WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen wissen leben WWU Münster Dietmar Lammers Vorlesung SoSe 2010 WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 313/328 wissen leben WWU Münster > Primzahlen , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 313/328 > Primzahlen ... gehören sie trotz ihrer einfachen Definition zu den willkürlichsten, widerspenstigsten Objekten, die der Mathematiker studiert. Sie wachsen wie Unkraut unter den natürlichen Zahlen, scheinen keinem anderen Gesetz als dem Zufall unterworfen ... [Zugleich zeigten sie aber] ... die ungeheuerlichste Regelmäßigkeit auf und sind durchaus Gesetzen unterworfen, denen sie mit fast peinlicher Genauigkeit gehorchen. Aus: http://www.spektrum.de/artikel/972374&_z=798888 wissen leben WWU Münster Laut Don Zagier, Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn: WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 314/328 > Primzahlen Definition wissen leben WWU Münster Eine natürliche Zahl p > 1 heisst Primzahl oder prim, wenn nur p selbst und 1 p teilen. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 314/328 > Primzahlen Definition Formaler: p ∈ N, p > 1 ∧ (∀n ∈ N, 0 < n < p : ggT (n, p) = 1) wissen leben WWU Münster Eine natürliche Zahl p > 1 heisst Primzahl oder prim, wenn nur p selbst und 1 p teilen. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 314/328 > Primzahlen Definition Formaler: p ∈ N, p > 1 ∧ (∀n ∈ N, 0 < n < p : ggT (n, p) = 1) Beachte: 1 ist keine Primzahl wissen leben WWU Münster Eine natürliche Zahl p > 1 heisst Primzahl oder prim, wenn nur p selbst und 1 p teilen. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 315/328 > Primzahlen Satz wissen leben WWU Münster (Fundamentalsatz der Arithmetik) Jede natürliche Zahl ist (bis auf die Reihenfolge eindeutig) als Produkt von Primzahlpotzenzen darstellbar. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 315/328 > Primzahlen Satz (Fundamentalsatz der Arithmetik) Jede natürliche Zahl ist (bis auf die Reihenfolge eindeutig) als Produkt von Primzahlpotzenzen darstellbar. wissen leben WWU Münster Beweis. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 315/328 > Primzahlen Satz (Fundamentalsatz der Arithmetik) Jede natürliche Zahl ist (bis auf die Reihenfolge eindeutig) als Produkt von Primzahlpotzenzen darstellbar. 1. (Existenz - Induktion nach n:) IA: n=1 ist prim. IS: n prim - ok, sonst n=k*m, beide kleine. Mit IS - q.e.d. wissen leben WWU Münster Beweis. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 315/328 > Primzahlen Satz (Fundamentalsatz der Arithmetik) Jede natürliche Zahl ist (bis auf die Reihenfolge eindeutig) als Produkt von Primzahlpotzenzen darstellbar. 1. (Existenz - Induktion nach n:) IA: n=1 ist prim. IS: n prim - ok, sonst n=k*m, beide kleine. Mit IS - q.e.d. 2. (Eindeutigkeit - Widersprich:) In beiden Darstellungen schreiben, kürzen - dann muss ein Primzahlprodukt übrig bleiben, was aber durch eine anderer Primzahl teilbar ist - Widerspruch! wissen leben WWU Münster Beweis. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 316/328 > Primzahlen Satz wissen leben WWU Münster (Euklid): Es gibt unendlich viele Primzahlen , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 316/328 > Primzahlen Satz (Euklid): Es gibt unendlich viele Primzahlen (Widerspruch:) Angenommen, es gäbe nur k < ∞ viele Primzahlen p1 , ..., pk . Es ist dann q := (p1 ∗ p2 ∗ .... ∗ pk ) + 1 eine Zahl, die nicht durch p1 , ...pk teilbar ist. Es muss aber eine Darstellung von q als Produkt von Primzahlpotenzen geben - Widerspruch! wissen leben WWU Münster Beweis. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 317/328 > Primzahlen Definition wissen leben WWU Münster π(n) := |{p ≤ n : p ist prim}| bezeichnet die Anzahl der Primzahlen kleiner oder gleich n. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 317/328 > Primzahlen Definition BSP: π(10) = 4, π(100) = 25, π(1000) = 168, ... wissen leben WWU Münster π(n) := |{p ≤ n : p ist prim}| bezeichnet die Anzahl der Primzahlen kleiner oder gleich n. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 318/328 > Primzahlen Satz (Primzahlsatz) Für alle n ∈ N gilt: (1 + o(1)) ∗ n ln(n) wissen leben WWU Münster π(n) = , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 318/328 > Primzahlen Satz (Primzahlsatz) Für alle n ∈ N gilt: (1 + o(1)) ∗ n ln(n) In der Praxis ignoriert man den o(1)-Term meist, und schätzt π(n) direkt mit n/ln(n) ab. wissen leben WWU Münster π(n) = , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 318/328 > Primzahlen Satz (Primzahlsatz) Für alle n ∈ N gilt: (1 + o(1)) ∗ n ln(n) In der Praxis ignoriert man den o(1)-Term meist, und schätzt π(n) direkt mit n/ln(n) ab. BSP: Es ist exp(10) ∼ 22062, ln(exp(10)) = 10, also gibt es etwa 2206 Primzahlen die kleiner als 22062 sind. wissen leben WWU Münster π(n) = , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 319/328 > Primzahlen wissen leben WWU Münster Goldbach-Vermutung: , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 319/328 > Primzahlen wissen leben WWU Münster Goldbach-Vermutung: Jede gerade Zahl > 3 lässt sich als Summe zweier Primzahlen ausdrücken. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 319/328 Goldbach-Vermutung: Jede gerade Zahl > 3 lässt sich als Summe zweier Primzahlen ausdrücken. 4=2+2, 6=3+3, 8=5+3, 10=5+5, 12=7+5, 14=7+7. 16=11+5, 18=11+7, 20=13+7, ... wissen leben WWU Münster > Primzahlen , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 320/328 > Primzahlen wissen leben WWU Münster Vermutung: WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 320/328 > Primzahlen wissen leben WWU Münster Vermutung: Es gibt unendlich viele Primzahlzwillinge, also Paare (p, p + 2), wobei p und p + 2 prim sind. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 320/328 > Primzahlen wissen leben WWU Münster Vermutung: Es gibt unendlich viele Primzahlzwillinge, also Paare (p, p + 2), wobei p und p + 2 prim sind. (3, 5), (5, 7), (11, 13), (17, 19), ... , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 320/328 Vermutung: Es gibt unendlich viele Primzahlzwillinge, also Paare (p, p + 2), wobei p und p + 2 prim sind. (3, 5), (5, 7), (11, 13), (17, 19), ... Primzahlzwillinge müssen die Form 6n − 1, 6n + 1 haben. Anfang 2009 sind zwei Zahlen mit fast 59000 Dezimalstellen das grösste bekannte Zwillingspaar. Im Juli 2010 steht im wiki als derzeit grösste bekannte Paar von Primzahlzwillingen 65516468355 ∗ 2333333 ± 1(= 111659...716160 ± 1), das sind Zahlen mit 100355 Stellen. wissen leben WWU Münster > Primzahlen , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 321/328 wissen leben WWU Münster > Primzahlen , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 322/328 > Fermatsche Primzahlen Fermat vermutete, er habe eine gute Methode gefunden, grosse Primzahlen zu finden: Definition wissen leben WWU Münster Eine Primzahl der Form p = 2n + 1 für n ∈ N heisst Fermatsche Primzahl , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 322/328 > Fermatsche Primzahlen Fermat vermutete, er habe eine gute Methode gefunden, grosse Primzahlen zu finden: Definition Natürlich sind nicht alle Zahlen der Form Primzahlen! BSP: 3 = 2 + 1, 5 = 22 + 1, 17 = 24 + 1 sind prim, 9 = 23 + 1 nicht. wissen leben WWU Münster Eine Primzahl der Form p = 2n + 1 für n ∈ N heisst Fermatsche Primzahl , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 322/328 > Fermatsche Primzahlen Fermat vermutete, er habe eine gute Methode gefunden, grosse Primzahlen zu finden: Definition Natürlich sind nicht alle Zahlen der Form Primzahlen! BSP: 3 = 2 + 1, 5 = 22 + 1, 17 = 24 + 1 sind prim, 9 = 23 + 1 nicht. Definition n Eine Zahl F (n) = 22 + 1 mit n ∈ N, heisst n-te Fermatsche Zahl wissen leben WWU Münster Eine Primzahl der Form p = 2n + 1 für n ∈ N heisst Fermatsche Primzahl , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 323/328 > Fermatsche Primzahlen Satz wissen leben WWU Münster Eine Fermatsche Primzahl ist eine Fermatsche Zahl , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 323/328 > Fermatsche Primzahlen Satz Eine Fermatsche Primzahl ist eine Fermatsche Zahl (Widerspruch) Annahme, eine Fermatsche Primzahl enthalte im Exponenten einen ungeraden Faktor u u : p = 2u∗v + 1 = 2v + 1 = au + 1, mit a = 2v . Für ungerade Exponenten (und nur für solche) kann man aber eine Zahl der Form au + 1 zerlegen: au + 1 = (a + 1) ∗ (au−1 − au−2 + ... + a2 − a + 1) Also ist p nicht prim - Widerspruch! wissen leben WWU Münster Beweis. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 324/328 > Fermatsche Primzahlen wissen leben WWU Münster F (0) = 3, F (1) = 5, F (2) = 17, F (3) = 257, F (4) = 65537 sind prim. , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 324/328 > Fermatsche Primzahlen wissen leben WWU Münster F (0) = 3, F (1) = 5, F (2) = 17, F (3) = 257, F (4) = 65537 sind prim. F (5) = 4294967297 = 641 ∗ 6700417 ist nicht prim (Euler, 1732) , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 324/328 > Fermatsche Primzahlen wissen leben WWU Münster F (0) = 3, F (1) = 5, F (2) = 17, F (3) = 257, F (4) = 65537 sind prim. F (5) = 4294967297 = 641 ∗ 6700417 ist nicht prim (Euler, 1732) F(6) = 274177 * 67280421310721 ist nicht prim (Landry, 1880) , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 324/328 F (0) = 3, F (1) = 5, F (2) = 17, F (3) = 257, F (4) = 65537 sind prim. F (5) = 4294967297 = 641 ∗ 6700417 ist nicht prim (Euler, 1732) F(6) = 274177 * 67280421310721 ist nicht prim (Landry, 1880) F(7) = 59649589127497217 * 5704689200685129054721 (Morrison/Brillhart, 1970) wissen leben WWU Münster > Fermatsche Primzahlen , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 324/328 F (0) = 3, F (1) = 5, F (2) = 17, F (3) = 257, F (4) = 65537 sind prim. F (5) = 4294967297 = 641 ∗ 6700417 ist nicht prim (Euler, 1732) F(6) = 274177 * 67280421310721 ist nicht prim (Landry, 1880) F(7) = 59649589127497217 * 5704689200685129054721 (Morrison/Brillhart, 1970) Auch für einige grösserer Fermatsche Zahlen sind Zerlegungen bekannt. Man vermutet inzwischen, das nur F(0), ..., F(4) Primzahlen sind. wissen leben WWU Münster > Fermatsche Primzahlen , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 325/328 > Mersenne-Primzahlen Definition wissen leben WWU Münster Eine Primzahl p = 2n − 1 für ein n ∈ N heisst Mersenne-Primzahl WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 325/328 > Mersenne-Primzahlen Definition Natürlich sind nicht alle Zahlen der Form Primzahlen! BSP: 3, 7, 63 sind prim, 15 nicht wissen leben WWU Münster Eine Primzahl p = 2n − 1 für ein n ∈ N heisst Mersenne-Primzahl WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 325/328 > Mersenne-Primzahlen Definition Natürlich sind nicht alle Zahlen der Form Primzahlen! BSP: 3, 7, 63 sind prim, 15 nicht Für Mersenne-Zahlen lässt ist ein relativ einfacher, effizienter Primzahltest, der Lucas-Lehmer-Test, anwenden. Deswegen sind die grössten bekannten Primzahlen sind meistens Mersenne-Primzahlen. wissen leben WWU Münster Eine Primzahl p = 2n − 1 für ein n ∈ N heisst Mersenne-Primzahl , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 326/328 > Mersenne-Primzahlen wissen leben WWU Münster Gemeldet wurden 2008 zwei neue grösste bekannte Primzahlen: 237156667 − 1 mit 11185272 Stellen, und 243112609 − 1 mit 12978189 Stellen. WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 326/328 Gemeldet wurden 2008 zwei neue grösste bekannte Primzahlen: 237156667 − 1 mit 11185272 Stellen, und 243112609 − 1 mit 12978189 Stellen. Bei der Suche nach grossen Primzahlen werden seit 1951 Computer eingesetzt. Bis 1996 waren das idR einzelne (Super-)Computer, danach ein per Internet verteilt rechnendes System GIMPS (Great Internet Mersenne Prime Search), das die Leerlaufzeiten von Rechnern ausnutzt. Dem steht imzwischen etwas der Energiespargedanke entgegen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Primzahl#Gr.C3.B6.C3.9Fte_bekannte_Primzahl) wissen leben WWU Münster > Mersenne-Primzahlen WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 327/328 > Primzahltests Primzahltests: brute force: Dividieren bis zum Wert der Wurzel wissen leben WWU Münster I WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 327/328 > Primzahltests I brute force: Dividieren bis zum Wert der Wurzel I Mit einem Sieb: http://de.wikipedia.org/wiki/Sieb_des_Eratosthenes wissen leben WWU Münster Primzahltests: WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 327/328 > Primzahltests I brute force: Dividieren bis zum Wert der Wurzel I Mit einem Sieb: http://de.wikipedia.org/wiki/Sieb_des_Eratosthenes I Lukas-Lehmer-Test: Nur für Mersenne-Zahlen. (u.a. GIMPS) wissen leben WWU Münster Primzahltests: WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 327/328 > Primzahltests I brute force: Dividieren bis zum Wert der Wurzel I Mit einem Sieb: http://de.wikipedia.org/wiki/Sieb_des_Eratosthenes I Lukas-Lehmer-Test: Nur für Mersenne-Zahlen. (u.a. GIMPS) I ... wissen leben WWU Münster Primzahltests: WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 328/328 > Primzahltests wissen leben WWU Münster Der Fermatscher Primzahltest beruht auf dem kleinen Fermatscher Satz. Er sagt aus, das eine Zahl n nicht prim ist, wenn für alle 1 < a < n nicht gilt an−1 ≡ 1 (mod n). WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 328/328 Der Fermatscher Primzahltest beruht auf dem kleinen Fermatscher Satz. Er sagt aus, das eine Zahl n nicht prim ist, wenn für alle 1 < a < n nicht gilt an−1 ≡ 1 (mod n). Das ist nur eine hinreichende, keine notwendige Bedingung. Es gibt also zerlegbare Zahlen, die die obige Bedingung auch erfüllen. wissen leben WWU Münster > Primzahltests WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 328/328 Der Fermatscher Primzahltest beruht auf dem kleinen Fermatscher Satz. Er sagt aus, das eine Zahl n nicht prim ist, wenn für alle 1 < a < n nicht gilt an−1 ≡ 1 (mod n). Das ist nur eine hinreichende, keine notwendige Bedingung. Es gibt also zerlegbare Zahlen, die die obige Bedingung auch erfüllen. Auf einer Verfeinerung davon, die die Anzahl der zu prüfenden Faktoren herabsetzt, beruht auch der Lukas-Lehmer-Test, der dann für Zahlen mit einer einfachen und kleinen Primfaktorzerlegung gut funktioniert. wissen leben WWU Münster > Primzahltests WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 329/328 > Primzahltests Der Wahrscheinlichkeitstest nach Solovay-Strassen beruht auf einem Satz von Euler und liefert Eulersche Pseudoprimzahlen. wissen leben WWU Münster I , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 329/328 I Der Wahrscheinlichkeitstest nach Solovay-Strassen beruht auf einem Satz von Euler und liefert Eulersche Pseudoprimzahlen. I Der Miller-Rabin-Test beruht auf einem Satz von Miller und liefert starke Pseudoprimzahlen. wissen leben WWU Münster > Primzahltests , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 330/328 > Der kleine Fermat Lemma Sei p ein Primzahl, k ∈ N, dann ist wissen leben WWU Münster ϕ(pk ) = pk (1 − 1/p) , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 330/328 > Der kleine Fermat Lemma Sei p ein Primzahl, k ∈ N, dann ist Beweis. Es gibt pk Zahlen, die kleiner oder gleich pk sind. Von diesen wird pk genau von den Vielfachen von p geteilt. Davon gibt es genau pk −1 . Also sind die teilerfremden Zahlen die Differenz: ϕ(pk ) = pk − pk −1 = pk (1 − 1/p) wissen leben WWU Münster ϕ(pk ) = pk (1 − 1/p) , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 331/328 > Der kleine Fermat Lemma Sei n ∈ N, n > 1 mit folgender Primzahlzerlegung: n = p1m1 p2m2 ...pkmk ϕ(n) = (p1 − 1)p1m1 −1 ∗ (p2 − 1)p2m2 −1 ∗ ... ∗ (pk − 1)pkmk −1 wissen leben WWU Münster Dann ist , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 331/328 > Der kleine Fermat Lemma Sei n ∈ N, n > 1 mit folgender Primzahlzerlegung: n = p1m1 p2m2 ...pkmk ϕ(n) = (p1 − 1)p1m1 −1 ∗ (p2 − 1)p2m2 −1 ∗ ... ∗ (pk − 1)pkmk −1 Beweis. direkt mit dem obigen Lemma. wissen leben WWU Münster Dann ist , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 332/328 > Der kleine Fermat Satz aϕ(n) ≡ 1 (mod n) wissen leben WWU Münster (Euler): Für alle natürlichen Zahlen n > 1 gilt für alle a mit n > a > 0 und ggT (n, a) = 1: , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 332/328 > Der kleine Fermat Satz aϕ(n) ≡ 1 (mod n) Für Primzahlen gilt natürlich ϕ(p) = p − 1 wissen leben WWU Münster (Euler): Für alle natürlichen Zahlen n > 1 gilt für alle a mit n > a > 0 und ggT (n, a) = 1: , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 333/328 > Der kleine Fermat Satz (“kleiner Fermat”): Für alle natürlichen Zahlen p > 1 gilt: wissen leben WWU Münster p ist eine Primzahl ⇐⇒ ∀m ∈ Zp − 0: mp−1 ≡ 1 (mod p) , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 333/328 > Der kleine Fermat Satz (“kleiner Fermat”): Für alle natürlichen Zahlen p > 1 gilt: Beweis. (→:) aus der Bemerkung und dem Satz von Euler (←:) Sei q ein beliebiger Teiler von p, dann gibt es k , l mit q p−1 = 1 + k ∗ p, und l ∗ q = p, also q p−1 − 1 = k ∗ l ∗ q. Das kann nur für q = 1 allgemein gelten, also ist p prim. wissen leben WWU Münster p ist eine Primzahl ⇐⇒ ∀m ∈ Zp − 0: mp−1 ≡ 1 (mod p) , , WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 334/328 > Der kleine Fermat wissen leben WWU Münster Beispiel: p = 4, Zp = {0, 1, 2, 3}, WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 334/328 > Der kleine Fermat wissen leben WWU Münster Beispiel: p = 4, Zp = {0, 1, 2, 3}, 13 = 1, 1 ≡ 1 (mod 4) WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 334/328 > Der kleine Fermat wissen leben WWU Münster Beispiel: p = 4, Zp = {0, 1, 2, 3}, 13 = 1, 1 ≡ 1 (mod 4) 23 = 8, 8 ≡ 0 (mod 4) WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 334/328 Beispiel: p = 4, Zp = {0, 1, 2, 3}, 13 = 1, 1 ≡ 1 (mod 4) 23 = 8, 8 ≡ 0 (mod 4) 33 = 27, 27 ≡ 3 (mod 4) wissen leben WWU Münster > Der kleine Fermat WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 335/328 > Der kleine Fermat wissen leben WWU Münster Beispiel: p = 5, Zp = {0, 1, 2, 3, 5}, WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 335/328 > Der kleine Fermat wissen leben WWU Münster Beispiel: p = 5, Zp = {0, 1, 2, 3, 5}, 14 = 1, 1 ≡ 1 (mod 5) WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 335/328 > Der kleine Fermat wissen leben WWU Münster Beispiel: p = 5, Zp = {0, 1, 2, 3, 5}, 14 = 1, 1 ≡ 1 (mod 5) 24 = 16, 16 ≡ 1 (mod 5) WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 335/328 Beispiel: p = 5, Zp = {0, 1, 2, 3, 5}, 14 = 1, 1 ≡ 1 (mod 5) 24 = 16, 16 ≡ 1 (mod 5) 34 = 81, 81 ≡ 1 (mod 5) wissen leben WWU Münster > Der kleine Fermat WESTFÄLISCHE W I L H E L M S -U N I V E R S I T Ä T MÜNSTER Diskrete Strukturen 335/328 Beispiel: p = 5, Zp = {0, 1, 2, 3, 5}, 14 = 1, 1 ≡ 1 (mod 5) 24 = 16, 16 ≡ 1 (mod 5) 34 = 81, 81 ≡ 1 (mod 5) 44 = 256, 256 ≡ 1 (mod 5) wissen leben WWU Münster > Der kleine Fermat