David’s Sieg
über ihre Truppen in ihre Stadt Rabbah (Dabei handelt es sich um das
heutige Amman, die Hauptstadt Jordaniens.) geflohen, wo sie Zuflucht
suchten, und David’s Armee wäre daraufhin zur ückgekehrt, um Rabbah zu
belagern.
•
Dies ist jedoch absolut unmöglich, wenn Zoba bereits
eingenommen worden war und David seine Garnisonen in Syrien
errichtet hatte.
•
Sowohl geographisch, als auch logisch betrachtet, müssen sich
diese Ereignisse also in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge
zugetragen haben und nicht so, wie es in der Bibel beschrieben
wird.
B- Vertauschte Städtenamen
1- Rabbah- Hier handelt es sich um das heutige Amman, die Hauptstadt
Jordaniens. In der Bibel wird behauptet, David hätte Rabbah nach einer
lang andauernden Belagerung in der ersten Hälfte des zehnten
Jahrhunderts v.u.Z. eingenommen. Zur Untermauerung dieser
Behauptung wurde jedoch bisher kein einziger archäologischer Beweis
gefunden.
Dem Verfasser der Bibel muß ganz einfach ein Fehler unterlaufen sein, als
er die Stadt, die von David belagert und angegriffen wurde, Rabbah
nannte. In Wirklichkeit handelt es sich nämlich um die Stadt Megiddo.
Und sogar in der Bibel selbst wird die Richtigkeit de r Erzählung um
Rabbah angezweifelt.
a- Die militärische Bedeutung und der legendäre Ruf von Megiddo als
Schauplatz zahlreicher internationaler Kampfhandlungen werden von
Johannes (Offenbarung, Kapitel 16, Vers 16) näher betrachtet.
Armageddon (Har Meggiddon, der Berg von Megiddo) ist nämlich der
wahre Schauplatz, an dem am Ende aller Tage die Könige der Welt
gemeinsam ihren letzten Kampf gegen die göttlichen Mächte antreten
werden.
b- Im 2. Buch Samuelis (Kapitel 10, Vers 2) wird uns berichtet, wie David
die Stadt Rabbah einnahm, deren König Hanun hieß.
Sieben Kapitel weiter finden wir jedoch Rabbah als unabhängige Stadt
unter ihrem König Shobi wieder, der Mitleid mit David und seinem Volk
hatte, weil sie “hungrig, müde und durstig in der Wüste” waren. (Das 2.
Buch Samuelis, Kapitel 17, Verse 28 -29)
Der Ort Rabbah besaß zu jener Zeit nur eine sehr geringe Bedeutung.
c- Salomo, David’s Nachfolger, der das Erbe des Königreiches angetreten
hatte, ohne einen weiteren Krieg zu führen, erließ den Befehl, zu bauen
die Mauer von Megiddo”. (Das 1. Buch von den Königen, Kapitel 9,
Vers 15)
d- Megiddo wird im 1. Buch von den Königen, Kapitel 4, Vers 12,
ebenfalls als eines der Besitztümer von Salomo erwähnt.
2- Zobath- Für einen tatsächlich existierenden Ort dieses Namens find en
sich weder in Syrien, noch in Kanaan irgendwelche Hinweise, die
belegen könnten, daß es diese Stadt zu der Zeit, die David (10.
Jahrhundert v.u.Z.) bzw. Twthomosis III (15. Jahrhundert v.u.Z.)
zugeordnet wird, überhaupt gegeben hat.
Bei Zobath handelt es sich nämlich in Wirklichkeit um den Ort Qadesh,
eine bedeutende Stadt im nördlichen Syrien am Ufer des Flusses Orontes.
Diese Behauptung werden wir etwas weiter unten in diesem Kapitel noch
entsprechend beweisen.
Der ägyptische Kriegskönig
Als Twthomosis III nach dem Tode Hatshepsut’s zum alleinigen Herrscher
Ägyptens wurde, hatte es über vier Jahrzehnte hinweg keinerlei bedeutende
militärische Kampfhandlungen der Ägypter im westlichen Asien gegeben. In
dieser Zeit hatte der syrische König von Qadesh eine Armee des
Staatenbundes zwischen Syrien und Kanaan in einem bedeutenden Aufstand
gegen die Ägypter in ihrem Land angeführt, die sich seit der Herrschaft von
Twthomosis I (etwa 1528 – 1510 v.u.Z.) dort aufhielten.
Im Anschluß an diesen Aufstand führte Twthomosis III in Laufe der
folgenden zwanzig Jahre insgesamt siebzehn Feldzüge im westlichen Asien
durch. Ein Schriftgelehrter, der die Armee bei diesen Feldzügen begleitete,
verfaßte genaue Aufzeichnungen über die täglic hen Ereignisse während
dieser Kämpfe unter dem Kommando von Twthomosis III. Diese
Aufzeichnungen befinden sich in den Annalen, einem Dokument, das aus 223
Zeilen besteht, die die Innenwände des von Twthomosis III errichteten
Karnak-Tempels einschließlich des Ganges, der um das eingeschlossene
Heiligtum aus Granit herum führt, bedecken.
Die historischen Einzelheiten über die Kämpfe, die der Kriegskönig
Twthomosis III geführt hat und die im Karnak -Tempel beschrieben
werden, stimmen genau mit den Erzählungen in der Bibel im 2. Buch
Samuelis überein, die sich mit den Kämpfen des Kriegskönigs David
beschäftigen. Die einzigen Unstimmigkeiten entstehen durch die
Verwechslung der zeitlichen Reihenfolge der Ereignisse und durch die
Verwechslung der Namen der beiden Städte, auf die wir bereits vorher
näher eingegangen sind.
Den gemeinsamen Nenner für die Ereignisse im biblischen Rabbah und
im ägyptischen Megiddo, die sowohl in den Annalen über die Kämpfe unter
Twthomosis III, als auch in den Erzählungen der Bibel üb er David
beschrieben werden, bilden die folgenden Punkte:
•
Der König kämpfte gegen eine stark befestigte Stadt in Kanaan, die durch
einen Staatenbund der Syrer unter der Führung eines Königs einer
syrischen Stadt unterstützt wurde.
•
Die Armee des Königs besiegte die Soldaten dieses Staatenbundes vor
den Toren der Stadt, worauf der Feind Zuflucht innerhalb der Stadtmauern
suchte.
•
Die Armee des Königs belagerte die Stadt über einen längeren Zeitraum
hinweg, bevor sie schließlich angriff und die Stadt einnahm.
•
Nachdem der syrische Staatenbund in Rabbah/Megiddo geschlagen
worden war, erklärte die bedeutendste syrische Stadt dem König den
Krieg. Daraufhin eroberte der König mit seiner Armee diese syrische Stadt
und zog von dort aus weiter, um die Ufer des Flusses Euphrat
zurückzuerobern. Zur Feier seines Sieges ließ er anschließend eine Stele
errichten.
Twthomosis III betrachtete die Schlacht um Megiddo später stets als den
bedeutendsten militärischen Feldzug seines Lebens. Aus diesem Grund fin den
wir in sämtlichen Aufzeichnungen über die von ihm geführten Kriege an den
Wänden des Karnak-Tempels und an anderen Orten auch immer weit mehr
Einzelheiten über diese Schlacht als über andere Kampfhandlungen.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich laut J ohannes (Offenbarung, Kapitel
16, Vers 16) bei Megiddo um den Ort, an dem die Könige der Welt zu ihrem
letzten Kampf gegen die göttlichen Mächte antreten werden.
Zahlreiche historische und archäologische Beweise belegen die
Behauptung, daß diese militäris chen Kampfhandlungen während der
Herrschaft von Twthomosis III stattgefunden haben müssen. Es findet
sich jedoch keinerlei Beweis für die Behauptung in der Bibel, daß sich
diese Ereignisse erst fünf Jahrhunderte später zu der David in der Bibel
zugeschriebenen Zeit in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts v.u.Z.
zugetragen haben sollen.
David und Abraham
Haben Abraham und der biblische König David zur gleichen Zeit gelebt?
Eine genauere Betrachtung der Geschichte Abraham’s in der Bibel liefert uns
die folgenden Beweise:
1- Wir finden die Geschichte Abraham’s in der Genesis, Kapitel 11, Vers 26
bis Kapitel 25, Vers 10. Dabei werden verschiedene Völker, wie z.B. die
Philister, Moabiter, Ammoniter, Aramakaner, Edomiter, Amalekiter und
Kanaaniter erwähnt.
Bei diesen Völkern handelt es sich genau um diejenigen, die gemäß dem 2.
Buch Samuelis, Kapitel 8, zu David’s Königreich gehörten.
2-
Im 2. Buch Samuelis wird uns berichtet, daß sich David während der
Belagerung der befestigten Stadt in der Festung Jerusalem aufhielt. Von
dort aus ließ er Bathseba, die Ehefrau von Uria, dem Hethiter, zu sich
rufen, die bei der Belagerung den Streitkräften des Königs diente. Er ließ
sie in sein Haus und “schlief bei ihr” (Das 2. Buch Samuelis, Kapitel 11,
Vers 4). Daraufhin wurde Bathseba schwanger. Später heißt es im 2. Buch
Samuelis, daß das Kind der Sünde erkrankte und starb.
a- Dabei fallen uns die Übereinstimmungen zwischen Abraham und Uria
sofort auf. Beide:
i- sind Ausländer. Abraham stammte nämlich aus Kanaan, lebte aber in
Ägypten, und Uria war ein Hethiter, der in Jerusalem lebte.
ii- mußten mit ansehen, wie ihre Frau von einem König schwanger wurde
und einen Sohn gebar, dem es bestimmt war, frühzeitig zu sterben.
Eine Ausnahme bildet hierbei nur Isaak, dessen Leben in letzter
Minute gerettet wurde.
b-
In der Geschichte über David in der Bibel wird Uria, der Hethiter, als
Ehemann von Bathseba vorgestellt. Wenn er tatsächlich Uria hieß, setzt
sich sein Name aus den beiden folgenden Be standteilen zusammen:
Ur- einem Wort aus der Sprache der Hurrier (aus dem nördlichen
Mesopotamien), das “Stadt” bzw. “Licht” bedeutet, und
Yah (iah) – der Kurzform des Namens Jehovah, des Gottes der
Israeliten.
Deshalb steht dieser Name also in der Übers etzung für “Das Licht
Jehovah’s”. Dennoch soll er ein Hethiter gewesen sein. Können wir uns
aber tatsächlich vorstellen, daß ausgerechnet ein Hethiter, einer der
traditionellen Feinde Ägyptens und der Israeliten, einer der Helden in
David’s Armee gewesen sein soll?
Wir sollten also besser annehmen, daß es sich bei Uria, dem Hethiter
um eine erfundene Person handelt.
c-
Kann man die Namen Uria und Abraham auf irgendeine Weise
miteinander in Verbindung bringen?
Lassen Sie es uns nachprüfen:
Ur ist der Geburtsort von Abraham (So steht es in der Bibel
geschrieben.).
Yah (iah) - ist die Kurzform des Namens Jehovah, des Gottes der
Israeliten.
Deshalb ist es auf jeden Fall weitaus sinnvoller, die logische
Schlußfolgerung zu ziehen, daß der Name Ur -iah eigentlich Abraham
zugesprochen werden muß, da er sowohl auf seinen Geburtsort, als auch
auf seinen Gott hinweist.
d- Kann man so auch eine Verbindung zwischen Sarai bzw. Sarah und
Bathseba herstellen?
Ursprünglich wurde der Name "Bathsheba" ("Bath seba" in der deutschen
Übersetzung der Bibel) "Beth-Sheba" geschrieben und gesprochen.
"Beth" bedeutet "Mädchen" bzw. "Tochter".
"Sheba" steht für ein Gebiet im Süden von Kanaan, das nach der lokalen
Quelle
"Beer-Sheba" benannt wurde.
Also könnte man den Namen "Bathsheba" mit "Mädchen (bzw. Tochter) aus
Sheba"
übersetzen. In der Bibel wird uns berichtet, daß Sarah aus Sheba stammte und
nach ihrer Vertreibung aus Ägypten mit ihrem Mann Abraham dorthin
zurückkehrte.
Demzufolge handelt es sich bei Sar ah und dem "Mädchen (bzw. der Tochter)
aus
Sheba" auch um ein und dieselbe Person.
Es dürfte nun also eine völlig logische Schlußfolgerung sein, bezüglich ihrer
Namen und Lebensgeschichten Uria mit Abraham und Bathsheba mit Sarah in
Verbindung zu bringen und letztendlich gleichzusetzen. Bewiesen werden
kann
diese Schlußfolgerung durch die wirklichen Personen, die sich hinter den
Namen Uria (Abraham) und Bathsheba (Sarah) verbergen, und durch ihre
Beziehung zum Kriegskönig. Daraufhin stellen sich abe r auch einige
bedeutende
Fragen: Ist es möglich, daß sich Abraham und Sarah nie in Ägypten
aufhielten
und, daß Sarah ein Verhältnis mit dem Pharao hatte, während er sich zur Zeit
der Belagerung von Megiddo auf den Hügeln von Jerusalem aufhielt? Sollte
Abraham ursprünglich auch dort Isaak opfern? War der Herr dieser Berge,
der
Pharao, also auch derjenige, der Abraham schließlich dazu brachte, Isaak am
Leben zu lassen? War es demnach auch dieser Herrscher bzw. Pharao, der zu
dem
Sohn, Isaak, sprach: "Gehe nicht nach Ägypten...", wie es in der Genesis,
Kapitel 26, Vers 27, geschrieben steht?
Diese Seite wurde übersetzt von Christiane Müller.
Sie erreichen sie unter der e-mail-Anschrift: [email protected].
Oder besuchen Sie doch einmal ihre persönliche Homepage
www.egypt-tehuti.org/christiane.
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