VON DER STEINZEIT ZU DEN METALLZEITEN DIE 14 C-METHODE Die Radiokarbondatierung oder 14c Methode wird für die Bestimmung des Alters eines Fundes verwendet. Am besten eignen sich Fossilien, menschliche oder tierische Knochen, sowie organische Materialien wie zum Beispiel Holzkohle. Sie nutzt die Erkenntnis, dass ein Organismus in seinem Leben eine gewisse Anzahl an 14c Isotopen zu sich nimmt, dies sind radioaktive Kohlenstoffisotope, wenn dieser stirbt nimmt er keine neuen 14c Isotope mehr auf. Mit der Zeit zerfallen diese Isotope (Halbwertszeit) und anhand der Anzahl der 14c Isotopen, lässt sich somit auf das Alter des Fundes schließen. Das Ergebnis ist jedoch nicht sehr präzise, somit wird das Ergebnis in einer Zeitspanne angegeben, die kaum genauer als ein Jahrhundert zu fassen ist. Da der 14c-Gehalt in der Atmosphäre nicht immer gleich war mussten sämtliche Funde neu geeicht werden, dies gelingt mit Hilfe der Dendrochronologie. Adrian Maksymowicz DENDROCHRONOLOGIE Das Wort "Dendrochronologie" setzt sich aus drei griechischen Begriffen zusammen: "dendros" = Baum "chronos" = Zeit "logos" = Kunde Die Dendrochronologie stellt eine präzise, jahrgenaue Datierungsmethode dar, die bis in die Mitte des 9. Jahrtausends v. Chr. zurückreicht. Über den Vergleich der Jahrringfolgen die zeitliche Zuordnung von Hölzern ermöglicht. Sie findet eine breite Anwendung in der Archäologie, Bau- und Kunstgeschichte. In Verbindung mit Klima- und Umweltfragen leistet die Dendrochronologie in zahlreichen Teilgebieten der Geowissenschaften (Fluss-, Küsten-, Gletscher- und Vulkanforschung) einen wertvollen Beitrag. Über die chronologischen Aspekte hinaus sind diesen Untersuchungen gemeinsam, dass sie, mit Hilfe der in den Jahrringen gespeicherten Informationen, Umwelteinflüsse verschiedenster Art erkennen und interpretieren. Andreas Juen DAS ÄLTESTE FEUERZEUG Schon in der Jungsteinzeit wussten die Menschen Feuer zu nutzen. Die Flamme bot Schutz vor Raubtieren und man konnte dank dem Feuerzeug Nahrung leichter zubereiten. Gegartes Fleisch war leichter zu kauen. Die Nutzung des Feuers ist seit der Zeit des Homo erectus durch Funde von Feuerstellen bewiesen. Von der Steinzeit zu den Metallzeiten 1/8 Das Feuermachen jedoch ist erst für Homo sapiens am Ende der Altsteinzeit bewiesen. Das älteste Feuerzeug der Welt, das uns bis jetzt bekannt ist, ist das Aneinenderschlagen von Feuerstein und zum Beispiel Katzengold. Dieses erzeugt durch die Reibung winzige Funken. Der Zunderporling ist sehr leicht entzündbar. Nach dem Erglühen des Zunders durch die winzigen aber extrem heißen Funken legt man ihn in leicht entfachbares Material, meistens Stroh. Nun muss man nur noch kräftig pusten oder mit einem Schwanenflügel oder etwas Ähnlichem durch Wedeln das Stroh entfachten. Der jungsteinzeitliche Werkzeugkasten Um Werkzeuge herzustellen benutzten die Menschen auch nach der Altsteinzeit organische Materialien wie zum Beispiel Steine, Holz oder Geweihe. Die Werkzeuge benötigten sie vor allem zum Schneiden, Schaben und Bohren. Für die Feinarbeit oder Korrektur (= Retuschen) der Werkzeuge benutzten die Menschen in der Jungsteinzeit vor allem Steine. Sie schlugen mit dem Stein auf das Rohmaterial und konnten so das Werkzeug in Form bringen. Für besonders schmale Klingen verwendeten sie Zwischenstücke aus Holz, Knochen oder Geweihe wie einen Meißel und schlugen erst dann mit dem Stein auf das Rohmaterial. Die scharfen Klingen benutzen die Menschen in der Jungsteinzeit vor allem als Schneideeinsätze in Messern und Sicheln oder auch als Pfeilspitzen. Damit die Steine auf dem Holz hielten mussten sie sie festkleben. Als Klebstoff verwendeten die Menschen damals Birkenpech, das durch Destillieren aus der Birkenrinde gewonnen werden konnte. Neben der Werkzeugherstellung mussten die Menschen Wälder roden, um ihre Felder anzulegen. Für Hausbau mussten Balken zurechtgehauen werden und für die Steinwerkzeuge die Stiele und Griffe geschnitzt werden. Laura Klien LUFTBILDARCHÄOLOGIE Hakan Öner SONNE MOND UND STERNE Raphael Fitz DAS ERSTE METALL Das erste Metall wurde im 9. Jahrhundert v. Chr. im vorderen Orient verwendet. Es wurden Schmuck- und Geräteformen wie Perlen und Ahlen hergestellt. Sie lernten das Metall aus Erzen herzustellen, da Kupfer nicht so oft vorkam. In Vorderasien lernten sie das alles erst im 5. Jahrhundert v. Chr. Von der Steinzeit zu den Metallzeiten 2/8 Die frühsten Kupferfunde in Europa fand man in Südwestdeuschtland um 4300 v. Chr. Es waren kleine Objekte wie Perlen und Ringe aus dünnem Blech. Diese Entwicklung erreichte die westlichen Alpen erst ab 3200 v. Chr. Ähnliche Verzögerungen kann man im Norden feststellen. Die Kupfererzstätten in Nordhessen wurden von der Erfindung erst im 3. Jahrhundert v. Chr. berührt. Statussymbol Kupfer Aus Kupfer wurden Schmuckstücke, Dolche und Beile hergestellt. Aber Kupfer war kein alltägliches Material. Dieses Metall war selten und kennzeichnete den Status des Besitzers. Archäologen interpretierten jenes kupferne Beil, das ein Mann (Ötzi) vor 5300 Jahren bei sich trug, als Rangabzeichen. Dieser Mann trug neben einer Jagdausrüstung mit Pfeil und Bogen und einem Nachgeschärften Feuersteinmesser ein Beil mit Kupferklinke bei sich. In dieser Zeit besaßen die meisten Männer Steinbeile und daher lässt sich ein Kupferbeil als hohe gesellschaftliche Stellung interpretieren. In der Frühbronzezeit stieg die Kupferproduktion an. Es dauerte Jahrhunderte bis sich das Metall gegen den Stein als Wirkstoff durchsetzte. Es war ein großer Erfolg für die Menschen im 9. Jahrhundert v. Chr. als sie das Metall entdeckten. Da es leichter war ein Tier mit einem Metallmesser zu töten als mit einem Stein. Auf der Pirsche Der Strahlend und wolkenlose Himmel des trockenen Eiszeitklimas führte zu großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht aber auch zwischen Sommer und eiskalten Winter. Archäologen haben Knochen von 1000 erjagten Wisenten gefunden. Der Fels von Solutré bei Mâcon in Frankreich ist ein weiteres beeindruckendes Beispiel. Der Mensch in der ausgehenden Eiszeit erfand eine geniale und besonders effektive Waffe. Der Wurfspeer hatte nur eine Reichweite von 15 Metern. Um die Jagd zu erleichtern, entwickelten die Jäger einen Stock mit Wilderhaken, der von einem Speer abgeschleudert wurde und durch einen zusätzlichen Hebel konnte der Speer doppelt so weit geworfen werden und besaß eine größere Durchschlagkraft. Er wird wärmer 9500v. Chr. wurde das Klima in kürzester Zeit wärmer und feuchter, bis zu 6°C. Die Vegetation und die Tierwelt änderten sich dramatisch. Es breiteten sich Wälder aus und die Herden wanderten nach Norden ab, wo sie noch Steppen fanden. Es wurde dem Menschen die Hauptnahrungsquelle entzogen, statt großen Pferde- oder Rentierherden gab es jetzt Auerochsen, Hirsche, Rehe oder Wildschweine im Wald. Von der Steinzeit zu den Metallzeiten 3/8 Mit Peil und Bogen (vor ca. 20 000 Jahren) Diese Waffe war sehr zielgenau und man konnte über weite Distanz schießen. Zu Beginn waren die Pfeilspitzen auf Steineinsätzen in Holzschäften. Die Menschen waren gezwungen ihre Jagdmethoden zu verfeinern, da die Wälder immer dichter wurden. Statt dreieckiger Pfeilspitzen verwendeten sie Trapezförmige Einsätze. Diese Technik war in der Jungsteinzeit sehr beliebt. Katharina Amann und Katharina Ott NAH AM WASSER GEBAUT Seit 5000. v. Ch. bis in die späte Bronzezeit wurden im nördlichen und südlichen Alpenvorland vorwiegend Seeufer und Moorränder als Siedlungsgebiete aufgesucht. Rund um die Alpen wurden bereits 500 aus mehreren Siedlungsphasen bestehende Seeuferdörfer entdeckt. Die Nachteile der Siedlungsgebiete am Wasser: Feuchte Fußböden Drohendes Hochwasser Ständig überflutetes Terrain Geringe Haltbarkeit der Pfahlbauhäuser Welche Vorteile zogen die Menschen aus der Besiedlung der Seeufer? Es ist vor allem dann eine intensive Besiedlung zu verzeichnen, wenn auch in den benachbarten, fruchtbaren Altsiedellandschaften rege Bautätigkeit herrscht. Möglicherweise siedelten die Menschen nur deswegen an die Seeufer, weil der Platz in den besseren Gebieten nicht mehr vorhanden war. Vielleicht fühlten sich die Menschen auch sicherer, wenn ihre Siedlungsanlage von Wasser umgeben war. Ein Vorteil des feuchten Untergrunds war auch dass die Pfahlbauten schnell zu errichten waren und der Fischfang. Außerdem konnten ihre Waren mit Einbäumen übers Wasser transportiert werden. Violetta Loacker HAUSBAU IN LUFTIGER HÖHE Im Winter 1853/54 legte ein besonders niedriger Wasserstand in Meilen-Rorenhaab am Zürichsee ein Feld von im Boden versenkten Pfählen frei. Ferdinand Keller interpretierte diese als Erster als Siedlungsreste. Die Juragewässerkorrektur ließ um 1870 den Wasserspiegel vieler Schweizer Seen sinken und noch mehr Pfahlfelder zum Vorschein kommen: Ein wahres Pfahlbaufieber setzte ein. Von der Steinzeit zu den Metallzeiten 4/8 1925 entbrannte ein bitterer Gelehrtenstreit. Oskar Paret behauptete: „Pfahlbauten sind romantischer Unsinn.“ Jedoch am Bodensee rekonstruieren Archäologen Häuser, die bis zu 2 Meter über dem Ufer liegen. Im Dorf Bachwiesen am oberschwäbischen Federsee waren die Pfähle nicht tief genug in den Boden gerammt, sie hatten keinen festen Boden erreicht. Daher sind die Pfähle unter dem Gewicht im weichen Boden zur Seite gekippt. In Hornstaad erfand man Pfahlschuhe, verzapfte Bretter auf der Strandoberfläche, um zu verhindern, dass die Häuser nicht in den Untergrund sinken. In einem Dorf standen ungefähr 40 Häuser, die parallel zum Seeufer verliefen. Sie besaßen eine Grundfläche von 25 bis 30m². Die Wände bestanden aus Spaltbohlen oder LehmVerstrichenen Flechtwerk. Dächer wurden aus Stroh- oder Schilfrohrbündel gemacht. Am Federsee waren keine großen Wasserspiegelschwankungen zu erwarten. Der Fußboden war ebenerdig angelegt und nur gegen die aufsteigende Feuchtigkeit isoliert. Lukas Felder SPRACHE, KUNST UND MUSIK- ERFINDUNG ODER MODERNE Sprache Bereits der Neandertaler der mittleren Altsteinzeit besaß alle Voraussetzungen für eine komplexe Sprache. Den Beweiß lieferte 1983 das Zungenbein eines Neandertalers, das in der Kabara-Höhle in Israel gefunden wurde. Dieser Knochen unterstützt die Zunge bei der Bildung der Worte. Das Zungenbein war ebenso geformt wie unser heutiges: Er hatte dieselbe Sprachfähigkeit wie wir. Kunst Die ältesten Kunstgegenstände Europas sind dagegen aus der Endphase der Altsteinzeit. Dabei handelt es sich um vollplastische Figürchen aus Mammutelfenbein. Sie stammen aus der Höhle „Geißenklösterle“ bei Blaubeuren auf der schwäbischen Alb. Sie sind geschätzte 33000 bis 38000 Jahre alt. Musik Die Menschen, die in der Steinzeit lebten, entdeckten in dieser Zeit nicht nur die Kunst, sondern fingen auch an, Musikinstrumente zu fertigen. Im „Geißenklösterle“ bei Blaubeuren fand man Bruchstücke der ältesten Flöten der Welt. Sie sind etwa 38 000 Jahre alt. Sie wurden aus dem Knochen eines Singschwans gefertigt. Von der Steinzeit zu den Metallzeiten 5/8 Höhlenmalerei In zahlreichen Höhlen wurden weltweit prähistorische Felsmalereien gefunden. Die bekanntesten Höhlen Europas liegen in Frankreich (Lascaux) und Spanien (Altamira). Die Malereien sind rund 20000 Jahre alt. Grabbauten Gräber deuten darauf hin, dass der Mensch bereits vor 30000 Jahren sich nach dem irdischen Leben ein „Jenseits“ vorstellte David Diem und Jakob Weithas REVOLUTIONÄRE JUNGSTEINZEIT Im Neolithikum (der Jungsteinzeit) fand ein Wandel in der Lebensweise der Menschen statt. Sie eigneten sich die Wirtschaft des Ackerbaus und der Viehzucht an indem sie aussäten, statt nur zu sammeln, sich Haustiere hielten, anstatt nur zu jagen und indem sie Pflanzen und Tiere züchteten. Nun war eine sesshafte Lebensweise unumgänglich. Feste, dauerhafte Häuser und Tongefäße waren die Folge. In der Altsteinzeit wurden auch schon kleinere Tonfigürchen gebrannt, aber sie brannten keine Tongefäße da diese zu schwer und zu gebrechlich waren um sie zu transportieren. Vom Wildbeuter zum Ackerbauer Die Neolithische Revolution begann vor 11000 Jahren im vorderen Orient. In einer vom Klima begünstigten Region, im fruchtbaren Halbmond, wurde die Landwirtschaft erfunden. Um 9000 v. Chr. pflanzten die Menschen erste Getreidesorten (z.B. Einkorn, Emmer, Lein -und Hülsenfrüchte). Ein Jahrtausend später hielten sie Schafe und Ziegen als Haustiere und um 7000 v. Chr. fertigten sie das erste Tongeschirr. Am Ende der letzten Eiszeit wurden die Menschen mit schnell wechselnden Kalt – und Warmphase geplagt. In einer Kältephase hielten sie sich mit Kräutern am Leben und in Wärmephasen konnten sie Früchte, Grassteppen und Getreide ernähren. So wollte der Mensch der Natur helfen indem er das immer weniger werdende Wildgetreide anbaute. Bevölkerungsdichte und Produktionsweise Während eine Gruppe von 25 Wildbeuter für ihren Unterhalt eine Fläche von 650 km² brauchte, reichten schon knapp 16 km² aus, um die 150 Bewohner eines frühen Bauerndorfes mit Nahrung zu versorgen. Lebenserwartung in der Jungsteinzeit Erhaltene Skelette zeigen, dass die damalige Sterblichkeitsrate bei Kindern bei 50% lag und bei Erwachsenen bei 75%. Das Greisenalter erreicht kein Mensch dieser Gruppe. Viktoria Prantl und Jennifer Fischer Von der Steinzeit zu den Metallzeiten 6/8 Krankheiten IN DER STEINZEIT Friedhöfe sind für Archäologen und Anthropologen in der Jungsteinzeit ein Spiegel des Lebens. An den Skeletten der Toten lässt sich so manches Detail über ihr Laben herausfinden. Forscher vermuten, dass nur etwa die Hälfte der Kinder und Säuglinge das Teenageralter erreichten. Die durchschnittliche Lebenserwartung der jungsteinzeitlichen Männer lag bei 24,5 Jahren. Die der Frauen, sicher durch die Gefahren während der Schwangerschaft bedingt, bei nur 16,5 Jahren. Manche Krankheiten, die die Menschen bewältigen mussten, hinterließen Spuren an den Knochen. So konnten zum Beispiel an den Schädeln chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen sowie Entzündungen des Oberkiefers und der Kieferhöhlen nachgewiesen werden. Außerdem lassen offenliegende Nerven vermuten, dass die Menschen damals unter starken Schmerzen gelitten haben mussten. Die Hälfte der untersuchten Personen hatte Karies und Zahnfleischentzündungen. Zudem zeugen Spuren von Wachstumsstörungen von regelmäßigem Nahrungsmangel oder auch Krankheiten während der Kindheit. Die Knochen der untersuchten Skelette lassen eine starke körperliche Anstrengung der jungsteinzeitlichen Bauern vermuten. Medizin in der Jungsteinzeit: Von Ausgrabungen in Enisheim im Elsass, weiß man, dass schon vor 7000 Jahren Operateure mit Klingen aus Feuerstein einen Schädel eines Menschen öffneten. Es ist das älteste Zeugnis einer Schädelöffnung das Archäologen bisher in Mitteleuropa entdecken konnten. Diese gefährliche Operation überlebte der Patient, bis er im alter von 50 Jahren starb. Die Löcher die durch die Operation verursacht wurden, waren schon mit hauchdünnen Knochenschichten überdeckt als er starb. Die Gründe für solch einen Eingriff sind vermutlich religiöse, oder der Patient hatte starke Schmerzen im Bereich des Kopfes. Steinzeitliche Notfallapotheke: Die Kenntnisse Steinzeitlicher Medizinmänner waren auch in anderen Bereichen wahrscheinlich umfangreicher als man heute denkt. Es konnten duzende Pflanzen nachgewiesen werden, die in der Jungsteinzeit vermutlich bekannt waren und heute in der Naturheilkunde eine Rolle spielen. So glauben zum Beispiel Wissenschaftler, dass die Tätowierungen an Ötzi eine Form der Schmerztherapie war, um ihm bestmöglich die Schmerzen zu nehmen. Anja Gehrer und Valentin Grabher ENTWICKLUNGSHELFER AUS DEM OSTEN Die Errungenschaften der „Neolitischen Revolution“ gelangen im Eiltempo vom vordern Osten nach Mitteleuropa. Die ersten Haustiere der mitteleuropäischen Bauern waren Schafe, Ziegen, Schweine und Rinder. Für Schafe und Ziege gab es in Mitteleuropa kein wilder Verwandter, aus denen man sie züchten könnte. Diese Wildformen gab es nur im Vorderen Osten. Für Schwein und Rind könnten Neuzüchtungen aus heimischen Wildschweinen und Auerochsen Von der Steinzeit zu den Metallzeiten 7/8 sein. Das „Rinderdelemma“ konnte vor kurzem mit genetischen Untersuchungen gelöst werden. Wie Schafe und Ziegen wurden demnach auch die Hausrinder zu beginn der Jungsteinzeit nach Mitteleuropa mitgebracht. Neolithische Revolution Als Neolithische Revolution wird das Aufkommen produzierender Wirtschaftsweisen (Ackerbau und Viehzucht) und die neu eingeführte Vorratshaltung in der Jungsteinzeit bezeichnet. Mit dieser Epoche verbunden waren die Aufgabe einer nomadischen Lebensweise und die Anlage fester Siedlungsplätze. Suche nach genetischen Spuren Indirekt ist durch die Einfuhr von Tieren auch die Einwanderung von Menschen aus dem Vorderen Orient bewiesen, denn irgendjemand muss die Haustierherden ja in den Westen gebracht haben. Genetikern haben im Jahr 2005 24 menschliche Skelette der Zeit von 5500 bis 5000 v. Chr. gefunden. Überraschenderweise besaß ein Viertel der untersuchten Skelette einen DNS-Typ, der unter den heutigen Europäern kaum vertreten ist. Er findet sich in Europa, Asien und Nordafrika, nur ist er jetzt 150 mal seltener als damals. Zu einem könnte es nach der ersten Phase der Jungsteinzeit zu einer fast völligen Bevölkerungsaustausch in Europa gekommen sein. Aber dafür gibt es keine archäologischen Hinweise. Die heutigen Europäer stammen vor allem von der einheimischen mesolithischen Bevölkerung ab. Einige Bauern brachten der einheimischen Bevölkerung die Landwirtschaftlichen Kenntnisse nahe. Johannes Gassner und Marco Putz Von der Steinzeit zu den Metallzeiten 8/8